My Lucky #13 - Piper Rayne - E-Book

My Lucky #13 E-Book

Piper Rayne

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Beschreibung

Sie hat sich geschworen, nie wieder einen Sportler zu daten. Er braucht sie, um zu gewinnen … Aiden ist Mittelfeldspieler bei den Florida Furys und ein verlässlicher Torschütze. Doch zuletzt hat ihn sein Glück verlassen: Schon seit acht Spielen hat er nicht mehr getroffen. Wenn er im Team bleiben will, muss er schnellsten seinen Score verbessern. In der Silvesternacht trifft Aiden eine unbekannte Frau und beim nächsten Spiel läuft er wieder zu Höchstform auf: drei Treffer in einem Match! Offensichtlich bringt die schöne Unbekannte ihm Glück, also muss er sie unbedingt wiedersehen. Aber Saige hat kein Interesse, schon wieder einen Sportler zu daten, nachdem sie mit ihrem Ex schlechte Erfahrungen gemacht hat. Aidens Ehrgeiz ist geweckt – er hat gelernt, um das zu kämpfen, was er will. Nicht nur auf dem Eis! Band 0.5: Countdown to a Kiss Band 1: My Lucky #13 Band 2: The Trouble with #9 Band 3: Faking it with #41

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Seitenzahl: 388

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My Lucky #13

Die Autorin

PIPER RAYNE ist das Pseudonym zweier USA Today Bestseller-Autorinnen. Mehr als alles andere lieben sie sexy Helden, unkonventionelle Heldinnen, die sie zum Lachen bringen, und viel heiße Action. Und sie hoffen, du liebst das auch!

Das Buch

Sie hat sich geschworen, nie wieder einen Sportler zu daten.

Er braucht sie, um zu gewinnen …

Aiden ist Mittelfeldspieler bei den Florida Furys und ein verlässlicher Torschütze. Doch zuletzt hat ihn sein Glück verlassen: Schon seit acht Spielen hat er nicht mehr getroffen. Wenn er im Team bleiben will, muss er schnellsten seinen Score verbessern. In der Silvesternacht trifft Aiden eine unbekannte Frau und beim nächsten Spiel läuft er wieder zu Höchstform auf: drei Treffer in einem Match! Offensichtlich bringt die schöne Unbekannte ihm Glück, also muss er sie unbedingt wiedersehen. Aber Saige hat kein Interesse, schon wieder einen Sportler zu daten, nachdem sie mit ihrem Ex schlechte Erfahrungen gemacht hat. Aidens Ehrgeiz ist geweckt – er hat gelernt, um das zu kämpfen, was er will. Nicht nur auf dem Eis!

Piper Rayne

My Lucky #13

Roman

Aus dem Englischen von Cherokee Moon Agnew

Forever by Ullsteinforever.ullstein.de

Deutsche Erstausgabe bei Forever1. Auflage März 2023© für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2023Die amerikanische Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel: My Lucky #13© 2021 by Piper Rayne Umschlaggestaltung: zero-media.net, München Titelabbildung: © FinePic®, MünchenE-Book Konvertierung powered by pepyrusISBN 978-3-95818-700-9

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Inhalt

Die Autorin / Das Buch

Titelseite

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Epilog

Und zum Schluss noch ein wenig Einhorngeschwafel …

Leseprobe: Things We Never Got Over

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 1

AIDEN

Nach einer ausgiebigen Dusche schmeiße ich mich aufs Sofa und schalte den Fernseher ein. Begrüßt werde ich von meinem eigenen Namen aus dem Mund des Kommentators. Leider kann ich nicht schnell genug umschalten. Bevor ich nach der Fernbedienung greifen kann, kommt wieder derselbe Ausschnitt von vor neun Spielen. Ich rutsche vor zur Sofakante, als hätte ich mir das siegbringende Tor nicht schon tausendmal angesehen, seit ich in das tiefste aller Löcher gefallen bin.

Seht ihr den Typen auf dem Eis? Der, der den Verteidiger abgezogen und den Puck im Netz versenkt hat? Das bin ich. Vor neun verdammten Spielen. Da habe ich mein letztes Tor geschossen. Auf dem Bildschirm eilen meine Teamkollegen auf mich zu, tätscheln mir den Kopf und gratulieren mir. Das waren noch Zeiten. Glückliche Zeiten. Zeiten, die mir meinen Spitznamen eingebracht haben: Shamrock. Kleeblatt.

Mittlerweile habe ich seit acht Spielen kein Tor mehr geschossen. Der Termin für die Transfers rückt näher, und der Eigentümer hat mich an den Eiern.

»Ich schätze, wir werden sehen, was heute Abend passiert«, sagt der Sportkommentator. »Vielleicht ist über Neujahr irgendetwas passiert, das Drake neues Glück beschert.«

Ich schalte den Fernseher aus und werfe die Fernbedienung aufs Sofakissen. Die können mich alle mal.

Ich hasse diesen Ausschnitt, denn das ist mein altes Ich. Selbst wenn es irgendwann wieder bergauf geht, werde ich nicht mehr der naive Hockeyspieler sein, der automatisch davon ausgeht, dass er jedes Spiel gewinnt. Bisher hatte ich immer Glück. Bisher hat sich immer alles einfach so ergeben. Verdammt, so bin ich ja auch zu meinem Spitznamen gekommen. Weil ich im Gegensatz zu meinen Teamkollegen nie irgendwelche blöden Rituale gebraucht habe, um gut zu spielen.

Ich gehe zum Kühlschrank, um mir vor dem Spiel noch ein Sandwich zu machen, und wiederhole mein altes Mantra immer wieder im Kopf, dass es so etwas wie Aberglaube nicht gibt. Daran habe ich noch nie geglaubt. Und ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen.

Als der Kommentator eben »Neujahr« gesagt hat, konnte ich nur noch an die Frau denken, die ich auf der Silvesterparty des Vereinsbesitzers kennengelernt habe: Saige. Doch nachdem ich den Großteil des Abends mit ihr verbracht hatte, stellte sich heraus, dass sie das Date meines Agenten war. Karma von seiner besten Seite.

Nach all den Jahren auf Reisen und immer unterwegs lerne ich endlich eine Frau kennen, die mich interessiert, nur um dann herauszufinden, dass es zu nichts führt. Denn Joran, mein Agent, ist für mich so etwas wie ein großer Bruder. Er hat mich aufgenommen, als andere meinen Wert nicht sahen. Er hat all meine Verträge verhandelt, mir das verschafft, was ich unserer Meinung nach verdient habe, und schon mehr als einmal den Hals für mich hingehalten. Keine Frau ist es wert, die Beziehung zu meinem Agenten aufs Spiel zu setzen.

Ich esse mein Sandwich, schlüpfe in meinen Anzug und fahre zur Eissporthalle. Da das Jahr noch ganz jung ist, ist es hier in Florida noch recht mild. Es überrascht mich nicht, dass Jorans Name sofort auf meinem Bluetooth-Bildschirm auftaucht, nachdem ich in meinen teuren SUV gestiegen bin und meine Einfahrt verlassen habe. Er will mir gut zureden und so tun, als hätte er keine Angst, dass ich heute Abend wieder keine Leistung bringe.

