Rock Kiss - Du bist alles für mich - Nalini Singh - E-Book

Rock Kiss - Du bist alles für mich E-Book

Nalini Singh

4,4
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Dem Schlagzeuger David Rivera liegen die Frauen zu Füßen, dabei macht er sich wenig aus seinen weiblichen Fans. Er hat sein Herz insgeheim schon längst an Thea, die Agentin der Band, verschenkt. Das Problem ist nur, Thea datet nicht - keine Musiker, und schon gar keine Klienten. Seit ihr einmal das Herz gebrochen wurde, sind Männer, die im Rausch der Endorphine von Groupies umschwärmt werden, für sie ein rotes Tuch - doch Thea hat nicht mit Davids Charme und Hartnäckigkeit gerechnet ... (ca. 250 Seiten)

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 258

Bewertungen
4,4 (18 Bewertungen)
11
4
3
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Am Boden zerstört

Teil Eins

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Teil Zwei

10

11

12

13

14

Die Autorin

Nalini Singh bei LYX

Impressum

NALINI SINGH

Rock Kiss

Du bist alles für mich

Ins Deutsche übertragen von

Dorothee Danzmann

Zu diesem Buch

Dem Schlagzeuger David Rivera liegen die Frauen zu Füßen, dabei macht er sich wenig aus seinen weiblichen Fans. Er hat sein Herz insgeheim schon längst an Thea, die Agentin der Band, verschenkt. Das Problem ist nur, Thea datet nicht – keine Musiker und schon gar keine Klienten. Seit ihr einmal das Herz gebrochen wurde, sind Männer, die im Rausch der Endorphine von Groupies umschwärmt werden, für sie ein rotes Tuch – doch Thea hat nicht mit Davids Charme und Hartnäckigkeit gerechnet …

Am Boden zerstört

David stieß einen tiefen Seufzer aus und fuhr sich nervös mit beiden Händen durchs Haar. Er war ein Rockstar, Himmel noch mal! Die Zeitschrift auf dem Tisch in Theas Vorzimmer nannte ihn sogar den »Gentleman of Rock« – einer wie er kannte sich doch wohl bei Frauen aus! »Atmen, David!«, ermahnte er sich streng. Er bat schließlich nicht zum ersten Mal in seinem Leben um ein Date.

Gut, als Teenager war er vielleicht ein wenig schüchtern gewesen, aber das war doch längst Geschichte, oder? So genau war ihm das nicht klar, denn als Mitglied einer Rockband, deren Alben eins nach dem anderen dreifaches Gold einfuhren, musste man sich nicht mehr groß anstrengen, das übernahmen die Frauen schon selbst. Als ihm das zum ersten Mal passierte, wäre David vor Schreck fast umgefallen. Noah, Fox und Abe – klar, die standen hoch im Kurs, natürlich wurden die angebaggert. Aber er doch nicht!

Er war neunzehn gewesen, als ihn zum ersten Mal eine Frau ganz offen gefragt hatte, ob er mit ihr ausgehen würde. Damals war ihm noch nicht bewusst gewesen, wie sehr er sich im letzten Schuljahr verändert hatte, dass er nicht mehr, wie all die Jahre zuvor, der Kleinste in der Klasse war, sondern es inzwischen auf eine durchaus akzeptable Größe gebracht und sich auch die entsprechenden Muskeln zugelegt hatte. Seit die Band in den Charts dauerhaft ganz oben stand, hatten viele Frauen versucht, bei ihm zu landen, und David konnte damit inzwischen nach außen hin auch ganz gut umgehen. Aber tief in seinem Innern war und blieb er der kleine, rauflustige, braunäugige, dunkelhaarige Junge, der sich wacker in so manchen Faustkampf gestürzt hatte, ohne je das Mädchen zu bekommen, um das es gegangen war.

Bei den Groupies war er sich nie sicher, ob es eigentlich wirklich um ihn ging, wenn sie ihn anmachten, ob auch nur eine von ihnen wirklich David sah und nicht nur den Drummer von Schoolboy Choir und das Prestige, das eine Beziehung mit ihm mit sich bringen würde. Er hätte ein drogenabhängiger Flachwichser sein können oder ein Lustmolch ohne Benimm mit übelstem Körpergeruch, und es hätte trotzdem noch genug Frauen für ihn gegeben. Frauen, denen es einfach nur darum ging, einen Rockstar zu vögeln, und denen die Details unwichtig waren.

Dass er öfter mal angebaggert wurde, konnte er in Bezug auf seinen Umgang mit Frauen also nicht als vollen Erfolg verbuchen. Jedenfalls nicht hier und heute, denn er hatte vor, das Mädchen aller Mädchen um ein Date zu bitten, die Frau, die sein Herz höherschlagen ließ und bei deren Anblick seine Zunge bleischwer wurde, bis er kaum noch ein Wort herausbrachte, während sein Körper in Flammen stand. Natürlich war sie auch noch größer als er, besonders in diesen Schuhen mit den irrsinnig hohen Absätzen, die sie so gern trug und in denen sie sich doch unweigerlich irgendwann mal die Knöchel brechen musste. Aber ohne diese Schuhe – ohne diese Schuhe betrug der Größenunterschied zwischen ihnen allerhöchstens vier Zentimeter.

Was das bedeutete, sollten sie irgendwann zusammen im Bett landen, darüber mochte David zur Zeit noch nicht nachdenken, denn sonst hätte er ihr Büro womöglich mit einem Ständer in der Hose betreten, und es würde ihm auch so schon schwer genug fallen, sein Anliegen vorzubringen. Thea sah umwerfend aus, war brillant, was ihre Arbeit betraf, und folgte im Umgang mit den Klienten, deren Öffentlichkeitsarbeit von ihrer Firma betreut wurde, knallharten Prinzipien: Sie war so unantastbar wie eine Eiskönigin. Bei der Mehrheit dieser Klienten handelte es sich um männliche Musiker, die es gewöhnt waren, dass ihnen die Frauen zu Füßen lagen. Aber sie alle respektierten Thea in ihrer Prinzipientreue, das war gar keine Frage.

David respektierte Thea einfach so – alles an ihr.

Was er vorhatte, geschah nicht aus einer Laune heraus und ganz gewiss nicht, um einen weiteren Abschuss verbuchen zu können.

Er hatte sich schlichtweg total in sie verknallt.

Bis über beide Ohren und rettungslos.

Bis vor einiger Zeit war sie mit einem Vollidioten verlobt gewesen, den David während der Dauer dieser Verlobung bestimmt mehr als tausend Mal liebend gern erwürgt hätte, aber diesen Loser hatte sie ja nun Gott sei Dank in die Wüste geschickt. Somit war jetzt endlich Davids Chance gekommen, die alles entscheidende Chance seines Lebens – viel wichtiger noch als die, die die Band Schoolboy Choir damals bekommen und die zu ihrem Durchbruch geführt hatte, der sie endgültig hoch zu den Sternen katapultiert hatte. Wenn er jetzt zögerte und ein anderer Mann in ihr Leben trat, würde er sich das nie verzeihen.

Ein letztes Mal ging er im Kopf die Argumente durch, mit denen er Thea für ein Date mit ihm zu gewinnen dachte, dann holte er tief Luft, hob die Hand und klopfte an die Tür. Er hatte für seinen Besuch absichtlich eine Zeit gewählt, in der Theas Assistentin normalerweise schon nach Hause gegangen war, um sich wenigstens diesen Spießrutenlauf zu ersparen.

»Herein!«

Allein der Klang ihrer Stimme zauberte ein Lächeln auf seine Lippen, ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr es um ihn geschehen war. Entschlossen öffnete er die Tür und betrat ihr Büro.

Nur weil er Thea so oft beobachtete, ohne dass sie es mitbekam, bemerkte David das kurze Flackern in ihrem Lächeln, die plötzliche Wachsamkeit in den goldbraunen Augen. Lediglich den Bruchteil einer Sekunde lang, dann hatte sie sich wieder im Griff und zeigte das professionelle Lächeln, mit dem sie Davids Erfahrung nach so ungefähr jeden begrüßte – von Zeitschriftenredakteuren bis hin zu den leitenden Angestellten großer Plattenfirmen –, ein wunderschönes, warmes, nur leider nicht echtes Lächeln.

Ein Schlag in die Magengrube hätte ihn kaum härter treffen können. Aber da David mit diesem Lächeln gerechnet hatte, steckte er den Schlag ein, ohne mit der Wimper zu zucken.

»David.« Thea war aufgestanden und kam um ihren Schreibtisch herum auf ihn zu, auf dessen Glasplatte sich wie immer kaum etwas von dem üblichen Bürokrempel befand, dafür aber jede Menge Papier. Da waren Entwürfe für Werbeplakate, zu denen sie noch ihr Okay geben musste, Dossiers mit den Artikeln von Journalisten, die gerne einen ihrer Klienten interviewen wollten und ihre Zustimmung suchten, Notizen über neue Ideen, die ihr bei der Arbeit durch den Kopf geschossen waren, und vieles mehr. Thea hatte immer ungefähr eine Million Dinge gleichzeitig laufen. Ihr Handy lag genau dort, wo ihre rechte Hand ruhen würde, sobald sie sich wieder hingesetzt hatte, ihr Kaffeebecher wartete auf Höhe ihrer Linken.

Bei diesem durch und durch vertrauten Anblick löste sich der Knoten in Davids Bauch etwas. »Hallo, Thea.« Bitte, es ging doch! Klang er nicht cool, ganz der Mann von Welt? »Viel zu tun heute?« Die Einleitung war geschafft, jetzt brauchte er nur das Angebot einzubauen, zur Erholung doch mal eine kleine Pause einzulegen und etwas trinken zu gehen. Und zwar mit ihm. Er hatte schon eine schicke Bar im Auge, in der Livemusik in einer Lautstärke gespielt wurde, bei der man sich auch noch unterhalten konnte.

»Das kannst du laut sagen.« Thea reckte sich und massierte sich kurz das Kreuz, ihr schlanker Körper war biegsam und geschmeidig, und sie sah wunderschön in ihrem hellgrauen Etuikleid aus, zu dem sie große, türkisfarbene Perlen und hochhackige Riemchenschuhe trug, die Davids Aufmerksamkeit unweigerlich auf ihre umwerfend langen Beine lenkten. Er persönlich hatte keine Ahnung, wie man den ganzen Tag auf diesen Eispickeln rumlaufen konnte, aber der Anblick gefiel ihm. Heilige Scheiße, und wie er ihm gefiel.

In seinem Kopf spukten so einige Fantasien herum, bei denen es um Theas Beine ging …

»Ich habe dir doch von dieser Zeitschrift erzählt, die ein ausführliches Porträt von euch bringen wollte, ja?« Theas zartes Gesicht verzog sich zu einem echten Lächeln, das ihre Augen zum Leuchten brachte. Aus dem Knoten, zu dem sie ihr Haar gern hochsteckte, hatten sich die ersten seidig glatten schwarzen Haare gelöst, ihre makellose Haut glich matt schimmerndem Gold. »Nun stellt sich heraus, dass der Fotograf euch alle vier in eine Badewanne steigen lassen möchte!« Sie lachte. »Damit das Foto Avantgarde wird, sagte er.«

Die Geschichte lenkte David kurzfristig von seinem hoffnungsvoll eingeschlagenen Weg ab. Er blinzelte verwirrt. »Wir vier? Alle zusammen?«

»Ja. Nackt.«

»Hilfe!«

»Soll das ein Nein sein?«, erkundigte sich Thea spöttisch. Ihr Lächeln war längst nicht mehr ganz so quälend professionell.

»Auf jeden Fall! Natürlich soll das ein Nein sein!« David schüttelte sich. »So sehr lieben wir uns nun auch wieder nicht. Und wie zum Teufel soll die ganze Band in eine Wanne passen?«

Thea schnaubte vor Lachen. Das war die Thea, die er mochte, die, die sich nicht eisköniginnenhaft hinter ihrer professionellen Fassade verbarg und deren Sinn für Humor durchaus einen gewissen boshaften Biss hatte. »Das kriegt ihr wohl nur raus, indem ihr es ausprobiert. Soll ich den Fotografen anrufen?«

»Ha, ha, sehr witzig!« David merkte, dass er Gefahr lief, total von seinem Plan abzukommen. Da half nur eins – tapfer in den sauren Apfel beißen und ihr sein Herz zu Füßen legen. »Ich dachte, wir gehen vielleicht zusammen was trinken. Mein Tag war anstrengend, deiner auch, wir könnten uns doch gemeinsam entspannen.« Er war erst vor einer Stunde von einem Auftritt bei einem Musikfestival in einem anderen Bundesstaat nach L.A. zurückgekehrt. Thea jetzt zu einem Feierabendschluck zu bitten, schien ihm ein guter Einstieg, das klang nicht gleich so offiziell nach Date.

Kaum hatte er seine Einladung vorgetragen, da verschwand das Funkeln auch schon aus Theas Augen, obwohl ihre Lippen weiter lächelten. »Ich wünschte, ich könnte, aber ich bin zum Dinner mit einem Fernsehproduzenten verabredet, der eine neue Unterhaltungsshow mit mir besprechen will.«

So schnell mochte David nicht aufgeben. »Und morgen?« Er versenkte die Hände in den hinteren Taschen seiner Jeans.

»Geht auch nicht, da habe ich gleich das nächste Arbeitsessen.«

Der Knoten in Davids Magen war inzwischen zu einem harten, scharfkantigen Stein mutiert, der ihm das Atmen erschwerte. »Mittagessen?«, fragte er mit einem Grinsen, das so tat, als fände er ihre Absagen nicht weiter tragisch. So gab er ihr die Möglichkeit, einen anderen Tag, eine andere Mahlzeit vorzuschlagen. Er wäre ja schon mit fünfzehn Minuten zufrieden gewesen, eine kurze Pause, um sich schnell einen Drink oder Kaffee zu holen. Hauptsache zusammen.

Thea lachte. »Bedaure. Ich bin bis ins nächste Jahr hinein ausgebucht.«

»Die Arbeit, was?« Wieso konnte er eigentlich immer noch sprechen, da es ihm doch so vorkam, als hätte man ihn so lange mit den Füßen bearbeitet, bis die Eingeweide aus ihm herausquollen?

»Du kennst mich doch, ich bin ein Workaholic.« Sie warf einen raschen Blick auf ihre schmale silberne Armbanduhr. »Und da wir gerade beim Thema sind: Ich sollte mich mal wieder dransetzen. An die Arbeit, meine ich. Ich muss in Tokio anrufen, und der Mann, mit dem ich sprechen will, dürfte jetzt in seinem Büro sein.« Auf den Lippen das perfekte Lächeln, das ihn durchbohrte wie tausend Messerstiche, begleitete sie David zur Tür. »Es war schön, dich zu sehen.«

David ging – was hätte er auch sonst tun sollen, wie tief auch immer er sich getroffen fühlen mochte. Thea hatte ihn klar und unmissverständlich zurückgewiesen. David begriff natürlich, wenn eine Frau Nein sagte. Thea zu bedrängen oder sie irgendwie unter Druck zu setzen, wäre für ihn nie infrage gekommen. Allerdings musste er sicher sein können, dass sie auch wirklich Nein gemeint hatte. Vielleicht hatte er irgendein Signal falsch interpretiert, während sie ihm eigentlich nur hatte zu verstehen geben wollen, er solle sich gefälligst ein bisschen mehr anstrengen. Also tat er etwas, worauf er ganz bestimmt nicht stolz war – aber wenn es um seine Gefühle für Thea ging, spielte Stolz schon lange keine Rolle mehr.

Er stieg in sein Auto, das er etwa einen halben Block von dem frisch renovierten Haus in Beverly Hills entfernt abgestellt hatte, in dem sich Theas Büro befand, wartete und fuhr ihr nach, als sie vierzig Minuten später das Haus verließ. Thea steuerte weder ein Restaurant noch einen Bürokomplex an, in dem vielleicht ein Arbeitsessen hätte stattfinden können.

Sie fuhr zu dem Haus, in dem sie wohnte.

Da ihr Wohnzimmer über eine breite Fensterbank verfügte, auf der sie es sich wenig später in Shorts und T-Shirt gemütlich machte, die Haare offen und einen Laptop auf dem Schoß, wusste er, dass sie ganz bestimmt keinen Besuch mehr erwartete, bei dem es um ihre Arbeit gegangen wäre.

Thea hatte kein Arbeitsessen. Sie hatte an diesem Abend überhaupt keine Verabredung.

Sie wollte ganz einfach nichts von ihm wissen.

Thea hatte eigentlich noch arbeiten wollen, gab aber irgendwann jeglichen Versuch auf und ging stattdessen in die Küche, um ihren Vorrat an Erdnussbutter-Doppelkeksen zu plündern. Sie schenkte sich ein großes Glas Milch ein, setzte sich an den runden Küchentisch, den sie zusammen mit der Wohnung übernommen hatte, und vernichtete systematisch vier Kekse. Sie klappte sie nicht auseinander, um Füllung und Kekse getrennt zu genießen, sie biss einfach zu und kaute so lange, bis ihr Mund trocken wurde und sie mit einem Schluck Milch nachspülen musste.

Eigentlich hätte das alles ungeheuer befriedigend sein müssen, denn solche Keksorgien waren ein Genuss, den sie sich für Tage aufsparte, in denen ihr zu viele Dumpfbacken und Vollidioten über den Weg gelaufen waren. Heute … Klar, der Tag war hart gewesen, aber richtig schlimm doch erst zum Ende hin. Nicht, weil David eine Dumpfbacke oder ein Vollidiot gewesen wäre, sondern weil genau das Gegenteil der Fall war. Der Mann war klug, verfügte über jede Menge Talent und war so sexy, dass es einem bei seinem Anblick schwummrig wurde.

Wunderschöne, hellbraune Augen, die bei entsprechender Stimmungslage auch schon mal golden schimmern konnten, Haare in sattem Mahagoni mit hier und da einem Stich ins Bronzefarbene, ein starker, muskulöser Körper und eine Haut, die in einem so warmen Farbton schimmerte, dass man sie einfach nur anfassen wollte, überall. Köstlicher ging es ja wohl kaum. Nahm man das Lächeln dazu, bei dem einem das Herz schmolz, und die Persönlichkeit, dann konnte man nur zu dem Schluss kommen, dass es sich bei diesem David um den perfekten Mann handelte. Einen zum Anbeißen.

Außerdem war er Klient.

Schoolboy Choir war mit Abstand die wichtigste und umsatzstärkste Gruppe, die Theas Firma vertrat. Was noch wichtiger war: Die vier gehörten zu den Klienten, die Thea wirklich gern hatte.

Natürlich waren Fox, Abe, Noah und David nicht immer ganz einfach, aber im Großen und Ganzen arbeitete Thea unglaublich gut und gerne mit ihnen zusammen. Sie nahmen nicht nur ihre Musik ernst, sondern auch die Frau, die für sie die Öffentlichkeitsarbeit erledigte. Und wenn sie, einzeln oder auch geballt, manchmal murrten, sie würde für zu viel Publicity sorgen, waren die Jungs durch und durch Profis und verhielten sich dementsprechend. Gut, Abe war im letzten Jahr einem Journalisten gegenüber ausfällig geworden, aber die miese Ratte hatte eine solche Reaktion praktisch herausgefordert.

Wer hält denn schon einem Mann, der gerade einen langen, anstrengenden Flug hinter sich hat, ein Foto seiner noch nicht ganz Exfrau unter die Nase, die deutlich mit dem Kind eines anderen schwanger ist? In welchem Universum gilt das als gute Idee? Thea würde das Abe gegenüber nie zugeben, aber innerlich hatte sie applaudiert, als er dem Journalisten eine langte.

Und warum ging ihr das jetzt durch den Kopf? Warum plapperte sie in Gedanken über Nebensächlichkeiten? Weil sie nicht über das nachdenken wollte, was sich vorhin in ihrem Büro abgespielt hatte.

»David hat mich gebeten, mit ihm auszugehen«, verkündete sie den eierschalfarbenen Wänden, die bei ihrem Einzug hier ein schreiendes Pink gewesen waren. Dieser Einzug hatte vor sechs Monaten stattgefunden, gerade mal Stunden, nachdem sie ihren damaligen Verlobten mit seinem Kopf zwischen den Beinen einer ehemaligen Cheerleaderin angetroffen hatte, die auf der Suche nach einem gut betuchten Ehemann war.

Energisch schlug sie dieser hässlichen Erinnerung die Tür vor der Nase zu. Eric und sein Flittchen würden ihr keinen Funken emotionaler Energie mehr rauben. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Verdammt, warum musste es ausgerechnet David sein!

TEIL EINS

Vier Monate später …

1

David sagte den anderen nicht, dass er noch weggehen wollte. Sowohl seine Bandkollegen als auch die Crew, mit der Schoolboy Choir schon lange zusammenarbeitete, wussten, dass er am Abend vor einem Auftritt gern einen langen, ruhigen Spaziergang machte. Manchmal musste er sich dabei etwas einfallen lassen, um unerkannt das Hotel verlassen zu können, aber eigentlich bedrängten ihn die Journalisten nie allzu schlimm. In dieser Beziehung hatte er es gut, denn für Fox, Abe und Noah interessierten sich die Medien viel stärker als für ihn.

An diesem Abend war es sogar noch einfacher gewesen als sonst. Ein Großteil der Pressemeute war schon nach Hause gegangen, und die, die noch ausharrten, würden ihre Zeit ganz bestimmt nicht damit verschwenden, ausgerechnet dem Gentleman of Rock aufzulauern. Die Aussichten, bei David zu einem aufsehenerregenden Foto zu kommen, waren viel zu gering, da setzte man lieber auf die Möglichkeit, einen der anderen Jungs bei sexy Spielchen mit einer schönen Frau zu erwischen.

Mit gesenktem Kopf, das Gesicht teilweise unter der Kapuze seines dunkelgrauen Kapuzenshirts verborgen, verließ David eiligen Schrittes das Hotel, in dem die Band vor dem Konzert wohnte. Bald hatte er es hinter sich gelassen und konnte einfach so draufloslaufen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, sein weißes, maßgeschneidertes Hemd und die schwarze Hose gegen Jeans und ein T-Shirt zu tauschen, aber er hatte sich nicht noch groß umziehen mögen. Er wollte laufen und allein sein, mehr nicht.

Die langen, einsamen Spaziergänge liebte David seit der ersten großen, landesweiten Tournee der Band. Damals war es ihm irgendwann einfach zu viel geworden, immer im Mittelpunkt zu stehen, immer von Menschen umgeben zu sein, die etwas von ihm wollten. Er erinnerte sich noch genau daran, wie er sich nur noch nach einem sehnte – atmen zu können. Was irgendwie schon komisch war, hatte er doch als Kind in der winzigen Wohnung seiner Familie in der Bronx immer von einem riesigen Haus und einem großen, glänzenden Auto geträumt. Und als er sich das alles und noch viel mehr leisten konnte, sehnte er sich nach der Freiheit, unerkannt durch die Straßen einer Stadt streifen zu können.

David kannte Sydney, sie traten nicht zum ersten Mal hier auf. So konnte er sich ein bisschen von den Hauptstraßen absetzen und fand sich eine Stunde später – eigentlich schon wieder auf dem Weg ins Hotel – in den Ausläufern eines Rotlichtbezirks wieder. Die ein wenig finsteren, leicht verkommen wirkenden Sträßchen dort, mit ihren Stripschuppen und winzigen Kneipen, passten genau zu seiner Stimmung.

»Du musst sie endlich vergessen, David!«, ermahnte er sich nicht zum ersten Mal auf diesem Spaziergang. »Nimm dir irgendeine Frau mit nach Hause und vögle solange, bis du nicht mehr an sie denkst.«

Aber so einfach ging das nicht, was David inzwischen leider zur Genüge klar war. Weil er es nämlich versucht hatte. Zwei Tage, nachdem Thea ihr Desinteresse an ihm absolut klargestellt hatte, war er auf einer Party gelandet, wo es vor langbeinigen Models mit einer Vorliebe für Rockmusiker nur so wimmelte. Eine vollbusige Schönheit mit rabenschwarzem Haar und äußerst vollen Lippen hatte sich ihm förmlich an den Hals geworfen, um ihm eine unmissverständliche Einladung ins Ohr zu flüstern, bei der es um den Badezimmerfußboden gegangen war, auf dem sie zu gern vor David gekniet hätte, um ihn nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen.

Und er hatte das Angebot abgelehnt – wie bescheuert war das denn? Wahrscheinlich genauso bescheuert, wie einer Frau die Treue zu halten, die erklärtermaßen nichts mit ihm zu tun haben wollte. Frustriert und wütend über sich selbst, weil Theas Zurückweisung ihn immer noch so leiden ließ, schob sich David die Kapuze vom Kopf und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Ein Stück weiter die Straße entlang lud eine vom Alter mitgenommene schwarze Tür ohne Türsteher zum Besuch einer leicht heruntergekommen wirkenden Kneipe ein.

Wenn es schon Trübsal zu blasen galt, dann konnte er sich dazu doch auch gleich noch ein Bier genehmigen! Kurz entschlossen stieß er die schwarze Tür auf und betrat einen schummrigen, nicht besonders sauberen Raum voll zerkratzter Holztische, an denen echte, harte Männer hockten, die David an die Bauleute erinnerten, für die er als Junge oft Botengänge erledigt hatte. Das war damals gewesen, vor dem Stipendium, das ihm den Besuch des Internats ermöglicht hatte, dem er die Bekanntschaft seiner besten Freunden verdankte.

David entspannte sich und ließ die Schultern fallen, die er beim Betreten der Kneipe unwillkürlich hochgezogen hatte.

In Bars wie dieser hier fühlte er sich viel wohler als in den Fünf-Sterne-Restaurants und noblen Clubs, in denen sich Musiker, deren Platten immer wieder ganz oben in den Charts landeten, nach Meinung der Öffentlichkeit am liebsten aufhielten. »Ich nehme ein Bier vom Fass. Die Marke ist egal, was Sie dahaben«, sagte er zu dem bärtigen Wirt, bevor er sich mit Blick auf das Rugbyspiel im Fernseher oben an der Wand hinter dem Tresen einen Barhocker schnappte und sich setzte.

Er hatte gerade von seinem dunklen Bier den ersten Schluck getrunken, der ihm angenehm beißend und kalt durch die Kehle rann, als er spürte, wie jemand hinter ihn trat. David war in einer der rauesten Gegenden von New York aufgewachsen, weshalb die damals in ihm erwachten und geschulten Instinkte ihn den Spiegel im Rücken des Barmanns im Auge behalten ließen. Ehe er sich umdrehte, wollte er wissen, was ihn erwartete. Hinter ihm war, leicht seitlich versetzt, ein kahlköpfiger, schwer mit Muskeln bepackter Mann aufgetaucht, ein verächtliches Grinsen auf dem pockennarbigen Gesicht und am Hals ein Spinnennetz-Tatoo.

David wurde ganz warm im Bauch. Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen wandte er sich um. »Irgendwelche Probleme?«

Der Kahlkopf bleckte die Zähne und wandte sich an den nächsten Tisch rechts von ihm. »Habt ihr das gehört, Jungs?«, rief er seinen Freunden zu. »Die Rockstartunte hier will wissen, ob es Probleme gibt!«

An dem betreffenden Tisch kam lautes Lachen auf, während es im Rest der Bar auffallend still wurde. Ohne sich zu rühren und ohne dass man es ihm ansah, nahm David eine rasche Einschätzung aller Beteiligten vor. »Sieh zu, dass du weißt, wer dein Gegner ist!«, hatte sein Vater ihm immer wieder gepredigt, eine der ersten Lektionen, die er seinem Ältesten erteilt hatte. Vincente Rivera glaubte nicht an die Sache mit der anderen Wange, die man hinhalten sollte. Seine Söhne sollten von ihm lernen, wie man Rüpel zu Boden wirft und dafür sorgt, dass sie auch liegen bleiben. Daran glaubte er.

»Und ob es ein Problem gibt.« Der Kahle stieß David mit der Schulter an. »Die Bar hier ist was für echte Männer, nicht für Tunten.«

Wenn er es so wollte – gut! David war durchaus in Stimmung. Er hob sein Bierglas, trank einen langen Schluck, ließ es auf den Tresen knallen – und rammte dem Kahlkopf seine Faust ans Kinn, während er gleichzeitig das Bein vorschnellen ließ, um ihm am Knie zu treffen. Das Arschloch ging zu Boden wie eine Tonne Ziegel.

Seine Freunde sprangen auf, um sich laut brüllend auf David zu stürzen.

Der schickte sich breit grinsend an, ihnen zu zeigen, was diese »Rockstartunte« so alles drauf hatte.

Erst als ein Tisch und diverse Stühle zu Bruch gegangen waren und der Wirt die Bullen gerufen hatte, dämmerte es David, dass sich Thea mit den Auswirkungen dieser Episode würde befassen müssen. »Fuck!«, dachte er, als er allein in eine Zelle bugsiert wurde, während seine Gegner alle zusammen in der gegenüberliegenden Zelle Platz fanden. »Fuck! Fuck!« Er ließ sich an der vollgekritzelten Wand zu Boden gleiten. Ein Anruf stand ihm zu, hatte der diensthabende Sergeant gesagt, aber er hatte beschlossen, davon lieber keinen Gebrauch zu machen.

Wen hätte er auch anrufen sollen? Fox hatte endlich Molly bei sich, worauf der Leadsänger seit ihrer Ankunft in der Stadt sehnsüchtig gewartet hatte, und Abe und Noah hatten unter Garantie auch ihre Pläne. Natürlich hätte jeder der drei ohne mit der Wimper zu zucken alles über Bord geworfen, um David zu Hilfe zu eilen, doch die Bullen hatten ihm ziemlich eindeutig klargemacht, dass er die Nacht so oder so in der Zelle verbringen würde. Welchen Grund gab es da, die Pläne seiner Freunde durcheinanderzubringen?

»Ruft mich an, wenn ihr etwas tut oder von euch gebt, was die Medien interessieren könnte und wovon sie wahrscheinlich Wind bekommen. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Ich hasse Überraschungen, wagt es also nicht, mir welche zu bescheren.«

Diese eindringliche Warnung hatte Thea den vier Freunden von Schoolboy Choir gleich am Anfang ihrer Zusammenarbeit zukommen lassen. Thea nahm kein Blatt vor den Mund, aber gerade ihrer Ehrlichkeit und Direktheit wegen hatten sich die Jungs dazu entschieden, sie mit der Öffentlichkeitsarbeit für die Band zu betrauen. Thea war die Beste, und sie widmete sich mit ganzem Herzen und großem Engagement ihrer Arbeit, wobei sie sich von ihren Klienten nichts gefallen ließ. David tat sich bestimmt keinen Gefallen, wenn er sie nicht anrief.

Das alles war ihm durchaus auch klar, nur schaffte er es an diesem Abend nicht, sich dieses Wissen zu Herzen zu nehmen und entsprechend zu handeln. Thea hatte ihm dermaßen wehgetan, als sie ihn zurückwies – schlimmer konnte es doch kaum noch werden, oder? Immer noch loderte der Schmerz in ihm wie eine Fackel, die drohte, ihn bei lebendigem Leib zu verbrennen. Wie lange wollte er sie eigentlich noch mit sich herumtragen? »Fuck!« Laut stöhnend schlug er mit dem Kopf gegen die Wand. »Fuck! Fuck! Fuck!«

Es war noch früh am Morgen, und Thea trank gerade ihre dritte Tasse Kaffee, als ihr Telefon klingelte. Stirnrunzelnd registrierte sie die Nummer auf dem Display als die von Fox. Was konnte er wollen? Er wusste doch, dass sie in Urlaub fahren wollte. Sie war überhaupt nur deswegen schon auf, weil sie vor dem Abflug am Nachmittag noch Einzelheiten für einige Interviews regeln wollte, die für die Band geplant waren. Molly war bei Fox. Wenn der jetzt Zeit mit einem Anruf verschwendete, konnte das nur Ärger bedeuten. »Was ist los, Fox?«

»David sitzt im Knast.«

»Was?« Thea ließ sich auf ihr Sofa fallen, in ihrem Kopf drehte sich alles. »David? Du meinst nicht zufällig Noah oder Abe?«

»David«, wiederholte Fox düster. »Er war an einer Kneipenschlägerei beteiligt, bei der so viel zu Bruch ging, dass er …«

Sie unterbrach ihn mit wild klopfendem Herzen: »Ist alles in Ordnung mit ihm?«

»Ein blaues Auge und angeknackste Rippen, aber es scheint ihm besser zu gehen als den anderen Beteiligten. Ich bin auf dem Weg zum Polizeirevier, um ihn abzuholen, aber wahrscheinlich haben die Medien schon Wind von der Sache bekommen.«

Thea richtete sich wieder auf. Sie kniff die Augen zusammen. »Wann hat diese Schlägerei denn stattgefunden?«

»Gestern Abend. Ja, ich weiß, er hätte dich gleich anrufen sollen, aber er hat es nicht getan. Kriegst du das geregelt?«

»Natürlich kriege ich das geregelt.« Sie notierte sich sämtliche Details, die Fox beizusteuern wusste, darunter auch den Namen der Bar, in der die Schlägerei stattgefunden hatte, beendete das Telefonat und setzte sich an ihre Arbeit, die in diesem Fall auf Schadensbegrenzung hinauslief. Ein Rockstar, der sich danebenbenahm, war an und für sich keine große Sache, allerdings kam es sehr darauf an, wie die Medien über den jeweiligen Fehltritt berichteten. Wenn David in der Presse als arroganter Schnösel bezeichnet wurde, der harmlosen Einheimischen gegenüber den Larry hatte raushängen lassen und jetzt meinte, das ginge in Ordnung, weil er ein international bekannter Musiker war, dann konnte das übel enden.

Als Erstes rief sie in der Bar an und ließ sich mit dem Besitzer verbinden.

»Mr Rivera entschuldigt sich für den entstandenen Schaden.« In diesem Fall fand Thea nichts dabei, David Worte in den Mund zu legen. »Natürlich kommen wir für alle erforderlichen Reparaturen auf. Bitte lassen Sie die Rechnungen direkt an mich schicken.«

Der Wirt brach in lautes, schallendes Gelächter aus, das eine ganze Weile andauerte. »Nee, machen Sie sich darum mal keinen Kopf«, sagte er schließlich. »Das sollen die Knalltüten bezahlen, die angefangen haben, dafür sorge ich schon. Ihr Typ saß hier friedlich vor seinem Bier und sah sich ein Rugbyspiel an, bis Bruiser fand, er müsse mal wieder beweisen, dass er der Größte ist. Dafür hat er sich wohl aber diesmal den Falschen ausgesucht, was?«

David hatte sich mit jemandem geprügelt, der sich Bruisernannte? Also offen damit angab, anderen blaue Flecken zu verpassen? Und David hatte hinterher besser ausgesehen als sein Kontrahent? Nicht nur das: Fox hatte von Typen gesprochen, Plural, der Wirt von Knalltüten, ebenfalls Plural. Bruiser schien nicht Davids einziger Gegner gewesen zu sein.

Thea hatte zugegebenermaßen einige Mühe, das alles zu verdauen. David war das stabile, solide Element in der Band, derjenige, durch den die Gruppe zu einer Familie geworden war. Sie wusste zwar nicht, ob das auch nur einem der Beteiligten klar war, doch für sie war es nicht zu übersehen, dass David bei Schoolboy Choir als ruhender Pol fungierte, selbst mitten im heftigsten Ungewitter. Er war so geerdet, sich seiner Identität so sicher, dass ihn nichts aus der Bahn werfen konnte. David wusste, wer er war.

Er ließ sich nicht in Kneipenschlägereien verwickeln.

Er mutete Thea nicht zu, seinen Dreck wegzumachen.

Er landete nicht mit einem blauen Auge und angeknacksten Rippen im Knast!

Nur war genau das gerade geschehen. »Ich gebe Ihnen trotzdem meine Adresse und Handynummer«, sagte sie zum Barbesitzer, denn so verwirrt und verärgert sie auch sein mochte, es würde sie nicht von ihrer Arbeit ablenken. »Wahrscheinlich meldet sich der eine oder andere Reporter bei Ihnen und …«

»Ich hab schon mit ein paar Journalisten gesprochen«, unterbrach sie der Mann gut gelaunt. »Das Telefon klingelt praktisch in einer Tour.«

Thea hätte am liebsten laut geseufzt. Sie würde David mit bloßen Händen erwürgen, wirklich, das würde sie! »Na ja«, sagte sie, um zu retten, was noch zu retten sein mochte, »falls Sie Hilfe brauchen, was die Presse betrifft …«

Der Barbesitzer ließ sie auch diesmal nicht ausreden. »Nee, mit denen komme ich schon allein klar. Ich sage allen, der Drummer hat die Typen, die ihn angemacht haben, windelweich geprügelt. Und zwar gekonnt. Das hat der Mann irgendwo gelernt, wo sie nicht gerade auf die feine Art boxen, das ist schon mal klar.«

Thea fiel das Atmen schon erhe