Lektionen der Liebe - Jae - E-Book

Lektionen der Liebe E-Book

Jae

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Beschreibung

Amys größter Wunsch erfüllt sich, als Rika, die Frau, die sie liebt, auf die Ranch zieht. Doch nachdem sie ihre Gefühle jahrelang verbergen musste, plagen sie noch immer Selbstzweifel. Sie ist überzeugt, dass Rika sich auf der Ranch langweilt. Deshalb heckt sie einen verwegenen Plan aus.

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Seitenzahl: 57

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhaltsverzeichnis

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Lektionen der Liebe

Über Jae

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Tintenträume

Ein Happy End kommt selten allein

Alles nur gespielt

Aus dem Gleichgewicht

Hängematte für zwei

Herzklopfen und Granatäpfel

Vorsicht, Sternschnuppe

Cabernet & Liebe

Die Gestaltwandler-Serie:

Vollmond über Manhattan

Die Hollywood-Serie:

Liebe à la Hollywood

Im Scheinwerferlicht

Affäre bis Drehschluss

Die Portland-Serie:

Auf schmalem Grat

Rosen für die Staatsanwältin

Die Serie mit Biss:

Zum Anbeißen

Coitus Interruptus Dentalis

Fair-Oaks-Serie:

Perfect Rhythm – Herzen im Einklang

Beziehung ausgeschlossen

Oregon-Serie:

Westwärts ins Glück (Bd. 1 & 2)

Angekommen im Glück

Verborgene Wahrheiten (Bd. 1 & 2)

Hamilton Pferderanch Baker Prairie, Oregon 12. September 1869

Das rhythmische Klappern von Hufschlägen hallte durch das Tal. Eine nach Tannenharz riechende Brise zerzauste Dancers Mähne. Der Wallach drehte die Ohren, um dem Plätschern des Flusses zu seiner Rechten zu lauschen. Das Leder des Sattels knarrte, als Luke sich in den Steigbügeln aufrichtete und versuchte, einen Blick auf die Jährlinge auf der Nordweide zu erhaschen.

»Wo sind sie denn?«, fragte Amy neben ihr.

»Hab Geduld. Früher oder später kommt die Herde zum Fluss, um zu trinken.«

Sie folgten dem Pudding River, der sich durch das Tal Richtung Norden wand.

»Schau, Papa.« Amy lenkte ihr Pferd dichter an Lukes heran. »Da sind sie.«

Einige Pferde dösten im Schatten einer Pappel, während andere ihre Mäuler ins Wasser tauchten.

»Und da ist Lucky Star.« Amy zeigte auf den Jährling.

Vom anderen Ufer aus wieherte die junge Rappstute ihnen einen Gruß entgegen. Die große, weiße Decke auf ihrer Kruppe leuchtete im Sonnenlicht.

»Sie scheint in guter Verfassung zu sein«, sagte Luke. »Augustus Snyder hat mir letzte Woche eine stattliche Summe für sie geboten.«

Amy zügelte ihre Stute. »Du wirst sie doch nicht verkaufen, oder?«

Luke zog Dancer herum und betrachtete ihre Tochter, die unter ihrer golden-gebräunten Haut bleich geworden war. »Ich würde sie nie verkaufen. Ich weiß doch, wie viel sie dir bedeutet.«

»Sie ist mein Glücksbringer. Und auch Rikas.« Amy rieb sich die Nase, als wäre es ihr peinlich, das zuzugeben.

»Ihr beide …« Luke brach ab und hob die Nase in den Wind. War das Rauch? Sie richtete sich in den Steigbügeln auf, doch ein Hügel versperrte ihr die Sicht nach Norden. »Riechst du das auch?«

Amy atmete geräuschvoll durch die Nase ein. »Rauch.«

Luke blickte hinab ins Gras, das fast bis zu Dancers Bauch reichte. Bald würden sie die letzte Heuernte des Jahres einfahren. Das Gras war trocken, aber nicht so trocken, dass es leicht brennen würde. Vielleicht war es nur ein müder Reisender, der Kaffee auf einem Lagerfeuer kochte, doch sie konnte es sich nicht leisten, sich auf ein Vielleicht zu verlassen. »Ich werde mal nachsehen. Du bleibst hier.« Sie trieb Dancer zu einem scharfen Galopp an.

Rascher Hufschlag folgte ihr. »Nein«, rief Amy. »Ich komme mit.«

Luke knirschte mit den Zähnen. »Amy! Ich habe dir doch gesagt, du sollst zurückbleiben.«

Amy hörte nicht auf sie.

»Verdammt.« Luke hatte keine Zeit für lange Diskussionen mit ihrer dickköpfigen Tochter.

Seite an Seite preschten sie einen Hügel hinauf. Oben angekommen, zügelten sie die Pferde.

Unter ihnen beugten sich zwei Männer über ein Lagerfeuer. Es sah nicht so aus, als würden sie nur Kaffee kochen. Ein Brandeisen wurde im Feuer erhitzt. Die beiden hatten ein Gehege aus Seilen improvisiert. Darin tänzelten sechs von Lukes besten Pferden hin und her.

»Viehdiebe!« Luke sah rot. Sie zog ihren Revolver. Auf keinen Fall würde sie die Diebe mit ihren Pferden davonkommen lassen.

Neben ihr zog Amy mit grimmiger Miene ihr Gewehr aus seiner Hülle. Sie war bleich, aber ihre Hände zitterten nicht, als sie die Waffe hob.

»Nein«, sagte Luke. »Du reitest nach Hause und holst Hank oder John.«

Amy straffte die Schultern und umklammerte das Gewehr fester. »Ich werde dich nicht hier alleinlassen.«

Luke seufzte. Sie hatte Amy dazu erzogen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, und nun musste sie mit den Konsequenzen leben. Sie kontrollierte ihren Revolver und nickte Amy zu. »Wenn es hart auf hart kommt und die Kugeln fliegen, verschwindest du von hier.« Sie sah Amy in die Augen. »Verstanden?«

Der größere der Männer zerrte eines der Fohlen zum Feuer. Gemeinsam warfen sie das Tier zu Boden, ohne sich zu bemühen, sanft mit ihm umzugehen.

Es blieb keine Zeit, auf Amys Antwort zu warten. Mit einem entrüsteten Aufschrei trieb Luke ihren Wallach den Hügel hinab.

Die beiden Männer ließen das Fohlen los und griffen zu ihren Revolvern.

Luke zog Dancers Kopf nach links und gab einen Schuss ab. Sie zielte zwischen die Füße der Männer, doch stattdessen schlug die Kugel ins Feuer ein.

Ein Stück Holz zersplitterte und brennende Späne regneten auf die Männer hinab.

Dancer kam schlitternd zum Stehen, sodass die Männer mit Gras und Erde bespritzt wurden.

»Lasst die Waffen fallen«, rief Luke und versuchte, mit so tiefer, bedrohlicher Stimme wie möglich zu sprechen. Sie zielte auf die Brust des größeren Mannes, der die Waffe gezogen hatte, nun aber zögerte, sie hochzureißen.

»Und wenn wir’s nicht tun? Willst du uns etwa einfach erschießen?«

Luke spannte mit einem lauten Klicken den Hammer. »Ihr befindet euch auf meinem Land und versucht gerade, meine Pferde zu stehlen. Ich habe das Recht, euch zu erschießen oder euch an den Pappeln da drüben aufzuknüpfen.«

»Selbst wenn du mich erschießt, wird mein Freund dich töten, bevor du ein zweites Mal abdrücken kannst. Oder glaubst du, der Junge, den du bei dir hast, wird einen Unterschied machen?« Der Mann schnaubte. »Das Grünhorn bringt es nicht fertig, jemanden zu töten.«

Es dauerte ein paar Sekunden, bis Luke begriff, dass er Amy meinte. Da sie Hosen trug, wenn sie Luke mit den Pferden half, hielten die beiden sie für einen Jungen. Ist wohl auch besser so.

Luke wurde aus ihren Gedanken gerissen, als der größere Mann fast unmerklich langsam seine Waffe hob.

Ein Klicken zu ihrer Linken verriet, dass Amy den Hahn ihres Gewehrs gespannt hatte. »Ich bin kein Junge«, rief sie. Zorn vibrierte in ihrer Stimme. »Aber ich bin ein verdammt guter Schütze und ich werde ohne zu zögern jeden erschießen, der es wagt, unsere Pferde zu stehlen.«

Während die beiden Männer Amy anstarrten, schwang Luke sich aus dem Sattel, denn sie wusste, dass sie vom Pferderücken aus weniger genau zielen konnte. »Lasst die Waffen fallen. Ich sage es kein drittes Mal.«

Die beiden Pferdediebe tauschten Blicke. Der kleinere Mann warf seinen Revolver weg, als hätte er sich daran verbrannt.

»Du auch«, brüllte Luke seinen Kumpanen an.

Die Waffe des größeren Mannes fiel mit einem dumpfen Laut zu Boden. »Was hast du mit uns vor?«