Kommissar a.D. Klaus Schöne - Fritz-Stefan Valtner - E-Book

Kommissar a.D. Klaus Schöne E-Book

Fritz-Stefan Valtner

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Beschreibung

In seinem neuesten Fall muss Kommissar Schöne einen Mordfall aufklären, der vor rund 10 Jahren geschah. Alles begann mit einem Hauskauf und einer Sanierung. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf einen weiteren merkwürdigen Mord, der als Unfall getarnt war. Kann Schöne durch die Sammlung von zahlreichen Beweisen, auch durch gute Arbeit der KTU, dem oder den Tätern auf die Spur kommen?

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Der Einzug

Kommissar Schöne vor Ort

In Oldenburg

In Schweinebrück

Wieder im Kommissariat

Die Unfallakte

Auf Langeoog

In Wismar

In Westerstede

Besuch beim Bestatter

Besuch bei Carola Lönswick

Im Büro Oldenburg

Im Gemeindeamt zu Zetel

In Esens

In Oldenburg

Im Verhörraum

Vorwort

In diesem neuen Fall, den unser Kommissar Klaus Schöne zu klären hat, liegt im Geschehen rund 10 Jahre zurück.

Ein Ehepaar aus Nettetal, welches zwischen Mönchengladbach und Geldern liegt, nahe der holländischen Grenze und zu Nordrhein-Westfalen gehört, kaufte sich Anfang des Jahres 2020 in der Gemeinde Zetel, welches zu Friesland und Niedersachsen gehört, ein kleines Häuschen als Altersruhesitz.

Bei den Sanierungsarbeiten im angebauten Wintergarten entdeckten sie zu ihrem Schreck im Boden die sterblichen Überreste einer Person.

Die Kripo wird hinzu gerufen.

Damit beginnt die Suche nach dem Mörder.

Der Einzug

Wir schreiben den 1.Oktober 2020 als die Eheleute Klaus (58) und Merle (56) Böck in ihr neu erworbenes Haus in Zetel, Ortsteil Schweinebrück einziehen konnten.

Aber wo hat es die Eheleute Böck genau hin verschlagen?

In den Nordwesten von Deutschland, um es genauer zu sagen, nach Niedersachsen, in den Landkreis Friesland und dort in die Gemeinde Zetel, welche mit der Nachbargemeinde Bockhorn die sogenannte Friesische Wehde bildet.

Die Gemeinde hat eine Größe von rund 81 km2 und hat rund 12.000 Einwohner.

Im Nordosten grenzt die Gemeinde Zetel bei Idagroden in einem schmalen Streifen an den Jadebusen.

Der ältere Teil von Zetel liegt auf einem Geestrücken, der weiter nach Norden hin ins Marschland mündet.

Im Osten und Westen der Gemeinde gibt es größere Waldgebiete, während der südwestliche Teil von Mooren dominiert wird.

Zu den Nachbargemeinden gehört im Osten Bockhorn, im Norden Sande, im Westen Friedeburg und im Süden Uplengen. Die nächsten größeren Städte sind nördlich Wilhelmshaven, welches ca, 20 km entfernt, südlich von Zetel liegt Oldenburg, was ca. 40 km entfernt liegt. Im Westen liegt Emden 50 km entfernt.

Erste urkundliche Erwähnungen gibt es erst aus dem Jahr 1423. Die St. Martins-Kirche, das älteste Gebäude wurde aber bereits im Jahre 1249 fertiggestellt.

Bei Arbeiten an der Kirche fand man vor Jahren Reste einer noch älteren Kapelle, so das man annimmt, dass dieses Gebiet schon um die Jahrhundertwende bewohnt war.

Im Zuge der Gebietsreform wurde die Gemeinde Neuenburg 1972 eingegliedert.

Der Plan von 1973, Teile des Gemeindegebietes der Gemeinde Sande einzugliedern, wurden wieder aufgegeben.

Sehenswürdigkeiten rund um Zetel:

Besonders ist das Theater in Neuenburg hervor zu heben, das jährlich mehrere Theaterstücke in Plattdeutsch aufführt.

Das Vereinshaus in Neuenburg

In dem Ortsteil Bohlenbergerfeld der in Richtung Marx/ Friedburg liegt, befindet sich das Nordwestdeutsche Schul-Museum.

