Wechselspiel der Begierde: Gesamtausgabe - A.C. Black - E-Book

Wechselspiel der Begierde: Gesamtausgabe E-Book

A.C. Black

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Beschreibung

Gesamtausgabe: Band 1-5
Verzweiflung klammert, ist eher das Gegenteil eines liebevollen, leidenschaftlichen Partners. Schließlich begegnet sie völlig überraschend einem sehr attraktiven blonden Mann, der ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Bei einer zweiten, überraschenden Begegnung drückt dieser ihr eine geheimnisvolle Visitenkarte in die Hand und stellt ihr eine besondere Frage. Julias Antwort öffnet ihr die Tür zu der geheimnisvollen Welt der beiden Zwillingsbrüder Abel und Arthur und hinein in ein Wechselspiel zwischen Liebe, Lust und Schmerz...

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2021

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A. C. BLACK

 

Wechselspiel der Begierde

 

Sammelband

 

Gesamtausgabe: Band 1 - 5

 

- Erotischer Liebesroman -

 

Covergrafik mit Verwendung: © depositphotos.com, konradbak

Copyright © 2016 A.C. Black, alle Rechte vorbehalten

Facebook.com/Pages/AC-Black

Korrektorat: Perfekte Texte Coburg

 

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin untersagt. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.

 

Alle Charaktere in diesem Buch und alle Modelle auf dem Cover sind 18 Jahre alt oder älter. Diese Geschichte ist reine Fiktion, jede Ähnlichkeit mit reellen Personen, Orten oder Geschehnissen ist reiner Zufall.

 

Es handelt sich um eine Special Edition Ausgabe. Diese beinhaltet alle 5 Teile in einem Buch als Sammelband.

Inhaltsverzeichnis

Band 1

Band 2

Band 3

Band 4

Band 5

Buchempfehlungen

Ein Geschenk für Dich

Eine Bitte

Rechtliche Hinweise

1

 

Julia lag rücklings auf seinem Bett und starrte an die Decke, während er auf ihr lag und sie immer wieder rhythmisch stieß. So war es immer, wenn er mal wieder „Druck hatte“, wie er es nannte...

Sie empfand nicht viel dabei. Rein, raus, rein, raus, erst langsam und eindringlich, dann immer schneller und fahriger.

Dabei stöhnte er ab und zu oder gab zwischendurch grunzende Geräusche von sich, die ihr manchmal ein Grinsen entlockten. Natürlich so, dass er es nicht mitbekam. Denn das hätte zu endlosen Diskussionen über Respekt geführt...

Julia warf einen Blick auf sein Gesicht. Es sah verbissen und angestrengt aus. Auch wie immer.

Ein paar Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und die Wangen waren rot angelaufen vor Anstrengung.

Er hatte Jeans und Unterhose noch immer an, nur schnell heruntergezogen, um sie dann schnell und heftig zu nehmen.

Julia fragte sich insgeheim, während er weiterhin in ihrem feuchten Inneren herumstocherte, was sie eigentlich noch an ihm fand...

Aber sie musste sich eingestehen, dass sie ihn tatsächlich liebte! Sie wollte bei ihm sein, wollte seine Zuneigung und seine Begierde. Obwohl er sich oft genug wie ein totaler Arsch benahm! Sie hätte nur zu gern gewusst, warum sie trotzdem etwas für ihn empfand. Vielleicht eine Art Vaterkomplex?

Sie konnte es sich nicht erklären. Vielleicht lag das auch daran, dass sie ihren Vater nie wirklich kennengelernt hatte. Aber dieses Thema schob sie schnell zur Seite.

Jetzt lag sie hier, unter ihrem Freund, und ließ ihn seinen Druck abbauen, fertig.

Danach würden sie den Fernseher anwerfen und er würde sie noch ein Weilchen im Arm halten, bevor er schließlich neben ihr einschlief.

Bald würde ihr neunzehnter Geburtstag sein und dann gab es endlich mal wieder ein paar Geschenke und Geld zum Shoppen! Darauf freute sie sich...

Und bei diesem Gedanken musste sie lächeln.

„Es gefällt dir also, Baby?!“, brachte er atemlos zwischen den immer schneller werdenden Stößen hervor.

Julia sah ihn irritiert an, doch sie begriff schnell, was er meinte, und reagierte, wie er es sich wünschte, mit einem Nicken.

„Na, dann geb ich´s dir jetzt richtig...“, hauchte er und stieß noch einmal tiefer zu.

Dann spürte sie, wie er sich in ihrem Inneren aufbäumte, und bald darauf spritzte er den Beweis seiner Lust in ihr ab...

Julia atmete innerlich auf. Das hatte tatsächlich mal etwas länger gedauert.

Sie würde sich später, wenn er schlief, ein eigenes Vergnügen bereiten. So hatte sie schon zwei Monate Beziehung mit diesem eher plumpen Sex überdauert.

Tja, was sollte man machen. Er war ihr Erster gewesen und bisher kannte sie eben nichts anderes. Obwohl ihre Freundinnen ihr schon ganz anderes Bettgeflüster zugetragen hatten.

Und wenn sie sich selbst streichelte, stellte sie sich vor, wie es wäre, wenn...

Andere Stellungen, ein ausgefallenes Vorspiel und sogar Spielzeuge sollte es geben!

Julia musste sich eingestehen, dass sie schon gern mal experimentiert hätte und auch Lust auf ganz neue Stellungen verspürte. Doch Ben schien sich darüber keine Gedanken zu machen. Dummerweise war sie zu schüchtern, um ihn so offen auf diese Fantasien anzusprechen!

So blieb es also, wie es war. Schnell und heftig, mit wenig Worten.

Aber er hatte auch etwas an sich, diese wilde, freche Art, die sie anzog. Und er machte ihr ab und an Komplimente, die ihr einfach guttaten.

Am schönsten fand sie es jedoch, wenn er sie einfach in den Arm nahm und festhielt. Und seine leidenschaftlichen Küsse!

Jetzt ließ er sich neben sie auf die Matratze fallen, sodass sie bebte und ihren nackten, üppigen Busen wackeln ließ.

Ganz selbstverständlich umfasste er die eine ihrer Brüste mit der Hand und knetete sie.

„So liebe ich das! Hab ich dir schon gesagt, dass du geile Titten hast?!“, fragte er frech.

Julia sah ihm in die braunen Augen und nickte lächelnd.

„Ja, das hast du!“, antwortete sie dann.

Nun nahm er sie in den Arm und gab ihr einen innigen Zungenkuss. Der schönste Teil des Tages...

Mit einer fahrigen Bewegung schaltete er den Fernseher ein und zappte, bis er einen Actionfilm fand.

So lagen sie noch eine Weile beieinander, bis er schließlich wegsackte und mit einem leisen Schnarchen einschlief.

Jetzt ließ sie ihre Finger über ihre nackte Brust gleiten und kniff erst zärtlich, dann heftig in ihre Brustwarzen, die sofort reagierten, indem sie steif wurden und sich lüstern aufrichteten. Dann glitt ihre Rechte über ihren Bauch zur Taille herab bis zu ihrem Venushügel. Dort befand sich ein schmaler Streifen dunklen Schamhaares. Sie trimmte es gern in diesem Stil...

Dann rutschten ihre Finger tiefer und berührten schließlich ihren Kitzler, der sich augenblicklich bemerkbar machte und eine Welle der Erregung durch ihren Körper jagte. Julia biss sich auf die Unterlippe. Es war jedes Mal wieder ein herrliches Gefühl, sich so zu berühren. Doch insgeheim wünschte sie sich, Ben würde es so mit ihr tun.

In ihren Gedanken war er es, der sie so streichelte und berührte, der sie mit ihrer Erregung quälte, bis sie bettelte, er möge sie mit harten Stößen und heftigem Streicheln erlösen...

Das Streicheln wurde intensiver, schneller und zwischendurch ließ sie ihre Finger immer wieder in ihr feuchtes Loch gleiten und stieß sie mal mehr, mal weniger heftig hinein.

Es dauerte nicht lange und ihr Becken begann ekstatisch zu zucken. Im nächsten Moment bekam sie ihren Höhepunkt, der alles in ihr beben und sich zusammenziehen ließ.

Sie musste sich die Decke vor den Mund pressen, um nicht laut aufzustöhnen.

Es dauerte einige Sekunden, dann ließ sie ihre Hände erschöpft, aber mit einem zufriedenen Lächeln zur Seite sinken und kuschelte sich schließlich an Ben. Bald darauf war sie eingeschlafen...

*

Es war Samstag und Ben lud sie zu einem Stadtbummel in der Shoppingstraße der Stadt ein. Julia war froh, mal ein bisschen vor die Tür zu kommen, und insgeheim auch, sich mit ihrem Freund zu präsentieren...

Denn er sah schließlich nicht schlecht aus! Braunes, volles Haar und diese schönen dunklen Augen. Dazu seine schön geschwungenen Lippen, die so weich und angenehm auf ihren lagen, wenn sie sich küssten. Da er ein bisschen trainierte, hatte er auch einen ansehnlichen Umfang an den

Oberarm- und Brustmuskeln vorzuweisen.

