Krimi-Klassiker - Band 4: Finderlohn - Irene Rodrian - E-Book
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Krimi-Klassiker - Band 4: Finderlohn E-Book

Irene Rodrian

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Beschreibung

»Es ist Baumann«, sagte Harry. »Was sollen wir machen?« – »Machen?« Pacos Augen wurden groß vor Verständnislosigkeit. – »Na ja, wir müssen ihn doch rausholen, oder?« – »Jedes Jahr fallen ein paar Touristen von den Klippen und werden nie gefunden«, sagte Paco leise. Die Ruhe auf der kleinen spanischen Insel findet ein jähes Ende, als Max Baumann, Geschäftsmann und Schlitzohr, tot aufgefunden wird – und das ausgerechnet von Harry und Paco, die beide noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen gehabt hätten … Doch das Leben auf der Insel geht weiter wie sonst. So scheint es jedenfalls zunächst: Die Touristen tun, was Touristen eben tun, die Ausländer, die aus unterschiedlichen Gründen hier ansässig geworden sind, tratschen und pflegen alte Feindschaften, die Einheimischen halten beide Gruppen für gelinde verrückt, und die Polizei wartet ab – von dieser Insel kann keiner entkommen. Auch kein Mörder. Als erste deutsche Autorin von Kriminalromanen hat Irene Rodrian Krimigeschichte geschrieben. Bei dotbooks erscheinen ihre Klassiker nun exklusiv im eBook. Jetzt als eBook: „Finderlohn“ von Irene Rodrian. dotbooks – der eBook-Verlag.

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Über dieses Buch:

Die Ruhe auf der kleinen spanischen Insel findet ein jähes Ende, als Max Baumann, Geschäftsmann und Schlitzohr, tot aufgefunden wird – und das ausgerechnet von Harry und Paco, die beide noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen gehabt hätten …

Doch das Leben auf der Insel geht weiter wie sonst. So scheint es jedenfalls zunächst: Die Touristen tun, was Touristen eben tun, die Ausländer, die aus unterschiedlichen Gründen hier ansässig geworden sind, tratschen und pflegen alte Feindschaften, die Einheimischen halten beide Gruppen für gelinde verrückt, und die Polizei wartet ab – von dieser Insel kann keiner entkommen. Auch kein Mörder.

Als erste deutsche Autorin von Kriminalromanen hat Irene Rodrian Krimigeschichte geschrieben. Bei dotbooks erscheinen ihre Klassiker nun exklusiv im eBook.

Über die Autorin:

Irene Rodrian, 1937 in Berlin geboren, erhielt für ihren Roman Tod in St. Pauli 1967 den begehrten Edgar-Wallace-Preis. Seither hat sie sich mit zahlreichen Bestsellern in einer Gesamtauflage von mehreren Millionen und als Drehbuchautorin (Tatort, Ein Fall für Zwei) einen Namen gemacht. Irene Rodrian lebt heute in München.

Bei dotbooks erschienen bereits Irene Rodrians Barcelona-Krimis über das Ermittlerinnen-Team Llimona 5 (Meines Bruders Mörderin, Im Bann des Tigers, Eisiges Schweigen und Ein letztes Lächeln) sowie Tod in St. Pauli, ein weiterer Roman in der Reihe Krimi-Klassiker. Weitere Titel sind in Vorbereitung.

Die Autorin im Internet: www.irenerodrian.com und www.llimona5.com

***

Neuausgabe Oktober 2013

Copyright © der Originalausgabe 1971 by Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg

Copyright © 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Tanja Winkler, Weichs

Titelbildabbildung: © 1stGallery - Fotolia.com

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Irene Rodrian

Finderlohn

Kriminalroman

dotbooks.

Die Hauptpersonen

RUTH OBERLÄNDER mischt sich zuviel in anderer Leute Angelegenheiten.

HARRY VANDENBERGH mischt sich zuwenig in anderer Leute Angelegenheiten.

MAX BAUMANN wird zu anderer Leute Angelegenheit.

ERIKA BAUMANN muß Trauerkleider anlegen.

WALTER MESCHKAT legt sich mit jedem an.

TIM WESTON hat verschiedenes abgelegt.

DAS BABY liegt nicht mehr an seinem Platz.

JANE WESTON liegt nicht viel an dem Baby.

BRITT HAMMER läßt sich junge Männer angelegen sein.

ANGEL hat Schwierigkeiten mit seiner Veranlagung.

Dieses Buch ist ein Roman.

Die Personen, die Handlung, die Insel – alles ist erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen, tatsächlichen Ereignissen oder kartographisch erfaßbaren Inseln könnten nur auf einem Zufall beruhen.

iRo

1

Sonne.

