Unter den Wolken - Thomas Häring - E-Book
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Thomas Häring

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Beschreibung

Ein Rapper verläßt seinen Alltag und sucht auf einem Berg nach Weisheit, innerem Frieden und Antworten. Allerdings kommt dort oben Vieles hoch und so wird er mit seiner eigenen Unfähigkeit konfrontiert. Er denkt nach und begibt sich auf Sinnsuche, aber er weiß nicht, was er eigentlich will, weshalb er immer wieder an seine Grenzen stößt und sich in Gefilde begibt, die ihm nicht vertraut, sondern unheimlich sind.

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Thomas Häring

Unter den Wolken

 

 

 

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- gekürzte Vorschau -

Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Aufstieg

Auf dem Gipfel der Frechheit

Der Abstieg

Der Aufstieg

Die Sonne schien, aber er war ganz in Gedanken versunken. Sein Ziel war der Gipfel der Frechheit, doch der Weg dorthin war anstrengend und beschwerlich, weshalb er sich mit selbstproduziertem Gedankenkino ablenkte, um die körperliche Belastung zu verdrängen. "Hier bin ich jetzt also draußen in freier Wildbahn und so schnell wird mich wohl auch niemand vermissen. Es ist beileibe nicht so, daß ich nicht genügend Freunde, Verwandte oder Bekannte hätte, aber irgendwie interessieren sich die nicht mehr für mich, seit ich kein Star mehr bin. Keine Ahnung, ob das eher gegen die oder mich spricht. Na ja, jedenfalls habe ich nun endlich die großartige Gelegenheit, einmal über mich selbst und mein Leben nachzudenken. So etwas kommt schließlich leider nicht oft vor, daß man so eine Chance bekommt und dann auch noch ergreift. Für Viele war ich als Jack the Rapper ein Begriff, Manche nannten mich sogar Jack the Raper, aber das fand ich immer übertrieben, denn die Frauen wollten es ja auch. Dieses Getue, von wegen, das schwache Geschlecht und so, das kann ich ja überhaupt nicht ab! Ich wurde in meinem Leben schon von so vielen Weibern verprügelt, daß eigentlich ich eher ins Männerhaus gemußt hätte als die ins Frauenhaus. Weißt Du, früher war es immer dasselbe Spiel: Die Tussen standen ganz vorne an der Bühne, tanzten und himmelten mich an. Nach dem tollen Gig wollten sie dann einen geilen Fick und den haben sie auch gekriegt. Aufgeregt haben sie sich und ausgerastet sind sie jedesmal erst, wenn sie gecheckt hatten, daß bei mir nicht mehr geht; also, daß ich keine Familie mit ihnen gründen würde und so Zeug. Die haben mich alle bewundert, weil ich da so cool auf der Bühne stand und den Superchecker markiert habe. Aber das war natürlich alles nur Show. Ich meine, ich konnte gut davon leben, doch das war definitiv nur ein Teil meiner Persönlichkeit. Da hatte es der Udo Jürgens mit seinen Groupies wesentlich leichter, die wußten gleich was Sache ist und machten sich deshalb auch erst gar keine falschen Hoffnungen. Jedenfalls nervte das immer total, wenn einem die ehemaligen Betthäschen hinterherliefen und einen übelst beschimpften, nur weil man sich nicht mehr bei ihnen gemeldet hatte. Ich meine, einmal mit einer Frau ins Bett gehen ist völlig in Ordnung, beim zweiten Mal wird es bereits kritisch und ab dem dritten Mal hast Du als Mann ohnehin schon verloren. Egal, auf alle Fälle hatte ich einen miserablen Ruf, man nannte mich unter Anderem auch Chauvi Rappertoni. Dabei war ich Zeit meines bisherigen Lebens eigentlich gar kein so übler Kerl gewesen. Meine Mutter hat mir ganz stolz erzählt, daß ich als Kleinkind ein wahrer Gentleman gewesen sein muß, aber als sie dann immer öfter lauter ziemlich durchgeknallte Typen mit nach Hause gebracht hatte, die sie wie den letzten Dreck behandelten, hatte sich das scheinbar auf mein Verhalten dem weiblichen Geschlecht gegenüber negativ ausgewirkt.

Also in unserer Szene spielt der Begriff "Motherfucker" ja doch eine ziemlich bedeutende Rolle und in gewisser Weise traf er auch auf mich zu. Nicht so, wie die Meisten jetzt vermutlich denken werden, aber ich schlief in jungen Jahren sehr gerne mit den Müttern meiner Kumpels. Die waren zwar schon etwas älter, aber dafür halt notgeil und erfahren, eine ganz vorzügliche Kombination, von der ich unheimlich profitiert habe. Zugegeben, meine Freunde waren nicht sonderlich begeistert, als sie irgendwann eher zufällig davon erfuhren, aber was konnten sie schon dagegen machen? Klar, am liebsten hätten sie mich verprügelt, jedoch war ich in unserer Gang der Boß, von daher hatten sie keine Chance. Ja, ich war nicht immer der Netteste und Höflichste, außerdem verbreitete ich als Jugendlicher auch oft Angst und Schrecken, aber hinter jener harten Schale lauerte ein weicher Kern, den niemand sehen konnte oder wollte. Wir waren coole Jungs, rappten dauernd in irgendwelchen Hinterhöfen und die einzige Sportart, die uns außer Skateboarden wirklich interessierte, war Bitch-Volleyball. Wir liebten es, den jungen Frauen dabei zuzusehen und waren die größten Fans. Allerdings fielen wir auch ziemlich oft durch lautstarkes Gegröle auf, doch als wir irgendwann als Zuschauer gesperrt wurden, da merkte das unsere Lieblingsfrauschaft sofort und verlor von da an fast nur noch. Wir aber kehrten nie wieder an den Sandstrand zurück.

Doch letzten Endes habe ich von diesem Leben, das ich bisher geführt habe, endgültig die Schnauze voll, denn ich drehe mich seit einigen Jahren nur noch im Kreis, die Stagnation hat mich leider fest im Griff und deswegen steige ich nun auf diesen Berg, um dort zu finden was ich suche, auch wenn ich noch gar nicht weiß, was das eigentlich sein wird. Aber bevor ich bald einen neuen Lebensabschnitt beginnen kann und werde, muß ich erst mal Bilanz ziehen und mein bisheriges Leben Revue passieren lassen, um mich von meiner Vergangenheit zu befreien, aus meinen Fehlern zu lernen und irgendwie wieder Fortschritte zu machen, damit ich nicht noch hundertmal wiedergeboren werde, bis ich endlich nicht mehr auf diesen blauen Planeten mit seinen völlig verblödeten Bewohnern kommen muß.

- Ende der Buchvorschau -