Alte Schule im Bohlenbergerfeld

Ein weiteres Denkmal finden wir in der Ruttler Mühle, einem Galerieholländer und der heute noch im Betrieb ist.

Anschlossen sind ein kleines Sägewerk, sowie ein Ausflugscafè.

Die Ruttler Mühle

Ebenso bemerkenswert ist das Schloss zu Neuenburg aus dem Jahr 1462. Heute befinden sich hier ein vogelkundliches Museum, die Schlosskapelle beherbergt die evangelischlutherische Gemeinde sowie den Trausaal, der auch gleichzeitig der Sitzungssaal des Zeteler Gemeinderates ist.

Ein besonderes Naturdenkmal ist der Neuenburger Urwald, mit zum Teil über 500 Jahren alten Bäumen.

Hier liegt auch der „Urwaldhof“, ein beliebtes Restaurant und Ausflugsziel, am Ortseingang von Neuenburg.

Der „Urwaldhof“

Ein 245 Hektar großes Moor, das Spolsener Moor, steht seit 1986 unter Naturschutz.

Der Zeteler Markt findet regelmäßig an dem Novemberwochenende vor dem Volkstrauertag statt. Es ist der größte Jahrmarkt in Friesland und Umgebung. Vor Hunderten Jahren als reiner Viehmarkt ins Leben gerufen, bereichern heute über 100 Schausteller das viertägige Marktgeschehen. Der Viehmarkt findet auch heute noch statt.

Wirtschaftlich wurde die Gemeinde nach dem Verschwinden einer starken Textilindustrie von einer starken Klinkerindustrie gestärkt.

In den letzten Jahre versuchte man durch neue Gewerbegebiete neue Arbeitsplätze nach Zetel zu holen.

Obwohl Neuenburg ein staatlich anerkannter Luftkurort ist und mit vielen tausend Übernachtungen rechnen kann, ist die Gemeinde Zetel nicht so abhängig von Touristen wie andere Ferienorte direkt an der Küste.

Hier zog es Klaus und Merle hin. Sie waren ein Ehepaar aus dem Raum Nettetal, welches am Niederrhein liegt, nahe der holländischen Grenze, zwischen den Städten Viersen und Kleve.

Beide haben zwei Kinder, die aber schon ihre eigenen Wege gehen und durch ihre beruflichen Tätigkeiten den eigenen Hausstand in München beziehungsweise in Berlin haben.

Klaus ist ein Handwerker im Bereich des Bauwesens, während Merle als Krankenschwester tätig war.

Beide haben auf Anhieb neue Anstellungen in ihren Berufen gefunden und werden am 1.1.2021 die neuen Stellen antreten.

Die Zeit zwischen den Monaten Oktober und Dezember wollten sie nutzen, um ihr neues Häuschen zu renovieren, zumal es ihnen zu gute kommt, dass es für Geimpfte in dieser langanhaltenden Corona- Krise, weniger Einschränkungen gibt, als dies noch vor einem Jahr war. Dennoch versuchen beide ihre Kontakte so stark wie es nur geht einzuschränken, um sich nicht der Gefahr einer Ansteckung auszusetzen.

Was man ja nach dem heutigen Stand nicht ganz ausschließen kann!

Da noch einiges zu renovieren war, zog man zunächst nur provisorisch ein. Schnell hatten sie das Dachgeschoss renoviert und konnten das Schlafzimmer und die Sanitäranlagen nutzen. Ein weiteres Zimmer nutzten sie zum Einstellen von diversen Kleinmöbeln.

Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss mussten grundlegend saniert werden. Dazu wollte man auch einige Wände entfernen und durch neue ersetzen.

Mitte Oktober wollte man damit fertig sein.

Besonders schlimm sah der später einmal angebaute Wintergarten aus. Es war eine Holz - Konstruktion, die schon, vermutlich durch mangelnde Pflege, arg in die Jahre gekommen war.

Hier war eine umfassende Sanierung notwendig.

Im Dachbereich waren zwei Scheiben defekt, durch die Wasser eindringen konnte und Schäden auf dem gefliesten Boden angerichtet hatte.

Bevor der Winter kommt, wollten die beiden den Wintergarten wieder soweit hergerichtet haben, so das man ihn wieder benutzen konnte.

So machten sich die beiden an die Entkernung des Wintergartens heran. Alle Scheiben wurden demontiert und entsorgt.

Dann ging man an die Dachbalken heran, wobei der ein oder andere erneuert wurde. Danach kamen die Seitenteile dran.

Als diese Arbeiten abgeschlossen waren, wurde alle Elemente gestrichen, die neuen Scheiben in den Seitenteilen eingesetzt.

Das Dach wurde komplett neu erstellt und mit einer Dämmung und neuen Dachpfannen versehen.

Damit war der Korpus komplett neu aufgebaut und jetzt konnte man sich an den Innenausbau wagen.

Um eine Fußboden - Heizung zu verlegen musste der arg gebeutelter Fliesenboden abtragen werden und dazu musste man noch einen Aushub vornehmen.

Also begann man die Fliesen vom Boden zu lösen, was aber in erstaunlicher Weise sehr leicht ging. Klaus bemerkte schnell, dass man hier nicht sehr sorgfältig gearbeitet hatte.

Alles wirkte wie „hingeschustert“ aus, wie man im Rheinland zu sagen pflegte, also, als wenn man sehr unter Zeitnot gestanden hätte.

So sah auch die Bodenauflage für die Fliesen aus. Sie war recht dünn, gerade mal zwei Zentimeter dick.

Dies konnte nicht gutgehen!

Deshalb fand man auch in der Fläche verschiedene Absenkungen vor.

So kam man natürlich recht flott von der Stelle, Fliesen und Bodenplatte waren schnell entsorgt.

Jetzt brauchte Klaus noch einen Aushub von rund 25 cm für eine neue und vernünftige Bodenplatte. Danach sollte die Heizung aufgebracht werden, um anschließend den Estrich aufzubringen.

Noch wurde über den endgültigen Belag zwischen Klaus und Merle diskutiert, ob man doch lieber einen Fliesen-oder einen Holzboden verlegen sollte.

Aber für die endgültige Ausführung hatte man ja noch etwas Zeit, um eine Entscheidung zu treffen.

So machte sich Klaus daran den Aushub vorzunehmen.

Vorsichtig arbeitete er sich Meter für Meter durch die Fläche. Im letzten Drittel stieß er auf einen Widerstand, den er eigentlich nicht erwartet hatte.

Er versuchte ihn vorsichtig freizulegen. Er war letztendlich ca. 1 Meter breit und etwa 1,8 Meter lang. Zunächst dachte er an einen Findling oder gar an eine Bombe!

Aber bei einer näheren Betrachtung merkte er, dass die Oberfläche für einen Stein oder gar einer Bombe zu weich und flexibel war. Dies kam ihm schon recht spanisch vor.

An der Seite entdeckte er eine kleine Luftblase, die er sich genauer anschaute.

Er holte sich ein Messer aus seinem Werkzeugkasten und versuchte die Blase aufzustoßen bzw. aufzuschneiden. Nach einiger Zeit und Mühen hatte er es geschafft die doch recht harte Blase aufzuschneiden.

Was er dann sah, ließ ihn sein Blut in den Adern gefrieren.

Voller Panik lief er ins Haus hinein, griff nach seinem Handy und wählte die 110. Danach ließ er sich auf eine Bank, die in der Küche stand, fallen und blieb fassungslos dort sitzen.

Merle war völlig perplex über sein Verhalten und versuchte etwas aus ihm heraus zu bekommen. Aber es blieb einfach bei dem Versuch.

Eine Viertelstunde später klingelte es an der Tür und zwei Polizeibeamte standen vor der Tür.

Merle öffnete die Türe, Hauptwachmeister Böhm stellte sich vor und erklärte ihr, dass er auf einem Anruf hin, hier erscheinen sollte.

Völlig verwirrt führte Merle die Polizisten ins Haus zu ihrem Mann, der immer noch völlig regungslos auf seiner Bank saß.

Beim Anblick der beiden Polizisten stand Klaus ganz langsam auf und führte die Beamten in den Wintergarten.

Kommissar Schöne vor Ort

Keine halbe Stunde später war auch der Kommissar Schöne vor Ort an, und etwas später war auch die KTU da.

