Mord am 18. Loch - John Erich Nielsen - E-Book

Mord am 18. Loch E-Book

John-Erich Nielsen

0,0
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: Unisono
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2018
Beschreibung

Der junge Inspektor Sweeney hat keine Ahnung vom Golfsport, als er wegen eines sommerlichen Personalengpasses im Kommissariat von Edinburgh seinen ersten Fall erhält. Nun soll ausgerechnet er den Mord an einer amerikanischen Golfspielerin aufklären, die auf dem traditionsreichen Golfplatz von St. Andrews tot aufgefunden wurde. Die Ermittlungen führen den unerfahrenen Sweeney in das Milieu des internationalen Profigolfs – doch hinter der eleganten Fassade dieses Sports eröffnet sich ihm eine Welt knallharten Kalküls und schonungsloser Konkurrenz.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

John Erich Nielsen, Deutsch von Astrid Büntge:

Mord am 18. Loch

Originaltitel: Meurtre au dix-huitième trou,

Editions HoH, 2005

 

Umschlaggestaltung : kup design

Umschlagfoto : Wolfgang Claussen

Illustrationen : fotolia.de

 

Copyright © 2018

Unisono, 25bis rue Clavel, 75019 Paris

Alle Rechte bleiben beim Verleger

ISBN: 1723401145

John Erich Nielsen

 

Mord am

18. Loch

Kriminalroman

 

 

 

 

Deutsch von Astrid Büntge

 

 

 

 

 

 

In Sand gebettet

 

„Spielen Sie Golf, Inspektor?“

Die Kollegen hatten ihn gewarnt, dass Kommissar Wilkinson ein komischer Kauz sei. Aber das allererste Gespräch mit solch einer Frage zu beginnen… Was sollte er seinem Vorgesetzten darauf antworten? Handelte es sich um einen lokalen Brauch, eine Art Aufnahmeritual zur Begrüßung? Wollte der Kommissar sich anhand der Qualität seines Golfschwungs von dem frisch Eingestellten ein Bild machen? Suchte er unter seinen Untergebenen einen Sparring-Partner, als harmloses Alibi für seine Frau, um spätes abendliches Heimkehren in alkoholisiertem Zustand rechtfertigen zu können? Oder aber, noch unwahrscheinlicher, allerdings auch die delikateste Erklärung, die ihm einfiel, hatte es der Alte gar auf den knackigen und schlanken Körper des jungen Inspektors abgesehen?

Eine schöne erste Dienststelle! Sweeney erschauerte. Wenn ich das geahnt hätte, wäre ich lieber ins heimische Aberdeen zurückgegangen wie mein alter Kumpel Harry, anstatt mich hier mit den Spinnern in der Hauptstadt herumzuschlagen. Vielleicht hätte ich doch besser auf ihn hören sollen…

„Also, Inspektor?“

„Ähm… Wissen Sie, ich stehe mehr auf Rugby, Kommissar. Mein Vater hat sogar in der schottischen Junioren-Nationalmannschaft gespielt“, antwortete Sweeney zufrieden, in der Überzeugung, dass seine Antwort ihm die beunruhigenden Szenarien ersparen würde, die er sich soeben ausgemalt hatte.

Nein, was für ein Dummkopf, dieser Sweeney, der ist aber schwer von Begriff! fluchte Kommissar Wilkinson innerlich und musterte den erfreuten Gesichtsausdruck des Neulings. Das wundert mich überhaupt nicht. Heutzutage gehen nach Abschluss der Polizeischule die Absolventen mit den besten Noten in die Verwaltung. Da machen sie sich nicht die Hände schmutzig und klettern außerdem noch schnell die Karriereleiter hoch. Als ich in diesem Alter war… aber lassen wir das…

„Das habe ich Sie nicht gefragt, Inspektor. Setzen Sie sich!“, befahl ihm Wilkinson in recht verärgertem Tonfall und wies auf den Sessel mit den abgewetzten Armlehnen, mit welchem die schottische Polizei sein Büro ausgestattet hatte.

