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Nelson (1758–1805) war Admiral und eine der schillerndsten Figuren der britischen Geschichte. Inmitten der napoleonischen Kriege stieg er vom jungen Offizier zum gefeierten Seehelden auf. Seine Siege in den Seeschlachten von Abukir (1798) und Trafalgar (1805) festigten Großbritanniens Vormachtstellung auf den Weltmeeren und machten ihn zur Legende. Trotz körperlicher Gebrechen – er verlor ein Auge und einen Arm im Kampf – blieb er ein unerschrockener Führer mit außergewöhnlichem strategischen Talent. Dieses Buch zeichnet nicht nur seine militärischen Erfolge nach, sondern beleuchtet auch seine Persönlichkeit, seine Liebe zu Lady Emma Hamilton und seinen Tod als Märtyrer der Nation. Nelsons Leben steht exemplarisch für Mut, Ehre und Opferbereitschaft in einer Zeit großer Umbrüche. Dieses Werk hat viele zeitgenössische Bilder. Umfang:119 Seiten
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Seitenzahl: 89
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Admiral Lord Nelson
Der Held von Trafalgar 1805
IMPRESSUM:
Ralf Hagedorn
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20459 Hamburg
Konteradmiral Sir Horatio Nelson, 1758–1805, Gemälde von Lemuel Francis Abbott (1799; National Maritime Museum, Greenwich, London)
Horatio Nelson, 1. Viscount Nelson, Herzog von Bronte, KB (* 29. September 1758 in Burnham Thorpe, Norfolk, England; † 21. Oktober 1805, vor Kap Trafalgar, Spanien) war ein britischer Vizeadmiral. Zu seinen zahlreichen Siegen zählen unter anderem die Schlachten von St. Vincent 1797, Abukir 1798, Kopenhagen 1801 sowie Trafalgar 1805.
Nelson gilt als der bedeutendste Offizier in der Geschichte der Royal Navy.
Horatio Nelson, Admiral, Porträt von John Hoppner
Kindheit und Jugend
Horatio Nelson wurde am 29. September 1758 in Burnham Thorpe geboren. Sein Vater, Reverend Edmund Nelson, war Geistlicher der Anglikanischen Kirche, wie bereits viele seiner Vorfahren. Seine Mutter, Catherine Suckling, war eine Großnichte von Robert Walpole, 1. Earl of Orford, des ersten britischen Premierministers. Nelson war neun Jahre alt, als seine Mutter starb und ihn und seine sieben Geschwister in der Obhut seines Vaters zurückließ. Er besuchte die Norwich Grammar School in Norwich und die Paston Grammar School in North Walsham.
Das Segeln lernte er auf dem Barton Broad in den Norfolk Broads. Als er zwölf Jahre alt war, heuerte er bei der Royal Navy an. Seine Marinelaufbahn begann am 1. Januar 1771 mit der Eintragung in die Besatzungsliste der Raisonable, die von Maurice Suckling, seinem Onkel mütterlicherseits, kommandiert wurde. Den Dienst als Midshipman trat er im März an. Sein Onkel übernahm später eine der wichtigsten Funktionen in der Royal Navy und förderte die Anfangskarriere seines Neffen.Zeit seines Lebens – auch noch als Admiral – litt Nelson an der Seekrankheit.
Da die Raisonable bereits nach kurzer Zeit wieder außer Dienst gestellt wurde, segelte er im August 1771 mit dem Handelsschiff Mary Ann unter Kapitän John Rathbone in die Karibik, kehrte danach aber zur Royal Navy zurück. Ab dem 4. Juni 1773 beteiligte er sich an einer, allerdings erfolglosen, Arktis-Expedition zur Erforschung der Nordostpassage. Die Fahrt auf der Carcass über Spitzbergen und die Insel Nowaja Semlja auf der Suche nach einem schiffbaren Wasserweg in östlicher Richtung zum Pazifik endete nach zeitweiliger Einschließung im Packeis mit der vorzeitigen Rückkehr am 25. September nach Großbritannien.
Die nächsten drei Jahre verbrachte Nelson auf der Fregatte Seahorse in den Gewässern Indiens, bevor er 1776 infolge schwerer Malariaanfälle krank auf die britischen Inseln zurückkehrte. 1777 legte er seine Leutnantsprüfung ab und segelte auf verschiedenen Kriegsschiffen in der Karibik.
Erste Kommandos
Die ersten Einsätze als Kommandant eines Kriegsschiffs erfolgten 1778 auf dem Schoner Little Lucy und der Brigg Badger. Im Juni 1779 wurde er zum Kapitän (post captain) befördert. Zunächst kommandierte er die Fregatte Hinchinbroke. Nelsons Nachfolger auf den beiden letztgenannten Schiffen wurde sein lebenslanger Freund Cuthbert Collingwood.
1780 bekam er den Befehl, Truppentransporter nach Nicaragua zu begleiten. Das Ziel war, die spanische Festung Castillo de la Inmaculada Concepción am Río San Juan zu erobern. Noch vor der Besetzung der Festung am 24. April musste Nelson aus gesundheitlichen Gründen nach Hause zurückkehren. Möglicherweise hatte er sich im tropischen Dschungel mit Gelbfieber infiziert. Nach einem Jahr in Großbritannien übernahm er im August 1781 das Kommando über die Fregatte Albemarle, auf der er bis zum Juni 1783 zuerst in der Ostsee, später vor Quebec und New York sowie in der Karibik segelte.
Den 1783 geschlossenen Frieden zwischen Großbritannien und Frankreich nutzte Nelson zu einem Aufenthalt in Frankreich, um allerdings weitgehend erfolglos seine Kenntnisse der französischen Sprache zu verbessern.
In dieser Friedenszeit erhielt Nelson 1784 das Kommando über die mit 28 Kanonen bestückte Fregatte Boreas, mit der er in den Gewässern vor Antigua kreuzte. In dieser Zeit handelte er sich großen Ärger mit den britischen Kolonisten auf Antigua durch die strikte Befolgung des „Navigation Act“ ein. Die abtrünnigen amerikanischen Provinzen durften laut britischem Gesetz mit den britischen Kolonien in der Karibik keinen Handel treiben. Der Handel wurde jedoch von den britischen Autoritäten, die daran gut verdienten, geduldet. Nelson beschlagnahmte viele amerikanische Schiffe, die seiner Meinung nach gegen das Gesetz verstießen, und wurde daraufhin von den Schiffseignern wegen illegaler Beschlagnahme des Gutes verklagt. Die Klage wurde von den Händlern von Nevis unterstützt, sodass Nelson, von Inhaftierung bedroht, acht Monate an Bord der Boreas bleiben musste. Nur eine Solidaritätserklärung der britischen Regierung bewahrte Nelson vor finanziellem Schaden.
Porträt von Lady NelsonFrances („Fanny“)Nisbet (1761-1831), Ehefrau von Horatio Nelson, 1. Viscount Nelson - Project Gutenberg eText 16914 Anmerkung des Historikers: Die Legende besagt, dass Lady Nelson nach ihrer Verdrängung als Nelsons Ehefrau als "Tom-Tit" bekannt wurde.
In dieser Zeit lernte er die junge Witwe Frances („Fanny“) Nisbet kennen, die er am 11. März 1787, zum Ende seiner Mission in der Karibik, auf der Insel Nevis heiratete. Die Ehe sollte kinderlos bleiben. Nach seiner Rückkehr in die Heimat nahm Nelson den Abschied als aktiver Seeoffizier und lebte mit seiner Frau auf Halbsold für fünf Jahre im Pfarrhaus von Burnham Thorpe.
