Tied To Need - Mia Kingsley - E-Book + Hörbuch

Tied To Need E-Book und Hörbuch

Mia Kingsley

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Beschreibung

TIED TO … NEED (The Moretti Family 5) Wenn ich nicht will, dass mein bester Freund Gavin Moretti mich für den Rest der Zeit hasst, muss ich wohl oder übel zu seiner Hochzeit kommen. Dafür muss ich zurück nach Las Vegas – ausgerechnet dorthin, wo ich mehr Feinde habe, als es Hotelbetten gibt. Kaum habe ich meinen Fuß über die Stadtgrenze gesetzt, stolpere ich von einer Katastrophe in die nächste und schließlich in die Arme von Lucas Moretti – und in die von Alexander Moretti. Hatte ich erwähnt, dass sie Brüder sind? Sogar Zwillinge? Zwei ganz neue Probleme auf der endlosen Liste … Durchsetzungsfähige Männer, in deren Jobbeschreibung das Wort "Mafia" vorkommt. Frauen, die keine Lust haben, sich sagen zu lassen, was sie zu tun haben. Rohe Gewalt. Schmutziger Sex. Wilde Emotionen. Zuckersüße Happy Ends. Die neue Dark-Romance-Serie von Mia Kingsley. Alle Teile in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden. Empfohlene Lesereihenfolge: Band 1 – Tied To Rage (The Moretti Family 1) Band 2 – Tied To Hate (The Moretti Family 2) Band 3 – Tied To Pain (The Moretti Family 3) Band 4 – Tied To Fear (The Moretti Family 4) Band 5 – Tied To Need (The Moretti Family 5) Band 6 – Tied To Vice (The Moretti Family 6)

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Seitenzahl: 129

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Zeit:2 Std. 56 min

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TIED TO NEED

THE MORETTI FAMILY 5

MIA KINGSLEY

DARK ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2017, Deutschland.

Covergestaltung: Mia Kingsley

Korrektorat: http://www.swkorrekturen.eu

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

Tied To Need (The Moretti Family 5)

Prolog 1

Prolog 2

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Nächster Band der Reihe: Tied To Vice

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Über Mia Kingsley

TIED TO NEED (THE MORETTI FAMILY 5)

Wenn ich nicht will, dass mein bester Freund Gavin Moretti mich für den Rest der Zeit hasst, muss ich wohl oder übel zu seiner Hochzeit kommen. Dafür muss ich zurück nach Las Vegas – ausgerechnet dorthin, wo ich mehr Feinde habe, als es Hotelbetten gibt.

Kaum habe ich meinen Fuß über die Stadtgrenze gesetzt, stolpere ich von einer Katastrophe in die nächste und schließlich in die Arme von Lucas Moretti – und in die von Alexander Moretti. Hatte ich erwähnt, dass sie Brüder sind? Sogar Zwillinge? Zwei ganz neue Probleme auf der endlosen Liste …

Durchsetzungsfähige Männer, in deren Jobbeschreibung das Wort »Mafia« vorkommt. Frauen, die keine Lust haben, sich sagen zu lassen, was sie zu tun haben.

Rohe Gewalt. Schmutziger Sex. Wilde Emotionen. Zuckersüße Happy Ends.

Die neue Dark-Romance-Serie von Mia Kingsley. Alle Teile in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.

PROLOG 1

DREI WOCHEN ZUVOR – DETECTIVE WARREN

Detective Warren betrat das stickige Büro und rümpfte sofort die Nase. Obwohl die Sonne Nevadas direkt auf das Fenster stand, hatte Sergeant Dubois die Heizung aufgedreht. Der Detective konnte förmlich spüren, wie sich der Schweiß in seinen Achseln bildete, um langsam an seinen Rippen herunterzulaufen.

»Was gibt’s so Eiliges?«, wollte er wissen. Dabei betete er, den Raum schnellstmöglich wieder verlassen zu können.

Der Sergeant zeigte ihm das berüchtigte Grinsen, dem er den Namen »Haifisch« zu verdanken hatte. »Siebzehn Jahre sitze ich jetzt an dieser verdammten Familie dran und bisher habe ich nicht ein Mal ein Staubkörnchen an ihnen zu haften bekommen.«

Detective Warren wusste sofort, um wen es ging.