Au weia, dachte Swewney sorgenvoll, als er sah, wie der Stiernacken seines Vorgesetzten plötzlich anschwoll. Das scheint nicht gerade mein Glückstag zu sein, der Chef wirkt stinksauer. Und jetzt, wo ich sitze, bedeutet dies vermutlich, dass es länger dauern wird. Gleich werde ich wohl erfahren, warum die Kollegen ihn „Wilkinson das Rasiermesser“ nennen…

Kommissar Wilkinson fühlte sich ausgelaugt, zum einen wegen der Sommerhitze, durch welche die Luft in seinem Büro zum Schneiden dick war, zum anderen wegen der Einfältigkeit des Grünschnabels vor ihm, der sich einbildete, er würde von ihm dazu eingeladen werden, kleine weiße Bälle durch die Gegend zu schlagen. Er hub zu einer flammenden, nicht enden wollenden Rede gegen das Ausbildungssystem der schottischen Polizei an, gegen eine Hierarchie, die ihn zu früh aus der aktiven Ermittlertätigkeit herausgedrängt hatte, gegen seine eigene Beförderung, die, so schmeichelhaft sie auch sein mochte, ihn für immer der Möglichkeit beraubt hatte, dem nachzugehen, was seinen Beruf – um nicht zu sagen seine Berufung – eigentlich ausmachte… nicht zuletzt wetterte er gegen junge Inspektoren, die nicht merkten, dass sie gerade das Glück hatten, die schönsten Jahre ihrer Karriere zu durchleben.

 

Während Wilkinson sich in lange Klagen über sein Schicksal und unendlich scheinende Monologe erging, die seinem Spitznamen alle Ehre machten, hatte Sweeney ausreichend Zeit festzustellen, dass die frühzeitig erlangte Leibesfülle des Kommissars, die minutiöse Platzierung jedes einzelnen Möbelstücks in seinem Büro, sowie die wie mit dem Millimetermaß angeordneten Gegenstände auf dem Tisch im Gegenteil verrieten, dass seine derzeitigen Funktionen, die es ihm erlaubten, junge unerfahrene Inspektoren nach Herzenslust zu beleidigen, den Kommissar in Wirklichkeit mit tiefer Zufriedenheit erfüllten.

Erst nachdem er sich selbst durch diese scharfsinnig gezogenen Rückschlüsse beruhigt hatte, gelang es Sweeney, seinem Vorgesetzten respektvoll zuzuhören – wobei er es allerdings nicht schaffte, ein Grinsen zu unterdrücken, aus dem sich eine selbstgefällige Zufriedenheit ablesen ließ.

„Finden Sie etwa lustig, was ich sage, Inspektor?“

„Äh… Nein, natürlich nicht, Herr Kommissar. Aber ich dachte gerade, dass…“

„Ach so, dann sollten Sie mal lernen, besser nachzudenken, Sweeney. Meinen Sie ernsthaft, dass ich mir die Mühe mache, meine Inspektoren einzubestellen, um deren Freizeitprogramm zu organisieren? Da habe ich Besseres zu tun, das können Sie mir glauben!“

Schweißtropfen begannen in Wilkinsons zu engen Hemdkragen zu sickern. Diese waren ihm im Takt seiner aus tiefstem Herzen vorgebrachten Klagen gegen ein System hervorgeperlt, welches ihm in einer Zeit des Jahres, wo die erfahrensten Ermittler in den Urlaub fuhren, unerfahrene Anfänger zuwies.

„Verstehen Sie, Sweeney. Wenn ich Ihnen einen erfahrenen Partner an die Seite stellen könnte, würde ich das sofort tun. Aber so ist es nun mal. Die Hälfte des Teams schickt mir die gleichen idiotischen Postkarten mit Stränden oder dämlichen Palmen drauf, während diejenigen, die hiergeblieben sind, die anfallende Arbeit erledigen müssen. Und wenn es dann einen Notfall gibt, tja…“

„Sie sprachen vorhin von Golf, Herr Kommissar?“, ereiferte sich Sweeney, dessen Hirnzellen bei dem verheißungsvollen Wort Notfall aus ihrer Starre erwacht waren. „Wo ist der Zusammenhang mit einem Kriminalfall?“, fügte er schnell hinzu.

Endlich gelang Wilkinson ein Lächeln. Vielleicht war das Bürschchen am Ende ja doch nicht so schlecht ausgebildet.

 

*

 

Der Kommissar musterte seinen neuen Inspektor. Kaum zu glauben, er war tatsächlich drauf und dran, einen solch wichtigen Fall einem Anfänger anzuvertrauen, noch dazu diesem… diesem… Hänfling, dachte Wilkinson. Dieses Bürschlein sieht irgendwie nach nichts aus!

Es stimmte, das Problem mit Sweeney war, dass man ihn nicht richtig einordnen konnte. Wegen dieses… Wegen dieses… Eigentlich schien Sweeney ausschließlich aus seinem Bart zu bestehen. Ein roter, kurzer, struppiger und schlecht frisierter, wirklich ungepflegt wirkender und hässlicher Bart, der seine gesamte Erscheinung dominierte. Denn Wilkinson konnte nach weiteren Merkmalen suchen, so viel er wollte… Nein, wirklich, außer diesem unerträglichen Kranz aus roten Barthaaren um seinen Hals…

Der mittelgroße Sweeney hob sich durch kein anderes körperliches Merkmal hervor. Er trug keine Brille. Seine Gesichtszüge waren wie ausgelöscht durch den allgegenwärtigen Haarkranz, der Wangen und Kinn entflammte. Seine winzigen schwarzen Augen wirkten darin unbeweglich, ausdruckslos, einfach nur offen.

Und seine Kleidung… tja! Ein dunkles T-Shirt, das noch nie Begegnung mit einem Bügeleisen gemacht zu haben schien, eine graue Stoffhose, für die selbst die elementarsten Falten Böhmische Dörfer waren und triste braune Socken, wie sie ein anglikanischer Pastor tragen könnte. Eine Katastrophe! Sweeneys Körper schien nur einem einzigen Zweck zu dienen, und zwar dem, seinen fürchterlichen Bart von einem Ort zum anderen zu tragen.

Erstaunlich für einen jungen Mann, dachte Wilkinson erneut. Er kommt daher wie ein Langezeitstudent. Aber gut, ich muss mich wohl daran gewöhnen, so ist das anscheinend mit der neuen Generation… überzeugte sich schließlich der Kommissar.

 

*

 

„Gut, Inspektor Sweeney. Also los. Was Ihre große Premiere angeht, werden Sie sicherlich nicht enttäuscht sein“, kündigte Wilkinson unmittelbar an und tauchte seine dicken Finger mitten in einen Stapel akribisch aufgetürmter Akten. Ohne diesen auch nur zum Zittern zu bringen zog er eine Mappe aus gelber Pappe daraus hervor, die er sogleich mit großer Geste feierlich öffnete, wobei ein deutlicher Schweißgeruch unter seinen Achseln hervorströmte. Dann richtete er seinen Blick auf Sweeneys Bart.

„Sind Sie bereit, Inspektor? Haben Sie etwas zum Schreiben parat?“, fragte er, wie er es immer machte, wenn er eine seiner Spürnasen mit einem neuen Fall betraute.

Zu seinem großen Erstaunen zog Sweeney einen winzigen, viereckigen, metallenen Gegenstand aus den Tiefen seiner Hosentasche hervor.

„Ein Diktiergerät, Kommissar, das stört Sie doch nicht? Das hat man uns in der Schule empfohlen.“

„Äh… Nein, natürlich nicht“, entgegnete Wilkinson und tat so, als sei er mit den Methoden seiner Kollegen in der Ausbildung bestens vertraut. „Aber… Sie machen sich doch wenigstens hinterher Notizen?“

„Selbstverständlich, Kommissar, sobald ich zu Hause bin.“ Sweeney legte sein Gerät auf den Rand des Schreibtischs. „Kick“, und das Band begann sich langsam aufzurollen.

Wilkinson hatte plötzlich den Eindruck, dass in diesem Moment die Modernität schlagartig und ohne Vorwarnung in seinem bisher so ordentlichen und vorhersehbaren Büro Einzug gehalten hatte. Außerdem hatte er das Gefühl, dass die schwarzen Augen des Diktiergeräts ihn aus leeren Höhlen anstarrten, und dass der Zweck ihrer langsamen Rotation einzig darin bestand, ihn zu hypnotisieren. Nach einigen Augenblicken, erfüllt von einer Mischung aus Zögern und Apathie, gelang es dem Kommissar endlich, seinen Blick von dem betörenden Gerät abzuwenden. Innerlich verfluchte er die Empfehlungen der Polizeischule, dann entschloss er sich schließlich, zur Sache zu kommen:

„Ähm… Also… Ja, nun gut. Es handelt sich um eine Frau, eine Amerikanerin, zweiunddreißig Jahre alt, die vor etwa zwei Wochen ermordet wurde. Ihre Leiche ist erst sechs Tage nach ihrem Tod entdeckt worden, und zwar auf dem Golfplatz von St Andrews, und…“

„Ah! Deshalb haben Sie mich gefragt, ob ich Golf spiele. Aber warten Sie, Kommissar, St Andrews liegt doch südlich von Dundee. Das gehört also zu deren Einzugsgebiet, nicht? Inwiefern betrifft uns…“

„Erlauben Sie, dass ich fortfahre, Inspektor? In dieser Geschwindigkeit wird das Band Ihres… Ihres Dings da, niemals ausreichen… Ist es jetzt gut, kann ich weitersprechen?“ Die gerunzelten Brauen des Kommissars blickten ihn durchdringend an, voll Genugtuung darüber, dem jungen Sweeney die Sache mit dem Diktiergerät so schnell heimzahlen zu können.

