3,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 3,99 €
Die Vereinbarung ist klar: Wir sehen uns nur einmal im Monat. Doch Amandas hinreißender Körper und ihre freche Art machen mich schon seit über einem Jahr verrückt.
Jetzt, da ich nach Austin ziehe, will ich sie ganz.
Es gibt nur ein Problem: Amanda ist zufrieden mit unserem Arrangement. Doch ich werde sie verführen. Ich werde ihr zeigen, dass es nichts Süßeres gibt, als jede Nacht in meinem Bett zu verbringen …
Über »Year of Passion«
Sexy Sixpacks, breite Schultern und verführerische Blicke – in der Bar The Fix geht es heiß her. Ein attraktiver Mann nach dem anderen liefert auf dem Laufsteg eine atemberaubende Show. Und die Damen in der Jury haben die Qual der Wahl: Welche zwölf Kandidaten werden gewinnen und am Fotoshooting für den heißesten Kalender aller Zeiten teilnehmen?
Mit dieser genialen Publicity-Aktion will eine Gruppe von Freunden ihre Lieblingsbar vor dem Aus retten. Schnell wird klar, dass es um noch viel mehr geht als den Kalender: Während sich die Atmosphäre immer weiter aufheizt, entflammen die Gefühle – und für jeden der zwölf Männer führt eine aufregende Begegnung zu ungeahnten Konsequenzen ...
***
Mit einer Bonusgeschichte zu Spencer & Brooke!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 181
Veröffentlichungsjahr: 2019
J. KENNER
YEAR of PASSION
JULI
ROMAN
Aus dem Amerikanischen von Emma Ohlsen
Die Serie
»Mit dieser Serie trifft J. Kenner mitten ins Herz!« Carly Phillips
Sexy Sixpacks, breite Schultern und verführerische Blicke – in der Bar The Fix geht es heiß her. Ein attraktiver Mann nach dem anderen liefert auf dem Laufsteg eine atemberaubende Show. Und die Damen in der Jury haben die Qual der Wahl: Welche zwölf Kandidaten werden gewinnen und am Fotoshooting für den heißesten Kalender aller Zeiten teilnehmen?
Mit dieser genialen Publicity-Aktion will eine Gruppe von Freunden ihre Lieblingsbar vor dem Aus retten. Schnell wird klar, dass es um noch viel mehr geht als den Kalender: Während sich die Atmosphäre immer weiter aufheizt, entflammen die Gefühle – und für jeden der zwölf Männer führt eine aufregende Begegnung zu ungeahnten Konsequenzen …
Entdecken Sie zwölf leidenschaftliche Liebesgeschichten:
Year of Passion – Januar
Year of Passion – Februar
Year of Passion – März
Year of Passion – April
Year of Passion – Mai
Year of Passion – Juni
Year of Passion – Juli
Year of Passion – August
Year of Passion – September
Year of Passion – Oktober
Year of Passion – November
Year of Passion – Dezember
Die Autorin
Die Bestsellerautorin J. Kenner arbeitete als Anwältin, bevor sie sich ganz ihrer Leidenschaft, dem Schreiben, widmete. Ihre Bücher haben sich weltweit mehr als drei Millionen Mal verkauft und erscheinen in über zwanzig Sprachen. J. Kenner lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Texas, USA. Ihre lieferbaren Romane und Erzählungen finden Sie unter J. Kenner im Diana Verlag. Wenn Sie mehr über J. Kenner erfahren wollen, entdecken Sie Das große J. Kenner Fanbuch.
Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
Vollständige deutsche E-Book-Ausgabe 12/2018
Copyright © 2018 by Julie Kenner
Die Originalausgabe erschien 2018 unter dem Titel Man of the Month.
In Your Eyes bei Martini & Olive.
