Make Me Yours, Daddy - Mia Kingsley - E-Book

Make Me Yours, Daddy E-Book

Mia Kingsley

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Beschreibung

Bei Magnesiumbränden entstehen Temperaturen bis zu 3000 °C – heißer ist nur Brinley Rose Allen. Allerdings ist mir klar, dass ich aus diversen Gründen die Finger von ihr lassen sollte. Sie ist meine Studentin. Ich bin mehr als zwanzig Jahre älter als sie. Ihr Vater könnte mir das Leben extrem schwermachen. Ganz zu schweigen von den anderen Männern, die von Brinley Rose angezogen werden wie Motten vom Licht. Aber ich war noch nie gut darin, das Richtige zu tun. Es wird kein Problem sein, die Konkurrenz auszuschalten. Die Welt ist ohnehin überbevölkert, streng genommen leiste ich der Menschheit also einen Dienst. Und ich weiß genau, welche Belohnung ich mir wünsche. Sollte ich nicht bekommen, was ich will, nehme ich es mir eben mit Gewalt … Dark DADDY Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

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MAKE ME YOURS, DADDY

MIA KINGSLEY

DARK DADDY ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2022, Deutschland.

Covergestaltung: Mia Kingsley

Korrektorat: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-910412-09-5

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

Make Me Yours, Daddy

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

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Über Mia Kingsley

MAKE ME YOURS, DADDY

Bei Magnesiumbränden entstehen Temperaturen bis zu 3000 °C – heißer ist nur Brinley Rose Allen. Allerdings ist mir klar, dass ich aus diversen Gründen die Finger von ihr lassen sollte.

Sie ist meine Studentin.

Ich bin mehr als zwanzig Jahre älter als sie.

Ihr Vater könnte mir das Leben extrem schwermachen.

Ganz zu schweigen von den anderen Männern, die von Brinley Rose angezogen werden wie Motten vom Licht.

Aber ich war noch nie gut darin, das Richtige zu tun. Es wird kein Problem sein, die Konkurrenz auszuschalten. Die Welt ist ohnehin überbevölkert, streng genommen leiste ich der Menschheit also einen Dienst. Und ich weiß genau, welche Belohnung ich mir wünsche.

Sollte ich nicht bekommen, was ich will, nehme ich es mir eben mit Gewalt …

Dark DADDY Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

KAPITEL1

PORTER

»Danke noch mal«, sagte Fallon hinter mir, als ich mir sicherging, dass niemand uns gesehen hatte, bevor ich das Tor der großen Lagerhalle zuzog.

»Kein Problem.« Ich warf einen Blick auf meine Uhr. »Ich habe knapp neunzig Minuten, bevor ich die erste Vorlesung halten muss.«

»Das sollte hinhauen. Ich habe ihn zumindest schon zerteilt.« Er öffnete einen der Müllsäcke und gab den Blick auf einen massiven Torso frei. »Habe ich eigentlich bereits erwähnt, wie froh ich bin, dass du wieder aus dem Knast bist?«

Ich zuckte mit den Achseln. »Du hast nicht mich vermisst, nur dass ich nützlich bin.«

»Hey, das stimmt nicht. Ich rede gern mit dir.« Fallon ging zu dem Regal mit den Flaschen und studierte die Aufschriften, während ich die nötige Ausrüstung zusammensuchte.

»Jetzt bin ich ja wieder hier«, sagte ich und sah zu, wie er drei Flaschen auswählte und auf den Edelstahltisch stellte, bevor er zu den Metallfässern ging. Ich schnalzte mit der Zunge. »Kein Wunder, dass du dich über meine Rückkehr freust. Wie oft hast du Breaking Bad noch gleich gesehen?«

Fallon drehte sich zu mir. »So vier- oder fünfmal?«

»Und trotzdem nichts aus der Szene mit der Badewanne gelernt?« Ich deutete auf die Chemikalien, die er sich zurechtgestellt hatte.

Für einen Moment kniff er die Augen zusammen und dachte angestrengt nach. »Ach ja, richtig.« Er rückte das Fass wieder an die Stelle, wo es gestanden hatte, und ging stattdessen zu den Plastikwannen.

Ich nickte zufrieden und zog die Handschuhe über. Sobald ich hier in meiner Halle war, merkte ich jedes Mal erst so richtig, wie sehr ich meine Arbeit vermisst hatte.

»Jetzt sag mal«, begann Fallon. Seine Stimme wurde durch den Filter in seiner Maske gedämpft. »Wie ist das so, in den ehrwürdigen Hallen der Oak Grove University zu unterrichten?«

»Langweilig. Aber der Bewährungshelfer hat gesagt, dass ich einen richtigen Job brauche.«

»Ich kann immer noch nicht glauben, dass du nach nur drei Jahren entlassen wurdest. Wie viel hattest du bekommen? Neunzig Jahre?«

»So um den Dreh. Simple Mathematik. Sie haben beschlossen, dass ich draußen weniger Schaden anrichten kann als drin. Das ist natürlich absoluter Blödsinn, aber mit mir draußen muss die Gefängnisleitung keine Erklärung für die verschwundenen Insassen abliefern. Offiziell sind sie alle abgehauen, was natürlich negativ auf die Gefängnisleitung zurückgefallen ist. Alle wissen, dass ich es war, aber ohne Leichen können sie nichts beweisen.«

»Wie bist du die Leichen losgeworden? Ich meine, niemand wird dir ein paar Chemikalien hingestellt und gesagt haben: ›Mach du mal, mein Junge‹, oder?«

»Fleischwolf. Sagen wir mal so – den Fleischklößchenfreitag habe ich immer ausgelassen.«

Fallon starrte mich mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination an. »Das ist brillant. Abgefuckt, aber brillant.«

»Ja, und schon hatten wir einen ›Verfahrensfehler‹ in meinem Prozess und ich durfte raus. Mit Auflagen natürlich.«

»Richtig. Der Bewährungshelfer.«

»Und da Dekanin Hogan mir einen Gefallen schuldete, einen knapp einen Meter achtzig großen und neunzig Kilo schweren Gefallen, unterrichte ich jetzt an der Oak Grove und bin ein anständiger Bürger.«

Fallon räusperte sich und schaute auf meine Hand, mit der ich gerade vierhundertundfünfzig Milliliter einer hochätzenden Säure abmaß.

Ich rollte mit den Augen. »Du weißt, was ich meine.«

»Und was unternimmst du wegen Xander? Ich meine, er war es doch, der dich reingelegt hat, oder nicht?«

»Ich gehe davon aus. Allerdings brauche ich erst ein paar Beweise, bevor ich tätig werde. Ich bin echt beleidigt. Ich meine, jeder weiß, was ich so treibe, und ich habe über die Jahre bestimmt sieben- oder achthundert Menschen aufgelöst und dann erwischen sie mich mit vier Erschossenen – und das soll ich gewesen sein? Lächerlich.« Ich ärgerte mich so sehr, dass ich beinahe zu viel der Oxalsäure hinzugefügt hätte. »Aber Prinzipien sind Prinzipien. Es könnte auch ein Zufall gewesen sein. Erst wenn ich mir wirklich sicher bin, werde ich mir Xander schnappen.«

»Und was machst du dann mit ihm?«

Ich hielt inne und sah in die Ferne. »Vielleicht Fluorwasserstoffsäure?«

»Also einfach auflösen?«

»Nicht ganz. Fluorwasserstoffsäure kann über die Haut aufgenommen werden, ohne dass die Haut dabei Schaden nimmt, und verätzt dann innen die Knochen. Dabei würde ich echt gern zusehen.«

Fallon schüttelte sich. »Erinnere mich daran, dir niemals in den Rücken zu fallen.« Er holte den Kopf des Toten aus dem zweiten Müllsack und warf ihn in die Plastikwanne zu dem Torso.

Während ich darauf wartete, dass er alle Leichenteile in die Wanne stapelte, holte ich mein Handy raus und rief meine E-Mails auf. Vierunddreißig neue Nachrichten – eine Versandbenachrichtigung und dreiunddreißig verwöhnte Kinder, die Aufschub für die Abgabe ihrer Hausarbeiten wollten. Ich seufzte.

»Was ist?«

»Die Arbeit mit Studenten ist nicht, was ich mir vorgestellt habe. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht auf einer Privatuni war, aber … die Studenten sind allesamt Kotzbrocken, mit einigen sehr wenigen Ausnahmen. Ich hätte mich damals nicht getraut, meinen Dozenten um eine Fristverlängerung zu bitten, weil sich der Abflug aus St. Tropez verzögert hat, nachdem der Privatjet nicht rechtzeitig betankt war. Kannst du dir so ein grauenvolles Schicksal ausmalen?«

Fallon lachte. »Das hast du dir gerade ausgedacht.«

»Ich wünschte, das hätte ich wirklich. Habe ich aber nicht. Und wenn ich Andrew Jenkins Holland III keinen Aufschub gewähre, kommt Andrew Jenkins Holland II in mein Büro, um mich anzuschreien und zu fragen, ob ich nicht weiß, wer er ist.«

»Wow. Und weißt du, wer er ist?«

»Nicht die geringste Ahnung. Er ist keiner von meinen Klienten, sonst würde er wahrscheinlich nicht so mit mir reden. Dekanin Hogan hat gesagt, ich soll keine Wellen schlagen, und sobald der Bewährungshelfer mich für rehabilitiert erklärt, bin ich da eh weg. So lange werde ich es noch aushalten, ohne einen von ihnen zu killen.«

Fallon schüttelte den Kopf und stapelte die Arme des Toten auf die anderen Leichenteile. »Aber hey, die Mädchen sind doch sicherlich sexy, oder? Als ich in dem Alter war, sind alle heißen Mädchen auf Privatschulen und Privatunis gegangen.«

»Das Alter ist ein gutes Stichwort. Dir ist klar, dass sie alle ungefähr halb so alt sind wie ich, richtig?«

»Und?«

»Meinetwegen. Klar sind da ein paar, die ich nicht von der Bettkante stoßen würde. Keira hat Beine, die praktisch bis zu ihren Titten reichen. Brinley Rose hat den perfekten Arsch und ich schätze, Kaydence hat ein ganz hübsches Gesicht. Aber was soll ich machen? Sie flachlegen und danach an der Villa ihrer Eltern absetzen?«

»Gibt’s keine Wohnheime mehr?«, fragte er.

»Doch, wobei es Appartements sind, keine Wohnheime. Die Dinger kosten zwanzig Riesen oder so im Monat. Absurd.«

»Zwanzig?« Fallon starrte die Leiche an. »Weißt du, wie viele Leute ich umbringen müsste, um mir eine solche Miete zu leisten?«

»Du arbeitest zugegebenermaßen aber auch für die geizigen Iren.«

»Das stimmt.« Er seufzte. »Zwanzig. Wow.«

Meine Gedanken wanderten zu Brinley Rose und ihrem anbetungswürdigen Arsch, den ich nur zu gern mal ohne ihre knielangen Röcke sehen würde. Allerdings war Brinley nicht nur meine Studentin und hatte einen Freund, sie war auch exakt nur halb so alt wie ich. Egal wie ich das Ganze drehte und wendete, es war keine gute Idee, eine Einundzwanzigjährige in mein Bett zu locken.

»Ich weiß, dass drei Jahre nicht ganz so lang sind, um Trends zu verpassen, aber geht man immer noch ins Arctic, um was Unverbindliches für eine Nacht zu finden?«

Fallon nickte. »Eigentlich schon. Drei Jahre kein Sex, du Armer.«

»Wie man sieht, habe ich es überlebt.«

»Ja, wobei ich gestern noch zu Billy gesagt habe, dass ich schon dachte, du hättest es vielleicht übertrieben, nachdem du aus dem Knast entlassen worden bist – die beiden toten Frauen waren dein Typ, oder?«

»Ernsthaft?« Ich stellte den Plastikkanister weg. »Du traust mir zu, irgendwelche dahergelaufenen Frauen umzubringen? Und schlimmer noch – die Leichen liegen zu lassen?«

»Ich dachte, die erste Nacht wäre vielleicht zu wild geworden. Immerhin haben sie die Erste am Tag nach deiner Entlassung gefunden. Atemkontrolle kann ja schnell danebengehen.«

»Abgesehen davon, dass ich mich im Griff habe, wäre mir neu, dass ich mich in einen Serienkiller verwandelt habe. Das würde ich eher Xander zutrauen.«

»Auch wieder wahr.«

»Meine Gefühle sind übrigens verletzt.«

Fallon grinste bloß. »Welche Gefühle? Außerdem hast du mir gerade erst erzählt, dass du sieben- bis achthundert Leute auf dem Gewissen hast, und jetzt bist du angepisst, weil ich zwei Frauen dazugedichtet habe? Zwei überaus hübsche Frauen? Stell dich mal nicht so an.« Er lehnte sich mit seinem vollen Gewicht auf den Oberschenkelknochen, damit er brach und besser in die Plastikwanne passte.