„Ich sagte also…“ fuhr er schulmeisterlich fort, „die junge Frau hieß Amanda Nelson. Sie stammte aus Wisconsin und wohnte in Florida, in Palm Beach. Todesursache ist… einen Moment, ich lese vor… ‚ein schwerer Schlag gegen die Schläfe‘, aber die Details lassen Sie sich besser von…“

„Soll etwa ich diesen Fall übernehmen?“

„Was glauben Sie wohl?“, schnitt ihm die verärgerte Stimme seines Vorgesetzten das Wort ab. „Seien Sie nicht so ungeduldig, Sweeney!“, schimpfte der Kommissar. „Lernen Sie zuzuhören, verdammt! In unserem Beruf ist das wichtig. Fragen stellen, das ist eine Sache, aber viel wichtiger ist es, die Antworten auf sich wirken zu lassen. Lassen Sie mich erklären… Der Todeszeitpunkt ist Dienstag, der 13. Juli, doch die Leiche wurde erst am darauffolgenden Montag, am Morgen des 19. Juli, von einem Gärtner des Golfplatzes gefunden. Die Frau war nicht als vermisst gemeldet worden. Am Eigenartigsten ist, dass der Mörder sie in einem Hindernis, einem Bunker, im Sand vergraben hat. Sie wissen schon, diese Art breite Mulden, die den Spielern das Leben schwer machen sollen.“

„Äh… Ja, ich kann es mir in etwa vorstellen. Und was haben sie in Dundee herausgefunden? Motive, Hinweise, Verdächtige? Eine ermordete Amerikanerin auf einem Golfplatz, es dürfte ja nicht so schwierig sein herauszufinden, wie sie…“

„Eben doch, das ist es ja gerade. Und aus eben diesem Grund werden wir, das heißt, werden Sie den Fall übernehmen. Aber lassen Sie mich der Reihe nach fortfahren. Sie können es sich sicherlich denken, wir haben keinen direkten Zeugen und, was viel ungewöhnlicher ist, fast niemanden, den wir befragen können. Wissen Sie, das Opfer, Amanda Nelson, wurde zwar nicht als vermisst gemeldet. Trotzdem hat sie einen Ehemann, einen gewissen… Buddy… Buddy Nelson, und einen Vater, General Arthur Boyle, der sich als erster gemeldet hat, als die Presse von einer unbekannten Leiche berichtete, die im Sand der renommierten Golfanlage von St Andrews gefunden wurde.“

„Renommiert, renommiert… Also mir hat das bis vor fünf Minuten noch nicht viel gesagt, Herr Kommissar. Aber der Ehemann, der ist doch auch Amerikaner, so wie der Vater, nehme ich an? Okay… Warum hat der nicht reagiert? Die amerikanische Polizei hat die beiden doch sicher verhört? “

„Das ist ja die Schwierigkeit. Der Ehemann, sowie der Vater, sind schon in die USA zurückgekehrt. Selbst die Leiche ist dorthin zurückgeführt worden.“

„Wie, zurückgekehrt? Waren die beiden denn in Schottland?“

„Ganz genau, Inspektor, für die British Open, die zwei Tage nach dem Mord begonnen haben. Interessant, nicht wahr? Ich hatte Ihnen gesagt, Sie würden nicht enttäuscht werden… Und das Bemerkenswerteste ist, dass diese beiden wichtigen Zeugen ins Flugzeug gestiegen sind, bevor die Leiche überhaupt entdeckt worden ist. Daher konnten die Kollegen in Dundee nur noch die Mitarbeiter des Golfplatzes oder Personen befragen, mit denen Mrs. Nelson während ihres Aufenthalts Kontakt gehabt haben könnte. Man hat eine Autopsie vorgenommen, bevor sie ihrer Familie zur Bestattung übergeben wurde, aber das ist auch schon so gut wie alles.“

„Das ist merkwürdig… Einen derartigen Fall haben wir in der Polizeischule nicht behandelt… Aber eine Sache habe ich immer noch nicht verstanden, Kommissar, und zwar, warum wir im Kommissariat von Edinburgh den Fall übernehmen sollen.“

„Doch, genau das ist es ja, Inspektor. Das ist sozusagen die zweite Stufe der Rakete“, fügte Wilkinson schnell hinzu, darum bemüht, Spannung aufzubauen.

Genüsslich fuhr er dann fort: „Diese Amanda Nelson, das ist nicht einfach irgendjemand, wissen Sie.“

„Kenne ich nicht.“

„Verständlich, wenn Sie sich nicht für Golf interessieren… Ihr Mann Buddy war bis zum letzten Jahr Caddie des weltbesten Golfspielers Will Tyron Junior!“, rief Wilkinson aus, überzeugt, dass sein Inspektor bei der Erwähnung dieses weltberühmten Sportlers endlich eine Reaktion zeigen würde.

Doch umsonst.

„Verzeihen Sie, Kommissar. Kenne ich auch nicht. Und was ist ein Caddie?“, fragte Sweeney mit entwaffnender Unwissenheit.

Enttäuscht musste Wilkinson feststellen, dass seine Rakete anstatt einzuschlagen wirkungslos verpufft war.

„Also Sie, sagen Sie mal, das ist ja unglaublich! Kommt es eigentlich auch mal vor, dass Sie eine Zeitung öffnen oder den Fernseher anschalten, Inspektor?“

„Um ehrlich zu sein, nicht sehr oft. Ich lege mir zur Entspannung lieber eine CD ein, höre ein bisschen Musik, tippe auf meinem Laptop herum, oder gehe in die Stadt.“

„Also sagt Ihnen der Name Will Tyron Junior absolut gar nichts?“

„Genau so wenig wie der Name des Kapitäns der Curling-Nationalmannschaft.“

„Nun gut… So kommen wir hier offensichtlich nicht weiter… Also, ich fange noch einmal von vorne an. Ihr Apparat da, hält der wenigstens so lange durch?“

„Der hat zwei Stunden Laufzeit, Kommissar. Kein Problem.“

„Wenigstens eine Sorge weniger“, seufzte Wilkinson missmutig. „Versuchen wir die Dinge klar zu stellen. Ein Caddie, das ist derjenige, der beim Golf die Schläger des Spielers trägt. Verstanden?“

„Bis hierher kann ich Ihnen folgen. Wir können fortfahren.“

„Die weltbesten Spieler treten auf großen internationalen Turnieren gegeneinander an, ein bisschen wie beim Tennis. Es gibt eine British Open, eine US Open, ein Masters, …“

„Ah, okay… Das verstehe ich, Kommissar. Dann ist also Will Tyron Junior eine Art Roger Federer des kleinen weißen Balls?“

„Hervorragende Schlussfolgerung, Inspektor! Sie beruhigen mich… Und wie ich Ihnen bereits sagte, war Buddy Nelson bis vor einigen Monaten noch der persönliche Caddie dieses Spielers. Alles klar?“

„Ja. Aber warum arbeitet er jetzt nicht mehr für ihn?“

„Sehr gut Sweeney, ich stelle mit Freuden fest, dass Sie wieder unter uns weilen. Vor etwas weniger als einem Jahr berichtete die Presse von einer außerehelichen Beziehung zwischen Will Tyron Jr. und… und… na, kommen Sie drauf?“

„Der Frau seines Caddies?“

„Bingo! Amanda Nelson, das Opfer. Um nicht auf den ersten Seiten der Klatschpresse zu enden, hat sich Tyron Jr. zu Beginn der aktuellen Saison von Nelson getrennt. Und das ist noch nicht alles.“

„Das ist doch schon ganz gut, Kommissar. Oder?“

„Es handelt sich um einen wichtigen Fakt, Inspektor, aufgrund dessen wir überhaupt erst mit dieser Angelegenheit betraut wurden. Ich sagte Ihnen doch, dass Amanda Nelson die Tochter des Generals Arthur Boyle war, erinnern Sie sich?“

„Äh… ja.“

„Natürlich haben Sie auch keine Ahnung, um wen es sich dabei handelt?“

„Nun ja…“

„General Arthur Boyle ist einer der beiden Direktoren der US PGA, der Professional Golfer‘s Association, einer wichtigen Organisation im internationalen Golfsport. Es handelt sich um die weltweit größte Sportvereinigung, mit 28.000 Mitarbeitern – das brauchen Sie sich nicht zu merken, Sweeney, das steht alles in der Akte – und mit einem Umsatz weit über dem der Formel Eins oder des Fußballs. Verstehen Sie, worum es hier geht? Davon abgesehen ist Boyle, auch wenn er sich mittlerweile im Ruhestand befindet, die ehemalige Nummer zwei im Pentagon. Ein Jahr lang war er sogar militärischer Berater des letzten amerikanischen Präsidenten… Als er aus Altersgründen die Uniform an den Nagel gehängt hat, ist Boyle Generaldirektor der Supermarktkette Wat Mall geworden, die er in nicht einmal drei Jahren erfolgreich saniert und zum Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel aufgebaut hat. Aus diesem Grund hat ihn die PGA an seine Spitze gewählt. Ein unglaublicher Kerl, nicht wahr? Tja, und diese Amanda Nelson, um die wir uns nun kümmern müssen, war seine Tochter.“

„Na, ich muss sagen, Kommissar… Das ist alles andere als banal.“

„Verstehen Sie jetzt, warum ich von Ihrer ‚großen Premiere‘ gesprochen habe, Inspektor?“

„Aber Kommissar, wollen Sie wirklich, dass ich diese Sache übernehme? Ich würde es vorziehen, weiter McTirney in dem Fall der beiden Wasserleichen zu helfen, die im Hafen gefunden wurden. Ich bin darin eingearbeitet und könnte, wenn Sie einverstanden sind, die Ermittlungen übernehmen, während er …“

„Ruhig, ruhig, Sweeney. Ich habe mir das gründlich überlegt. Lassen Sie McTirney diese Sache mit den beiden Amateur-Tauchern alleine regeln. Trotz allem Anschein ist die Arbeit, die ich Ihnen anvertraue, relativ einfach. Selbst wenn Sie alleine arbeiten müssen, ist das für Sie zum Einarbeiten sogar ganz gut. Alles, was ich von Ihnen erwarte ist, dass Sie sich übergangsweise im August dieses Falls annehmen. Während der Ferien ist bei uns die Personaldecke extrem dünn, das wissen Sie ja selber. Ich brauche einfach jemanden, der mir diese Ermittlungsakte auf eine solide Grundlage stellt, bis Anfang September alle meine Teammitglieder wieder da sind und wir die Karten neu verteilen können. Diesen Fall vertraue ich zwei alten Hasen an, und vermutlich lasse ich Sie dann weiter mit Inspektor Mc Tirney zusammenarbeiten… Sind die Spielregeln soweit klar für Sie, Sweeney?“

„Unter diesen Umständen… Ja, Kommissar. Aber Sie sagten ja, dass die Hauptzeugen sich in den USA befinden. Wie soll ich denn Klarheit in den Fall bringen, wenn ich noch nicht einmal…“

„Und das hier?“, entgegnete Wilkinson mit einem strahlenden Grinsen und entfaltete ein rosafarbenes Durchschlagpapier unter Sweeneys verblüffter Nase, die Kopie eines Formulars, das der junge Inspektor noch nie zuvor gesehen hatte.

„Wissen Sie, was das ist, Inspektor?“

Sweeneys Blick wurde trüb, es gelang ihm nicht, mehr zu entziffern als die fetten Lettern, die am Kopf des Blattes prangten: INTERPOL!

„Das ist… Das ist ja genial, Kommissar! Soll das heißen, dass ich… dass ich nach…“

„Ganz genau, Sie Glückspilz. Sie machen einen Besuch bei Onkel Sam. Gut, es wird keine lange Reise. Nur fünf Tage, mehr steht Ihnen nicht zur Verfügung. In dieser Zeit sammeln Sie – selbstverständlich in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei – die Zeugenaussagen, anhand derer wir ab September ordnungsgemäße Ermittlungen einleiten können. Sind Sie immer noch mit von der Partie, Sweeney?“

„Damit hätte ich nicht… Wann soll die Reise denn stattfinden, Kommissar?“

„Sprechen Sie das mit dem Sekretariat in der Verwaltung ab, die kümmern sich um den Papierkram. Die brauchen noch irgendwelche Angaben von Ihnen, Impfpass, Reisepass, etc. Normalerweise fahren Sie in ungefähr zehn Tagen los.“

„Und wohin fahre ich genau?“

„Ach ja, stimmt. Sie waren sicher schon einmal in den USA?“

„Naja… nein, noch nie.“

„Also, Sie nehmen auch jedes Fettnäpfchen mit, soviel steht mal fest. Bundesstaat Georgia, Augusta, wissen Sie, wo das ist?“

„…“

„Sweeney, erinnern Sie mich daran, dass ich Ihnen einen Atlas zum Geburtstag schenke. Südosten der USA, nicht weit weg von Atlanta. Georgia, Baumwollfelder, Vom Winde verweht, klingelt da was bei Ihnen? Also weiter… Wir haben Kontakt zu General Boyle aufgenommen. Vom 11. bis 14. August werden alle Spieler und ihre Caddies sich für vier Tage in Atlanta aufhalten, anlässlich der US Open. Obwohl es sich um ein äußerst wichtiges Turnier handelt, haben wir den Segen von General Boyle sowie der PGA, alle für unsere Ermittlungen notwendigen Zeugen zu befragen. Der amerikanische Verbindungsbeamte, dem Sie dort unterstehen – anders kann man es nicht sagen – heißt Lieutenant McDermott.“

„Ein Schotte?“

„Woher soll ich das wissen! Fragen Sie ihn doch selbst… Was viel wichtiger ist: Vergessen Sie niemals, dass das Opfer, auch wenn es in St Andrews gestorben ist, amerikanische Staatsbürgerin ist, und dass Sie amerikanische Bürger auf amerikanischem Boden befragen. Und das alles bei dem Risiko, dass die Presse über den Fall berichtet, immerhin ist Boyle eine bekannte Persönlichkeit, und vor allem Tyron Jr., der mutmaßliche Liebhaber des Opfers und ehemaliger Arbeitgeber ihres Ehemanns. Soll heißen: Wir hantieren mit rohen Eiern, Inspektor. Okay?“

