Die Krönung - Thomas Häring - E-Book
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Die Krönung E-Book

Thomas Häring

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Beschreibung

Ach ja, die Leute und ihre Umgebung, es ist nicht immer ganz leicht, sich zu verstehen und miteinander klarzukommen. Wenn dann auch noch die unterschiedlichsten Persönlichkeiten aufeinandertreffen, wird es erst recht schwierig. Aber nichtsdestotrotz versuchen alle dennoch, menschlich zu bleiben und nicht überzuregieren.

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Seitenzahl: 59

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Thomas Häring

Die Krönung

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

ÜBER-ICH

Du

Er

Sie

ES

Wirr

IRR

Sieh!

Impressum neobooks

ÜBER-ICH

Das hier ist nichts weiter als nur die Geschichte einer Erzählung, der Roman eines Romantikers, das Märchen eines Phantasten. Lassen Sie sich darauf ein und Sie werden danach garantiert viel dümmer sein. Also ich finde, das ist die Sache doch wert. Jedenfalls merkte ich schon wenige Sekunden nach meiner Geburt, daß mit mir etwas nicht stimmte. Sowohl die Hebamme als auch meine Mutter schauten mich hirnrunzelnd an. Selbst die kranken Schwestern, äh, die Krankenschwestern, warfen nur einen kurzen Blick auf mich, dem ein erschrockener, längerer folgte. Von wegen, alle Frauen würden alle Babys automatisch total süß finden, ganz im Gegenteil! Na ja, so war also der Start in mein neues Leben, um das wievielte es sich dabei handelte, habe ich leider bis zum heutigen Tag immer noch nicht herausgefunden, nicht unbedingt vielversprechend, weshalb ich beschloß, in jenem Dasein aus Trotz und Boshaftigkeit, gepaart mit einer Mischung aus Wut und Rache, nicht viel zu sprechen. Den Vogel schoß natürlich dann am Ende meines ersten Tages noch der Chefarzt ab, welcher von etlichen Assistenzärzten, Medizinstudenten und anderen Schleimscheißern sowie Arschkriechern begleitet wurde. "Das hier ist der Kreißsaal unserer Klinik, wir Ärzte nennen ihn unter uns auch gerne den Kreischsaal, wenn Sie verstehen was ich meine", ließ er von sich hören und das Gekicher sowie das Gelächter des Gefolges belohnten ihn für seinen dürftigen Kalauer. "Aha, hier scheint ja heute auch was geschlüpft zu sein. Du meine Güte, so ein häßliches Baby habe ich ja noch nie gesehen", gestand er plötzlich schockiert, nachdem er einen Blick auf mich geworfen hatte. "Na, die Eltern dieses Kindes sind gestraft genug, aber normalerweise kommen hier natürlich fast immer wunderschöne Babys zur Welt", behauptete der Boß leicht pikiert und wollte gehen. "Aber Herr Professor, das ist doch Ihr Kind!" rief ihm die Hebamme hinterher und die Assis sowie die anderen Asos konnten sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Der Angesprochene hätte beinahe einen Schlaganfall bekommen, machte dann nur noch eine wegwerfende Geste, schaute sich die Mutter, also meine Gebärerin. etwas genauer an, nickte stumm und verdrückte sich danach ganz schnell. Was für ein grandioser Start in ein absolut beschissenes Leben! Konnte es einen erfreulicheren Auftakt geben?

Aber es wurde auch nicht besser. Die Häßlichkeit hatte ich also von meinem Alten, der sich längst der einen oder anderen Schönheitsoperation unterzogen hatte, aber für mich kam das selbstverständlich nicht in Frage. Nur zähneknirschend überwies er allmonatlich die Alimente, ansonsten ließ er sich fast nie bei uns daheim blicken, denn meine Mutter wollte mit ihm nicht mehr ficken, da sie befürchtete, bei einer weiteren Schwangerschaft ein ähnliches Monster zur Welt zu bringen. Außerdem hatte der Chefarzt ja auch noch Ehefrau, Geliebte und Stammprostituierte zu versorgen, von daher war mein Alter gut beschäftigt. Ich dagegen war froh darüber, ein Einzelkind zu sein, denn ich haßte alle Anderen außer mich selbst und machte ihnen die Hölle zum Leben, oder wie auch immer das jetzt genau heißt. Meine Mutter hatte schnell die Schnauze voll von meiner Terrorherrschaft, weshalb sie mich alsbald in die Kita schickte, wo ich den Erzieherinnen den Alltag versaute. Rauchend standen wir zweijährigen Knirpse vor der Einrichtung, so wie wir es von unserem indonesischen Vorbild im Internet gelernt hatten. Wir kifften und soffen zusätzlich auch noch, was das Zeug hielt, denn anders war dieses beschissene Leben mit seinen durchgeknallten Erwachsenen, die sich immer so wichtig machten, obwohl sie eigentlich nur ganz kleine Wichte waren, nicht aushalten. Ich weigerte mich, bereits in der Kita und später dann im Kiga (Kindergarten) Fremdsprachen zu lernen, denn ich wollte erst mal richtig Deutsch können und auch dabei ließ ich mir sehr viel Zeit. Ich redete nicht gerne und erst recht nicht viel, man mußte mir alles, nicht nur die Rotzpopel, aus der Nase ziehen und das führte dazu, daß schon recht bald und schnell überall geglaubt wurde, ich wäre dumm, oder zumindest geistig ein wenig beschränkt. Demzufolge landete ich auf der Sonderschule, worüber ich mich außerordentlich freute, denn ich hatte mich ja schon immer für etwas und jemand ganz Besonderes gehalten. Bereits im Kindergarten hatte ich meinen Leidensgenossen eingebleut, wir müßten das Personal so oft wie möglich sexuell belästigen, denn Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung und wenn wir das machten, dann kamen die ganzen Pädophilen, die sich bekanntlich in solchen Einrichtungen gerne ein Stelldichein gaben, erst gar nicht dazu mit ihrem Hobby anzufangen. Da wir noch nicht strafmündig waren, bekamen wir keine Probleme, doch in der Schule fanden es die Lehrerinnen nicht immer witzig, wenn wir sie mit unseren Blicken auszogen. Wie auch immer, in der Sonderschule war ich heillos überfordert, das Lernen machte mir nicht nur keinen Spaß, es war einfach nur abartig, sinnlos und die pure Zeitverschwendung. "Es gibt in diesem Land eine Schulpflicht und deswegen mußt Du den Unterricht hier besuchen, auch wenn wir Beide wissen, daß das sowohl für Dich als auch für uns vergebliche Liebesmüh ist", verkündete der Direktor und ich bewarf ihn daraufhin mit einem Glas voller Tinte. "Halt die Fresse, Du blöder Tintenfisch!" verlangte ich von ihm und er rief sofort die Polizei und den Sonderschulpsychologen, bei dem es sich um eine Frau handelte. Mit der zog er sich wenig später zurück, wohingegen ich mich mit den Gesetzeshütern auseinandersetzen mußte. "Wenn Du so weitermachst, dann landest Du schon bald hinter Schloß und Riegel", drohte mir ein älterer Polizist. "Ist gar nicht wahr. Ich bin erst acht Jahre alt, also kann ich noch vier Jahre lang machen was ich will!" brüllte ich ihn an. "Laß gut sein! Der ist schon richtig hier", meinte seine Kollegin zu ihm und wir alle Drei hörten auf einmal das Gestöhne aus dem Nebenzimmer. "Das macht der notgeile Sack immer, wenn ich ihn beschimpft, beleidigt oder beworfen habe", erklärte ich achselzuckend und die Polizisten nickten nur, bevor sie mit mir das Gebäude verließen. Ich ging heim und sie mußten weiter arbeiten, die Ärmsten.

Lange Schreibe, gar kein Sinn, ich schaffte es tatsächlich, von der Sonderschule zu fliegen und da irgendwie niemand Lust darauf hatte, mich zu unterrichten, bekam ich eine Ausnahmegenehmigung, die besagte, daß die Schulpflicht in meinem Fall aufgehoben wäre. Das war mein erster großer Sieg gegen das System, freundlich verabschiedete ich mich von all den nutzlosen Schulbüchern, indem ich sie im Garten verbrannte.