Ich rümpfte die Nase und schwenkte meinen Erlenmeyerkolben mit etwas mehr Tempo, als nötig war. »Ich bevorzuge meine Frauen immer noch lebendig.«

»Ich auch.« Fallon trat einen Schritt zurück. »Reicht das so?«

»Ja. Du kannst dann eigentlich gehen. Ich mache den Rest.«

»Danke.« Er klopfte mir auf die Schulter. »Du bist der Beste.«

»Jajaja. Das sagst du immer. Vergiss nicht, das Geld dazulassen.«

KAPITEL2

BRINLEY

Reagans Zunge umkreiste meine Klit zum tausendsten Mal und ich seufzte leise, weil ich nun wirklich nicht mehr wusste, was ich noch machen sollte. Ich hatte alles versucht. Einfach alles.

Ich hatte ihn gecoacht und probiert, ihn zum richtigen Tempo und Druck an der richtigen Stelle zu bringen. Ich hatte ihm die perfekten Orgasmen vorgespielt, was er nur leider gemerkt hatte, und ich hatte ihn mehrfach gebeten, schlicht aufzuhören. Reagan wollte nicht aufhören. Er war besessen davon, mich zum Kommen zu bringen – machte aber nichts von dem, was ich dafür brauchte. Wenn ich rechts sagte, widmete er sich links, wenn ich es schneller brauchte, wurde er langsamer, und so ging es die ganze Zeit.

Ich drehte den Kopf weit genug, um auf meine Uhr auf dem Nachttisch sehen zu können.

Großartig. Wirklich großartig.

Die erste Vorlesung ging in einer Stunde los und ich war nicht einmal geduscht. Also meine Pussy war gründlich gereinigt, so intensiv, wie Reagan an mir herumleckte, aber meine Haare sollte ich vermutlich trotzdem waschen.

»Reagan, ich … können wir nicht aufhören?«, fragte ich und versuchte, meiner Stimme einen festen Klang zu geben.

Er hob den Kopf und starrte mich aus seinen braunen Augen an. »Aber du bist noch gar nicht gekommen.«

»Ich werde auch nicht mehr kommen, solange du … ähm … solange du … so sanft bist.«

Mit einem Seufzen setzte Reagan sich auf. Ich wünschte mir, dass er wenigstens sein glänzendes Kinn abwischen würde, das er die ganze Zeit mit großem Genuss an mir gerieben hatte, doch stattdessen ahnte ich, dass nun der Vortrag darüber folgen würde, dass ich – und sämtliche Frauen im Allgemeinen – einfach nicht wusste, was ich wollte und brauchte.

»Ach, Brinley«, tadelte er.

Jepp. Der Vortrag. Hatte ich doch gesagt. Sonst würde er nämlich nicht meinen richtigen Namen benutzen.

»Du bist mein kostbarer Engel, Brinley Rose.«

Uff, der volle Name? Reagan musste wirklich schlechte Laune haben.

»Und meinen kostbaren Engel kann ich unmöglich härter anfassen. Du hast zu viele dieser Schundbücher gelesen und zu viele Pornos gesehen, die dir eingeredet haben, dass du es rau magst. Aber das stimmt gar nicht.«

Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte. Die ersten zehn oder fünfzehn Mal hatte ich noch protestiert, bis mir klar geworden war, dass Reagan ohnehin nur ein Selbstgespräch führte. Das hatte ich jetzt davon, dass ich mich geöffnet hatte. Bloß ein einziges Mal hatte ich gefragt, ob er mir nicht einen Klaps auf den Po geben wollte.

Einen Klaps auf den Po.

Dabei wollte ich viel mehr als das. Aber irgendwo hatte ich ja ansetzen müssen, um Reagan in die richtige Richtung zu dirigieren. Die Mühe hätte ich mir genauso gut sparen können.

Reagan würde mich nie packen, in die Matratze drücken und mit harten Stößen durchficken. Er würde auch niemals meinen Kopf mit beiden Händen halten und seinen Schwanz bis in meine Kehle zwingen. Oder mir in die Nippel kneifen. Oder mich ohrfeigen.

Ich musste mich dazu durchringen, ihm wieder zuzuhören, damit ich an den richtigen Stellen ergeben nicken konnte, während Reagan mir erklärte, warum es meine Schuld war, dass ich keine Orgasmen hatte, obwohl er nicht machte, was ich brauchte.

Der Zeiger meiner Uhr kroch unaufhaltsam vorwärts. Da Professor Mannings Vorlesungen momentan mein einziger Lichtblick waren, musste ich das Gespräch irgendwie zum Abschluss bringen. Ich hasste mich ein bisschen, als ich das linke Bein hob und mit den Zehen wackelte.

Reagan folgte der Bewegung mit dem Blick und schluckte schwer. Ich vermutete, dass der zartrosafarbene Nagellack auf meinen Zehen es ihm besonders angetan hatte.

