Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland Band 4 - Martina Meier - E-Book

Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland Band 4 E-Book

Martina Meier

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Beschreibung

Die Advents- und Weihnachtszeit ist die schönste Zeit des Jahres. Alle rücken ein wenig näher zusammen, Kerzen werden entzündet, Geschichten erzählt. Kinder aus alles Welt wollen dabei helfen, diese Tage und Wochen noch ein wenig gemütlicher zu machen. Sie haben ihre ganz eigenen Advents- und Weihnachtsgeschichten im Rahmen eines internationalen Schreibwettbewerbs aufgeschrieben. Daraus entstanden sind vier Bücher mit heiteren, besinnlichen, schönen, einmaligen Geschichten von Kindern und Jugendlichen für Kinder, Jugendliche, aber auch für Erwachsene.

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Wünsch dich ins kleine Wunder-Weihnachtsland

Band 4

Martina Meier (Hrsg.)

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - www.papierfresserchen.de

© 2023 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Bearbeitung: CAT creativ - www.cat-creativ.at

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2010. Originalausgabe erschienen unter dem Titel: Weihnachtlich gute Kindergeschichten Band 3

ISBN: 978-3-86196-028-7 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-99051-114-5 - E-Book

*

Inhalt

Das beste Weihnachtsfest

Weihnachten bedeutet Liebe

In der Weihnachtszeit

Der Weihnachtstod

Der Wunschzettel

Rudolph ist weg!

Auf der Spur des Weihnachtsmanns

Die schönste Weihnachtsfrage

Der Engel

Mia rettet Weihnachten

Zauberhafter Staub

Was ist Weihnachten?

Merry Christmas... Wer`s glaubt!

Die Schneeflocke

Der gebrochene Flügel

Das überraschende Weihnachtsfest

Was ist mit Rudolf los?

Der kaputte Schlitten

Die Eifersucht

Der Solarexpress

Der Briefwechsel

Der Weihnachtsexpress

Schnupfenrentier

Laras schönster Geburtstag

Halloween Überraschung

Die Weihnachtsschlacht

Die etwas anderen Weihnachtskugeln

Weihnachtselfe Nori

Die Waisenkinder

Nikolaus und Andrea

Die Schlitten-Panne

Der Weihnachtsmann kann nicht lesen

Ein Streit im Himmel

Die Rede eines Rentieres

Der Engel mit Höhenangst

Weihnachtsfreude

Eine weihnachtlich gute Überraschung

Lisas Lebkuchen-Wunder

Blut im Schnee

Gewalt

Überraschung an Heiligabend

Ein weihnachtliches Happy End

Das Geheimnis von Herrn Glocke

Mein größtes Weihnachtsabenteuer

Weihnachten mit einem Problem

Der erste Schnee

Der Hilferuf

Das neu erfundene Instrument

Wie der Christbaum Weihnachten entdeckte

Aus dem Alltag eines Weihnachtswichtels

Weihnachtsfreundschaft

Weihnachten in Gefahr!

Die Tänzerkarriere

Die Weihnachtsüberraschung

Die Kekse sind weg!

Hallo, Weihnachtsmann!

Der Weihnachtskeks2

Weihnachten einmal anders

Eine Freundin zu Weihnachten

Weihnachten in Not

Hilfe für den Weihnachtsmann

Ein besonderes Geschenk

Der verschlafene Weihnachtsmann

Das Engeltagebuch

Der Rentier-Geburtstag

Der Weihnachtswunsch

Der arme Baum

Der große Schreck

Der Traum

Magische Weihnachten

Lieber Weihnachtsmann!

Es war einmal ein kleiner Weihnachtsmann

Ein weihnachtliches Gedicht

Ein Wunsch zu Weihnachten

Die Weihnachtsgeister

Phil

*

Das beste Weihnachtsfest

Lea sitzt am Fenster.

„Nur Schnee und Schnee“, jammert sie.

„Klopf, klopf!“, macht es plötzlich an Leas Tür.

„Herein!“, ruft sie.

„Hallo, mein Leachen!“, sagt Mama. „Wir fahren diese Ferien nach Malaga, wo unsere Familie ist.“

„Juhu!“, ruft Lea ganz glücklich. „Wird auch Kati, meine Cousine, da sein?“

„Na klar“, sagt Mama.

„Und was ist mit dem Baby in deinem Bauch?“, fragt Lea.

„Ja nichts, es kommt einfach mit!“, sagt die Mutter.

Am nächsten Tag packt Lea ihren Koffer.

„Abfahrt!“, ruft Leas Papa.

Nach zwei Stunden kommen sie an. Am zweiten Tag ist schon Weihnachten. Tante Lili, Lea und Kati gehen ins Weihnachtskonzert. Mama und Papa gehen ins Krankenhaus.

Auf einmal klingelt Tante Lilis Telefon.

„Das Baby ist zur Welt gekommen“, jauchzt Tante Lili.

Als alle im Krankenhaus versammelt sind, ruft Lea: „Wir haben ein Christkind bekommen!“

Alle lachen und das ist das beste Weihnachtsfest!

Romina Marrero (9) aus Madrid / Spanien

*

Weihnachten bedeutet Liebe

Wie jedes Mal zu Weihnachten, bevor wir, meine Schwester und ich, die Geschenke aufmachten, erzählte uns unsere Mutter eine Weihnachtsgeschichte. Sie erzählte uns, wie Maria und Josef zum Stall gelangten und wie Jesus auf die Welt kam. Es war eine Tradition in der Familie, aber dieses Mal hatte sie eine ganz andere Geschichte vorbereitet. Die Geschichte, die sie uns ankündigte, hieß Weihnachten bedeutet Liebe.

Es handelte sich um eine ganz normale Familie: Mutter, Vater, Sohn und Tochter. Es war Heiligabend und Lili konnte sich immer noch nicht entscheiden, was sie ihrer Familie schenken sollte. Sie wollte ihren Eltern ein Bild malen, hatte aber keine Stifte, sie wollte ihrem kleinen Bruder ein Spielzeugauto kaufen, doch leider war der Spielzeugladen schon geschlossen.

Verzweifelt ging sie in ihr Baumhaus im Wald neben ihrem Haus. Dort fand sie eine Box und in der Box eine alte Flöte und ein altes Notenheft. Sie las die Noten und stellte fest, dass die Noten nicht so schwierig waren. Da hatte sie einen Geistesblitz und sie beschloss, anstatt ihrer Familie etwas zu kaufen, ihnen ein paar Lieder auf der Flöte vorzuspielen. Sie fing an zu üben und nach einer ganzen Stunde war sie in der Lage, ein paar Lieder so vorzuspielen, wie sie es wollte.

Nach dem Weihnachtsessen packten ihre Eltern und ihr kleiner Bruder alle Geschenke aus, dabei stellte ihr Bruder fest, dass sie alle noch keine Geschenke von ihr bekommen hatten. Also fragte er frech: „Wo sind denn deine Geschenke für uns alle?“

Da antwortete Lili: „Dieses Jahr habe ich ein ganz spezielles Geschenk für dich und unsere Eltern.“ Dann rannte sie in ihr Zimmer und holte die Flöte und das alte Notenheft, das sie gefunden hatte, aus einer ihrer Schubladen. Sie rannte zurück ins Wohnzimmer, in dem ihre Familie auf sie wartete.

„Was ist denn das?“, fragte ihr Bruder und zeigte mit seinem Zeigefinger auf die Flöte und das Notenheft. Sie aber antwortete nicht und fing an zu spielen.

Ihre Eltern waren so überrascht, dass sie in so kurzer Zeit gelernt hatte, eine solch wunderschöne Melodie zu spielen.

„Aber woher hast du diese Flöte und dieses Notenheft?“, fragten ihre Eltern sie, als sie fertig mit der Melodie war und sie antwortete ihren Eltern: „Ich habe sie in einer Box im Baumhaus gefunden.“

Die ganze Familie (sogar ihr kleiner Bruder) hatten die Melodie genossen. Am Abend, als ihre Mutter ihren kleinen Bruder ins Bett brachte, musste er zugeben, dass dieses Weihnachtsfest das schönste Weihnachtsfest war, das er jemals mit seiner Familie verbracht hatte.

„Wow, Mama das war eine super Geschichte!“, sagte ich. „Das erinnert mich gerade an etwas.“

Ich rannte zum Klavier und spielte meinen Eltern und meiner Schwester ein paar Melodien vor. Danach spielte meine Schwester, dann durften wir unsere Geschenke aufmachen, aber das war nicht das Wichtigste an Weihnachten.

Nein, das war es nicht. Es war die Liebe, dir wir einander schenkten, denn Weihnachten bedeutet Liebe.

Céline Zufferey (13) aus Montreal / Kanada

*

In der Weihnachtszeit

Weihnachtsbeginn, Weihnachtsbeginn,

alles in eurem Sinn.

Plätzchen, Plätzchen, Kuchen, Kuchen,

der Duft hat gerufen.

Leute kommt von nah und fern,

Weichnachten habt ihr nämlich gern.

Krippe, Krippe, Jesuskind,

wir sind so, wie wir sind.

Zusammen sein, zusammen sein,

dann ist man nicht mehr so allein.

Julia Faske (15)aus Garrel / Deutschland

*

Der Weihnachtstod

Es war am Abend des 10. Dezember 1864, Heinrich und seine Gattin Lucia saßen im Wohnzimmer ihres Schlosses.

„Ähm, ich muss dir etwas sagen, Lucia, ich bin sehr krank. Ich leide an einer seltenen Krankheit, die Gorsius Dispextes heißt.“

„Was ist das für eine Krankheit? Gorsius Dispextes?“

„Also, wenn du am 29. Februar eines Jahres in einen Garten gehst, es gerade Vollmond ist und du die Blüte der Feribus ausreißt, wirst du verflucht werden, am nächsten Heiligabend zu sterben. Dies ist mir diesen Februar widerfahren, also werde ich noch dieses Jahr an Weihnachten sterben. Die Blüte der Feribus wächst nur in Dertus, wo ich doch hingeschickt wurde, letzten Februar. Ich wurde damals in einen Hinterhalt gelockt. Die Leute der Stadt sagten, dass man, wenn man die Blüte der Feribus ausreißt, jemanden heilen könne. Da dachte ich mir, ich kann damit Helena heilen, unsere arme Tochter Helena! Also ging ich in gutem Glauben hinaus, um diese Blume zu pflücken. Als ich zurückkam, mit der Blüte in der Hand, lachten sie mich aus und sagten mir, dass ich nun verflucht sei, weil ich die Blume des Gottes der Rentiere ausgerissen habe. Du kannst dir vorstellen, wie sauer, aber auch wie verzweifelt ich war!“

„Oh, aber du hast es doch mit einer guten Absicht getan!“

„Ja, aber das nützt auch nichts!“

„Helena, ist sie schon ins Bett gebracht worden? Ich konnte die ganze Zeit nicht schlafen, weil ich immer ihren kläglichen Husten gehört habe. Schrecklich! Und kein Arzt, der ihr helfen kann! Ich habe Angst vor Heiligabend!“

Lucia streichelte ihm liebevoll die Hand. „Du wirst es bestimmt überleben. Wer kann es denn beweisen, dass es wahr ist, dass du wirklich verflucht bist und nicht, dass Helena tatsächlich gesund wird!?“ Nach diesen Worten gingen beide ins Bett.

An Heiligabend ging Lucia einkaufen und brachte eine leckere Gans mit. Heinrich verspeiste sie mit sichtlichem Genuss, weil es doch vielleicht sein allerletztes Essen war. Die arme Helena aber musste zwischen jedem Bissen zweimal husten.

Pünktlich um Mitternacht erschien ein Engel, der zu Heinrich und Lucia sagte: „Ich habe alles von euch gesehen und weiß auch, dass Heinrich heute eigentlich sterben muss. Ich sage eigentlich, weil er ein herzensguter Mensch ist und nur seiner Tochter helfen wollte. Darum habe ich mich mit Gott Rentus, dem Gott der Rentiere, in Verbindung gesetzt und mich mit ihm lange unterhalten. Angesichts dieser Informationen wird Heinrich verschont werden, muss aber als Gegenleistung ins Reich der Rentiere ziehen, sodass es so aussieht, als ob er tatsächlich gestorben ist. Aber auch gleichzeitig als eine Art Hinterhalt, so wie es das Volk aus Dertus ihm angetan hat. Dies ist notwendig, damit kein anderer Mensch mehr diese Blüte ausreißt. Die Feribusblüte hat viel Magie in sich. Mit dieser Magie schaffen die Rentiere es, den schwer beladenen Wagen des Weihnachtsmannes in die Luft zu ziehen und so schnell zu fliegen, dass alle Kinder in einer Nacht ihre Geschenke bekommen. Und natürlich heilt Rentus auch Helena, denn er hat tiefes Mitleid mit ihr. Allerdings nur unter einer weiteren Bedingung: Ihr müsst ihm Helena zur Frau geben! Rentus ist tatsächlich ein Mensch wie ihr, kein Rentier! Wenn ihr aber die Bedingungen nicht ausführt, muss Heinrich sterben und Helena wird krank bleiben! Also?“

„Ja, die Antwort lautet selbstverständlich ja! Hauptsache, Heinrich kann weiterleben und Helena wird gesund! Ich glaube auch, Rentus ist der richtige Mann für sie, das sagt mir mein Gefühl“, sagte Lucia zu Heinrich.

„Gut, dann wäre das also geklärt. Ihr kommt gleich mit. Wundert euch aber nicht, wenn euch plötzlich schwindelig wird. Das ist, weil ihr von hier auf einen anderen Planeten fliegt, in nur einer Minute.“

Glücklich folgten Lucia und Heinrich mit Helena, die in aller Eile geweckt wurde, dem Engel. Auf dem Planeten der Rentiere wurde Helena alsbald gesund und die gesamte Familie lebte dort glücklich und zufrieden.

Saskia Kus (13) aus Raubling / Deutschland

*

Der Wunschzettel

Kurz vor Weihnachten schrieb ein kleiner Junge namens Peter seinen Wunschzettel für das Christkind. Er schrieb:

Liebes Christkind, ich wünsche mir zu Weihnachten ein Auto, einen Computer, ein PS3, ein Nintendo Wii, ein Nintendo DSI, ein iPhone, ein neues Fahrrad, neue Skier, einen Fußball, einen Spielzeugbagger (oder einen echten Bagger), einen Teddy, einen Fotoapparat, bunte Farbstifte, ein Päckchen Karten, ein Paar Würfel und einen neuen Film. Den kannst du dir aussuchen.

Glücklich ging er mit seinem Zettel zu seiner Mutter und zeigte ihr den Zettel. Sie guckte ihn eine Weile lang an und dann begann sie dem kleinen Jungen zu erklären, dass er sich vorstellen müsse, dass das Christkind für sehr sehr viele Kinder Geschenke vorbereiten müsse, und wenn jedes Kind so viele Geschenke, wie er, sich wünschen würde, könnte das arme Christkind keine Geschenke mehr für die anderen Kinder vorbereiten. Es wäre zu viel für das Christkind.

„Aber das sagen vielleicht alle Mütter und folglich verkürzen alle Kinder ihre Wunschzettel, und dann kann das Christkind doch alle Geschenke vorbereiten. Ich kann dann ein bisschen mehr vom Christkind bekommen, als die anderen Kinder“, sagte Peter.

„Das sagen vielleicht alle Kinder, wenn ihre Mütter ihnen das erzählen. Dann wird es doch zu viel für das Christkind.“

Peter aber dachte, dass das, was seine Mutter sagte, Quatsch sei. Am nächsten Morgen gingen sie Schlittschuh laufen. Dabei traf Peter seinen Freund Paul. Peter fragte ihn, was er sich zu Weihnachten gewünscht hätte.

„Eine Wasserpistole“, antwortete Paul. „Im Sommer will ich nicht immer eine von deinen Wasserpistolen ausleihen müssen.“

„Nur eine Wasserpistole?“, fragte Peter ein bisschen verwirrt.

„Ja “, antwortete Paul. „Ich hatte aber einen längeren Wunschzettel, aber als ich ihn ansah, sah ich, dass da viele Sachen auf meinem Wunschzettel standen, die ich eigentlich schon habe und die mir nicht wirklich Spaß machen, und andere Sachen, die mir gar nicht nützlich sind.“

Peter dachte eine Weile lang über seinen Zettel nach. Als er nach Hause kam, ging er in sein Zimmer, um seinen Wunschzettel noch einmal zu schreiben.

Nach einer kurzen Weile hatte Peter seinen Wunschzettel fertig geschrieben.

Er zeigte ihn seiner Mutter und sie las:

Liebes Christkind, dieses Jahr will ich nicht zu viel von dir erwarten. Ich hätte gerne von dir einen Sack voll mit Luftballons. Die werde ich im Sommer mit Wasser füllen und auf Paul werfen, wenn er mir den Wasserkrieg erklärt. Das ist alles.

Die Mutter umarmte ihr Kind. „Das ist ein sehr guter Wunschzettel“, lobte sie ihn.

Francisco Garcia-Gonzalez (11)aus Montreal / Kanada

*

Rudolph ist weg!