»Hey, Joran«, melde ich mich.

»Wollte mich nur noch mal melden vor dem großen Spiel.« Den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen, sitzt er ebenfalls im Auto.

»Alles gut. Ich fahre gerade los.«

»Super. Hör mal, ich wollte dir erzählen, was ich gerade von einem der Agenten in unserer Firma gehört habe.«

»Was denn?« Ich tue interessiert, denn ich habe keine Ahnung, was ich sonst machen soll, um aus diesem Tief herauszukommen. Verzweifelte Zeiten und so.

»Er meinte, er habe mal einen Klienten gehabt, der einfach nicht mehr den Ball getroffen habe.«

»Baseball?«

»Hör mir einfach zu, okay?«

»Okay.« Doch ich habe mich gedanklich schon halb ausgeklinkt, während ich den Blinker setze, um rechts abzubiegen.

»Bis zur Saisonhälfte reden alle Kommentatoren über ihn, und der General Manager ruft ihn zu sich ins Büro. Sie arbeiten an seinem Schlag, engagieren andere Trainer. Nichts funktioniert.«

»Soll mir das jetzt Mut machen?« Als irgendein Idiot die Spur wechselt und mich schneidet, muss ich auf die Bremse treten.

Joran lacht leise. »Warte ab. Jetzt kommt’s.«

Ich wechsle die Spur und zeige dem Typen den Mittelfinger, als ich an einer roten Ampel neben ihm zum Stehen komme. Aber natürlich tut er so, als würde er mich nicht sehen, und hält den Blick stur geradeaus gerichtet.

»Er hat einen Psychodoktor aufgesucht und voilá – kam irgendein Scheiß aus seiner Kindheit hoch. Nachdem alles raus war und er es verarbeitet hatte, erzielte er im nächsten Spiel einen Two-Run Homer.«

Ich lasse die Schultern hängen. In meiner Kindheit ist keine Scheiße passiert, die ich irgendwie verarbeiten müsste. Meine Eltern hätten für meine Karriere als professioneller Hockeyspieler sogar ihr letztes Hemd gegeben. Ich hatte keinen Vater, der mich bis zur völligen Erschöpfung antrieb. Meine Eltern heuerten Trainer an und suchten die besten Teams für mich aus.

»Ich glaube nicht, dass das mein Problem ist.« Als die Ampel grün wird, gebe ich Gas und schneide den Idioten so, wie er es bei mir gemacht hat.

»Ich wollte dir damit nur sagen, dass Mr. Gerhardt will, dass du zu einem Therapeuten gehst. Um genauer zu sein, hat er bereits eine Psychologin fürs gesamte Team engagiert, und du bist der Erste auf der Liste.«

»Ernsthaft? Eine Psychologin?« Über den Druck zu sprechen, weil ich keine Tore mehr schieße, wird den Puck auch nicht ins Netz bringen.

»Gerhardt hält das für das goldene Ticket«, erwidert er.

Gerhardt ist Carl Gerhardt, Besitzer der Florida Fury und mein Boss. Ich kann seine Forderung nicht ablehnen, aber ich weiß nicht, worüber ich mit der Therapeutin sprechen soll. Es sei denn, sie beherrscht irgendeinen Voodoo-Zauber. Falls nicht, ist es reine Zeitverschwendung. Meine Leistung ist einfach nur noch lächerlich.

»Na gut. Wann muss ich hin?«

»Du wirst dich morgen mit ihr treffen. Es sei denn, heute Abend passiert ein Wunder. Hey, ich habe da Gerüchte von dir und einer heißen Blondine an Silvester gehört.«

Da sieht man mal, dass Joran nichts um sich herum mitbekommt. Auf der Party war er so sehr damit beschäftigt, Leuten Honig ums Maul zu schmieren, dass er keine Ahnung hatte, wo sein Date war – und dass sein Date die »heiße Blondine« war, von der er spricht.

»Da war nichts.«

»Hast du einen Gutenachtkuss bekommen? Vielleicht ist das der Glücksbringer, den du brauchst? Regelmäßig flachgelegt zu werden, kann für einen Sportler wahre Wunder bewirken.«

Da hat er nicht ganz unrecht, aber ich glaube, Sex kann mit einem Sportler zwei Dinge machen – entweder lenkt man sich damit ab, oder es hilft einem beim Druckabbau. Seit ich in der National Hockey League bin, hatte ich keine feste Beziehung mehr. Die ganzen Puck-Häschen, die vor der Umkleide herumlungern und bei denen man nicht weiß, ob sie mich wollen oder nur mein Geld … es hält nie länger als ein paar Dates. Und wenn ich mich mit jemandem treffe, dann nur außerhalb der Saison.

»Kein Gutenachtkuss.« Ich schäme mich zu sehr, um zuzugeben, dass ich einen wollte, dann aber einen Drink ins Gesicht geschüttet bekommen habe.

Die Erinnerung daran kommt wieder hoch.

»Und? Was sagst du? Darf ich dich küssen?« Ich beugte mich zu ihr herunter, nur Millimeter von ihrem wunderschönen Gesicht entfernt, und sie schloss die Augen, während der Typ mit dem Mikrofon den Countdown bis Mitternacht herunterzählte.

Gerade als ich ihre wohlgeformten Lippen berühren wollte, bekam ich eine Ladung Weißwein ins Gesicht.

Ich wich zurück und wischte mir das Gesicht ab. »Was zur Hölle?«

»Tut mir leid. Ich kann nicht.« Sie drehte sich um und eilte die Treppe zur Villa hinauf.

Kurz darauf fand ich heraus, dass sie mit Joran dort war – als er mir sein Date vorstellte, dieselbe Frau, mit der ich den ganzen Abend geflirtet hatte.

»Hör mal, ich muss jetzt ein bisschen Musik hören und mich fürs Spiel in Stimmung bringen. Wir hören uns dann danach.« Mein Daumen liegt schon auf dem Auflegen-Knopf auf dem Lenkrad.

»Ja, natürlich. Ich werde zusehen. Und mach dir keinen Druck, Aiden. Du schaffst das.«

»Bis später, Joran.« Ich lege auf und mache meinen Lieblingssong »Till I Collapse« von Eminem an, in der Hoffnung, dass er meine Zweifel beseitigt.

Vier Stunden später.

»Heilige Scheiße!« Maksim köpft eine Flasche Champagner und spritzt ihn durch die ganze Umkleidekabine.

Man könnte meinen, wir hätten gerade den Cup gewonnen.

»Die habe ich heute auf dem Weg hierher gekauft. Ich wusste, dass heute dein Tag wird.« Er schüttet mir die Flasche über den Kopf, während ich nur über beide Ohren grinsen kann.

Ford schlägt mir auf den Rücken. »Ein verdammter Hattrick. Du Biest.« Dann reißt er den Mund auf, und Maksim schüttet ihm Champagner in den Hals.

Das ganze Team grinst und schreit »Fuck yeah!«. Ich sitze auf der Bank, während die anderen vom großen Power-Move reden, davon, wie unser Torhüter gehalten hat, und von meinem Schuss.

»Wir gehen heute Abend aus und machen Party, verdammt noch mal.« Ford nimmt meinen Kopf zwischen die Hände und drückt seine verschwitzte Stirn gegen meine. »Du hast es ihnen gezeigt da draußen!«

Ich kann gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Obwohl ich drei Tore erzielt habe, bin ich noch lange nicht der, der ich mal war. Ich brauche Beständigkeit. Das darf jetzt keine einmalige Sache bleiben.

»Was hast du gemacht? Taco Bell? Socken? Du siehst aus, als wärst beim Friseur gewesen«, ruft mein Teamkollege Tweetie von der anderen Seite des Raums. »Woran glaubst du jetzt? Denn ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass wir uns ab jetzt vor jedem Spiel darum kümmern werden.«

Ich zermartere mir das Gehirn, was ich heute anders gemacht habe. Ich habe nicht gelogen, als ich an Silvester zu Saige meinte, ich sei noch nie abergläubisch gewesen. Zumindest bisher nicht. Jetzt denke ich über mein Frühstück nach, mein Mittag- und Abendessen. Ich habe das Gleiche gegessen wie vor jedem anderen Spiel auch. Ich habe zur gleichen Uhrzeit die Eissporthalle erreicht, meine Klamotten sind frisch von der Reinigung.

»Wurdest du etwa flachgelegt? Wer auch immer sie ist – sie kann sich glücklich schätzen. Jetzt hat sie dich für die komplette Saison.« Ford löst die Schnürsenkel seiner Schlittschuhe, und ich schüttle den Kopf. Doch dann kommt mir ein Gedanke.

Die ganze Zeit denke ich schon darüber nach, warum mir Saige den Drink ins Gesicht geschüttet hat, als ich sie küssen wollte. Was war der Auslöser, nachdem wir meiner Meinung nach einen schönen Abend miteinander verbracht haben? Herauszufinden, dass Joran ihr Date war, hat mir dann den Rest gegeben. Ich kann ja schlecht seinem Mädchen nachjagen und von ihm verlangen, dass er am Ende der Saison eine Vertragsverlängerung für mich herausschlägt. Aber verdammt, könnte es sein, dass Saige für mich der Gamechanger war?

Unmöglich. Von einer Frau hat noch keiner sein Glück abhängig gemacht.

Ich schüttle den Kopf.

»DRAKE!«, ruft Coach Vittner aus seinem Büro.

Ich schlüpfe in meine Badelatschen und durchquere immer noch in Polstern den Raum. Meine Teamkollegen klopfen mir auf den Rücken, weil ich gute Arbeit geleistet habe. Das ist das Beste am Teamsport: wenn man etwas tut, was das ganze Team beflügelt.

»Ja, Coach?« Ich stecke den Kopf durch die Tür, und er winkt mich herein.

»Mach die Tür zu. Ihr seid heute Abend viel zu laut.« Dann lächelt er, und mir fällt die offene Flasche Jack Daniel’s auf seinem Schreibtisch auf. Sieht ganz so aus, als würde selbst der Coach feiern. »Gutes Spiel heute. Ich bin stolz auf dich. Was auch immer du getan hast – du musst es fürs nächste Spiel verdammt noch mal wiederholen.«

»Ich habe nichts anders gemacht. Und ich bin auch nicht abergläubisch …«

»Du bist Hockeyspieler.«

Okay, ich sollte klarstellen, dass es nicht so ist, als würde ich nicht an Rituale glauben, ich habe sie nur noch nie gebraucht. Diese ganze Obsession ist daher neu für mich.

»Ich habe dich nur hereingerufen, weil du heute Abend super gespielt hast. Ich habe von etwas Wind bekommen, das schon bald die Runde machen könnte. Wenn deine Leistung nicht so bleibt wie heute Abend, könnte es sein, dass du bis Ende Februar deine Koffer packen musst.«

»Transfer?«

Er seufzt. »Wäre es meine Entscheidung, stünde es gar nicht zur Debatte. Ich wusste, dass deine Leistung zurückkommen würde. Aber es ist der Boss. Er trifft die Entscheidungen. Treten wir ihm also in den Arsch, schon allein dafür, überhaupt darüber nachzudenken, dich loszuwerden.«

Genau aus diesem Grund liebe ich Coach Vittner. Er ist der geborene Anführer, der sich immer für seine Spieler einsetzt.

»Scheiße. Gerade, als der Druck ein bisschen nachgelassen hat.«

Er lacht leise. »Ich sage dir das nur, um dich zu ermutigen, alles in deiner Macht Stehende zu tun, um Tore zu schießen und zu gewinnen. Nicht, damit du jetzt depressiv wirst wie ein Teenager, der noch nie Brüste angefasst hat. Komm schon, Drake. Du schaffst das.«

»Aber was, wenn das nächste Spiel wieder in die Hose geht?«

Selbst ich hasse die Unsicherheit in meiner Stimme.

»Ach fuck. Das ist nicht das, was ich von dir hören will. Ich will dich sagen hören, dass du gewinnst. Du wirst gewinnen. Du fickst Carl Gerhardt voll in den Arsch.«

»Also …« Ich lege den Kopf schief.

»Das geht zu weit, ich weiß. Geh jetzt und feiere heute Abend. Und was auch immer du heute vor dem Spiel getan hast? Wiederhole es.«

»Jawohl, Sir.« Ich wende mich zum Gehen, bleibe aber mit der Hand auf dem Türknauf noch einmal stehen. »Coach?« Als ich mich zu ihm umdrehe, trinkt er gerade seinen Jack Daniel’s aus einem Pappbecher. »Diese ganze Ritual-Sache … beinhaltet das die vollen vierundzwanzig Stunden vor dem Spiel?«

Er zuckt mit den Schultern. »Das ist bei jedem Spieler anders. Du wirst schon noch herausfinden, welches Ritual deins ist. Aber jetzt nicht herumexperimentieren. Versau es nicht. Alles, was du diesmal anders gemacht hast als sonst, machst du beim nächsten Mal wieder.«

»Aber …«

»Drake, wir bauen hier keine verdammte Rakete. Falls es etwas mit einer Frau zu tun hat, mit der du gestern Nacht geschlafen hast, dann sage ich es dir nur ungern, aber: Hol die verdammte Telefonnummer aus dem Müll. Hier geht es um deine Karriere.«

Ich nicke und verlasse sein Büro.

Maksim kommt nackt auf mich und wedelt mir mit seinem riesigen Schwanz vor der Nase herum. »Was soll ich tun? Soll ich dir etwas Bestimmtes zu essen besorgen? Deine Sachen nicht anfassen? Deinen Genitalschutz tragen? Verdammt, sag einfach, was du brauchst.«

»Genau, Shamrock, wir stehen dir zu Diensten. Was auch immer du von uns brauchst, um daraus eine Glückssträhne zu machen.« Ford stellt sich neben Maksim und blickt herunter. »Herrgott, bitte erinnere mich daran, niemals mit dir einen Porno zu drehen.«

Kurz denke ich scharf nach. »Ich glaube, ich muss jemanden ausfindig machen. Maksim, hast du noch die Visitenkarte von der Frau, die du an Silvester kennengelernt hast? Saige?«

»Die süße Blondine?«, fragt er.

»Ich wusste, dass du mit ihr nach Hause gegangen bist, als wir dich nicht finden konnten. Von wegen allein zu Haus.« Ford zeigt mir den Stinkefinger.

»Ja, die Blonde.« Ich nicke Maksim zu.

Er greift in seine Tasche und reicht mir die Karte. »Bitteschön.«

Ich setze mich auf die Bank und drehe sie zwischen meinen Fingern. Ich muss verrückt geworden sein zu glauben, dass sie irgendetwas mit meiner Leistung heute Abend zu tun haben könnte, oder? Aber warum sollte ich mein Glück jetzt aufs Spiel setzen?

Ich stecke die Visitenkarte in meine Tasche und gehe unter die Dusche. Meine Karriere ist alles, was ich habe. Ich muss sie unter allen Umständen beschützen. Ich muss Leistung bringen. Koste es, was es wolle.

Kapitel 2

SAIGE

»Guten Morgen«, begrüße ich meine Assistentin Tedi.

Sie blickt auf und pustet sich eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht. »An diesem Morgen ist überhaupt nichts gut.«

Als ich ihr eine Bäckertüte auf den Schreibtisch lege, leuchten ihre Augen auf.

»Es sei denn, da ist ein Schokocroissant drin.« Ich lächle sie an, gehe zu meinem Schreibtisch und höre, wie sie die Tüte öffnet. Und siehe da: Es ist tatsächlich ein Schokocroissant. »Oh, ich liebe dich.«

Unser Büro ist klein. Am Anfang haben wir versucht, bei mir zu Hause zu arbeiten, doch ich habe sie immer wieder vor dem Fernseher mit ihren Realityshows erwischt, weil sie meinte, sie könne multitasken. Ich gebe ihr nicht die alleinige Schuld, denn ich habe mich immer wieder von ihr verleiten lassen und mich dann im Schlafanzug vom Sofa aus um die Social-Media-Profile meiner Kunden gekümmert.

Sie nimmt das Croissant aus der Tüte und starrt es an, als wäre es ein nackter Chippendale-Stripper. »Komm zu Mama!« Dann nimmt sie einen großen Bissen.

Kichernd stelle ich meinen Kaffeebecher auf den Schreibtisch und schlüpfe aus meiner Jacke. Wir sind zwar in Florida, aber es ist Winter. Auch wenn es nicht schneit, ist es draußen trotzdem eiskalt. Man würde niemals meinen, dass ich ursprünglich aus Idaho komme.

»Wie war dein Abend?«, frage ich.

»Gut. Wie war dein Silvester-Date mit Joran?«

Ich setze mich auf meinen Bürostuhl, schnappe mir einen Kugelschreiber und spiele damit herum.

Tedi seufzt. »Ich verstehe nicht, warum du dich immer noch mit ihm triffst.«

»Weil er der anständigste Kerl ist seit …«

»Arschloch. Sprich mir nach. Arsch. Loch.«

»Ich will nicht über Jeremy reden.«

Sie wirft die Arme in die Luft. »Jetzt hast du mir den Tag ruiniert. Du weißt, dass ich seinen Namen nicht ausstehen kann.«

»Er ist mein Ex.«

»Ja, aber ich musste ihn genauso ertragen wie du.«

»Das ist zwei Jahre her«, erinnere ich sie.

Tedi war unsere Nachbarin, als ich mit Jeremy nach Florida gezogen bin. Sie war diejenige, die mir gesagt hat, dass er mich betrügt, während ich arbeiten gehe. Seither sind wir beste Freundinnen.

»Jedenfalls weiß ich nicht, wie lange das mit Joran noch gehen wird.« Ich bin ehrlich zu Tedi, denn ich erzähle ihr alles – auch wenn ich ihr bisher nichts von meiner Begegnung mit Aiden Drake erzählt habe. Hauptsächlich, weil sie ganz verrückt ist nach Hockey und daraus eine größere Sache machen würde, als es tatsächlich ist. Als mich Joran zur Silvesterparty der Gerhardts eingeladen hat, wusste ich nicht mal, ob überhaupt jemand vom Team da sein würde. Ich wusste nur, dass ein Haufen reicher Leute kommen würde, die weit außerhalb meiner Liga sind.

Sie lehnt sich zurück und legt die Füße auf den Tisch. »Was ist passiert?«, fragt sie mit vollem Mund.

»Silvester war ein ziemlicher Reinfall, und gestern war ich mit ihm bei einem Fury-Spiel.«

»Ernsthaft? Und du hast mich nicht mitgenommen?«

»Ich saß mit ihm und ein paar Leuten aus seinem Büro in einer Box. Eigentlich habe ich mir das Spiel größtenteils allein angesehen, obwohl ich kaum etwas von Hockey verstehe. Joran meinte, da sei irgendein Newcomer in der Box, den er beeindrucken wolle. Ich habe mich echt gefragt, warum er mich überhaupt eingeladen hat.«

»Ich hätte deine Tutorin sein können«, sagt sie.

»Das hast du schon mal versucht, weißt du nicht mehr? Ich werde nie verstehen, warum die Spieler so oft ausgewechselt werden und was das alles zu bedeuten hat.«

Sie lacht. »Als jemand, der sich um die Social-Media-Accounts von Sportlern kümmert, solltest du dich ein bisschen mehr anstrengen.«

Ich strecke ihr die Zunge heraus, und sie lacht.

»Pass auf, dass dein Gesicht nicht stecken bleibt.«

»Jedenfalls. Aiden …«

»Drake?« Ihre Augen beginnen zu strahlen. »Er hat es endlich aus seinem Tief herausgeschafft. Hast du schon davon gehört?« Sie dreht sich auf ihrem Stuhl. »Er hat unglaublich gespielt.«

Ich habe es von der Box aus beobachtet und mich für einen Mann gefreut, den ich kaum kenne. Beim dritten Tor hat Joran förmlich einen Orgasmus bekommen und so laut geschrien, dass uns die Familie eine Box unter uns angestarrt hat. Ich muss gestehen, dass ich nach dem Spiel zu Hause den Fernseher eingeschaltet und mir angehört habe, wie die Kommentatoren über sein Tief sprachen, dazu Bilder, wie dieser schöne Mann nach so vielen schlechten Spielen den Kopf hängen ließ. Auf meinem Gesicht breitete sich ein riesiges Grinsen aus, weil er endlich wieder ein Tor geschossen hatte. Nicht nur eins, sondern gleich drei.

»Saige?«, fragt Tedi neugierig.

Ich werde zurück in die Realität gerissen. »Ja?«

Sie lässt den Zeigefinger um mein Gesicht kreisen. »Das da.«

Ich fahre mir mit der Hand durchs Gesicht. Ich habe auf dem Weg hierher einen Muffin vertilgt, bestimmt hängen noch überall Krümel.

»Du hast nichts im Gesicht. Aber du siehst aus, als hättest du gerade den besten feuchten Traum aller Zeiten gehabt.«

»Tedi.« Ich seufze.

Sie lacht, verspeist auch noch den Rest ihres Croissants und greift nach ihrem »Go Florida Fury«-To-go-Becher, den sie sich von zu Hause mitgebracht hat. Ich muss sagen, nachdem ich das Spiel gestern Abend gesehen habe, verstehe ich allmählich, warum so viele auf Hockey stehen. Alles bewegt sich wahnsinnig schnell, und sobald ein Tor fällt, grölen die Fans so laut, dass es einfach ansteckend ist.

»Ich habe dir doch gesagt, dass diese Hockeyspieler heiß sind. Ich liebe es, wenn sie kämpfen.« Ihr Blick wandert hoch zur Zimmerdecke, als wäre sie in einem traumähnlichen Zustand.

Ich verdrehe die Augen. Man kann nicht leugnen, dass sie durchaus attraktiv sind. Vor allem Aiden. Er hat Augen, die einem direkt in die Seele blicken. Dunkel und gefährlich. »Ich weiß nicht, ob ich so auf das Kämpfen abfahre.«

»Oh mein Gott. Du bist verrückt. Kennst du Maksim Petrov? Er ist Verteidiger.«

Ich nicke. Ich soll mich morgen mit Maksim treffen. Wahrscheinlich besser nicht hier im Büro, damit Tedi ihn nicht besteigt.

Wir sind gerade mitten im Gespräch, als sich die Bürotür öffnet. Eigentlich arbeiten wir nur nach Termin und kriegen außer vom Postboten nur selten Besuch. Als ich Aiden Drake dort stehen sehe, bin ich schockiert. Er kommt herein, geht an Tedi vorbei, die mit offenem Mund dasitzt, und stellt mir ein Weinglas und eine offene Flasche Weißwein auf den Schreibtisch.

»Aiden«, sage ich und rolle mit meinem Stuhl nach hinten.

Er macht keinen Hehl daraus, warum er hier ist. »Du musst mir den Wein ins Gesicht schütten.«

Ich starre ihn an, zuerst perplex, dann amüsiert. Das soll wohl ein Witz sein.

»Hör zu.« Er wirft Tedi – die komischerweise noch keinen Mucks von sich gegeben hat – einen Blick zu, zieht den Stuhl vor meinem Schreibtisch zurück, setzt sich auf die Kante und stützt die Unterarme auf den Tisch.

Japp, immer noch zum Sabbern.

»Ich habe dir an Silvester doch erzählt, dass ich in einem Tief stecke, richtig?«

»Oh, du verdorbene, kleine …«

Ich hebe die Hand, um Tedi zum Schweigen zu bringen. Kurz blickt Aiden über die Schulter, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich richtet.

»Mein letztes Spiel war der Hammer. Drei Tore plus eine Vorlage. Und …« Wieder wirft er einen Blick über die Schulter. Tedi starrt ihn an, als wäre er ihr zweites Schokocroissant heute. »Können wir irgendwo unter vier Augen reden?«

Tedi sieht mich mit zu Schlitzen verengten Augen an. »Oh, du steckst echt in der Klemme.«

»Schon okay. Tedi weiß, dass alles vertraulich ist, was hier drin besprochen wird. Tedi, das ist Aiden Drake.«

Sie steht auf und kommt mit ausgestreckter Hand auf ihn zu. Überraschenderweise mustert Aiden sie nicht, wie ich es erwartet hätte, denn Tedi ist äußerst attraktiv.

Bisher habe ich mich nicht getraut, Aiden zu googeln, denn ich will nicht herausfinden, dass er ein Frauenheld ist und ich an Silvester nur zufällig diejenige war, die er ins Bett kriegen wollte.

»Ich bin Tedi, die Vorsitzende deines Fanclubs«, stellt sie sich vor, gibt ihm die Hand und starrt auf seine, die viel größer ist als ihre. »Boah, den Schaden, den du mit solchen Pranken bei einer so kleinen Hand wie meiner anrichten könntest …«

»Tedi.« Ich seufze.

Sie lacht. »Ich mache nur Spaß. Du bist überhaupt nicht mein Typ.«

Aiden kann gar nicht mehr aufhören, die Augenbrauen hochzuziehen. Er sieht mich an und dann wieder Tedi. »Das ist gut … glaube ich.«

»Glaubst du das etwa?« Lachend schlägt sie ihm auf die Schulter. »Junge, du bist der Typ von jeder Frau. Ich meine, Mittelstürmer eines Hockeyteams, dazu noch Kapitän, markantes Kinn, dunkles Haar und dann auch noch diese Augen. Die wirken immer, als würde hinter ihnen etwas ganz Schmutziges vorgehen.«

Am liebsten würde ich Tedi ein Highfive geben, denn seine Augen sind genau das, was mich magisch angezogen hat. Als würde er mich mit seinem Augen ausziehen und sich vorstellen, was er mit mir tun würde, wenn wir allein wären.

Aiden nickt. »Danke?«

»Gern geschehen. Ich habe nichts dagegen, ab und zu das Ego eines Typen zu streicheln. Aber tu meiner besten Freundin ja nicht weh. Frag sie mal, was mit dem letzten Kerl passiert ist, der sie verletzt hat.« Tedis Tonfall wird immer ernster, und ihr Gesichtsausdruck unterstreicht ihre warnenden Worte. Doch außer, dass sie mir geholfen hat, Jeremys Klamotten über die Balkonbrüstung zu werfen, kann ich mich an nichts erinnern, was sie ihm sonst noch angetan hätte.

Er hebt eine Hand. »Ich bin nur hier, damit sie mir einen Drink ins Gesicht schüttet.«

»Was ich nicht tun werde«, werfe ich ein und ziehe seine Aufmerksamkeit auf mich. Großer Fehler, denn jetzt sieht er mich wieder mit diesen dunklen Augen an.

Er lässt die Schultern hängen. »Du musst aber. Wenn du es nicht tust, schieße ich heute Abend kein Tor.«

Ich muss lachen. Ich verstehe es, wenn Leute abergläubisch sind, denn ich bin es in gewissem Maße auch. Aber das geht echt zu weit. »Ich dachte, du wärst nicht abergläubisch?«

Tedi schnappt sich ihren Bürostuhl, rollt ihn zu uns herüber, macht es sich bequem und schlägt die Beine übereinander.

Aidens Blick wandert zu ihr und zurück zu mir. »Das war ich auch nicht. Bis zu diesem Spiel. Alles war ganz normal, bis wir uns kennengelernt haben.«

»Du hättest mit ihm schlafen sollen. Stell dir mal vor, was dann passiert wäre«, wirft Tedi ein.

»Ich klebe dir den Mund zu, wenn du nicht sofort still bist!«, warne ich sie.

Grinsend hebt sie die Hände. »Ich meine ja nur. Dann müsstest du vor jedem Spiel mit ihm schlafen. Ich wette, du bist gut im Bett. Ich meine, dieses ganze Training … die Ausdauer, die du haben musst.«

Aiden öffnet den Mund und schließt ihn wieder, als hätte er keine Ahnung, was er darauf erwidern soll. »Ich bin ganz okay.«

Selbst ich weiß, dass er mich gegen die Wand drücken und mir das Gehirn rausvögeln könnte, bis er keine andere Wahl hätte, als von mir abzulassen, damit ich mich erholen kann.

Tedi lacht und sagt nichts.

»Dass ich dir meinen Wein ins Gesicht geschüttet habe, hat nichts zu bedeuten«, sage ich in der Hoffnung, die Sache hiermit zu beenden.

»Was willst du dafür? Saisontickets? Ist gebongt.«

»Ich mag Hockey nicht.«

Tedi hebt die Hand. »Für Saisontickets mache ich es. Ich bin dein größter Fan.«

»Klamotten? Ein Großeinkauf?«, fragt er.

Ich schlage die Beine übereinander. »Du wirst mir nichts kaufen. Ich bin nicht auf der Suche nach einem Sugardaddy.«

»Ich gebe dir alles. Du musst es nur sagen. Ein Date mit mir?« Er zwinkert.

Ich hoffe, er macht nur Spaß. »Lass mal überlegen. Ich date im Moment quasi deinen Agenten.«

Sein Lächeln verebbt. »Komm schon. Ich flehe dich an. Soll ich auf die Knie fallen?« Er will gerade aufstehen, da hebe ich die Hand.

»Ich gehe nur zu gern auf die Knie, wenn ich Saisontickets bekomme.«

»Tedi!«, kreische ich.

Sie kennt mich gut und weiß, dass ich mein Limit erreicht habe, also nimmt sie ihren Stuhl und schiebt ihn wieder hinüber zu ihrem Schreibtisch. »Dann kümmere ich mich einfach um meine eigenen Angelegenheiten. Aber ich finde, ihr solltet einen Versuch wagen und sehen, ob es diesmal auch funktioniert. Vielleicht war es ja nur Zufall. Aber das wisst ihr erst, wenn ihr es wiederholt.«

Ich funkle sie böse an, während Aiden den Zeigefinger auf sie richtet. »Da hat sie vollkommen recht.«

Stöhnend lasse ich den Kopf auf den Schreibtisch sinken. Warum diskutiere ich überhaupt? Er will doch nur, dass ich ihm einen Drink ins Gesicht schütte.

»Na schön.« Ich hebe den Kopf, greife nach der Flasche und schenke ein Glas ein.

»Wirklich?« Aiden steht auf. »Sollen wir uns wieder so hinstellen wie letztes Mal?«

»Wie standet ihr denn?«, fragt Tedi, als wäre es der heißeste Klatsch und Tratsch.

»Ich glaube nicht, dass das nötig ist«, sage ich, greife nach dem Glas und schütte ihm den Wein ins Gesicht.

Schockiert reißt er die Augen auf, bevor er sich den Wein von den Lippen leckt. »Eigentlich stehe ich nicht so auf Wein, aber langsam finde ich Gefallen an der Süße.« Er zwinkert. »Übermorgen habe ich auch ein Spiel. Ich komme also wieder.« Dann nimmt er sich einen Zettel, notiert seine Telefonnummer und schiebt ihn mir zu. »Das ist meine Nummer, falls du mich brauchst.«

Kurz starre ich auf den Zettel, bevor mein Blick auf Tedi fällt, die mit aufgerissenen Augen und offenem Mund dasitzt.

»Danke, Saige. Das bedeutet mir sehr viel.«

Seine Aufrichtigkeit trifft mich mitten ins Herz, und in meiner Brust macht sich ein warmes Gefühl breit.

»Ich reserviere für heute Abend zwei Tickets auf deinen Namen.« Er nimmt sich eine meiner Visitenkarten und dreht sie zwischen den Fingern. »Und denk daran: Wenn ich ein Tor schieße, ist es nur deinetwegen.«

Dann ist er weg. Ich lasse mich auf meinem Bürostuhl nach hinten sinken und versuche, meine Atmung zu beruhigen.

»O ja, ich merke, dass du keinerlei Interesse an ihm hast«, bemerkt Tedi kopfschüttelnd.

Ich muss aufpassen, denn Tedi hat recht. Mit einem Mann wie Aiden Drake könnten die Dinge nur allzu leicht außer Kontrolle geraten. Und ich habe mir vor langer Zeit geschworen, nie wieder einen Profisportler zu daten.

Das habe ich schon hinter mir.

Damit bin ich durch.

Mein gebrochenes Herz ist der beste Beweis dafür.

Kapitel 3

AIDEN

»Jetzt erzähl. Hast du sie flachgelegt?«, fragt Ford sofort, als ich den ersten Fuß in die Umkleidekabine setze.

Ich verenge die Augen zu Schlitzen. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«

»Die Blonde. An Silvester.« Er löst seine Krawatte und folgt mir zu meinem Spind. »Du hast sie gevögelt, richtig? Können wir heute Abend also wieder mit Shamrock rechnen?«

Ford meint es nur gut. Wirklich. Er ist einfach nur verzogen und genießt ein privilegiertes Leben. Aber ich habe keinerlei Zweifel daran, dass eines Tages eine Frau kommen wird, für die er bettelnd auf die Knie fällt.

»Nein, so ist es nicht.«

Obwohl ich ihnen schon zig Mal versichert habe, dass ich nach der Party allein nach Hause gegangen bin, glauben meine Teamkollegen immer noch, ich hätte sie auf der Silvesterparty einfach sitzen lassen, weil ich flachgelegt wurde. Sie sind felsenfest davon überzeugt, dass ich mit Saige geschlafen habe – also muss ich wieder mit ihr schlafen, um heute Abend wieder gut zu spielen.

»Sagen wir einfach, dass ich mich darum gekümmert habe«, verrate ich und komme mir vor wie ein mieser Betrüger. Als wäre ich wieder in der Highschool, nur dass ich in der Highschool keine Zeit für Mädchen hatte, weil ich ständig trainiert und an meinem Spiel gearbeitet habe. Aber ich will über Saige und mich keine Lügen erzählen. Sie ist kein Puck-Häschen, so viel steht fest. »Aber ich habe nicht mit ihr geschlafen.«

»Natürlich nicht.« Ford tätschelt mir den Rücken und macht einen Luftsprung, als wir den Bereich betreten, in dem sich die Jungs umziehen. »Keine Sorge, Leute. Unser Kapitän hat seine Pflicht erfüllt!«

Applaus bricht los, und alle rufen wild durcheinander. Kopfschüttelnd setze ich mich vor meinen Spind.

Maksim stellt sich neben mich. »Jetzt freue ich mich so richtig auf heute Abend.« Er öffnet seine Hose. »Wir werden den Sharks in den Arsch treten«, fügt er mit seinem russischen Akzent hinzu.

Wieder fangen alle an zu grölen. Alle sind guter Dinge. Ich glaube nicht, dass sie die Hoffnung verlieren, wenn ich ihnen sage, dass ich mein Glück jetzt von einer Frau abhängig mache, die mir Weißwein ins Gesicht schüttet, deshalb beschließe ich, es ihnen nach dem Spiel zu erzählen. Nach unserem Sieg. Wenn ich kein Tor schieße, war es ohnehin umsonst. Dann war mein letztes Spiel reiner Zufall.

Ford bringt alle in Stimmung, dreht seine Hip-Hop-Musik auf und tanzt, während er in seine Ausrüstung schlüpft. Ich bleibe für mich und lege meine Schoner an.

»Hast du es schon gehört? Ich habe die Blondine gestern engagiert«, sagt Maksim und bindet sich die Schnürsenkel seiner Schlittschuhe.

»Für dein Social Media?«

Er nickt lächelnd. »Ich hasse den Scheiß. Diese ganzen Kommentare. Das macht mich verrückt.«

»Du könntest es einfach sein lassen«, erwidere ich, und er schnaubt.

»Du kommst damit vielleicht durch, weil du Aiden Drake bist. Aber die meisten von uns gewinnen damit Fans und Sponsoren.«

»Jetzt kümmert sich ja die Blondine um deine Posts.« Ich hebe eine Augenbraue.

Er lacht. »Das stimmt. Aber sie meinte, ich könne alles posten, was ich wolle, solange ich es vorher mit ihr bespreche. Sie hat mir ein paar tolle Tipps gegeben, wie ich mir die Stalkerinnen vom Leib halte. Sie wird so etwas wie meine gute Fee. Eine heiße gute Fee.«

In der Tat heiß.

»Irgendwann wirst du es auch wieder nutzen müssen.«

Ich schüttle den Kopf. »Das wird nicht passieren, mein Freund. Was das angeht, bin ich komplett raus.«

Ich hatte Accounts bis … darüber will ich jetzt nicht nachdenken.

»Ich schätze, es ist auch egal, denn du hast die heiße Blondine ja eh schon ins Bett gekriegt.«

»Ich habe euch doch gesagt, dass ich …« Ich fahre mir durchs Haar. »Ich habe nicht mit ihr geschlafen.«

»Ja, genau.«

»Sie datet Joran. Ich kann nicht mit ihr schlafen.«

Er lässt sich auf die Bank plumpsen und blickt drein, als hätte ich ihm gerade gesagt, sein Hund sei von einem LKW überfahren worden. »Aber du hast gesagt …«

»Ich habe gesagt, dass ich mich darum gekümmert habe. Und das habe ich auch.«

»Aber wie?« Seine blauen Augen werden ganz glasig.

Ich atme laut aus, aber ich weiß, dass ich mich auf Maksim verlassen kann. Er ist die ganze Zeit für mich da gewesen und hat mir immer wieder gut zugeredet. »Vertrau mir einfach, okay?«

Er zieht so weit die Augenbrauen hoch, dass sie fast in seinem Haaransatz verschwinden. »Hat sie dir einen geblasen?«

Mein Kopf fällt in den Nacken. »Nein. Es ist nichts Sexuelles. Sie datet Joran, schon vergessen?«

Er schüttelt den Kopf. »Ich vertraue dir, aber wenn du heute Abend nicht ablieferst, musst du sie nageln.« Dann steht er auf. »Ich muss mal.«

»Das hättest du machen sollen, bevor du deine Skates angezogen hast!«, ruft Ford und setzt sich neben mich.

»Das ist sein Ritual«, erinnere ich ihn.

Er lacht. »Ich weiß. Aber jetzt mal im Ernst, das ist einfach ekelhaft.«

Ich lache und binde mir die Schnürsenkel. Wenigstens zieht Maksim danach einen frischen Genitalschutz an. Ich beäuge unseren armen Wasserträger Tyler, der bereits mit einem neuen bereitsteht.

»Hast du schon von der Psychologin gehört, die der alte Gerhardt angeheuert hat?«, fragt Ford.

Ich nicke.

»Ich habe dem Coach gesagt, dass ich in meinem Leben schon genug Therapeuten gesehen habe. Fürs Hockeyspielen brauche ich keinen.«

»Du brauchst jemanden, der dich davon abhält, Scheiße zu bauen, wie in eine Kneipenschlägerei zu geraten.« Da ich der Kapitän bin, muss ich das Kind beim Namen nennen. Nicht, dass die anderen ihm nicht auch die Wahrheit ins Gesicht sagen würden. Er ist wie ein wilder Hund. Man kann ihm nur schwer ein Halsband anlegen, von einer Leine ganz zu schweigen.

»Komm schon. Der Typ hat es echt provoziert.«

»Wir müssen unseren Ruf wahren. Wir wollen nicht das Team sein, das sich abseits vom Eis prügelt.«

Er hebt die Hände. »Hat sich Lena etwa bei dir gemeldet?«

Lena ist die PR-Agentin von Fords Familie, und wir haben schon mehr als einmal erlebt, wie sie ihm die Hölle heißgemacht hat, weil er mal wieder Negativschlagzeilen gemacht hat. Ich habe ihn noch gar nicht auf das Gerücht angesprochen, dass er sich von der Silvesterparty weggeschlichen hat, um mit ihr zurück nach New York zu fliegen. Wenn ihn jemand an die Leine nehmen will, dann sein Vater, aber der verlässt sich auf Lena. Zu schade, dass sie Ford noch nicht durchschaut hat.

»Komm schon. Den Ruf willst du doch nicht haben. Du hast noch viele Jahre vor dir.«

Er schnürt seine Skates zu. »Ich werde meinem Therapeuten sagen, dass er Gerhardt einen Brief schreiben soll, dass ich nicht von zwei Leuten beraten werden kann. Das würde alles nur noch schlimmer machen.« Er grinst, als würde er es für einen brillanten Plan halten.

Als er geht, kann ich nur den Kopf schütteln.

Maksim kommt von der Toilette zurück und wechselt seinen Tiefschutz, bevor er hinaus auf den Flur tritt.

Ich schnappe mir meinen Helm, meine Handschuhe und meinen Schläger und verlasse die Umkleidekabine. Alle Jungs tätscheln mir grölend und schreiend den Kopf, denn ich bin der Letzte, der aufs Eis geht. In der Sekunde, in der meine Skates das Eis berühren, steigt mir die kühle Luft in die Nase und mein Körper wird ruhig. Es ist das beste Gefühl auf der ganzen Welt, wenn ich mich auf meinen Schlittschuhen abstoße, mein Schläger angriffsbereit vor mir.

Ich drehe auf unserer Seite des Spielfelds ein paar Runden und winke der Menge zu, bevor ich meinen Platz einnehme. Ich suche nach den Plätzen, die ich habe reservieren lassen. Doch sie sind beide leer. Ich schüttle den Kopf. Ich hatte gehofft, dass Saige heute Abend hier sein würde. Aber sie ist Jorans Mädchen. Das darf ich nicht vergessen. Wenigstens ist er nicht hier, weil er sich um die Angelegenheiten eines anderen Klienten kümmern muss. Wenn er zu den Spielen kommt, was öfter der Fall ist als nicht, kommt er am Ende immer in die Umkleide. Das treibt den Coach in den Wahnsinn.

Während des Aufwärmens beschließt Ford plötzlich, dass es lustig ist, für die Fans eine Art Moonwalk hinzulegen. Alle schreien und winken, bis er schließlich auf dem Jumbotron gezeigt wird. Dieser Typ tut alles für Aufmerksamkeit. Aber hätte er es nicht gemacht, hätte ich auch nicht gesehen, wie Saige mit ihrer Freundin die Treppe herunterkommt und der Platzanweiser sie zur vordersten Reihe führt.

Scheiße. Ich weiß, dass ich viel zu breit wegen einer Frau grinse, die nicht mir gehört.

Ford kommt vor mir zum Stehen. »Du hast deinem Puck-Häschen Plätze in der ersten Reihe verschafft?«

»Sie ist kein verdammtes Puck-Häschen.«

»Wie würdest du sie dann nennen?« Er lässt mich stehen, bevor ich etwas erwidern kann.

Ich wünschte, ich wüsste es.

Tedi entdeckt mich und winkt. Dann stellt sie sich mit einem Schild in der Hand an die Scheibe. Darauf steht, dass sie Single ist, inklusive ihrer Telefonnummer. Saige stellt sich neben sie, doch als sie das Schild sieht, reißt sie es ihr wütend dreinblickend aus der Hand.

Ich skate zu ihnen und nicke ihnen zu, mein Blick auf Saige gerichtet, während ich an den beiden vorbeifahre. Tedi winkt wie verrückt, stößt den Mann neben sich mit dem Ellbogen an und deutet auf mich.

Diesen Teil mag ich immer am liebsten. Das Knistern in der Luft, während das Stadion immer voller wird. Je näher der Spielstart rückt, desto aufgeregter werden die Fans. Wir zehren von ihrem Adrenalin.

Die meisten vom Team skaten zur Bank, während ich mit Maksim, Ford und den anderen Jungs auf dem Eis bleibe, da wir zu den besten Angriffsspielern gehören.

»Verdammt, wie ich diesen Vollidioten hasse«, raunt Ford, den Blick auf die Sharks auf der anderen Seite des Spielfelds gerichtet.

»Was auch immer ihr für ein Problem miteinander habt, es muss ein Ende haben. Diesmal fechte ich nicht deine Kämpfe aus«, sagt Maksim.

Wir wissen alle, dass es nie etwas Gutes bedeutet, wenn Ford und Warner Langley aufeinandertreffen. Ich kenne nicht die ganze Geschichte, aber früher haben sie zusammengespielt. Dann ist irgendetwas passiert, das aus den besten Freunden die größten Feinde gemacht hat. Wenn wir gegen die Sharks antreten müssen, fällt es Ford schwer, bei der Sache zu bleiben. Da hilft es auch nichts, dass Warner einer der besten linken Flügelstürmer der gesamten Liga ist.

»Tu nicht so, als würdest du ihn meinetwegen an die Wand schmettern. Dir geht er genauso auf den Sack.« Ford schüttelt den Kopf und schließt die Schnalle seines Helms.

»Lasst uns jetzt nur ans Gewinnen denken, okay?« Ich hebe meine Hände, die in Handschuhen stecken.

»Hey, wollt ihr drei Affen mitspielen? Oder unterhalten wir uns lieber über den süßen Typen im Englischunterricht?«, schreit uns der Coach an.

Wir skaten zu ihm, um uns mit ihm zu besprechen. Nachdem wir uns alle einig sind, die Nationalhymne gesungen wurde und alle Spielvorbereitungen getroffen wurden, geht es endlich los. Mit geballter Faust fahre ich zur roten Linie in der Mitte des Spielfelds.

»Bist du bereit für einen Arschtritt?«, ruft Warner Langley Ford über die Linie hinweg zu.

»In deinen verdammten Träumen. Jeder weiß, dass wir das bessere Team sind«, entgegnet Ford.

»Bis euer Mittelstürmer zum Problemfall wurde«, sagt Warner, was mich dazu bringt, den Kopf zu drehen und den Abschlag zu verpassen.

»Ich habe dir doch gesagt, warum ich diesen Typen verdammt noch mal hasse«, schreit Ford, während wir wie zwei Wahnsinnige auf den Puck zurasen.

»Maksim, mach ihm die Hölle heiß!«, rufe ich.

Ich brauche gar keine Bestätigung von ihm. Er wird schon dafür sorgen.

Ich versuche, die Kontrolle über den Puck zu gewinnen. Ich kann nicht fassen, dass ich den Abschlag vermasselt habe. Dieser verdammte Langley.

Die Menge grölt. Wie auf wundersame Weise schaffe ich es, dem Gegner den Puck abzunehmen und ihn Ford zuzuspielen. Er übernimmt die Kontrolle, und ich rase ihm blitzschnell hinterher. Als er eingekesselt wird, spielt er ihn unserem linken Flügelstürmer Tweetie zu, der ihn wiederum mir zuspielt. Jetzt muss ich ihn nur noch ins Netz stupsen. Als mir das gelingt, mache ich meinen typischen Siegesmove, doch als ich hochsehe, fällt mein Blick sofort auf Saige.

Ihre Aufmerksamkeit gilt ihrem Smartphone, während Tedi auf und ab springt.

»Scheint, als hätte dir die heiße Blondine erneut Glück gebracht«, sagt Ford, tätschelt mir den Rücken und fährt davon.

Ist es schlimm, dass ich mir wünsche, sie hätte gesehen, wie ich ein Tor schieße? Es ist nicht unbedingt ein gutes Zeichen, schließlich ist sie mit meinem Agenten zusammen.

Kapitel 4

SAIGE

Tedi stößt mir den Ellbogen in die Brust. »Hast du das gesehen? Er hat getroffen!« Sie springt von ihrem Sitz auf und trommelt gegen die Scheibe.

Ich blicke von meinem Smartphone auf und stelle fest, dass Aiden uns anstarrt.

Mein Gott, er ist so sexy. Was zur Hölle mache ich nur hier? Männer wie Aiden sind mein Kryptonit.

Einer der Spieler haut mit seinem Schläger gegen die Bande, und Tedi sinkt zurück auf ihren Sitz. »Hast du das gesehen? Das war Tweetie.« Sie redet mit dem Typen neben sich, auch wenn ich glaube, dass er ein Sharks-Fan ist, denn er trägt Blau und Silber, während sie in den Fury-Farben Schwarz und Weiß gekleidet ist.

»Wie kommt’s, dass du so viel über Hockey weißt?«, frage ich sie.

»Ich habe Brüder. Sie haben früher auch Hockey gespielt. Aber sie waren nicht wirklich gut, deshalb sind sie jetzt beide Architekten.« Sie richtet sich gerade auf. »Sie waren nicht taff genug.«

»Oh«, ist alles, was ich erwidere.

»Der Weißwein hat anscheinend geholfen, was?«

Ich werfe ihr einen schiefen Blick zu, denn Aiden will bestimmt nicht, dass irgendjemand von seinem seltsamen neuen Ritual erfährt. Und da er gerade ein Tor erzielt hat, bin ich mir ziemlich sicher, dass er auch vor dem nächsten Spiel wieder auf meiner Türschwelle stehen wird.