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Warum und inwieweit werden schwarz/weiße QR-Codes zu originellen Kunstformen, die ein Eigenleben entfalten und als neue, digitale Spezies in den Lebensalltag der Menschen dringen.
Zehn Jahre lang bereits erforscht „Das-QR-Lab“ den quadratischen 2D-Code als Metazeichen des 21. Jahrhunderts.
Entsteht hier eine neue Spezies? Wächst eine bislang unentdeckte Bedrohung der Welt heran? Oder wollen die „i:Codes“ unser Leben in kreativer Weise bereichern?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2017
Michael Weisser
Medienkünstler
im Interview mit
Michael Haitel
Verleger und IT-Spezialist
*
Always the beautiful answer /
who asks the more beautiful question?
(Edward Estlin Cummings / 1894-1962)
Scan mit QR-App i-nigma
Link zum PDF „i:Codes“ mit farbigen Abbildungen
Das digitale ICH!
Über die Geburt einer neuen Spezies im Weissen Rauschen.
Ein Interview mit Augenzwinkern von
Michael Haitel, IT-Spezialist und Verleger in Murnau am Staffelsee mit Michael Weisser, Autor und Medienkünstler in Bremen.
(8/2016)
Seit 2007 experimentiert er mit Funktion und Ästhetik des QR-Codes. Michael Weisser ist Medienkünstler, Visionär und SF-Autor. In der Phantastischen Bibliothek von Suhrkamp erschienen »Syn-Code-7« (1982) und »Dig-It« (1983) sowie als erste Verbindung von Musikkassette und Buch das neuen Medium »Dea-Alba« (1988) in Kooperation mit Herbert W. Franke.
Ab 1984 entwickelte Weisser die E-Musikformation »software«, realisierte 1988 bei der ars electronica das SF-Projekt »im weissen Rauschen« arbeitete rund 15 Jahre lang als Creative Director für das Klaus Schulze Label IC (Innovative Communication), produzierte Elektronik und WorldMusic, baute Bild- und Klangarchive auf und konzentrierte sich ab 2000 wieder auf Bildende Kunst mit digitalen Medien. Auf der Grenze von analog und digital verbindet er Bild, Klang und Wort. Im QR-Code, den er künstlerisch zu »i:Codes« gestaltet und mit dem er »InspirationsInseln« vernetzt, sieht Weisser das digitale MetaZeichen des 21. Jahrhunderts.
MH: Servus, Mike. Ich möchte ein paar Worte über dein aktuelles Kunstprojekt mit dir wechseln. Du malst nicht und zeichnest nicht, sondern beschäftigst dich mit Medienkunst, mit dem Computer, dem Internet und besonders mit dem QR-Code. Was passiert da bei dir im Atelier?
MW: Der QR kürzt »Quick Response« ab und steht für eine schnelle Antwort. Er ist das META-Zeichen des 21. Jahrhunderts und reagiert direkt. In einer Zeit, in der alles immer schneller, perfekter und wirtschaftlicher sein soll, steht er für das Credo von Optimierung.
Wir kennen den QR-Code aus der Zeitung, von Werbezetteln, Verpackungen, Plakatwänden und Produkten. Er hat sich, wie Marienkäfer im Juni, explosionsartig in unserem Alltag verbreitet. Beim QR handelt sich um einen zweidimensionalen Code, der aus kleinen, schwarzen Quadraten, sogenannten Zellen, gebildet wird. Diese Zellen codieren Informationen in binärer Form.
Der QR-Code wurde von dem japanischen Unternehmen Denso im Jahr 1994 entwickelt, um die Barcodes abzulösen, denn diese eindimensionalen Strichcodestreifen waren nicht mehr in der Lage, die vielen Daten von Produkten zu speichern. Die Firma Denso arbeitet für den Automobilhersteller Toyota und der neue Code sollte den gesamten Arbeitsprozess in den Fertigungsstraßen und den Lagern der Automobilproduktion steuern. So beauftragte Denso den Leiter der Abteilung für visuelle Erkennungssysteme, Masahiro Hara, mit der Entwicklung einer Innovation, die schnell und fehlerfrei verschlüsselte Daten in großem Umfang erfasst und zur Weiterverarbeitung bereitstellt.