Meine Mundwinkel gehorchten nur widerstrebend, als ich sie in die Höhe zwang. »Wie wäre es mit einem Footjob? Ich weiß, dass du es auch willst.«

»Aber du bist noch nicht …« Er verstummte, weil ich meinen Fuß zielstrebig gegen seinen harten Schwanz drückte.

»Willst du nicht?«, fragte ich, schob die Unterlippe vor und bewegte meine Zehen erneut.

»Doch.«

Das Schlimme war, dass ich die ganze Sache mit dem Fußfetisch eigentlich halb so wild fand, allerdings schwand meine Toleranz mit jedem Tag mehr, weil ich extrem gut darin geworden war, Reagans Penis mit meinen Füßen zu wichsen, während er mir nicht mal an den Haaren ziehen wollte. Zweimal hatte ich bereits mit ihm Schluss gemacht, doch meine beste Freundin Avery hatte so lang auf mich eingeredet, bis ich meinen unglücklichen Ex zurückgenommen hatte.

Zum Dank lag ich hier mit meiner nassen Pussy, die aus den falschen Gründen nass war, und fühlte mich dermaßen uninspiriert, dass ich nicht einmal Lust hatte, es mir selbst zu machen.

Erneut sah ich auf die Uhr. Ich hätte ohnehin keine Zeit gehabt, mir wenigstens selbst einen Orgasmus zu verschaffen.

»Oh fuck, Brinley«, keuchte Reagan und schloss die Augen.

Ich presste meine Fußsohlen gegen seinen Schaft und bewegte sie schneller rauf und runter. Es dauerte glücklicherweise nicht lang, bis Reagan sich anspannte und das leise Wimmern ausstieß, das seinen Samenerguss stets begleitete.

Ich starrte auf sein Sperma, das langsam über meinen Fußrücken lief, und fragte mich im gleichen Moment, was ich hier eigentlich tat.

Heute Abend. Heute Abend würde ich mit ihm Schluss machen und mich dann morgen vor Avery verstecken, damit sie mir nicht wieder Reagans vermeintliche Vorzüge aufzählte. Ja, er hatte Geld – aber das hatte meine Familie auch. Ja, er war anständig – ich wollte aber nicht anständig, ich wollte verdorben, furchtbar und abgefuckt. Also zumindest nahm ich das an, es war nicht so, dass ich auf diesem Gebiet Erfahrung gehabt hätte.

Ich hing seit fünfzehn Jahren im gleichen elitären Freundeskreis fest und schaffte es nicht, mich von Avery oder dem Einfluss meiner Eltern zu lösen. Also nickte ich und lächelte, während ich auf die Gelegenheit wartete, endlich aus dem goldenen Käfig auszubrechen.

Reagan tupfte meine Füße ehrfürchtig mit einem Papiertaschentuch ab und weil er dachte, ich würde es nicht sehen, schnüffelte er ausgiebig daran, ehe er aufstand, um es im Badezimmer in den Mülleimer zu werfen.

»Ich gehe schnell duschen.«

»Mach das.« Ich lächelte, bis meine Wangen schmerzten.

* * *

Mit dem Bleistift schraffierte ich hingebungsvoll die letzte freie Fläche, als Avery mich mit dem Ellbogen anstieß. Ich schaute auf und sah, wie Professor Manning sich vorbeugte, weil der Schwamm heruntergefallen war. Die schwarze Stoffhose schmiegte sich an seinen knackigen Hintern und zum ersten Mal heute fühlte sich mein Lächeln nicht erzwungen an.

»Er ist so sexy«, murmelte Avery und machte sich auf ihrem iPad Notizen zu den Eigenschaften von Methylpropan.

»So sexy«, bestätigte ich leise und zog sicherheitshalber mein Lehrbuch weiter über mein Notizbuch. Nicht, dass Avery sich jemals für irgendetwas interessierte, was sie nicht unmittelbar betraf, aber sie musste nun wirklich nicht sehen, was ich da zeichnete. Oder schrieb. Doch Avery schaute nicht einmal zu mir rüber.

»Sollen wir heute Abend ins Le Château Doux gehen? Ich habe gehört, dass es einen neuen Salat mit einer Zitronenvinaigrette zum Hinknien geben soll.«

»Nur wir beide?«, fragte ich hoffnungsvoll.

»Nein, alle vier.«

Alle vier waren Avery und ihr Freund Cameron sowie Reagan und ich. Das war auch der Grund, warum Avery mir verboten hatte, mit Reagan Schluss zu machen. Doppeldates funktionierten zu viert eben besser.