Copyright des deutschsprachigen E-Books © 2019 by Diana Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
Redaktion: Antje Steinhäuser
Umschlaggestaltung: t.mutzenbach design, München
Umschlagmotiv: © Per Winbladh/ Gettyimages; surachet khamsuk, Christopher Hall, MrVander/ Shutterstock
Satz: Christine Roithner Verlagsservice, Breitenaich
Alle Rechte vorbehalten
e-ISBN 978-3-641-23723-3V001
www.diana-verlag.de
1
Juli, ein Jahr zuvor
»Ehrlich, Amanda, ich bin fünfzehnhundert Meilen weit weg«, sagte Jenna Montgomery, war jedoch so deutlich zu verstehen, als säße sie im The Fix on Sixth auf einem Barhocker neben ihrer Freundin. »Wie, bitte schön, soll ich von hier aus die Lage sondieren, wenn du mir nichts gibst, mit dem ich etwas anfangen kann?«
Amanda Franklin biss sich auf die Unterlippe, um nicht in albernes Kichern auszubrechen. Die Lage sondieren? Jenna redete, als hätten sie es mit Spionage zu tun.
Aber vielleicht war der Vergleich ja gar nicht so falsch. In Kinofilmen war Spionage jedenfalls immer ein gefährliches Spiel, in dem Fehlinterpretationen kleinster Signale zum tödlichen Ende führen mochten.
War das nicht bei jedem ersten Date so?
»Ist er süß?«, fragte Jenna.
»Würde ich dich sonst anrufen?«
»Stimmt auch wieder. Was macht er gerade?«
»Tiffany bedient an seinem Tisch. Er hat etwas bestellt. Ich glaube, er – oh! Er braucht eine Lesebrille.«
»Ist das schlecht?«, wollte Jenna wissen.
Amanda gab ein kehliges Knurren von sich. »Ganz sicher nicht, nein. Und bei dem Kerl schon gar nicht.« Als er ihr eben aufgefallen war, hatte er die Speisekarte in der Hand gehabt, sie hatte allerdings geglaubt, die Brille gehörte zum – sehr, sehr attraktiven – Gesamtbild. Doch nun hatte er die Karte weggelegt und die Brille abgenommen und in ein Etui gesteckt.
Gleichzeitig hob er den Kopf, und zum zweiten Mal begegneten sich ihre Blicke. Wie zuvor verschlug es Amanda den Atem angesichts der hellgrauen Augen, in denen eine Glut steckte, die ihre unterkühlte Farbe Lügen strafte.
»Da, er hat schon wieder hergesehen«, sagte Amanda, nahm ihre Jalapeño-Margarita, stellte das Glas aber sofort wieder ab, als sie feststellen musste, dass es bereits leer war. »Dieser Kerl ist …«
»Was? Was ist dieser Kerl?«, hakte Jenna ungeduldig nach, als Amanda den Satz nicht zu Ende sprach, weil sie offenbar nicht die richtigen Worte fand, um ihn zu beschreiben.
»Irgendwie eindringlich. Ich weiß nicht. Seine Augen sind der Wahnsinn.«
»Und bildest du dir das vielleicht nicht doch ein? Dass er etwas von dir will, meine ich? Du hast doch gesagt, dass jemand bei ihm ist, oder? Wenn er ein Date hat und dir schöne Augen macht, ist er ein totaler Arsch, und so einen willst du ja wohl nicht, oder?«
»Ich glaube nicht, dass er ein Date hat. Er sitzt mit einem toll aussehenden Schwarzen am Tisch, der Whisky trinkt, aber ich spüre keine schwulen Schwingungen. Im Gegenteil. Tatsächlich geraten gerade bei mir alle weiblichen Körperteile ins Schwingen.«
»Durch Mr. Lesebrille?«
»Durch beide, aber nur Mr. Lesebrille weiß, dass ich existiere. Mr. Whisky hat mich noch kein einziges Mal angesehen. Mr. Lesebrille dagegen immer wieder. Irgendwie ist das …« Mit einem Schulterzucken, das Jenna nicht sehen konnte, ließ sie den Satz verklingen.
»Was?«, fauchte Jenna durchs Telefon.
»Scharf«, gab Amanda zu. Sie hätte es nicht erklären können, doch tatsächlich hatte sein Blick etwas an sich, was ihr an den richtigen Stellen ein Prickeln verschaffte. Und sie musste davon ausgehen, dass es unmittelbar mit ihm zu tun hatte, denn er war wahrlich nicht der Erste, der ihr glühende Blicke durch die Bar hinweg zuwarf.
