Prospect Of Hell - Mia Kingsley - E-Book

Prospect Of Hell E-Book

Mia Kingsley

5,0

Beschreibung

Welcome to hell Mein Chefredakteur will eine ungeschönte Story über das Nachtleben in Hell. Also heuere ich als vermeintliche Stripperin im Nachtclub Juicy an, um an saftige Informationen zu kommen. Dass ich dafür eventuell auf die Bühne muss, war zu erwarten. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, in eine Schießerei verwickelt zu werden, einen schwer verletzten Biker zu einer mehr als zweifelhaften Tierärztin zu bringen und ihn danach nicht wieder loszuwerden … Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden. Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.

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Seitenzahl: 76

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PROSPECT OF HELL

HELLWALKERS MC 1

MIA KINGSLEY

INHALT

Prospect Of Hell

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Epilog

Hühnersuppe nach Saras Großmutter

Glossar

Nächster Band der Reihe: President Of Hell

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Über Mia Kingsley

Copyright: Mia Kingsley, 2020, Deutschland.

Coverfoto: © fxquadro – depositphotos.com

Korrektorat: Laura Gosemann

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

PROSPECT OF HELL

WELCOME TO HELL

Mein Chefredakteur will eine ungeschönte Story über das Nachtleben in Hell. Also heuere ich als vermeintliche Stripperin im Nachtclub Juicy an, um an saftige Informationen zu kommen. Dass ich dafür eventuell auf die Bühne muss, war zu erwarten. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, in eine Schießerei verwickelt zu werden, einen schwer verletzten Biker zu einer mehr als zweifelhaften Tierärztin zu bringen und ihn danach nicht wieder loszuwerden …

Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden.

Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.

1

PROSPECT

Von allen Stripclubs in der Umgebung war das Juicy immer schon derjenige gewesen, den ich am wenigsten mochte. Alles hier wirkte abgestoßen und billig. Genau Sharks Stil.

Doch selbst wenn es mir nicht gefiel, war Shark eben Vice President des Clubs und hatte entsprechende Entscheidungsgewalt. Trotzdem war es merkwürdig, dass er uns alle ins Juicy eingeladen hatte. Er habe etwas Großes zu feiern, das uns alle betraf, hatte er gesagt. Für gewöhnlich feierten wir solche Neuigkeiten mit der gesamten Crew im Clubhaus, während Stripclubs eher Freizeitbeschäftigung waren.

Schon unter dem leise surrenden Neonschild vor dem Eingang roch es nach Bier, Schnaps und Zigarettenrauch. Als ich von meiner Harley stieg, blies mir der Wüstenwind einen Schwall feinen Staub ins Gesicht, der leicht auf dem bisschen Haut kratzte, das entblößt war. Sofort wusste ich wieder, wieso ich mir unterwegs das Bandana grundsätzlich bis unter die Sonnenbrille über die Nase zog.

Creed fuhr in die freie Lücke neben mir und schaltete den blubbernden Motor seiner feuerroten Touring aus, nur um gleich darauf demonstrativ zu schniefen und zu keuchen. »Kein Wunder, dass die ganzen Touristen nur einmal kurz den Grand Canyon sehen wollen und dann wieder nach Nevada abziehen – in den Casinos kann man sich wenigstens vor diesem miesen Sand und Staub verstecken, den man fünf Monate später noch aushustet.«

Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf und deutete nur auf mein Bandana. »Du könntest dir endlich so ein Ding hier kaufen, anstatt permanent über die Böen zu jammern, Creed.«

»Nicht mein Style. Ist halt nicht jeder so cool wie du, Prospect.« Er stieg ab und kam zu mir.

»Jetzt fang du nicht auch noch an, mich die ganze Zeit so zu nennen. Wie lang kennen wir uns jetzt? Seit dem Kindergarten? Damals hast du mich wohl kaum ›Prospect‹ genannt. Bis euch ein vernünftiger Spitzname einfällt, sagt bitte einfach weiterhin Brandon zu mir.«

»Aber gerne doch, Prospect.« Grinsend legte er seinen breiten Arm um meine Schultern und schüttelte mich leicht.

