Scars & Scarlett - Mia Kingsley - E-Book + Hörbuch

Scars & Scarlett E-Book und Hörbuch

Mia Kingsley

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Beschreibung

Die schlimmsten Narben fügen wir uns selbst zu. Scarlett zweifelt daran, dass ihre Schwester Julia Selbstmord begangen haben soll. Denn Julia hatte kurz vor ihrem Tod eine mysteriöse Affäre – ausgerechnet mit jemandem aus der einflussreichen Familie Stockbridge. Also verschafft sie sich Zugang zum Familienanwesen in den Hamptons und lässt sich in ein berauschendes Spiel aus Dominanz, Unterwerfung und Eifersucht verwickeln. Zu spät bemerkt sie, dass sie im gleichen fatalen Desaster wie ihre Schwester gefangen ist. Doch die Intrigen um sie herum sind bereits zu dicht gesponnen. Und Julias Tod scheint nicht das einzige Geheimnis zu sein, das die Familie hütet … Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

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Seitenzahl: 313

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Zeit:7 Std. 17 min

Sprecher:Emilia Schilling

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SCARS & SCARLETT

MIA KINGSLEY

DARK ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2015, Deutschland.

Korrektorat: Claudia Heinen – http://sks-heinen.de

Coverfoto: © Oleg Gekman – stock.adobe.com

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

Scars & Scarlett

Prolog

Tagebuch – Eintrag 1

Kapitel 1

Tagebuch – Eintrag 2

Kapitel 2

Tagebuch – Eintrag 3

Kapitel 3

Tagebuch – Eintrag 4

Kapitel 4

Tagebuch – Eintrag 5

Kapitel 5

Tagebuch – Eintrag 6

Kapitel 6

Tagebuch – Eintrag 7

Kapitel 7

Tagebuch – Eintrag 8

Kapitel 8

Tagebuch – Eintrag 9

Kapitel 9

Interlude – 1

Kapitel 10

Interlude – 2

Kapitel 11

Interlude – 3

Kapitel 12

Interlude – 4

Kapitel 13

Interlude – 5

Kapitel 14

Interlude – 6

Kapitel 15

Interlude – 7

Kapitel 16

Im Schatten – 1

Kapitel 17

Im Schatten – 2

Kapitel 18

Im Schatten – 3

Kapitel 19

Im Schatten – 4

Kapitel 20

Im Schatten – 5

Kapitel 21

Im Schatten – 6

Kapitel 22

Im Schatten – 7

Kapitel 23

Epilog

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Über Mia Kingsley

SCARS & SCARLETT

Die schlimmsten Narben fügen wir uns selbst zu.

Scarlett zweifelt daran, dass ihre Schwester Julia Selbstmord begangen haben soll. Denn Julia hatte kurz vor ihrem Tod eine mysteriöse Affäre – ausgerechnet mit jemandem aus der einflussreichen Familie Stockbridge. Also verschafft sie sich Zugang zum Familienanwesen in den Hamptons und lässt sich in ein berauschendes Spiel aus Dominanz, Unterwerfung und Eifersucht verwickeln. Zu spät bemerkt sie, dass sie im gleichen fatalen Desaster wie ihre Schwester gefangen ist. Doch die Intrigen um sie herum sind bereits zu dicht gesponnen. Und Julias Tod scheint nicht das einzige Geheimnis zu sein, das die Familie hütet …

Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

PROLOG

SCARLETT

Die schlimmsten Narben fügen wir uns selbst zu.

Die Sonnenbrille half kaum gegen das Flirren der Sonnenstrahlen. Nach der Hitze in Südamerika hätte mich der New Yorker Sommer eigentlich nicht so überraschen sollen, aber ich begann prompt zu schwitzen.

Ich fächelte mir mit dem Seidentop, das ich trug, Luft zu und schnippte mit den Fingern. Mein Hündchen richtete sich mit einem deutlich hörbaren Hecheln auf. Er präsentierte mir die ausgestreckte Zungenspitze, darauf lag der lederne Griff der Leine, die direkt zu seinem Halsband führte. Als ich sie ergriff, ließ er ein leises, äußerst zufriedenes »Wuff« hören.

Ich war ebenfalls zufrieden, denn dieser Urlaub hatte mir wunderbare 22.000 Dollar beschert – steuerfrei und in bar, so wie ich mein Geld am liebsten hatte. Die vier Tage waren in der geräumigen Villa nur so verflogen und mein Gastgeber Tony würde mindestens eine Woche nicht sitzen können.

Doch das war für ihn in Ordnung, denn er stand ohnehin lieber in den Businessmeetings, die er für seinen globalen Konzern leitete.

Ich wollte gerade das Flugzeug verlassen, als ich Commissioner Norton mit drei uniformierten Kollegen auf das Flugzeug zusteuern sah. Zuerst verschränkte ich die Arme und legte ein spöttisches Lächeln auf. Immerhin war mein Date mit dem Commissioner erst am Freitag.

Je näher er kam, desto besser konnte ich sein Gesicht sehen und erschrak. Seine Lippen waren fest aufeinandergepresst, die Augen schmal und er war blass. Sehr blass.

Aus Sorge tastete ich nach dem Geländer, das die Stufen begrenzte, die hinunter auf die Landebahn führten. Ich war erfahren genug im Umgang mit Menschen, um zu wissen, dass er nicht hier war, um Lady Scarlett höchstpersönlich in Empfang zu nehmen – er wollte mit Scarlett Wilkins sprechen.

Tony bemerkte, dass etwas nicht stimmte, und richtete sich auf. Die Leine hatte ich ohnehin schon losgelassen, sie baumelte nun vor seinem flachen Bauch herum.

»James, was ist los?«, fragte ich, während eine eisige Hand mein Herz umschloss und langsam zudrückte.

