Risking The Family Business - Mia Kingsley - E-Book

Risking The Family Business E-Book

Mia Kingsley

4,0

Beschreibung

Was macht man morgens um fünf mit einer unerwünschten Zeugin? Als Mitglied der Mafia hat man wirklich keine ruhige Minute. Ich wollte bloß eine Runde schwimmen gehen, als diese Frau auftaucht und mich vor einem vermeintlichen Attentat warnt. Sie ist keine besonders gute Schauspielerin und ihr steht praktisch auf der Stirn geschrieben, dass sie mich in eine Falle locken soll. Leider merke ich zu spät, dass sie tatsächlich die Wahrheit gesagt hat … Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.

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Seitenzahl: 129

Veröffentlichungsjahr: 2024

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RISKING THE FAMILY BUSINESS

THE MANCINI BROTHERS

BUCH ZWEI

MIA KINGSLEY

DARK MAFIA ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2024, Deutschland.

Covergestaltung: Mia Kingsley

Korrektorat: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-910412-51-4

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

Risking The Family Business (The Mancini Brothers 2)

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

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Über Mia Kingsley

RISKING THE FAMILY BUSINESS (THE MANCINI BROTHERS 2)

Was macht man morgens um fünf mit einer unerwünschten Zeugin?

Als Mitglied der Mafia hat man wirklich keine ruhige Minute. Ich wollte bloß eine Runde schwimmen gehen, als diese Frau auftaucht und mich vor einem vermeintlichen Attentat warnt. Sie ist keine besonders gute Schauspielerin und ihr steht praktisch auf der Stirn geschrieben, dass sie mich in eine Falle locken soll.

Leider merke ich zu spät, dass sie tatsächlich die Wahrheit gesagt hat …

Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.

KAPITEL1

JENNA

»Okay, zweimal den Cheeseburger, einmal das BLT und viermal Pommes«, sagte ich, als ich durch die Schwingtür trat.

»Zwei Cheesies, ein BLT und Fritten«, wiederholte Murray und griff direkt nach der Tüte mit den gefrorenen Pommes. »Kein Problem.«

Ich nutzte die Gelegenheit, mich auf der Anrichte abzustützen, und beugte mich vor, bis mein Rücken knackte. »Meine Füße bringen mich um. Warum bin ich jedes Mal zu nett, wenn ich gefragt werde, ob ich noch eine zweite Schicht arbeiten kann?«

Murray warf mir einen eindringlichen Blick zu und rieb den Zeigefinger und den Mittelfinger über seinen Daumen – die universelle Geste für Geld.

»Richtig.« Ich seufzte und riss den Zettel mit der Bestellung vom Block ab, um ihn zu den anderen zu hängen.

»Hier sind Kartoffeln mit Spiegelei und der Schokoladenmilchshake.« Unser Koch stellte die Sachen schwungvoll auf den Tresen.

»Ich weiß jetzt schon, dass die beiden an dem Tisch kein Trinkgeld geben werden. Sie haben sich bereits über die Größe der Gläser für das Gratiswasser beschwert. Über die Größe der Gläser – als könnten sie die nicht so oft wieder vollmachen, wie sie wollen.« Ich schnaubte und nahm die Teller.

»Halte durch – du schaffst das«, sagte Murray.

»Du auch.« Ich atmete tief durch, pflasterte das Lächeln wieder auf meine Lippen und brachte die nächste Ladung nach draußen. Da es der frühe Abend war, hatte unsere Dinner-Rushhour gerade eingesetzt und ich würde die nächsten zwei bis drei Stunden um meine eigene Achse rotieren.

So war es dann auch. Erst als ich um kurz nach neun durch die Hintertür nach draußen trat und in den Nachthimmel starrte, konnte ich wieder einen klaren Gedanken fassen.

»Hier.« Murray zog an seiner Zigarette und hielt mir eine Dose Sprite hin, weil ich nicht rauchte, wir aber trotzdem immer ein paar Minuten zusammen hier stehen blieben.

»Danke.« Ich holte das Trinkgeld aus meiner Hosentasche und zählte es ab. »Deine Hälfte.«

Er nickte mir zu und nahm das Geld entgegen. »Langer Tag.«

»Du sagst es.« Ich stellte meine Handtasche ab und setzte mich zu ihm auf die breiten Stufen.

»Ach, ich wollte noch fragen, wie es mit der Maisstärke gelaufen ist.« Er steckte das Trinkgeld ein, das alle Kellnerinnen im Diner mit ihm, dem einzigen Koch, teilten. Je schneller Murray arbeitete, desto schneller konnten wir servieren und desto glücklicher waren die Gäste. Es war bloß fair, dass er seinen Anteil bekam.

»Mittelgut«, gestand ich. »Keine Ahnung, ob ich nicht schnell genug gerührt habe, aber es ist viel zäher geworden, als ich dachte.«

»Temperatur hat gestimmt?«

Ich nickte. »Aufs Grad genau. Ich wollte es morgen noch mal probieren.«

Murray half mir dabei, die perfekte Konsistenz für mein selbst gemischtes Kunstblut zu finden. Es musste ein bisschen dicker sein als die üblichen, im Handel erhältlichen Mischungen, weil ich es hauptsächlich für Fotos benutzte und dafür etwas brauchte, das nicht ganz so schnell zerlief oder tropfte.

Er rieb sich übers Kinn, zog an seiner Zigarette und dachte nach. »Was ist mit Kirschsaft und Gelatine?«

»Habe ich schon mal probiert, aber es war die Pest, die richtige Farbe hinzubekommen.«

»Guter Punkt.«

Ich öffnete meine Dose und nahm einen großen Schluck Sprite, streckte die Füße von mir. »Weißt du, wovon ich träume?«

»Von einer 1967 Corvette Sting Ray?«

»Nein, das warst du.« Ich lachte. »Ich träume von einem Besuch in einem Spa – so richtig mit Massage und Whirlpools und … keine Ahnung … Gurkenwasser oder so. Eines Tages, wenn ich am Sheridan College angenommen wurde und mit dem Studium fertig bin, kann ich mir das bestimmt leisten.«

Murray gab ein leises Lachen von sich. Die Zigarette zwischen die Lippen geklemmt, schob er die Hand in seine Hosentasche und holte seinen massiven Schlüsselbund hervor. Er löste einen Schlüssel davon und hielt ihn mir hin. »Zumindest mit dem Whirlpool kann ich behilflich sein.«

Ich starrte ihn verständnislos an. »Wie das? Du arbeitest hier, aber hast einen Whirlpool zu Hause?«

»Quatsch. Ich arbeite doch noch als Hausmeister in diesem überteuerten Edel-Spa auf dem Boulevard. Weißt du, welches ich meine?«

»Ich glaube schon. Das Ding mit der riesigen Glasfassade?«

»Genau. Das ist der Schlüssel. Ich weiß, dass ich dir trauen kann, Jenna. Du kannst dich reinschleichen und eine Runde in den Pools schwimmen. Es gibt erstaunlicherweise keine Überwachungskameras und zwischen vier und sechs Uhr morgens ist niemand da. Das ist der Haken, die Uhrzeit. Sie haben bis zwei Uhr auf, dann sind meist noch ein paar Angestellte da, aber um vier ist alles ruhig und die Putzcrew und Hausmeister kommen erst ab sechs.«

Mein Herz klopfte schneller, weil die Aussicht darauf, mich in einen Whirlpool zu setzen, einfach zu gut war. »Ist das dein Ernst?«

»Klar. Niemand wird je davon erfahren. Bring mir den Schlüssel in ein paar Tagen wieder mit und gut ist. Ich habe noch einen zweiten. Das ist gar kein Problem.«

Ich verlagerte mein Gewicht und spürte direkt, wie sich mein unterer Rücken verkrampfte. Das war die vierte Doppelschicht in dieser Woche gewesen und gleich zu Hause wollte ich noch ein Tutorial für meinen kleinen, bescheidenen Tiktok-Account filmen. Ich hatte doch bestimmt eine kleine Pause verdient, oder?

Nach kurzem Zögern nahm ich den Schlüssel entgegen. »Danke. Wirklich. Du bist der Beste.«

»Ach.« Murray winkte ab. »Du bekommst hier das meiste Trinkgeld – es ist also in meinem Interesse, dass du nicht so schnell wieder kündigst.« Er zwinkerte mir zu, um mich wissen zu lassen, dass es bloß ein Scherz war.

»Keine Sorge. Wenn ich wirklich den Kurs belegen will, um ›Advanced Special Effects Artist‹, wie es so schön heißt, zu werden, muss ich hier noch mindestens drei Jahre arbeiten, bis ich genug Geld zusammenhabe.«

Murray zuckte mit den Achseln. »Schade für dich, gut für mich.«

Ich drehte den Schlüssel in meinen Fingern. »Ich weiß gerade gar nicht, ob ich es so schade finde, dich zu kennen.«

Murray lachte meckernd und holte sich eine neue Zigarette aus der Schachtel.

KAPITEL2

ADAMEO

Ich lag auf dem Rücken und starrte die Zimmerdecke an, weil ich irgendwie unzufrieden war, aber selbst nicht wusste, woran es eigentlich lag.

»Das war atemberaubend«, sagte die Frau neben mir, ehe sie sich an mich schmiegte und ihre Wange auf meine Brust legte.

Ich versuchte krampfhaft, mich an ihren Namen zu erinnern, doch er wollte mir einfach nicht einfallen. Sie war blond, hatte braune Augen und ein paar Sommersprossen auf der Nase. Irgendwas mit M? Melanie? Michelle? Es lag mir auf der Zunge.

»Ich wünschte, es könnte immer so sein«, hauchte sie und streichelte meinen Bauch, um den wenig dezenten Hinweis zu untermalen.

Am liebsten hätte ich geseufzt, weil ich bereits wusste, was jetzt kam. Aber vielleicht hatte ich ja unrecht. So oder so war es auf jeden Fall klüger, wenn ich meinen Mund hielt.

Sie richtete sich wieder auf und ließ ihre Fingerkuppe um meine Brustwarze kreisen, bevor sie die Linien des Tattoos auf meiner Brust nachfuhr. »Willst du über Nacht bleiben? Ich kann dir gern Frühstück machen.«

Ich nahm ihre Hand, lächelte schmal und setzte mich auf. »Das ist keine gute Idee.« Ich erhob mich und griff nach meiner Hose.

»Warum nicht?«, fragte sie und ich konnte das Schmollen in ihrer Stimme hören.

»Du wusstest, worauf du dich einlässt, Mela-chelle.« Halb durch ihren Namen wurde mir klar, dass ich einen taktischen Fehler gemacht hatte. Ich hätte einfach »Sweetheart« oder »Darling« sagen sollen. Stattdessen war ich unentschlossen zwischen zwei Namen gelandet.

Ihre Augen wurden schmal. »Weißt du etwa meinen Namen nicht?«

»Natürlich weiß ich deinen Namen. Ich habe mich lediglich versprochen.«

Sie rümpfte die Nase mit den Sommersprossen und verschränkte die Arme, was ihre überaus hübschen Titten betonte. »Wie heiße ich denn?«

In meinem Kopf hieß sie »Donnerstagnacht«, aber irgendetwas sagte mir, dass sie das wahrscheinlich nicht hören wollte.

Es war klüger, wenn ich der Frage schlicht auswich. Jeglicher Reiz an ihr war verschwunden und es war an der Zeit, die Beziehung zu ihr zu beenden. Wahrscheinlich lag daran auch meine schlechte Laune. Das musste es sein.

»Es ist besser, wenn wir uns nicht mehr sehen«, erwiderte ich bloß.

»Aber wir funktionieren doch so gut zusammen.« Sie stand mit einer eleganten Bewegung auf und kam mit wiegenden Hüften auf mich zu.

Fuck, ihr Körper war dazu geeignet, selbst einen Heiligen zu verführen. Ich musste mich zusammenreißen, um meine Meinung nicht wieder zu ändern. Aber sie war nicht die erste Frau, die dachte, dass ich mich erweichen lassen und sie vielleicht irgendwann heiraten würde, wenn sie bloß lang genug die perfekte Gespielin war.

»Du kennst die Regeln.« Ich griff nach meiner Hose und zog sie an.

»Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden.« Sie schob die Hand zwischen meine Beine und erwischte zielsicher meinen Schwanz, bevor ich die Hose zumachen konnte. »Ich weiß, was du magst«, gurrte sie regelrecht und massierte mich.

Ich packte ihr Handgelenk. »Ich mag meine Unabhängigkeit und habe eine Aversion gegen Monogamie. Es bleibt bei meiner Entscheidung.«

Sie lächelte mich verführerisch an. »Ich habe kein Problem damit zu teilen. Mir ist klar, dass ein Mann wie du wahrscheinlich nicht treu sein wird. Aber wäre es nicht schön, wenn du nach Hause kommst und jemand auf dich wartet, auf den du dich immer verlassen kannst?«

»Ich habe drei Brüder und damit mehr als genug Leute, auf die ich mich verlassen kann. Danke.« Ich nahm mein Hemd und zog mich ungerührt weiter an.

»Deine Brüder wirst du wohl kaum ficken, oder? Zumindest hoffe ich das.«

Angewidert schüttelte ich den Kopf. »Warum sparen wir uns die Diskussion nicht einfach? Das hier war nett, solange es gedauert hat, aber jetzt ist es vorbei.«

»Es muss nicht vorbei sein. Ich bin flexibel.« Sie setzte sich auf die Bettkante und spreizte ihre Beine, als wüsste ich nicht, wie sie nackt aussah. Als hätte ich sie nicht vorhin erst gefickt.

Ich tastete meine Taschen ab, um sicherzugehen, dass ich alles hatte, und stieg in meine Schuhe. Erst als ich mir sicher war, dass meinem Abgang nichts mehr im Wege stand, wagte ich es, ihr die Wahrheit zu sagen. »Wie lange geht das mit uns schon?«

»Fast zwei Jahre.« Ihr Lächeln vertiefte sich.

»Okay.« Ich nickte langsam. »Zwei Jahre. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie du heißt. Irgendetwas mit M, glaube ich, aber ich komme nicht darauf. Melanie? Michelle? Monique? Um ehrlich zu sein, ist es mir nicht einmal sonderlich wichtig. Willst du deine Zeit wirklich mit jemandem wie mir verschwenden?«

Sie sprang vom Bett auf, die Fäuste geballt und das hübsche Gesicht vor Wut verzerrt. »Raus!«, schrie sie, obwohl ich streng genommen die Miete hier bezahlte.

»Ich wollte sowieso gehen«, sagte ich über die Schulter und ging zur Tür.

Kurz darauf landete eine der Nachttischlampen neben meinem Kopf an der Wand. Es war weit genug entfernt, um es nicht persönlich zu nehmen, doch ich sollte wahrscheinlich trotzdem zusehen, dass ich hier wegkam.

Sie schrie mir noch ein paar Obszönitäten hinterher, allerdings hatte ich damit gerechnet. Sie war bei Weitem nicht die erste Frau, die das Ende unserer Beziehung nicht gut auffasste.

Ich verließ die Wohnung und holte mein Handy raus, um im Kalender nachzusehen. Melody. Meine Donnerstagnacht hieß eigentlich Melody. Verdammt, ich war so nah dran gewesen.

Ich war bereits mit dem Aufzug auf dem Weg nach unten, als mein Handy klingelte. Fast erwartete ich, Melodys Namen im Display zu lesen, doch es war Georgia, die mich anrief.

»Hey«, sagte ich. »Was gibt’s?«

»Sorry, Adameo, ich weiß, dass du es nicht magst, wenn ich anrufe, aber ich habe angefangen, mir Sorgen zu machen. Du sagst sonst immer Bescheid, wenn es später wird, und … es ist sehr spät.«

Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr, es war beinahe vier Uhr. »Waren wir verabredet?«, fragte ich mit gerunzelter Stirn.

»Es ist Mittwoch«, sagte sie zögerlich. »Oh mein Gott. Willst du mich nicht mehr sehen? Ich kann gehen. Vergiss, dass ich angerufen habe.«

Ich lehnte mich an die Rückwand der Aufzugkabine und wischte mir mit der Hand übers Gesicht. »Nein, nein, es ist meine Schuld. Ich dachte, heute wäre Donnerstag.«

Deshalb war ich auch bei Melody gewesen – kein Wunder, dass sie gedacht hatte, unser Beziehungsstatus hätte sich geändert. Dabei hatte ich bloß die Daten und damit auch meine Geliebten durcheinandergeworfen.

»Oh«, machte Georgia. »Dann nächste Woche wieder?«

Ich dachte nach. Georgia war hübsch und – im Gegensatz zu Melody – überaus zurückhaltend. »Hast du noch ein bisschen Geduld für mich?«

»Immer.« Sofort schwang ein verführerischer Unterton in ihrer Stimme mit und ich ertappte mich dabei, wie sich ein Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete.

»Wunderbar. Gib mir eine Stunde. Aber dafür bringe ich Frühstück mit. Hast du ein Restaurant, das du bevorzugst?«

»Gehst du schwimmen? In dem Spa am Boulevard? Du hast mich mal dahin mitgenommen.«

»Ja, das war mein Plan. Ich muss den Kopf freibekommen, ehe ich mich dir mit ungeteilter Aufmerksamkeit widmen kann.«

»Ganz da in der Nähe ist ein Diner, das rund um die Uhr aufhat. Die Waffeln sind zum Niederknien. Ich schicke dir gleich die Adresse.«

»Waffeln. Ist notiert. Bis später.« Ich legte auf und verließ das Gebäude, nahm mir vor, mich morgen darum zu kümmern, dass ich Melody aus der Wohnung bekam.

Mein Wagen parkte direkt vor der Tür auf einem der reservierten Plätze. Vielleicht war es herzlos von mir, aber ich überlegte, ob ich Georgia hier einquartieren sollte, sobald ich Melody los war. Das Appartement lag für mich ziemlich günstig, ich bekam immer einen Parkplatz und in meiner eigenen Wohnung erwarteten mich dann keine unangenehmen Überraschungen mehr, wenn ich nach Hause kam.

Nicht dass es gerade ein hartes Schicksal war, dass Georgia auf mich wartete.

Um diese Uhrzeit waren die Straßen wie leer gefegt und ich begegnete kaum einer Menschenseele auf dem Weg zu dem Spa, das ich eigentlich gekauft hatte, um Geld zu waschen und den Anschein eines anständigen Geschäftsmannes zu wahren, doch es hatte sich als absoluter Glücksgriff entpuppt. Denn ich hatte ziemlich schnell herausgefunden, dass ich es liebte, in den frühen Morgenstunden schwimmen zu gehen – völlig ungestört in meiner eigenen Pool-Landschaft.

Die Betonung lag dabei auf »ungestört«, weshalb ich dafür gesorgt hatte, dass sich zwischen vier und sechs dort niemand aufhielt. Ich parkte den Wagen und stieg wieder aus, erschauerte in der kalten Nachtluft.