Bevor er mit Klaus Böck sprach, schaute er sich sich den Fundort genau an. Die KTU machte sich sofort an die Arbeit.

In der Zwischenzeit setzte sich Schöne neben Herrn Böck auf die Bank in der Küche, während Merle für die beiden einen Kaffee kochte. Nach einer Weile sprach Schöne Herrn Böck leise an:

„Herr Böck, können sie mir erzählen, wie sie zu dem Fund kamen?“

Klaus Böck, immer noch völlig unter Schock stehend, begann schleppend dem Kommissar zu erzählen, wie er den Fund entdeckte, dabei machte er immer wieder eine Pause und nahm einen Schluck Kaffee zu sich.

„Also Herr Kommissar, wir haben uns dieses Haus vor einigen Wochen gekauft und sind am 1. Oktober hier eingezogen. Zuerst haben wir das Dachgeschoss renoviert, so das wir nach oben ziehen konnten. Dann fingen wir hier im Erdgeschoss an, mit den den doch sehr umfangreichen Sanierungsarbeiten, die wir vorgestern soweit, bis auf ein paar Kleinigkeiten abschließen konnten.

Nun haben wir uns an den Wintergarten gemacht, der es sehr nötig hatte.

Zuerst haben wir das Dach und die Seitenwände gemacht, bevor wir an den Fußboden gehen wollten. Gestern haben wir die Fliesen aufgenommen und heute den Boden, der allerdings sehr dünn war. Danach wollten wir noch einen weiteren Aushub vornehmen, um eine neue Bodenplatte einzubringen und darauf sollte eine Fußbodenheizung verlegt werden.

Bei dieser Arbeit machte ich dann diesen grausigen Fund. Ich bin immer noch völlig neben der Spur.“

„Das ist verständlich, Herr Böck!“

„Ich habe dann sofort mit den Arbeiten gestoppt und die Polizei gerufen.“

„Das ist gut gewesen!“

„Ich will mal sehen, ob die KTU mir schon erste Hinweise geben kann!“

„Ich bin gleich wieder bei ihnen.“

„Danke, Herr Kommissar.“

Der Kommissar ging zu einem der Mitarbeiter der KTU, um zu hören, was man ihm schon sagen kann.

„Nun, was können sie mir schon sagen, meine Herren?“

„Herr Kommissar, nachdem wir das Paket aufgemacht haben, fanden wir die sterblichen Überreste einer jungen Frau. Das Alter würden wir auf zirka 20 – 25 Jahre schätzen.

Die Liegezeit der Überreste auf etwa 10 Jahre.

Ferner haben wir noch einige Kleidungsreste gefunden, sowie einen Ring mit einer Gravur: 12.06.2010.

Vermutlich wurde sie auch zu diesem Zeitpunkt getötet, was die Liegezeit erklären würde. Alles weitere müssen die weiteren Untersuchungen zeigen.

Nachdenklich kehrte Schöne zu Klaus Böck auf die Bank zurück, der dort immer noch völlig verstört saß.

„Herr Kommissar, was geschieht denn jetzt?

Wie geht es weiter?“

„Nun, da dies vermutlich auch ein Tatort ist, werden wir versuchen, so viele Spuren wie möglich zu sichern, die wir nach dieser langen Zeit noch finden können. Dazu werden wir mit Sicherheit noch einige Tage benötigen.

Daher möchte ich sie und ihre Frau bitten, ihre Wertsachen und Papiere, sowie ein paar Sachen zusammen zu packen, um für ein paar Tage in ein Hotel zu gehen.

Wir werden für sie ein Zimmer hier in der Nähe buchen und zwar im Landhotel Oltmanns in Friedeburg. Wir werden sie dorthin fahren.

Das Haus wird versiegelt!

Als Klaus dies seiner Frau mitteilte, brach sie in Tränen aus und ein Arzt, der noch vor Ort war, gab ihr eine Beruhigungsspritze.

Man vereinbarte einen Termin für morgen Nachmittag gegen 15 Uhr in Oldenburg, um alles weitere zu besprechen.

In Oldenburg

Klaus und Merle waren pünktlich in Oldenburg erschienen und Kommissar Schöne erwartete sie schon. Bei einer Tasse Kaffee und ein paar Stücke Kuchen begann Schöne das Gespräch.