Moritz.... der kleine Filou - Fritz-Stefan Valtner - E-Book

Moritz.... der kleine Filou E-Book

Fritz-Stefan Valtner

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Beschreibung

Ein alter, kleiner schmächtiger Kater sitzt traurig in einem Tierheim ein und trauert um sein verlorenes Heim. Unter den vielen anderen Artgenossen im Katzenhaus fühlt er sich nicht wohl. Auch seine Pfleger/innen machen sich Sorgen um ihn. Wird er noch einmal auf seine alten Tage ein schönes Heim finden? Er hatte schon die Hoffnung aufgegeben, als...

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Gibt es Wunder?

Die Suche

Mein neues Zuhause

Mein neues Leben

Der Wurst- und Käsedieb

Kleine Anekdoten

Dana

Die Vase

Die Dusche

Beim Töpfern

Das Foto

Silvester

Der Drucker

Das Wollknäuel

Der 2. Kratz-Baum

Der Fliegenjäger

Ein Tag der alles veränderte

Der Winter

Der Sommer kommt

Feststellungen

Mein letztes Wort

Ein langer Abschied

Schlusswort

Vorwort

Ein Leben ohne eine Katze ist kein wirkliches Leben. Als uns unser geliebter Fynn verlassen hatte, und wir einige Tage dann ohne eine Katze leben mussten, stand für uns beide fest, dass wir unbedingt einen Nachfolger für unseren Fynn brauchten.

Dabei stand auch die Frage an:

Sollen wir wieder eine gestandene Katze nehmen oder doch lieber eine junge Katze?

Eines stand für uns jedoch fest, wir wollten eine Katze aus dem Tierheim zu uns nehmen. In verschiedenen Foren schauten wir uns um.

Dabei fiel meiner Frau eine Anzeige auf, die von einem Moritz handelte und der nun traurig im Tierheim einsaß, weil sein Herrchen in ein Heim musste und die Familie ihn nicht mehr gebrauchen konnte.

Und da kamen wir ins Spiel.

Gibt es Wunder?

Wie ich von meiner lieben Betreuerin erfahren habe, gibt es jetzt auf der Internetseite des Tierheimes, was das auch immer sein mag, eine Suchmeldung von mir, in der ich ein neues Zuhause suche. Wer sollte mich da schon finden?

Immer wieder kamen Leute hier ins Tierheim, um sich ein Tier auszusuchen. Manch einer verirrte sich auch mal ins Katzenhaus. Viele fanden mich ja ganz nett, aber als sie mein Alter hörten, drehten sie sich schnell um und schauten sich lieber nach einer jungen Katze um. Ich konnte mich nur noch traurig zurückziehen auf mein Hochbrett.

War ich denn mit meinen 12 Jahren schon wirklich so alt? Dabei fühlte ich mich noch gar nicht so alt. Dabei gab es noch eine ältere Mitbewohnerin, die kleine Elli, sie war immerhin schon 15 Jahre alt und immer noch topfit. Auch sie blieb meist links liegen. Der dreibeinige Flo hatte das gleiche Schicksal. Er wurde aufgrund seiner Behinderung in der Regel nicht beachtet.

Warum wollte uns keiner haben?

Hing es wirklich mit unserem Alter zusammen? Gut, wir hatten schon einen Großteil unseres Lebens hinter uns, aber sollten wir deshalb keine Lebensfreude mehr genießen können?

Oder hatten die Interessenten Angst, dass viele Kosten auf sie zukommen könnten, wenn uns mal ein „Zipperleinchen“ plagte? Aber dies kann ja auch bei einer ganz jungen Katze passieren. Irgendwie machte mich dies regelrecht krank. Dabei hatte ich doch nur einen kleinen Wunsch:

„Noch einmal ein schönes Heim zu haben, mit einer sehr lieben „Dienerschaft“, die mich hegt und pflegt und ich meinen kleinen Freuden nachgehen kann.“

Viel brauche ich ja nicht, aber etwas Liebe und Verständnis für mein Alter sollte schon da sein.“

War mein Wunsch so abwegig?

Die Tage vergingen, es kamen immer wieder Leute in unser Katzenhaus, schauten sich um und wenn, dann nahmen sie meist eine junge Katze mit. Wir „Alten“ blieben mal wieder unbeachtet.

Das nagte schon gewaltig an unserem Seelenheil.