»Na, dann hol ihn dir«, sagte Jenna. »Oder vielleicht lieber doch nicht, weil … egal! Verdammt, auf Distanz allerbeste Freundin zu sein ist gar nicht lustig.«
»Das ist wahr«, stimmte Amanda ihr zu. »Aber was wolltest du gerade sagen?«
»Hab ich vergessen.«
Amanda zog die Nase kraus. »Uh-oh, klingt nach einer glatten Lüge.« Sie drehte sich schwungvoll mit dem Hocker zur Theke und signalisierte dem Barkeeper, ihr noch einen Drink zu bringen. Heute stand Reece, einer der Besitzer, selbst hinter der Bar. »Komm schon, spuck’s aus«, fügte sie hinzu, während sie sich wieder zu Mr. Lesebrille umdrehte.
»Ich weiß nicht«, sagte Jenna. »Sich mit hübschen Jungs zu trösten ist ja schön und gut, aber in letzter Zeit hast du …«
»… ganz schön wild in der Gegend rumgevögelt?«
»Das hab ich nicht gesagt!«, stieß Jenna entrüstet hervor, als Reece ihr gleichzeitig einen frischen Margarita über den Tresen schob.
»Wer hat ganz schön wild in der Gegend rumgevögelt?«, fragte er.
»Jenna«, scherzte Amanda und staunte, als sich seine Miene verfinsterte.
»Hey«, tönte Jenna aus dem Telefon. »Mit wem sprichst du?«
»Mit deinem besten Freund, der in der Rangfolge noch über mir steht. Ich muss gleich weg, also lasse ich euch zwei noch ein bisschen plaudern, während ich meinen Drink runterspüle.« Sie verabschiedete sich von Jenna und reichte dann das Telefon an Reece weiter.
Reece grinste, vermutlich über etwas, was Jenna gesagt hatte, und Amanda bedeutete ihm wortlos, ihr die Rechnung zu bringen. Da die zwei ewig miteinander telefonieren konnten, war es besser, das vorher zu erledigen. Nachdenklich nahm sie einen Schluck aus ihrem Glas und drehte sich langsam wieder zu Lesebrille um.
Sich mit hübschen Jungs zu trösten …
Ganz schön wild in der Gegend rumvögeln …
Die Worte huschten durch ihren Kopf wie Gespenster mit hauchdünnen luftigen Schleiern.
Das hab ich nicht gesagt!, hatte Jenna sofort protestiert. Aber vielleicht hätte sie es besser ausgesprochen. Weil es womöglich sogar der Wahrheit entsprach.
Seufzend nippte sie erneut an ihrem Drink und genoss die Schärfe auf ihrer Zunge, die ihr so viel besser bekam als der schale Nachgeschmack der versteckten Kritik.
Tatsächlich war sie seit der Geschichte mit Leo ein gebranntes Kind. Und, klar, es war schon neun Monate her, seit sie zum letzten Mal mit diesem Mistkerl geredet hatte, doch das änderte nichts daran, wie tief sie das verletzt hatte. Ihre Freunde hatten natürlich mitbekommen, dass sie sich nicht im Guten getrennt hatten, aber nicht einmal Jenna wusste, dass Leo und sie heimlich hatten heiraten wollen.
Doch dann hatte er die Bombe platzen lassen, und sie hatte feststellen müssen, dass sie den Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte, gar nicht wirklich kannte. Einen Mann, der etwas von »Fehler«, »rosaroter Brille« und »im Rausch erster Verliebtheit« faselte. Es täte ihm leid, aber er habe sich etwas vorgemacht, versicherte er ihr. Es sei doch keine echte Liebe gewesen. Nein, geliebt habe er sie nie.
Bäm. Heruntergeklappte Kinnlade. Tragische Geigenmusik.
Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatte sie in ihrem Job auf der Stelle getreten, weil ihr ehemaliger Chef befürchtet hatte, sie könne durch ihre Beziehung mit Leo ihr Privatleben über den Beruf stellen und ihren Biss verlieren. Anstatt sie also wie versprochen zu fördern und ihr seinen Kundenstamm und seine Kontakte zu überlassen, als er in den Ruhestand gegangen war, hatte er das ganze hübsche Paket an einen ehrgeizigen Makler mit Single-Status weitergereicht. Natürlich nicht offiziell, aber Amanda war ja nicht dumm.
Nun, vielleicht war sie es doch. Schließlich hatte sie sich in Leo verliebt, nicht wahr?
Weswegen für Amanda nun galt: bloß gucken, nicht anfassen.
Okay, das stimmte so natürlich auch nicht. Und ob sie anfasste. Was nicht bedeutete, dass sie das Produkt dann auch kaufte.
Für eine Maklerin, die auf hochpreisige Immobilien spezialisiert war, gehörte ein funktionierendes Netzwerk unbedingt zum Job, und so war Amanda viel unterwegs – Verabredungen, Geschäftsessen, zwanglose Drinks. Wie immer man es nennen wollte. War sie mit Männern unterwegs, führte das oft zu einer Provision der etwas besonderen Art, was Amanda nur recht war, denn abgesehen davon, dass es gut fürs Geschäft war, war es auch gut für ihr Ego.
Aber darüber hinaus? Nun ja. Ihre Freundinnen gingen alle davon aus, dass sie ein aufregendes Liebesleben hatte, bloß weil sie ständig schmutzige Witze riss, und Amanda machte sich nicht die Mühe, sie aufzuklären. Wozu hätte sie das tun sollen? Nicht einmal Jenna wusste, in welchem Ausmaß Amanda nicht durch die Betten hüpfte.
Denn Amanda ließ sich nur dann auf eine Nacht mit einem Kerl ein, wenn sie sich sicher war, dass daraus nichts Ernstes entstehen konnte – am allerwenigsten eine Beziehung. Noch war sie zu betäubt von der letzten Enttäuschung, und sie dachte ja gar nicht daran, sich noch einmal so tief verletzen zu lassen.
Außerdem würde sie sich viel zu früh ihrer besten Geschäftsstrategie berauben, denn als Singlefrau hatte man bei männlichen Kunden einfach die besten Chancen. Ja, verdammt, Leo hatte ihr im Grunde einen Gefallen getan. Bevor er und sie sich getrennt hatten, hatte sie sich durchbeißen müssen, doch jetzt erholte sich ihr Konto zusehends.
O ja, bei ihr lief es gerade verdammt gut. Kein Grund, es sich wieder zu versauen.
Was andererseits bedeutete, dass sie sich von Mr. Lesebrille fernhalten musste. Denn selbst aus der Distanz konnte sie spüren, dass er ein Mann war, von dem sie nicht einfach wieder würde lassen können, wenn sie sich zugestand, ihm näherzukommen. Und dass das nicht passieren durfte, verstand sich von selbst.
Also wieder einmal bloß gucken, nicht anfassen, und während Amanda sich die letzten Tropfen ihrer Margarita schmecken ließ, sah sie zu, wie Mr. Lesebrille und Mr. Whisky aufstanden, sich die Hände schüttelten und auf den Ausgang zugingen. Freunde, dachte sie. Wahrscheinlich Kollegen oder Geschäftspartner, später dann zu Freunden geworden. Sie spielten aber vermutlich nicht zusammen Golf …
Nachdenklich runzelte sie die Stirn. Radfahren, entschied sie schließlich nach eingehender Musterung ihrer schlanken, trainierten Körper. Sie fuhren zusammen Rad, darauf hätte sie wetten mögen.
Ihr Talent, die Leute einzuschätzen, war im Beruf ihre Geheimwaffe, und sie lag selten daneben. Leo war die eine bedauernswerte Ausnahme gewesen. Sie hatte ihn kennengelernt, als sie ihm ein Haus in West Lake verkauft hatte, und in seinem Fall hatte ihre Menschenkenntnis total versagt.