Der Himmel natürlich blau. Wie sich das gehört am Mittelmeer. Spanien, Sommer und so. Und irgendwo hinter den Mauern selbstverständlich die See, violett bis türkis.

Es stank nach Urin.

Auch nach Erbrochenem, verfaultem Seetang, Dörrfisch, Knoblauch, Schweiß und Marihuana. Die feuchtheiße Luft bewegte sich nicht; die Sonne konnte die Wände nicht trocknen, an die sich die Männer stellten. Wenn sie sich überhaupt noch die Mühe machten.

Er selber stank, das widerte ihn am meisten an. Die Hosen, das nasse Hemd, das Haar, die Haut ... Eine Ameise krabbelte über seine Hand. Er zerquetschte sie. Seine Fingernägel waren schwarz. Er kratzte den Schorf von einem Moskitostich. Die Fliegen hoben sich kurz und kamen zurück.

Auf den glühenden Steinen vor seiner Zelle lag plattbäuchig eine Eidechse.

Die Guardias standen am anderen Ende des Hofes, redeten und rauchten. Er tastete nach dem Bröckchen Haschisch in seinem Schuh. Würde vielleicht noch für zwei Joints reichen. Er nahm die Weinflasche; sie war heiß. Der Wein schmeckte nach Schwefel. Er klemmte die Flasche wieder zwischen die Steine hinter der durchgefaulten Matratze.

Ohne die Wachen aus den Augen zu lassen, zog er den Brief aus der Hosentasche und rollte ihn in der Hand zusammen. Das silberne 25-Peseta-Stück hielt er zwischen Daumen und Zeigefinger, das Papier war in der Höhlung der Hand kaum zu sehen. Die Frau, die das Essen verkaufte, war arm. Wenn sie eine Peseta für das Porto ausgab, blieben ihr noch 24. Das mußte reichen.

Die Bewegung begann zuerst in den Zellen auf der linken Seite und rollte in trägen Wellen weiter, bis sie die Wachen erreichte. Sie drehten sich um, hörten auf zu reden und schauten an der Mauer hoch. Zehn Meter. Gegen den blauen Himmel hob sich der Kopf der Frau schwarz und klein ab. Dann kam ihr schriller Signalschrei, und der Korb senkte sich langsam herunter. Die Guardias legten die Hände an die Pistolentaschen. Sie standen jetzt mit dem Rücken zur Mauer, mit dem Gesicht zu den Zellen, die wie hungrige Mäuler aus der Mauer herausgähnten.

»Harry!«

Er sah auf.

Miguel grinste aus der Nachbarzelle herüber. Seine Zähne blinkten. »Harry«, sagte er noch einmal, betonte den Namen auf der zweiten Silbe, rieb das r im Gaumen: »Kannst du mir zehn Pesetas leihen?«

»Lo siento mucho.« Harry versuchte zu lächeln: »Ich hab selber nichts mehr ... Mierda.«

Miguels Zähne waren so weiß wie die Steinquader in der Sonne.

Harry stand auf. Die Eidechse huschte weg. Er folgte Miguel und den anderen Gefangenen langsam zu dem Korb, der an der Mauer herunterkroch. Schweiß tropfte in seine Augen. Die Hand mit dem Geld und dem Brief zitterte.

Er wartete, bis er dran war. Dann hob er hastig die Hand über den Korb. Das Geldstück glitschte aus seinen Fingern, der Brief klebte fest. Und er sah aus wie ein Brief, nicht wie diese Zettel mit den Essenbestellungen. Die Wachen glotzten schläfrig. Harry schüttelte die Hand, der Brief fiel in den Korb. Harry sah den Korb nach oben klettern. Schneller, dachte er – mach schon!

Der Korb hatte fast die halbe Mauer geschafft, als einer der Guardias plötzlich munter wurde. Er pfiff. Der Korb stockte mitten in der Bewegung, dann kam er wieder zurück.

Der Guardia holte das Geld und den Brief aus dem Korb. Er sah Harry an. Das Koppelschloß und die Metallknöpfe an seiner Uniform funkelten.

Harry zuckte die Achseln. »Es ist mein Recht, einen Anwalt zu sprechen!« Sein Spanisch war holprig.

Der Guardia schüttelte den Kopf. »Keine Briefe. Verboten!«

»Verdammt, ihr könnt mich doch nicht hier im Knast verfaulen lassen!«

Sie sahen ihn unbewegt an. Harry drehte sich um und ging über den Hof zu seiner Zelle zurück. Scheißpack! Eidechsen liefen vor seinen Füßen davon. Aber die 25 Pesetas einstecken. Wenn ich wenigstens genug hätte, um die Kerle zu schmieren ... Und ab morgen wieder die staatliche Ration. Drei Duros oder was. Brot und Fisch. Nicht mal genug für Wein – Mahlzeit! Na ja, bis morgen ...

Harry hockte sich auf die äußerste Kante seiner Matratze und holte das Haschischbröckchen aus dem Schuh, in der Zigarettenpackung waren noch fünf Celtas. Er nahm eine und bröselte vorsichtig den Tabak in die Handfläche. Eigentlich noch zu früh. Wenn sie mich jetzt damit erwischen – Sense. Aus. Kein Nachschub. Drüben auf der Insel wäre es kein Problem; aber hier, im »richtigen« Gefängnis auf dem Festland, herrschten strengere Sitten ... Ach was; die sind jetzt beschäftigt ... Er lächelte. Schabte mit dem Fingernagel die Hälfte von dem graubraunen Brocken in den Tabak, setzte die leere Papierhülle an den Mund, zog die Krümel sanft hinein und drehte die Zigarette zwischen den Fingern.

Der Hof vor seiner Zelle war leer. Die ruhigste Zeit des Tages. Essen, dann Siesta. Die erste Hälfte der Wachposten war schon oben im Verwaltungstrakt verschwunden. Die anderen standen wieder in der Ecke und redeten. Einer erzählte einen Witz. Gelächter.

Harry drückte das Zigarettenpapier an beiden Enden leicht zusammen, schob den Joint zwischen die Lippen und nahm die Streichhölzer aus der Tasche. Die Mauer war feucht, und das Schwefelhölzchen rieb sich fast vollständig ab, bevor es endlich Feuer fing. Harry wartete, bis das Wachs brannte, und hielt es an die Zigarette. Der Rauch traf heiß auf seine Zunge, er sog ihn ein, füllte seine Lungen und schloß die Augen. Als er die Luft nicht länger anhalten konnte, atmete er mit einem leichten Seufzer aus. Der Rauch blieb hell und süß vor seinem Gesicht. Harry hielt die Augen halb geschlossen; durch den schmalen Spalt sah er die Glut der Zigarette. Das Rot wurde intensiver, strahlte auf die Wände über, sie färbten sich warm rosa, die Steine vor seiner Zelle goldgelb. Die Eidechsen glänzten grün. Smaragde. Harry lächelte. Die Haut auf seinen Armen spannte sich, wurde heiß. Er nahm noch einen Zug.

Die Eidechsen beobachteten ihn neugierig. Huschten plötzlich weg.

Harry hörte nichts. Als ein Schatten den Eingang seiner Zelle verdunkelte, schreckte er schwerfällig auf. Der Guardia hatte einen Schnurrbart. In den schwarzdrahtigen Haaren hingen Tabakkrümel. Er streckte die Hand nach der Zigarette aus.

2

Scheißstraße, dachte sie. Die Steine schlugen hart durch die Reifen, das Fahrrad sprang unter ihr. Dann dachte Ruth wieder an Harry.

Am Anfang der weißen Mauer stieg sie ab und lehnte das Rad gegen die Steine. Sie sah an sich herunter. Das gelbe Kleid betonte, wie braun sie war. Spießig sieht das aus, dachte sie; ich hätte die Jeans anziehen sollen ... Diese alte Drecksau! Sie nahm einen Kamm und einen Taschenspiegel aus ihrem Korb und kämmte sich sorgfältig. Auf ihrer Stirn glänzten Schweißperlen. Sie setzte sich auf einen Stein neben der Mauer in den Schatten einer Krüppelpinie und wartete, bis sie sich etwas abgekühlt hatte. Ihre Knie zitterten. Vom Radfahren, redete sie sich ein; von dieser blöden Straße ... Bloß nicht nervös werden. Sie zündete sich eine Zigarette an und sog den Rauch ein. Viel half es nicht. Vor ihr flimmerte die Luft über der ausgedörrten Erde. Die Blätter der Olivenbäume waren silbern, die der Feigenbäume fast braun. Auf dem steinigen Feld standen Schafe, bewegungslos, wie aus Holz, dicht neben der niedrigen Mauer aus Natursteinen, in einem engen Kreis, jedes den Kopf tief unter den Bauch des nächsten gesenkt, um etwas Schatten zu haben. Schwarze Ziegen, die kurze Grashalme zwischen den Steinen hervorzupften. Ein unverputztes Bauernhaus, ein paar Ställe, die weißen Hauswürfel der Ausländer, und dahinter das Meer. Knallblau wie üblich.

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