Ich stellte mich innerlich schon darauf ein, hier mein restliches Leben zu verbringen.

Die Suche

Nachdem meine Frau mir die Anzeige vorgelesen hatte, beschlossen wir uns diesen Kater mal anzusehen. Ein kleines Bild hatten wir ja schon von ihm. Dort schaute er uns mit seinen großen Augen traurig an. Wir machten einen Termin mit dem Tierheim aus und fuhren hin.

Ich saß hier traurig ein, als im Dezember, es war so kurz vor Weihnachten, zwei Menschen, auch schon etwas älter, unser Katzenhaus betraten. Sie war schon recht auffällig mit ihren roten Haaren, während er recht ruhig wirkte. Meine Betreuerin rief mich bei meinem Namen. „Moritz, Moritz...“, als sie mich auf meinem Brett sitzen sah.

Sie erklärte den beiden Besuchern, dass ich der Kater Moritz bin, von der Anzeige auf der Internetseite des Tierheimes.

Nachdem sie noch einige Informationen von der Leiterin bekamen, führte sie die Beiden zu dem Raum hin, wo die Katzen untergebracht waren. Hier liefen zahlreichen Katzen herum.

Die ein oder andere Katze lief schon auf sie zu, als wollten sie sagen:

„Nimmt uns doch mit!“

Aber sie suchten ja „ihren“ Moritz. Wo war er? Nach einigen Suchen fanden sie mich auf der höchsten Stelle im Katzenhaus ängstlich und zusammen gekauert auf meinem Hochbrett. Vorsichtig schaute ich auf die beiden fremden Personen herunter.

Aber jetzt lassen wir ihn mal erzählen, wie er damals die Situation erlebte.

Nachdem wir ihn gefunden hatten, erzählte uns die Leiterin, dass er sehr ängstlich sei und sie hergehen, wenn sie Moritz füttern wollten, mit ihn in einem separaten Raum gehen müssen, damit er überhaupt etwas isst. Für einen Kater sah er auch sehr schmächtig aus.

Vorsichtig nahmen wir aus der Ferne einen ersten Blickkontakt auf.

Auf seinen schönen Namen „Moritz“ reagierte er mit einem Aufstellen seiner Ohren.

Langsam und bedächtig näherten wir uns ihm.

Noch blieb ich skeptisch.

Was mir aber auffiel, dass beide sehr zärtliche und ruhige Stimmen hatten. Dies gefiel mir schon einmal. Sie versuchte sofort Kontakt zu mir aufzunehmen und machte ein Zeichen, dass sie mich gerne einmal streicheln wollte. Ich zog mich zuerst noch einmal zurück. Na ja, viele Optionen hatte ich ja nicht. Das Brett war irgendwann mal zu Ende. Unten warteten meine „Freunde“, die mich gerne jagen wollten.

Also was sollte ich tun?

Sie sprach weiterhin mit ruhiger Stimme auf mich ein und versuchte es erneut, mich zu streicheln.

Sollte ich dies zulassen?

Ich war mir darin noch unschlüssig.

Aber was sollte mir hier passieren?

Ganz langsam und vorsichtig legte sie ihre Hand auf meinem Körper und fing an, mich ganz langsam zu kraulen. Das tat schon gut. Ich richtete mich langsam aus meiner gebückten Haltung auf, so dass sie mich in meiner ganzen Pracht sehen konnte. Auch er sprach mit sehr ruhigen Worten auf mich ein. Sie schienen sich für mich zu interessieren. Auch das Alter von mir, schien sie nicht abzuschrecken, wie bei den vielen anderen Besuchern.

Nach einiger Zeit kam meine Betreuerin wieder zu uns rein und fragte die Beiden: „Na, wie finden sie unseren kleinen, ängstlichen Kater Moritz?“

„Innerlich wollte ich dem energisch widersprechen, aber ich ließ es so im Raume stehen.“

Dann sagte die Rothaarige:

“Ich glaube, dass dürfte der richtige Kater für uns sein. Auch wenn er schon 12 Jahre alt ist, so glauben wir, das wir ihm für die nächsten Jahre ein sehr schönes Heim bieten können.

Gesagt – getan!

Während sie mit der Betreuerin mitging, blieb er bei mir und sprach mit mir die ganze Zeit. Seine Stimme klang so wohltuend.