Sie wandte sich wieder der Bar zu, um ihr Telefon einzustecken und die Rechnung zu bezahlen, aber nur ihr Smartphone lag auf der Theke. Die Rechnung fehlte.
Wieder winkte sie Reece und bedeutete ihm, dass sie zahlen wollte.
»Schon geschehen«, sagte er, doch weil er ein ganzes Stück von ihr entfernt hinter der Bar stand, war sie sich sicher, ihn missverstanden zu haben.
»Sorry – was meintest du gerade?«, rief sie ihm zu.
Er kam näher und deutete mit dem Kopf auf den inzwischen leeren Tisch von Mr. Lesebrille, an dem Tiffany gerade das Trinkgeld einsammelte.
Amanda hätte fast gelacht. Wenigstens wusste sie jetzt, dass sie sich sein Interesse nicht eingebildet hatte. Dennoch. Was für eine verpasste Gelegenheit.
Es war schon nach sechs, und sie überlegte, ob sie ein paar von Tyrees köstlichen Häppchen bestellen und sie zum Abendessen deklarieren sollte, aber sie fühlte sich seltsam unruhig. Sie musste sich bewegen. Ein Stück gehen. Also steckte sie ihr Telefon in die Handtasche, winkte Reece zum Abschied und verließ das The Fix.
Als sie auf den Gehweg trat und gerade in Richtung Westen losgehen wollte, entdeckte sie ihn. Mr. Lesebrille. Er stand ein kurzes Stück entfernt, sodass man ihn aus dem The Fix nicht mehr hatte sehen können. Obwohl er sein Handy so hielt, als habe er sich soeben seine Nachrichten angesehen, galt seine gesamte Aufmerksamkeit ihr.
»Eine Viertelstunde noch, dann wäre ich wieder reingekommen.« Sein texanischer Akzent war so weich, dass er beinahe einer Liebkosung gleichkam. Für Amanda fühlte es sich jedenfalls wie eine an.
Nur mit Müh und Not konnte sie den Anschein von Gelassenheit wahren. »Du hast auf mich gewartet?«
»Ich würde das davon abhängig machen, ob dich das abschreckt oder freut«, antwortete er, und sie musste lachen.
»Wie wär’s mit einer dritten Möglichkeit? Neugierig macht?«
»Das wäre auch okay.« Er trat einen Schritt auf sie zu, und sie konnte nicht umhin zu bemerken, wie sich seine Jeans an seine Beine schmiegte. Er trug ein weißes Button-Down-Hemd, unter dem die Umrisse eines schlichten T-Shirts auszumachen waren. Seine Haare waren kurz geschnitten, und ein Bartschatten hob die Konturen seines kräftigen Kinns hervor.
Der Mann sah verdammt gut aus, das war nicht zu leugnen, aber es waren vor allem die Augen, die Amanda fesselten. Das helle Grau wirkte im Licht fast silbern, und er fixierte sie mit einer Intensität, die sie körperlich spürte.
»Warum?«
Er zog die Brauen hoch. »Warum das okay wäre?«
Sie verzog das Gesicht. »Warum du auf mich gewartet hast.«
Ein Mundwinkel wanderte aufwärts, und sie sah die Antwort in seinem Blick, als Verlangen darin aufflammte, ebenso wie ein verführerisches Versprechen, das eine wohlige, prickelnde Wärme in ihr erzeugte.
»Darf ich dir einen Drink ausgeben?«
Sie war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es zwischen ihnen knisterte, ganz sicher nicht das.