Er stieg die Stufen hinauf und schob mich langsam zurück in den Flieger. »Lass uns drinnen reden, Scarlett.«

Dafür, dass er sonst Champagner von meinen Zehen nuckelte, hatte er einen wirklich bestimmenden Tonfall drauf.

Commissioner James Norton legte eine Hand um meine Wange, als das schrille Piepen in meinen Ohren einsetzte.

»Das ist nicht wahr. Das würde sie nie tun …«, flüsterte ich, bevor meine Stimme brach. Gnädigerweise wurde es um mich herum dunkel.

Es stellte sich heraus, dass meine Schwester Julia bereits seit drei Tagen tot war, als ich nach Mexiko aufbrach. Die Nachbarn hatten sich erst später über den Geruch beschwert.

Wir hatten uns zwar nahegestanden, aber wir telefonierten nicht unbedingt täglich, was vor allem an unserem Lebensstil gelegen hatte.

Während ich New Yorks Vorzeigedomina war, hatte meine jüngere Schwester Julia sich als Künstlerin versucht. Sie hatte nie etwas zustande gebracht und war wahllos zwischen den Künsten hin und her gesprungen, aber sie war eine bestechende Persönlichkeit gewesen.

Wenn sie nicht gerade versuchte, zwischen Malerei, Bildhauerei oder Fotografie ihre wahre Leidenschaft zu finden, war sie als Muse tätig gewesen. Es war irgendetwas an ihrem Gesicht gewesen, das Männer und Frauen gleichermaßen fasziniert hatte. Selbst ich hatte mich inspiriert gefühlt, wenn ich ihr am Tisch gegenübergesessen hatte.

In den letzten Wochen war sie einem Schriftsteller verfallen, das wusste ich noch. Sie hatte mich aus einer Villa auf Long Island angerufen, aber relativ schnell wieder aufgelegt. Ich hatte den Eindruck gehabt, dass ihr etwas auf dem Herzen gelegen hatte, aber sie war schon immer zurückhaltend gewesen.

Ich hatte vorgehabt, sie danach zu fragen, wenn eines unserer gelegentlichen Telefonate angestanden hätte. Doch so, wie die Polizei es mir weismachen wollte, hatte Julia sich umgebracht, gleich nachdem sie das letzte Mal aufgelegt hatte.

Sie wollten mich davon überzeugen, dass meine sanftmütige, ausgeglichene Schwester sich freiwillig in ihre Badewanne gelegt und die Pulsadern aufgeschnitten hatte.

Der Commissioner hatte mir die Details eigentlich nicht berichten wollen, aber letztlich hatte ich darauf bestanden. Julias Körper war zerschunden, hatte er gesagt: Blaue Flecken an den Handgelenken und den Innenseiten der Oberschenkel, Striemen auf dem Po und zahlreiche Knutschflecken. Außerdem waren Spermaspuren gefunden worden – überall.

Diese Information bestärkte mich zusätzlich in dem Glauben, dass sie sich nicht umgebracht hatte. Julia hatte sich schon vor Jahren dazu bekannt, Frauen zu bevorzugen, wobei sie heterosexuellen Abenteuern nicht abgeneigt gewesen war.

Ich war mir sicher, dass meine Schwester umgebracht worden war. Ich war überzeugt, dass sie an den falschen Mann geraten war.

Und ich wusste, dass ich diesen Mann finden würde.

Die Trauerfeier zog wie ein dichter Nebel an mir vorbei und das triste, verhangene Wetter mit der schwül-drückenden Hitze passte zu meiner Stimmung.

Stumm und unbeteiligt stand ich da, als der Sarg in das Grab gleich neben dem meiner Eltern in die Erde gelassen wurde. Innerlich vibrierte ich vor Wut.

Nachdem es endlich vorbei war, machte ich den wenigen Trauergästen klar, dass wir weder gemeinsam essen noch Kaffee trinken würden. Es war deswegen ein so kleiner Kreis auf der Beerdigung, weil ich mir nicht die Mühe gemacht hatte, irgendwem Bescheid zu sagen.

Julia hatte sehr illustre Freunde und sicherlich wäre irgendjemand von ihnen auf die Idee gekommen, ein irisches Klageweib zu bezahlen. Ich wollte allein sein mit meiner Wut, meiner Hilflosigkeit.

Noch immer starrte ich auf das Grab und ballte die Fäuste, als ein großer, schlanker Mann neben mich trat.

»Verschwinde«, zischte ich und hob nicht einmal den Blick.

»So redest du nicht mit mir, Mademoiselle.« Er nahm meine Hand und drückte sie fest.

Ich schloss die Augen und schluckte schwer. »Was willst du hier, Malcolm?«

»Dir beistehen. Und du brauchst kein weiteres Wort zu sagen, denn ich werde nicht gehen.« Sein Tonfall hatte sich von selbstbewusst zu unnachgiebig kalt geändert.

Nachdem ich tief Luft geholt hatte, straffte ich die Schultern. Malcolm Hardin war ein Freund, mein Boss, mein gelegentlicher Liebhaber und mein Lehrmeister.

»Wohin fahren wir?«, fragte er und ich wusste, dass ich den Kampf nur verlieren konnte.

»Zu Julias Wohnung.«

Er nickte knapp, legte meine Hand auf seinen Unterarm und brachte mich zu der schwarzen Limousine, die vor dem Tor auf uns wartete.

Die Fahrt verlief schweigend, weil ich nichts zu sagen hatte und er klug genug war, das zu respektieren.

Mein Magen krampfte sich zusammen, als wir schließlich in Manhattan vor dem Komplex hielten, in dem ein reicher Gönner Julia eine Wohnung geschenkt hatte. Der Schlüssel brannte schon seit Stunden ein Loch in die Hosentasche meiner Jeans und als wir den Aufzug betraten, musste ich meinen Mageninhalt herunterkämpfen.

Das Siegel der Polizei klebte noch an der Tür und ließ mich stocken. Als Malcolm sein langes Klappmesser zückte und die Klinge hervorschnellen ließ, war ich doch froh, dass er mich begleitete.

Er durchtrennte den Aufkleber und betrat noch vor mir die Wohnung. Ich folgte ihm und schnupperte. Obwohl alle Spuren beseitigt worden waren, lag ein metallischer Geruch in der Luft.

»Ich sehe mich in ihrem Schlafzimmer um.«

Er nickte knapp und ging auf Julias Schreibtisch zu, der mit mehr Blättern bedeckt war, als es vermutlich in einem Geschäft für Bürobedarf zu kaufen gab.

Ein stahlharter Ring legte sich um meine Rippen, als ich das Schlafzimmer meiner Schwester durchwühlte. Außer einem kleinen Tütchen Kokain fand ich nichts von Bedeutung.

Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, zuckte Malcolm mit den Achseln. Bevor er New Yorks erfolgreichste Sexklubs eröffnet hatte, war er bei der Armee gewesen, deswegen vertraute ich seinem Urteil, wenn er sagte, dass er nichts gefunden hatte.

Auf dem Wohnzimmertisch lag ihr Laptop und aus einer Laune heraus klappte ich ihn auf. Das E-Mail-Programm war geöffnet und der Cursor blinkte noch hinter dem letzten, getippten Wort.

SH,

ich glaube, dieses Mal habe ich wirklich Mist gebaut. Aber ich kann einfach nicht aufhören. Ausgerechnet ich.

Wir wissen doch beide, dass SM eigentlich nicht meine Kragenweite ist. Verdammte Scheiße! Ich weiß nicht einmal, wie ich es Danielle beichten soll, aber ich muss von hier verschwinden. Diese Familie ist pures Gift, sie macht süchtig und ich

An der Stelle brach die Nachricht ab und ein eisiger Schauer lief meinen Rücken herunter.

»Weißt du, wer SH ist?«, fragte Malcolm und streichelte mich beruhigend. Die Adresszeile war leer, dennoch nickte ich.

»Ich bin SH, es steht für Schwesterherz.«

Malcolm presste die Lippen aufeinander und nickte dann. »Darf ich?«, fragte er und deutete auf den Bildschirm.

»Natürlich.« Ich vertraute ihm. Im Moment war er der einzige Mensch, dem ich überhaupt vertraute. Der Einzige, der mir glaubte, dass Julia sich nicht umgebracht hatte.

Nach einer Weile drehte er den Laptop zu mir. Ich starrte die Landkarte an, auf der eine Stelle mit einer Stecknadel markiert war.

»Fowler Street, Water Mill, Long Island, New York«, las ich vor.

»Von dort wollte Julia die Nachricht schicken, die hat sie nicht hier getippt«, erklärte Malcolm und verschränkte seine Arme.

Ich zog mein Handy hervor und tippte die Adresse sowie den Namen Danielle in das Suchfeld des Browsers.

Sobald ich die Ergebnisse hatte, richtete ich meinen Blick auf Malcolm. »Sagt dir die Familie Stockbridge etwas?«

Malcolm erhob sich steif und zupfte seine makellos sitzende Hose zurecht. »Du wirst dich nicht mit ihnen anlegen.«

»Ach nein?«, erwiderte ich angriffslustig.

»Nein. Ich bringe dich nach Hause und dann überlegen wir uns gemeinsam einen Plan. Du wirst auf keinen Fall eigenmächtig handeln.«

»Entschuldige, hatte ich nicht erwähnt, dass ich volljährig bin?«

Obwohl ich Malcolm schon fast mein ganzes Leben kannte, war ich immer wieder erstaunt darüber, wie schnell und geschmeidig er sich bewegen konnte.

Im Bruchteil einer Sekunde hatte er mich gepackt und gegen die Wand gedrückt, so hart, dass die Luft aus meinen Lungen wich. Sein Unterarm lag auf meiner Kehle, sein Bein spreizte meine Schenkel, sein Körper nagelte meinen fest.

Ich röchelte und wollte ihn von mir schieben. Genauso gut hätte ich versuchen können, rückwärts durch die Wand zu spazieren.

»Sag, dass es dir leid tut und du keine dummen Sachen mehr machen wirst.«

Wütend wand ich mich in seinem Griff. »Du bist nicht mehr mein Meister.«

Sein Schwanz wurde hart, als ich zappelte. Er liebte es, wenn ich mich wehrte und keine Chance gegen seine körperliche Überlegenheit hatte. »Das klang vor zwei Wochen noch anders, als du wimmernd über meinen Beinen lagst und gar nicht genug bekommen konntest.«

Trotzig sah ich ihn an, doch meine Gegenwehr erlahmte immer mehr, bis ich schließlich weich und nachgiebig in seinen Armen hing.

Er strich eine meiner blonden Strähnen nach hinten. »Es ist zu deinem Besten und das weißt du. Der Gedanke, dich ebenso zu verlieren wie Julia, macht mich wahnsinnig.«

Verdammter Kerl! Der zärtliche Ton in seiner Stimme brachte eine Saite in mir zum Klingen, die ich lieber begraben hätte.

»Ich weiß.«

Widerstrebend setzte ich mich in den Fond der Limousine, doch schon an der ersten Ampel flammte mein Zorn erneut auf. Der Fahrer hätte rechts abbiegen müssen, aber wir fuhren nach links – eine Entscheidung, die er garantiert nicht eigenständig getroffen hatte.

Ich löste mich aus Malcolms Griff und glitt auf die gegenüberliegende Sitzbank. Mit verschränkten Armen verkündete ich: »Du wolltest mich nach Hause bringen.«

»Das tue ich auch.« Gelangweilt sah er aus dem Fenster. Seine Haltung war so lässig, dass ich ihn am liebsten verprügelt hätte.

»Und warum fahren wir dann zu dir?«

»Weil ich nicht gesagt habe, wann ich dich nach Hause bringe. Dir steht es auf der Stirn geschrieben, dass du dumme Dinge planst. Du wirst die Nacht bei mir verbringen, dich angemessen dafür entschuldigen, dass du ungehorsam warst, und in der Zeit werde ich meine Leute ausschicken, um die nötigen Informationen zu sammeln.«

Mein Schoß meldete sich bei seinen Worten mit einem Klopfen. Dieser verdammte Kerl. »Ich habe keine Lust auf ein Stelldichein. Bring mich nach Hause.«

Der Blick aus seinen bernsteinfarbenen Augen ließ mich erzittern. Doch er sagte nichts. Wir wussten beide, dass ich nicht aus einem fahrenden Wagen stürzen würde – und wir wussten beide, dass ich die Ablenkung begrüßte. Letztlich jedenfalls.

Es ging allein um meinen Trotz – ein Zug an mir, den Malcolm nur zu gern brach.

Als der Wagen vor dem Whip hielt, über dem Malcolm in einem Penthouse wohnte, kam ich ihm zuvor und öffnete die Hintertür, noch bevor der Fahrer das Auto umrundet hatte. Malcolm wollte nach mir greifen, dieses Mal war ich jedoch schneller und entwischte ihm.

Sein Zorn drang ungefiltert zu mir, als wir im Aufzug standen. »Ich war in letzter Zeit zu lasch zu dir.«

Ich wollte, dass er die Kontrolle verlor. »Du bist immer zu lasch zu mir.«

Noch bevor die Aufzugtüren sich im Penthouse öffneten, hatte er mich über die Schulter geworfen.

In seinem Schlafzimmer ließ er mich unsanft auf das Bett fallen und packte im gleichen Moment den Saum meines Shirts. Das reißende Geräusch hallte in meinen Ohren nach, als er mir die Überreste des Designeroutfits vom Körper zog. Glücklicherweise war meine Jeans zu dick, um sie in Stücke zu reißen, deshalb begnügte er sich damit, sie mir unnötig ruppig auszuziehen.

Nur in Unterwäsche lag ich auf der schwarzen Satinbettwäsche, als Malcolm mit den schweren Ledermanschetten zurückkehrte. Bevor ich mich aufrichten konnte, hockte er sich mit seinem ganzen Gewicht auf meine Beine und fing mühelos meine Fäuste ab. Er konnte sie mit einer Hand halten, während er mit der anderen das Leder um meine Gelenke schlang.

Ich musste die Arme weit auseinandernehmen, um die Bettpfosten zu erreichen, an denen er die Manschetten befestigte.

Obwohl ich mich wie verrückt gebärdete, packte er meine Füße. Er lachte, als ich versuchte, nach ihm zu treten, und drückte meine Fußsohlen gegen seine Erektion, seine Augen glitzerten. Zur Strafe versuchte ich, sein Gesicht zu erwischen.

Doch es nützte nichts, er fesselte meine Beine ebenso erbarmungslos, wie er es mit den Armen getan hatte. Weit gespreizt und gut zugänglich lag ich auf seinem Bett und funkelte ihn erbost an.

Malcolm griff in seine Hosentasche und holte das Messer hervor. Ich zuckte zusammen, als die Klinge aufschnappte. Es wäre nicht das erste Mal, dass er mich schnitt – aber bisher hatte ich ihn vorher nie auf diese Weise provoziert.

Er beugte sich über mich und das Licht der Deckenlampe brach sich blitzend in der silbernen Klinge. Meine Bauchdecke flatterte, obwohl ich mich bemühte, ruhig zu liegen.

Vielsagend betrachtete Malcolm meine Nippel, die fest zusammengezogen durch die feine Spitze meines schwarzen BHs stachen. Statt mich zu schneiden, durchtrennte er Unterwäsche im Wert von über 500 Dollar, bis ich vollkommen nackt vor ihm lag.

Mit einem diabolischen Lächeln legte er das Messer weg, bevor seine Finger durch meine Spalte glitten.

»Du bist nass«, stellte er fest und drückte einen Kuss zwischen meine Brüste. Seine Bartstoppeln kratzten über meine Haut und ich schnappte nach Luft. Überrascht hob er den Kopf. »So aufgewühlt? Dabei habe ich noch gar nicht angefangen.«

Seine Lippen glitten über meine Titten und ich spannte mich an. Es dauerte quälend lang, aber ich wusste, dass er mich früher oder später seine Zähne spüren lassen würde. Trotzdem schrie ich auf, als er das erste Mal zubiss.

»Willst du dich entschuldigen?«

So hochmütig, wie es mir in der gefesselten Position möglich war, warf ich den Kopf zurück. »Fick dich!«, knurrte ich.

»Ich hatte so sehr gehofft, dass du das sagen würdest, Scarlett.« Er drehte sich um und zog die beiden Flügeltüren auf, die in sein Spielzimmer führten.

Mit einem Ballknebel und einer Gerte kehrte er zurück.

Auffordernd hielt er den Knebel an meine Lippen und ich sperrte den Mund auf. Natürlich hätte ich mich anfangs weigern können, aber dann würde er mich nur noch härter bestrafen – ich war mir jetzt schon nicht sicher, ob ich es ertragen konnte.

»Schon besser«, murmelte er, als er mich geknebelt hatte, und griff nach der Gerte. Er ließ sein Handgelenk kreisen und es knackte. Malcolm zeigte mir sein triumphierendes Lächeln, als würde das Geräusch mich beeindrucken.

Genervt rollte ich mit den Augen und zuckte zusammen, als das flache Ende der Gerte die glatte Haut meines Venushügels traf.

»Kein Augenrollen«, zischte er und verlieh seiner Aussage Nachdruck, indem er ein zweites Mal meine Scham traf, dieses Mal ein Stück tiefer.

Zwar zuckte ich unter den Schlägen, aber meine Klit erwachte zum Leben. Das Blut schoss in die Stellen, die er getroffen hatte, und antwortete mit einem herrlichen Kribbeln. Ich wurde noch feuchter, als ich ohnehin war.

Die lederne Spitze strich über meinen Kitzler, als würde Malcolm mich vorwarnen wollen. Drei schnelle Schläge prasselten auf die empfindliche Perle, ich stöhnte in den Knebel.

Der Schmerz war nicht stark genug, um mir Tränen in die Augen zu treiben, aber er hallte nach, bevor die Lust folgte und Hitze durch meinen Unterleib strömte.

»Immer noch zu lasch?« Malcolm klang durch und durch bösartig.

Meine Pussy antwortete, indem sie sich zusammenzog und mich lüstern beben ließ. Die Feuchtigkeit benetzte bereits meine Schenkel.

Er legte den Griff unter mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Bittersüße Wollust sorgte dafür, dass ich zitterte, während er mich anstarrte. »Zehn Schläge und die Klammern.«

Wut wallte in mir auf und wäre ich nicht geknebelt gewesen, hätte ich ihr lautstark Ausdruck verliehen, doch so wandte ich nur den Blick ab.

Malcolm kniete sich zwischen meine Schenkel und begann, meine Möse zu liebkosen. Seine kundigen Finger strichen zwischen den feuchten Labien entlang, tauchten kurz in meinen Eingang und massierten meine Klit, bis ich zuckend vor ihm lag.

Natürlich hörte er kurz vor dem Orgasmus auf und ich schwebte in der frustrierenden Sphäre zwischen unbändiger Lust und unerfülltem Verlangen.

Die Zähne der ersten Klammer bohrten sich in mein empfindliches Fleisch und ich war kurz davor, den Knebel durchzubeißen. Doch als Malcolm seinen feuchten Daumen – feucht von meinem eigenen Saft – auf meinen Kitzler legte, mischte sich Geilheit unter den Schmerz. Die nächste Klammer umfing die Schamlippe und quetschte sie ein, Malcolm ließ den Daumen kreisen, bis ich mich anspannte.

Die ersten Vorläufer eines umwerfenden Höhepunkts zuckten durch meinen Unterleib, wieder ließ er mich fallen. Stattdessen berührte er ganz zufällig die Klammern und neue Pein wogte durch mich.

Mit drei Fingern drang er in mich, drehte und wendete die Finger, weitete mich und fickte mich mit ihnen. Meine Feuchtigkeit lief inzwischen stetig, benetzte meinen Anus.

Malcolm zog sich zurück und verteilte meinen Saft auf meinen Lippen, die vom Knebel auseinander gezwungen wurden. Mit der Zungenspitze kostete er meinen Geschmack und zeichnete die Umrisse meines Mundes nach.

Derweil tasteten seine Finger nach meinen Nippeln und kniffen hinein. Kleine Punkte flimmerten vor meinen Augen, gleichzeitig wurde ich noch erregter.

Mein Brustkorb hob und senkte sich schnell, als er nach der Gerte griff. Dieses Mal umkreiste er meine Titten.

Meine Augen weiteten sich mit dem ersten Schlag, die Haupt prickelte. Dann traf der zweite Hieb die gleiche Stelle, dieses Mal deutlich fester. Ich zuckte zusammen, doch die Fesseln ließen mir keinen Spielraum.

Der dritte Schlag brachte mich dazu, erneut an den Manschetten zu zerren, doch ich bewegte damit nur die Klammern an meiner Pussy. Wieder legte sein Daumen sich auf meine Lustperle, er drückte dagegen. Er kreiste nicht, er massierte nicht, er drückte nur dagegen und trotzdem war ich so erregt, dass es mich näher an den Höhepunkt trieb.

Die Erregung lief in Wellen und Malcolm schien seine Schläge diesem Rhythmus anzupassen. Meine Brüste waren mit roten Flecken übersät, die Brustwarzen fest zusammengezogen.

Als würden die harten Spitzen ihn anziehen, platzierte Malcolm den nächsten Hieb darauf und ich schrie in den Knebel.

Sein Daumen drückte gegen meinen Kitzler, zwei Finger drangen in meine Möse, rieben über die magische Stelle in meinem Inneren. Sein Blick bohrte sich in meinen, wieder rannte ich mit Anlauf auf den Abgrund zu, wieder stoppte er mich genau im richtigen Moment.

Frustriert ballte ich die Hände zu Fäusten und keuchte. Die Härchen in meinem Nacken waren nass geschwitzt und ich atmete, als hätte ich einen Marathon hinter mir.

Als der Daumen von meiner Perle verschwand, ersetzte Malcolm ihn mit der Gerte. Jetzt bereute ich meinen mangelnden Gehorsam wirklich.

Mit den Fingern der anderen Hand legte er den kleinen Knopf frei und schlug zu. Einmal, zweimal, insgesamt fünf schnelle Hiebe landeten an der empfindlichsten Stelle. Jeder schmerzte auf seine Weise und war doch so wohldosiert, dass ich sie ertragen konnte.

Viel schlimmer war das unerfüllte Verlangen, das mich quälte wie ein bohrender Hunger. Ich zappelte und wollte die Schenkel schließen, doch ich konnte nicht.

Die Intensität nahm zu und mit ihr die Hitze. Meine Klit pulsierte und brannte, pulsierte und brannte, pulsierte und brannte. Dann zog mein Unterleib sich zusammen und ich kam hart.

Malcolm hatte mich nicht einmal richtig angefasst und ich war so geil, dass die Schläge mit der Gerte ausreichten, um mich explodieren zu lassen.

Er löste die Klemmen und massierte meine Schamlippen, während ich leise wimmerte. Immer wieder berührte er ganz aus Versehen meinen Kitzler, der nach dem Orgasmus – und den Schlägen – unendlich empfindlich war.

Malcolm war so groß, dass er sich nur kurz zur Seite lehnen musste, um meine Beine zu befreien. Er legte meine Knie über seine Schultern, ich spürte seine große Eichel an meinem Eingang und holte Luft.

Offenbar war ihm danach, mich sehr tief zu ficken. In dieser Position konnte ich ihm nicht ausweichen. Langsam und genüsslich schob er seinen Schwanz in mich. Meine Pussy weitete sich, passte sich ihm an, umfing ihn eng.

»Fuck, Baby«, knurrte er und kniff noch einmal in meine Nippel, bevor er sich endlich in mir bewegte.

Mein Rücken rieb über das Laken, als ich mich seinen hemmungslosen Stößen hingab. Ich pulsierte um ihn herum, umklammerte seinen Schaft und spürte, wie der nächste Orgasmus sich in mir aufbaute.

Jedes Mal, wenn er sich ganz in mir versenkte, stieß er meine Klit an und ich wusste, dass ich bald schon kommen würde.

Erbarmungslos vögelte Malcolm mich durch und kurz, bevor ich so weit war, spürte ich seinen Zeigefinger an meinem Hintereingang. Da ich so nass war, dass die Feuchtigkeit bis dort gelaufen war, schob er seinen Finger mühelos durch den engen Ring.

Als er ihn in mir bewegte, erreichte ich endlich den Orgasmus, den ich so dringend benötigte. Ich schrie in den Knebel, rang nach Atem, während meine Fingerknöchel weiß hervortraten.

Malcolm steckte einen zweiten Finger dazu und tastete, nur durch das dünne Häutchen getrennt, nach seinem eigenen Schwanz. Mein Höhepunkt ging nahtlos in den nächsten über, als auch er kam und sein Sperma tief in mir verspritzte.

Malcolm schlief tief und fest, als ich mich erhob. In seinem Wohnzimmer schaltete ich die kleine Lampe auf seinem Sekretär an und suchte einen Zettel. Mit dem Füller verfasste ich schwungvoll meine Nachricht, die ich nicht unterschrieb. Er würde auch so wissen, wer sie hinterlassen hatte.

Such mich nicht.

TAGEBUCH – EINTRAG 1

JULIA

Es war eine der Partys, wie nur Danielle sie geben konnte. Ich war gern mit ihr zusammen – abgesehen davon, dass sie die reinste Versuchung darstellte, bestach sie durch ihren unnachahmlichen Charme.

Doch auf diesen Partys konnte ich nicht mit ihr mithalten. Das dunkelblaue Kleid liebkoste ihren Körper, die braunen Locken bauschten sich um ihren Kopf und die Augen blitzten. Die Farbe des Kleids betonte das leuchtende Strahlen in ihren Augen nur noch mehr. Die rosigen Lippen – von denen ich aus eigener Erfahrung wusste, wie weich sie auf meiner Haut waren – verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln.

Der Mann neben ihr hatte scheinbar einen schmutzigen Witz gemacht, und während sie lachend den Kopf in den Nacken legte, umfasste sie seinen Unterarm. Ich wusste, dass sie absolut nicht auf Männer stand, sonst hätte diese Geste mich eifersüchtig gemacht.

Auch so litt ich darunter, dass es mir nicht so leichtfiel, mich den gesellschaftlichen Konventionen anzupassen. Dabei wurde es eigentlich von mir erwartet, mich danebenzubenehmen, weil mein Ruf als exzentrische Künstlerin davon lebte.

Mit meiner blassen Haut und den blonden Haaren war ich das genaue Gegenteil von Danielles warmer Schönheit. Ich wusste, dass ich auf die meisten hier unnahbar, kühl und distanziert wirkte.

Ihr Bruder Blake schob sich durch den Raum und trat neben sie, legte die Finger auf ihren unteren Rücken. Er beugte sich zu ihr, um etwas dicht neben ihrem Ohr zu flüstern. Danielle schüttelte knapp den Kopf und drehte sich weg – das eindeutige Zeichen, dass er entlassen war.

Mein Herz klopfte schneller, als er sich auf den Weg nach draußen machte, wo ich stand. Ein enger Ring legte sich um meine Rippen, machte mir das Atmen nahezu unmöglich. Ich konnte es nicht riskieren, mit ihm alleine zu sein, dazu waren seine Worte vom letzten Mal zu deutlich in meiner Erinnerung.

Aber er schnitt mir bereits den Weg ab, weil er auf die einzige Tür zusteuerte, die auf den Balkon führte. Unsicher tastete ich hinter mir nach der rauen Brüstung und klammerte mich daran fest.

Meine Knie wurden weich, mein Puls raste. Der spöttische Ausdruck in seinen braunen Augen – die gleichen Augen wie Danielles – machte mich nur noch nervöser. Was war in seiner Gegenwart nur los mit mir? Sonst war ich selbstsicher und wusste, was ich wollte. Danielle gegenüber verhielt ich mich ausgesprochen dominant, weil sie danach verlangte.

Blake jedoch – ein Blick von ihm und ich wollte auf die Knie sinken, um mich ihm zu ergeben.

Seine Haare, die je nach Lichteinfall zwischen dunkelblond und hellbraun changierten, waren wieder perfekt zerzaust. Das Lächeln, das er mir präsentierte, ließ mich schwer schlucken.

Er schloss die Türen und mit einem Mal waren wir allein. Hinter mir rauschte der Nordatlantik mit einem bedrohlichen Grollen, obwohl es eine warme Nacht im Spätfrühjahr war, der Sommer ließ sich bereits erahnen.

»Julia.« Blake sagte nicht mehr als meinen Namen und ich wusste, dass ich verloren war. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und kam auf mich zu. Obwohl ich schon direkt an der Brüstung stand, wich ich zurück, bis sie sich schmerzhaft in meine Haut bohrte.

Die anderen Partygäste würden mir nicht zur Hilfe kommen, am wenigsten Danielle. Sie wehrte sich nicht gegen ihre Brüder, sie ließ einfach alles geschehen.

Aber wem machte ich etwas vor? Ich war selbst schuld – ich und niemand sonst. Mein Herz pochte heftig. Vermutlich sollte ich Angst haben, weil ich wusste, wozu er fähig war, stattdessen erwachte mein Unterleib mit einem elektrisierenden Kribbeln zum Leben.

Der Ausdruck in seinen Augen war alles andere als freundlich, als er sich vor mir aufbaute. Sein Körper strahlte eine unglaubliche Hitze aus, die mich zu verbrennen schien, als er seine Hände rechts und links von mir auf die Brüstung stützte.

Um ihn nicht zu berühren, wich ich noch weiter zurück. Hinter mir war nichts, das Geländer reicht nur bis zu meinen Hüften. Es würde nur den Bruchteil einer Sekunde dauern und ich könnte fallen. Mein Körper würde durch den Aufprall auf die Terrasse etliche Meter unter uns vermutlich vollkommen zerschmettert werden.

Blake kam mir gefährlich nah und schnupperte an meinem Hals. »Verrate mir, Julia, habe ich dich nicht gewarnt?«

Ich wusste, dass er eine Antwort wollte, doch ich war wie gelähmt und konnte nichts sagen. Panik flatterte durch meinen Bauch.

Der Ausdruck in seinen Augen war gleichermaßen bedrohlich und erregend, während er eine Hand von der Brüstung löste und seine Hose öffnete. Seine Finger strichen über meine Wange, bevor sie meine Schulter umfassten. »Hat es dir gefallen?«

Natürlich war mein erster Impuls, es abzustreiten, einfach zu leugnen, aber mein Gesicht wurde heiß und meine Nippel stellten sich auf. Mein Körper verriet mich. Ich leckte über meine trockene Unterlippe. »Ja«, krächzte ich heiser.

Sein Gesichtsausdruck wurde teuflisch und der Griff um meine Schulter fester, unnachgiebig drückte er mich nach unten. Blake Stockbridge zwang mich vor ihm auf die Knie, obwohl hinter uns mehr als 200 geladene Gäste ein rauschendes Fest feierten.

Mein Magen verkrampfte sich zu einem harten Knoten, als mir bewusst wurde, dass wir jederzeit überrascht werden konnten.

Vor einer knappen Woche hatte ich Blake mit seiner Geliebten im Bett beobachtet – obwohl ich schon lange mit keinem Mann mehr geschlafen hatte, hatte es mich erregt. Er hatte sie geschlagen, gefesselt und ausgepeitscht. Und es war offensichtlich so gut gewesen, dass die Frau so lange um mehr gebettelt hatte, bis er sie geknebelt hatte.

Ihr Stöhnen war dermaßen abrupt verstummt, dass meines zu hören gewesen war. Er hatte mich erwischt und weggeschickt. Doch hatte ich es nicht lassen können und hatte mich jeden Abend zu seinem Schlafzimmer geschlichen. Seine Warnung war eindeutig gewesen: Wenn ich nicht aufhörte, würde er mich bestrafen müssen.

Und ich konnte nicht leugnen, dass es mich erregte, ihm ausgeliefert zu sein. Sein Schwanz federte aus seiner Hose, die Eichel drückte gegen meine Lippen und begehrte Einlass.

Was war nur los mit mir, dass ich ihn nicht einfach von mir schob, sondern vor Begierde zerfloss, während mein Schoß pochte?

Ich hatte ihm jetzt oft genug heimlich dabei zugesehen, um zu wissen, was er wollte. Seine Finger gruben sich in meine Wangen und ich sperrte den Mund auf. Er schob seine Härte zwischen meine Lippen. Die Bewegung war ruppig, aber längst nicht so brutal, wie sie hätte sein können.

»Sieh mich an«, forderte Blake heiser.

Seine Hände strichen von meinen Wangen nach hinten, bis er meinen Hinterkopf hielt und sich tief in meinen Hals drängte. In einem langsamen Rhythmus fickte er meinen Mund, ließ mich dabei nicht aus den Augen. Das Feuer in seinem Blick verbrannte mich fast.

Offenbar gefiel ihm, was er sah und was ich tat, denn er schwoll weiter an und bewegte sich schneller. Immer wieder stieß er tief in meine warme Mundhöhle, manchmal etwas zu weit, sodass ich würgen musste.

Es tat meiner Lust keinen Abbruch – ganz im Gegenteil. Ich stützte mich an seinen harten Oberschenkeln ab, die Muskeln zitterten unter meiner Handfläche, als er mich unerwartet auf die Beine zerrte.

Im nächsten Moment saß ich auf dem breiten Geländer und Blake zerrte meinen mit Feuchtigkeit getränkten Slip von meinen Hüften. Ängstlich klammerte ich mich an die Brüstung, denn hinter mir gab es nichts, was einen Sturz verhindert hätte.

Blakes Finger bohrten sich in meine Schenkel, als er mich zu sich zog. Sein heißer Atem strich über meine Spalte und ich erschauerte. Überrascht schrie ich auf, als er über meinen Venushügel leckte. Seine Zunge stieß hervor und erkundete meine Weiblichkeit. Keinen Millimeter ließ er aus, strich genüsslich über meine Klitoris, die Schamlippen, tauchte tief in mich ein.

Es war lange her, dass ich einem Mann erlaubt hatte, mich auf diese Weise zu liebkosen. Streng genommen hatte ich es auch Blake nicht gestattet, er hatte mich einfach unterworfen. In der stillen Nacht, die nur durch die gedämpften Geräusche der Party unterbrochen wurde, hörte ich mein Keuchen. Ich war gefangen zwischen bittersüßer Lust und der tödlichen Angst, gleich vom Balkon zu stürzen.

Blake leckte mich so gekonnt, dass das Kribbeln in meinem Unterleib einsetzte und meine Pussy sich hungrig zusammenzog. Meine Oberschenkelmuskeln protestierten, als ich meine Schenkel weiter spreizte, um seine Liebkosungen noch besser spüren zu können. Der Orgasmus baute sich langsam auf und ich stöhnte.

Als hätte er nur auf ein Zeichen von mir gewartet, drang Blake mit zwei Fingern in mich ein und bescherte mir einen geilen Höhepunkt. Ich bebte und zuckte unter ihm. Offenbar schrie ich auch, denn er hielt mir mit der freien Hand den Mund zu.

Seine Zunge hörte einfach nicht auf, um meine Perle zu tanzen, und ich keuchte gegen seine Handfläche. Sie bedeckte auch meine Nase – sicherlich Absicht – und der Sauerstoffmangel ließ mich euphorisch werden.

Ich zuckte noch immer ekstatisch, als er mich umdrehte und gegen den Stein drückte. Er schob mein Kleid hoch, packte meine Hüften und rammte sich mit einem Stoß in mich. Sein Schwanz füllte mich aus, während er sich härter an mich drängte. Besitzergreifend legte er eine Hand um meinen Nacken, während er erbarmungslos in mich stieß.

An seinen Fingern konnte ich den Duft meiner Pussy erahnen und schämte mich ein wenig dafür, dass ich dermaßen nass war.

Er versenkte sich jedes Mal bis zum Anschlag in mir, meine Haut kratzte über die raue Steinoberfläche und ich fragte mich, wie ich die Spuren vor Danielle verheimlichen sollte.

Blake forderte unmissverständlich meine Unterwerfung und mein Körper gehorchte. Ich kam ein weiteres Mal hart und intensiv, biss dabei so fest auf meine Finger, dass weiße Abdrücke zurückblieben.

Mein Herz raste, während er mich wie von Sinnen fickte. Schließlich zuckte sein harter Schwanz tief in mir und Blake keuchte leise.

Er zog den erschlaffenden Penis aus mir und strich mit einer merkwürdig liebevollen Berührung mein Kleid glatt, bevor er meinen Nacken streichelte, an dem ich noch immer seinen unnachgiebigen Griff spürte.

Seine Brust hob und senkte sich schnell, während er auf mich hinabsah. In seinen Augen lag ein Versprechen, von dem ich nicht wusste, ob es mir ungeheure Angst oder unendliche Lust vermitteln sollte.

Diese Affäre hatte gerade erst begonnen …

KAPITEL 1

SCARLETT

Ich drehte gelangweilt eine Runde um die Tanzfläche. Der ganze Saal war weiß geschmückt und hell erleuchtet – ein schöner Kontrast zu den düsteren Partygästen: Lack, Leder, Ketten und Schwarz, so weit das Auge reichte.

Mit meinem knappen Lederkleid, das mit Mühe meinen Venushügel bedeckte und vorne mit einem Reißverschluss geöffnet werden konnte, bildete ich keine Ausnahme. Was dem Kleid an Material fehlte, machten meine glänzenden Stiefel wieder wett, die bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichten und sich nah an meine Haut schmiegten.

Wie ein Raubtier umkreiste ich die Gäste und suchte nach dem geeigneten Kandidaten für mein Vorhaben. Es waren sicherlich mehr als 200 Leute anwesend und wieder einmal war ich dankbar für die Dekadenz, der sich reiche und betont lässige Fetischisten an diesem Dienstagmorgen hingaben. Womit sollte man seine Zeit an einem normalen Wochentag denn sonst verbringen, wenn nicht mit hemmungslosem, hartem Sex und viel zu viel Alkohol?

Das wahre Objekt meiner Begierde lehnte an der Bar und hatte mich längst entdeckt. Danielle Stockbridge ließ mich seit einer guten halben Stunde nicht mehr aus den Augen und konnte ihre Geilheit kaum zügeln.

Es war erschreckend einfach gewesen, alles herauszufinden, was ich über die Familie wissen musste, bevor ich Danielle verführte. Mein Ziel war es schlicht, von ihr in das Familienanwesen in den Hamptons eingeladen zu werden. Ich musste herausfinden, wer von ihnen schuld am Tod meiner Schwester war.

Danielle war atemberaubend schön, weshalb ich ihre Flirtversuche schlicht ignorierte. Ich musste sie faszinieren, sie an mich binden und gefügig machen, damit sie tat, was ich wollte, ohne es selbst zu merken.

Sie trug ein enges, trägerloses Kleid und gab sich nicht einmal Mühe, die Aufmerksamkeit zu erwidern, die ihr von den anwesenden Männern zuteilwurde. Danielle war lesbisch, obwohl ich gehört hatte, dass sie nicht abgeneigt war, mit einem ordentlichen Schwanz zu spielen – wenn es ihr befohlen wurde.

Um gar keine Zweifel an meiner Orientierung aufkommen zu lassen, klemmte ich eine Gerte unter meinen rechten Arm. Die Stimmung war frivol und ausgelassen, was mich dazu genötigt hatte, das Schlaginstrument mehr als einmal zu benutzen, um auf vorwitzige Finger zu klopfen. Ich wusste, dass mein Hintern in diesem Kleid zum Anbeißen aussah, aber das war noch lange kein Grund, mich anzufassen. Schon gar nicht, wenn ich es nicht ausdrücklich erlaubt hatte.

Danielle stürzte ihr Glas Champagner herunter und fand offensichtlich endlich den Mut, mich anzusprechen. Ihre Wangen waren gerötet und sie kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, während sie auf mich zusteuerte. Sie hatte eine sehr laszive Art zu gehen, die mich erstaunlicherweise anmachte und für einen kurzen Moment fragte ich mich tatsächlich, wie ihre Pussy wohl schmeckte. Ich würde mich nicht überwinden müssen, mit ihr ins Bett zu gehen, was mich erleichterte. Es vereinfachte meinen Racheplan um ein Vielfaches.

Sie hatte mich fast erreicht, als ich endlich fand, was ich suchte.