Perfectly Wrong - Mia Kingsley - E-Book

Perfectly Wrong E-Book

Mia Kingsley

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Beschreibung

Ich sehe hübsch aus, wenn ich weine, allerdings brauche ich jemanden, der mich zum Weinen bringt. Zögere nicht, dir von mir zu nehmen, was du willst – selbst wenn ich versuche, mich zu wehren. Du willst mich benutzen, und ich will dir gefallen. Wir könnten perfekt füreinander sein. Allerdings werden wir es nicht herausfinden, weil wir uns nie wiedersehen. Du wirst die Erinnerungen behalten, ich die blauen Flecke. Nimm mich. Tu mir weh. Verlass mich und schau nie zurück. "Perfectly Wrong" ist eine düstere Novelle und nichts für schwache Nerven. Wenn sie dir nicht gefällt, wirst du dich fragen, was mit mir nicht stimmt, und wenn sie dir gefällt, wirst du dich fragen, was mit dir nicht stimmt. Aber das ist okay und bleibt unser kleines Geheimnis.

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PERFECTLY WRONG

MIA KINGSLEY

DARK ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2020, Deutschland.

Coverfoto: © Yeko Photo Studio - stock.adobe.com

Korrektorat: http://www.swkorrekturen.eu

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

Perfectly Wrong

Warnung

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Epilog

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Über Mia Kingsley

PERFECTLY WRONG

Ich sehe hübsch aus, wenn ich weine, allerdings brauche ich jemanden, der mich zum Weinen bringt. Zögere nicht, dir von mir zu nehmen, was du willst – selbst wenn ich versuche, mich zu wehren. Du willst mich benutzen, und ich will dir gefallen. Wir könnten perfekt füreinander sein. Allerdings werden wir es nicht herausfinden, weil wir uns nie wiedersehen. Du wirst die Erinnerungen behalten, ich die blauen Flecke. Nimm mich. Tu mir weh. Verlass mich und schau nie zurück.

Perfectly Wrong ist eine düstere Novelle und nichts für schwache Nerven. Wenn sie dir nicht gefällt, wirst du dich fragen, was mit mir nicht stimmt, und wenn sie dir gefällt, wirst du dich fragen, was mit dir nicht stimmt. Aber das ist okay und bleibt unser kleines Geheimnis.

WARNUNG

Die nachfolgende Geschichte ist düster und schmutzig und für all die verdorbenen Seelen, die sich danach sehnen, die Beute zu sein. Solltest du wissen, was ich meine, dann lies weiter und genieß den festen Griff unseres Antihelden um deine Kehle.

Wenn du nicht weißt, wovon ich rede, solltest du wahrscheinlich aufhören zu lesen und etwas Weiches zum Kuscheln suchen.

KAPITEL1

EVETTE

Bisher war ich nur einmal zu meiner Studienzeit im Cosmo’s gewesen. Der Sohn des Senators hatte mich eingeladen, sonst hätte ich es mir gar nicht leisten können. Ein Drink wäre so teuer gewesen, dass es mein Budget für die Woche gesprengt hätte.

Inzwischen verdiente ich genug mit meiner Arbeit bei einer hoch angesehenen Architekturfirma und hätte mir die Drinks zwar leisten können, doch ich fühlte mich in schicken Bars wie dieser immer fehl am Platz.

Ich hatte Gerald online getroffen. Als er das Cosmo’s für unser erstes Date vorgeschlagen hatte, war mir zumindest klar gewesen, dass er einen guten Geschmack hatte.

Während ich aus dem Taxi stieg, gratulierte ich mir selbst, dass ich mich endlich wie eine richtige Erwachsene hatte fahren lassen, statt zu versuchen, die Strecke zwischen der Bar und meiner Wohnung in diesen Schuhen zu laufen. Die schwarzen High Heels mit den Riemen um meine Knöchel sahen zwar sexy aus, fühlten sich aber höllisch an, und rennen konnte ich in ihnen auf keinen Fall. Ich erschauerte, weil sich ein Teil von mir wünschte, dass der Abend genau so endete – mit mir auf der Flucht vor Gerald, bevor er mich erwischte und gegen die raue Backsteinwand presste, um …

Meine Gedanken verloren sich, als mir klar wurde, dass ich wie eine Idiotin vor der Bar herumstand. Mit klickenden Absätzen ging ich auf die Tür zu. Es ist nur ein Date, sagte ich mir selbst. Nur ein Date. Es wird nichts passieren, solange du nicht den ersten Schritt machst. Du bist bloß hier, um ihn kennenzulernen und herauszufinden, ob ihr kompatibel seid.

Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht genau, welchen Verlauf des Abends ich mir erhoffte. Wir hatten uns online kennengelernt, weil wir beide unsere eher … ungewöhnlichen Vorlieben erforschen wollten.

Da es draußen kalt war – allerdings nicht kalt genug, dass ich freiwillig eine Strumpfhose trug –, eilte ich in die Bar. Die Luft roch nach teurem Parfüm und Champagner. Obwohl mein letzter Besuch eine Weile zurücklag, fühlte ich mich genauso wenig zugehörig wie früher. Andererseits war das Gefühl, fehl am Platz zu sein, sowieso mein ständiger Begleiter. Ich war diejenige, die auf jeder Party verlegen in der Ecke herumstand, weil ich nicht wusste, mit wem ich worüber reden sollte.

Solange mir nicht jemand sagte, was ich machen sollte, war ich hoffnungslos verloren. Deswegen betete ich, dass sich Gerald als dieser Jemand entpuppte. Unsere bisherigen Unterhaltungen waren vielversprechend gewesen.

Ich war angenehm überrascht gewesen, dass er mir im Grunde befohlen hatte, einen Rock und eine tief ausgeschnittene Bluse zu tragen. Haare und Make-up hatte er mir überlassen. Da ich schon oft gehört hatte, wie hübsch mein »Puppengesicht« war, hatte ich mich dazu entschlossen, mein Haar zu einem Knoten zu binden. Wahrscheinlich hatte ich es mit dem Mascara übertrieben – nur für den Fall, dass er mich zum Weinen bringen würde. Er hatte mir erzählt, dass er auf verschmiertes Augen-Make-up nach einer guten Deep-Throat-Session stand.

Ja, es ließ sich festhalten, dass ich definitiv nicht auf der Suche nach einem Ehemann war. Ich brauchte …

Da war ich mir nicht einmal sicher. Ich wusste nur, dass ich es satthatte, meinen Dates ständig etwas vorzuspielen. Vanilla lag mir einfach nicht. Ich hatte kein Interesse an Männern, die mich fragten, was ich fühlte, wie es mir ging und was ich wollte. Inzwischen war ich auf so vielen mittelmäßigen Verabredungen gewesen, dass ich schon keine Lust mehr hatte, es weiterhin zu versuchen. Deshalb hatte ich Gerald direkt gefragt, ob er dazu bereit war, mir das Hirn rauszuvögeln, während ich vorgab, genau das nicht zu wollen.

Weil es im Cosmo’s voll war, konnte ich ihn auf den ersten Blick nicht entdecken.

Ich beschloss, mir einen Platz an der Bar zu suchen und darauf zu warten, dass er mich ansprach, als eine Stimme hinter mir sagte: »Du musst Evette sein.« Als ich mich umdrehte, lächelte Gerald mich an und streckte die Hand aus. »Guten Abend.«

Während ich sie schüttelte, bemerkte ich direkt, wie sanft sein Griff war. Es verunsicherte mich ein wenig. Wenigstens sah er aus wie auf seinem Profilbild: blonde Haare, blaue Augen und ein Killerlächeln mit einem leicht schiefen Schneidezahn, was ihn nur noch charmanter wirken ließ. Er war groß und ragte über mir auf, was mir an ihm besonders gut gefiel, da ich mich gern klein und hilflos fühlte.

»Hi«, brachte ich hervor. Mein Hals war mit einem Mal furchtbar trocken. Ich brauchte schnellstens einen Drink.

»Du bist noch hübscher als auf den Bildern.« Er musterte mich von oben bis unten und sein Lächeln vertiefte sich. »Wirklich wunderhübsch. Hast du uns schon einen Sitzplatz ausgesucht?«

»Nein. Ich bin gerade erst hier angekommen.«

Gerald legte die Hand auf meinen unteren Rücken. »Nun, dann such jetzt einen aus.«

Was? Enttäuschung flackerte in meinem Bauch auf. Der ganze Sinn dieses Treffens war, dass er für mich entscheiden sollte. Ich verstand ja, dass er höflich sein wollte, aber deshalb war ich nicht hier. Ich wollte, dass er dominant und entscheidungsfreudig war, mir keine Wahl ließ und dafür sorgte, dass ich seinen Anordnungen Folge leistete.

Aber meinetwegen. Vielleicht musste ich lockerer sein. Wir hatten uns vor fünfzehn Sekunden zum ersten Mal gesehen – was erwartete ich?

»Da drüben?«, schlug ich vor. »Nahe der Wand?«

Er nickte, bevor er mir mit einer Handbewegung bedeutete, vorauszugehen. Seine Jacke und meinen leichten Mantel reichte er dem Kellner, ehe wir uns hinsetzten.

Ich war zu meinem eigenen Erstaunen nicht halb so nervös, wie ich gedacht hatte. Während ich die Karte in die Hand nahm, wartete ich darauf, dass er mein Getränk für mich aussuchte. Doch er blieb ruhig und entschied sich für einen Rotwein, bevor er sich voll und ganz der Aufgabe widmete, mich vielsagend zu mustern.

