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Thomas Häring

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Beschreibung

Die Fußballsaison 2015/16 wird aus den verschiedensten Gründen in die Geschichte eingehen. Viele davon finden sich in dieser Zusammenfassung der 34 Spieltage der 1.Bundesliga wieder. Aber damit nicht genug. Auch Emotionen und kritische Anmerkungen bleiben nicht außen vor. Für Fußballfans eine hochinteressante Lektüre.

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Thomas Häring

Eloquenzia

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Jedem Anpfiff wohnt ein Fußballzauber inne

Und es geht weiter, immer heiter, nie gescheiter

Fußballa balla!

Neues Jahr, alles auf Anfang zurück?

Die letzte Halbzeit?

Entscheidungen

Impressum neobooks

Jedem Anpfiff wohnt ein Fußballzauber inne

Willkommen im Wunderland! Es geht wieder los, die Freude ist riesengroß, die Hände raus aus dem Schoß, die Fußball-Bundesliga ist wieder da und wir beginnen mit einer weiteren Wiederaufbereitung des Geschehens, nur dieses Mal ganz aktuell und fast live mit dabei, nicht den wissenden Rückblick dessen, der das Ende bereits kennt und dementsprechend ganz anders zusammenfassen kann. Der FC Bayern München eröffnete die 53.Spielzeit der Liga mit einem ungefährdeten und auch in der Höhe durchaus verdienten 5:0 gegen den Hamburger Sportverein. Klar, wenn der Deutsche Meister der vergangenen drei Spielzeiten daheim gegen den Beinahe-Absteiger der letzten beiden Spielzeiten antritt, dann kann man so ein Ergebnis durchaus erwarten. Lange, also fast eine halbe Stunde lang, stand es 0:0, ein Achtungserfolg für die Hanseaten, die in München regelmäßig untergehen, doch in der 2.Halbzeit drehten die Bayern auf und sorgten so für einen standesgemäßen Auftaktsieg, der sie auch gleich an die Tabellenspitze spülte. Also alles ziemlich erwartbar und unspektakulär, doch dabei sollte es nicht bleiben, denn Fußball ist schließlich keine Mathematik.

Das ist der Heller-Wahnsinn! "Das ist Wahnsinn, warum spielen wir jetzt gegen den Heller? Heller, heller, Heller! Eiskalt läuft er uns davon und haut ihn rein!" Marcel Heller von Darmstadt 98, wohl einer der schnellsten deutschen Spieler überhaupt, sorgte mit seinen beiden Treffern dafür, daß der Aufsteiger dem letztjährigen Fast-Absteiger Hannover 96 ein 2:2 abrang. Dazu kamen einige Aluminiumtreffer, ein verschossener Elfmeter der Niedersachsen und Vieles mehr. Es war also ein richtiges Spektakel im altehrwürdigen Stadion am Böllenfalltor gewesen, eine Werbung für den Fußball und für die Hessen aus Darmstadt.

Noch ein bißchen besser startete der zweite Aufsteiger, der FC Ingolstadt, in die erste Bundesligasaison. Mit 1:0 gewannen "die Schanzer" beim FSV Mainz 05 und das nicht einmal unverdient. Lukas Hinterseer, bisher eher bekannt als "der Neffe" von HH, seinem berühmten Musik-Onkel, erzielte das historische erste Tor für die Oberbayern in der 1.Liga. Was für ein Traumstart!

Auch bei Schalke 04 waren alle zufrieden und rieben sich verwundert die Augen. 3:0 hatte man auswärts in Bremen gewonnen und dabei hatte es bereits das Eigentor des Jahres zu bestaunen gegeben. Der Werder-Verteidiger Gebre Selassie schoß unabsichtlich ein wahres Traumtor, das "den Knappen" den Weg zum Sieg ebnete. Mit den Mannen aus Gelsenkirchen scheint zu rechnen zu sein.

Genauso wie mit Bayer 04 Leverkusen. Die Werkself ließ sich von einem frühen Rückstand gegen die TSG Hoffenheim nicht aus der Ruhe bringen, sondern drehte das Spiel noch, so daß es letztlich 2:1 für die Heimmannschaft endete. Kießling traf mal wieder und die Offensive der Rheinländer beeindruckte einmal mehr.

Etwas weniger zufrieden und glücklich schaute man beim FC Augsburg aus der Wäsche. Zwar hatte man sich längst daran gewöhnt, das Eröffnungsspiel regelmäßig zu verlieren, aber die 0:1 Heimniederlage gegen Hertha BSC tat aus mehreren Gründen weh. Einmal war da die gelb-rote Karte für den eigenen Stürmer Raul Bobadilla kurz vor der Halbzeitpause. Dann gab es später außerdem einen Elfmeter für die Berliner, den die zu allem Überfluß auch noch verwandelten. Und zu guter Letzt schaffte man selbst keinen Treffer, obwohl man Chancen und Pech ohne Ende hatte, vor allem, nachdem die Berliner ebenfalls einen Platzverweis erhalten hatten.

Das Topspiel am Samstagabend hielt dann alles, was man sich davon versprochen hatte, zumindest, wenn man BVB-Fan ist. 4:0 fertigten die schwarz-gelben Borussen den Namensvetter aus Mönchengladbach ab und das war durchaus bemerkenswert. Schließlich handelte es sich bei den Gladbachern um einen Champions League Teilnehmer sowie die beste Rückrundenmannschaft 2015, die gerade mal zehn Gegentore in 17 Spielen kassiert gehabt hatte und drei davon am letzten Spieltag daheim gegen Augsburg. Man feierte die Wiederauferstehung der Dortmunder, allerdings sollte man das alles nicht übertreiben, denn wer ein Gedächtnis hat, der erinnert sich an einige nicht ganz unwichtige Dinge:

1. Dortmund spielte nach der katastrophalen Vorrunde in der letzten Saison eine durchaus brauchbare und gute Rückrunde, sonst hätte man sich ja wohl auch kaum noch für die Europa League Qualifikation qualifiziert! Also so schlecht war die Mannschaft im vergangenen halben Jahr nicht gewesen, von daher kam der Sieg gegen Gladbach keinem Wunder gleich.

2. Bereits gegen Ende des Jahres 2014 hatte der BVB die "Fohlen-Elf" beim 1:0 im Heimspiel förmlich an die Wand gespielt gehabt, nur die Chancenverwertung ließ seinerzeit zu wünschen übrig, weshalb Christoph Kramer mit dem Eigentor des Jahres 2014 nachhelfen hatte müssen, damit die Dortmunder als Sieger vom Platz gehen konnten.

Natürlich tut dem BVB der neue Trainer gut, aber Dortmund hatte schon immer in den letzten Jahren eine Klassemannschaft, von daher überrascht das alles nicht wirklich. Außerdem fehlte bei den Gladbachern die komplette Innenverteidigung, von daher sollten sich alle mal etwas beruhigen und ein wenig runterkommen.

Weiter ging es am Sonntagnachmittag mit einem 2:1 Arbeitssieg des VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt. Ein sehr unterhaltsames Spiel, das aufzeigte, daß es zwischen dem Tabellenzweiten und dem Neunten der letzten Saison keinen großen Unterschied gibt, es dürfte also ein ziemlich spannendes Fußballjahr in der 1.Bundesliga werden.

Alles wie gehabt dagegen beim VfB Stuttgart. Gut gespielt und trotzdem verloren, wieder einmal eine Niederlage gegen den fast schon Angstgegner 1.FC Köln, dieses Mal mit 1:3, aber wer das Spiel und die Überlegenheit der Schwaben miterlebt hat, der weiß, daß diese Mannschaft normalerweise auf gar keinen Fall unten mitspielen wird.

Gut, das war also der 1.Spieltag der Saison 2015/2016 gewesen, das Fußballfieber hat Deutschland endlich wieder gepackt und fest im Griff, ganz oben stehen Bayern München, Dortmund und Schalke, ganz unten Bremen, Gladbach sowie der HSV, wir dürfen also gespannt sein und uns noch auf viele tolle Spiele freuen, mit Aufsteigern, Außenseitern, Favoriten und Wundertüten.

Um dem Ganzen dann doch auch noch irgendwie eine persönliche Note zu verleihen, komme ich nicht umhin, mich ein wenig mit meinem Lieblingsverein auseinanderzusetzen, der mal wieder "phantastisch" in die neue Saison gestartet war. Einem 0:1 in Heidenheim, das aufgrund einer mäßigen Leistung durchaus verdient war, folgte eine etwas unglückliche 0:1 Heimniederlage gegen den Bundesligaabsteiger aus Freiburg. Doch dann kam die Sensation und zwar in Form eines 2:0 Heimerfolgs in der 1.Runde des DFB-Pokals gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim. Ja und gestern spielte 1860 München den "Club" aus Nürnberg förmlich an die Wand. 23:6 Torschüsse, 12:1 Ecken, 3:0 Aluminiumtreffer und trotzdem reichte es nur zu einem 2:2 Unentschieden in Franken. Klar, es geht wieder aufwärts, man trifft jetzt auch in der 2.Liga und hat damit wenigstens die Abstiegsränge verlassen, aber wenn man so viele Chancen braucht, um zwei Tore zu erzielen, wohingegen die Nürnberger für ihre beiden Treffer vielleicht vier oder fünf Gelegenheiten benötigten, dann weiß man, wo die Problemzone der "Münchner Löwen" nach wie vor liegt. Egal, spielerisch sah das alles schon mal ganz gut aus, so kann es weitergehen, ich will bloß nicht noch mal so eine Saison wie die letzte erleben müssen.

Damit Du Dir ein kleines bißchen vorstellen kannst, wie es in mir bei so einem 60er-Spiel abgeht, eine kleine Zusammenfassung. 60 spielt gut, ich bleibe skeptisch und pessimistisch. Die "Löwen" vergeben Chancen, haben Pech und treffen mal wieder einfach nicht. Ich rechne mit dem Schlimmsten. Kurz vor der Pause erzielt 1860 München das hochverdiente 1:0. Da weiß ich, daß die 2.Halbzeit ziemlich unangenehm und schwierig werden wird. 60 erzielt das 2:0, aber es wird nicht gegeben. Typisch, immer passiert das meinem Klub. Der "Club" gleicht postwendend aus, das war ja eh klar gewesen. Wenig später geht der 1.FC Nürnberg sogar in Führung. Alles wie immer, gut gespielt und trotzdem verloren, das kennen wir ja schon. 1860 trifft plötzlich zum 2:2. Ungläubiges Staunen, ich kann es nicht fassen, ein Wunder! 60 vergibt noch viele Chancen und so bleibt es beim Remis. Na klar, wie auch sonst? Egal, Hauptsache, endlich einmal nicht verloren und ein Punkt ist besser als keiner. Bin einmal mehr völlig durch und mit den Nerven am Ende.

Ob sich Jan Zimmermann das Ganze vorher genau so vorgestellt hatte? Er war seinerzeit von Darmstadt 98 zum 1.FC Heidenheim gewechselt, weil er unbedingt in der 2.Bundesliga spielen wollte. Wäre er bei den Hessen geblieben, dann würde er heute in der 1.Liga spielen und müßte sich nicht im Mittelfeld des Fußball-Unterhauses mit Gegnern wie Sandhausen herumschlagen. Ja, so kann es manchmal gehen im Fußball. Darmstadt 98 dagegen erkämpfte sich bei den wiedererstarkten Schalkern ein zwar etwas glückliches, aber irgendwie dennoch nicht völlig unverdientes 1:1 und ließ damit auch am 2.Spieltag der Fußball-Bundesliga aufhorchen. Wieder eine starke kämpferische Leistung der "Lilien", wenn die so weitermachen, dann ist der Nichtabstieg durchaus drin, aber mit 34 Unentschieden dürfte es schwierig werden, die Liga zu halten.

Womit wir mal wieder beim Sinn und Unsinn der Dreipunkteregel wären. Der, der die Debatte letztens mit angestoßen hatte, nämlich Frankfurts Trainer, der gute Veh, war am Ende des Spiels gegen seinen Ex-Klub Augsburg froh darüber, wenigstens nicht verloren zu haben, die Partie endete ebenfalls 1:1. Allerdings gab es vor dem Ausgleich ein klares Foul an einem Augsburger, von daher hätte das Tor nicht gegeben werden dürfen. Andererseits wurde den Frankfurtern im Spiel gegen Augsburg vor einem Jahr ein klarer Elfmeter verweigert, so daß sie damals mit 0:1 unterlagen, von daher könnte man durchaus auch von später ausgleichender Gerechtigkeit reden, aber das sehen bestimmt nicht alle so, egal.

Machen wir weiter mit dem Standardergebnis 1:1, denn so endeten auch die Spiele Köln gegen Wolfsburg und Berlin gegen Bremen. Für die "Wölfe" eigentlich fast zu wenig, aber wenigstens nicht verloren, Chancen zum Sieg hat es sowohl für die Niedersachsen als auch für die Rheinländer genug gegeben, aber wenn man gute Keeper zwischen den Pfosten stehen hat, dann fallen halt nicht ganz so viele Tore. Hertha BSC hatte gegen den SV Werder etwas Glück, aber das gehört auch dazu und so war man wenigstens mal für eine Nacht Tabellenführer, das ist ja auch schon mal was.

Neuer Tabellenführer ist einmal mehr der FC Bayern München, wie sollte es auch anders sein? Nach neun Sekunden schon gegen Hoffenheim in Rückstand, noch dazu durch das Tor eines Ex-Löwen, also eines ehemaligen Sechzigers, dann Chancen ohne Ende, kurz vor der Pause der verdiente Ausgleich. In der 2.Halbzeit gab es dann die gelb-rote Karte für Boateng und Elfmeter für Hoffenheim. Polanski schoß an den Pfosten und in der 90.Minute trafen die auch in Unterzahl überlegenen Münchner noch zum 2:1. Alles so wie immer halt. Nur die Chancenverwertung läßt mal wieder zu wünschen übrig und das gibt irgendwie schon zu denken.

Leverkusen gewann in Hannover mit 1:0, der Freistoß-Hakan hatte mal wieder eingenetzt und so ist die Werkself vorerst auf Tabellenplatz zwei gelandet, was sich aber heute noch ändern kann.

Im Abendspiel ging es munter hin und her sowie drunter und drüber. Die beiden Fast-Absteiger HSV und VfB zeigten ein unterhaltsames Spiel, in dem Stuttgart in Führung ging, die Hamburger ausglichen und die Schwaben kurz vor der Pause wieder einen Vorsprung herausschossen. In der zweiten Hälfte gab es dann die gelb-rote Karte für einen Stuttgarter und so schafften die Hanseaten kurz vor Schluß den verdienten Ausgleich, doch damit nicht genug. Abwehrspieler Djourou wollte mehr, leitete einen Angriff selbst ein und schloß ihn dann auch mit bemerkenswerter Coolness vor dem gegnerischen Tor höchstpersönlich ab. Pech für die Schwaben, denn der ganze Aufwand hatte sich wieder nicht gelohnt, aber so wie der VfB in dieser Saison bisher aufgetreten ist, braucht man sich keine Sorgen machen, daß diese Mannschaft mit dem Abstieg irgendwas zu tun haben könnte.

Schon eher was mit dem Abstieg zu tun haben wird wohl der FC Ingolstadt. Klar, man kann daheim gegen den BVB aus Dortmund verlieren, auch mit 0:4, aber es wird kein leichter Weg für die "Schanzer" in Liga eins werden. Die Borussen dagegen eroberten nach jenem überzeugenden Sieg erstmals seit längerer Zeit mal wieder die Tabellenspitze. Wenn man bedenkt, daß die Dortmunder vor einem halben bis dreiviertel Jahr noch mittendrin im Abstiegskampf steckten und öfter auch mal als Tabellenletzter grüßten, dann weiß man schon, daß dort wieder Normalität eingekehrt ist.

Ganz im Gegensatz zum Namensvetter aus Mönchengladbach. Jene Borussia verlor daheim mit 1:2 gegen Mainz 05, weil sie selbst ihre Riesenchancen nicht nutzte und sich statt dessen noch das zweite Gegentor einfing. Was für ein schlechter Saisonstart für die Gladbacher! Sie befinden sich momentan auf dem 18.Tabellenplatz, aber dabei wird es wohl auf Dauer nicht bleiben.

1860 München erreichte daheim gegen Union Berlin ein mageres 0:0 und das, obwohl man eine halbe Stunde lang mit einem Mann mehr gespielt hatte und obwohl man einen Elfmeter bekommen hatte, den man an den Pfosten geschossen hatte. Mit zwei Punkten aus vier Spielen sieht es mal wieder richtig schlecht aus, andererseits sind die "Löwen" nun schon seit drei Spielen ungeschlagen, wenn man das Pokalspiel dazurechnet und wenigstens hat man endlich mal wieder kein Gegentor zugelassen. Aber das wird wieder eine brutal harte Saison werden, leider.

Wolfsburg gegen Schalke lautete die Begegnung am Freitagabend, aber ohne de Bruyne, der nur auf der Tribüne saß, wurde den "Wölfen" nicht so viel zugetraut. Andererseits durfte man aber auch nicht vergessen, daß der Kevin allein noch keine gute Mannschaft machte, das beste Beispiel dafür war Werder Bremen, wo er auch schon gespielt hatte. Dort waren seine Mitspieler weniger talentiert gewesen, weshalb es an der Weser seinerzeit nur um den Klassenerhalt gegangen war. Wie auch immer, die Wolfsburger gewannen locker und verdient mit 3:0, sind jetzt seit 23 Spielen daheim ungeschlagen und marschieren wieder oben mit. Schalke 04 verlor zwar nur 0:3, aber so richtig Hoffnung auf bessere Zeiten machte jene Partie der "Knappen" nicht, denn knapp war da gar nichts. Außerdem wechselt Draxler als de Bruyne-Ersatz von Gelsenkirchen nach Wolfsburg, von daher nur schlechte Nachrichten für die Königsblauen.

Nicht viel anders erging es dem VfB Stuttgart. Der unterlag der Frankfurter Eintracht mit Ex-Trainer Veh 1:4 und das, obwohl die Schwaben mal wieder phantastisch aufgespielt hatten, allerdings leider nur in der Offensive. Das Problem bestand einmal mehr darin, daß man die eigenen Großchancen nicht nutzte, sich dafür aber hinten wieder jede Menge Gegentore einfing, also alles wie gehabt. Nach drei Siegen zum Saisonende, die den Klassenerhalt sicherten, startet man nun also gleich mal mit drei Niederlagen, es wird einfach nicht besser im "Ländle", auch wenn es schon viel mehr nach Fußball aussieht, was dort praktiziert wird. Insbesondere Armin Veh wird das aufmerksam registriert haben, aber zu seiner Zeit waren die ganzen guten Offensivspieler ja noch verletzt gewesen, von daher war damals nach vorne nicht mehr möglich gewesen, die Ergebnisse waren ohnehin die gleichen.

Mit einem weiteren Paukenschlag meldete sich der FC Ingolstadt in der Erfolgsspur zurück. Der 1:0 Auswärtssieg beim FC Augsburg war nicht nur verdient, sondern auch zwangsläufig und folgerichtig, denn die "Schanzer" geben alles, hängen sich voll rein und haben einfach Spaß. Sechs Punkte nach drei Spielen sind dafür der verdiente Lohn. Die Schwaben aus Augsburg dagegen kommen mal wieder ganz schlecht aus den Startlöchern, aber das kennt man dort nicht anders. Allerdings ist es durchaus bedenklich, daß man vorne einfach nicht trifft, denn das Problem hatte man bereits in den Jahren zuvor und wenn dann die Abwehr auch immer einen Gegentreffer zuläßt, dann steht man oft mit leeren Händen da.

Viel besser sieht es da bei Darmstadt 98 aus. Das 0:0 daheim gegen Hoffenheim war das dritte Remis in Folge und wieder hart erkämpft, deswegen auch durchaus verdient. Wie schon mal angemerkt, mit 34 Unentschieden und den damit verbundenen 34 Punkten wird man den Klassenerhalt vermutlich nicht schaffen, aber je länger man nicht verliert, desto größer wird das eigene Selbstbewußtsein. In Hoffenheim freute man sich darüber, endlich mal nicht verloren und noch dazu kein Gegentor kassiert zu haben. Man ist ziemlich bescheiden geworden im Kraichgau, sehr interessant und bemerkenswert.

Ganz anders beim 1.FC Köln. Sieben Punkte aus drei Spielen, zwar ein ziemlich schmeichelhafter 2:1 Heimsieg gegen den HSV, aber danach fragt in zwei Wochen, wenn die Länderspielpause vorbei ist, niemand mehr. Es läuft richtig gut bei den "Geißböcken", "Hennes" hat seine helle Freude und der Ujah, der ihn mal an den Hörnern gezogen hat, ist ja mittlerweile auch nicht mehr da. Eine ganz bittere Niederlage für die Hamburger, aber die haben eigentlich gut gespielt, von daher könnte es für die Hanseaten mal eine ruhigere Saison werden. Klar, der Elfmeter und die Rote Karte für Spahic waren sehr umstritten, aber man kann den Elfmeter geben, auch wenn man das absolut nicht muß.

Eine viel interessantere Frage stellte ich mir bei der Partie Mainz gegen Hannover, die für die Rheinland-Pfälzer zu einer Party wurde, denn so ein souveränes 3:0 macht nicht nur Spaß, sondern auch Lust auf mehr, genauso wie sechs Punkte nach drei Spielen. Jedenfalls hatte der Hannoveraner Marcelo dem Mainzer Malli den Ball quasi vorgelegt und da habe ich mir überlegt, ob er den Assist in seiner Vita gutgeschrieben bekommt, oder ob das nur für Tore der eigenen Mannschaft gilt. Ich meine, Eigentore werden ja auch statistisch erfaßt, von daher würde das doch durchaus Sinn machen.

Wie dem auch sei, am Abend stand dann das vermeintliche Spitzenspiel Bayern gegen Bayer an, das allerdings nicht so der Hit war, weil die Leverkusener ziemlich deutlich unterlegen waren und deshalb auch völlig verdient mit 0:3 in München verloren. Daß die Bayern dafür zwei verwandelte Elfmeter benötigten, sollte schon noch hinzugefügt werden, aber im Grunde hat ein einziger Mann auf dem Platz das Spiel für die Werkself verloren und der heißt Roberto Hilbert. Am 1:0 mitschuldig und dann noch zwei Strafstöße verursacht, man hätte beinahe meinen können, der Spieler würde auf der Gehaltsliste vom FC Bayern stehen. Aber die Wahrheit ist viel einfacher und trauriger. Der gute Mann war schlichtweg überfordert, der kann gegen solche Weltklasseakteure halt nicht mithalten, deswegen sollte man ihn lieber schützen und in solchen Spielen erst gar nicht aufstellen.

Am Sonntag bezwang Borussia Dortmund Hertha BSC mit 3:1 und eroberte so die Tabellenführung zurück. Ein Ärgernis dabei war der Schiedsrichter mit seinen Assistenten, weil sie bei vielen wichtigen und spielentscheidenden Situationen fast schon traditionell falsch lagen, weshalb die Partie völlig unnötig und unberechtigt noch einmal spannend wurde. Vielleicht sollte man manchen Schieds- und Linienrichtern einfach eine Brille spendieren, dann würden sie womöglich weniger Fehlentscheidungen treffen.