Norbert Wickbolds Denkzettel - Norbert Wickbold - E-Book

Norbert Wickbolds Denkzettel E-Book

Norbert Wickbold

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Beschreibung

Ob es wohl möglich ist, Leser dazu anzuregen, sich wirklich eigene Gedanken zu machen, indem man ihnen vorführt, zu welchen paradoxen und kuriosen Ergebnissen es führen kann, wenn man die weit verbreiteten Phrasen konsequent weiter verfolgt?

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Seitenzahl: 80

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Norbert Wickbolds Denkzettel

Norbert Wickbolds

Denkzettel

1. Auflage

Copyright © 2014 by Norbert Wickbold

Layout, Umschlaggestaltung und Illustration: Norbert Wickbold

Korrektorin: Irene Wickbold

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN: 978-3-7323-2611-2 (Paperback)

ISBN: 978-3-7323-2612-9 (Hardcover)

ISBN: 978-3-7323-2613-6 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Norbert Wickbolds

Denkzettel

Die ersten zehn!

Inhalt

1.

Das Henne-Ei-Paradoxon –Ein Wissen schaffendes Gedankenexperiment

2.

Der Urknall und seine Folgen –Gedanken zur Wissenschaft und überhaupt zu allem

3.

Kopfkrieg oder: Die Dummen sterben nie aus!

4.

Halb leer oder halb voll?oder: Mir geht ’s doch nicht schlecht!

5.

Der Weg ist das Zieloder: Versuch über den Irrtum

6.

Zeig mir dein wahres Gesicht!oder: Ich kann auch anders!

7.

Schwein sein oder Schwein haben?Ist das die Frage?

8.

Lügen und Lügen lassen!Haben Lügen wirklich kurze Beine?

9.

Das Geld liegt auf der Straße… Man muss nur Jemanden finden, der es für einen aufhebt!

10.

Wie züchtet man Schweinehunde…ohne von ihnen gefressen zu werden?

Vorwort

Schon in meiner Kindheit habe ich mich darüber gewundert, dass so viele Menschen bereitwillig fremde Meinungen ungeprüft übernehmen. Wird von den Medien oder der Politik ein Thema aufgegriffen, so ist diese Angelegenheit bald in aller Munde. Doch scheint es immer nur Befürworter und Gegner zu geben. Jeder ist stolz darauf, dass er eins und eins zusammenzählen kann. Das jemand mal ganz andere Gedanken zu dem Thema haben kann oder sogar über ganz andere Dinge nachdenkt, scheint in der als pluralistisch bezeichneten Zuschauer-Demokratie überraschend. Und für diejenigen, die sich auch im Erwachsenenalter täglich die Maxiversion eines Paperback-Großdruck-Bilderbuchs anschauen, um sich eine Meinung zu bilden, die sie dann für ihre eigene halten, ist es ungewohnt, sich eigenständig Gedanken zu machen.

Ich frage mich, ob es wohl möglich ist, Leser dazu anzuregen, sich wirklich eigene Gedanken zu machen, indem man ihnen vorführt, zu welchen paradoxen und kuriosen Ergebnissen es führen kann, wenn man die üblichen Phrasen konsequent weiter verfolgt? Vielleicht mit etwas Humor? Vielleicht, indem man die üblichen Gedankenfäden zuende spinnt und auf diese Weise auf ungeahnte Konsequenzen aufmerksam macht?

Die großen und kleinen Gedanken und Fragen der Welt, Begriffe und Ideen, Phrasen und Redewendungen in einer lockeren Folge auf humorvolle Weise zu hinterfragen und neu zu beleuchten, das ist das Anliegen dieser kleinen Denkzettel. Dabei geht es auf keinen Fall um Besserwisserei oder Aufklärung. Es soll einfach nur gezeigt werden: Ich kann auch anders! Man kann ganz anders über eine Angelegenheit denken, als es üblicherweise getan wird. Auch wenn dies im allgemeinen als »undenkbar« bezeichnet wird. Es gibt noch ganz andere Denkmöglichkeiten! Und so enthält jeder Denkzettel trotzdem ein Stück Wahrheit. Eine Art alternative Wahrheit. »So hab‘ ich das noch gar nicht gesehen«, mag da mancher Leser erstaunt ausrufen. Vielleicht gelingt es ja auf diese Weise, den einen oder anderen Leser zu eigenen Gedanken anzuregen und den Kopf frei zu machen, von dem ganzen, alten Ballast.

Was steckt hinter den Begriffen, die in aller Munde sind? »Volksmund tut Wahrheit kund – oder Dummheit?« Wie viele Begriffe und Redewendungen verwenden wir, ohne uns über deren Bedeutung im Klaren zu sein. Hier sei nur auf den Begriff »Schwein« verwiesen, der in vielfältiger Weise in unserem Sprachgebrauch zu finden ist, wie ich im siebten Denkzettel in humorvoller Weise gezeigt habe.

Wie viele Aussagen werden uns als bewiesene Tatsachen serviert, obwohl diejenigen, die uns von diesen Tatsachen berichten, oftmals nur wenig davon verstehen oder die vermeindlichen Tatsachen durch (absichtliche?) Weggelassenen oder durch eigene Ergänzungen entstellt haben?

Somit beleuchte ich einige »klassische« Themen aus den Bereichen Religion, Wissenschaft und Philosophie, die seit langem als eindeutig geklärt gelten. Doch schon im ersten Denkzettel kann ich zeigen, dass etwa die altbekannte Frage: »Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?« bis heute von den Experten nicht zufriedenstellend beantwortet werden konnte!

Obwohl das Zeitalter der Aufklärung schon zweihundert Jahre zurückliegt, heißt es bis heute im Volksmund: »Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich!« Wenn also auch die Experten ihre Grenzen haben, können wir uns ja auch selbst mal als Experten versuchen. Und wenn wir anschließend nicht mehr nur mit offenem Munde dastehen, sondern verwundert den Kopf schütteln – mit einem Schmunzeln, versteht sich – sind wir vielleicht ein Stück weiter. Zumindest so weit, wie die vermeintlichen Experten. Und können denen auch mal einen Denkzettel verpassen! Das wäre doch mal was – oder?

Norbert Wickbold

Norbert Wickbolds

Denkzettel No. 1

Das Henne-Ei-Paradoxon.

Ein Wissen schaffendes

Gedankenexperiment

Seit uralten Zeiten geistert durch die Köpfe so vieler Gelehrter, und vor allem tönt aus den Mündern von einer Unsumme selbst ernannter Philosophen und Welterklärern, das sogenannte Henne-Ei-Paradoxon. Sie wissen schon, die Frage: Was war zuerst da, das Ei oder die Henne? Das Huhn oder doch das Ei? Da es sich hierbei um eines der letzten ungelösten Fragen der Menschheit handelt, kann auch ich nicht der Versuchung widerstehen, hierzu ein paar Worte zu verlieren.

Die übliche Ausgangslage ist die: Nimmt man an, dass das Ei zuerst da war, so lässt sich die Frage nach seiner eigenen Herkunft nicht schlüssig klären, denn aufgrund jahrhundertelanger Beobachtungen muss es als wissenschaftlich bewiesen angesehen werden, dass Eier – wovon auch Hühnereier keine Ausnahme bilden – dadurch in die Welt kommen, dass sie von einem Muttertier, also einer Henne gelegt werden. Somit ist es durchaus plausibel, davon auszugehen, dass zunächst eine Henne da war, die dann das Ei gelegt haben wird. Jetzt wird es allerdings verzwickt, denn naturgemäß ist jedes Huhn aus einem Ei geschlüpft. Davon kann auch das erste Huhn keine Ausnahme gemacht haben. Und die andere Version hatten wir schon. Also was war wirklich zuerst da? Weil das eine das andere für seine eigene Existenz voraussetzt, was nicht geht, aber irgendwie gehen muss, spricht man von einem Paradoxon. Hier also vom Henne-Ei-Paradoxon. Soweit der Stand der Forschung. Bis auf den heutigen Tag gilt somit das Henne-Ei-Paradoxon als unlösbar. Allein um diese Unlösbarkeit zu wissen, macht oft die ganze Größe der Freizeitphilosophen aus. Es gibt für dieses Problem jedoch unzweifelhaft eine Lösung, schließlich wären sonst nicht so viele Hühner entstanden, sodass inzwischen riesige Imbissketten davon leben können.

Manche Probleme sind nur deshalb so groß, weil es einen kleinen Gedankenfehler gibt, an dem von allen, die sich damit beschäftigen, mit Hartnäckigkeit festgehalten wird und der dann jedes Mal alles vermasselt. Hier ist es zunächst einmal erforderlich, das Problem in seiner Vollständigkeit zu beschreiben. Aus mir unbegreiflichen Gründen, ist es bisher niemandem aufgefallen, dass das Problem noch nie vollständig beschrieben worden ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es auch bei verzweifeltem Grübeln, nicht gelungen ist, zu einer Lösung zu gelangen. Ich will nun wirklich nicht behaupten selbst besonders schlau zu sein oder dass ich es auch nur im entferntesten hinsichtlich der Geistesschärfe mit all den Größen, die sich an diesem Paradoxon abgemüht haben, aufnehmen könnte. Ich verstehe nur nicht, wieso das mit Beharrlichkeit vergessen wurde – zumal es sich bei den meisten Denkern um Männer handelte!

Nun gut, kehren wir zu dem Problem in der bekannten Sachlage zurück und lassen das erste Huhn aus dem ersten Ei schlüpfen. Jetzt möchte ich doch mal ganz provokativ die Frage stellen: Was war nach dem Ei und dem Huhn? Oder besser gesagt: Was tat das Huhn, nachdem es in der Welt war? Es ist anzunehmen, dass es tat, was auch die heutigen Hühner tun, es ernährte sich von dem, was seiner Art gemäß ist und lebte viele glückliche Jahre und… Und… und… – es lebte bis… Nein, gestorben sein kann dieses Huhn überhaupt nicht. Jedenfalls nicht bevor… Denn irgendwann verspürte es ein gewisses Gefühl. Eine wahre Lust. Einen Trieb. Es wollte unbedingt… Ein Ei legen! Schließlich war es doch ein Huhn. Doch um ein Ei legen zu können, musste es zunächst… Also es ist schon wirklich seltsam, dass gerade die Männer nicht daran gedacht haben. Natürlich konnte das Huhn zwar ein Ei legen, jedoch hätte es darauf brüten können, so lange es wollte, aus dem Ei wäre rein gar nichts ausgeschlüpft. Selbstverständlich konnte das Huhn auch nicht einfach unverrichteter Dinge wieder von der Erdoberfläche verschwunden. Jedenfalls nicht bevor… Ja bevor es – auf einen – na? Auf einen Hahn getroffen ist! Ja, endlich! Damit aus einem Ei ein Kücken schlüpfen kann, muss es zuvor durch einen Hahn befruchtet worden sein. Ohne Hahn keine Befruchtung, ohne Befruchtung kein ausbrütbares Ei und ohne ausgebrütetes Ei kein Kücken. Unglaublich! Über Jahrhunderte sind Generationen von Menschen morgens durch das Krähen irgendeines Hahnes geweckt worden, doch niemandem ist aufgefallen, dass das sogenannte Henne-Ei-Problem eigentlich ein Henne-Ei-Hahn-Problem ist!

Jetzt müssen wir also die Frage erweitern und die Frage formulieren: Was war zuerst da, das Ei, die Henne oder der Hahn? Lässt sich nun das Problem lösen? Nein! Angenommen das Ei wäre zuerst dagewesen, also eines, das weder von einem Hahn befruchtet, von einer Henne gelegt noch von Huhn oder Hahn ausgebrütet worden ist. Und nehmen wir weiterhin an, aus diesem ersten ungelegten Ei wäre tatsächlich ein – geben wir der Dame den Vortritt – eine Henne geschlüpft, dann wäre aus diesem Hennenkücken, wenn es vom lieben Gott großgezogen und mit Futter und allem was es benötigte versorgt wurde, schließlich eine ausgewachsene Henne geworden. Vielleicht hätte diese Hühnereva, zumal es ja keinen Hähnchenadam gab, anders als bei den Menschen, keinen Sündenfall begannen… Dann wäre es bis heute unsterblich geblieben