Auf die Plätze, fertig ..., Glück - Lele Frank - E-Book

Auf die Plätze, fertig ..., Glück E-Book

Lele Frank

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Beschreibung

Eine lange Nacht liegt hinter Hannah. Trotzdem ist sie nicht müde. Zu viele neue Gedanken beschäftigen sie, und überschlagen sich in ihrem Kopf. Nach fast fünfundzwanzig Jahren in denen sie ein Geheimnis mit sich herum trug, hatte sie sich endlich ein Herz gefasst, und sich ihrer langjährigen Freundin Lisa anvertraut. Hannah hatte sich schon darauf vorbereitet, dass die Freundin entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, aber diese Reaktion blieb aus. Genau das Gegenteil war eingetroffen. Nicht Lisa staunte, sondern Hannah. Wenn sie das alles gewusst hätte, hätte sie viel, viel früher diesen Schritt gewagt. Hätte, hätte … Vorsichtig setzt Hannah den ersten Fuß auf ein vollkommen neues Terrain, um das sie in der Vergangenheit immer geschickt einen großen Bogen geschlagen hatte. Was dieses Thema betraf, war sie innerlich so sehr zerrissen, dass sie sich lieber auf neutralem-, atheistischem Boden aufhielt. So konnte sie wenigstens nichts falsch machen. Hätte …, hätte sie geahnt, dass man nicht in Ketten gelegt wird, wenn man sich zu Gott bekennt. Ja dann ... ... Lisa hatte ihr in dieser Nacht die Angst genommen, und Hannah wagte erste, kleine Schritte. Plötzlich geschahen seltsame Dinge. Kleine Wunder. Großes Glück.

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Lele Frank

Auf die Plätze, fertig …, Glück

Buch 2 der Trilogie

Das Buch

Eine lange Nacht liegt hinter Hannah. Trotzdem ist sie nicht müde. Zu viele neue Gedanken beschäftigen sie, und überschlagen sich in ihrem Kopf. Nach fast fünfundzwanzig Jahren in denen sie ein Geheimnis mit sich herum trug, hatte sie sich endlich ein Herz gefasst, und sich ihrer langjährigen Freundin Lisa anvertraut. Hannah hatte sich schon darauf vorbereitet, dass die Freundin entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, aber diese Reaktion blieb aus. Genau das Gegenteil war eingetroffen. Nicht Lisa staunte, sondern Hannah. Wenn sie das alles gewusst hätte, hätte sie viel, viel früher diesen Schritt gewagt. Hätte, hätte … Vorsichtig setzt Hannah den ersten Fuß auf ein vollkommen neues Terrain, um das sie in der Vergangenheit immer geschickt einen großen Bogen geschlagen hatte. Was dieses Thema betraf, war sie innerlich so sehr zerrissen, dass sie sich lieber auf neutralem-, atheistischem Boden aufhielt. So konnte sie wenigstens nichts falsch machen. Hätte …, hätte sie geahnt, dass man nicht in Ketten gelegt wird, wenn man sich zu Gott bekennt, ja dann … Lisa hatte ihr in dieser Nacht die Angst genommen, und Hannah wagte erste, kleine Schritte. Plötzlich geschahen seltsame Dinge. Kleine Wunder. Großes Glück.

Auf die Plätze, fertig …, Glück.

Falsch gedacht? Falsch gelebt?

Lele Frank

Impressum

© 2015 Lele Frank

Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN 978-3-7375-4529-7

Printed in Germany

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

I need him,

to change me.

Aus einem Songtext von Black Sabbath

Hat dein Mann sich nicht sehr gewundert, weil du um diese ungewöhnliche Zeit zu Hause aufgetaucht bist? Schließlich wollten wir ja doch ursprünglich zusammen frühstücken. Ich hatte ein ganz schlechtes Gewissen, als du so früh gegangen bist, Lisa. Ich fühlte mich, als hätte ich dich nicht nur um deinen Schlaf betrogen-, sondern auch noch um ein köstliches Frühstück gebracht.“ –„Das, Hannah …, das gehört übrigens zu deinen ersten Lernaufgaben. Hannah, Hannah …, dass du dir dieses dumme, schlechte Gewissen nicht endlich mal abgewöhnst. Es besteht überhaupt kein Anlass dazu. Nicht der geringste. Lauter solche hausgemachten, selbstpürierten Gefühlszustände. Also lass es einfach sein. