Rundreise Vietnam - Wolfgang Pade - E-Book

Rundreise Vietnam E-Book

Wolfgang Pade

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Beschreibung

Berichtet wird über die Rundreise in Vietnam, auf der wir das tropische Land vom Norden zum Süden bereisen. Wir starten die Rundreise aus unserer schwäbischen Heimatgemeinde Illingen in Württemberg bei Stuttgart. Ab Frankfurt fliegen wir nach Hanoi in den Norden Vietnams. Nach der Hauptstadtbesichtigung fahren wir zur Halongbucht und verbringen dort zwei Tage auf einem Schiff, um die aus dem Meer ragenden, steilen und grünen Felsinseln zu sehen. Zurück nach Hanoi fliegen wir in die moderne Stadt Da Nang, diese liegt mitten in Vietnam, am südchinesischen Meer. Nach der Großstadtbesichtigung Da Nang führt unsere Route weiter zur Stadt Hue, die einst der Sitz des Kaisers der alten Nguyen-Dynastie und die lange Hauptstadt von Vietnam war. Das nächste schöne Ziel ist die alte u. historische Stadt Hoi An, die uns u.a. mit ihren vielen Wasserkanälen begeistert. Von Dan Nang fliegen wir in die südliche Ho-Chi-Minh-Stadt, die früher Saigon hieß und einst Hauptstadt des Landes war. Nach Besichtigung des wirtschaftlichen Zentrums besuchen wir das Mekong-Delta u. tauchen in die kleinen Flussarme ein. Der Reisebus bringt uns danach an die Küste nach Phan Thiet, dort genießen wir eine Woche im Strandhotel am Meer. Von der Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt fliegen wir in unsere schwäbische Heimat. Der Reisebericht enthält 240 Farbfotos.

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Vorwort

Liebe Leser,

mein Name ist Wolfgang Pade und reisen ist meine

große Leidenschaft, bereits mit vierzehn Jahren reiste ich,

mit gleichaltrigen Freunden, allein durch Europa,

mit sechzehn waren alle Länder Europas

und Nordafrikas schon mehrfach besucht.

Egal ob mit dem Zug, Bus, Auto, Motorrad, Flugzeug,

Segelboot oder Kreuzfahrtschiff, ich wollte hinaus in die Welt,

um mir diese anzuschauen, es spielte für mich auch keine

Rolle ob ich im Zelt, einem fünf Sterne Hotel

oder auf einem Segelboot, bzw. Kreuzfahrtschiff nächtigte.

Erleben wie es wo anders auf der Welt zu geht, Landschaften

bestaunen, Tiere beobachten und Menschen kennenlernen,

so wie deren Gebräuche, Kulturen und Lebensart zu erkunden.

Das faszinierte mich schon mein ganzes Leben lang,

das war meine Motivation, mein Antrieb,

so bereiste ich inzwischen alle Kontinente,

viele ferne Länder, mit fremdartigen Kulturen,

gänzlich anderen Glaubensrichtungen,

anderen Lebenseinstellungen,

so wie auch mit deutlich unterschiedlichen,

aber interessanten Essgewohnheiten.

Inzwischen bin ich sechsundfünfzig Jahre alt

und arbeite als Ingenieur in einem großen Konzern.

Seit dem siebenundzwanzigsten Lebensjahr

bin ich mit meiner Frau Silvia verheiratet,

gemeinsam haben wir zwei Söhne.

Berichtet wird über die Rundreise in Vietnam, auf der

wir das tropische Land vom Norden zum Süden bereisen.

Wir starten die Rundreise aus unserer schwäbischen Heimatgemeinde Illingen in Württemberg bei Stuttgart. Ab Frankfurt fliegen wir nach Hanoi in den Norden Vietnams. Nach der Hauptstadtbesichtigung fahren wir zur Halongbucht und verbringen dort zwei Tage auf einem Schiff, um die aus dem Meer ragenden, steilen und grünen Felsinseln zu sehen. Zurück nach Hanoi fliegen wir in die moderne Stadt Da Nang, diese liegt mitten in Vietnam, am südchinesischen Meer. Nach der Großstadtbesichtigung Da Nang führt unsere Route weiter zur Stadt Hue, die einst der Sitz des Kaisers der alten Nguyen-Dynastie und die lange Hauptstadt von Vietnam war. Das nächste schöne Ziel ist die alte u. historische Stadt Hoi An, die uns u.a. mit ihren vielen Wasserkanälen begeistert. Von Dan Nang fliegen wir in die südliche Ho-Chi-Minh-Stadt, die früher Saigon hieß und einst Hauptstadt des Landes war. Nach Besichtigung des wirtschaftlichen Zentrums besuchen wir das Mekong-Delta u. tauchen in die kleinen Flussarme ein. Der Reisebus bringt uns danach an die Küste nach Phan Thiet, dort genießen wir eine Woche im Strandhotel am Meer. Von der Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt fliegen wir in unsere schwäbische Heimat. Der Reisebericht enthält 240 Farbfotos.

Die Tour wurde von Silvia und Wolfgang durchgeführt. Wir sahen wunderschöne tropische Landschaften, erlebten die Kultur des Landes und aßen exotische Nationalspeisen. Ich hoffe sie haben Interesse bekommen und möchten mein Buch lesen, dazu wünsche ich viel Freude.

Wolfgang Hans Werner Pade

Rundreise Vietnam

Wir wollten wieder auf große Reise gehen, es sollte eine Tour mit einem uns bisher unbekanntem Ziel sein. Ein warmes Land, das wir zuvor noch nie besucht hatten. Nachdem die letzten drei Reisen auf einem Kreuzfahrtschiff durchgeführt wurden, nämlich von Hamburg nach Spitzbergen, davor die Flusskreuzfahrt in Russland und die Kreuzfahrt in der Karibik, sollte es nun eine Rundreise in ein subtropisches- oder gar tropisches Land werden. Meine Frau Silvia mag eigentlich keine Rundreisen die mit einem Bus durchgeführt werden, da aber ich die letzten drei Mal kompromissbereit war, wollte sie mir ausnahmsweise entgegen kommen und mir eine Freude, mit einer Reise meiner Wahl, bereiten. Ich wollte es in dem Urlaub nicht nur warm haben, sondern auch mal wieder eine fremde Kultur mit neuen Landschaften kennen lernen. Schön wäre es auch eine neue Küche zu probieren.

Nach dem Stöbern in verschiedenen Katalogen und im Internet, fanden wir eine interessante Reise in Vietnam, die auch noch am Ende der Rundreise eine Woche Erholung in einem Strandhotel inklusive hatte. Das gefiel sogar meiner Frau, nach dem anstrengenden Teil ausruhen und am Pool oder Meer relaxen. Der Preis der Reise war erschwinglich und die Tour wurde von einem namenhaften Anbieter durchgeführt.

So konnten wir sicher sein, dass die Reise auf jeden Fall stattfindet und durch die langjährige Erfahrung uns keine Unannehmlichkeiten entstehen. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Anbieter war die Reise schnell gebucht. Es war unkompliziert, denn ein deutscher Reisepass der mindestens noch sechs Monate nach Reiseende Gültigkeit hatte, war völlig ausreichend. Kein Visum, keine weiteren lästigen Dokumente. Der Start der Reise war Anfang Juni und die ganze Tour verlief in einem groben Zeitfenster von über zweieinhalb Wochen.

Nach dem Prospekt werden wir Vietnam von Norden anfliegen, um uns Hanoi anzuschauen, anschließend mit dem Bus in die Halongbucht fahren, um dort zwei Tage auf einem Schiff zu verbringen. Ganz in Ruhe schauen wir uns die vielen hohen und begrünten Felsen an, die steil mitten aus dem Meer ragen, betrachten schöne Tropfsteinhöhlen und schwimmen im Meer. Mit dem Bus fahren wir zurück nach Hanoi und fliegen von dort in die Stadt Da Nang, die mittig in Vietnam am Meer liegt. Dort werden wir nicht nur die moderne Großstadt Da Nang besuchen, sondern auch die Stadt Hue, die im Zentrum von Vietnam liegt, sie war einst der Sitz der Kaiser der Nguyen-Dynastie und von achtzehnhundertzwei bis neunzehnhundertfünfundvierzig die Hauptstadt von Vietnam. Weiter geht die Reise mit dem Bus, um die alte historische Stadt Hoi An, mit ihren vielen Wasserkanälen zu besichtigen. Wir verlassen das Zentrum von Vietnam und fliegen in den Süden von Da Nang nach Ho-Chi-Minh-Stadt, die früher einmal Saigon hieß. Diese große Stadt ist das wirtschaftliche Zentrum von Vietnam und war früher schon einmal die Hauptstadt des Landes. Nach der Besichtigung von Ho-Chi-Minh-Stadt werden wir das Mekong-Delta besuchen und in die Flusswelt mit ihren vielen kleinen Flussarmen eintauchen. Mit den fantastischen Eindrücken des Mekong-Deltas in unserem Reisegepäck geht es mit dem Reisebus nach Phan Thiet, um dort eine entspannte Woche am Meer in einem schönen Strandhotel zu genießen.

Die Zeit des Wartens war vorüber und so fuhren wir, mit dem inkludierten Zugticket, aus unserer schwäbischen Heimatgemeinde Illingen Württemberg nach Frankfurt am Main. Um von dort, nach einer dreistündigen Wartezeit, mit dem großen Langstreckenflugzeug, die knapp elfstündige Flugreise nach Hanoi anzutreten. Der Flug verlief reibungslos und wir bekamen schmackhafte Speisen serviert, so wie Getränke in vielerlei Ausführungen. Ein paar Gäste tranken gleich am Anfang des Fluges so viel, dass diese nach der Landung in Hanoi von der Flugbegleiterin geweckt werden mussten. Das wäre uns persönlich etwas zu hart gewesen, aber der kredenzte Rotwein zum Essen schmeckte uns gut und so bekamen wir ein wenig Bettschwere und konnten wenigstens ein paar Stunden schlafen. Am nächsten Morgen noch ein leckeres Frühstücksomelette mit gebratenem Speck, ein frisches Brötchen, Marmelade, Käse und ein Croissant, dazu heißen Kaffee, ein Glas Orangensaft und der Tag wird dein Freund. Nach der pünktlichen Landung ging es relativ zügig aus dem Flugzeug, durch die Kontrollen zum Abholen unseres Gepäcks. Dann zu unserem Guide, der am Ausgang des Flughafens, mit einer großen Tafel unserer Namen, uns in Empfang nahm. Wir wurden freundlich begrüßt, sogar in deutscher Sprache und warteten bis alle Gäste der Gruppe vollzählig beisammen waren. Mit den vierzehn Personen liefen wir zu unserem Bus und freuten uns schon auf das Hotel. Bis der Guide uns mittteilte, dass wir erst die Stadtrundfahrt unternehmen und alles anschauen und am Spätnachmittag zum Hotel fahren. Das war schon ein kleiner Schock. Aber im Nachhinein musste ich sagen, war diese Entscheidung richtig. Da es erst zehn Uhr war und wir eine Fahrt zum Hotel sparten, konnten wir mehr Zeit für die Besichtigung in Anspruch nehmen. Erstaunlicherweise waren Silvia u. ich nicht wirklich müde, trotz der kurzen, schlafenthaltsamen Nacht im Flugzeug.

So fuhren wir in dem super bequemen Bus, mit seinen roten, breiten Ledersitzen, die mehr einem bequemen Wohnzimmersessel glichen, zur ersten Sehenswürdigkeit. Die Sitze waren so breit, dass nur drei Sitzplätze pro Sitzreihe in den Bus passten. Auch die Beinfreiheit nach vorn war extrem großzügig und ich mit meinen hundertneunzig Zentimetern weiß wovon ich rede. Wir fühlten uns in diesem Reisebus wohl wie im Wohnzimmer. Natürlich war dieser Reisebus pikobello sauber und roch gut.

Auf der Fahrt vom Flughafen zum High-Light von Hanoi, nämlich dem Regierungsviertel des Ho Chi Minh Komplexes, erzählte uns der Guide sehr viel über sein Land Vietnam. Er startete die Präsentation seines Landes mit Ho Chi Minh. Dieser Mann wurde achtzehnhundertneunzig geboren und starb neunzehnhundertneunundsechzig, er wurde neunundsiebzig Jahre alt und führte ein sehr einfaches und bescheidenes Leben. Ho Chi Minh ist geschichtlich und politisch der wichtigste Mann von Vietnam, er war ein vietnamesischer Revolutionär und kommunistischer Politiker, er war im Jahre neunzehnhundertfünfundvierzig bis neunzehnhundertfünfundfünfzig Premierminister und Präsident von neunzehnhundertfünfundvierzig bis neunzehnhundertneunundsechzig der Demokratischen Republik Vietnam. Ho Chi Minh besuchte in seiner Jugend das Ausland, u.a. war er in Moskau und Paris. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Kommunistischen Partei Vietnams und ihm zu Ehren wurde die Stadt Saigon nach der Wiedervereinigung, zwischen Nord- und Südvietnam, in die Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt. Am zweiten September neunzehnhundertfünfundvierzig wurde Vietnam unabhängig von Frankreich, der letzten Bestatzungsmacht. Anerkannt ist Vietnam als unabhängiges und eigenständiges Land aber erst seit neunzehnhundertvierundfünfzig. Die heutige Staatsform ist die Sozialistische Republik, mit einem Präsidenten als Staatsoberhaupt und einem Regierungschef als Premierminister an der Spitze.

Die Hauptstadt von Vietnam ist Hanoi und diese regiert ein Land mit ungefähr siebenundneunzig Millionen Einwohnern, die auf einer Fläche von dreihundertzweiunddreißigtausend Quadratkilometer leben. Damit ist die Fläche Vietnams nur unwesentlich kleiner als die von Deutschland, hat aber mehr Einwohner als Deutschland.

Das Land ist mit über tausendsechshundertfünfzig Kilometer in der Nord-Südachse sehr lang gezogen, in der Breite ist es an der schmalsten Stelle nur fünfzig Kilometer und die Breiteste Ost-West-Ausrichtung beträgt sechshundert Kilometer. Auf der östlichen Seite grenzt das Land im Norden an den Golf von Tonkin, im Osten an das südchinesische Meer und im Süden an den Golf von Thailand. Die umliegenden Nachbarstaaten im Inland sind im Norden und Osten China, von Nord bis über die westliche Mitte liegt Laos und im südlichen Bereich Richtung Westen grenzt Kambodscha. Vietnam ist zu drei Viertel von Bergland und Hochebenen überzogen, jedoch gibt es insgesamt einundvierzigtausend Flusskilometer in Vietnam. Die zwei größten Flüsse mit seinen gewaltigen Flussdeltas sind im Norden und Süden des Landes, namentlich handelt es sich um den Roten Fluss und dem Mekong. Weil die Flüsse oftmals naturbelassen sind, können nicht überall große Schiffe darauf fahren. Im Bereich der Deltas ist das Land besonders fruchtbar und es kann Reis, Gemüse und Obst mit hohen Erträgen angebaut werden.

In Vietnam ist vietnamesisch die Amtssprache, die auch von über achtundachtzig Prozent der Bevölkerung gesprochen und geschrieben wird. Vietnam erkennt Minderheiten an und fördert sogar dessen Sprachen und Schriften.

Durch die französische Kolonialzeit sprechen viele Vietnamesen auch Französisch, aber auch Russisch, Deutsch, Tschechisch und Polnisch wird von vielen Vietnamesen beherrscht, weil sie in den vergangenen Zeiten mit den Staaten des Ostblocks kooperierten, studierten oder als Arbeiter dort beschäftigt waren. Aber auch in Vietnam bleibt die Zeit nicht stehen und so setzt sich immer mehr die englische Sprache in den Schulen durch, dies kommt durch die wirtschaftlichen Interessen des Landes Vietnam, die immer mehr internationale Geschäfte, vor allem mit Partnern die ebenfalls Englisch in der Schule unterrichtet bekamen, betreiben. Aber man nähert sich auch wieder den USA"ehemaliger Feind" an, weil dies von wirtschaftlichen Interesse ist und dieser spricht auch Englisch.

Der Glauben in Vietnam ist sehr schwer heraus zu finden, denn knapp zweiundachtzig Prozent der Vietnamesen sind Atheisten. Es wird aber geschätzt, dass zirka zwanzig Millionen Buddhisten und sechs Millionen Katholiken sich des Glaubens angenommen haben.

Weitere Konfessionen sind die Cao Dai mit ungefähr zwei Millionen Anhänger, gefolgt von Hoa Hao mit einer Millionen, ungefähr fünfhunderttausend Protestanten und fünfzigtausend die zum Islam stehen. Grundsätzlich haben die Vietnamesen keine harte Trennung zwischen den einzelnen Glaubensrichtungen, es ist vielmehr eine historisch gewachsene Mischung, die sich mit allerlei Religionen vermengen. Es wird durchaus auch noch Ahnenkult mit Opfergaben, usw. betrieben. Die Verfassung Vietnams sieht generell eine Religions- und Glaubensfreiheit vor. Weil Religionen aber immer eine gewisse Konkurrenz zum staatlichen Einfluss auf die Bevölkerung darstellt, wurden Religionen in der Vergangenheit seitens der Kommunistischen Partei Vietnams mit Misstrauen beäugelt.

Das Bildungssystem in Vietnam ist so gegliedert, dass die ersten fünf Schuljahre Pflicht sind und sozusagen wie bei uns in Deutschland die Grundschule ist. Danach kann eine Prüfung durchgeführt werden, die die Zulassung bis zur neunten Klasse gewährleistet, quasi wie bei uns die Mittelschule. Um an der zehnten bis zwölften Klasse teilnehmen zu dürfen, muss wieder eine Aufnahmeprüfung bestanden werden. Danach hat man, wie in Deutschland, das Abitur in der Tasche u. darf studieren. Leider ist es aber in Vietnam so, dass die Bevölkerung oftmals sehr arm ist und so kommt es, dass nur zwei Drittel die fünfte Klasse abschließen kann, weil die Eltern das Geld für die Bücher, Schulkleidung, usw. nicht zur Verfügung stellen können. Gerade auf dem Land müssen oft die Kinder, zur Versorgung der Familie, ihren Beitrag als Arbeitskraft leisten. Wenn die Familie aber das Studium finanzieren kann, so gibt es staatliche und private Universitäten, die besten davon sind die Staatliche Universität in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. Auch hier muss eine Aufnahmeprüfung bestanden werden, bevor ein Studium genehmigt wird. Seit zweitausendacht gibt es auch eine Vietnamesisch-Deutsche Universität.

Dann erzählt und unser Guide von dem Klima im Land, dass aus der europäischen Sicht fantastisch ist, aber nur wenn man bei dieser hohen Temperatur und der Luftfeuchtigkeit nicht im Freien körperlich arbeiten muss. Zum Schwimmen und Baden ist es sehr angenehm, aber nicht für anstrengende Tätigkeiten. Die wärmsten Monate sind der Juni, Juli und August zwischen fünfundzwanzig und zweiunddreißig Grad mittlere Temperatur Minimum und Maximum. Also wie in Deutschland nur wärmer. Die tiefsten Temperaturen sind von achtzehn bis fünfundzwanzig Grad im Monat Januar zu finden. Scherzhaft meinte er, Schnee gibt es hier keinen, alle Gäste im Bus mussten lachen. Am wenigsten regnet es im Februar und am meisten im Oktober, aber dann wie aus Kübeln und zwar den ganzen Tag, darauf folgen gern große Überschwemmungen.

Dann scherzte unser Guide weiter und meinte hier gibt es viele Tiere im Land, große und kleine, so wie auch Affen ... auf zwei Beinen. Die Stimmung war gut im Bus und er lockte wieder ein paar Lacher aus den Gästen. Unser Guide sprach gutes und deutliches Deutsch, er versprach sich nicht einmal.

Ich wunderte mich sowieso, dass die Mitreisenden noch so konzentriert und aufnahmefähig waren, es war bestimmt die Vorfreude auf das was wir gleich sehen werden. Dann wurde er wieder etwas ernster und erzählte von der Tierwelt in Vietnam. Es gibt hier noch asiatische Elefanten, Java-Nashörner, Tiger, zu den Affen zählen die Languren, Makaken, Schopfgibbons und Plumploris, Raubtiere sind u.a. Malaienbären, Marmorkatzen sowie etliche Schleichkatzenarten, zu den Paarhufern zählen die Kantschile, Muntjaks, Hirsche, Bantengrinder und Gaure, natürlich gibt es auch noch Krokodile, Fledermäuse, Flughunde, Raubvögel, Singvögel und jede Menge Reptilien, wie Schlangen und Echsen, Frösche und eine Menge Insekten. Viele der Tiere leben nur ungestört in den Nationalparks, wie zum Beispiel in dem Cat-Tien-Nationalpark oder Vu-Quang-Nationalpark. Aber auch hier gibt es immer wieder Wilderer die das große Geld sehen und die Tiere abschlachten, entweder für den Eigenbedarf als Nahrungsmittel oder zum Verkauf z.B. nach China das wertvolle Horn der Java-Nashörner oder der asiatischen Elefanten dessen kostbaren Elfenbeinstoßzähne. Die Bevölkerung wächst ständig und Land wird immer knapper, da wird die Not oft groß und die Menschen greifen zu.

Als letztes erzählte er uns noch von der guten Wirtschaft, dem steigenden Tourismus und dem leistungsstarken Militär im Land, den Vietnam steh auf Platz sechzehn der besten Armen der Welt. Aktuell gibt es keine Bedrohung und die Regierung senkt die Kosten für das Militär, um Geld zu sparen. Was auch sehr sinnvoll ist, meinte er freudig, mit einem breiten Lachen im Gesicht.

Wir sind gleich bei unserem ersten Ziel, bitte vergessen sie nicht den Fotoapparat und ihren Geldbeutel. Es wird zwar nichts geklaut, aber falls sie etwas kaufen möchten brauchen sie Geld. Dann plauderte er vom Ho Chi Minh Mausoleum Komplex in Hanoi. Wir halten inzwischen auf einem geteerten Parkplatz unter großen Bäumen und lauschen seinen Worten. Vom Bus aus laufen wir über den großen grünen, mit Gras bewachsenen Platz, zum Mausoleum von Ho Chi Minh.

Er liegt mitten in der Stadt und es ist der wichtigste Platz des ganzen Landes, denn hier liegt der Mann, dem wir die Freiheit von Vietnam zu verdanken haben und was gibt es schon wichtigeres als die Freiheit. Es wird still in der Reisegruppe und alle können den Gefühlen und Gedanken unseres Guides folgen. Er meint, wir müssen ruhig sein und dürfen nicht über die Linie laufen, auch nicht das Wachpersonal ärgern.

Das Gebäude des Mausoleums erinnert an ein pyramidenförmiges Monument, stark an ein sowjetisches Denkmal und vermittelt bereits von außen jene ernsthafte Atmosphäre, die auch in seinem schlichten Inneren vorherrscht.

Aus großen grauen Natursteinblöcken gemauert, im Grund aus einem Rechteck bestehend, mit umlaufend sechs Rechtecksäulen pro Seite, aus gleichem Material bestehend. Oben ein großes, massives rechtwinkliges Flachdach mit Überstand und einer großen in Stein gemeißelten Inschrift Ho-Chi-Minh. Darüber nochmals ein kleinerer rechteckiger flacher Block. Das ist alles, gewaltig, schlicht und einfach. Um die Anlage sind sehr schön geschnittene große Bäume, teils in Tonkübeln oder direkt in der Erde, die in ihrer Form an Bonsais, nur eben größer, erinnern. Rechts und links des bewachten Eingangs stehen je sieben ovale goldfarbene Kränze mit je einer roten breiten Schleife quer über dem Kranz. Die Soldaten haben eine schöne weiße Uniform an. Natürlich läuft gleich mal einer über die verbotene Linie, sofort pfeift der Soldat mit sehr ernster Miene in seine Trillerpfeife und wedelt aufgeregt u. hektisch mit den Händen in seinen Handschuhen.

Ho Chi Minh Mausoleum Komplex in Hanoi

Ho Chi Minh Mausoleum von beiden Seiten

Nach Besichtigung des Mausoleums liefen wir quer über den ordentlich gepflegten grünen Platz, um den Neubau der Vietnamesischen Nationalversammlung von außen zu betrachten. Unser Guide erzählte uns ganz stolz, das dieses neue und wunderschöne Gebäude von einem deutschen Architekten geplant und durchgeführt wurde. Das deutsche Architekturbüro gewann zweitausendsieben den Wettbewerb. Das Architekturbüro aus Hamburg baut sehr viele neue Gebäude, nicht nur in Hanoi, sondern in ganz Vietnam.

Im Jahre zweitausenddreizehn war Baubeginn und ein Jahr später wurde das Gebäude eingeweiht. Die Grundformen eines Kreises, für den Plenarsaal und einem Quadrat in der Außenform des Gebäudes sollen in Vietnam Himmel und Erde symbolisieren. Der besonders anspruchsvoll gestaltete Plenarsaal ist der Kern des Gebäudes. Hier wurde vor allem auf die Optik und Akustik durch die Bauherren und Architekten ein besonders hoher Stellenwert eingeräumt. Im runden Deckenelement, das eine Fläche von vierhundertfünfzig Quadratmeter besitzt, wurden über viertausendfünfhundert LED-Einheiten verbaut, die den quadratischen Saal mit einem warmen Licht ausleuchten. Im Inneren des Gebäudes finden fünfhundert Abgeordnete bequem Platz, so wie dreihundertvierzig Besucher. Denn in Vietnam werden all fünf Jahre genau fünfhundert Abgeordnete gewählt, die achtundfünfzig Provinzen des Landes vertreten sollen, so ist die Vorgabe.

Die sehr modern wirkende Außenfassade besteht aus viel Glas und Beton und lässt viel Licht in das Gebäude eindringen. Unter der Erde befinden sich zwei Stockwerke, so dass die Abgeordneten auch mit dem Auto bequem anreisen und parken können. Nach der ausführlichen Information, laufen wir wieder zurück über den großen Platz, um die schönen historischen Regierungsgebäude im französischen Baustil, alle in gelber Farbe, bewundern zu können.

Neubau der Vietnamesischen Nationalversammlung

Gelbe Regierungsgebäude in französischen Baustil

U: Präsidentenhaus im Ho Chi Minh Komplex mit Garten

Als nächsten führt uns unser Guide zum gelben Präsidentenhaus im Ho Chi Minh Komplex. Es ist ein dreistöckiges Gebäude das im französischen Kolonialstil errichtet wurde. Das prächtige Gebäude steht mitten in eine sehr gepflegten und schönen Grünanlage. Auch dieses Gebäude wurde von einem deutschen Architekten im Jahre neunzehnhundert bis neunzehnhundertsechs geplant und errichtet. Der Präsidentenpalast wurde bis neunzehnhundertvierundfünfzig vom französischen Generalgouverneur bewohnt. Ho Chi Minh sollte in diesen wunderschönen Palast einziehen, aber er hat ihn nie bewohnt. Er lebte bescheiden, in den ersten vier Jahren in den Diensthäusern, die unweit des Präsidentenpalastes standen.

Später zog er in ein kleines Haus direkt am schönen See und über den Sommer wohnte er in einem einfachen Holzhaus, das nach dem Vorbild traditioneller Stelzenhäuser errichtet wurde. Dies hatte im Sommer den Vorteil, dass es frisch und luftig in dem kleinen Haus blieb, so war die Sommerhitze einigermaßen erträglich, denn Klimaanlagen wollte er nicht. In das Stelzenhaus zog er neunzehnhundertachtundfünfzig ein und lebte in den zwei schlichten Räumen, ohne sanitäre Einrichtung bis er neunzehnhundertneunundsechzig starb. Das Haus trägt den Spitznamen "Onkel Hos Stelzenhaus".

Die Lage am See ist sehr ruhig und vom Straßenlärm durch den Park mit Mangroven- und Mangobäumen abgesichert. Er war ein sehr bescheidener Mann, was ihn selber betraf, aber für das Land Vietnam wollte er immer nur das Beste, vor allem aber die Freiheit und Unabhängigkeit. Er wollte auch nicht in einem großen Mausoleum beerdigt werden, sondern nur schlicht und einfach, aber gegen seinen Willen, weil er so vom Volk verehrt wurde, liegt er nun doch dort.

Zu seinem persönlichen Dienstautos oder auch Staatsfahrzeuge gehörten drei Limousinen, die ihm aber von ausländischen Regierungen geschenkt wurden. Ein Fahrzeug wurde dem bescheidenen Ho Chi Minh, neunzehnhundertfünfundfünfzig von der Sowjet Union, zum Geschenk gemacht.

Diensthäuser in dem Ho Chi Minh vier Jahre lebte

Haus Ho Chi Minh, mit Stelzenhaus rechts unter den Bäumen

Unten: Dienstautos / Staatsfahrzeuge von Ho Chi Minh