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Weihnachten ist eine besinnliche Zeit, eine Zeit des Rückzugs – und eine Zeit des Innehaltens. Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der inneren und äußeren Wandlung, denn in der "Nacht der Weihe" siegt das Licht wieder über die Dunkelheit. Wenn die dunkelste Nacht des Jahres anbricht, wird das Licht – die Liebe – wieder geboren. Mögen Sie diese Weihnachtsmärchen für einen Augenblick an das wahre Wesen der Weihnacht erinnern.
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Seitenzahl: 33
Veröffentlichungsjahr: 2014
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Gudrun Anders
Weihnachtsmärchen für ein friedliches Weihnachtsfest
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Deckblatt
Was ist eigentlich Weihnachten?
Das wunderbare Weihnachtsfest
Ein sehr trauriger Weihnachtsmann
Der leere Schlitten
Man nehme
Der wahre Sinn des Weihnachtsfestes
Der erste Brief an die Korinther
Vita
Impressum neobooks
Weihnachtsmärchen
für ein friedliches Weihnachtsfest
Gudrun Anders
Ich kann mich gut an meine Kindertage erinnern, als es bei uns üblich war, am Vormittag des Heiligen Abends den Christbaum zu holen, ihm im Wohnzimmer einen guten Platz zu schaffen und wir alle gemeinsam etwas dazu beitrugen, ihn festlich zu schmücken.
Wir hängten sacht die glitzernden Kugeln auf, machten vorsichtig die elektrischen Kerzen an den Baum und verschönerten den Prunk noch mit Lametta. Es wurde ein kleines Kunstwerk, denn des Öfteren besahen wir uns den Baum aus einem Abstand heraus und wollten, dass alles seinen perfekten Platz bekommt.
Während des Tages wurde dann die Wohnung ordentlich hergerichtet und im Ofen schmorte langsam die Weihnachtsgans vor sich hin. Die Geschenke wurden fein säuberlich unter dem Tannenbaum drapiert. Am frühen Abend kam dann meistens noch Besuch dazu und dann wurde gegessen.
In Kindertagen kam tatsächlich ein Weihnachtsmann vorbei, aber nur bis ich ihm eines Tages den großen weißen Bart herunter riss und ganz erstaunt feststellte, dass sich mein großer Bruder darunter befand, der schnell das Weite suchte und zur Haustür heraus verschwand, um dann in seinen eigenen Kleidungsstücken wieder herein zu kommen.
Damals musste ich dann noch ein Weihnachtsgedicht aufsagen und anschließend gab es die Geschenke, die ich mit leuchtenden Augen aufriss und mich riesig über Bücher und Barbie-Puppen freute.
Bei uns änderte sich das „heilige Gefühl“ der Weihnacht, als es in der Familie zu Spannungen kam. Die Geschenke wurden kleiner und liebloser und am Ende traf man sich nur, weil es halt so üblich war. Irgendwann wurde der große Weihnachtsbaum gegen eine kleine Minitanne, die später in den Garten gepflanzt wurde, eingetauscht. Und im Jahr darauf gab es tatsächlich einen Plastikbaum bei uns, weil der weniger Arbeit machte. Von dem heiligen Gefühl der Weihnacht war in unserer Familie nichts übrig geblieben. Am Ende tauschte man Kleinigkeiten aus, wir aßen Bockwurst und Kartoffelsalat aus der Dose – und gingen dann unserer Wege. Fröhliche Weihnachten! ...
Tja, was ist denn Weihnachten eigentlich? Ist es der Konsumrausch, dem so viele unterliegen? Ist es das Gedränge und Geschiebe auf einem überfüllten Weihnachtsmarkt? Ist es die Zeit der Wintersonnenwende?
Klar, dass für mich Weihnachten auch die Erinnerung an meine persönlichen Kindheitserlebnisse ist. Für die Christen ist es die Geburt von Jesus Christus, der später den Menschen die Lehre der Liebe und Hingabe überbrachte.
Für mich ist daher die Weihnachtszeit eine Zeit der Einkehr und Besinnung geworden. Ein vielleicht hektisches Jahr geht zu Ende, im Hinblick auf die bevorstehenden Festtage werden Aktivitäten ein wenig zurück geschraubt. Ich freue mich seit vielen Jahren auf ein paar freie Tage, in der ich noch einmal die Wohnung entmülle und in Ordnung bringe und mir wieder (mehr) Zeit für mich nehme, mich mit wohlduftenden Bädern und Essenzen verwöhne, um die Anspannungen des Jahres hinter mir zu lassen.
Ich glaube nämlich, wir sollten nicht den wörtlichen Überlieferungen folgen, sondern der dahinter liegenden Symbolik. Die Weihnachtszeit ist eine Zeit der inneren und äußeren Wandlung, denn in der „Nacht der Weihe" siegt das Licht wieder über die Dunkelheit. Wenn die dunkelste Nacht des Jahres anbricht, wird das Licht – die Liebe – (wieder) geboren.
So ist Weihnachten »alle Jahre wieder« vielleicht die Aufforderung an uns die Geburt des Lichtes in uns zu feiern und damit zu uns selbst zurückzukehren. Vielleicht einmal zu überdenken und nachzuspüren, wo wir im Verlauf des Jahres nicht unseren Gefühlen gefolgt sind oder gegen unsere Intuition gehandelt haben.