Medana und die Nebeltröpfchen - Gudrun Anders - E-Book

Medana und die Nebeltröpfchen E-Book

Gudrun Anders

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Beschreibung

Die junge Medana macht die Ausbildung zur Elfenkriegerin und erhält die Nachricht, dass sehr giftige Nebeltröpfchen im Land der Menschen ausgebrochen sind, die die immerwährende Schneekälte mit sich bringen. Daran kann die ganze Natur zugrunde gehen und alle Lebewesen mit ihr. Nur, wenn die Elfen es schaffen, wieder Kontakt zu den Menschen herzustellen und sie in die Elfenmagie einzuweihen, besteht der Hauch einer Chance. Im Menschenland sieht es aber schon mehr als katastrophal aus. Schaffen es Medana und ihre Freunde die Katastrophe zu verhindern? ------------------------------ “Die Corona-Krise hat uns alle mächtig durchgeschüttelt. Mit diesem Märchen habe ich mir angestauten Ballast von der Seele geschrieben. Und da Märchen immer gut ausgehen, macht diese Fantasie-Geschichte vielleicht auch Ihnen Mut, diese Krise zu überstehen.” Gudrun Anders

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Seitenzahl: 78

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Gudrun Anders

Medana und die Nebeltröpfchen

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Alles in Ordnung!

Der Schweifschmetterling

Giftige Nebeltröpfchen

Folge dem Ruf des Erwachens

Elvedin

Ausbildung zur Kriegerin

Merkwürdigkeit der Stadt

Aurica, die Menschenfrau

Viele Tote – wenig Glauben

Unter Beschuss

Aurica bricht zusammen

Licht am Horizont

Die wahre Bestimmung

Heimkehr der Elfenkriegerin

Nachwort

Vita der Autorin

Das Arbeitsbuch zum Märchenschreiben

Life is a story

Legenden am Lagerfeuer

Impressum neobooks

Vorwort

Gewidmet all den Realisten unter uns, die auch noch ein kleines bisschen Träumer geblieben sind.

Und natürlich den Visionären, die es schaffen, auf dem Boden der Tatsachen zu wandeln.

Die weltweite Corona-Krise im Jahr 2020 hat die meisten von uns schwer geschüttelt.

Die einen verloren den Arbeitsplatz, die anderen einen geliebten Menschen. Während die einen bis zur Erschöpfung oder sogar darüber hinaus schufteten und sogar noch krank zur Arbeit gingen, saßen die anderen Tage, Wochen und Monate zu Hause, konnten oder durften nichts tun und waren auf ganz andere Weise mit ihren Ängsten konfrontiert und mussten sich selbst neu erfinden.

Jeder versuchte auf seine ganz spezielle Weise mit dieser herausfordernden und ziemlich einmaligen Situation um-zugehen.

Die einen demonstrierten, weil sie glaubten, dass dieser totbringende Virus gar nicht existiert, andere ließen –komplett auf sich und die eigenen Emotionen zurück geworfen – ihre unbändige Wut an Familienmitgliedern aus.

Die einen wurden kreativ, entwickelten neue Modelle, um denen zu helfen, die gerade Hilfe brauchten. Andere saßen nur vor dem Fernseher und aßen sich im Sommer schon den Winterspeck an.

Und ich machte erst das eine und dann das andere. Nachdem ich gesundheitsbedingt meinen Job verloren und zunächst meinen Kopf in den Sand gesteckt hatte, wurde ich kreativ und versuchte aus der Situation das Beste zu machen.

Eines der kreativen Dinge, die dadurch entstanden sind, ist diese märchenhafte Erzählung, in die eigene Erlebnisse und Gehörtes von Freunden und Bekannten aus der Corona-Anfangszeit mit eingeflossen sind.

Und wie Märchen nun einmal sind – sie werden nach vielen Irrungen und Wirrungen wahrscheinlich gut aus-gehen.

So wird es vermutlich auch in der Realität für uns Menschen sein. Irgendwann in ein paar Jahren werden wir vielleicht unseren Nachfahren von dieser Zeit berichten und mit den Märchen-Worten „Es war einmal …“ beginnen.

Das zumindest hoffe ich zu diesem Zeitpunkt sehr.

Bitte begleiten Sie mich auf dem märchenhaften Weg durch diese weltweite Krise hindurch, in dem wir heute schon das „Es war einmal“ zusammen einleiten.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihre

Gudrun Anders

Aachen, im Corona-Dezember 2020

Alles in Ordnung!

In jedem Leben kommt irgendwann einmal der Moment, wo sich schlagartig alles ändert. Nur sehr wenige Wesen dieser Erde können behaupten, so eine Situation nie erlebt zu haben.

Dieser Moment, der alles verändert, wird normalerweise nicht herbei gerufen. Er passiert einfach. Ob man will oder nicht. Und man kann dann auch nichts mehr dagegen tun, ein Einzelner schon gar nicht.

Das soll aber nicht heißen, dass dann plötzlich alles sinnlos wäre. Nein, ganz im Gegenteil. Es ist eigentlich immer die herausforderndste Situation, die man im Leben bewältigen muss.

Sie kommt in ein Leben, wenn man sich vom wahren Lebenssinn entfernt hat. Und sie kommt meistens dann, wenn man eigentlich gerade in eine vollkommen andere Richtung losstürmen will.

So war es auch im Leben von Medana. Sie ist eine kleine Elfe und lebt im Wald nahe den Wunderbergen. Schon ihr ganzes Leben – und das ist noch nicht allzu lang … – hat sie bereits hier verbracht, immer bedacht darauf, schön am Fuße der Berge zu bleiben, denn es gibt in ihrem Volk die Sage, dass es für Elfen nicht gut ist, dem Gipfel zu nahe zu kommen.

Nur Elfen, die aus dem Leben scheiden möchten, machen sich auf den Weg in die höher gelegenen Regionen. Und kaum eine Elfe wollte das ausprobieren. Das Leben war für sie so schön, die Welt so bunt und vielfältig, dass keiner freiwillig aus dem Leben gehen wollte. Erst im hohen Alter stellten sich zuweilen Krankheiten bei den Elfen ein und dann war es eine bewusste Entscheidung, zu gehen oder zu bleiben.

Medana war noch jung an Jahren. Sie hatte zwar schon sehr vieles ausprobiert und auch unwahrscheinlich viel gesehen, aber ihr Wissensdurst war so groß, dass sie gerade wieder in einen anderen Bereich des Waldes gegangen war, neue Wesen kennenlernte und natürlich auch neue Tiere und Blumen.

Sie hatte sich gerade einer kleinen Gruppe von Elfenschwestern angeschlossen, die täglich gemeinsam Übungen machten, die die geschickten Elfenkörper und auch den überaus intelligenten Geist der kleinen Elfen stärkten. Spaß machte es und brachte nicht nur ein paar Muskeln, sondern auch Mut und eine viel bessere Konzentration.

Das viele Üben hatte aber auch einen ganz großen Nachteil: Medana kümmerte sich viel weniger um ihr Umfeld als gut war. Und so entging ihr, dass viele ihrer Elfenschwestern trotz aller Übungen immer unruhiger wurden.

Sie hörte sie manchmal leise hinter vorgehaltenen Händen tuscheln, aber sie bezog es nicht auf sich. Klar, sie war neu in diesem Landstrich, aber warum sollte man über sie reden?

Wäre jemand zu ihr kommen und hätte sie gefragt, wie es ihr geht, dann hätte sie sicher ohne Nachzudenken geantwortet: „Och – Alles in Ordnung!“

Aber es war eben nicht mehr alles in Ordnung, denn sie fing an, es auch zu spüren. Jeder Elf drehte sich rasch um, wenn es im Gebüsch knisterte. Alle wurden über-vorsichtig und achteten auf jede kleine Veränderung. In der Übungsgruppe war es nicht mehr so lustig wie am Anfang und auch im Wald, den sie sehr liebte, wurde es irgendwie immer stiller und stiller.

Das fröhliche Lied der Singvögel verstummte nach und nach und die Wintergänse zogen weiter. Die Tiere des Waldes sorgten sich schon sehr früh – eigentlich viel zu früh – um den Wintervorrat und viele Bäume des Waldes ließen die Äste hängen, fast so als seien sie traurig.

Medana aber dachte sich immer noch nichts dabei, und fuhr einfach unbeirrt mit ihrem Tagewerk fort. Aber es sollte sich schon sehr schnell etwas ändern.

Der Schweifschmetterling

Einige Tage später schlenderte Medana etwas trübsinnig durch den Wald. Die morgendlichen Übungen machten ihr heute einfach keinen Spaß und Lust auf gesellige Gespräche mit ihren neuen, manchmal etwas zu gesprächigen Freundinnen hatte sie auch nicht. Und: Irgendetwas lag in der Luft. Aber was?

Sie strolchte ziellos durch ihren neuen Lieblingswald und wollte in Ruhe etwas nachdenken. Die Gedanken liefen wie lange Ameisenstraßen durch ihren Kopf und wollten überhaupt kein Ende nehmen.

Es war, als könne sie heute überhaupt keinen Einfluss auf die Menge und Qualität der Gedanken nehmen. Und dabei war das doch genau das, woran sie schon so lange übte! Vor Jahren schon hatte sie entdeckt, dass die Gedanken die Stimmung und das Wohlbefinden stark beeinflussten und sich fortan darin geübt, sich immer die gute Laune zu bewahren.

Aber heute war es gänzlich unmöglich, Einfluss darauf zu nehmen. Vor ihren eigenen Gedanken lag eine dichte, eine sehr dichte Nebelwand und ihre Konzentration – so viel Mühe sie sich auch gab – konnte diese dichte Wand einfach nicht durchdringen.

Achtlos kickte sie einen kleinen Stein, der auf ihrem Weg lag, fort. Normalerweise ging sie gar nicht so achtlos mit den Wesen des Waldes um. Und ja – auch ein Stein war ein Wesen. Nun, er lebte nicht, so wie sie und die Tiere, aber auch ein Stein hatte eine Seele, konnte er doch, bei richtiger Anwendung, seine reinigenden Heilkräfte auf Mensch, Tier und Elf entfalten.

Heute trat sie alles mit Füßen. Gab sich mit nichts mehr Mühe, nicht einmal mit sich selbst, geschweige denn mit ihrer Kleidung. Und mit ihrer Umgebung schon gar nicht. Vorgestern hatte sie sich ihre wunderschöne grüne Lieblingsjacke an einem stacheligen, roten Rosenbusch zerrissen. Normalerweise flickte sie so etwas sofort, damit sie wieder sauber und adrett aussah. Aber im Moment war es nur lästiges Beiwerk, das auch durchaus zu einem weit späteren Zeitpunkt erledigt werden konnte.

Sie hielt Ausschau nach anderen Lebewesen. Vielleicht war es ja doch gut, mit jemandem zu reden? Vielleicht konnten neue Gedanken und Ideen ja dazu führen, dass sie wieder ein Gefühl für sich selbst bekam. Nun, zumindest einen Versuch war es ja wert.

Sie schlenderte völlig in trübsinnigen Gedanken ver-sunken weiter und übersah fast den kleinen, blassblauen Schweifschmetterling, der reglos am Wegesrand lag und da mit Sicherheit nicht hin gehörte. Die Schweifschmetterlinge flogen unter normalen Umständen von Blüte zu Blüte, labten sich an ihrem saftigen Nektar und fanden sich am beginnenden Abend mit den anderen Schweifschmetterling-Freunden zusammen, um im versinkenden Abendrot den gemeinsamen Lebenstanz zu vollführen.

Medana hielt einen Augenblick inne. Sollte sie sich um den vielleicht kranken Schmetterling kümmern? Aber dann sorgte sie sich schon wieder mehr um andere als um sich selbst …

Sie hatte sich doch versprochen, wieder mehr auf sich selbst zu achten und zu tun, was Spaß machte. Und sie sollte mehr auf ihre Intuition achten, hatte die neue Elfen-Freundin in der Übungsgruppe gesagt. Das war auch etwas, was die jungen Elfen eigentlich seit frühester Kindheit trainierten. Medana hatte in letzter Zeit den planenden Gedankenströmen weit mehr Raum gegeben, als es gut für sie war.

Und hatte sie nicht gerade darüber nachgedacht, ob es nicht auch ganz gut wäre, sich wieder mehr um andere Lebewesen zu kümmern, in der Hoffnung auf neue Gedanken und Ideen zu kommen?

Medana hockte sich an den Wegesrand und sprach den Schweifschmetterling an.

„Hey – was machst du denn hier unten? Solltest du dich nicht am Nektar laben?“