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Ein schwangerer Omega auf der Flucht und ein heißer, brummiger Alpha ergeben zusammen eine ziemlich explosive Mischung. Eli will raus aus seinem goldenen Käfig. Als er schließlich den Geschmack der Freiheit kostet, will er so lange wie möglich daran festhalten. Einem brummigen Grizzly Alpha in die Arme zu laufen war nicht Teil des Plans. Sich zu verlieben auch nicht. Liam und seine Brüder sind Monster. Jeder hat Angst vor ihnen. Liam ist zufrieden damit, das Berghotel zu führen, das ihm seine Eltern hinterlassen haben. Als der temperamentvolle und dreiste kleine Eli auf der Bildfläche erscheint, bringt Liam es nicht übers Herz, den schwangeren Omega abzuweisen. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto klarer wird Liam, dass er nicht vorhat, Eli jemals gehen zu lassen. Gibt es eine Zukunft für einen knurrigen Werbären und einen Werwolf Omega, der mehr Ballast mit sich herumschleppt, als er tragen kann? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Enthält Mpreg. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 30.000 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Epilog
ÜBER FEL FERN
LESEPROBE:
Liam: Der Weg des Wolfes
Ein schwangerer Omega auf der Flucht und ein heißer, brummiger Alpha ergeben zusammen eine ziemlich explosive Mischung.
Eli will raus aus seinem goldenen Käfig. Als er schließlich den Geschmack der Freiheit kostet, will er so lange wie möglich daran festhalten. Einem brummigen Grizzly Alpha in die Arme zu laufen war nicht Teil des Plans. Sich zu verlieben auch nicht.
Liam und seine Brüder sind Monster. Jeder hat Angst vor ihnen. Liam ist zufrieden damit, das Berghotel zu führen, das ihm seine Eltern hinterlassen haben. Als der temperamentvolle und dreiste kleine Eli auf der Bildfläche erscheint, bringt Liam es nicht übers Herz, den schwangeren Omega abzuweisen. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto klarer wird Liam, dass er nicht vorhat, Eli jemals gehen zu lassen.
Gibt es eine Zukunft für einen knurrigen Werbären und einen Werwolf Omega, der mehr Ballast mit sich herumschleppt, als er tragen kann?
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Enthält Mpreg. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.
Länge: rund 30.000 Wörter
FEL FERN
Liam: Der Weg des Wolfes
Grizzly Mountain Lodge 1
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „Liam“:
Fel Fern
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2021
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Martina Gille
URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
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Mach, dass er weggeht.
„Mach sofort diese Tür auf, du wertloser Omega!“
Eli Reeves zuckte zusammen, als Steve mit der Faust gegen die verschossene Tür hämmerte. Die Angst hatte ihn fest im Griff. Er sank an der Tür zu Boden und zog seine Knie gegen die Brust. Sein Herz fing an zu rasen und er grub seine Nägel in den Holzfußboden.
Neue Kratzspuren kamen zu den alten hinzu. Eli war nur durch ein dünnes Stück Holz von Steve getrennt. Es wär ein Leichtes für den Alpha, die Tür einfach aufzubrechen, wenn er das wollte.
Steve wollte nicht. Stattdessen hämmerte er wieder gegen die Tür. Mit jeder Sekunde wurden die Schimpfwörter, mit denen er Eli bedachte, kreativer.
Gottlob liebte Steve sein Stadthaus zu sehr, ganz sicher mehr als Eli. Er konnte hören, wie Steve draußen stampfte und knurrte wie ein Kind, das einen Wutanfall hatte. Steve war nichts weiter als ein zu groß geratenes, verzogenes Gör. Die alte Bisswunde an Elis Hals begann zu schmerzen. Er fuhr mit der Hand über das Mal.
Eli biss die Zähne zusammen. Er weigerte sich, Steve als seinen Gefährten zu bezeichnen, denn das war er nie gewesen. Eli hatte keine Wahl in diesem elendigen Handel. Ihre beiden Familien hatten alles arrangiert, einschließlich dieses Schwindels von einer Beziehung.
Er stammte aus einer prominenten Formwandler Familie. Seine Eltern waren enttäuscht gewesen, als sich herausgestellt hatte, dass er ein Omega war. Die Reeves-Familie hatte seit Generationen starke und dominante Alpha Werwölfe hervorgebracht – bis er erschienen war.
Omegas taugten nur für zwei Dinge: zum Züchten und als Tauschobjekte. Normalerweise wurde ein Omega von seinem Rudel oder seiner Familie an jemanden vergeben, um neue Allianzen zu schmieden. Seine Eltern und seine Brüder hatten in Eli nie ein lebendes Wesen gesehen, nur ein Objekt, das man verkaufen oder eintauschen konnte.
Verbitterung und Groll erfüllten ihn und er rieb wütend an der alten Narbe an seinem Hals. Eli schnaubte. Als ob sie dadurch auf magische Weise verschwinden würde.
Seiner Anstrengungen müde, berührte Eli sein geschwollenes Auge. Steve hatte es schließlich getan. Er hatte die Beherrschung verloren und war von verbaler zu körperlicher Gewalt übergegangen.
Eli wusste, dass das niemals aufhören würde. Wenn Steve erst einmal erkannt hatte, dass es durchaus zulässig war, Eli eine Lektion mit seinen Fäusten zu erteilen, dann würde er es immer wieder tun. Elis Leben war ein nicht enden wollender Albtraum.
„Ich habe genug von diesem Unsinn. Wir reden später am Abend über deine Bestrafung“, sagte Steve mit einem warnenden Knurren.
Eli blieb, wo er war. Er rührte sich nicht von der Stelle, bis er sicher sein konnte, dass genug Zeit vergangen war. Eine gefühlte Ewigkeit später stand er schließlich auf und öffnete die verschlossene Tür.
Leere begrüßte ihn.
Eli stellte sich vor den Ankleidespiegel in dem Schlafzimmer, das er eigentlich mit Steve teilen sollte. Ihre Eltern nahmen natürlicherweise an, dass sie im selben Raum schliefen.
Sie brauchten nicht zu wissen, dass Eli sich jede Nacht auf das Wohnzimmersofa fallen ließ, nachdem er seinen ehelichen Pflichten nachgekommen war. Er wollte nicht eine hasserfüllte Sekunde länger mit dem Mann verbringen, den seine Eltern ihm aufgezwungen hatten.
Eli starrte sein Spiegelbild an und seufzte bei dem Anblick. Er hatte einiges an Gewicht verloren, war blass wie sein eigener Geist und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Sein geschwollenes Auge ließ ihn auch nicht gerade besser aussehen.
Formwandler, selbst Omegas, heilten schneller als Menschen. Elis Auge würde in wenigen Tagen wieder normal aussehen. Die bloße Erinnerung an Steves Abschiedsworte machte Eli Angst.
„Steve nimmt an, dass ich noch hier bin, wenn er zurückkommt, um seine Tracht Prügel einzustecken“, murmelte Eli vor sich hin.
Und warum sollte Steve das auch nicht glauben? Eli steckte jetzt schon über sechs Monate in dieser arrangierten Beziehung fest, zu ängstlich, um fortzugehen. Steve brauchte keine Leibwächter einzustellen, um sein Zuchttier im Auge zu behalten.
Der Bastard wusste ganz genau, dass Eli nicht die Eier hatte, ohne seine Erlaubnis auch nur einen Fuß aus dem Stadthaus zu setzen. Aber Eli hatte genug. Er berührte seinen immer noch flachen Bauch. Man würde es erst in ein paar Wochen sehen können. Er hatte die gute Neuigkeit weder Steve noch seinen Eltern erzählt.
Steve hatte es schließlich doch geschafft, ihn zu schwängern. Eli konnte es nicht über sich bringen, seinem `Gefährten´ zu sagen, dass er am Ende bekommen würde, was er wollte. Wahrscheinlich würde Steve ihn nicht so sehr verletzten, wenn er wusste, dass Eli sein Kind trug, aber was machte das für einen Unterschied? Steve würde sich ein paar Wochen lang am Riemen reißen, doch das würde nicht lange anhalten. Gewalttätige Arschlöcher wie Steve geilten sich auf an Elis Furcht und Schrecken. Eli ließ seine Hand sinken und ballte beide Hände zu Fäusten.
Nie gekannte Wut loderte in ihm wie ein sich rasch ausbreitendes Flammeninferno. Eli hätte die Erniedrigungen und die Schmerzen noch ein bisschen länger ausgehalten, doch es war nicht nur sein Leben, das hier auf dem Spiel stand.
Er musste auch an sein Baby denken. Eli konnte sich nicht vorstellen, in dieser furchtbaren Umgebung ein Kind aufzuziehen. Schlimmer noch, was, wenn sich das Kind, das in ihm wuchs, als ein Omega herausstellen würde. Könnte Eli seinen Sohn oder seine Tochter derselben Erziehung aussetzen, die er selbst ertragen musste?
„Genug“, flüsterte er.
Und wieder einmal konnte er sich nicht entscheiden. Eli hatte nur zwei Möglichkeiten. Bleiben oder gehen. Er hatte seine Flucht viele Male erwogen, war sogar so weit gegangen, eine Tasche mit seinen Wertsachen zu packen. Sonst nichts.
Am Ende hatte er immer wieder alles ausgepackt. Er hatte gekniffen. Die Geschichten, die ihm Steve und seine Familie erzählt hatten, hatten ihm immer Angst gemacht. Omegas, die sich ohne Beschützer in die Welt da draußen gewagt hatten, endeten als Beute für große Raubtiere.
Omegas standen ganz am Ende der paranormalen Nahrungskette. Sie waren nicht besser als wehrlose Menschen. Elis Art war heiß begehrt, wegen ihrer Fähigkeit, reinblütige Formwandler-Kinder zu gebären.
Abgesehen davon hatte Eli jede Menge Pflichten zu erledigen. Er sollte keinen Tagträumen über seine Flucht nachhängen. Steve weigerte sich, eine Haushaltshilfe einzustellen, weil er erwartete, dass Eli sich um die häuslichen Angelegenheiten kümmerte.
Eli schaltete den alten Computer im Wohnzimmer ein. Seine Hand zitterte, als er die Maus umklammerte. Er wusste nicht genau, wonach er eigentlich suchte. Eli sah sich selbst weit weg von diesem schrecklichen Haus und dieser Stadt, die er zu hassen gelernt hatte.
Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und war besser dran als die meisten Omegas, die niemanden hatten, der sie beschützte. Steve und seine Familie ließen keine Gelegenheit aus, um Eli daran zu erinnern, wie viel Glück er hatte und wie viel er ihnen schuldete, weil sie auf ihn aufpassten.
Also Eli würde lieber irgendwo da draußen in der wirklichen Welt auf eigenen Füßen stehen und auf alle Annehmlichkeiten verzichten, als für immer in seinem goldenen Käfig zu bleiben. Er scrollte durch zahlreiche entlegene Orte auf seinem Computer.
„South Pine, Montana“, flüsterte er.
Die Stadt lag drei Stunden Autofahrt von Nestor City entfernt.
Eli klickte auf ein Foto von einem verträumten und malerischen Berghotel, das in diesem Ort lag. Die Grizzly Mountain Lodge.
Eli hatte keine Ahnung, wieso er automatisch nach seiner Brieftasche griff, bis ihm einfiel, dass all seine Kreditkarten auf Steves Namen liefen.
Dummer Eli. Er konnte sich keinen einzigen Fehler leisten. Eli tätigte eine Reservierung unter falschem Namen und entschied sich für Barzahlung bei Ankunft. Danach schlug ihm das Herz bis zum Hals. Tat er das hier wirklich?
Steves Schlag in sein Gesicht war für ihn der Weckruf gewesen, den er gebraucht hatte. Am Ende würde Steve ihn aufspüren. Seine ganze Familie würde Eli enterben und das war noch das Best-case-Szenario.
Scheiß auf sie alle. Das Überleben seines ungeborenen Kindes hatte für Eli oberste Priorität. Er schaltete den Computer aus und fing an zu zittern.
So etwas hatte er noch nie zuvor getan. Eli war stets der gute und folgsame Sohn gewesen, der es sich nicht leisten konnte, seine Familie zu blamieren. Sein ganzes Leben lang hatte er andere die Entscheidungen für sich treffen lassen. Und jetzt, da er sich endlich entschlossen hatte, seinen eigenen Weg zu gehen, wurde er von Unsicherheit erfüllt.
Was würde er tun, nachdem er im Hotel angekommen war? Er könnte in paar Tage dortbleiben, eine Woche höchstens und dann einen neuen Ort suchen.
Eli schüttelte den Kopf. Zeit war ein Luxus, den er sich nicht leisten konnte. Mit diesen Fragen konnte er sich später beschäftigen. Wenn er wirklich vorhatte zu gehen, dann musste er in die Gänge kommen.
Eli stemmte sich aus dem Bürostuhl hoch und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Dort holte er seinen Rollkoffer aus dem Schrank. Es war derselbe, den er benutzt hatte, als er bei Steve eingezogen war. Er war ramponiert, aber noch zu gebrauchen. Steve und er verreisten nie zusammen, was für Eli vollkommen in Ordnung war. Das Letzte, was er wollte, war, 24 Stunden am Tag/sieben Tage die Woche mit seinem Peiniger an irgendeinem abgelegenen Ort festzustecken.
Eli würde jede Wette eingehen, dass das eine äußerst qualvolle Erfahrung sein würde. Er ließ den Koffer aufs Bett fallen und zog den Reißverschluss auf. Dann kehrte er zum Schrank zurück. Er würde warme und bequeme Kleidung brauchen.
Eli warf ein paar Pullis und Hosen in den Koffer, zusammen mit zwei warmen Mänteln, nur für alle Fälle. Während er packte, raste sein Herz. Er konnte nicht fassen, dass er das hier endlich tat.
Nachdem Eli den Koffer fertig gepackt hatte, rollte er ihn in den ersten Stock und machte sich erst mal eine Tasse heißen Tee, um sich selbst zu beruhigen. Eli warf einen Blick auf die Wanduhr in der Küche.
14:00 Uhr. Steve kam normalerweise erst spät nach Hause. Der Alpha ging gerne in Klubs oder zu Partys, die seine Arschloch-Freunde veranstalteten. Eli machte sich ein Sandwich und zwang sich dazu, es zu essen, obwohl er keinen großen Hunger hatte. Er wollte nicht während der Fahrt anhalten, um etwas zu essen. Sein Ziel war, so schnell wie möglich das Hotel zu erreichen.
Sein Magen schlug merkwürdige Purzelbäume. Das hier war das erste Mal, dass er allein Auto fuhr. Manche würden sagen, dass Eli ein behütetes Leben führte, aber er bezeichnete sich selbst lieber als Gefangenen.
In seiner Kindheit hatten seine Eltern seine Freunde überprüft und ihm nicht erlaubt, an Schulausflügen teilzunehmen. Sie hatten behauptet, sie wären zu seinem eigenen Besten so überfürsorglich, weil Omegas in der Welt da draußen allein nicht überleben konnten.
Was für ein Schwachsinn. Seine Eltern und Steve hatten allerdings nie daran gedacht, ihm seine Internetprivilegien zu streichen. Sie wussten, dass Eli irgendeine Art von Anregung brauchte. In den sozialen Netzwerken hatte Eli berühmte Omegas verfolgt, die es geschafft hatten, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie brauchen niemand, der auf sie aufpasste.
Eine gemeine Stimme, Steves Stimme, in seinem Kopf sagte: Was glaubst du wohl, wird ein großes, böses Monster tun, wenn es einen schutzlosen Omega entdeckt, der so ganz allein ist? Es wird entscheiden, dass du Beute bist.
Eli schossen tausend schreckliche Szenarien durch den Kopf. Was, wenn Steve und seine Familie recht hatten? Was, wenn Eli allein in die Welt hinauszog, nur damit größere und schimmere Raubtiere auf ihn aufmerksam wurden?
Omegas waren schwächer als gewöhnliche Formwandler. Selbst wenn er sich verwandelte, um sich und sein Baby zu verteidigen, könnte ihn ein stärkerer Formwandler mit Leichtigkeit erledigen.
Eli zitterte. Es hatte keinen Sinn, sich selbst Angst zu machen. Er konnte keinen Rückzieher machen. Nicht jetzt. Er hatte die Nase voll davon, den Befehlen von Steve und seiner Familie zu folgen. Eli wusch seinen Teller und seine Tasse ab und ging duschen. Das Wasser half ihm dabei, einen klaren Kopf zu bekommen.
Er hielt sich nicht lange im Bad auf, trocknete sich rasch ab und zog sich an. Dann schnappte er sich sein Gepäck und rauschte zur Haustür hinaus. Dabei machte er sich nicht die Mühe abzuschließen. Steve und er lebten in einer wohlhabenden Gegend.
Die Verbrechensrate war extrem niedrig in der Dahlia Avenue. Ein kleinlicher Teil in Eli wünschte, dass irgendein Opportunist, irgendein Dieb das Haus ausraubte, während er weg war.
Er nahm den schwarzen Ford Pickup. Steve mochte Autos und besaß mehrere Luxuskarossen, aber dieser Truck gehörte Eli. Er benutzte ihn, um in die Stadt zu fahren und seine Besorgungen zu machen.
Eli warf sein Gepäck auf den Rücksitz und stieg auf den Fahrersitz. Seine Hände zitterten noch immer, als er das Lenkrad umklammerte. Er holte ein paar Mal tief Luft. Ein zweites Gefühl stieg in ihm hoch. Zu der pochenden Furcht gesellte sich Aufregung.
„Ich kann das hier. Ich werde das hier machen“, flüsterte er.
Eli startete den Motor. Ein paar quälende Sekunden lang wollte der Truck nicht anspringen. Schweiß lief ihm über die Stirn. Das durfte doch nicht wahr sein. Er bekam langsam Panik, doch dann versuchte er es noch einmal und der Motor brummte.
Er war unterwegs. Eli machte sich gar nicht erst die Mühe, die Klimaanlage einzuschalten. Alle Fenster im Truck waren runtergekurbelt und Wind wehte ihm ins Gesicht. Er fuhr aus der Dahlia Avenue und fort aus der Stadt.
Eine halbe Stunde später brauste er über den Highway, der ihn ins Unbekannte führen würde, zu Zielen, an denen er noch nie gewesen war, die er aber unbedingt sehen wollte.
Lachen sprudelte über seine Lippen. Er jubelte und jauchzte und niemand wies ihn zurecht oder kniff ihn warnend in den Arm, wie Steve es immer tat, wenn sie an einer Veranstaltung teilnahmen. Niemand hatte sich je für Elis Meinung interessiert oder für das, was er zu sagen hatte.
Eli konnte nicht aufhören. Er lachte, bis ihm der Bauch wehtat. Man hatte ihm beigebracht, dass man Omegas zwar sehen, aber nicht hören sollte. Nun, da er zum ersten Mal die Freiheit gekostet hatte, wurde Eli klar, dass er nie wieder ein Gefangener sein wollte.
„Entschuldigen Sie bitte, Madam. Ich habe mich gefragt, ob Sie mir vielleicht helfen könnten. Ich habe mich ein wenig verfahren“, sagte Eli, als er den Wagen anhielt.
Vor zehn Minuten war er in der Stadt South Pine angekommen, extrem stolz auf sich. Er war den Anweisungen seiner GPS App vertrauensvoll gefolgt. Auf seiner Fahrt war Eli einige Male falsch abgebogen, aber so weit so gut. Er hatte nur kurz am Straßenrand angehalten, um seine Blase zu entleeren und weitere unnötige Aufenthalte vermieden. Die kleine Stadt sah reizend aus. Die Straße, auf die er eingebogen war, wurde von Antiquitätenläden, einem Café und einer Kinderbuchhandlung gesäumt.
Die ältere Frau schob ihre Brille ein Stück die Nase hinauf und sah ihn an. Sie roch menschlich. Sicher.
Im Internet hatte Eli gelesen, dass in dieser Stadt sowohl Paranormale wie auch Menschen lebten. Es war besser, auf Nummer sicherzugehen und Paranormale zu meiden, ganz besonders Formwandler.
„Lassen Sie mich raten. Sie kommen aus der Stadt, Schätzchen?