The Truth About Amber - Mia Kingsley - E-Book + Hörbuch

The Truth About Amber E-Book und Hörbuch

Mia Kingsley

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Beschreibung

Vor sechs Jahren wurde ich schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen. Die gute Nachricht: Ich bin nicht tot. Die schlechte Nachricht: Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer mich umbringen wollte und warum. An mein altes Leben kann ich mich nicht mehr erinnern. Mein Therapeut vermutet, dass ich deshalb gern längst vergessene Kriminalfälle löse. Während ich an einem dieser Fälle arbeite, treffe ich einen attraktiven, mysteriösen Mann – genau die Art von Mann, vor dem Mütter ihre Töchter warnen. Angeblich weiß er, wer ich bin und was mit mir passiert ist. Er ist auch bereit, sein Wissen mit mir zu teilen. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass der Preis dafür um ein Vielfaches zu hoch sein wird … Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

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Zeit:2 Std. 27 min

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THE TRUTH ABOUT AMBER

MIA KINGSLEY

DARK ROMANCE

INHALT

The Truth About Amber

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

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Über Mia Kingsley

Copyright: Mia Kingsley, 2020, Deutschland.

Coverfoto: © Christian Grab – unsplash.com

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

THE TRUTH ABOUT AMBER

Vor sechs Jahren wurde ich schwer verletzt zum Sterben zurückgelassen. Die gute Nachricht: Ich bin nicht tot. Die schlechte Nachricht: Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer mich umbringen wollte und warum.

An mein altes Leben kann ich mich nicht mehr erinnern. Mein Therapeut vermutet, dass ich deshalb gern längst vergessene Kriminalfälle löse.

Während ich an einem dieser Fälle arbeite, treffe ich einen attraktiven, mysteriösen Mann – genau die Art von Mann, vor dem Mütter ihre Töchter warnen. Angeblich weiß er, wer ich bin und was mit mir passiert ist.

Er ist auch bereit, sein Wissen mit mir zu teilen. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass der Preis dafür um ein Vielfaches zu hoch sein wird …

Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

KAPITEL1

»Das war es für heute. Schaltet auch nächste Woche wieder ein, wenn wir über die Cedar-Falls-Morde reden. Tschüss von mir, Ramsey Jacoby.«

Mein Kollege nickte mir zu und ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, fügte ich hinzu: »Und ich bin Amber Alderwood. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.«

Mit einem Lächeln nahm Ramsey seine Kopfhörer ab. »Eine weitere Folge abgehakt. Meinst du, die Performance wird so gut wie von der Folge mit dem Serienkiller? Wie hieß der noch gleich?«

»Stephen C. Hintz.«

»Ach ja, richtig. Was für ein gruseliger Zeitgenosse.« Ramsey schüttelte den Kopf und begann, seine Sachen einzusammeln. Obwohl wir uns während der Aufnahme unseres wöchentlichen Podcasts den Tisch teilten, befanden sich darauf fast nur Ramseys Habseligkeiten. Er besaß ein sehr organisiertes Gehirn, das sich scheinbar nur im Chaos wohl fühlte. Deshalb hatte er nicht zwei, sondern gleich drei leere Kaffeebecher auf dem Tisch gebunkert, zusammen mit all dem anderen Schnickschnack, den er für die Aufnahmen definitiv nicht brauchte.

Mir machte das Chaos nichts aus. Es bot einen hübschen Kontrast zu meinem schon beinahe zwanghaften Ordnungsfanatismus. Auf meiner Seite lagen ein Tablet und der Stylus, den ich benutzte, um mir darauf Notizen zu machen, und das war es im Grunde auch schon. Klar, in meiner Handtasche hatte ich noch Lippenbalsam, meine Geldbörse und meine Schlüssel, doch davon abgesehen, neigte ich nicht dazu, viel mit mir herumzuschleppen.

Das lag vermutlich daran, dass ich – oder sollte ich sagen: Amber Alderwood – nicht viel besaß. Es war ziemlich schwierig, »Kram« anzusammeln, wenn man erst seit sechs Jahren existierte.

Bevor ich mich weiter mit meiner mysteriösen Vergangenheit beschäftigen konnte, legte Ramsey seine Hand auf meine. Ich musste den Impuls unterdrücken, sie ruckartig zurückzuziehen.

Er setzte seinen besten Hundeblick auf. »Mir gefällt es immer noch nicht, dass du die ganze Strecke allein fahren willst.«

»So weit ist es nun auch wieder nicht.«

»Aber der Schnee …« Er verzog das Gesicht. »Niemand, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, fährt mitten im Winter nach Minnesota.«

»Komm schon, Kumpel. Es ist fast März. Das wird halb so wild, ich sage es dir.« In den letzten Wochen hatte ich angefangen, Ramsey immer »Kumpel« zu nennen, statt seinen Namen zu benutzen. Ich wollte zementieren, dass ich ihn bloß als Freund sah. Nur leider war mein Arbeitskollege und Geschäftspartner in Bezug darauf blind und taub.

»Der Wetterbericht sagt etwas anderes. Warum kann ich dich denn nicht begleiten?«

»Weil du dich zu Tode langweilen würdest und dann hätte ich ein schlechtes Gewissen. Du weißt selbst, wie öde das Ganze ist. Ich fahre hin, höre mir die Story an, versuche, so viele Informationen wie möglich zu sammeln, und sobald ich zu Hause bin, schreibe ich die erste Fassung des Buches. Es ist ein einsamer Job, aber jemand muss ihn ja machen.«

»Mir würde es nichts ausmachen, auf dich zu warten, Amber.« Er drückte meine Hand etwas fester und riss die Augen noch ein bisschen weiter auf. Es fehlte im Grunde bloß noch die zitternde Unterlippe.

Wahrscheinlich sollte ich Klartext mit ihm reden und ihm erklären, dass aus uns niemals ein Paar werden würde, aber seit »dem Vorfall« neigte ich dazu, Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Nicht, dass ich überhaupt wusste, ob ich »vorher« jemals den Konfrontationskurs gefahren war. Jetzt tat ich es definitiv nicht mehr.

»Nein, du bleibst hier und bereitest alles für die nächste Folge vor. Irgendjemand muss doch das Gehirn hinter unserer Show sein.« Ich stand auf und steckte mein Tablet in meine Handtasche. Es erleichterte mich, endlich eine Ausrede zu haben, Ramsey meine Hand entziehen zu können. Meine Haut fühlte sich schwitzig an, wo er sie berührt hatte. Nicht, weil Ramsey Schweißhände hatte, sondern weil ich es nicht mochte, angefasst zu werden. Überhaupt nicht. Es machte mich nervös und sorgte für ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube. Mein Blick fiel nach unten auf die Spitze meines linken Ringfingers, an dem der Nagel gefehlt hatte, als ich gefunden worden war. Manchmal fragte ich mich, wie viele Therapeuten ich noch brauchen würde, um das alles zu verarbeiten.

Ramsey gab sich nicht einmal Mühe, sich zusammenzureißen, und eilte mit mir zur Tür des kleinen Büros, in dem wir den Podcast aufnahmen. Dabei würde er noch bleiben, um sich den E-Mails zu widmen und mit Sponsoren zu telefonieren.

Anfangs hatte ich mich schlecht gefühlt, weil er immer viel länger arbeitete als ich, doch der Erfolg meiner Bücher hatte auch den Podcast beliebter gemacht, sodass wir beide von dieser Aufteilung profitierten. Wir hatten bereits darüber gesprochen und Ramsey war der Meinung, dass es seine Aufgabe war, den Papierkram und die anderen Angelegenheiten zu regeln. Vielleicht sagte er das aber auch nur, weil er in mich verknallt war. Ich vermied es, allzu lange darüber nachzudenken.

Er hielt die Tür für mich auf und ich drehte mich für ein letztes Lächeln zu ihm, als ich bemerkte, wie er sich mir langsam entgegenlehnte. Sofort trat ich einen Schritt zurück, damit er nicht auf die Idee kam, mich zu küssen. Mit rasendem Herzen starrte ich auf seine Lippen und wich sicherheitshalber noch mehr nach hinten aus. Das Ganze gefiel mir überhaupt nicht.

»Bis dann«, würgte ich hervor und ergriff förmlich die Flucht. Abgesehen davon, dass ich weder angefasst noch geküsst werden wollte, war Ramsey auch einfach nicht mein Typ. Nicht, dass ich gewusst hätte, welchen Typ Amber Alderwood überhaupt hatte. Ich vermutete allerdings, dass ihr Männergeschmack eher bescheiden war, wenn ich bedachte, dass mein Angreifer damals wahrscheinlich ein Mann gewesen war. Zu dem Schluss war ich gemeinsam mit der Polizei gekommen, während wir darüber sinnierten, mit wie viel stumpfer Gewalteinwirkung mein Schädel zertrümmert worden war, ehe mein Angreifer mich zum Sterben zurückgelassen hatte.

Es war wahrscheinlich Pech für ihn, dass mein Schädel sehr viel dicker war, als er aussah. Auf der anderen Seite hatte der Bastard das Glück, dass ich mich an nichts mehr erinnern konnte. Gar nichts. Nicht an eine Sekunde des Lebens, das ich geführt hatte, bevor ich nach drei Wochen im Koma in einem Krankenhausbett in Kanada aufgewacht war.

Das war sechs Jahre her und nun verdiente ich meinen Lebensunterhalt damit, ungeklärte Kriminalfälle zu lösen und verschwundene Personen aufzuspüren. Einer meiner Therapeuten hatte die wagemutige These aufgestellt, dass ich das tat, weil ich meine eigene Vergangenheit nicht kannte. Sag bloß, du Klugscheißer – das konnte sich ja wohl jeder zusammenreimen, der mehr als eine Gehirnzelle zur Verfügung hatte.

Ich schloss das Auto auf, legte die Tasche auf den Beifahrersitz und stieg ein. Es würde eine lange Fahrt werden, aber ich war gern allein. Nachdem ich den Motor gestartet hatte, überlegte ich, ob ich Musik hören wollte oder nicht. Darüber grübelte ich noch, als mein Handy klingelte, während ich die Tiefgarage verließ.

Prompt erfüllte Donnas Stimme meinen Wagen. »Bist du schon unterwegs?«

»Ja, Boss.« Ich grinste und schaltete die Scheibenwischer an, denn es schüttete wie aus Eimern.

»Gut. Dieses Buch wird deine Leser so richtig ergreifen. Ich sehe es schon vor mir.« Donna klang zutiefst zufrieden, obwohl ich noch nicht ein einziges Wort geschrieben hatte.

»Darf ich die Geschichte vielleicht erstmal überprüfen?«

Sie schnalzte mit der Zunge. »Alle deine Geschichten sind großartig und dieses Mal machen wir das Buch zu einem nationalen Bestseller mit der Aufmerksamkeit, die es verdient.«

Prompt fühlte ich mich unwohl, weil mir klar war, worauf sie hinauswollte. »Donna, wir haben schon darüber gesprochen. Ich will nicht ins Fernsehen.«

»Warum nicht? Denk doch an das viele Geld, Darling.«

»Ich denke primär daran, dass mich vor sechs Jahren jemand umbringen wollte. Es ist vermutlich nicht gerade klug, denjenigen mit der Nase darauf zu stoßen, dass ich sehr lebendig bin.«

Mir war bereits klar, wie dieses Gespräch weiter verlaufen würde. Sie würde fragen, warum ich dann den Podcast machte, und ich würde wie jedes Mal antworten, dass der Podcast nicht mein verdammtes Gesicht beinhaltete, und sie würde erwidern, dass sechs Jahre eine lange Zeit waren.

Mit einem Seufzen packte ich das Lenkrad fester und redete mir innerlich gut zu. »Es tut mir leid, aber bei diesem Wetter muss ich mich wirklich aufs Fahren konzentrieren. Warum reden wir nicht darüber, wenn ich wieder da bin? Ich melde mich dann.« Damit legte ich auf.

Nur ein kleiner Teil von mir fühlte sich schlecht, weil ich unhöflich war, aber Donna musste endlich lernen, meine Grenzen zu akzeptieren. Die Bücher brachten bereits genug ein, ohne dass ich mein Gesicht zeigte, und ich hatte nicht vor, das zu ändern.

Es war ja nicht so, als würde ich lügen. Jemand hatte versucht, mich umzubringen. Und dieser Jemand lief noch immer frei herum, weil mein blödes Gehirn sich weigerte, mir mit Erinnerungen auszuhelfen. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wer oder was mich angegriffen hatte.

Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, schaltete ich doch das Radio an und konzentrierte mich auf die lange Fahrt, die ich noch vor mir hatte. Sich über die Geister der Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen war nutzlos. Fast alle meine Therapeuten waren sich einig, dass mein Gedächtnis eines Tages zurückkommen würde, wenn ich nur den richtigen Trigger fand.

Ich war mir nicht sicher, wie begeistert ich von der Aussicht war, weil ich glaubte, dass dies im Grunde nur passieren würde, wenn ich meinem Angreifer begegnete.

Nein. Wenn ich die Wahl hatte, würde ich Amber Alderwood bleiben. Ich hatte genug damit zu tun, die Geheimnisse anderer Leute aufzudecken, da musste ich mich nicht noch um meine eigenen kümmern.

KAPITEL2

Pine Falls war noch kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Mein letzter Stopp, bevor ich zu Emmie Cassidys Haus fuhr, war ein kleiner Diner, der die beste Apfeltorte servierte, die ich jemals gegessen hatte. Allerdings beinhaltete »jemals« bei mir bloß sechs Jahre, weshalb ich selbst nicht wusste, wie gut dieses Kompliment eigentlich war.

Während ich den Kaffee trank, den ich vernachlässigt hatte, um die Torte herunterschlingen zu können, las ich Mrs. Cassidys Brief ein weiteres Mal. Er ging mir wirklich an die Nieren. So sehr, dass ich bereits überlegt hatte, ihn genau so, wie er war, in dem Buch abzudrucken, das ich über ihre verschwundene Tochter schreiben wollte. Vorausgesetzt, ich kam zu dem Schluss, dass ihre Tochter wirklich verschollen war.

Seit ich angefangen hatte, meiner eher ungewöhnlichen Berufung nachzugehen, hatte ich eine Menge Leute getroffen, die nur darauf aus waren, Spenden zu kassieren oder im Fernsehen aufzutreten und vielleicht sogar einen eigenen Buchvertrag zu ergattern, indem sie vorgaben, ein Familienmitglied wäre verschwunden.

Ein Ehemann war sogar so weit gegangen, seine Frau umzubringen, um sicherzustellen, dass sie »verschwunden« blieb. Dieser Fall hatte meine Karriere so richtig in Fahrt gebracht, weil ich während des Gesprächs mit ihm hinter sein Geheimnis gekommen war. Nachdem ich mich verabschiedet hatte, war ich geradewegs zur Polizei gegangen und sie hatten die Leiche seiner Frau im Wald hinter seinem Haus vergraben gefunden.

Aber das war nicht der Eindruck, den Mrs. Cassidys Brief mir vermittelte. Sie war eher zögerlich und berichtete davon, dass sie und ihre Tochter sich nie besonders nahegestanden hatten. Trotzdem konnte Mrs. Cassidy sich nicht vorstellen, dass ihre Tochter einfach verschwinden und ihren Hund Topher zurücklassen würde. Das arme Tier war beinahe verhungert gewesen, als Mrs. Cassidy zum Haus ihrer Tochter gefahren war, nachdem diese nicht mehr auf Anrufe und Textnachrichten reagiert hatte.

Mrs. Cassidy hatte natürlich recht. Ich bekam rund einhundert Anfragen pro Woche von überall aus dem Land, von Leuten jeder Altersklasse mit jedem denkbaren sozialen Hintergrund, die eine geliebte Person vermissten. Aber der Hund – verdammt, da war ich wirklich schwach geworden.

Als ich aufstand, um den Diner zu verlassen, hörte ich, wie eine Gruppe Einheimischer sich über das schlechte Wetter beschwerte. Um ehrlich zu sein, beunruhigte mich das ein wenig, weil ich dachte, dass die Menschen in Minnesota über diese Art von Wetter nur müde lächelten, als wäre es nichts.