Ich verdrehte die Augen und beschloss, nicht auf seine Spitze einzugehen. Nach einigen Sekunden Stille sagte ich: »Heute bin ich gefeuert worden.«

»Was?« Creed klang ernsthaft empört. »Wieso?«

»Irgendjemand im Büro hat herausgefunden, dass ich meine Zeit am Wochenende mit den Hellwalkers unterwegs bin, und offensichtlich gefiel es meinem Boss nicht, einen Biker zu beschäftigen. Der offizielle Grund ist allerdings, dass meine Tattoos zu sichtbar sind und Kunden abschrecken.«

»Haben die dich nicht direkt von der Uni abgeworben?«

»Ja, haben sie.«

»Und du hattest die Arme doch schon voll, als du deinen Bachelor gemacht hast.«

»Jupp«, erwiderte ich.

»Und du trägst brav langärmelige Hemden im Büro?«

»Natürlich.«

»Und du hast doch gar nichts direkt mit Kunden zu tun!«

»Nö. Ich sitze in meiner dunklen Ecke und rechne Belege durch. Wann ich das letzte Mal irgendjemanden außer meinen Kollegen gesehen habe, weiß ich beim besten Willen nicht.«

»Diese absoluten Loser!« Creed ballte seine große Faust. »Das macht mich so unglaublich wütend! Die wissen gar nicht, was sie an dir haben. Wir sollten da geschlossen aufkreuzen und das ganze verdammte Gebäude abbrennen.«

»Und damit jedes Vorurteil bestätigen, das sie über uns haben – aber trotzdem danke.«

»Dann scheiß ich denen eben demnächst vor den Eingang, wenn keiner da ist. Irgendjemand tritt bestimmt rein.«

Leise lachte ich. »Du machst schon genug. Außerdem ist es kein Drama, dass die mich rausgeschmissen haben. War eh ein furchtbar stumpfer Job. Ich habe schon seit Monaten überlegt zu kündigen.«

»Und stattdessen was zu machen?«, fragte Creed vorsichtig.

Still zuckte ich mit den Schultern. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Es war nicht so, als ob Jobs in Hell, Arizona auf der Straße lagen. Wir waren mitten im Nirgendwo, und ich bezweifelte, dass die paar Farmer und Tankstellenbesitzer ein Biker-Prospect mit Bachelorabschluss in Wirtschaft bezahlen konnten oder wollten. Ohnehin beschäftigte jedes kleine Business in der Gegend dasselbe Steuerberatungs- und Buchhaltungsbüro, da es nur eines im Umkreis von vierhundert Meilen gab – nämlich das, wo ich heute meinen Schreibtisch geräumt hatte.

Die anderen Betriebe in Hell wie die Stripclubs, Schnapsläden und angeblichen Massagestudios in den Einkaufszeilen neben den Highways wiederum wurden entweder von den Hellwalkers geführt oder hatten ihre eigenen Buchhalter, die jahrelange Erfahrung in doppelter Buchführung hatten, und diese Erfahrung war hier mehr wert, als es mein Uni-Abschluss jemals sein konnte.

Creed klopfte mir auf die Schulter. »Mach dir keine Sorgen, wir finden schon was für einen klugen Kopf wie dich.«

»Bestimmt«, erwiderte ich, obwohl ich mir da nicht so sicher war. Es sah nicht rosig für meine professionelle Zukunft aus.

Ich ließ meinen Blick über die Motorräder schweifen. Die anderen Members waren schon da, nur Devil und Shark fehlten. Da ich mir gelegentlich noch unsicher war, welche Verhaltensweisen von mir als Prospect erwartet wurden, orientierte ich mich bei solchen großen Meetings außerhalb des Clubhauses an Creed.

Im Gegensatz zu mir hatte er damals nach der Highschool gar nicht erst versucht, einen bürgerlichen Job zu ergreifen, und stattdessen unseren Treasurer Razor davon überzeugt, ihn direkt zum Prospect zu machen. Es hatte ihn viele Anläufe gekostet. Sehr viele. Aber Creed war immer schon stur gewesen. Täglich war er am Clubhaus aufgeschlagen, obwohl Razor ihm exakt das explizit verboten hatte. Es war ein mutiger Move gewesen, die Anweisungen eines alteingesessenen Bikers zu ignorieren, doch für Creed hatte er sich ausgezahlt. Deshalb hatte Razor ihn auch gleich zu Anfang Rebel getauft, und seitdem prangte dieser Spitzname auf Creeds Kutte. Inzwischen stand auch nicht mehr Prospect, sondern Road Captain auf dem Patch darüber.

Ich hoffte wirklich, dass ich nicht mehr allzu lang darauf warten musste, bis ich ebenfalls eine solche Story vorzuweisen hatte und endlich einen vernünftigen Spitznamen bekam. Sonst musste ich wohl oder übel damit Vorlieb nehmen, mir bis zum Ende der Zeit Prospect auf die Jeansweste zu nähen.

Einige Minuten später hörte ich Devils V-Rod, bevor ich ihn mit Shark auf dem Bike hinter sich auf den Stripclub zusteuern sah.

»Shark hat’s wirklich gemacht«, murmelte Creed und schüttelte den Kopf.

Ich brauchte ein wenig länger, bis ich sah, was er meinte. Shark hatte seine gesamte Harley Touring folieren lassen. Selbst auf den Felgen prangten jetzt glänzende Stars and Stripes in strahlendem Rot, Weiß und Blau.

»Angepasst an Sharks überaus dezenten Stil«, sagte ich.

Creed schüttelte den Kopf. »So ein schönes Modell, und er versaut es vollkommen.«

Die beiden parkten neben uns. Shark stieg mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck ab, kämmte seine blonden, vor Pomade glänzenden Haare zurück und deutete auf seine Maschine. »Na? Neidisch?«

»Tierisch«, antwortete Creed. »Pass nur auf, dass der Papi, dem du das Ding geklaut hast, nicht die Bullen auf dich hetzt. Wäre wirklich tragisch, wenn du dieses höchst geschmackvolle Meisterwerk auf zwei Rädern wieder abgeben müsstest.«

Ich schmunzelte still.

Shark winkte ab. »Ihr habt beide keine Ahnung. Und warum steht ihr überhaupt hier draußen?« Er lachte ein viel zu lautes Lachen, dann boxte er mir mit voller Wucht gegen die Schulter. »Hat unser Prospect etwa Angst vor Titten? Sind wahrscheinlich sehr Furcht einflößend, wenn man noch nie welche gesehen hat, nicht wahr?«

Obwohl meine Schulter sofort taub war, verzog ich keine Miene, weil ich Shark die Genugtuung nicht geben wollte. Wie so oft hatte er garantiert zwei oder drei Lines zu viel gehabt, doch selbst für seine Verhältnisse wirkte er unruhig und merkwürdig aufgekratzt. Permanent sah er sich wie ein unruhiger Hund um, während wir auf Devil warteten.

»Hey«, begrüßte der President Creed und mich knapp, bevor sein Blick auf mein Bike fiel. »Neuer Lenker, Prospect?«

Aufmerksam war er, das musste ich ihm wirklich lassen. »Ja, gestern erst montiert.«

Devil nickte. »Sieht gut aus.«

»Ihr seid wirklich die langweiligsten Menschen der Welt«, sagte Shark und eilte an uns vorbei. »Dadrin warten nackte Frauen, aber ihr steht freiwillig hier draußen und redet über Motorräder. Macht, was ihr nicht lassen könnt. Ich bin drin, geb mir die Kante und gucke mir dabei schöne Titten an.«