Oceanview Resort & Spa: Summer Island Daddies - Mia Kingsley - E-Book + Hörbuch

Oceanview Resort & Spa: Summer Island Daddies E-Book und Hörbuch

Mia Kingsley

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Beschreibung

Feine Sandstrände, hübsche Palmen, Luxus pur – und … BAND 1: THE BUNGALOW … ein teuflischer Plan Laut meiner offiziellen Jobbeschreibung analysiere ich unternehmensinterne Prozesse und decke Optimierungspotenziale auf – das klingt wesentlich besser als die Wahrheit. Meine Mutter würde nachts kein Auge mehr zutun, wenn sie wüsste, was mein eigentlicher Job ist. Ich folge einem berüchtigten Auftragskiller um die Welt, um für meinen Arbeitgeber ein Auge darauf zu haben, ab wann er ein Sicherheitsrisiko darstellt … BAND 2: THE SUITE … ein kleiner Diamantraub Monatelang habe ich mich auf den größten Coup meines Lebens vorbereitet. Ich habe an jedes Detail gedacht, meinen Plan perfekt ausgefeilt und kann den Triumph praktisch schon erahnen – bis ein Mann mein gesamtes Vorhaben auf einen Schlag ruiniert … BAND 3: THE CABANA … ein unerwarteter Urlaub mit dem Boss Ich hege schon länger den Verdacht, dass mein Boss Clark scharf auf mich ist, doch ich gebe mich ahnungslos, damit es zwischen uns nicht unnötig kompliziert wird. Allerdings passt ihm das überhaupt nicht und er nimmt mich mit auf einen spontanen Business-Trip. In der Theorie klingt ein Aufenthalt in einem luxuriösen Resort auf einer paradiesischen Insel wirklich fabelhaft. In der Praxis ist das größte Problem nicht einmal, dass Clark und ich die Einzigen auf diesem vermeintlichen Business-Trip sind, sondern dass mein Vater eine Menge Schulden bei zwielichtigen Leuten hat – und ich soll das Geld auftreiben, indem ich meinen Boss bestehle … BAND 4: THE VILLA … eine folgenreiche Verwechslung Meine Stellvertreterin Trixie sagt, als Hotelbesitzer sei es meine Pflicht, die zahlende Kundschaft persönlich auf der Insel willkommen zu heißen. Also mache ich mich gezwungenermaßen auf den Weg zu unserer teuersten Unterkunft, um den wohlhabenden Neuankömmling zu begrüßen – doch statt John Andrews steht eine hübsche Frau vor mir, die mich eindeutig für jemand anderen hält. Als mir klar wird, für wen genau, beschließe ich, mitzuspielen … Dark Daddy Romance Sammelband. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

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Seitenzahl: 314

Veröffentlichungsjahr: 2025

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OCEANVIEW RESORT & SPA: SUMMER ISLAND DADDIES

SAMMELBAND

MIA KINGSLEY

DARK DADDY ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2025, Deutschland.

Covergestaltung: Mia Kingsley

Korrektorat: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-911483-34-6

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

The Bungalow (Summer Island Daddies 1)

The Bungalow

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

The Suite (Summer Island Daddies 2)

The Suite

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

The Cabana (Summer Island Daddies 3)

The Cabana

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Epilog

The Villa (Summer Island Daddies 4)

The Villa

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Epilog

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Über Mia Kingsley

THE BUNGALOW (SUMMER ISLAND DADDIES 1)

THE BUNGALOW

OCEANVIEW RESORT & SPA

Feine Sandstrände, hübsche Palmen, Luxus pur – und ein teuflischer Plan …

Laut meiner offiziellen Jobbeschreibung analysiere ich unternehmensinterne Prozesse und decke Optimierungspotenziale auf – das klingt wesentlich besser als die Wahrheit.

Meine Mutter würde nachts kein Auge mehr zutun, wenn sie wüsste, was mein eigentlicher Job ist. Ich folge einem berüchtigten Auftragskiller um die Welt, um für meinen Arbeitgeber ein Auge darauf zu haben, ab wann er ein Sicherheitsrisiko darstellt …

Dark Daddy Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

PROLOG

DAISY MAE

Um mich herum herrschte reges Treiben, doch das war auf einem Flughafen nicht gerade ungewöhnlich.

Niemand achtete auf mich. Wie viele andere Reisende auch saß ich auf einer der unbequemen Sitzbänke, balancierte meinen Laptop auf den Beinen und verfasste meinen Bericht. Wobei ich ihm eher den Feinschliff verpasste. Die Rohfassung hatte ich bereits nach Ende des Einsatzes getippt und ging jetzt bloß sicher, dass die Rechtschreibung stimmte und ich keine Details vergessen hatte.

Es lässt sich festhalten, dass Onyx effizient und sauber gearbeitet hat. Eine Korrektur meinerseits war nicht notwendig.

Ich überflog den Satz erneut und schaute dann auf. Onyx, das Subjekt meines Berichtes, lehnte lässig an einer Wand, hatte die Beine überkreuzt und musterte sein Handydisplay. Ich schob meine Brille hoch, befeuchtete meine Unterlippe mit der Zunge und fächelte mir mit der Hand Luft zu. Vielleicht war es warm in der Abflughalle, vielleicht lag es aber auch an Onyx. Der Mann war schön wie die Sünde selbst.

Ich war keineswegs die einzige Frau hier, die ihn immer wieder verstohlen musterte, aber definitiv die einzige, die dafür bezahlt wurde, ein Auge auf ihn zu haben, seit … nun ja … seit Wien. Drei Jahre war der Vorfall inzwischen her.

Da es meinem Bericht nichts mehr hinzuzufügen gab, schickte ich ihn ab und klappte meinen Laptop zu, ehe ich ihn in meiner Reisetasche verstaute.

Angeblich wurde das Gate bereits in fünf Minuten geöffnet – das war gut, denn ich sehnte mich nach meinem eigenen Bett. Natürlich gab es schlimmere Schicksale, als einem attraktiven Mann um die Weltkugel zu folgen, aber das hatte leider auch zur Folge, dass ich ständig mitbekam, wie andere Frauen mit ihm flirteten. Ich wusste, dass Onyx große, schlanke Frauen bevorzugte. Mit meinen ein Meter fünfundfünzig, der Brille und dem ausladenden Hinterteil, das ich mit mir herumschleppte, war ich für ihn so gut wie unsichtbar. Das war mir klar.

Auch jetzt stolzierte eine blonde Grazie auf ihn zu und ließ ganz zufällig auf seiner Höhe ihren Kalender fallen. Onyx ging in der Rolle des Gentlemans auf, hob den Kalender für sie auf und schenkte ihr ein atemberaubendes Lächeln. Es zog in meinem Bauch, als ich mich fragte, wie es wohl sein musste, auf diese Weise von ihm angesehen zu werden.

In der nächsten Sekunde schalt ich mich innerlich. Was wollte ausgerechnet ich denn mit einem Mann wie Onyx?

Die Vorstellung war lächerlich. Ich schnaubte durch die Nase, was mir einen irritierten Blick meiner Sitznachbarin einbrachte. Prompt wurde ich rot und senkte den Kopf. Onyx und die Blondine konnte ich trotzdem noch sehen. Er nickte, sie wickelte eine Haarsträhne um den Finger und drückte ihre Brüste raus.

Unwillkürlich sah ich nach unten, denn mein riesiger Hintern kam wenigstens mit Brüsten, die groß genug waren, um mich angemessen proportioniert aussehen zu lassen. Ich war sozusagen eine etwas zu breit geratene Sanduhr. Nicht dass es überhaupt eine Rolle gespielt hätte.

Erleichterung flutete mich, als die Gates geöffnet wurden. Natürlich flog die Blondine genau wie Onyx Business Class, sodass er ihr den Vortritt ließ, während sie gemeinsam zum Gate gingen.

Ich musste mit dem Rest des Fußvolkes warten, bis wir uns im hinteren Teil des Fliegers stapeln durften wie Sardinen in der Büchse. Mit meiner Reisetasche unter dem Arm trottete ich den anderen hinterher, bewegte mich im Schneckentempo durch die Maschine und schob mich durch den engen Gang, bis ich vor dem gleichen Problem wie immer stand – meine Tasche in das Fach über dem Sitz zu hieven.

Ich wartete, bis der Strom der anderen Reisenden versiegt war, hob die Tasche und stellte mich auf die Zehenspitzen. Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte ich mit dem Gewicht der Tasche und bekam sie so gerade eben über die Kante in das Fach geschoben, als mir plötzlich große Hände zu Hilfe kamen. Die Hände hoben meine Tasche mit spielender Leichtigkeit ins Fach. Ich wagte es kaum, mich zu regen, denn die Hände gehörten zu einem starken, warmen Körper, den ich ein bisschen zu deutlich spürte.

»So, das ist besser«, raunte mir eine dunkle Stimme zu.

Vorsichtig drehte ich den Kopf und starrte Onyx an. Grundgütiger! Aus der Nähe sah er noch attraktiver aus, falls das überhaupt möglich war.

»Danke.« Ich musste mich zwingen, wenigstens das eine Wort über die Lippen zu bringen.

Er schenkte mir sein übliches strahlendes Lächeln. »Nichts zu danken.« Sein Blick wanderte einmal über mich, verharrte kurz bei meinen Brüsten, ehe er mir zunickte und sich abwandte und wieder in der Business Class verschwand, die sich direkt hinter der kleinen Nische mit der Bordküche befand, in die ich von meinem Sitzplatz am Gang ohne Probleme blicken konnte. Vermutlich hatte Onyx mich mit der Tasche kämpfen sehen und der Gelegenheit nicht widerstehen können, mal wieder den Retter zu spielen.

Es gab keinen Grund zur Sorge.

Mit einem erleichterten Seufzen ließ ich mich in meinen Sitz fallen und musste sofort wieder aufstehen, weil mein Nachbar eintraf und sich prompt in der Mitte der Sitzreihe breitmachte.

Die Maschine schien nicht ausgebucht zu sein, denn der Fensterplatz blieb frei. Nach dem Abheben wartete ich eigentlich darauf, dass sich mein Sitznachbar ans Fenster verzog, damit wir beide mehr Platz hatten, doch er blieb und starrte mir lieber ausgiebig in den Ausschnitt.

Ein paar Mal versuchte er, mich in ein Gespräch zu verwickeln, und wollte mir sogar einen Drink ausgeben, als die Stewardess mit dem Getränkewagen kam, doch das unterband ich direkt.

Den Rest des Fluges schmollte er glücklicherweise, bis er kurz vor der Landung noch einmal seinen ganzen Mut zusammennahm und mir seine Nummer geben wollte. Wobei »aufdrängen« es eher beschrieb.

»Warum nicht?«, fragte er empört, als ich ablehnte.

Ich beschloss, dass es vermutlich besser war, mich gar nicht erst auf die Diskussion einzulassen. Bei der ersten Gelegenheit stand ich auf, erwischte meine Reisetasche in dem Fach über mir so gerade eben mit den Fingerspitzen und zog sie zu mir. Ich hatte sie kaum in den Armen, da eilte ich bereits aus dem Flieger.

»Hey, jetzt warte doch mal!«, rief der Mann hinter mir.

Ich beschleunigte meine Schritte sicherheitshalber ein bisschen, obwohl ich es hasste zu rennen, und reihte mich schleunigst vor der Passkontrolle ein. Glücklicherweise sah ich ihn nicht wieder.

Die Schlange bewegte sich langsam, aber wenigstens musste ich nicht am Gepäckband warten.

Als ich den Flughafen verließ, nahm ich einen tiefen Atemzug. Endlich zu Hause. Ich drehte mich gerade in Richtung Taxistand, als mein Sitznachbar doch wieder auftauchte.

Er kam aus dem Eingang rechts von mir und ich wäre fast in ihn hineingelaufen, weil ich bereits nach einem freien Wagen Ausschau hielt.

Ich hätte schwören können, dass er gerade noch nicht aus seiner – jetzt – schiefen Nase geblutet hatte. Auch die Schwellung auf der Wange sah übel aus. Das würde ein ganz schönes Veilchen geben.

Seine Augen weiteten sich, als er mich sah, und er trat prompt die Flucht an. Rannte praktisch Hals über Kopf zurück in die Flughafenhalle.

Irritiert sah ich mich um, doch außer mir war hier niemand. Merkwürdig. Ich hatte doch nun wirklich nichts getan, was diese Reaktion rechtfertigen würde.

Aber sein Verhalten konnte tausend Gründe haben. Vielleicht war er ein Drogenkurier, hatte zu wenig Drogen abgeliefert, die Nase gebrochen bekommen und machte sich nun Sorgen, wer oder was zu Hause auf ihn wartete.

Ich beschloss, dass es meine Zeit nicht wert war, und eilte zum Taxistand. Ich konnte es kaum erwarten, ein Bad zu nehmen und mich auf meiner Couch auszustrecken. Das klang himmlisch!

KAPITEL1

DEAN

Der Fahrtwind zerrte an meinem Haar und ich schob die Sonnenbrille auf meiner Nase höher. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser, doch die leichte Brise machte die Hitze erträglich.

Die anderen beiden Gäste auf dem Boot unterhielten sich angeregt, versuchten aber glücklicherweise nicht, mich einzubeziehen. Als ich das Glas Champagner zur Begrüßung verschmäht hatte, schienen sie beschlossen zu haben, dass ich nicht in Partylaune war.

Wobei meine Laune eigentlich kaum besser hätte sein können. Ich war so kurz vor dem Ziel und die Vorfreude prickelte durch meine Adern.

Ich wandte den Blick vom Horizont, dem strahlend blauen Wasser und dem wolkenlosen Himmel ab und öffnete das Fotoalbum auf meinem Handy.

Das erste Mal war mir Daisy Mae Miller in Rom aufgefallen. Leider war ich ziemlich beschäftigt gewesen und hatte keine Zeit gehabt, sie und ihre begehrenswerten Kurven in mein Bett zu locken. Ganz abgesehen davon sagte mir mein Instinkt, dass sie ohnehin nicht der Typ für einen lässigen One-Night-Stand war. Und mein Job ließ keine langfristigen Beziehungen zu.

Dann hatte ich sie jedoch in Vegas gesehen, was schon ein verdammt großer Zufall war. Ich glaubte nicht an Zufälle und als ich Daisy Mae Miller auch in Busan entdeckt hatte, war die Sachlage für mich klar gewesen. Daisy Mae musste vom Syndikat geschickt worden sein – es gab keine andere Erklärung, wenn sie nicht zufällig die einzige Travel-Bloggerin auf diesem Planeten ohne Blog und Social-Media-Accounts war.

Vermutlich war der Vorfall in San Francisco daran schuld oder das Debakel in Wien. Wahrscheinlich Wien, wenn ich ehrlich mit mir selbst war. Nicht meine beste Arbeit.

Fünfzehn Jahre treue Dienste hatte ich dem Syndikat geleistet, doch ein Fehler reichte, damit ich eine Aufpasserin auf den Hals gehetzt bekam. Eine hübsche, kurvige, sexy Aufpasserin, aber nun mal eine verdammte Babysitterin. Ich war der Beste in meinem Job und brauchte keine Babysitterin.

Die Insel kam in Sicht und ich ließ das Handy sinken. Genau so hatte ich mir das vorgestellt.

Selbst das gesprächige Pärchen verstummte. Sie hielt ihren weißen Strohhut fest und stand auf. Er folgte ihr, legte den Arm um ihre schmalen Schultern und drückte einen Kuss auf ihre Schläfe, wobei er sich lächerlich tief unter den Hut mit der breiten Krempe bücken musste. »Habe ich zu viel versprochen, Darling?«

»Hast du nicht«, erwiderte sie ehrfürchtig.

Das Oceanview Resort & Spa befand sich auf einer privaten Insel nicht weit von Puerto Rico entfernt. Die Reise hierher war ein wenig umständlich, weil der letzte Teil der Strecke nur per Boot zurückgelegt werden konnte, aber das war es wert. Eine perfektere Falle für Daisy Mae Miller hätte ich mir nicht wünschen können.

Ich musste wissen, ob das Syndikat plante, mich loszuwerden, und da sie mir überallhin folgte, würde sie schon bald hier ankommen. Ihre Unterkunft war bereits reserviert – sie wusste nur nicht, dass sie ihren Bungalow würde teilen müssen. Ob sie wollte oder nicht.

Der Strand war hell, umrahmt von Palmen, und im Hintergrund zeichneten sich die Berge ab – der Anblick war einer Postkarte würdig.

Das Personal stand bereits da und wartete, um unser Gepäck in Empfang zu nehmen und uns persönlich zu unseren Unterkünften zu führen. Normalerweise war das nicht mein Stil, weil es mir eher darum ging, unentdeckt zu bleiben, doch angesichts dessen, was eine Nacht hier kostete, war es wohl zu erwarten gewesen.

»Mr Westley, ich bin Trixie, herzlich willkommen im Oceanview Resort & Spa. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Reise.«

»Hatte ich, danke.« Ich neigte den Kopf.

Trixie winkte das junge Mädchen heran, das hinter ihr mit einem Tablett in den Händen stand. »Dürfen wir Ihnen eine Erfrischung anbieten? Wasser, Champagner, unseren Signature Cocktail oder vielleicht einen Orangensaft?«

»Orangensaft klingt gut.« Ich lächelte das Mädchen an, denn sie wirkte nervös. Vermutlich war es ihre erste Schicht und dass Trixie sie kaum aus den Augen ließ, half bestimmt nicht.

Das Mädchen balancierte das Tablett auf einer Hand, goss den Orangensaft aus einer kleinen, mit Kondenswasser beschlagenen Glasflasche in ein Glas mit Eiswürfeln und reichte es mir. »Bitte sehr«, wisperte sie kaum hörbar.

Trixie räusperte sich und das Gesicht des Mädchens glühte noch mehr.

»Bitte sehr«, wiederholte sie lauter.

»Vielen Dank.«

Mit einer Handbewegung scheuchte Trixie das Mädchen davon und wandte sich zu mir. »Wenn ich Ihnen die Unterkunft zeigen darf, Mr Westley.«

»Selbstverständlich.« Ich folgte ihr über den Strand zu einem Steinweg, der sich unter Palmen zwischen den einzelnen Gebäuden herschlängelte. Es gab hier nur zwei Dutzend Zimmer, die im Grunde eher Häuser waren. Ich hatte mich für die kleinste Zimmerkategorie, den Bungalow, entschieden und selbst der war mit knapp einhundertzwanzig Quadratmetern größer als meine erste eigene Wohnung damals. Und die zweite und die dritte.

Alle Unterkünfte besaßen eigene Pools, aber es gab auch eine gemeinschaftlich nutzbare Poolanlage, drei Restaurants, zwei Bars und einen Nachtklub sowie einen Kinoraum und einen kleinen Golfpatz – alles, was der durchschnittliche Milliardär brauchte, um ausspannen zu können.

Ich hatte gerüchteweise gehört, dass der Tagungssaal hier regelmäßig vermietet wurde, manchmal für legale Unternehmungen und manchmal wurde das Resort von einflussreichen Gangstern besucht, die sich auf neutralem Grund treffen wollten. Ich ließ meinen Blick schweifen und entschied, dass es mich nicht überraschen würde, falls das stimmte.

Auf dem Weg zum Bungalow bemerkte ich die unzähligen Wachleute, die überall patrouillierten.

»Ist hier immer so viel Security unterwegs?«

»Das Hotel hat ein Sicherheitsteam, aber momentan sind es mehr Leute als üblich, weil wir bald eine exklusive Diamantausstellung zusammen mit einer Tagung etlicher Edelstein- und Schmuckhändler hier haben. Die Diamanten sind eine Leihgabe und werden heute Nachmittag eintreffen. Davon sollten Sie aber nichts mitbekommen, Mr Westley.«

Ich nickte knapp und machte mich mit dem Layout vertraut. Eine Angewohnheit, die nun einmal mit meinem Job kam.

»Sie können uns jederzeit über das Telefon im Bungalow erreichen, indem Sie die Null wählen, ansonsten befindet sich dort drüben die Rezeption. Das Sakura ist unser japanisches Restaurant, in dem jeden Tag frisches Sushi serviert wird, wir bieten aber auch Nudelgerichte und gegrilltes Hähnchen.«

Ich fragte mich, was Daisy Mae wohl bevorzugte, und nahm mir vor, es herauszufinden, sobald sie auf der Insel war – wobei sie den Bungalow so schnell nicht wieder verlassen würde.

Mir wurde klar, dass Trixie mich unter Umwegen zum Bungalow führte, damit sie mir den Rest vom Hotel zeigen konnte.

Vor der Tür zu dem eleganten weißen Gebäude blieb sie stehen und zog eine rubinrote Schlüsselkarte aus der Tasche. »Da sind wir auch schon.« Sie ließ mir den Vortritt. »Ich hoffe, es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit.«

Ich musterte das riesige Bett und ein Lächeln umspielte meine Lippen, weil ich mir Daisy Mae bereits darin vorstellte. In meiner Fantasie war sie nackt, gefesselt und mir vollkommen hilflos ausgeliefert.

Ich drehte mich zu Trixie. »Es ist perfekt.«

»Wunderbar. Gibt es sonst Änderungen an Ihren Plänen? Irgendetwas, was wir wissen sollten, um die Überraschung für Ihre Verlobte noch besser zu gestalten?«

Mein Lächeln vertiefte sich. »Nein, das bleibt alles so wie besprochen.«

KAPITEL2

DAISY MAE

Alle anderen auf dem Boot waren irgendwie der Inbegriff von Gelassenheit und purer Nonchalance, während ich mir die ganze Zeit Luft zufächeln und aufgeregt quieken wollte.

Ich hatte noch nie solchen Luxus aus nächster Nähe gesehen. Statt wie sonst Economy zu fliegen, war ich mit einem Privatjet nach Puerto Rico geflogen. In einem Privatjet. Champagner und Kaviar hatten sie mir angeboten.

Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus und zwickte mich verstohlen in den Oberarm. Autsch. Nein, das war definitiv kein Traum. Welchen Auftrag Onyx auch immer im Oceanview Resort & Spa zu erledigen hatte, ich würde dabei sein und konnte mein Glück kaum fassen.

Die drei Models, mit denen ich mir das Boot teilte, starrten gelangweilt aufs Wasser und reagierten nicht mal, als ich meine Tasche abstellte und die Sonnencreme rausholte. Meine Haare flatterten im Wind und ich schob die Sonnenbrille mit Sehstärke nach oben, ehe ich die Flasche öffnete und einen viel zu großen Schuss Sonnencreme eher versehentlich auf meinen Oberschenkel spritzte.

Ich brachte praktisch den gesamten Rest der Fahrt damit zu, das Chaos zu beseitigen und alles einzucremen, was ich erreichen konnte, während ich versuchte, mir nicht versehentlich den Hals zu verrenken. Ich wollte nichts verpassen und sah so schnell zwischen meinem Körper und dem Horizont hin und her, dass ich beinahe seekrank wurde.

Irgendwann war ich fertig und roch vermutlich wie eine laufende Kokosnuss, aber ich wollte eben nicht verbrennen.

Land kam in Sicht und meine Augen wurden noch größer. Palmen. Weißer Strand. Türkisfarbenes Wasser. Elegante Gebäude. Mehr Palmen.

Ich war … im Paradies.

Je näher das Boot der Insel kam, desto nervöser wurde ich allerdings auch, denn groß wirkte das Landstück nicht. Ach herrje. Wie sollte ich auf dem kleinen Gelände denn Onyx ausweichen? Ich würde praktisch unsichtbar werden müssen.

Die Models – also ich nahm bloß an, dass die drei Models waren – waren immer noch nicht beeindruckt und saßen regungslos da.

Der Kapitän steuerte das Boot mit Übung und Präzision an den Anleger und seine fleißigen Helfer vertäuten das Schiff, während er zu mir kam und mir seine Hand bot.

»Miss Miller«, sagte er mit seiner angenehmen Stimme und half mir aus dem Boot. Eigentlich hätte er das nicht tun müssen, aber ich war erfreut, dass er es trotzdem machte. Zusammen mit dem Hauch von Luxus, dem Geruch von Sonnencreme und seinem charmanten Lächeln fühlte ich mich, als wäre ich Millionen von Dollar wert.

»Danke«, hauchte ich und betete, dass ich es ausnahmsweise schaffen würde, nicht über meine eigenen Füße zu stolpern.

»Miss Miller«, begrüßte mich eine resolut aussehende Frau. »Ich bin Trixie. Hatten Sie eine angenehme Reise?«

»Sehr angenehm.«

»Das freut mich zu hören. Darf es eine Erfrischung sein?« Sie deutete auf ein Tablett, das neben ihr auf einem niedrigen Tisch stand. »Wir hätten Wasser, Champagner, unseren Signature Cocktail und Orangensaft im Angebot. Aber ich kann natürlich auch alles andere besorgen lassen – haben Sie einen Wunsch?«

Ich hatte nur eine grobe Ahnung, was wohl ein Signature Cocktail war – ein spezieller Cocktail, den jemand, der wesentlich mehr als ich davon verstand, extra für das Resort kreiert hatte. Was für unnötiger Luxus. Leider sprang ich voll darauf an, denn ich lechzte nach dieser Erfahrung hier. Außerdem musste Trixie ja nicht wissen, dass ich eigentlich beruflich hergekommen war. Heute würde Onyx ganz sicher nicht mehr arbeiten und ich konnte mir einen Drink genehmigen, oder?

Bevor ich mir zu lange über die möglichen Konsequenzen Sorgen machen konnte, hörte ich mich selbst sagen: »Gern, das klingt aber alles toll. Ich denke, ich nehme den Signature Cocktail.«

»Selbstverständlich.« Trixie griff nach einem Shaker, zauberte von irgendwo ein geeistes Glas her und goss die gelbliche Flüssigkeit hinein. »Wir haben hier eine delikate Mischung aus Tequila, einer Yuzu-Reduktion, Ingwer-Sirup und Zitronensaft.«

Ich wusste, dass reiche Leute nur schwer zu beeindrucken waren, und versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie beeindruckt ich war und wie wenig ich hierhingehörte. Stattdessen nippte ich möglichst vornehm an dem Glas, schmatzte ein bisschen und nickte dann huldvoll, während es in Wahrheit der beste Cocktail war, den ich in meinem ganzen Leben getrunken hatte. Ingwer-Sirup? Tatsächlich? So etwas gaben Leute in teure Cocktails? Ich trank immer nur Zitronen-Ingwer-Tee mit Honig, wenn ich erkältet war. Und was war eigentlich Yuzu? Das musste ich nachher unbedingt herausfinden, weil meine Mutter das sofort fragen würde, wenn ich ihr später von meinem Abenteuer berichtete. Sie dachte, dass ich die Assistentin eines erfolgreichen Schauspielers war und deshalb ständig um die Welt jettete und schlecht zu erreichen war.

War der Cocktail wohl im Zimmerpreis mit inbegriffen und nippte ich hier gerade lässig eine Monatsmiete weg? Falls der Cocktail inbegriffen war: Wie oft würde Trixie mir wohl nachschenken, ehe sie mir einen Vogel zeigte? Wahrscheinlich war es besser, wenn ich die Antworten auf meine Fragen gar nicht erst herausfand.

»Ich zeige Ihnen später die Anlage, jetzt gerade sind wir beinahe zu spät dran für Ihren Termin.«

Ich hätte mich fast an der Yuzu-Reduktion verschluckt. »Termin?«

»Ihre Massage auf Kosten des Hauses, Miss Miller. Der lange Flug und das Rütteln von der Bootsfahrt steckt Ihnen doch sicher in den Knochen.«

Eigentlich hatte ich nichts gegen Massagen einzuwenden, aber ich war noch nie dermaßen entspannt gereist. Ich war mit einem Privatjet hergeflogen und auf einer eleganten Motorjacht bei perfektem Wetter bis zu einem feinen weißen Sandstrand transportiert worden. Allerdings ließ Trixie es klingen, als wäre ich eigenhändig mit einer Draisine über rostige Bahngleise hergefahren und hätte das letzte Stück des Weges – diese Zumutung! – laufen müssen. Hatten reiche Leute wirklich ein dermaßen hartes Leben?

Auf der anderen Seite hatte sie »auf Kosten des Hauses« gesagt, also würde ich mich bestimmt nicht wehren.

Trixie führte mich zu einem langen, flachen Gebäude, das den »Spa«-Teil des Hotelnamens ausmachte. Unterwegs nickte ich brav, während Trixie mir die Restaurants erklärte und mich an den Pools vorbeiführte. Ich konnte es kaum erwarten, eine Runde darin zu drehen.

»Und da wären wir auch schon. Hier ist Ihr privater Raum.« Trixie führte mich in einen … Saal, der größer als meine Wohnung war. Die breiten Schiebetüren waren geöffnet worden und boten die Sicht aufs Meer, der Boden war mit eleganten Mosaikfliesen verziert und überall standen üppige Blumensträuße.

Trixie trat zur Liege und schlug das riesige, flauschige Frotteehandtuch zur Seite, das dort lag. »Das Prozedere ist Ihnen sicher vertraut. Ihre Kleidung können Sie da drüben auf die Stühle legen. Nach der Massage hole ich Sie wieder ab. Ihr Therapeut sollte gleich bei Ihnen sein.«

Ich nickte, noch immer eifrig lächelnd, als mir klar wurde, dass sie »Therapeut« gesagt hatte. Ich konnte mir nicht helfen, aber das klang nach … einem Mann. Musste ich mich etwa vor einem Mann ausziehen?

Das war lächerlich. Ich sollte mich nicht so anstellen. Der Mann wurde vom Hotel dafür bezahlt, mich zu massieren. Ich wollte ihn weder verführen noch heiraten – mir konnte also egal sein, was er von meinem Hintern hielt.

Allerdings sollte ich mich vermutlich mit dem Ausziehen beeilen, bevor ich vor seinen Augen halb nackt auf die hohe Liege klettern musste.

Glücklicherweise dauerte es nicht lang, um ein Paar Sandalen, ein leichtes Sommerkleid und einen BH auszuziehen sowie meine Sonnenbrille auf dem Stapel Kleidung zu platzieren.

Ich lag gerade auf der Liege und hatte das Handtuch über mich gezogen, als ich Schritte hörte. Ich wollte den Kopf heben, um ihn zu begrüßen, doch er legte seine großen, warmen Hände auf meine Schultern und hielt mich praktisch unten.

»Miss Miller«, raunte er mir zu, »entspannen Sie sich bitte.«

Ich ließ mich gehorsam sinken und lauschte mit klopfendem Herzen, wie er die Liege umrundete, dabei strich er mit den Fingern über meinen Rücken. Er zog das Handtuch mit einem Ruck zur Seite und ich versuchte prompt, meinen Bauch einzuziehen, obwohl ich darauf lag.

Der Masseur, der sich gar nicht mit Namen vorgestellt hatte, wie mir jetzt erst auffiel, gab ein unzufriedenes Geräusch von sich. Seine Hände strichen nach unten und er packte mein Höschen. Als er es in südliche Richtung ziehen wollte, wusste ich voller Panik nicht, was ich tun sollte. Empört aufrichten fiel aus, denn ich würde ihm nicht zu allem Überfluss auch noch meine Brüste zeigen, also blieb mir nur die Lösung, mein Becken so fest wie möglich gegen die Liege zu pressen, während ich nach den richtigen Worten suchte.

Ich fand keine. Stattdessen räusperte ich mich bloß. »Ähm …«, machte ich.

»Miss Miller«, sagte der Masseur wieder, mit leiser Stimme und viel zu dicht neben meinem Ohr. »Ich muss doch sehr bitten.«

Irgendwie ließ er es klingen, als wäre ich hier die Merkwürdige.

Moment mal …

War ich die Merkwürdige? Zogen reiche Leute sich ganz aus, wenn sie massiert werden wollten?

Der Masseur zerrte jedenfalls immer noch reichlich bestimmt an meinem Slip und irgendwann kapitulierte ich. Ein paar Millimeter hob ich meinen Po an, gerade genug, damit ein fremder Mann mir das Höschen ausziehen konnte. Und wir waren vorher nicht einmal essen gewesen.

Ich haderte mit mir, ob ich nicht doch protestieren sollte, als er seine Hände wieder auf meinen Rücken legte – nur waren sie dieses Mal ölig. Er fuhr über meine Schultern nach oben, rieb und knetete den Nacken und keine zwei Sekunden später hatte ich beschlossen, dass das mit meinem Höschen eigentlich gar nicht so wild war.

Es war sogar ziemlich unwichtig.

»Oh«, seufzte ich leise.

»Entspannen Sie sich, Miss Miller«, sagte er und für einen flüchtigen Moment wunderte ich mich, ob mir seine Stimme bekannt vorkam oder ob ich es mir einbildete, weil er so leise sprach.

Dann drückte er die Daumen in meine Fußsohlen und ich war endgültig verloren. Es fühlte sich so gut an. Alles fühlte sich unglaublich gut an.

Ich war im Paradies, draußen rauschte das Meer und die großen, geschickten Hände massierten all meine Sorgen – und Verspannungen – weg.

Irgendwann musste ich sogar eingenickt sein, denn ein leises Klopfen weckte mich.

»Miss Miller, sind Sie so weit?«, fragte Trixie draußen vor der Tür.

Ich blinzelte verwirrt, richtete mich auf und schaute mich um, doch ich war allein, soweit ich anhand des leicht verschwommenen Raumes vor mir beurteilen konnte. Draußen vor den geöffneten Schiebetüren standen immer noch die Palmen und die Wellen brachen sich an dem perfekt weißen Sand, aber der Masseur war weg.

»Ich komme sofort«, krächzte ich und kletterte von der Liege. Wahrscheinlich sollte ich Trixie fragen, wer mich da massiert hatte, um dem Mann das Trinkgeld zu geben, das er verdient hatte.

Der Meinung war ich zumindest, bis ich feststellte, dass mein Höschen weg war. Mein Kleid, meine Tasche, die Schuhe, die Sonnenbrille – alles war noch da. Nur meinen Slip, den der Mann mir ausgezogen hatte, konnte ich nirgendwo finden.

Ich streifte das Kleid über, betete, dass Trixie nichts bemerkte, und öffnete die Tür.

Sie strahlte mich an. »Und?«

»Großartig«, brachte ich hervor. Es war völlig ausgeschlossen, mich über das vermisste Höschen zu beklagen und die Angestellten des Hotels zu bezichtigen. Da ich mir immer noch nicht ganz sicher war, ob ich das Höschen wirklich hatte ausziehen sollen, behielt ich die peinliche Episode für mich und betete, dass die Reinigungscrew meinen Slip nicht morgen früh in irgendeiner Ecke fand. Mit der Größe im Label wäre nämlich sofort klar, dass die Unterwäsche keinem der Models gehörte, mit denen ich auf die Insel gekommen war.

Ich war von meinem Schläfchen und der entspannten Massage ganz benommen und stolperte wie ein neugeborenes Reh hinter Trixie her. »Da ist die Rezeption«, erklärte sie gerade. »Und das hier ist die Schlüsselkarte.«

Sie reichte mir eine rubinrote Keycard, während ich noch den eleganten Bungalow vor mir bewunderte.

Irgendwie wurde Trixies Grinsen immer breiter, als wüsste sie mehr als ich. »Das gesamte Team wünscht Ihnen einen wunderbaren Aufenthalt.«

Sie stöckelte davon, ehe ich nach einem weiteren Cocktail fragen konnte. Mit einem Seufzen wechselte ich von meiner Sonnenbrille mit Sehstärke zu meiner Brille, damit ich auch gleich drinnen etwas sehen konnte, wandte mich der Tür zu und schob die Keycard in den dafür vorgesehenen Schlitz. Ein kleines Lämpchen leuchtete grün auf, ich konnte den Raum betreten.

Als ich drinnen war und die Tür hinter mir zufiel, ging das Licht von allein an.

Ich starrte das riesige Bett an und war mir ziemlich sicher, dass eine Verwechslung vorlag. Mein Zimmer – wobei dieser Luxuspalast hier eher ein Haus war – sollte nämlich nicht mit einer gigantischen Auswahl Sexspielzeug ausgestattet sein, die irgendjemand fein säuberlich sortiert auf dem Bett ausgebreitet hatte. Meine Kehle schnürte sich zu.

Doch das war nichts im Vergleich zu dem Schock, der mich erfasste, als sich hinter mir jemand räusperte.

»Miss Miller«, sagte eine tiefe Stimme – der Masseur.

Ich fuhr herum und erstarrte. Der Masseur war niemand anderes als Onyx, der in seiner üblichen Manier lässig an der Wand lehnte. Er hielt die Hand hoch, von seinem Zeigefinger baumelte mein Höschen.

»Hallo, Daisy Mae.« Er zwinkerte mir zu. »Es wird Zeit, dass wir uns endlich kennenlernen.«

KAPITEL3

DEAN

Daisy Mae schluckte schwer, wobei sich ihre Kehle auf eine sehr ansprechende Art und Weise bewegte. Ihre Augen bewegten sich nervös umher, ehe sie sich auf ein Ziel festlegte – die Tür nach draußen auf die weitläufige Terrasse mit Meerblick.

Es war der logischste Fluchtweg aus ihrer Perspektive, da ich vor der anderen Tür stand und sie somit blockierte.

Es erstaunte mich, dass sie mir bereits so lange folgte und trotzdem dachte, sie hätte eine Chance. Abgesehen davon, dass ich natürlich vorausgesehen hatte, was in ihrem hübschen Köpfchen vor sich ging, war ich schneller als sie. Viel schneller.

Daisy Mae ließ ihre Tasche fallen und rannte in Richtung Terrasse, aber ich war längst da und sie flog mir praktisch ungebremst in die Arme.

Ich packte zu und hielt sie fest, schön eng an mich gepresst, mit einer Hand auf ihrem Mund, damit sie nicht um Hilfe schrie. Fuck, sie fühlte sich gut an. Ihre zittrige Atmung und dass sie sich verzweifelt an mir rieb, half auch nicht unbedingt, meine Erregung in den Griff zu bekommen.

Sie erstarrte, als sie sich versehentlich gegen mich drückte und dabei zweifellos mit meiner eisenharten Erektion in Kontakt kam. Ein panisches Wimmern drang hinter meiner Hand hervor.

Ich konnte nichts dagegen machen. Ich war hart, seit ich Daisy Maes nackten Körper massiert und mir dabei vorgestellt hatte, was ich noch alles mit ihr machen wollte.

Mit einer schwungvollen Bewegung drehte ich sie um und presste sie gegen die Wand, hielt sie mit meinem Körper gefangen. Alles lief nach Plan. Ich durfte bloß nicht darüber nachdenken, dass sie kein Höschen unter dem Kleid trug. Es juckte mir in den Fingern und es wäre so leicht, sie ganz auszuziehen.

Nein. Nein, ich hatte mich im Griff. Unter Kontrolle. Zumindest noch.

»Ich werde jetzt meine Hand wegnehmen und du wirst ein braves Mädchen sein, Daisy Mae Miller. Verstanden?«

Sie nickte hastig.

Da ich hinter ihr stand, hatte ich einen fantastischen Blick in ihren prall gefüllten Ausschnitt. Für einen Moment haderte ich mit mir. Ich konnte die Hand wegnehmen oder ich konnte Daisy Maes Mund weiter zuhalten und stattdessen meine Hose öffnen.

Fuck, das hier war eine größere Herausforderung, als ich gedacht hatte.

Ich gab ihren Mund frei und hörte, wie sie hastig Luft holte.

»Das ist ein Missverständnis«, sagte sie. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer Sie sind«, behauptete sie.

»Lüg mich nicht an«, raunte ich dicht an ihrem Ohr. »Das mag ich überhaupt nicht.«

»Ich lüge nicht.«

Daisy Mae erstarrte ein weiteres Mal, als sie hörte, wie ich die Klinge meines Messers hervorschnappen ließ. »Oh mein Gott«, wisperte sie. »Bitte, bitte nicht. Ich habe doch gar nichts gemacht.«

»Keine Sorge. Ich habe nicht vor, dir wehzutun.« Mit einer schnellen Bewegung meines Handgelenks schob ich das Messer nacheinander unter die schmalen Träger ihres Sommerkleides und machte kurzen Prozess mit dem Stoff.

Daisy Mae quiekte empört auf und versuchte, ihr Kleid festzuhalten.

Ich ließ ihr den Spaß, schlang den Arm um ihre Taille und zerrte sie zum Bett. Je näher wir kamen, desto mehr schien meiner Gefangenen aufzugehen, was ihr blühte. Sie wehrte sich. Oder zumindest versuchte sie es auf eine niedliche Art und Weise, bis ich sie in die Matratze presste.

»Nicht!«, keuchte sie.

Aber ich ignorierte ihren empört gewisperten Protest, zog die bereitgelegten Fesseln heran und fixierte ihre Handgelenke an dem massiven Bettrahmen.

Obwohl Daisy Mae panisch strampelte, kostete es mich so gut wie keine Kraft, das dünne Sommerkleid einfach nach unten zu ziehen. Dank der durchtrennten Träger hinderte mich nichts mehr daran, das Objekt meiner Begierde zu betrachten.

Es war ein glorioser Anblick. Ich leckte mir über die Unterlippe und richtete meinen harten Schwanz in meiner Hose.

»Bitte töte mich nicht!«, flehte sie und ich wollte noch ganz andere Dinge mit exakt diesem Tonfall aus ihrem Mund hören.

»Nun, warum sollte ich das tun und mir den ganzen Spaß nehmen?« Ich hob eine Augenbraue, beugte mich vor und wich Daisy Maes Versuchen aus, nach mir zu treten, ehe ich ihre Beine ebenfalls ans Bett fesselte.

Dann griff ich nach dem Knebel und sie schüttelte hastig den Kopf. »Nein«, stieß sie hervor. Einen Hauch zu schrill.

»Mir bleibt keine andere Wahl, Kleines. Ich verspreche, dass ich dir nicht wehtun werde, aber früher oder später wirst du schreien – und du siehst aus, als würdest du laut werden. Wir wissen beide, dass ich keine unnötigen Zeugen brauche.«

Störrisch presste sie ihre vollen Lippen zusammen, wandte den Kopf ab und zerrte an den Fesseln, aber letztlich hatte sie keine Chance und ich bekam, was ich wollte.

Sorge stand in ihren Augen, als ich ihr die vereinzelten Haarsträhnen aus der Stirn strich und ihre Wange tätschelte.

»Denk dran«, sagte ich. »Du solltest mich nicht anlügen, denn ich finde die Wahrheit immer heraus.« Ich drehte das Messer wie eine Warnung zwischen den Fingern, obwohl ich gar nicht vorhatte, Daisy Mae wehzutun. »Du kannst nicken oder den Kopf schütteln. Mehr brauchst du nicht, um meine Fragen zu beantworten. Verstanden?«

Sie nickte.

»Sehr gut«, lobte ich. »So ein braves Mädchen.«

Das Blut schoss in Daisy Maes Wangen und ich war mir sicher, dass ihr das Lob besser gefiel, als sie sich selbst eingestehen wollte. Für einen Moment gab ich mich der Vorstellung hin, mich zwischen ihre prallen Schenkel zu knien, zwei Finger in ihre zweifellos nasse Pussy zu schieben und herauszufinden, wie der Rest von ihr reagierte, wenn ich sie dann erneut ein braves Mädchen nannte.

Ich hatte da nämlich so eine Theorie …

Nein. Nein. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

»Dein Name ist Daisy Mae Miller, du bist einunddreißig Jahre alt und deine Mutter, Monica Miller, lebt in Fort Lauderdale.«

Daisy nickte, sichtlich verwirrt, dass ich ihre Mutter erwähnte. Sie murmelte in den Knebel, aber ich hatte nicht vor, ihn jetzt schon wieder zu lösen.

»Du bist single«, sagte ich und ließ sie nicht aus den Augen. »Da ist kein Mann, der auf dich wartet. Kein Mann, der sich nach dir sehnt und die Polizei verständigt, wenn du dich nicht bald bei ihm meldest.«

Ihr Nicken wirkte dieses Mal ein wenig widerstrebend.

»Du arbeitest für das Syndikat.«

Daisy schnaufte, schloss kurz die Augen, sah mich dann an und nickte.

»Sehr gut, Kleines. Wir machen Fortschritte. Du hast nicht die gleichen Aufgaben wie ich, nehme ich an?«

Sie schüttelte den Kopf.

»Okay.« Ich begann, vor dem Bett auf und ab zu laufen. »Was machst du dann? Bist du … meine Babysitterin?«

Daisy nickte, schüttelte den Kopf und zuckte dann mit den Schultern – soweit die Fesseln es zuließen.

»Du sollst ein Auge auf mich haben.«

Sie nickte.

Mit einem Seufzen drehte ich mich um und marschierte in die andere Richtung. »Ist es wegen San Francisco?«

Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.

»Wien?«

Sie nickte.

»Ach, du meine Güte.« Ich rollte mit den Augen. »Einmal macht man einen winzig kleinen Fehler und schon bekommt man einen Babysitter auf den Hals gehetzt?«

Daisy Maes Schnaufen veranlasste mich dazu, stehen zu bleiben.

»Was?«, fragte ich. »Es war bloß … ein Missverständnis.«

Sie hob ihre Augenbraue.

»Ich weiß selbst, dass die Situation mit zwanzig Toten etwas eskaliert ist, aber ich hatte alles im Griff.«

Ihre Augenbraue wanderte noch ein Stück höher.

»Meinetwegen.« Ich gab ein Knurren von mir. »Die Sache mit der Explosion war so vielleicht nicht geplant, aber sie hat geholfen. Sehr sogar.«

Trotz des Knebels und der Tatsache, dass sie gefesselt war, schaffte Daisy Mae es mühelos, mir einen tadelnden bis anklagenden und gleichzeitig enttäuschten Blick zuzuwerfen.

»Was denn? Nichts davon ist unangenehm auf das Syndikat zurückgefallen. Ich hatte die Situation vollkommen unter Kontrolle.«

Der Ausdruck in ihren Augen sagte alles.

»Hatte ich wohl!« Ich zwang mich, ruhig zu bleiben. »Aber das spielt auch gerade keine Rolle. Wichtiger ist deine genaue Aufgabe. Solltest du meine Leistungsfähigkeit beurteilen?«

Daisy wackelte ein wenig mit dem Kopf.

»Nicht ganz?«, fragte ich. »Solltest du beurteilen, ob ich ein Risiko bin?«

Sie nickte, konnte mich dabei aber nicht ansehen.

»Jedes Mal, bei jeder Mission? Ich weiß, dass du mir seit knapp fünfzehn Monaten hinterherfliegst. Egal, wohin ich gehe, Daisy Mae Miller folgt mir. Du bist dezent, so ist das nicht, aber du bist mir aufgefallen und seitdem …«

Ihre Augen weiteten sich.

»Oh, sorry. Ja, ich weiß schon seit einer Weile von dir. Ich war mir nur nicht sicher, was deine genaue Aufgabe ist und ob du mir gefährlich werden könntest.«

Daisy Mae schüttelte eilig den Kopf.

»Und da liegt deine Fehleinschätzung. Du bist enorm gefährlich für mich.«

Sie sah mich an, als hätte ich vollkommen den Verstand verloren, und schüttelte den Kopf mit mehr Nachdruck.