Die Moretti-Familie.

»Und was hat sich geändert?«

Sergeant Dubois grinste noch breiter. »Ich habe endlich einen Umweg gefunden, ein paar Telefonleitungen anzapfen zu können. Coopers Tod war nicht umsonst. Lauscher auf, mein Junge.«

Der Haifisch beugte sich vor und drückte eine Taste, gleich darauf hörte Detective Warren eine rauchige Frauenstimme.

»Hey, Lydia. Soll ich dich an Gavin weiterreichen?«

Die zweite Stimme, die daraufhin antwortete, war so wohlklingend, dass dem Detectiv ein Schauer über den Rücken lief. »Eigentlich wollte ich mit dir sprechen, Elsie.«

»Oh. Klar. Worum geht es?«

Es folgte eine kurze Pause. »Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie ich es sagen soll.«

»Immer raus damit.«

»Es geht um die Hochzeit. Ich glaube nicht, dass ich kommen kann.«

»Oje. Was ist los? Hoffentlich ist dir klar, dass ich tödlich beleidigt bin, wenn du nicht kommen willst.«

»Es ist nicht so, als würde ich nicht wollen. Ich sollte es nur nicht tun. Als ich das letzte Mal in Vegas war …« Die Frau, die offensichtlich irgendwie zur Moretti-Familie gehörte, machte eine Pause und seufzte. »Ich habe mir Ärger eingehandelt, und dieser Ärger könnte mir kräftig in den Arsch beißen, wenn ich meinen Fuß über die Stadtgrenzen setze.«

»Hm. Sind das Sachen, die Gavin aus der Welt schaffen könnte?«

Detective Warren konnte nicht anders, als zu bewundern, wie vage die Frauen das Gespräch hielten. Nichts, was sie sagten, konnte gegen sie verwendet werden. Mit dem »aus der Welt schaffen« war nichts anderes gemeint, als Polizisten zu bestechen.

»Bestimmt. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm wirklich beichten will, was ich getan habe.«

»Das lass meine Sorge sein. Ich frage Wynter und wir kümmern uns darum. Du wirst dich keinesfalls davor drücken, mit einem Blumenstrauß in der Hand neben mir zu stehen.«

»Hey, niemand zwingt dich, irgendeinen dahergelaufenen Kerl zu heiraten.«

»Du bist mit ihm aufgewachsen, oder nicht? Dann weißt du, dass ich keine Wahl habe«, murmelte Elsie.

Es herrschte Ruhe, bis beide Frauen lachten.

»Danke, Elsie.«

»Kein Problem. Versprich nur, dass du spätestens am 25. hier bist, damit du das Kleid anprobieren kannst. Die Schneiderin braucht genug Zeit, falls es geändert werden muss.«

»Deal. Bye.«

»Bye, Lydia.«

Der Sergeant drückte erneut auf die Taste. Dann schob er eine fingerdicke Akte über den Tisch. »Ich will, dass Sie sich mit Lydia beschäftigen. In maximal drei Wochen wird sie in der Stadt auftauchen und wir werden sie uns holen. Mit den ganzen ausstehenden Haftbefehlen können wir sie sicher dazu bringen, uns einen der Morettis zu liefern. Oder mehrere.« Der Haifisch bekam glänzende Augen.

Warren schlug die Akte auf. Lydia Marshall lautete der Name der Anruferin. Das Foto ließ seinen Atem stocken. Miss Marshall war eine dermaßen attraktive Frau, dass er beinahe bereit war, darüber hinwegzusehen, wer sie war, welch kriminelle Energie sie besaß und mit wem sie offensichtlich verkehrte.

Er blätterte durch die Papiere, bis er entsetzt innehielt. »Sie hat was getan?«

Der Haifisch schnalzte mit der Zunge. »Der Kerl hat sich geweigert, eine Aussage zu machen, deswegen wissen wir nicht genau, was damals passiert ist. Aber Sie sollten sich von dem niedlichen Puppengesicht nicht täuschen lassen, Warren. Sonst enden Sie wie der hier.«

Sein Vorgesetzter zog das Foto aus der Akte und tippte mit dem Finger darauf.

Warren schluckte und versuchte, gegen den bitteren Geschmack in seinem Mund anzukommen. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die hübsche Frau mit der verführerischen Stimme es fertiggebracht haben sollte, die Arme eines erwachsenen Mannes an das Kopfteil eines Bettes zu nageln.

PROLOG 2

DREI WOCHEN SPÄTER – ALEXANDER

Lucas drückte den Anti-Stress-Ball in seiner Hand zusammen und gab dabei ein unwilliges Knurren von sich. »Die Jungs sind allesamt Verräter. Nur weil sie jetzt alle Frauen am Hals haben, wollen sie nicht mehr mit uns um die Häuser ziehen. Ich reiße mir die Ohren ab, wenn ich mir noch mehr davon anhören muss.«

Ich lächelte, obwohl meine Konzentration auf den Bildschirm fixiert war. In den letzten Tagen hatte ich die akute Langeweile meines Bruders geteilt. Doch ich hatte eine Ahnung, dass sich das Problem gleich von selbst lösen würde. Es versprach, spannend zu werden.

»Ich glaube, ich werde verrückt, wenn nicht bald etwas passiert. Die Rossis sind ausgemerzt, die Biker tot, niemand wagt es mehr, sich gegen uns aufzulehnen … öde. Ö. D. E.«

»Wir könnten ausgehen«, schlug ich abwesend vor.

»Wohin? Jeder kennt uns, was zur Folge hat, dass die Frauen sich uns reihenweise vor die Füße werfen. Da fehlt der Nervenkitzel. Langweilig.«

»Du hast es wirklich schwer, oder?«

»Mach dich ruhig über mich lustig. Korrigiere mich, wenn ich falschliege, aber ich habe dich schon ewig nicht mehr in weiblicher Begleitung gesehen.«

»Im Gegensatz zu dir, der sich durch die Belegschaft vögelt. Wie hießen die beiden Kellnerinnen, die deshalb gekündigt haben, weil es doch nicht die wahre Liebe war?«

»Keine Ahnung. Du weißt, dass ich mir keine Namen merke. Lue und Sue glaube ich.«

Ich schnaubte. »Lue und Sue? Reiß dich zusammen, Lucas.«

Der Ball flog gegen meinen Hinterkopf und mein jüngerer Bruder lachte. »Zusammenreißen ist ebenfalls fad. Wo ist die Spannung? Die Aufregung? Die Jagd?« Am Ende des Satzes senkte er die Stimme und klang deshalb wie Sin.

»Du willst Aufregung?« Ich drehte mich zu ihm um und verschränkte die Arme. »Beschreibe die perfekte Frau.«

»Einfach so?«

»Ja. Sei spontan.«

Er runzelte die Stirn, als würde die Vorstellung allein ihn anwidern. »Spontan. Pah.«

»Tu mir den Gefallen. Die perfekte Frau für uns beide. Beute. Objekt der Begierde. Nenn es, wie du willst.«

Die Stirn glättete sich. »Seit Sage die ganze Zeit von Wynter faselt, finde ich rote Haare irgendwie interessant.«

»Erstens fandest du das schon vorher, und zweitens würde ich das in direkter Verbindung mit Wynter an deiner Stelle nie wieder laut aussprechen – vor allem nicht, wenn Sage in der Nähe ist.«

Lucas rollte mit den Augen. »Schon gut. Also die perfekte Beute wäre rothaarig, kurvig, hätte schöne Titten und ein hübsches Gesicht. Es wäre nett, wenn sie außerdem in ganzen Sätzen reden könnte.«

»Du meinst, sie sollte klug sein?«

Er nickte gelangweilt.

»Klug und die perfekte Beute?«

»Definiere ›perfekte Beute‹.«

Ich gestattete mir ein Lächeln, weil ich wusste, dass ich sein Interesse geweckt hatte. »Rothaarig, kurvig, Feuer in den Augen, clever genug, beim Pokern zu betrügen, dumm genug, es in unserem Kasino zu tun. Ich habe so eine Theorie, wie wenig Überzeugungskraft es uns kosten wird, sie dazu zu bringen, zu tun, was wir wollen, immerhin versucht sie gerade, uns auszunehmen.« Mit diesen Worten drehte ich den Computerbildschirm.

Lucas richtete sich auf. »Mir gefällt, was ich sehe.«

»Ich gehe sie holen. Bei deinem Mangel an Feingefühl ergreift sie sonst gleich die Flucht.«

Er stand auf, stützte sich mit beiden Händen auf den Schreibtisch und schüttelte den Kopf. »Wenn du dich da nicht täuschst. Sie sieht nicht aus, als hätte sie vor irgendetwas Angst. Abgesehen davon brauche ich kein Feingefühl, um ihr zu befehlen, auf die Knie zu gehen und meinen Schwanz zu lutschen.«

»Und genau deswegen werde ich sie holen.«

»Du hast zehn Minuten.«

»Ach bitte.« Ich rümpfte die Nase. »Das erledige ich in unter zwei.«

KAPITEL1

LYDIA

Ich blies die Wangen auf und entließ die Luft kurz darauf mit einem lauten Schnauben. Im Verhörraum war es mindestens fünf Grad zu warm für meinen Geschmack, der Stuhl war unbequem und die beiden Officer, die abgestellt worden waren, um auf mich aufzupassen, waren zu sehr damit beschäftigt, auf meine Titten zu starren, als mit mir zu reden.

Ich hätte etwas von dem lauwarmen Wasser trinken können, das in dem Plastikbecher vor mir auf dem Tisch stand, aber das Vergnügen wollte ich mir noch ein wenig aufheben, damit ich etwas hatte, worauf ich mich freuen konnte.

Warum hatte ich bloß auf Elsie gehört? Es war eine dumme Idee gewesen, für die Hochzeit nach Vegas zu kommen. Ich hatte es gleich gesagt. Egal, wie oft Gavin mir versichert hatte, sich um die Probleme zu kümmern – ich hatte es nicht einmal bis zum Strip geschafft, bevor der Streifenwagen mit heulender Sirene in meinem Rückspiegel aufgetaucht war.

Unter dem Tisch wippte ich mit dem Fuß und fragte mich, worauf ich eigentlich wartete. Das Traurige an der Situation war, dass die Polizei meine kleinste Sorge war. Bevor ich meine Zelte in Vegas abgebrochen hatte, war ich dämlich genug gewesen, ein paar richtig bösen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die drei offenen Haftbefehle waren ein Kindergeburtstag zum Vergleich dazu, was mich erwartete, sollte Frank Kingston mich in die Hände bekommen. Gleich hinter ihm auf meiner persönlichen Albtraum-Hitliste rangierte Spencer Kerr. Ich hatte seine dümmliche Tochter überredet, sich an einer meiner bombensicheren Investitionsmöglichkeiten zu beteiligen, bevor ich mit dem Geld durchgebrannt war. Kerr hatte in etwa 500.000 gute Gründe, wütend auf mich zu sein.

Mit der Polizei würde ich klarkommen, deswegen war ich eher gelangweilt als gestresst, weil ich hier ausharren musste. Gavin würde sich denken können, was passiert war, wenn ich nicht um 14 Uhr zur Kleideranprobe erschien. Er und Quentin kümmerten sich dann hoffentlich darum, das Schlamassel zu lösen.

Ich überlegte gerade, ob ich einfach die Augen schließen und ein Nickerchen machen sollte, als die Tür aufging. Ein großer, dunkelhaariger Mann kam herein. Er war eindeutig ein Cop, aber dafür saß sein Anzug erstaunlich gut.

Er nickte meinen Babysittern zu, die daraufhin den Verhörraum verließen. Nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, zog er einen der Stühle zurück, legte einen Aktenstapel auf den Tisch und setzte sich.

»Miss Marshall.« Er hielt mir die Hand hin. »Mein Name ist Detective Tom Warren. Ich bin hier, um Ihnen aus dem Chaos zu helfen.«

Ich zog eine Augenbraue hoch und ergriff nach einigem Zögern die dargebotene Hand. »Haben Sie vergessen, den Bad Cop mitzubringen – oder kommt die Peitsche erst später?«

Er tippte mit den Fingern auf die Akten. »Wir hatten gedacht, es erst einmal mit Zuckerbrot zu versuchen. Schließlich sind Sie nachgewiesenermaßen nicht leicht einzuschüchtern.«

Ich lächelte ein glattes und nichtssagendes Lächeln. »Ich fürchte, ich bin trotzdem nicht interessiert.«

»Es ist in Ihrem eigenen Interesse, mit uns zusammenzuarbeiten, Miss Marshall.«

»Wie lange wollen Sie noch Ihre Zeit verschwenden? Wenn Sie mich verhaften und einem Richter vorführen wollen, tun Sie sich keinen Zwang an.«

Detective Warren hob den Blick und studierte mich eindringlich. »Wir hatten gehofft, Sie würden mit uns zusammenarbeiten. Dann würde das hier alles verschwinden. Wir sind sehr viel besser darin, Haftbefehle in Luft aufzulösen als die Morettis.«

Mein Herz klopfte schneller, weil ich bereits die unangenehme Ahnung hatte, wie der Rest des Gesprächs verlaufen würde. »Wie bereits gesagt: Verhaften Sie mich, Detective.«

»Miss Marshall, wir wollen nur ein paar Informationen über Ihre Cousins.«

»Ich bin mit den Morettis nicht blutsverwandt.«

»Das ändert nichts daran, dass Sie wie ein Familienmitglied behandelt werden.«

Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich war seit einer Ewigkeit nicht mehr in Vegas.«

»Alles, was wir brauchen, sind ein paar Informationen über die Geschäfte, damit wir wissen, wo wir unsere eigenen Ermittlungen ansetzen können.«

»Warum machen Sie Ihren Job nicht einfach selbst?«

»Miss Marshall.«

»Nein!«

Mein scharfer Tonfall ließ ihn zusammenzucken. Er klappte die oberste Akte zu und schob den Stapel von sich. »Ich wollte nicht, dass es hässlich wird, aber ich fürchte, Ihre Einstellung zwingt mich dazu.«

Meine Kehle wurde eng. Endlich würde ich erfahren, was er eigentlich von mir wollte.

Detective Warren sah mich an. »Die Hochzeit ist wann? In drei Tagen?«

Ich gab ihm keine Antwort, da er sie selbst kannte, stattdessen hielt ich eisern seinem Blick stand.

»Es wäre wahrscheinlich eine Schande, Gavin am Tag vorher zu verhaften, nicht wahr? Wir haben natürlich keine Beweise. Allerdings kenne ich einen Richter, der mir nur zu gern den Haftbefehl ausstellen wird, wenn ich ihm sage, dass ich eine Zeugin habe, die bereit ist, eine Aussage zu machen. Bis herauskommt, dass Sie Ihre Aussage zurückgezogen haben, ist die sorgfältig geplante Hochzeit geplatzt.«

Wut durchflutete mich. Ich hätte nicht kommen sollen, denn jetzt war ich der Grund dafür, dass die Hochzeit nicht stattfand – es sei denn, ich tat, was sie von mir verlangten.

»Was wollen Sie?« Meine Stimme war tonlos.

»Informationen. Mehr nicht. Wir haben es bisher bei allen Morettis versucht, von den Zwillingen abgesehen. Da kommen Sie ins Spiel, Lydia.«

»Miss Marshall«, korrigierte ich ihn kalt.

Blut stieg in seine Wangen. »Miss Marshall. Bitte verzeihen Sie.«

Ich warf ihm einen Blick zu, der deutlich besagte, wohin er sich seine Entschuldigung schieben konnte.

Eine Weile schaffte er es, mir standzuhalten, dann räusperte er sich und sah auf seine Unterlagen. »Alexander und Lucas Moretti betreiben drei Kasinos. Abgesehen davon scheinen sie sich aus dem Familiengeschäft herauszuhalten. Wir halten das für ausgeschlossen. Drogen, Waffen, Prostitution – wir brauchen einen Anhaltspunkt, was sie eigentlich treiben.«

»Wenn ich Ihnen die Informationen beschaffe, lassen Sie Gavin in Ruhe heiraten?«

»Selbstverständlich.«

Ich presste die Lippen aufeinander, während ich nachdachte. Selbstverständlich hatte ich nicht das geringste Bedürfnis, der Polizei zu helfen und den Zorn der Morettis auf mich zu ziehen, aber Detective Warren hatte seine Hausaufgaben gemacht.