Agamemnon greift vier französische Fregatten an
Reaktivierung und erster Ruhm
Als sich die Französische Revolution über die Grenzen Frankreichs ausbreitete, hatte das die Bildung einer Kriegskoalition der europäischen Monarchien zur Folge. Die Kriegserklärung Frankreichs an Großbritannien erfolgte am 1. Februar 1793. Nelson bewarb sich umgehend um ein neues Kommando und übernahm im Februar die neugebaute, mit 64 Kanonen bestückte HMS Agamemnon. Mit diesem Schiff begründete er seinen historischen Ruhm.
Im Juni segelte Nelson ins Mittelmeer, um sich dem Kommando von Samuel Hood, 1. Viscount Hood, zu unterstellen. Ziel war die Blockade von Toulon, damals der wichtigste französische Kriegshafen in Südfrankreich. Im August wurde die Hafenstadt von britischen Truppen eingenommen. Um zusätzliche Truppenverstärkungen zu bekommen, sandte Hood Nelson in das mit den Briten verbündete Königreich Neapel. So kam es im September 1793 zur ersten Begegnung mit der später Lady Hamilton genannten Frau Emma des britischen Botschafters. Nach der Rückkehr der Agamemnon nach Toulon segelte Nelson in geheimer Mission nach Tunis und hatte dabei sein erstes größeres Gefecht (Seegefecht vom 22. Oktober 1793) mit einem kleinen feindlichen Flottenverband.
Kampf
Das Seegefecht vom 22. Oktober 1793 (englisch: Action of 22 October 1793) war eine militärische Auseinandersetzung im Mittelmeer während des Ersten Koalitionskriegs. Während des Gefechts griff ein einzelnes britisches Linienschiff, die Agamemnon, die französische Fregatte Melpomène, die Teil eines größeren Geschwaders war, vor der Küste Sardiniens an. Obwohl die Agamemnon die Melpomène in der Nacht ein Stück weit verfolgte und erheblichen Schaden anrichtete, konnte die französische Fregatte nach Ankunft des restlichen Geschwaders unter dem Kommando von Jean-Baptiste Perrée entkommen. Die französischen Schiffe gingen später in den korsischen Häfen vor Anker, um Verstärkung für die französische Garnison auf der Insel anzulanden, wo sich die Bevölkerung in offener Revolte befand.
Skizze von Nicholas Pocock, 1810. Zeigt Nelsons Gefecht mit einem französischen Fregattengeschwader vor Sardinien am 22. September 1793.
Hintergrund
Die französische Republik hatte Großbritannien am 1. Februar 1793 nach Jahren wachsender Spannungen den Krieg erklärt. Die Briten bereiteten unmittelbar darauf die Entsendung einer großen Flotte ins Mittelmeer vor, um eine Blockade gegen die in Toulon stationierte französische Mittelmeerflotte zu verhängen. Die britische Flotte die Frühjahr in mehreren Abteilungen unter der Führung von Vizeadmiral Samuel Hood auslief umfasste 21 Linienschiffe darunter die Agamemnon unter dem Kommando von Horatio Nelson.Hoods Flotte lief Ende Juni 1793 in das Mittelmeer ein und fand bei ihrer Ankunft vor Toulon den französischen Marinestützpunkt im offenen Aufstand gegen Nationalkonvent vor. Hood handelte die Kapitulation des Hafens und der französischen Flotte aus und landete umfangreiche Truppen und Vorräte an, um den Hafen vor einem Gegenangriff der französischen Republikaner zu verteidigen.