Amüsiert warf sie einen kurzen Blick zu der Fensterfront des The Fix. »Hast du doch schon.«
»Das stimmt auch wieder. Gern geschehen.«
Wieder lachte sie. »Du hast recht, da war ja noch was. Danke.«
»Noch mal gerne. Also, dann vielleicht etwas anderes? Eine schummrige Strip-Bar? Oder Amy’s Ice Cream?«
Sie musste über die Nebeneinanderstellung lachen. »Verführerisch.«
Sein Blick fing ihren ein. »Wir könnten auch einfach ein Stück spazieren gehen. Sag einfach, worauf du Lust hast.«
Sie holte tief Luft. Die unschuldigen Worte, die so gar nicht unschuldig vorgetragen wurden, erregten sie. Sie rieb sich die verschwitzten Handflächen am Rock trocken. »Warum?«
Seine Lippen zuckten. »Wenn du das nicht schon weißt, lautet deine Antwort wahrscheinlich Nein. Was ich sehr schade finden würde.«
Sie überlegte, ob sie ihm eine Lüge auftischen sollte. In ihren Augen war er sowieso viel zu attraktiv. Es wäre ein Leichtes, seine Gesellschaft zu genießen, ihn in ihr Herz zu schließen und sich in etwas verwickeln zu lassen, was sie im Moment weder wollte noch brauchte.
Doch dann lächelte er, und sie konnte nicht anders – sie musste sein Lächeln erwidern. »Ich wäre für den Drink.«
Er deutete mit dem Kopf auf das The Fix. »Nach dir?«
So gerne sie sich im The Fix auch aufhielt, sie kannte dort zu viele Leute. Wenn Mr. Lesebrille und sie den Laden wieder verlassen würden, hätte Reece schon Jenna Bescheid gesagt, und sie hätte ein halbes Dutzend SMS und Sprachnachrichten auf dem Smartphone.
»Hättest du denn eine Alternative?«
»Auf jeden Fall«, antwortete er. »Wie wäre es mit dem Winston Hotel?«
»Ist mir recht.« Das hiesige Haus der international vertretenen Hotelkette mit texanischen Wurzeln war fußläufig zu erreichen und hatte eine schicke Bar. »Ich bin übrigens Amanda.« Sie hielt ihm die Hand hin.
Er nahm sie, und pure Lust schoss durch ihren Körper. Ja, er sprach sie definitiv an. »Derek«, stellte er sich vor. Sein Tonfall verriet nicht, ob er eine ähnliche Reaktion verspürte, doch er hielt ihre Hand etwas länger, als die Etikette erforderte, und als er sie losließ, musste Amanda sich zusammennehmen, um sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
»Bist du von hier?«, fragte sie, während sie auf den Fluss zuschlenderten.
»Nein, aber ich mag die Stadt. Ich bin oft geschäftlich in Austin. Jetzt auch.« Fast verstohlen warf er ihr einen Seitenblick zu. »Ich muss morgen früh wieder nach Dallas zurück.«
»Oh.« Die meisten Frauen wären wohl nicht entzückt gewesen zu erfahren, dass ihr Date für den Abend sich in geografischer Hinsicht als problematisch erwies. Aber Amanda war nicht wie die meisten Frauen. Was sie betraf, hatte sich die Attraktivität von Mr. Lesebrille dadurch gerade noch einmal gesteigert.
Sie schenkte ihm ein Lächeln. »Dann, schätze ich, ist es wirklich ein Glück, dass wir uns getroffen haben.«
»Absolut«, sagte er inbrünstig, und das Feuer in seinem Blick hätte wohl jede Frau zum Schmelzen gebracht. »Das sehe ich genauso.«
2
»Also, bist du nun ein Filmstar oder was?«
Amanda hatte die Frage als Scherz gemeint, hätte sich aber nicht gewundert, wenn er Ja gesagt hätte. Sie saßen seit einer guten Viertelstunde an einem ruhigen Tisch in der kleinen Bar, und für das Personal und einige Gäste war er anscheinend die Hauptattraktion. Nahm man seinen herrlich trägen Schlafzimmerblick und seine sinnliche Art, sich zu bewegen, hinzu, konnte sie mit ihrer Vermutung eigentlich nicht weit danebenliegen.