Große Aufregung herrscht am Nordpol beim Weihnachtsmann. Es ist der 23. Dezember und man hat gerade festgestellt, dass Rudolph mit der roten Nase verschwunden ist. Ein Wichtel namens Herr Tip, welcher für die Rentiere zuständig ist, erzählt es dem Weihnachtsmann: „Wir haben schon jeden Winkel durchsucht. Nichts! Wie vom Erdboden verschluckt! Was sollen wir nur machen? Er ist das wichtigste Tier.“

„Immer mit der Ruhe“, meint der Weihnachtsmann. „Irgendwo muss er ja sein.“

Er denkt nach: „Ihr habt doch nur den Nordpol durchsucht, oder?“ Tip nickt. „Tja, ihr müsst halt alle Wälder durchsuchen. Rudolph ist jetzt erwachsen und könnte sich vielleicht ein Mädchen suchen.“

„Jawohl Chef! Ich werde sofort mit ein paar anderen losgehen.“ Dann eilt er raus.

Schon bald landen sie in einem Wald in Deutschland und mache sich sofort auf die Suche. „Mann, ist das unheimlich!“, piepst ein Wichtelmännchen. „Hier könnten doch überall Bären sein. Hungrige Bären!“

Den anderen wird ganz mulmig. Schweigend suchen sie weiter. Da meint ein Männchen: „Aber Bären halten doch eigentlich Winterschlaf.“

„Okay, das schon. Aber es gibt zurzeit hungrige Wölfe“, murmelt ein anderer.

Plötzlich hören sie ein Knurren, das immer näher kommt.

„Wölfe!“, flüstert ein Wichtelmännchen.

Da kommt auch schon der erste aus dem Gebüsch und knurrt sie an. Die Wichtelmännchen drängen sich eng aneinander.

Plötzlich umzingeln sie sieben Wölfe und ziehen ihren Kreis immer enger. Aber dann hören sie ein Knacken und 18 Rehe kommen hinausgestürmt, angeführt von Rudolph. Sie treiben die Wölfe im Nu weg.

Später erzählt Rudolph den Wichteln, dass er sich hier in ein Reh verliebt hatte und deshalb weggegangen sei.

„Wir können doch den Weihnachtsmann fragen, ob das Reh auch zum Nordpol kommen kann. Dort sind ja auch die anderen Rehe und Rentiere.“ Und Rudolph fragt sie und sie antwortete, dass sie gerne mitkommen würde.

Der Weihnachtsmann hatte nichts dagegen und Rudolph ist überglücklich.

Lara Osterburg (12) aus Montreal / Kanada

*

Auf der Spur des Weihnachtsmanns

Es war der 16. Dezember und die Wichtel und die Rentiere waren sehr betrübt. Eigentlich sollten sie sich zu dieser Jahreszeit doch freuen, weil bald Weihnachten sein würde. Doch dieses Jahr waren alle sehr nervös und ängstlich, weil der Weihnachtsmann verschwunden war ... und ohne Weihnachtsmann gibt es doch keine Weihnachten!

Womöglich wurde er gekidnappt, doch keiner wusste genau, was passiert war. Deshalb entschied sich Rudolf, eine Umfrage zu machen. An einem kühlen Nachmittag versammelten sich alle Wichtel und Rentiere, die den Weihnachtsmann in den letzten Tagen gesehen hatten.

„Wer hat unseren Boss vor einer Woche noch gesehen oder getroffen?“, fragte Rudolf.

Das hatten viele.

„Vor sechs Tagen?“

Auch noch viele, aber ein paar weniger.

„Vor fünf?“ Wieder weniger, doch immer noch ziemlich viele. So kamen sie zu zwei und es hatten nur noch zwei Rentiere und drei Wichtel ihn gesehen.

„Wo genau habt ihr ihn das letzte Mal gesehen?“ So wurden alle bestimmt 500 Mal gefragt.

„Beim Skiberg habe ich ihn zuletzt gesehen!“, sagte ein Rentier. Deshalb liefen alle zum Skiberg, um ihn zu suchen.

Als Erstes war dort die Nord-Pol-Polizei, die schon nach Spuren suchte. Bald fanden sie die Fußstapfen vom Weihnachtsmann und folgten denen. Sie liefen weiter, bis zu dem Ort, wo die Spur aufhörte.

Ungefähr zwei Meter vor ihnen war der steilste Abhang, den es am Nordpol gab. Die Polizei und die anderen Wichtel schauten nach unten, ob sie etwas sehen konnten. Die anderen blieben oben stehen oder gingen nach Hause, weil die Sonne anfing, unterzugehen.

Um Mitternacht herum geschah aber etwas sehr Merkwürdiges. Gerade als alle aufgeben wollten, sah Johann, ein junger Wichtel, ganz weit unten am Fuß des Abhangs Fußstapfen vom Verschwundenen. Sie suchten einen weniger steilen Weg, um zu den Fußstapfen zu kommen. Nach einer kurzen Zeit suchten sie unten weiter.

Drei Stunden lang folgten sie den Fußstapfen, bis sie wieder plötzlich aufhörten, doch diesmal in der Mitte eines Feldes. Doch dann entdeckten sie einen Pfad von großen runden Fußstapfen, der ganz weit wegführte. Diesen folgten sie, bis es anfing zu dämmern.

Plötzlich hörten sie eine tiefe Stimme, die sagte: „Was wollt ihr hier?“

„Wer bist du?“, fragte ein mutiges Rentier zurück, worauf die Stimme antwortete: „Da kann ich nicht antworteten.“

„Wieso nicht?“, fragte das Rentier wieder.

„Schaut, dass ihr wegkommt, sonst greife ich euch an!“ Da begriffen alle Rentiere und Wichtel, dass der Weihnachtsmann von den Polarbären gekidnappt worden war, doch sie liefen immer noch weiter.

„Was wollt ihr hier?“, fragte der Eisbär wieder, der jetzt sichtbar war. Doch diesmal antwortete keiner und sie stampften weiter durch den tiefen Schnee. Nach kurzer Zeit kamen sie an einem grauweißen Tor an. Über dem Tor stand in Schwarz: „Welt der Polarbären! Für Nicht-Polarbären ist Betreten strengstens verboten!!!“

Alle bekamen furchtbare Angst, doch gingen immer noch nach innen.

„Andere Tiere attackieren!! Alarm!“, schrie der Wächter. Eine Armee von Polarbären rannte auf sie zu und sie hatten keine andere Wahl, als zu kämpfen.

Der Kampf dauerte drei Tage, bis er endlich vorbei war und die Eisbären verloren hatten. Ein paar Bären wurden von den Wichteln überzeugt, dass sie ihnen den Weg zum Gefängnis zeigten.

Als sie am Gefängnis ankamen, konnten sie ihren Boss kaum noch erkennen. Er war sehr schmutzig und sein Gesicht war tränenverschmiert. Außerdem stank das Gefängnis nach verfaultem Essen und Schweiß. So schnell, wie sie konnten, befreiten sie ihn und fingen an, zur Stadt zurückzulaufen.

Auf dem Weg halfen ihnen Schneehunde und andere Tiere, Nahrung und Windschutz zu finden. Nach drei anstrengenden Tagen kamen sie zur Stadt zurück und seine Heimkehr wurde lange gefeiert. Aber am meisten freuten sich alle, dass sie die Weihnachtsgeschenke noch rechtzeitig verteilen konnten.

Clara Krausse (11)aus Montreal / Kanada

*

Die schönste Weihnachtsfrage

Es gab einmal ein Mädchen, das keine Eltern hatte und jeden Tag barfuß durch die Straßen lief. Im Sommer war es warm, und darum gab es keine Probleme, aber im Winter war es so kalt, dass ihr ganzer Körper und ihre Füße blau wurden. Weihnachten hatte die kleine Lily noch nie gefeiert. Jedes Jahr sah sie, wie ihre Kinder mit ihren Eltern Geschenke kauften und glücklich aussahen.

Das brachte schrecklich Erinnerungen an die Zeit zurück, als sie noch im Kinderheim war. Ihre Eltern hatten sie als kleines Baby in einem solchen Heim gelassen und das Einzige, was sie von ihrer Mutter wusste, war ihr Name: Isabella.

Lily wusste nicht, ob ihre Mutter überhaupt noch lebte. Wenn sie müde war, schlief sie in einer Seitenstraße in einer kleinen Box mit altem Spielzeug. Lily wurde immer so angestarrt, als wäre sie ekelhaft, dumm, schmutzig und ohne Freunde.

Aber wenn sie ehrlich war und darüber nachdachte, dann hatten sie recht, mit Ausnahme der Tatsache, dass sie nicht dumm war. Lily dachte an Weihnachten und fing an zu weinen. Wie jede Nacht schlief sie ein, während Tränen ihre Wangen herunterliefen.

Am Weihnachtsabend ging sie auf der Straße spazieren und sah einen Mann und seine Frau, die ohne Kind auf der einsamen Straße spazieren gingen. Sie sahen traurig aus. Als sie Lily bemerkten, gingen sie auf sie zu und fragten sie, warum sie am Weihnachtsabend so ganz alleine auf der Straße sei. Lily dachte nach. Niemand hatte sie jemals nach ihrem Leben gefragt. Die anderen Menschen hatten sie einfach ignoriert oder ihr ein paar mitleidige Blicke zugeworfen. Sie überlegte kurz und begann dann leise zu sprechen: „Mein Leben ...“

Die Frau und der Mann schauten einander lange an, bis sie zu Lily sagten: „Komm doch mit uns und bleibe bei uns, wir wollten immer schon Kinder haben, aber wir können leider keine bekommen.“

Lilly zögerte kurz. War das eine ehrliche Frage? Sie nickte vorsichtig. Alle drei gingen zusammen nach Hause und Lily erhielt, was sie sich schon immer gewünscht hatte: Liebe und eine Familie.

Die Weihnachtstage gingen schnell vorbei, aber alles, was sie erlebte und erhielt, war wunderschön. Lily verbrachte ihr ganzes Leben mit diesen zwei Menschen und nannte sie Mama und Papa. Weihnachten ist immer schöner, wenn man eine Familie hat.

Carina Sasse-Villemaire (11) aus Montreal / Kanada

*

Der Engel

Es war mitten in der Nacht. Alles schlief und die Kinder freuten sich alle ganz besonders auf das Weihnachtsfest.

Eines von ihnen allerdings lag schon einige Stunden wach. Der Junge hörte Stimmen und immer wieder vernahm er schrille, ohrenbetäubende Schreie. Der Junge hieß Valentin. Für ihn war Weihnachten bereits ein Fest wie ein Geburtstag. Er wusste, dass der alte Mann, der angeblich die Geschenke brachte, nicht existierte, und wäre wahrscheinlich eingeschlafen, wenn er nicht diese Geräusche in den Ohren gehabt hätte.

Seufzend warf er die schwere Baumwolldecke weg und massierte sich die Schläfen. Ein heißer Stich fegte wie ein Blitz durch seine übermüdeten Glieder. Ächzend stützte er sich auf die hölzerne Bettkante und horchte. Nein, bis auf den entsetzlichen Lärm in seinem Kopf war da nichts. Am Abend davor hatte er seine große Schwester Tamara gefragt, ob sie nicht auch etwas hörte, aber die hatte ihn nur als verrückt bezeichnet.

Daher behielt er alles Weitere für sich. Schlaftrunken tastete er mit seinen eiskalten Fingern nach der Nachttischlampe. Endlich erfasste er den Schalter. Das Klicken dröhnte schmerzhaft in seinen leidgeprüften Ohren nach. Die Lampe flammte auf und tauchte das Schlafzimmer in fahles, gelbes Licht.

Federnd erhob er sich vom Bett. Die Luft roch seltsam abgestanden und roh. Er rümpfte die Nase und tapste schlaftrunken los, um zu seiner Schwester zu kommen. Diese lag glücklicherweise seelenruhig schlafend in ihrem weichen Bett. Ihr pechschwarzes Haar breitete sich wie ein Fächer auf dem bordeauxroten Kissen aus. „Tamara!“, rief er und schüttelte sie dabei. Keine Reaktion. Noch einmal probierte er es, aber mit demselben ernüchternden Erfolg. Schließlich ließ er es sein und begab sich schweren Schrittes in das winzige Bad, das direkt an den großen Schlafraum angrenzte, um sich frisch zu machen.

Als er durch die Türe getreten war, fror er sofort an den Füßen. Die Fliesen waren eiskalt. Er zuckte zusammen. Dann fiel sein Blick auf den Spiegel, der genau vor ihm an der Wand hing. Was er dort sah, jagte ihm einen Schauer über den Rücken, der die Temperatur des kleinen Zimmerchens noch mal um einiges verringerte. Seine seidigen, schwarzen Haare waren goldblonden Locken gewichen und seine ehemals smaragdgrünen Augen hatten zu einem Kornblumenblau gewechselt.

Er schrie auf und fühlte plötzlich einen undefinierbaren Schmerz im Hinterkopf aufflammen. Schwindel erfasste ihn und er musste sich am Waschbecken festklammern, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Kalter Schweiß lief ihm in Strömen über das bleich gewordene Gesicht.

„Valentin!“, schrie jemand von hinten, dann spürte er die starken Hände, die ihn auffingen, als er wegzusacken drohte. „Valentin!“ Die Worte verschwammen in seinen Ohren und seine Augen schienen sich wie Kreisel zu bewegen. Er schrak zusammen und ihm entfuhr ein letztes, hervorgestoßenes Ächzen, bevor ihm endgültig die Sinne schwanden.

Sie klopfte ihm vor die eisige Wange, doch etwas sagte der armen Mutter, dass ihr Sohn bereits den Engeln entgegen flog. „Dort oben ist sein neues Reich!“, versuchte ihre bildhübsche Tochter sie zu beruhigen. Ein Seufzer schwappte ihr aus dem Mund. Das Mädchen strich ihr sanft über die Schulter und ihre Tränen versiegten endlich.

„Es geht mir schon wieder besser, mein geliebtes Kind.“ Das trieb ihr erneut die Tränen in die Augen. Sie musste an die vielen Kinder denken, die die Engel mit sich genommen hatten. Ein kühler Hauch streifte ihren nackten Unterarm. Ihr Verstand sagte ihr, dass es ihr Sohn war, der sich von ihr verabschiedete. Wehmütig kamen ihre Gedanken auf Elisabeth, ihre Erstgeborene.

Das Mädchen mit den seidigsten Haaren war viel zu früh aus ihrem Leben gerissen worden. Oder das zweite Kind, der starke Sandro. Er war auf dem Weg zum großen Prinzenball auf offener Straße von einem Schatten angegriffen worden, den niemand richtig hatte identifizieren können. Erst mit Tamara war in ihr wieder Hoffnung gekeimt, dass die Engel nun genügend Helfer hatten, doch nun passierte das hier mit ihrem geliebten Sohn.

„Wieso tun sie mir das nur an?“, fragte sie sich verzweifelt. Jeden Tag. Zu jeder Uhrzeit. Doch sie kam nie auf eine Antwort. Ihre Kinder mussten anders sein. Besonders und von reinerem Blut als sie, sonst hätten die Heiligen sie nicht auserkoren.

„Mutter, der Arzt ist da, soll ich Euch etwas Beruhigungstee holen?“, fragte die Schöne mit dem niederen Blut hinter ihr und riss sie damit aus ihrem Trübsinn.

„Nein, es wird schon so funktionieren, es muss einfach“, antwortete sie, während sie sich schwerfällig aufrichtete, um dem Leibarzt entgegenzutreten. Dann tat sie einen Schritt vor den anderen und konzentrierte sich vollends auf das Laufen, um nicht wieder die alten Wunden aufzureißen.

Seine Sinne erspürten das Gedenken an sich und er fühlte sich nicht mehr ganz so verloren. Valentin schwebte durch die Luft. Am Anfang durch das bunte Fenster der Kapelle und dann immer höher hinauf. Seinem himmlischen Ziel entgegen.

Von seiner Mutter wusste er, dass gestorbene Menschen, die heilig genug waren, dem Christkind und den Engeln halfen, während der Weihnachtsmann sich auf den Weg zu den Lebenden machte.

Auch wenn er vorhin noch daran gezweifelt hatte, so schienen die Zweifel mittlerweile jedoch erloschen. Er sauste über eine hohe Birke und fürchtete, das Geäst zu streifen, aber es ging durch ihn hindurch, als wäre er durchsichtig. Entsetzt stellte er fest, dass das tatsächlich so war. Sein Arm fuhr ohne Widerstand durch die feinen Blätter an der Krone. Dann hing er frei in der Luft. Über sich die aufgebauschten, weißen Wolken.

Plötzlich spürte er etwas an seinem Körper. Er wandte den hochgestreckten, erschöpften Hals herum. Der Anblick war zu scheußlich. Es war ein Engel, keine Frage, doch das Wesen hatte weder ein Gesicht noch einen normalen Körper. Das rätselhafte Untier war schwärzer als die Nacht und ähnelte eher seinem eigenen Schatten als einem eigenständigen Wesen. Ehe er sich fangen konnte, versagten seine Flügel ihren Dienst und er wäre abgestürzt, wenn dieser Unhold ihm nicht geholfen hätte.

Jetzt erkannte er die Person. Der Erzengel Gabriel lächelte schelmisch, obwohl er eindeutig kein Gesicht hatte. Bevor er fragen konnte, was hier geschah, packten die tiefschwarzen Schwingen ihn und er wurde hinabgezogen. In die Welt, die die meisten nur als die Heimat des Satans kannten.

---ENDE DER LESEPROBE---