Professor Manning schrieb an die große Tafel und sein Hemdsärmel rutschte nach unten, enthüllte die schwarzen Linien seiner Tattoos. Sie wirkten auf mich ebenso anziehend wie sein voller brauner Haarschopf, in den ich nur zu gern meine Finger gewühlt hätte – idealerweise während ich unter Professor Mannings Mund kam. Seinem Mund mit den schön geschwungenen Lippen.

»Ich frage mich wirklich, wie er den Job hier bekommen hat.« Avery zog eine Schnute und legte den Kopf schräg. »Ich meine, er ist heiß, aber wenn ich ihn mit den anderen Lehrkräften vergleiche …«

»Vielleicht hat er Dekanin Hogan gevögelt.«

Avery schnappte nach Luft, sah mich vorwurfsvoll an und tastete nach ihrer Perlenkette. »Brinley!«

»Sorry.« Ich rieb mir über den Oberschenkel, weil der Footjob meine Muskeln wirklich übermäßig beansprucht hatte. Ein Grund mehr, Reagan abzuservieren.

Ich warf einen kurzen Blick zu Avery. Oder sollte ich noch die restlichen vier Semester durchhalten und sie einfach alle zusammen abservieren, sobald ich meinen Abschluss hatte? Am besten auf einem Doppeldate.

Aber das würde noch zwei weitere Jahre mit grauenvollem Sex bedeuten.

Auf der anderen Seite konnte ich vielleicht meinen Vater fragen, wo er seine unzähligen Affären fand, und es einfach genauso machen.

»Das war es für heute«, verkündete Professor Manning und rang sich ein halbes Lächeln ab. Er wirkte die meiste Zeit, als wäre er überall lieber als hier. Obwohl ich wusste, dass er ein Grübchen auf der linken Wange hatte, bekam ich es nur sehr, sehr selten zu sehen. So selten lächelte er.

Ich räumte meine Sachen in Zeitlupe weg, weil ich wusste, dass Reagan jetzt ans andere Ende des Campus musste und es eilig haben würde, wodurch ich um ein weiteres Gespräch mit ihm herumkam.

»Bis später«, rief er im Vorbeigehen und Avery winkte ihm zu, ehe sie meine Schulter drückte. »Wir sehen uns«, sagte sie.

Ich nickte bloß und wühlte durch meine Papiere, als würde ich etwas suchen. Der Seminarraum leerte sich zusehends. Je weniger Leute um mich herum waren, desto leichter konnte ich atmen.

Als ich endlich aufstand, waren nur noch vier andere Studenten mit mir hier und Professor Manning. Es sollte verboten sein, wie sexy der Mann war. Alle anderen Lehrkräfte zogen sich wie englischer Landadel an, während Porter Manning immer wirkte, als wäre er unterwegs zu einem Gig mit seiner Band oder auf dem Weg zu einer Filmpremiere.

»Brinley«, sagte eine tiefe Stimme hinter mir und ich schloss für einen kurzen Moment die Augen, bevor ich mich umdrehte – das übliche gezwungene Lächeln auf meinen Lippen.

»Lysander, was kann ich für dich tun?«

»Du kannst heute Abend mit mir ausgehen.« Lysander setzte sich auf den Tisch, auf dem ich meine Sachen ausgebreitet hatte, die ich in letzter Sekunde zur Seite zog.

»Ausgehen? Hast du dich jetzt hochgearbeitet?«

»Ich kann den Jet haben. Komm schon, nur wir beide und frischer Hummer in Maine? Wie klingt das?«

Furchtbar. Also nicht der Teil mit dem Hummer. Der Teil mit Lysander klang furchtbar.

»Ich habe bereits etwas vor.«

»Komm schon, Brinley.« Seine Worte hätten wahrscheinlich nicht so bedrohlich geklungen, wenn er nicht in der gleichen Sekunde mein Handgelenk gepackt hätte. »Wie lange willst du mich noch hinhalten?«

»Ich bin mit Reagan zusammen.« Ach ja, richtig – das war praktisch der einzige Nutzen, den mein kleiner Fußfetischist für mich hatte.

»Und?« Lysander hob eine Augenbraue, weil wir beide wussten, dass Lysander, der Quarterback des Footballteams und der Kapitän der Wrestling-Mannschaft, Reagan wahrscheinlich nur anhauchen musste, damit sich mein sogenannter Freund panisch zu Boden fallen ließ und sich wimmernd dort wand.

»Okay, dann lass es mich anders formulieren – ich bin nicht interessiert.«

»Ich aber«, beharrte Lysander.