Der Kampf des Rächers
Hood war sich der Verwundbarkeit seiner Position bewusst und suchte einen sicheren Hafen in der Nähe. Er wählte die Insel Korsika als Ziel. Korsika war 1768 von den Franzosen erobert und annektiert worden, aber die Einwohner waren immer noch feindselig. Kurz vor Hoods Ankunft hatte ein Versuch der Franzosen, den Anführer Aufständischen, Pasquale Paoli, festzunehmen, zu einem Aufstand geführt, der die französische Garnison in drei befestigte Städte an der Nordküste getrieben hatte. Hood entsandte ein Geschwader unter Commodore Robert Linzee, um über die Übergabe dieser strategisch wichtigen Positionen zu verhandeln und im Falle eines Scheiterns den Hafen von Saint-Florent anzugreifen. Der Angriff scheiterte, und Linzee zog sich nach Cagliari auf Sardinien zurück. Anfang Oktober wurde Nelson entsandt, um gemeinsam mit Linzee einen französischen Konvoi anzugreifen, der im neutralen Hafen von Tunis vor Anker lag.
Ausschnitt aus der Fregatte HMS Carysfort der Coventry-Klasse, aus dem Werk "Capture of the Castor May 29th 1794"
Gefecht
In den frühen Morgenstunden des 22. Oktober, als die Agamemnon die sardische Küste in südlicher Richtung entlangsegelte, wurden 3 Seemeilen (5,6 km) in Lee Segel gesichtet. Um 2 Uhr feuerten die fremden Schiffe Raketensignale ab und entfernten sich in östlicher Richtung. Nelson schloss zu dem Geschwader auf, in der Annahme, dass es sich um die verbündeten Seestreitkräfte Neapels oder Sardiniens handeln müsse. Um 4 Uhr versuchte er, das hinterste Schiff, eine große Fregatte, durch Rufen auf sich aufmerksam zu machen, erhielt aber keine Antwort. Daraufhin gab Nelson einen Schuss vor den Bug des Schiffes ab, das sich nach Luv entfernte. Dies bestätigte, dass es sich um ein feindliches Schiff handelte. Auf der Agamemnon wurden alle Segel gehisst, um die Verfolgung aufzunehmen, während der Rest des französischen Geschwaders zurückblieb.
Das führende Schiff war die Fregatte Melpomène mit 40 Kanonen. Bei frischem Wind hisste sie in der Morgendämmerung die französische Flagge und eröffnete das Feuer mit ihren Heckkanonen. Aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit verschaffte sich die Fregatte in regelmäßigen Abständen genügend Distanz, um zu gieren und eine Breitseite auf das britische Linienschiff abzufeuern. Der Rest des französischen Geschwaders war in der Nacht zurückgeblieben, aber um 9 Uhr waren die kämpfenden Schiffe in eine Flaute geraten, sodass die restlichen französischen Schiffe wieder in Sicht kamen.
Die Agamemnon hatte durch das französische Feuer ebenfalls Schäden an der Takelage erlitten, und hätten die Franzosen einen gemeinsamen Angriff versucht, hätte Nelson Schwierigkeiten gehabt, in der Schlacht zu manövrieren. Nelson rief seine Offiziere zusammen und hielt einen Kriegsrat ab, um zu entscheiden, ob die Aktion in diesem Zustand fortgesetzt werden sollte oder ob sich die Agamemnon zurückziehen sollte. Die Offiziere kamen zu dem einstimmigen Ergebnis, dass das Schiff zu beschädigt sei und ein Rückzug die bessere Alternative wäre. Nelson gab daraufhin Befehl, die Schäden am Schiff schnellstmöglich zu beheben und nach Westen abzudrehen. Nach dem Gefecht schloss sich Nelson am 24. Oktober mit Linzee zusammen und beendete die letztlich erfolglosen Verhandlungen in Tunis.
Schiffe in Linie
Nachwirkungen
Nelson selbst schätzte später, dass die kombinierte französische Streitmacht 170 Geschütze und 1.600 Seeleute umfasste und sein angeschlagenes Schiff leicht hätte überwältigen können, wenn sie einen Gegenangriff gestartet hätte. Er schrieb:
“Had they [the French frigates] been English, a 64 could never have got [away] from them”
„Wären sie [die französischen Fregatten] Englisch gewesen, hätte eine 64 ihnen niemals entkommen können.“
Horatio Nelson