Vorsichtig führte er seine Hand zu mir und kraulte mich sanft hinter den Ohren und den Nacken.

Oh, das tat gut!

Ich konnte nicht anders und versuchte so nah wie möglich an ihm heran zu kommen, damit er mich besser streicheln konnte.

War dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?

Es dauerte einige Zeit bis die beiden wieder aus dem Büro zurück kamen und mir meine Betreuerin eröffnete, dass ich jetzt ein neues Zuhause bekommen werde.

Es ging jetzt nur noch darum, wann ich mitgehen konnte.

Eigentlich sollte ich ja noch eine Untersuchung, sowie einen Chip eingesetzt bekommen. Aber leider war die Tierärztin erst in der nächsten Woche wieder im Haus.

Solange wollte die Rothaarige aber nicht warten.

Sie wollte mich schon heute mitnehmen und die Untersuchungen sollten am nächsten Morgen bei ihrem Tierarzt erfolgen.

Nach einer kurzen Diskussion kamen alle überein, dass man dies so machen wollte.

Sie holte die Transportbox aus dem Auto und ich ließ mich, erstaunlicher Weise, ohne Zicken zu machen, in diese Box verfrachten.

Meine Betreuerin war über mich sehr erstaunt.

Sie sagte: „Donnerwetter, das ist aber erstaunlich, denn sonst hatte er sich meistens mit all seiner ganzen Kraft dagegen gewehrt, in eine solche Kiste zu gehen. Aber jetzt? Jetzt saß er da ruhig drin und harrte den Dingen, die da noch folgen sollten.

Ahnte er schon, dass er in sein neues Heim übersiedeln konnte? Auch die Leiterin war mehr als erstaunt, dass er hier keine Schwierigkeiten machte.

Wir versprachen der Leiterin, dass wir die ersten Fotos in seinem neuen Heim, ihr übermitteln wollten, damit sie sehen konnte, dass es ihm gut geht.

Die Box war schön mit einer weichen Decke ausgelegt. Ich wurde noch mit einer zusätzlichen Decke zugedeckt, damit ich ich mich nicht erkälte, wenn ich jetzt raus in die kalte Dezemberluft musste.

Selbst als wir im Auto saßen und wir losfahren wollten, blieb er ganz ruhig in seiner Transportbox sitzen, was uns ebenfalls erstaunte.

Unsere beiden ersten Katzen, die wir hatten, konnten das Autofahren überhaupt nicht leiden und veranstalteten immer ein riesiges Theater in den Transportboxen.

Fynn dagegen war damals schon gelassener und legte sich bequem hin und schlief ein.

Moritz hingegen war ruhig, aber er spitzte seine Ohren, nach den Motto: „Wachsam ist die Mutter der Porzellankiste.“

Also die Fahrt verlief ohne Probleme und nach einer knappen halben Stunde standen wir vor seinem neuen Heim.

Jetzt hatten wir zwar wieder einen alten Kater, immerhin war er ja auch schon 12 Jahre alt, wie es ja auch Fynn war, der sich uns, als seine neue Dienerschaft, auf seine alten Tage ausgesucht hatte, als er sein geliebtes Heim verlor und sich auf der Straße durchschlagen musste.

Auch Moritz hatte ja sein geliebtes Heim verloren und saß im Tierheim ein, wo er sich überhaupt nicht wohlfühlte.

Jetzt bekam er noch einmal auf seine alten Tage ein neues Heim.

Wir sagten uns: „Warum sollten wir nicht einem alten Kater auf seine letzten Tage ein schönes Heim, welches er bei uns hat, verwehren?

Soll er doch bei uns in Ruhe alt werden!

Mein neues Zuhause

Während der Fahrt sprach meine neue Dienerin mit mir und erzählte mir, dass in meinem neuen Zuhause schon alles für meinen Einzug vorbereitet sei. Ich werde mich bestimmt dort sehr wohl fühlen.

Im Stillen dachte ich bei mir: „Wollen wir dies erst einmal sehen, wenn wir da sind, ob es mir dort gefällt.“

Langsam näherten wir uns meinem neuen Heim. Ich spürte in mir eine kleine gewisse Unruhe, ja, vielleicht auch ein bisschen Neugierde und Aufregung. Dennoch versuchte ich ruhig in meiner Transportbox zu bleiben.