Es juckte mir in den Fingern, ihm an den Haaren zu ziehen und ihn mit hämischen Beleidigungen zu hänseln – so, wie er es mit mir vom Kindergarten bis zum Ende der Highschool gemacht hatte. Sein Lieblingsthema war mein Gewicht gewesen und ich hatte nicht eine einzige Spitze vergessen.

Jetzt hingegen ließ Lysander seinen Blick anerkennend über meinen Po gleiten. »Ein Date, Brinley. Nur wir beide.«

»Ich bin mir sicher, dass Gabriella das zu schätzen weiß. Machst du dir die Mühe mit dem Jet, damit sie es nicht herausfindet oder damit dich niemand mit ›Fettley‹ Rose sieht?«

»Babe, das ist so lang her.« Er verzog das Gesicht.

»Nenn mich noch einmal ›Babe‹ und sieh zu, was du davon hast«, zischte ich. »Und jetzt lass mich los.«

Wir senkten beide gemeinsam den Blick auf die Stelle, an der Lysanders große Hand mein Handgelenk umspannte. Er hielt mich ziemlich fest gepackt, was mich unter anderen Umständen eindeutig erregt hätte. Wenn Reagan mich so festhalten würde, wären meine Footjobs wesentlich enthusiastischer ausgefallen.

»Ist hier alles in Ordnung?«

Lysander ließ mich abrupt los und drehte sich um. »Alles bestens, Professor Manning.«

Porter Manning sah von Lysander zu mir und ich hatte den Eindruck, dass sich seine graublauen Augen kurz verengten, als er mich anschaute.

Lysander legte den Arm um meine Schulter. »Nicht wahr, Brinley?«

»Und sieht ›Brinley‹ das genauso?«, fragte Professor Manning.

Mir wurde heiß, weil Professor Manning nicht nur unfassbar attraktiv war, sondern auch unglaublich gut roch. Ohne das Gesicht abzuwenden, schob ich eilig meine Sachen auf dem Tisch zusammen. »Alles bestens.« Ich nickte wie eine Idiotin, während ich innerlich tausend Tode starb. Da war ich schon mal in seiner unmittelbaren Nähe, und dann aufgrund einer solch unangenehmen Situation.

Als ich wieder aufsah, ruhte sein Blick immer noch auf mir.

»Warum gehen wir nicht, Babe?«, schlug Lysander vor und übte bereits Druck aus, damit ich mich bewegte.

»Weil Miss Allen noch mit mir über ihre Hausarbeit sprechen muss.« Professor Mannings Stimme ließ keinen Widerspruch zu.

»Oh, okay.« Lysander ließ mich los und ich atmete innerlich aus, weil ich nicht mit ihm hatte gehen wollen. »Na dann, bis nachher, Brinley.«

Er stapfte davon und ich zwang mich, Professor Mannings Blick standzuhalten. »Was ist mit meiner Hausarbeit?«

»Nichts. Ich wollte nur sichergehen, dass Mr Davenport seine Hände von dir nimmt.«

Das Blut schoss in meine Wangen, weil ich mich eine Sekunde lang der Fantasie hingab, dass Porter Manning eifersüchtig sein konnte. Doch das war Quatsch. Er war lediglich nicht blind und hatte richtig erkannt, dass Lysander mich bedrängt hatte.

»Danke.«

»Also hat er dich belästigt?« Mein Professor verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue.

Shit. Ich wollte nicht, dass Lysander wegen mir Ärger bekam, dann würde er noch ungenießbarer werden. Es war schon als Kind schlimm genug gewesen, dass er größer und stärker als ich gewesen war, doch da hatte er nicht in mein Höschen gewollt. Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, wozu ein angepisster Lysander fähig war.

»Nein, das war bloß ein Missverständnis zwischen uns. Es war … nichts.«

»Ich werde nicht gern angelogen, Brinley Rose.« Porter ließ mich nicht aus den Augen.

»Ich lüge nicht«, behauptete ich, während ich hastig meine Sachen zusammenraffte. »Ich muss jetzt auch los.«

Professor Manning sagte nichts, als ich Hals über Kopf aus dem Seminarraum floh.

KAPITEL3

PORTER

Ich sah Brinley Rose Allen hinterher und wusste nicht, was ich von der ganzen Situation halten sollte. Ihre Körpersprache hatte eindeutig zum Ausdruck gebracht, dass Lysanders Nähe ihr nicht behagte, auch wenn sie etwas anderes behauptet hatte.

Wahrscheinlich ging es mich nichts an. Nur weil Brinley Rose Allen heiß war und ich Lysander Davenport nicht leiden konnte, sollte ich mich noch lang nicht einmischen. Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr kam ich zu dem Schluss, dass ich mich wirklich um meine Angelegenheiten kümmern sollte. Manchmal arbeitete ich nämlich für Brinleys Vater und er würde mir das Leben verdammt schwermachen, sollte er den Eindruck haben, dass ich seiner kostbaren Tochter zu nahekam.

Bis ich angefangen hatte, an der Oak Grove University zu unterrichten, war mir gar nicht klar gewesen, wie sexy Henry Allens Tochter war.

Sexy und viel zu jung, rief ich mir ins Gedächtnis. Mit einem Kopfschütteln wandte ich mich ab und wollte zu meinem Tisch zurückkehren, um meine Sachen zu holen, als ich ein Notizbuch auf dem Boden sah.

Ich hob es auf und wollte eigentlich nur vorne reinsehen, ob ein Name darin stand, doch kaum hatte ich den Buchdeckel gehoben, erstarrte ich auf der Stelle. Das Notizbuch gehörte eindeutig jemandem, der hervorragend zeichnen konnte, denn direkt auf dem Deckblatt befand sich ein Herz, das mit einem wohlgerundeten Po in hübscher Spitzenunterwäsche gefüllt war. Es waren die Details, die mir den Atem stocken ließen, denn der Po war mit Striemen verziert.

Ich sah mich um, doch ich war längst allein im Seminarraum und blätterte deshalb weiter. Das gesamte Notizbuch war mit langen Texten und anrüchigen Zeichnungen gefüllt.

Hier und da überflog ich einige Passagen, bis ich aufhören musste, weil mein Schwanz sonst wahrscheinlich hart geworden wäre. Auch die Illustrationen waren nicht ohne – harte Nippel an hübschen Titten, die von langen Fingern zusammengedrückt wurden, Oberschenkel mit Seilen umwickelt, eine nasse Pussy zwischen gespreizten Beinen, ein Daumen zwischen vollen Lippen.

Doch nichts gab einen Hinweis auf den Besitzer oder die Besitzerin des Notizbuches, bis ich zur letzten Seite gelangte. Die Zeichnung war schlicht … spektakulär. Eine große, eindeutig männliche Hand lag um eine weibliche Kehle, der Bildausschnitt reichte bis zum Ansatz ihrer Brüste. Der Mann drückte die Frau gegen eine Wand. Um die Zeichnung schlängelte sich ein zartes Band, das unten breit genug wurde, um Platz für ein Wort zu bieten.

Daddy.

Das Bild war mit dem Wort »Daddy« untertitelt. Ich schluckte schwer, weil ich die Tattoos am Handgelenk des Mannes wiedererkannte. Es waren meine.

Außerdem erkannte ich auch die Frau, denn sie trug eine Kette mit einem filigranen Anhänger in Form einer Rose – genau wie Brinley Rose Allen.

»Mr Manning, haben Sie einen Augenblick für mich?«

Ich klappte das Buch zu und drehte mich um. Dekanin Hogan stand in der Tür des Seminarraumes und stellte ihr ewig gleiches höfliches Lächeln zur Schau.

»Aber natürlich, worum geht es?«

Sie kam herein und schloss die Tür hinter sich. Ein schlechtes Zeichen. »Darf ich offen sprechen, Porter?«

Ich zuckte mit den Achseln, um meine Zustimmung zu signalisieren. »Natürlich.«

»Du hast Plagiatsvorwürfe gegen Lysander Davenport erhoben?«

»Das ist richtig.«

»Ich muss dich bitten, das Ganze unter den Tisch fallen zu lassen.«

Ich starrte sie an, da ich mir nicht sicher war, ob ich sie richtig verstanden hatte. »Bitte?«

»Lysanders Vater ist ein großer Gönner der Universität und ein wichtiger Spender. Wir wissen alle, dass Lysander irgendwann einen Posten in irgendeinem Vorstand bekleiden wird, ohne jemals etwas geleistet zu haben. Er braucht die zwei Credits in Chemie für seinen Abschluss.«

»Und deshalb soll ich beide Augen zudrücken, wenn er mir quasi den Ausdruck einer Wikipedia-Seite vorlegt? Nur mit mehr Rechtschreibfehlern? Das Einzige, was er richtig geschrieben hatte, war sein Name – was die Vermutung nahelegt, dass jemand anders das Feld für ihn ausgefüllt hat.«