Ich wählte einen Gin Tonic, da ich bereits ahnte, dass ich etwas Stärkeres als einen Wein brauchen würde, um dieses Date zu überstehen.

Es war immer das Gleiche. In Sicherheit hinter ihren Tastaturen und Computerbildschirmen formulierten diese Männer die perversesten Fantasien. Bis ins kleinste Detail schilderten sie all die furchtbaren Dinge, die sie mit mir machen wollten. Doch dann handelten sie nicht entsprechend. Nie.

Vielleicht lag es an mir. Vielleicht fanden sie, dass ich nicht heiß oder fickbar genug war, wenn sie mich endlich trafen.

»Also«, begann er und räusperte sich, »du bist Architektin. Das ist beeindruckend.«

»Nicht so beeindruckend, wie man denken würde. Wir beschäftigen uns hauptsächlich mit kommerziell genutzten Immobilien. Solltest du brennende Fragen in Bezug auf Parkhäuser und Tiefgaragen haben, bin ich die richtige Ansprechpartnerin.« Ich strahlte ihn an, um meine beste Version einer jungen Frau zu präsentieren, die an einem normalen Freitagabend auf einem lockeren Date war. Meine Hoffnung war nämlich, dass Gerald sich dann genug entspannte, um wenigstens die Hand auf mein Bein zu legen – oder sonst wohin. Ich hatte keine großen Ansprüche diesbezüglich.

Er lachte über meinen lahmen Witz und klang, als würde er es ernst meinen.

»Du bist Zahnarzt?« Schon jetzt bemühte ich mich verzweifelt, die Unterhaltung am Leben zu erhalten.

»Ja.« Seine perfekten weißen Zähne blendeten mich, während er mir erzählte, dass er die Praxis – samt Patientenstamm – von seinem Vater übernommen hatte, als dieser den Ruhestand angetreten hatte. Als die Drinks gebracht wurden, kannte ich bereits ein gutes Dutzend der Patienten mit Namen. Es war nett. Gerald war nett.

Aber »nett« war nicht, was ich wollte. Das hier fühlte sich wie ein echtes Date an – als würde er mich kennenlernen wollen, ehe er sich entschied, mir einen Antrag zu machen. Nett. Nett war das Letzte, wonach mir der Sinn stand. Ich hatte gedacht, uns »auf einen Drink treffen« wäre die Umschreibung für das Vorspiel gewesen.

Ich versuchte mein Bestes, um ihm weiterhin zuzuhören. Es lag nicht an ihm. Ich war das Problem. Wie immer. Obwohl ich es wusste, war ich trotzdem enttäuscht.

»Ach«, machte er. »Das ist wirklich eine schlechte Angewohnheit von mir. Ständig rede ich viel zu viel über die Arbeit. Erzähl mir von dir, Evette.«

Ich konnte die Zärtlichkeit, mit der er meinen Namen sagte, nicht ausstehen. Das Lächeln blieb dennoch auf meinen Lippen. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich arbeite auch zu viel und gehe zu wenig aus. Meine Eltern sind vor einigen Jahren gestorben, und da ich ein Einzelkind bin, ist nicht mehr viel Familie übrig.«

»Das tut mir leid.«

»Muss es nicht. Ich habe mich daran gewöhnt. Hast du Geschwister?« Über mich gab es nichts Spektakuläres zu berichten, und ich fühlte mich besser, wenn andere redeten und nicht ich.

Gerald nahm den Hinweis zur Kenntnis und erzählte mir mehr über seine Familie. Auf dem Papier war dieser Mann der perfekte Fang. Die Rothaarige an der Bar, die ihre Augen kaum von ihm nehmen konnte, schien das ebenso zu sehen, und plötzlich fühlte ich mich wie ein Eindringling. Dieses Date war eine dumme Idee gewesen.

Für einen Moment starrte ich auf die Tischplatte und fragte mich, wie ich aus dieser unangenehmen Situation entkommen konnte. Das hier war nicht, was ich gewollt hatte.

»Wie wäre es mit einem Abendessen? Es ist zwar schon spät, aber man lebt bekanntermaßen ja nur einmal.« Er lachte leise.

Oh mein Gott! Er war so ein netter Kerl. Aber wenn es für ihn schon aufregend war, ein wenig später als sonst zu Abend zu essen, passten wir garantiert nicht zusammen.

»Es tut mir leid.« Ich legte einen Zwanzig-Dollar-Schein auf den Tisch und erhob mich. »Ich sollte gehen.«

»Wieso? Warum?« Er sah ehrlich verwirrt aus. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«

»Nein. Nein, es liegt nicht an dir. Du bist perfekt. Wirklich.«