Ja, sie fand ihn sehr attraktiv. Nur im Bett, da hätte sie sich mehr, mmh, was eigentlich, gewünscht? Mehr Abwechslung und Leidenschaft!

Während sie Hand in Hand herumschlenderten, dachte sie über dieses Problem nach. Sie war zu zurückhaltend, um ihn darauf anzusprechen. Aber sie hätte so gern mal was ausprobiert. Es machte sie an, sobald er etwas fordernder wurde, aber leider kam am Ende immer die gleiche

Schema F-Nummer dabei heraus.

Schließlich hielt er vor einem Bikerladen an. Julia wusste, dass er schon lange überlegte, sich eine entsprechende Lederjacke zuzulegen, weil er diesen Style besonders cool fand. Sie ahnte sofort, dass das ziemlich lange dauern könnte, und seufzte im Stillen.

„Hey, Babe, hier muss ich unbedingt mal reinschauen! Willst du warten und dir ein Eis holen oder mit reinkommen?“, fragte er mit einem aufgeregten Leuchten in den Augen, das besagte: „Du kannst zwischen diesen beiden Vorschlägen wählen, aber reingehen tue ich auf jeden Fall...“

Julia lächelte etwas gequält und meinte dann:

„Geh nur, ich werde mir noch ein Eis holen und komme dann nach.“

„Du bist super, Baby!“, antwortete er erfreut und küsste sie kurz auf die Lippen, bevor er im Laden verschwand.

So bummelte Julia allein zur Eisdiele und holte sich zwei Kugeln. Um sie herum war nur wenig los. Die Sonne schien noch nicht sehr warm, denn der Frühling kündigte sich gerade erst an. Aber das Eis schmeckte trotzdem!

So ging sie langsam zum Bikerladen zurück. Da sie noch nicht ganz fertig war mit ihrem Eis, warf sie einen Blick durch die Schaufenster in der Hoffnung, Ben irgendwo im Inneren zu entdecken.

Tatsächlich sah sie ihn nicht weit vom Fenster stehen. Er lächelte und redete mit großen Gesten auf eine hübsche, sehr sexy gekleidete Blondine ein...

Julia stockte der Atem! Dieser miese Kerl!

Das war wieder genau das, was sie befürchtet hatte...

Kaum wandte sie ihm den Rücken zu, war es vorbei mit „Baby, ich liebe dich! Du bist die Beste...“

Wütend warf sie den Rest vom Eis in den nahen Mülleimer und betrat mit klopfendem Herzen den Shop.

Um ganz sicherzugehen, dass sie sich nicht irrte, trat sie langsam auf die beiden zu und konnte dabei einige Sätze des Gesprächs mithören:

„Ich finde das echt total geil, dass du auch auf so was stehst!“, meinte Ben mit großer Bewunderung in der Stimme.

„Danke, es ist toll, mit jemandem zu reden, der den gleichen Geschmack hat...“, säuselte die Blonde zurück.

Und in Julia begann das Blut zu kochen.

„Ganz abgesehen davon, dass du echt heiß aussiehst! Vielleicht könnten wir ja mal irgendwann was trinken gehen?!“, preschte Ben jetzt mit schmeichelndem Ton vor.

„Na ja, ich könnte dir ja einfach meine Handynummer geben und dann...“, hörte Julia noch die ersten Worte der Blonden, bevor sie sich vor den beiden aufbaute...

„Hey, Schatz! Ich hoffe, ich störe euch nicht beim Nummernaustauschen...“, sprach sie Ben laut und mit vor Zorn und Schmerz bebender Stimme an.

Ben und die Blonde fuhren herum.

„Oh, Babe! Du hast da was falsch verstanden! Es ging nur darum, dass wir ein gemeinsames Hobby haben, und deshalb haben wir uns ganz gut unterhalten...“, versuchte er in lockerem, freundlichem Tonfall sich herauszureden.

Die Blonde sah ihn nur kurz verstört an und verschwand dann einfach zwischen den Regalen.

„Und wie war das mit dem „du siehst so heiß aus!“, zischte Julia mit wütender Stimme.

„Ach, hör doch auf! Was ist denn schon dabei?! Du warst so lange weg und ich hab mich gelangweilt. Und dann kam sie plötzlich in den Laden. Es war nur ein kleiner Flirt, nichts weiter!“, antwortete er gereizt.

„Genau wie fast jeden Abend in der Disko, wenn ich mal tanzen bin oder auf der Toilette?!“, fragte Julia nun den Tränen nahe.

„Ja, genau! Wenn du es so sehen willst... Sei doch nicht immer so empfindlich! Das nervt!“, meinte er ebenfalls wütend.

Jetzt reichte es Julia! Schon wieder hatte er sie verletzt!

Wütend und mit Tränen in den Augen rannte sie aus dem Laden. Dabei sah sie den großen, schlanken Typen nicht, der gerade an dem Laden vorbeigehen wollte, und prallte seitlich in ihn hinein...

Erschrocken sah sie zu ihm empor, denn er überragte sie um einen Kopf, und blickte ihn mit ihren hellblauen Augen, in denen Tränen standen, an.

Der Fremde erwiderte ihren Blick, hielt sie mit seinen schmalen, schönen Händen an den Schultern fest und Julia war für einen Moment, als würde alles um sie herum verstummen und erstarren.

Seine Augen waren stahlblau und hatten diesen fesselnden Blick, der ihr durch und durch ging.

„Entschuldigung...“, stammelte sie beschämt und spürte, wie ihre Wangen sich mit Blut füllten.

„Kein Problem, junge Lady!“, antwortete er mit einer ruhigen, wohlklingenden Stimme, die sie irgendwie als tröstlich empfand.

Dann war schon alles vorüber. Der Bann wurde von der Wirklichkeit um sie herum gebrochen, als ein Kind neben ihnen zu schreien begann. Und er wandte sich zum Gehen. Im nächsten Moment verschluckte ihn die Menge der vorbeieilenden Leute...

Julia besann sich wieder und eilte nach Hause, um sich den Schmerz von der Seele zu weinen, wie es schon öfter vorgekommen war. Zu oft.

 

***

 

Einige Tage später, Julia saß gerade vor dem Fernseher in ihrem gemütlichen Wohnzimmer und kaute lustlos auf ein paar pappigen Cornflakes herum, klingelte es an ihrer Tür.

Missmutig erhob sie sich und ging mit schleppenden Schritten hin, um zu öffnen.

„Hey, Babe!“, begrüßte Ben sie mit zerknirschter Stimme.

Er hielt eine mit einem Geschenkband umwickelte Pralinenschachtel in der Hand und sah sie mit diesem: „ Ich weiß, ich hab Mist gebaut“-Blick an.

„Was willst du?“, fragte sie verletzt.

„Ich will mich entschuldigen für den dummen Auftritt im Bikershop! Darf ich reinkommen und dich mit diesen leckeren Pralinen füttern?!“, fragte er nun und grinste sie an.

„Von mir aus...“, antwortete Julia und trat zur Seite.

Irgendwie hatte sie ja gehofft, dass er wieder zu ihr kommen würde und sie sehen ließ, dass er doch etwas empfand, sie vermisst hatte.

Aber tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie sich etwas vormachte...

Nach ein paar Pralinen und Schmeicheleien lagen sie Arm in Arm auf ihrer Couch und Julia sog jedes bisschen Nähe und Wärme, das von ihm ausging, in sich auf.

Er hätte auch mit ihr geschlafen, aber darauf hatte sie sich nicht eingelassen!

Sie wollte einfach nur, dass er sie im Arm hielt und ihr ein wenig Liebe gab. Oder das, was sich für sie so anfühlte...

Später, bevor er wieder ging, verabredeten sie sich für einen Besuch in der Disco. Julia wollte sich endlich wieder den Kopf freitanzen und vielleicht tat ihnen das Ausgehen ja gut.

Nachdem Ben weg war, ging sie zu Bett.

Doch als ihre Gedanken zu schweifen begannen, tauchte nicht etwa er vor ihrem inneren Auge auf, sondern dieser große Blonde mit dem faszinierenden, fesselnden Blick...

Seitdem sie mit ihm zusammengeprallt war, ging er ihr nicht mehr aus dem Sinn.

Auch wenn sie nicht glaubte, ihn jemals wiederzusehen.

Aber an den letzten Abenden war er es, mit dem sie in ihren Gedanken ihre Leidenschaft auslebte und in dessen Armen sie danach lag.

2

Am darauffolgenden Samstag holte Ben sie in seinem Wagen zur Disco ab.

Julia trug eine hautenge Jeans, die ihren sportlichen Po und ihre langen Beine betonte, und ein elegantes Top mit Puffärmeln in Dunkelrot,

dazu schicke Pumps.

Ihr Haar hatte sie geglättet, sodass es ihr weit über die Schultern herabfiel.

Wie immer hoffte sie, dass Ben eine Reaktion zeigen würde, ihr ein Kompliment für ihr Aussehen machen würde. Doch er begrüßte sie nur mit einem kurzen Kuss und stürmte an ihr vorbei, um sich noch einen ihrer Müsliriegel zu schnappen, die auf dem Küchenschrank herumlagen.

Julia sah ihm dabei zu und seufzte.

Vielleicht fiel sie ja wenigstens irgendeinem Typen in der Disco auf...

Als sie im Auto saßen, beobachtete sie ihren Freund von der Seite.

Er hatte ein schönes Profil und sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Aber das Traurige war, dass es ihm selten ebenso erging. Meistens ging jede Zärtlichkeit von ihr aus und sie musste sich eingestehen, dass sie das immer mehr beschäftigte.

Sie fühlte sich immer unscheinbarer an seiner Seite. Dennoch brauchte sie ihn irgendwie. Ihr Leben war seit einiger Zeit zum Stillstand gekommen und er war seitdem auf groteske Weise zu ihrem Halt geworden. Einem wackligen Halt, der immer mehr zu schwinden schien...

„So, wir sind da! Jetzt können wir mal wieder richtig Party machen! Sag mal, Baby, fährst du uns dann nach Hause?“, fragte Ben nun, nachdem sie gehalten hatten.

Julia nickte mit schmalem Lächeln.

„Ja klar, kann ich machen...“, sagte sie und fügte in Gedanken hinzu:

„Wie immer.“

Hinter Ben, der die Türsteher mit Handschlag und ein paar coolen Worten begrüßte, betrat sie die Diskothek.

Sie hatten dort ihren Stammplatz mit Tisch und Barhockern.

Wie immer warteten dort schon ein paar enge Bekannte auf die beiden.

Mandy und Tobias waren ein Pärchen, das Julia schon seit der siebten Klasse kannte. Sie mochte sie beide sehr und umarmte Mandy herzlich, als sie sich begrüßten.

„Hey, Süße! Da bist du ja endlich! Wie geht’s dir?!“, plapperte Mandy freudig drauflos. Sie war ein wenig rundlicher und kleiner als Julia, hatte lange, blonde Locken und ein freundliches Gesicht mit Sommersprossen.

Julia fand, sie war ein richtiger Sonnenschein. Immer gut drauf und locker. Das war es wohl auch, was Tobias an ihr liebte...

Der begrüßte zuerst Ben mit einer kurzen Umarmung und dann sie mit einem Lächeln und Handschlag.

Nun setzten sie sich erst mal um den Tisch und plauderten über die vergangenen Tage. Die Männer über Autos und Games und Julia und Mandy über Shopping und die Zeit nach dem Abi.

Dabei wurde Julia wieder schmerzlich bewusst, dass sie noch immer keinen richtigen Plan für die Zukunft hatte. Das Abi hatte sie geschafft, aber was sollte sie nun tun?!

Mandy hatte bereits alles durchgeplant. Für sie war klar, dass es ein Medizinstudium werden sollte. Ihr Ziel war es von Anfang an, Kinderärztin zu werden.

Julia beneidete sie insgeheim für ihre Zielstrebigkeit und ihren starken Charakter. Sie selbst tat sich schwer damit, etwas Neues anzupacken...

Nach einer Weile netten Geplauders, das allerdings auch an Julias wundem Punkt herumrührte, meinte Mandy:

„Jetzt wird es aber mal Zeit für einen Cocktail und ein bisschen Bewegung!“, dabei erhob sie sich in ihrem schicken, engen Kleid, das ihre üppigen Rundungen auffällig betonte, und winkte Julia, ihr zu folgen.

Julia warf einen unsicheren Blick auf Ben. Sie machte sich Gedanken, seit sie ihn mit der Blonden gesehen hatte, und ließ ihn nur ungern aus den Augen...

Doch sie konnte Mandy nicht einfach stehen lassen! Also gab sie sich einen Ruck und erhob sich ebenfalls. Dann trat sie kurz an Bens Seite und meinte dicht an seinem Ohr:

„Wir sind kurz was zu trinken holen... Bis gleich...“

Ben nickte.

„Ja, alles klar, Babe.“

Ein wenig gekränkt wandte sich Julia Mandy zu und ging mit ihr zur Theke. Sie hatte auf einen Kuss oder Ähnliches gehofft. Aber Ben fiel das gar nicht auf.

An der Theke war es recht voll. So mussten sie eine Weile anstehen. Mandy sah Julia prüfend ins Gesicht.

Die Musik war laut, deshalb musste sie laut reden und dicht an sie herantreten, damit Julia sie verstehen konnte.

„Sag mal, was ist eigentlich los mit euch beiden?! Ihr seid so, na ja, so angespannt miteinander. Und du wirkst irgendwie traurig...“, meinte sie nun.

Julia wusste nicht recht, was sie sagen sollte. Eigentlich hatte sie keine Lust, das Thema gerade jetzt zu besprechen.

„Wir hatten vor Kurzem einen Streit wegen eines Flirts. Und seitdem ist es ein bisschen schwierig zwischen uns. Aber das wird schon wieder...“, erklärte Julia und versuchte das unangenehme Thema damit schnell abzuschließen.

Mandy schien das zu merken und nickte nur. Doch in ihrem Blick sah Julia Misstrauen. Sie kannten sich zu lange und Mandy ahnte, dass sie ihr nicht die ganze Wahrheit sagte.

Zu Julias Glück konnten sie endlich ihre Cocktails ordern und kurz darauf waren sie wieder am Tisch, wobei sie erleichtert feststellte, dass Ben und Tobias noch immer angeregt miteinander plauderten...

Mandy wurde von ihrem Freund mit einem Küsschen begrüßt und Julia beobachtete ihre verliebten Neckereien traurig.

Plötzlich erhob sich Ben und trat zu ihr heran.

Er legte einen Arm um ihre Schultern und küsste sie auf die Wange.

„So, Schätzchen, ich hol mir auch was zu trinken. Du kannst ja mit Mandy ein bisschen tanzen, wenn ihr Lust habt...“, meinte er und ging Richtung Theke davon.

Julia blickte ihm nach und wäre am liebsten hinterhergegangen. Aber das wäre zu auffällig gewesen...

Doch irgendwie hatte sie seit dem Tag im Bikershop ein ungutes Gefühl.

Aber als Mandy sie dann bat, mit auf die Tanzfläche zu kommen, folgte sie ihr und versuchte beim Tanzen endlich mal den Kopf freizubekommen. Doch ihr Blick wanderte dennoch immer wieder in Richtung Theke und nach drei durchtanzten Liedern war Ben noch immer nicht wieder zum Tisch zurückgekehrt.

Julia hielt es nicht mehr aus! Irgendwas war da faul! So lange konnte es nicht gedauert haben, sich ein Bier zu holen!

„Mandy, sei mir nicht böse, aber ich muss kurz mal zu den Toiletten... Bin gleich wieder da...“, meinte sie laut und bevor diese sich entscheiden konnte mitzugehen, verschwand sie zwischen den Tanzenden im Getümmel.

So schnell es ihr möglich war, lief sie zur Theke und sah sich suchend nach ihrem Freund um. Doch hier war er nirgends zu entdecken. Aber wo war er dann?

Julia beschloss, die Tanzfläche einmal zu umrunden und die Augen offen zu halten.

Sie kam bis zu einer kleinen Nische, die mit einem romantischen Licht ausgestrahlt wurde. Darin stand ein kleiner Tisch mit zwei Sitzbänken...

Und genau dort entdeckte sie ihn mit der Blonden aus dem Bikershop!

Julia stockte der Atem und sie stand einen Moment lang einfach nur da und starrte die beiden mit großen Augen an, während ihr Herz wie wild zu klopfen begann.

In ihrem Inneren fühlte es sich an, als würde etwas zerreißen.

In den nächsten Sekunden ging alles sehr schnell!

Plötzlich stand sie wie eine Furie vor den beiden und brüllte Ben an:

„Du Mistkerl! Von wegen, du gehst was zu trinken holen! Also schon wieder sie?! Wie kannst du mir so was nur antun?!“

Ben sah erschrocken zu ihr auf. Doch dann änderte sich seine Mimik und eine Mischung aus Schuldbewusstsein und Wut trat zum Vorschein.

„Ach, hör doch auf, Julia! Du tust gerade so, als würde ich sie hier auf dem Tisch flachlegen! Du übertreibst echt maßlos! Wir haben uns vorhin getroffen und ein bisschen geredet. Nicht mehr und nicht weniger!“, schrie er wütend und genervt zurück.

„Ich glaube dir kein Wort! Was läuft da zwischen euch? Was soll das werden?!“, schrie sie wieder und ihre Stimme überschlug sich vor Aufregung.

„Du spinnst doch! Krieg dich wieder ein! Ich habe nichts Schlimmes getan!“, antwortete Ben mit lauter, aggressiver Stimme und erhob sich dabei.

Julia wollte nur noch weg von ihm!

„Du kannst mich mal! Mach doch, was du willst, und lass mich in Ruhe!“, schrie sie und Tränen rannen über ihre erhitzten Wangen. Dann wandte sie sich um und rannte in Richtung Toiletten davon...

 

Sie ahnte nicht, dass sie beobachtet wurde und jemand das Geschehen mit großem Interesse verfolgte. Seit sie die Diskothek betreten hatte, war er ihr auf Schritt und Tritt gefolgt und hatte das große Drama ganz aus der Nähe miterlebt.

Seine stahlblauen, kühlen Augen hatten sich jede Mimik ihres hübschen Gesichtes eingeprägt und den flackernden Zorn in ihrem Blick in sich aufgesogen.

Es war fast, als hätte er ihre Wut und ihren Schmerz auf der Zunge schmecken können, während er sie mit seinen Blicken abtastete.

„Julia also. Ein schöner Name für eine schöne, junge Lady...“, dachte er und folgte ihr langsam in den Gang, der zu den Toiletten führte.

In der Nähe der Damentoiletten wartete er in einer dunklen Ecke auf sie.

Es roch nach Schweiß und altem Urin. Doch er nahm es kaum wahr. Seine Konzentration war nur auf sie gerichtet. Und dann trat sie aus der Tür, die Wangen von roten Zornesflecken bedeckt und die wunderschönen hellblauen Augen von Tränen rot...

 

***

 

Julia trat aus der Damentoilette in den dunklen Gang. Mit einer hastigen, ungelenken Bewegung wischte sie sich eine letzte Träne von der Wange. Als wäre ihr Leben nicht schon kompliziert genug gewesen, musste ihr Ben nun auch noch den Boden unter den Füßen wegreißen!

Wie viel würde sie noch aushalten können?!

Sie ging den Gang entlang, als plötzlich ein Arm ihre Taille umfasste, und bevor sie dazu kam, vor Schreck laut aufzuschreien, legte sich eine kräftige Hand auf ihren Mund.

Julia riss die Augen auf und dachte nur voller Schock:

„Oh mein Gott, ein Vergewaltiger! Das darf nicht sein...“

Dann wurde sie in die dunkle Nische gezogen und mit einer schnellen Bewegung herumgedreht.

Sie musste erst blinzeln, um zu erkennen, wer da vor ihr stand...

Ihr Herz schien fast zu stolpern, als sie ihn erkannte!

Es war der große Blonde, dem sie vor dem Bikershop in die Arme gelaufen war!

Er sah toll aus. Sehr attraktiv, genau wie bei ihrer ersten Begegnung. Er sah sie wieder mit diesem fesselnden Blick an. Dieses Mal trug er ein weißes Hemd, das an seinem schmalen, sehnigen Hals ein wenig offen stand und einen kleinen Einblick auf seine braungebrannte, muskulöse Brust freigab.

Jetzt legte er den Zeigefinger der linken Hand an seine Lippen und bedeutete ihr, nicht zu schreien. Julia nickte und er ließ ihren Mund los.

„Du musst keine Angst vor mir haben, Julia“, erklärte er nun mit einer beruhigenden, vollen Stimme, die ihr sofort durch und durch ging.

Julia sah zu ihm auf und hatte das Gefühl, alles um sie herum würde plötzlich weit weg sein. Sie war gefangen von diesen kühlen, blauen Augen.

„Was willst du von mir? Und woher kennst du meinen Namen?“, fragte sie völlig erstaunt.

„Nun, man schnappt hier und da etwas auf, könnte man sagen. Aber was viel wichtiger ist, ist eine spezielle Frage, die du mir beantworten musst!“, erwiderte der schöne blonde Mann.

Er wartete einen Augenblick, bevor er sie mit ernstem, eindringlichem Ton stellte:

„Willst du, dass sich dein Leben verändert?“

Julia musste sich diese Worte einen Moment durch den Kopf gehen lassen, so überraschend und zusammenhanglos erschien ihr diese Frage. Doch die Antwort hatte sie sofort!

„Ja“, sagte sie, ohne weiter darüber nachzudenken.

Er nickte erfreut.

„Das dachte ich mir!“, meinte er nur und bevor sie begriff, was geschah, hauchte er ihr einen kurzen, zarten Kuss auf die Lippen, während er ihr etwas Flaches in die Hand drückte. Dann wandte er sich abrupt ab und verschwand, ohne sich noch einmal umzudrehen, in Richtung der Tanzfläche...

Julia sah ihm völlig verwirrt nach. Sie brauchte einige Sekunden, bevor sie sich an den Gegenstand in ihrer Hand erinnerte.

Sie öffnete ihre Hand und betrachtete ihn.

Es war eine dunkelrote Visitenkarte, auf der in schwarzen, geschwungenen Lettern etwas stand.

Julia musste erst unter eine der kleinen Lampen an der Wand treten, um zu lesen:

 

„Love and Pain“

Wenn Du Veränderungen in Deinem Leben willst, dann

komm am nächsten Samstagabend in unseren Club, ich lade Dich dazu ein.

Entscheide Dich klug, dieses Angebot gilt nur für diesen Abend...

 

A&A

 

Julia schluckte. Was ging hier vor sich? Wer war dieser mysteriöse Mann eigentlich?

Sie hatte nicht die geringste Ahnung. Aber sie würde es herausfinden! Vielleicht konnte sie über den Namen des Clubs auf der Karte erfahren, wer er war und was er von ihr wollte...

Auf jeden Fall hatte sie von diesem Abend genug!

Sie ging noch zu ihren Freunden zurück, um sich zu verabschieden, und versprach Mandy, in den nächsten Tagen bei ihr anzurufen. Denn die hatte natürlich mitbekommen, dass etwas vorgefallen war!

Dann, ohne Ben noch eines Blickes zu würdigen, nahm sie eines der Taxis, die wie immer geduldig vor der Diskothek warteten, und fuhr nach Hause...

Nachdem sie es sich in ihrem kuschligen Bett gemütlich gemacht hatte, sah sie sich noch einmal die Karte an. Sie roch sogar daran, in der Hoffnung, sie würde noch eine Spur seines Duftes daran wahrnehmen. Er hatte ein anziehend herbes Parfum getragen, das ihr im Gedächtnis geblieben war. Und tatsächlich konnte sie noch einen Hauch davon entdecken.

Julia atmete tief ein und genoss die Erinnerung an seine warmen Hände und seine fesselnden Augen, vor allem aber an den Kuss und seine warmen Lippen auf den ihren.

Nach dem, was Ben getan hatte, würde sie nichts davon abhalten, diesen Club zu besuchen! Wieso auch nicht! Vielleicht erwartete sie ja ein inspirierendes Abenteuer, das ihr endlich wieder etwas Leben einhauchte...

3

Am darauffolgenden Samstagabend bereitete sich Julia auf ihren ersten Clubbesuch vor. Soweit sie herausgefunden hatte, war dieser im Grunde wie eine normale Bar aufgebaut, in der man sich treffen, tanzen und kennenlernen konnte. Doch überall in den Räumlichkeiten sollten angeblich Kameras versteckt sein, sodass die beiden geheimnisvollen Zwillingsbrüder, die die Besitzer waren, die Mädchen aussuchen konnten, die in den sogenannten „Inneren Circle“ ihres Clubs aufgenommen werden sollten.

Der Club hatte den vielsagenden Namen „Love and Pain“ und war immer gut besucht. Das zumindest hatte Julia von einigen Bekannten erfahren.

Doch mehr war beim besten Willen nicht herauszukriegen gewesen! Vom „Inneren Circle“ wusste niemand Genaueres zu erzählen. Aber das zog Julia noch viel mehr in seinen Bann!

Sie wollte, dass ihr Leben sich veränderte! Und sie wollte etwas Erotisches und Leidenschaftliches erleben! Und Ben musste davon ja auch gar nichts erfahren...

Außerdem fragte sie sich immer öfter, ob er wirklich noch der Richtige für sie war.

Ständig steckte sie zurück, ließ sich verletzen und der Sex machte einfach keinen Spaß! Es musste doch verdammt noch mal mehr geben zwischen Mann und Frau als das!

Und während sie duschte und das warme Wasser über ihren nackten, schlanken Körper rauschte, glitten ihre Finger über die vollen Lippen ihres leicht geöffneten Mundes, an ihrem schmalen Hals herab und zu ihren prallen, tropfenförmigen Brüsten, deren Nippel sich in die Höhe reckten, sodass die Wassertropfen an ihnen in winzig kleine Perlen zerbarsten.

In ihrer Fantasie stand sie nackt vor dem blonden Typen mit diesen kühlen, blauen Augen und es waren seine braungebrannten, weichen Hände, die ihre Haut liebkosten und sie an ihren nassen, vollen Brüsten berührten und massierten. Sie presste sich lüstern mit dem Hinterteil gegen die kühle, feuchte Kabinenwand. In ihren Gedanken war es seine Lende, die sich gegen ihre Pobacken presste. Dabei musste sie aufstöhnen und ihre rechte Hand glitt über ihren Bauch bis zu ihrem schön gewölbten Venushügel herab.

Noch quälte sie sich selbst mit dieser erregenden Anspannung, dem Erwarten der intimen Berührungen zwischen ihren Schenkeln, und ließ die Finger immer wieder dicht an ihrer Scham vorbeigleiten. Doch ihre Lust wurde immer größer und ihr Leib spannte sich vor Erwartung an, begann zu zucken und schließlich konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und ließ ihren Zeige- und Mittelfinger zwischen ihre nassen, vor Lust angeschwollenen Schamlippen gleiten.

Dann begann sie ihre Finger vor und zurück zu bewegen. Ganz langsam, sodass sie sich noch ein bisschen länger quälen konnte und die Lust noch unerträglicher wurde. Erst jetzt wurde sie langsam schneller und genoss das feuchte, warme Gefühl an ihren Fingern, während ihr Kitzler immer mehr anschwoll.

Zwischendurch ließ sie ihre Finger immer wieder tief in ihr warmes Loch gleiten, sodass sie noch feuchter wurde. Julia stöhnte hemmungslos und in ihrer Fantasie streichelte der blonde Typ sie, bis sie unter lautem Aufschreien zum Höhepunkt kam...

Nach dieser besonders heißen Dusche wählte sie die passende Kleidung für den Besuch im Club aus. Sie schlüpfte in weiße, seidene Unterwäsche. Der Slip saß sehr knapp und ließ ihren prallen Po hervorblitzen.

Der BH war ein Push-up, der ihre Brüste ins richtige Licht rückte. Dazu schlüpfte sie in weiße, halterlose Spitzenstrümpfe. Das Weiß hob sich wundervoll von ihrer gebräunten Haut ab. Jetzt wählte sie das passende Kleid für diesen besonderen Abend aus.

Es war ein eng anliegendes, weißes Seidenkleid. Die kühle, zarte Seide legte sich wie eine zweite Haut um ihren Körper. Es war ein prickelndes Gefühl und Julia betrachtete sich lächelnd im großen Wandspiegel, während sie mit ihren Händen darüberstrich.

Ihr Haar trug sie glatt, sodass es bis fast über ihre Brust reichte. Das Make-up, das sie nun auftrug, betonte ihre hellblauen Augen, die durch ihren gebräunten Teint und das dunkelbraune Haar besonders fesselnd wirkten. Ihre vollen, weich geschwungenen Lippen wurden durch einen kräftig roten Lippenstift gekonnt in Szene gesetzt.

Julia betrachtete sich noch einmal abschließend und war zufrieden. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass sie ihn tatsächlich wiedersah...

 

Als Julia aus ihrem Wagen gestiegen war, betrachtete sie zuerst einmal unauffällig den Eingangsbereich des Clubs. Er lag in einer Auffahrt, die nicht sofort ins Auge stach. Alles wirkte eher unauffällig, bis auf das Leuchtschild über der Eingangstür. Das Schild war in einem warmen Dunkelrot gehalten und verkündete den vielversprechenden Namen des Clubs: Love and Pain.

Julia spürte, wie die prickelnde Erwartung in ihr wuchs. Sie erhoffte sich viel von diesem Abend! Ihr größter Wunsch war es, ihn wiederzusehen! Doch sie wusste nicht einmal, wer von den beiden Brüdern er war...

Vor dem Club war es still. Es gab keine lange Schlange oder Türsteher. Das wunderte Julia, denn angeblich sollte der Club jeden Abend sehr gut besucht sein.

Als sie die Tür langsam öffnete, klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Dann betrat sie den Eingangsbereich...

Sofort wurde sie von zwei schwarz gekleideten Türstehern in Empfang genommen. Die beiden kräftigen Männer betrachteten sie aufmerksam von oben nach unten, bevor sie sie höflich begrüßten.

„Guten Abend, junge Dame! Bitte zeigen Sie uns Ihren Ausweis. Wir müssen sehen, ob Sie mindestens achtzehn Jahre alt sind.“

Julia versuchte ein Zittern ihrer Hände zu unterdrücken, als sie nun in ihrer Handtasche nach dem Portemonnaie suchte, um ihren Ausweis zu zücken. Es gelang ihr mehr schlecht als recht.

„Hier ist er...“, meinte sie nun und bemühte sich mit ruhiger, kräftiger Stimme zu sprechen.

Die beiden Muskelmänner sahen ihn sich genau an, bevor sie ihn zurückgaben.

„Gut. In dem Fall dürfen Sie in den Barbereich eintreten! Wir wünschen Ihnen eine interessante Nacht...“, meinten sie nun und traten vor ihr zur Seite, sodass sie den Blick auf eine große, aus edlem lackiertem Holz gefertigte Tür freigaben.

Diese öffneten sie nun zu beiden Seiten und Julia trat mit pochendem Herzen hindurch.

Erst jetzt konnte sie die vielen Stimmen und die Musik hören, die ihr von der Bar entgegenkamen.

Tatsächlich war der Raum gut gefüllt!

Was ihr sofort auffiel, war, dass die Gäste ausschließlich dem weiblichen Geschlecht angehörten und die Männer anscheinend alle zum Clubpersonal gehörten. Sie trugen alle nur schwarze, enge Lackhosen, waren sehr attraktiv und bemühten sich darum, die jungen Frauen bei Laune zu halten.

Julia brauchte einen Moment, um sich an den Anblick der vielen muskulösen und halb nackten Männer zu gewöhnen. Sie sahen sehr heiß aus mit ihren braun gebrannten, glänzenden Oberkörpern. Julia vermutete, dass sie sich einölten, um die Muskeln noch mehr zu betonen...

Was würde Ben wohl sagen, wenn er wüsste, wo sie sich gerade aufhielt?!

Aber er selbst war schließlich auch kein Kind von Traurigkeit! Das hatte er ihr oft genug bewiesen!

Also schob Julia diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf das interessante Drumherum.

Auch im Club dominierte das dunkelrote Licht das Ambiente. Alles war sehr edel und stilvoll ausgestattet.

Julia ging etwas weiter in den Raum hinein und ihr fiel auf, dass die Sitzbänke und Barhocker mit echtem schwarzem Leder bezogen waren. Die Bar selbst war aus dunklem Edelholz gefertigt worden und die Getränkekarte bestätigte ihren Eindruck, dass dieser Club nicht für jeden gedacht war!

Auch die anderen jungen Frauen waren alle sehr attraktiv und sexy gekleidet. Julia fragte sich, ob sie den Zwillingen bei so viel Konkurrenz überhaupt auffallen würde...

Überall um sie herum befanden sich wohlgeformte Blondinen, Brünette oder Schwarzhaarige. Alle hatten eine tolle Figur und sehr hübsche Gesichter.

Julia fragte sich, ob sie sich vielleicht zu viele Hoffnungen gemacht hatte. Vielleicht hatte er sich einfach einen Scherz mit ihr erlaubt oder sie nur zu irgendwelchen Werbezwecken angesprochen?! Für einen Moment überlegte sie, wieder zu gehen. Doch dann entschied sie sich, zumindest erst mal etwas zu trinken und dem Ganzen eine Chance zu geben. Was hatte sie schon zu verlieren?

Also trat sie an die Bar heran und setzte sich auf einen der Barhocker.

Sofort trat der Barkeeper zu ihr heran und Julia beobachtete das Spiel seiner Muskeln, als er sich auf der Theke abstützte.

„Hallo, schöne Lady! Was darf ich dir einschenken?“, fragte er galant, während seine dunklen Augen sie ansahen und kurz an Ben erinnerten.

„Ähm, ich hätte gern einen Cocktail...“, stotterte Julia ein wenig nervös und biss sich zerknirscht auf die Unterlippe.

„Das hab ich mir fast gedacht! Und willst du einen bestimmten oder soll ich dich überraschen?“, fragte er nun freundlich und musste grinsen.

Julia lächelte ebenfalls.

„Überrasch mich einfach...“, meinte sie dann und spürte, wie sie ein wenig rot wurde.

Irgendwie lief das gerade gar nicht nach Plan!

Nachdem sie ihren Cocktail vor sich und die ersten Schlucke genommen hatte, ließ sie ihren Blick durch den Club gleiten. Dabei blieb er an einer jungen, besonders hübschen Blondine hängen, die plötzlich von zwei der Männer des Clubs eingekreist wurde. Sie wirkte ein wenig nervös und nach einer kurzen Unterhaltung nahmen sie die beiden Männer zwischen sich und führten sie zu einer in die Wand eingelassenen Tür, die nur bei näherem Hinsehen auffiel.

Dann verschwanden die drei dahinter.

Julia fragte sich, ob sie eine der Auserwählten war...

Schließlich erhob sie sich, trank den Rest ihres Cocktails aus und beschloss, den Club näher zu erkunden.

Julia entdeckte mehrere Türen, die vom Barbereich in andere Räume führten. Doch zuerst ging sie zu der Tür, durch die die beiden Männer mit der Blondine verschwunden waren...

Aber nach einer normalen Klinke oder einem Türknauf suchte sie vergeblich!

Also drückte sie vorsichtig mit der Handfläche gegen die Tür. Sie rührte sich nicht.

Nun wandte sie sich ab und begab sich zu einer der anderen Türen.

„Ich wüsste zu gern, wohin sie führt...“, dachte sie etwas enttäuscht. Sollte diese Tür der Eingang in den Inneren Circle sein?!

Was würde sie wohl noch erwarten? Oder war alles doch nur ein gemeiner Scherz gewesen?

Sie konnte nur hoffen, dass sie keinen dummen Fehler gemacht hatte...

 

Julia konnte nur auf ihr Glück vertrauen. Vorerst gab sie sich damit zufrieden und versprach sich, einfach wieder nach Hause zu fahren und das Ganze für sich zu behalten, falls sich alles als ein Reinfall erwies...

Jetzt beschäftigte sie sich erst einmal damit, die anderen Räume des Clubs zu erkunden.

Als sie die nächste Tür öffnete, trat sie in einen Raum, der ganz in Dunkelrot eingerichtet war. Die Wände waren mit dunkelroten Mustertapeten tapeziert und überall standen dazu passende, große Sofas, auf denen sich manche der Männer des Clubpersonals mit den weiblichen Gästen amüsierten.

Das Licht war so verteilt, dass es genau diese Sofas in einen angenehmen dunkelroten Schein tauchte. Der ganze Raum strahlte eine besondere und mitreißende Erotik aus.

Auch Julia spürte ein angenehmes Prickeln, als sie die Paare oder auch Trios betrachtete.

Manche der Frauen trugen kaum noch Kleidung am Körper

und manche Männer hatten sich vollständig entblößt, um sich mit ihnen zu vergnügen. Der Raum war vom Duft verschiedener edler Parfums und dem lustvollen Stöhnen der Anwesenden erfüllt.

Julia genoss für einen Augenblick diese neue Atmosphäre, die sie so noch nie erlebt hatte. Der Gedanke daran, sich ebenfalls so freizügig vor Fremden zu zeigen, löste sehr zwiespältige Gefühle in ihr aus. Zum einen fand sie es sehr erregend, zum anderen beschämte sie der Gedanke, ihren Körper einfach jedem so intim zu präsentieren...

Bisher gab es nur einen Typen, der sie vollkommen nackt gesehen hatte. Das war für sie schon etwas Besonderes gewesen. Aber manchmal in ihrer Fantasie hatte sie sich vorgestellt, wie es wäre, sich einem anderen, Fremden hinzugeben. Doch das hier machte sie schon ein bisschen nervös...

Und sie ging mit leicht geröteten Wangen und einem angenehmen Kribbeln im Bauch in den Barbereich zurück.

Jetzt brauchte sie noch einen Cocktail!

An der Bar ließ sie ihren Blick wieder zu dem sexy Barmann schweifen. Seine Muskeln brachten ihr Inneres zum Vibrieren und sie fragte sich, wie es wohl wäre, in seinen Armen zu liegen...

Plötzlich entstand Aufruhr im Raum. Die Musik veränderte sich von leisen, unterschwelligen Klängen zu sehr lauten, erotischen Rhythmen und die anderen Gäste traten an die Seite zurück, sodass in der Mitte eine Art Durchgang entstand.

Julia sah dem Treiben erstaunt zu.

„Was zum Teufel geht hier vor?!“, fragte sie sich.

Da öffnete sich plötzlich am anderen Ende des Barraums eine zweiflügelige, schwarze Tür, die Julia zuvor noch gar nicht bemerkt hatte. Der Raum mit den Liebespaaren hatte sie einfach zu sehr abgelenkt...

Alle im Raum starrten nun in die Richtung der Tür. Und es dauerte nicht lange, da traten ein paar große, kräftig gebaute Männer herein, die Julia an wahre Hünen erinnerten. Doch das war nicht das eigentlich Besondere an ihnen, sondern die eigentümlichen Henkermasken, die ihre Gesichter bedeckten.

Dazu trugen sie knappe, schwarze Lackshorts. Sie waren braun gebrannt und tätowiert. Julia fand, dass sie ziemlich einschüchternd wirkten. Aber das Ganze löste auch eine prickelnde Neugier in ihr aus.

Kaum waren die beiden kräftigen Riesen durch die Tür getreten, wurde es erst richtig verrückt! Julia konnte kaum fassen, was sie da zu sehen bekam!

Auf allen Vieren und fast nackt kam die Blondine, die zuvor durch die in die Wand eingelassene Tür geführt worden war, hereingekrabbelt...

Im Mund trug sie einen Ball als Knebel, der mit einem Lederband um ihren Kopf befestigt worden war. Ihre Brüste waren vollkommen entblößt und hingen frei in der Luft. Bei jeder Bewegung schwangen sie hin und her. Sie waren recht groß und liefen durch die waagrechte Haltung nach unten etwas spitz zu. Um den Hals trug sie ein Lederhalsband, an dem eine lange, metallene Kette befestigt war, die hinter ihr in den Schatten des Ganges führte, durch den sie gekommen war. Nur ein roter, extrem knapper Lackstring bedeckte ihren Unterleib. Julia konnte ihren Blick kaum abwenden von diesem auf groteske Art anregenden Anblick.

Doch dann wurde Julias Aufmerksamkeit auf die Tür gelenkt, durch die nun eine weitere Gestalt ins rote Licht des Barraumes trat. Und diese war es, die Julia den Atem verschlug!

Es war ein großer, eher schmaler Mann in einem edlen, weißen Anzug. Selbst seine Schuhe waren weiß mit schwarzen Sohlen, erkannte Julia. Doch was ihn für sie so interessant machte, waren die hellblonden Haare, die locker um sein Gesicht fielen, und die stahlblauen Augen mit den schwarzen, langen Wimpern, die kühl und erhaben durch den Raum blickten.

Das war er! Der Typ, der sie in der Diskothek geküsst und ihr die Visitenkarte in die Hand gedrückt hatte!

Julia nutzte diesen Augenblick und betrachtete ihn ganz genau...

Er hatte ein schönes, markantes Gesicht mit feinen Zügen und hohen, auffälligen Wangenknochen. Das Gesicht war ordentlich rasiert. Die Lippen waren schmal. In der rechten Hand hielt er das Ende der Leine, an der er die Blondine führte oder eher vorführte. 

Seine ganze Haltung war dabei vollkommen souverän. So, als ob es für ihn das Normalste der Welt war, eine Frau so zu behandeln.

Julia starrte ihn an. Sie konnte einfach nicht anders. Das war einer der Brüder! So hatte sie es im Internet in den Artikeln über den Club gelesen. Und wieder traf sie sein Anblick wie ein Blitz! Er war tatsächlich hier! Er war es und doch sah er so anders aus in dieser edlen Kleidung und in dieser grotesken Situation.

Julia betrachtete jedes Detail an ihm. Er hatte sie vom ersten Augenblick an fasziniert.

Obwohl er einen eher schmalen Körperbau besaß, konnte man unter dem eng geschnittenen Anzug einen trainierten Körper erahnen. Doch da war noch etwas anderes, das diesen Mann so hervorstechen ließ!

Es lag an einer ganz eigenen Ausstrahlung, die von ihm ausging. Es war etwas, das Julia nicht in Worte fassen konnte. Sie fühlte es nur. Es war eine extreme Anziehung, die von ihr Besitz ergriffen hatte. Hätte er sie jetzt aufgefordert, ihm einen Kuss zu geben oder mit ihm zu gehen, sie hätte es getan! Aber plötzlich wurde ihr noch etwas anderes bewusst, sie konnte sich nicht sicher sein, dass das der Zwilling war, der ihr bereits begegnet war. Wenn sie sich tatsächlich so ähnlich sahen, wie es hieß, dann war es kaum möglich, sie zu unterscheiden...

Aber sie war hier und endlich sah sie einen der beiden wieder!

Er ging langsam weiter und genoss die Blicke der Frauen, denen es offensichtlich ähnlich wie Julia erging. Alle starrten ihn an und man konnte das Prickeln im Raum regelrecht spüren.

Als die Blondine etwas langsamer wurde und ihren Kopf für einen Moment zur Seite wandte, hob er plötzlich seine linke Hand. Julia sah erst jetzt, dass er etwas darin hielt.

Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie erkannte, dass es sich dabei um eine Peitsche mit drei Riemen handelte...

Sie hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund, als er damit hinter der Blondine ausholte und Schwung holte. Im nächsten Moment klatschten die Riemen auf die nackten, üppigen Pobacken der Blonden und hinterließen dort drei rote Striemen.

Die Blonde warf den Kopf erschrocken in den Nacken und versuchte um den Ball herum, der als Knebel diente, zu schreien. Doch es wurde natürlich nur eine Art dumpfes Summen daraus.

Dann setzte sie sich sofort wieder zügiger in Bewegung und kroch auf allen Vieren weiter.

Julia hielt es nicht mehr auf dem Barhocker aus und sie stand auf und wollte näher an das Geschehen herantreten. Dabei war sie so nervös, dass sie ihr Cocktailglas mit dem Ellenbogen anstieß, sodass es umfiel und auf die Kante der Bar zurollte...

Julia sah es im Augenwinkel und wie in Zeitlupe sah sie zu, wie es über die Kante hinaus rollte und zu Boden fiel.

Ein lautes, unmelodisches Klirren erklang und Julia wandte erschrocken den Kopf zu ihm. Und tatsächlich hielt er inne. Als er das Gesicht in ihre Richtung wandte, konnte Julia sehen, wie sich eine steile Falte auf seiner Stirn bildete. Dann trafen sie diese stahlblauen Augen und sein kühler Blick richtete sich auf ihr Gesicht...

Julia hielt den Atem an und starrte mit ihren hellblauen Augen direkt in seine, wie sie es schon einmal getan hatte. Es war ihr, als wäre die Zeit stehen geblieben und als hätte jeder im Raum die Luft angehalten. Dabei dauerte dieser Blickkontakt nur den Bruchteil einer Sekunde. Doch er ging ihr durch Mark und Bein!

Ein Blick in diese Augen und sie fühlte, wie ihre Knie wacklig wurden. Sie hatte noch nie etwas Derartiges gefühlt! Sein Blick schien sie zu durchbohren und in sie hineinzusehen, als wäre sie ein offenes Buch. Dann betrachtete er sie einmal von oben nach unten, während ein süffisantes, kaltes Grinsen seine Lippen umspielte, und wandte den Blick wieder der Blondine zu.

Doch irgendetwas Unbestimmbares war anders, als sie es in Erinnerung hatte. Aber es war ihr unmöglich, es zu erfassen. Vielleicht etwas in seiner Art. Aber das konnte auch an der grotesken Situation liegen...

Julia spürte ihr Herz in ihrem ganzen Körper schlagen. Zwischen ihren Schenkeln brannte eine tiefe, lodernde Begierde und sie schrak regelrecht zusammen, als der Barkeeper sie ansprach:

„Lady, ich werde das mal eben in Ordnung bringen, o.k?!“

Julia wandte ihm erschrocken den Kopf zu und sah, dass er eine Kehrschaufel und einen Handfeger in den Händen hielt und sich ihr zu Füßen bückte.

„Ähm, ja, natürlich...“, stammelte sie und nutzte die Gelegenheit, um endlich näher an ihn

heranzutreten...

Für ihn war sie bereits wieder eine von vielen geworden und er setzte seinen Weg durch die Mitte der Frauen fort. Dann traten die Typen mit ihren Henkersmasken an die kleine, in die Wand eingelassene Tür und sie öffnete sich wie von Geisterhand.

Im nächsten Moment verschwand er mit der Blonden im dunklen Durchgang, die beiden Hünen gingen hinterher und die Tür schloss sich wieder.

Kurz darauf ging die Musik wieder in unterschwelliges Geklimper über und ein aufgeregtes Gemurmel erfüllte die Bar.

Die Show war vorbei und Julia griff sich ihre Handtasche und machte sich auf die Suche nach den Toiletten...

 

Abel ging unbeirrt weiter und ließ seine süße, blonde Lustsklavin vor sich her krabbeln, wobei er sie nicht eines Blickes würdigte.

Seine Gedanken waren an dem Gesicht oder vielmehr an den auffallend hellblauen Augen dieser kleinen Brünetten hängen geblieben. Durch ihre Ungeschicktheit war sie ihm ins Auge gestochen und sie hatte ihm gefallen! Sie besaß eine sehr anregende Figur, die ihn neugierig gemacht hatte. Nur zu gern würde er diesen Körper einmal genauer betrachten und ihr beibringen, welche Lust man in ihm erfassen konnte...

Sie war noch unerfahren, das hatte er auf den ersten Blick in ihren Augen lesen können!

Aber genau das machte sie für seinen Bruder und ihn erst interessant.

Es war der Reiz, aus der Unschuld eines fast unerfahrenen Mädchens die grenzenlose Verruchtheit und Geilheit hervorzubringen! Das war es, was ihnen diesen unbeschreiblichen Kick brachte...

Und es war längst Zeit für eine neue Bereicherung in ihrem Repertoire. Da waren sie sich schon länger einig. Und endlich hatte er unter all den lüsternen, viel zu sündigen Frauen eine passende Lustsklavin ausgemacht!

Mit einer ruppigen, kalten Geste übergab er die Blonde mitsamt der Leine an einen seiner Diener. Dann verschwand er über eine Treppe in den extravaganten Gemächern, die nur der „Innere Circle“ betreten durfte...

 

Sofort wandte sein optisches Ebenbild ihm das Gesicht zu, mit der gleichen Überraschung in den stahlblauen Augen, die er aus seinen eigenen Zügen kannte.

„Du bist ja sehr schnell wieder zurück...“, meinte Arthur mit der Stimme, die auch seine hätte sein können.

„Ich habe eine Neue für uns gefunden! Sie wird dir gefallen... Sie ist noch fast unerfahren, das habe ich sofort gesehen! Ich will sie prüfen! Lass sie uns genauer anschauen und dann eine Entscheidung treffen“, erklärte er mit schnellen Worten und mit einem Ton in der wohlklingenden Stimme, der keinen Widerspruch duldete.

Das war Arthur augenblicklich klar. Denn er kannte seinen Zwilling wie sich selbst. Sie waren eineiig und nur durch einen winzigen Unterschied zu unterscheiden. Den hielten sie aber wohlweislich geheim...

Sie verbrachten bereits ihr ganzes Leben gemeinsam und so sollte es ihrer Meinung nach auch bleiben! Denn sie teilten nicht nur alles Materielle und ihre gesamte Zeit, sondern auch eine spezielle Vorliebe für schöne junge Frauen und das reizvolle Spiel des BDSM!

Da sie sehr wohlhabend waren, war es ihnen ein Leichtes gewesen, ihre Vorlieben nicht nur nach allen Regeln der Kunst auszuleben, sondern daraus auch ein einträgliches Geschäft zu machen, indem sie diverse Clubs überall in den größeren Städten der Welt eröffnet hatten...

Doch hier fühlten sie sich zu Hause und genossen es, dass viele junge Frauen sich nur zu gern auf ihre geheimnisvollen erotischen Spiele einließen.

Es gab nur einen entscheidenden Unterschied zwischen ihnen; Abel liebte es, die Mädchen mit Bondage und diversen BDSM-Spielzeugen lustvoll und manchmal auch schmerzhaft zu peinigen. Zum Teil trieb er es bis hin zu einer sexuellen Demütigung, die ihn ungemein erregte und auch erheiterte.

Er, Arthur, liebte es stattdessen, die Mädchen auf sinnliche, eher zarte Weise zu züchtigen, indem er sie durch ihre eigene Geilheit quälte. Er nutzte kaum Peitschen oder Ähnliches, sondern setzte auf die Kunst fesselnder, sinnlicher Qualen...

„Wenn du der Meinung bist, dass sie zu uns passen könnte, dann werden wir sie uns natürlich noch genauer ansehen!“, erklärte er und ahnte bereits, auf wen sein Bruder da gestoßen war.

Doch er behielt sein Wissen vorerst noch für sich.

 

Die Toilette war sehr geräumig und edel ausgestattet.

Große, hell beleuchtete Spiegel ermöglichten es den Frauen, die Haare zu richten und das Make-up aufzufrischen. Alles bestand aus luxuriöser Keramik in schwarzen und grauen Tönen.

Der Boden war mit Marmorfliesen ausgelegt. Von irgendwoher erklang auch hier eine beruhigende, angenehme Musik.

Julia stützte sich einen Moment an einem der Waschbecken ab und atmete tief durch. Alles in ihr vibrierte vor Erregung und vor ihrem geistigen Auge sah sie ihn vor sich und diese alles durchdringenden stahlblauen Augen...

Als sie sich wieder etwas gefangen hatte, trat sie in den Barraum zurück und beschloss, die zweite Tür, die sie schon einmal gesehen hatte, in Augenschein zu nehmen. Sie musste sich ablenken. Denn bisher hatte sie keine Ahnung, was genau sie an diesem Abend zu erwarten hatte.

Es war eine einfache Tür, die sich auch öffnen ließ.

Kaum trat Julia hindurch, wurde sie von einem leichten, angenehm duftenden Nebel eingehüllt. Und laute, erotische Klänge umgaben sie. Die Musik war rhythmisch und lud zum Tanzen ein.

Tatsächlich befand sich in der Mitte des Raumes eine große Tanzfläche, in deren Mitte sich eine Pole Dance-Stange befand, und viele junge Frauen tanzten völlig selbstvergessen und bewegten sich in erotischen Posen zur Musik.

Julia, die schon einige Jahre Tanzunterricht gehabt hatte, bekam sofort Lust, sich ihnen anzuschließen. Und nach einigen Minuten war sie so von der Atmosphäre durch die Musik und den Duft benommen, dass sie dieser Lust nachgab und ihre innere Erregung in einen fast akrobatisch anmutenden Tanz hineinfließen ließ.

Sie bemerkte gar nicht, dass einige der anderen jungen Frauen innegehalten hatten und ihr interessiert zusahen...

Julia drehte sich um die Stange, zog sich elegant daran empor und ließ sich wieder herabgleiten, wand sich darum wie eine Schlange und beugte sich nach hinten über, bis ihre Hände den Boden berührten. Dann kam sie grazil wieder in die Höhe und begann abermals, sich an der Stange zu drehen. Alles um sie herum trat in den Hintergrund, nur ihn hatte sie noch vor ihren Augen und das erregende Prickeln, das von ihr Besitz ergriffen hatte, tanzte sie in erotischen, geschmeidigen Bewegungen aus sich heraus.

Dabei bemerkte sie nicht, dass das Auge einer Kamera ihr dabei folgte und jede Bewegung ihres Körpers unter dem Stoff des eng anliegenden Kleides verfolgte...

Sie fühlte sich plötzlich voller Energie und von diesem tiefen, wohligen Kribbeln erfüllt, das sie das letzte Mal gespürt hatte, als sie sich in Ben verliebt hatte. Doch das schien so endlos lang her zu sein...

 

Zu ihrer Enttäuschung geschah an diesem Abend nichts weiter. Keiner der Zwillinge ließ sich im Club noch einmal blicken und Julia fragte sich wieder, ob nicht doch alles nur eine Art Werbegag gewesen war...

Traurig nahm sie schließlich ihre Handtasche und verließ den Club. Ihren Wagen musste sie allerdings stehen lassen, denn sie war ein wenig beschwipst. Doch eines war für sie klar, auch wenn nicht alles so gekommen war, wie sie es sich erhofft hatte, dieser Abend war trotzdem der ungewöhnlichste gewesen, den sie je erlebt hatte!

Es war bereits spät in der Nacht, als sie nach draußen trat und in ihr Taxi stieg.

Als sie am nächsten Morgen in ihrem Bett erwachte, fühlte sie sich ziemlich erschlagen.

Der Abend im Club kam ihr wie ein ferner Traum vor.

Hatte sie tatsächlich einen der Zwillinge gesehen und wie wild akrobatisch an der Stange getanzt?!

Langsam kamen die intensiven Eindrücke des Abends zurück und Julia verspürte sofort wieder dieses tiefe, erregende Prickeln im Inneren, als sie sich an diese kühlen, durchdringend blauen Augen erinnerte.

Nachdem sie unter der Dusche gewesen war, fiel ihr ein, dass sie ihr Auto vor dem Club hatte stehen lassen...

„Der Preis des Alkoholkonsums...“, dachte sie und seufzte, während sie sich vor dem Spiegel etwas herrichtete und noch schnell in ein Croissant biss.

Sie hatte ihr langes braunes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und schnell eine Jeans und eine weiße Bluse übergestreift. So konnte sie zumindest mal eben mit dem Taxi zum Club fahren und ihr Auto zurückholen.

Von Ben hatte sie bisher nichts gehört. Er war wohl noch immer bockig, weil sie ihm in die Parade gefahren war, als er mal wieder geflirtet hatte...

Aber auf gewisse Weise war ihr das an diesem Morgen sogar egal. Viel zu oft war sie ihm

hinterhergerannt und hatte nachgegeben!

Das Taxi brauchte keine zehn Minuten, nachdem Julia eines per Anruf angefordert hatte. Die Fahrt ging ebenfalls sehr schnell und schon stand sie vor der Einfahrt, die nach hinten zum Eingang des Clubs führte.

Ihr Auto stand noch an Ort und Stelle. Julia trat heran und plötzlich fiel ihr Blick auf einen roten Umschlag, der unter ihren Scheibenwischer geklemmt worden war.

Neugierig trat sie näher und nahm ihn an sich.

Dunkelrot, die Farbe des Clubs...

Aufgeregt öffnete sie ihn und holte ein schwarzes Blatt Papier daraus hervor, auf dem in dunkelroten Lettern geschrieben stand:

 

„Wir erwarten dich am nächsten Samstagabend wieder im Club...“

 

Etwas weiter unten nur die Initialen: „A&A“.

Julia schnappte unwillkürlich nach Luft. Also hatte der Auftritt in der Disco doch etwas zu bedeuten gehabt! Aber vor allem sollte sie wiederkommen! Hatte sozusagen eine Einladung erhalten...

Etwas Besseres hätte ihr nach dem letzten Abend nicht passieren können! Obwohl sie ein wenig aufgeregt war. Immerhin hatte sie an der Blondine gesehen, was man von ihr verlangen könnte...

Und dennoch, das hier versprach mehr und mehr das erotische Abenteuer zu werden, das sie sich insgeheim immer gewünscht hatte!

Julia warf noch einen Blick auf das geheimnisvolle Gebäude, in dem sich der Club der Brüder befand. Von außen wirkte es völlig unscheinbar. Das einzig Auffällige war das Leuchtschild, das jetzt aber nicht mehr in diesem Dunkelrot leuchtete, sondern staubig und stumpf über dem Eingang hing.

Welche geheimnisvollen Räume und Dinge gab es wohl noch hinter diesen grau verputzten, alten Wänden zu entdecken?

Welche erotischen Fantasien waren dort wohl schon wahr geworden?

Julia sah zu den nun blinden Fenstern hinauf. Das Gebäude war zweistöckig, doch der Club für die normalen Besucher umfasste nur das Erdgeschoss...

Plötzlich blinzelte sie angestrengt zu einem der Fenster hinauf.

War da nicht eine Bewegung gewesen? Oder hatte sie sich das nur eingebildet?

Julia blickte noch einen Augenblick angestrengt hin, doch nichts geschah.

Dann wandte sie sich ab und ging zu ihrem Wagen. Sie musste erst einmal nach Hause!

Auch wenn dieser Ort in Zukunft noch eine große Rolle für sie spielen sollte.

Doch nicht in diesem Moment!

Bis zum nächsten Clubabend würden noch ein paar Tage vergehen.

Und vielleicht würde sich ihr Leben wirklich verändern...

4

Mit zittrigen Fingern richtete Julia die letzten Locken in ihrem Haar. Sie wurde immer zappliger, je näher der Clubbesuch rückte!

Obwohl sie Ben in der vergangenen Woche wieder getroffen hatte, war sie nicht ganz bei ihm gewesen. In Gedanken war immer wieder dieser kühle Blonde vor ihrem geistigen Auge aufgetaucht und als sie wieder eine der Schema F-Nummern geschoben hatten, hatte sie insgeheim an ihn gedacht...

Ben hatte nichts Ungewöhnliches bemerkt und ging davon aus, dass alles wieder beim Alten war. Julia beließ es nur zu gern dabei. Denn vorerst wollte sie ihr kleines Geheimnis in vollen Zügen genießen! Bisher hatte sie nicht einmal ihrer besten Freundin Mandy davon erzählt. Alles war zu mysteriös und unwirklich...

Und nun war sie fertig. Die Uhr zeigte fast zehn und es war Zeit für das Taxi.

Dieses Mal würde sie ihren Wagen stehen lassen. Denn es würde ohnehin nicht ohne ein paar Cocktails gehen! Dazu war dieser Abend, zu dem sie eine ganz besondere Einladung erhalten hatte, viel zu aufregend!

Schon jetzt machte sich dieses erregende, aufgeregte Prickeln in ihrem Bauch und zwischen ihren Schenkeln breit. Es war ein ganz eigentümliches, warmes Gefühl. Es machte sie nervös. Eine lüsterne Unruhe, die sie fast wahnsinnig machte. Fast wie ein erotisches Vorspiel...

Endlich hörte sie vor der Tür das Taxi hupen. Schnell griff sie sich ihre Clutch und warf noch einen prüfenden Blick in den Spiegel.

Heute Abend trug sie eine schwarze Bluse, die am Dekolleté aus leicht durchsichtigem Stoff gefertigt war und so ihren schönen Busen betonte, und einen weit geschnittenen, roten Minirock dazu. Ein Paar schwarze High Heels rundeten ihr Outfit ab. Die Haare hatte sie zu großen sexy Locken frisiert. Mit Ben war sie nie so ausgegangen. Die Orte, die sie bisher besucht hatten, waren eher für Jeans und Tops geeignet gewesen. Außerdem hatte es ihn nie wirklich interessiert, was sie trug oder wie sich gestylt hatte...

Aber jetzt war es anders! Für diesen Abend konnte sie sich mal wieder richtig aufstylen!

Ihre blauen Augen hatte sie mit schwarzem Kajal umrandet. So wurde ihre Mandelform besonders hervorgehoben und ihre Farbe kam noch besser zur Geltung. Ihre Lippen hatte sie wieder mit einem schönen Rot betont.

Nun trat sie nach draußen und ließ sich schließlich auf die weichen Ledersitze des Taxis sinken. Als sie dem Fahrer die Adresse ihres Ziels nannte, machte er kurz große Augen, sagte aber nichts.

Julia konnte sich ein wissendes Grinsen nicht verkneifen. Anscheinend war der Club dem Fahrer ein Begriff...

 

Nur Minuten später hielt der Fahrer in der Einfahrt, wo Julia noch vor einer Woche selbst geparkt hatte.

Julia bezahlte und konnte ein leichtes Zittern ihrer Finger nicht unterdrücken. Sie war furchtbar aufgeregt und konnte es kaum erwarten, den Club zu betreten.

Die Einladung hatte sie in ihrer Clutch verstaut. Sie sah schon etwas abgegriffen aus, da sie immer wieder einen Blick darauf geworfen hatte, um sich zu vergewissern, dass es sie auch wirklich gab...

Jetzt stand sie zum zweiten Mal vor der Eingangstür des geheimnisvollen Clubs mit dem dunkelroten Leuchtschild darüber.

Nachdem sie einmal tief eingeatmet hatte, zog sie die Tür auf und trat hinein.

Wie bei ihrem ersten Besuch erwarteten sie dort wieder die zwei Türsteher in ihren schwarzen, eleganten Anzügen, in denen sie sehr vornehm wirkten.