Seine Mundwinkel zuckten amüsiert. »Du schmeichelst mir«, sagte er. »Aber wie um alles in der Welt kommst du darauf?«
»Na ja, zum einen siehst du fantastisch aus.«
»Oh, vielen Dank. Dasselbe denke ich schon den ganzen Abend über dich. Wie unfassbar schön du in deinem perfekt sitzenden Kleid bist. Und wie schön du erst ohne sein musst.«
Nun war es an Amanda, amüsiert zu grinsen. »Nicht schlecht«, sagte sie, streifte ihren Schuh ab und rieb ihm mit den Zehen über den Fußknöchel. »Aber wenn du glaubst, dass du mich mit einem kleinen Kompliment ins Bett kriegen kannst, irrst du dich. Streng dich lieber ein bisschen mehr an.«
Er hatte gerade sein Glas an die Lippen gehoben, zum Glück aber noch keinen Schluck genommen, denn das Lachen blubberte aus ihm heraus. Es klang tief und kehlig, einfach durch und durch sexy.
»Okay, verstanden. Ich arbeite an meinen Aufreißersprüchen.«
»Gute Idee.« Grinsend nippte auch sie an ihrem Weinglas. Sie hatte keine Ahnung, was zwischen ihr und diesem Kerl lief, aber sie wusste sehr wohl, dass es ihr in seiner Gesellschaft immens gut gefiel. Sie mochte seinen Sinn für Humor, und irgendwie war ihre Unterhaltung auf dem Weg zum Hotel von höflichem Geplauder zu einem prickelnden Flirt übergegangen.
Unter anderen Umständen hätte sie an diesem Punkt sofort die Notbremse gezogen, sogar im Falle einer derart starken Anziehung, wie sie zwischen ihnen eindeutig bestand; schließlich hatte sie ihre Prinzipien. Doch dieser aufregende Mann, der nicht in der Stadt lebte und morgen früh schon abreisen würde, schien ihr nahezu perfekt für eine nette kleine Affäre.
Was aber noch wichtiger war: Sie wollte ihn.
Und es war verdammt lange her, dass sie einen Mann wirklich begehrt hatte.
»Außerdem«, setzte sie wieder an, während ihr Zeh erneut über seinen Knöchel strich, »war das ein ziemlich lahmer Versuch, meiner ursprünglichen Frage auszuweichen.«
»Ich bin kein Filmstar«, antwortete er. »Und ich bin nicht davon ausgegangen, dass du sie ernst gemeint hast.«
Sie hob halb die Schultern. »Seit wir das Hotel betreten haben, lässt dich das Personal nicht aus den Augen. Und der Service ist exzellent. Du musst jemand ganz Besonderes sein.«
»Oh, das bin ich.«
»Aha. Und wer?«
Er beugte sich vor, und sein Blick war so eindringlich, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte. »Ich bin der Mann, den du anflehen wirst.«
»Oh.«
Ihr Mund war plötzlich staubtrocken. Sie schluckte, als das Verlangen ihr Blut aufheizte. Am liebsten hätte sie Dereks Hand gepackt, ihn in ein Zimmer geschleift und ihn aufgefordert, seinem vollmundigen Versprechen Taten folgen zu lassen.
Aber Amanda verlor auch nicht gerne, und was sich zunächst wie harmlose Neckerei angefühlt hatte, schien nun ein Spiel, ein aufregendes, verführerisches, unartiges Spiel, und sie wusste ganz genau, wie ihr nächster Zug aussehen würde.
Langsam schob sie ihren Fuß sein Bein hinauf, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, bis ihre Zehen zwischen seinen Beinen angekommen waren und sie seine immer härter werdende Erektion spüren konnte. Der kleine Tisch war mit einem Tuch gedeckt, sodass sie verborgen agieren konnte, doch jeder, der ihre Mienen beobachtete, hätte sich denken können, was hinter dem Vorhang geschah.
»Armer Bursche«, sagte sie und machte ein besorgtes Gesicht. »In der engen Hose eingesperrt. Du könntest ihn befreien und zum Spielen rauslassen.«
Er sog die Luft ein, setzte sich gerade auf und rang eindeutig um Fassung. »Du schummelst«, sagte er anklagend.
Amanda zog die Brauen hoch. »Wieso?«
»Wenn ich vernünftig denken könnte, würde ich es dir sagen.«
Tausende von E-Books und Hörbücher
Ihre Zahl wächst ständig und Sie haben eine Fixpreisgarantie.
Sie haben über uns geschrieben: