Komissar a. D. Klaus Schöne - Fritz-Stefan Valtner - E-Book

Komissar a. D. Klaus Schöne E-Book

Fritz-Stefan Valtner

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Beschreibung

Bei dem Bau einer neuen, kleinen, dreimastigen Windkraftanlage in dem Gebiet eines ehemaligen Moores, dem Herrenmoor, welches im südlichen Bereich von Neuenburg, einem Ortsteil der Gemeinde Zetel liegt, finden die Mitarbeiter einer Baufirma, bei Ausschachtungsarbeiten die sterblichen Überreste von drei Menschen. Können die beiden Kommissare Schulz und Schöne diesen spektakulären Fall lösen?

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Fritz-Stefan Valtner

Kommissar a. D. Klaus Schöne Aktenzeichen 1017

In der Tiefe des Moores

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Aktenzeichen 1017

Kommissar Schöne übernimmt

Die Toten bekommen ein Gesicht

Weitere Erkenntnisse

Schulz und Schöne

Fahrt nach Brixen

In Elvas

Einbruch in Elvas

In Oldenburg

Der Vorfall

Die Durchsuchung

Der letzte Beweis

Aussage der Eltern

Schlusswort

Vorwort

Bevor wir in den neuen Fall einsteigen, möchte ich Ihnen unseren Kommissar a. D. Klaus Schöne etwas näher bringen.

Unser Kommissar Klaus Schöne ist, wie das Kürzel a. D aussagt, außer Dienst gestellt, also in den Ruhestand versetzt worden, da er seine Altersgrenze von 65 Jahren erreicht hatte. Dies war im Jahre 2016.

Über 25 Jahre lang hatte er erfolgreich die Mordkommission Köln geleitet. Davor war er 15 Jahre lang in verschiedenen Bereichen des Dezernates im Einsatz, unter anderem auch in der Spurensicherung und der Betrugsfahndung tätig.

Unser Kommissar wird als ruhiger, besonnener und nachdenklicher Mensch beschrieben, der sich viele Gedanken macht und eine Liebe zum Detail hat.

Sehr oft hat ihm diese Liebe zum Detail zum Erfolg verholfen.

Er hatte schon in frühen Jahren einige außergewöhnliche Fälle lösen können, dank seiner Genauigkeit und seinen manchmal unkonventionellen Methoden.

Nicht umsonst wurde er Leiter der Mordkommission Köln 1.

Leider tat dies seiner Ehe mit seiner Frau Sybille nicht gut. Seine Frau war nach über 20 Jahren Ehe es leid, immer wieder Rücksicht auf seine Fälle zu nehmen.

Nachts aus dem Bett geklingelt zu werden, weil ihr Mann zu einem Tatort gerufen wurde. Nächtelang Observationen durchzuführen, immer dem Täter hinterher.

Sie hatte sich ein ruhigeres Leben an der Seite ihres Mannes vorgestellt, aber die Realität sah leider ganz anders aus.

So trennten sich ihre Wege. Kinder hatten sie nicht.

Jetzt konnte sich der Kommissar, frei von allen Beziehungen noch intensiver seinen Fällen widmen und zahlreiche Erfolge einfahren.

Mitte 2016 war seine Zeit gekommen, um Abschied von seinem geliebten Beruf zu nehmen.

Auf der einen Seite freute er sich endlich seinem Hobby, dem Angeln, nachzugehen, auf der anderen Seite fühlte er eine gewisse Leere, keinen Fall mehr zu bearbeiten. Dabei wusste er, dass sein Dezernat in guten Händen war. Sein langjähriger Mitarbeiter Schulz wurde sein Nachfolger. Trotzdem beschlich ihn eine gewisse Wehmut, nun nicht mehr aktiv im Polizeibereich tätig zu sein.

Nach seiner Freistellung machte er zuerst einen wohlverdienten Urlaub. Dieser führte ihn auf die kleine ostfriesische Insel Baltrum.

Hier stieß er auf einen Zeitungsartikel der seine Neugier weckte.

Ein ungeklärter Fall, der seit 20 Jahren auf seine Auflösung wartete. Unter dem Aktenzeichen 2609 nahm er, zusammen mit Schulz, die Ermittlungen auf.

Kommissar Schulz übernahm nach Abschluss des Falles die Mordkommission in Oldenburg. Kurze Zeit später, so Anfang Dezember 2016 gab es einen Leichenfund in einer Friedeburger Kiesgrube. Unter dem Aktenzeichen 1510 ging man hier an die Aufklärung, die Schulz bis nach Portugal führte..

Kommissar a. D. Klaus Schöne bekam das Zusatzzeichen „ZBV“, was soviel bedeutet:

„Zur besonderen Verfügung“

Damit konnte Kommissar Schulz seinen alten Lehrmeister in schwierigen und heiklen Fällen als Sonderermittler einsetzen.

Dies nutzte er gerne bei Fällen, wo die Tat schon einige Jahre zurück lag und es Zeit brauchte, allen bisher bekannten Spuren noch einmal nachzugehen, um den Täter dingfest zu machen.

So konnte sich Kommissar Schöne ohne Zeitdruck diesen alten Fällen widmen.

Zwischenzeitlich hatte er seinen Wohnort von Köln nach Esens, was in Norddeutschland oder besser gesagt in Niedersachsen liegt, verlegt, um näher an seinen geliebten ostfriesischen Inseln zu sein und Oldenburg war ja dann auch nicht so weit entfernt.

Für seine Fahrten legte er sich ein Elektroauto der Marke Nissan zu. Damit konnte er auf leisen Sohlen auf Verbrecherjagd gehen.

Nachdem er sich häuslich in seiner neuen Wohnung eingerichtet hatte, rief ihn Schulz zur Mitarbeit an einem neuen, sehr unheimlichen Fall auf, der unter dem Aktenzeichen 1017 auf seine Aufklärung wartete.

Aktenzeichen 1017

Wir schreiben den 4. Oktober 2017. Es ist 9.30 Uhr. Ein Anruf ging auf dem Mordkommissariat Oldenburg ein und berichtete von den sterblichen Überresten eines Menschen, die man bei den Ausschachtungsarbeiten für die neuen Windkraftanlagen im Herrenmoor gefunden hatte.

Schulz übernahm den Fall und machte sich sofort auf den Weg dorthin.

Gleichzeitig verhängte er einen Baustopp, um alle Spuren sichern zu können.

Mit einem Großaufgebot ging es zum Tatort.

Bei Westerstede ging es von der Autobahn BAB 28 herunter in Richtung Zetel. Einige Kilometer vor Neuenburg, einem Ortsteil von Zetel, ging es links ab in Richtung Tarbarg.

Hinter dem auf der rechten Seite liegendem Königssee und dem Sportplatz ging es links ab zur Baustelle des Windparks.

Hier entsteht ein kleiner Windpark mit drei Anlagen.

Zwei der Windkraftanlagen erreichen eine Höhe von ca. 163 m und der Dritte eine beachtliche Höhe von 212 m.

Bei den Ausschachtungsarbeiten für den ersten Sockel der Anlage fanden Bauarbeiter die sterblichen Überreste eines Menschen. Der Vorarbeiter ließ die Arbeiten sofort ruhen und rief die Polizei.

Nach kurzer Zeit erschien die Polizei auf dem Baugelände, sicherte den Fundort und informierte die Kripo.

Nach einer Stunde traf Kommissar Schulz und sein Tross an dem Fundort ein. Sofort fing die KTU mit der Spurensicherung an.

Kommissar Schulz nimmt erste Gespräche auf.

Nach einer weiteren Stunde hatte man die ersten wenigen Erkenntnisse.

Es handelte sich hier um die sterblichen Überreste einer jungen Frau, deren Alter man auf zirka 30 bis 35 Jahren schätzte.

Weiter entdeckte man Spuren am Schädel, die auf eine Schlagverletzung hinwiesen.

Der Zustand der Überreste ließen eine längere Verweildauer im Erdreich vermuten. Wahrscheinlich zwei bis drei Jahre. Aber dies müssen erst weitere Untersuchungen ergeben.

Ferner wurden Reste von Kleidungsstücken gefunden. Allerdings keine Schuhe.

Außerdem fand man noch einen silberfarbenen Anhänger an einer Halskette, die mittig zerrissen war.

Der Anhänger war bestückt mit einem kleinen, gelblichen Stein, vermutlich einem Jaspis.

Mehr wurde nicht gefunden, was erste weitere Erkenntnisse bringen würde.

Die sterblichen Überreste wurden sofort in die Gerichtsmedizin nach Oldenburg gebracht, zwecks weiterer Untersuchungen.

Kommissar Schulz gab die Baustelle wieder frei und die Arbeiten gingen vorerst weiter.

Anschließend ging es zurück nach Oldenburg.

Doch schon einen Tag später, am 5.10.2017 ging gegen 15.30 h ein erneuter Anruf ein.

Wieder von der gleichen Baustelle!

Kommissar Schulz und sein Tross machten sich erneut auf den Weg zum Herrenmoor.

Dort angekommen erwartete ihn schon voller Ungeduld der Vorarbeiter, der wieder den Bauzeitplan in Gefahr sah.

Man hatte dort weitere Überreste von einem oder zwei Menschen bei den Ausschachtungsarbeiten für den zweiten Sockel der Windkraftanlage gefunden. Langsam wurde es dem Vorarbeiter mulmig.

Die KTU nahm sofort ihre Arbeit auf.

Nach gut einer Stunde gab es die ersten Feststellungen zu dem neuerlichen Fund.

Man fand die Überreste einer männlichen Leiche, deren erstes Alter auf zirka 35 bis 40 Jahre geschätzt wurde.

Auch hier konnte man eine Verletzung im Schädelbereich feststellen.

Dann fand man die Überreste eines Kindes, Alter etwa 6 bis 7 Jahre. Im Brustbereich wurden scheinbare Stichverletzungen bemerkt.

Ferner fielen zahlreiche unnatürliche Knochenbrüche auf.

Auch hier nimmt man eine dreijährige Liegezeit an.

Sonst gab es keine weiteren Spuren, außer einige wenige Reste von Kleidungsstücken.

Kommissar Schulz fuhr nachdenklich wieder nach Oldenburg zurück.

Da findet man von drei Menschen die sterblichen Überreste und sonst keine Hinweise. Außer das die Drei eines mit Sicherheit nicht natürlichen Todes gestorben sind.

Aber wo und wie sollte er hier ansetzen?

Jetzt hieß es erst einmal abwarten was die Gerichtsmedizin herausfinden kann.

In den nächsten Tagen musste man auf die Ergebnisse der Gerichtsmedizin warten, da die Untersuchungen sich doch als etwas schwierig herausstellten.

Erste Nachforschungen in den Vermisstenanzeigen brachten keine verwertbaren Ansatzpunkte.

Dabei stellte man sich folgende Fragen:

„Gehören die drei aufgefundenen Überreste von Menschen zusammen?“

„Gab es eine Verbindung zwischen den Dreien?“

„War es vielleicht eine Familie?“

„Woher kamen sie?“

„Wurden sie ermordet?“

„Was war der Grund?“

„Weshalb wurden sie gerade hier vergraben?“

„Weshalb fand man keine weiteren Hinweise?“

„Warum lagen sie soweit auseinander?“

„Gab es einen Grund dafür?“

„Warum wurden sie nirgendwo als vermisst gemeldet?“

„Wieso wurden sie gerade hier vergraben?“

Am 12.10.2017 lagen die ersten Erkenntnisse aus der Gerichtsmedizin vor.

Zu den weiblichen Überresten konnte man folgendes bemerken:

Ihr Alter wurde mit ca. 35 Jahre angegeben.

Die Größe betrug ca. 160 cm.

Sie war dunkelhaarig und vermutlich eine Südländerin, eventuell aus Italien oder Spanien.

Nach den ersten Hinweisen war sie schwanger.

Ihre Verletzungen am Schädel rührten von einer Schlageinwirkung her.

Bei der gefundenen Kette handelt es sich um eine Halskette, die gewaltsam zerrissen wurde.

Im Anhänger der Kette sitzt in der Einfassung ein gelblicher Jaspis, der von kleinen Diamantsplittern umgeben ist.

Die Kette besteht aus Weißgold.

Daraus ergibt sich eine weitere Frage:

„Warum hat man sie nicht entfernt, denn daraus könnte man ja die Trägerin ermitteln?

Zu den männlichen Überresten:

Sein Alter wurde mit ca. 40 Jahre angegeben.

Seine Größe betrug 165 cm. Auch hier wird auf einen Südländer getippt.

Die Haarfarbe ist dunkel.

Die Verletzung am Schädel führte vermutlich zum Tode.

Sonst konnte man keine weiteren Auffälligkeiten feststellen.

Zu den Überresten des Kindes:

Sein Alter liegt bei etwa 7 Jahre. Seine Größe bei 145 cm. Im Brustbereich fand man zahlreiche Stichverletzungen, die unweigerlich zum Tode geführt hätten.

Jedoch fielen hier zahlreiche unnatürliche Brüche an Armen und Beinen auf, als wenn jemand den Körper mit einem großen Fahrzeug überfahren hätte.

Nach dem Bruchbild der Knochen muss dies ein größeres Fahrzeug gewesen sein, vermutlich ein LKW oder ein Trecker mit relativ breiten Reifen.

Nun, dies waren nicht gerade viele Hinweise. Schulz stellte sich die Frage:

„Wo soll ich hier beginnen, um diesen Fall aufzuklären, wenn es kaum irgendwelche Hinweise gibt?

Zahlreiche Wochen vergingen, ohne das man in dieser Sache weiterkam.

Keiner vermisste sie. Aber wieso können drei Menschen einfach so verschwinden, ohne das sie keiner vermisst?

Wenn dies eine Familie war, muss es doch Spuren geben? Sie müssen doch irgendwo gewohnt haben.

Auch erste Befragungen in Zetel und Umgebung brachten sie keinen entscheidenden Schritt weiter.

So wie es sich hier darstellte, handelte es sich hier um einen dreifachen Mord, der vor gut drei Jahren stattfand.

Vermutlich geschahen die Morde auch zur gleichen Zeit. Aber die Spuren waren mehr als dürftig.

Da im Kommissariat noch zwei weitere Mordfälle anlagen, die auf ihre dringende Aufklärung warteten und hier Eile geboten war, schaltete Schulz seinen „ZBV“ Schöne ein.

Kommissar Schöne übernimmt

Wie üblich traf man sich bei einer Tasse Kaffee und ein paar Plätzchen im Kommissariat Oldenburg und ging die ersten Ergebnisse der Ermittlungen durch. Viel hatte man bisher nicht herausfinden können.

Kommissar Schöne zu Schulz:

„Da man bisher noch nichts über die Identität der Toten herausgefunden hatte, sollte man hier zuerst ansetzen. Also müsste man als erstes versuchen herauszufinden, welche Arbeiten sie ausgeführt haben könnten.

Waren sie vielleicht sogenannte Saisonkräfte?

Der siebenjährige Sohn müsste doch eine Schule besucht haben, während seine Eltern auf irgendeinem Hof gearbeitet haben?

Waren Sie irgendwo gemeldet gewesen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie keiner vermisste.