„Das hatte ich schon verstanden, Kommissar.“

„Außerdem, wenn Sie vor Ort sind, erwarte ich täglich telefonisch auf dem Laufenden gehalten zu werden, und dabei kümmert mich die Zeitverschiebung einen feuchten Dreck! Bei Ihrer Rückkehr liefern Sie dann einen vollständigen Bericht. Aber das sollten Sie eigentlich können, immerhin kommen Sie ja frisch von der Polizeischule.“

„Kein Problem, Kommissar. Verstanden.“

„Bis hierher irgendwelche Fragen? Nein? Dann fasse ich Ihren Auftrag noch einmal in drei Punkten zusammen: 1) Halten Sie sich an die Anweisungen; 2) Vorsicht; 3) Null Eigeninitiative, und hören Sie sich diesen Teil Ihres Tonbands ruhig zwanzig Mal hintereinander an, wenn’s sein muss. Ist das klar?“

„Ganz und gar klar, Herr Kommissar.“

„Gut. Bis Sie alle Formalitäten für Ihre Abreise erledigt haben, fahren Sie nach Dundee und nehmen Sie Kontakt mit dem Ermittlerteam auf, das diese Arbeit begonnen hat. Vor allem, Sweeney, ganz wichtig: Seien Sie taktvoll im Umgang mit den Leuten aus Dundee. Sie können sich ja vorstellen, dass die nicht erfreut darüber sein werden, dass man ihnen den Fall ohne Vorwarnung entzogen hat. Die Kollegen sind vermutlich stinksauer, dabei dienen uns ihre ersten Feststellungen und Beobachtungen als Grundlage für unsere gesamte weitere Ermittlung. Behalten Sie das im Hinterkopf, Inspektor.“

„Okay.“

„Sehr gut. Wenn Sie irgendetwas brauchen sollten, kommen Sie zu mir. Ich vertraue Ihnen diese Akte an, das ist von jetzt an Ihr Fall… Ach ja, Sweeney… Ihr Dings da, auf meinem Schreibtisch…“

Der Inspektor beeilte sich, das Diktiergerät in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen und klemmte sich die wertvolle gelbe Akte mit der Aufschrift Amanda NELSON unter den Arm. Schließlich wandte er sich um und lenkte seinen roten Vollbart in Richtung Ausgang. Immer noch voll Verblüffung über die unglaubliche Verantwortung, die sich gerade auf seine jungen Schultern herabgesenkt hatte, schloss er hinter sich die Tür zum Büro seines Vorgesetzten.

Sweeney konnte es kaum fassen. Mitten im engen Flur des Kommissariats blieb er stehen. Um sich definitiv von der Realität der Aufgabe zu überzeugen, die ihm gerade übertragen worden war, sah er, ohne auch nur ein Wort zu lesen, die Akten und Berichte durch, die sich ungeordnet in dem Pappordner stapelten.

Plötzlich drängte sich ein Gedanke, der ihn während des ganzen Gesprächs schon latent beschäftigt hatte, wieder an die Oberfläche seines Bewusstseins: Ich hab’s! Jetzt weiß ich, an wen mich Kommissar Wilkinson erinnert. Er ähnelt dem Schauspieler Mickey Rooney! In jünger, allerdings auch weniger lustig… Nachdem er sich auf diese Weise seines guten Personengedächtnisses versichert hatte, kehrte Inspektor Sweeney leichten Herzens in sein Büro zurück.

 

 

 

 

 

 

 

Verletzung der Etikette

 

Sieben Uhr. Über der Earn-Mündung ging die Sonne auf und erweckte Schottland aus seiner nächtlichen Starre. Ihre Strahlen glitten über die noch zerknitterten Laken der Nordsee und enthüllten deren opalblaue Kurven. Die nackten, gleichmütigen Wellen waren von seltener Schönheit… ein Anblick, an dem Sweeney sich nicht sattsehen konnte.

 

Der Ford Escort bewegte sich gen Süden, sein grüner bereits leicht ausgeblichener Lack blieb von dem morgendlichen Licht vollkommen ungerührt, lediglich der rote Bart des jungen Inspektors glühte im Schein der bereits wärmenden Sonnenstrahlen des heranbrechenden Tages. Der geblendete Sweeney beugte sich nach links und fingerte aus der Anonymität des Handschuhfachs eine Ray Ban Sonnenbrille hervor, deren Gestell bereits auseinanderzufallen drohte. Er warf einen Blick auf die Digitaluhr seines Armaturenbretts: „7 am“. Perfekt, dachte er, in nicht mal einer Viertelstunde bin ich in St Andrews.

 

*

 

Sweeney hatte die letzte Nacht in Aberdeen bei Tante Midge verbracht. Da seine Reise in die Vereinigten Staaten kurz bevor stand, hatte er ihr Berthie, seinen reinrassigen Dackel anvertraut.

Bevor er seine Ein-Zimmer-Wohnung in Edinburgh verlassen hatte, hatte Sweeney vorsorglich seine Tante angerufen. Er hatte sie gebeten, sich für zwei Wochen seines von Ekzemen übersäten Rattenfängers anzunehmen, damit er unterdessen seinen ersten Fall lösen könnte. Dann hatte er hinzugefügt, dass sie ohnehin die einzige Person sei, der er seinen Berthie anvertrauen würde. Er war noch ein paar Stufen höher auf der Schmeichel-Skala heraufgeklettert und hatte gefragt, ob er zum Abendessen bleiben dürfe, oder ob sie ihn gar für die Nacht beherbergen könne, damit er von dort aus am nächsten Morgen nach Dundee aufbrechen könnte.

Als ob er nicht wüsste, dass Tante Midge ihm keinen Wunsch abschlagen konnte…

Als ob er nicht wüsste, dass sein altes Zimmer im oberen Stockwerk jederzeit auf ihn wartete… In Wirklichkeit war all dies Geplänkel ein subtiles Spielchen zwischen Sweeney und seiner Tante, ein Geheimcode, der lediglich dazu diente, ihre gemeinsame Vorfreude auf ihr Treffen zu steigern.

Denn Tante Midge hatte Sweeney großgezogen. Sie hatte den fünfjährigen Waisen in ihr Haus im Hafenviertel von Aberdeen aufgenommen, wo sie den Sohn ihres Bruders in dem einzigen, gelb tapezierten Schlafzimmer unterbrachte. Sie selbst hatte sich mit einem Bett begnügt, das sie eilig im Anbau hinter der Küche aufgestellt hatte.

Das aus roten Backsteinen gemauerte Häuschen war nicht groß. Es hatte ursprünglich Sweeneys Großvater gehört, der Hafenarbeiter gewesen war, und die alleinstehende Tante hatte es beim Tod des Patriarchen geerbt. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass ihre Einsamkeit im Handumdrehen von der Ankunft eines kleinen Jungen vertrieben werden würde, den sie von da an wie ihren eigenen Sohn zu lieben gelernt hatte.

Tante Midge war stolz auf Archies Erfolg, um den sie Gott so sehr gebeten und später, bei seinem Bestehen der Aufnahmeprüfung in den Polizeidienst, inständig gedankt hatte. Doch jetzt vermisste sie ihren Neffen…

 

*

 

Sweeney verließ mit seinem Wagen die Brücke über die Tay-Mündung und erreichte Fife. Eineinhalb Stunden vorher, nachdem sie ihm ein üppiges Frühstück serviert hatte, hatte Tante Midge ihn auf die Wange geküsst und ihm dann wie immer aufgetragen, vorsichtig zu fahren. Sie wusste ganz genau, aus welchem Grund Archie so früh morgens das Haus verließ und alleine in die Nacht aufbrach.

Jedes Mal, wenn er Aberdeen verließ, wohin auch immer er unterwegs war, fuhr der junge Mann zunächst über die A93 in Richtung Westen. Seine Fahrt dauerte etwa 20 Minuten und führte ihn links am engen, sich windenden Lauf des Flusses Dee entlang. Bei Crathes Castle angekommen stellte er seinen verwaschen-grünen Ford auf einem so gut wie immer matschigen Parkplatz ab und marschierte zu Fuß durch die Heide, wobei sein Orientierungssinn ihn besser als jeder Kompass in Richtung Norden führte. Ohne auf den Verlauf der wenigen Wege zu achten und selbst bei völliger Dunkelheit hätte Sweeney sein Ziel gefunden, geleitet von der Gewissheit, dass er es wiedersehen würde.

Hinter einer letzten mit niedrigem Gras bewachsenen Bergkuppe tauchte es endlich auf, verlassen in der Senke eines Tals. Sweeney streckte sachte die Hand nach ihm aus, während er sich näherte. Dann berührte er es. Zwanzig Jahre stand das Granitkreuz bereits an diesem Ort, würdevoll und schmerzerfüllt.

Sweeney strich mit seinen Fingern darüber, streichelte es. Er schloss die Augen; die eingemeißelte Inschrift konnte er blind lesen, allein indem er sie leicht berührte:

 

In Erinnerung an Jack und Rosa SWEENEY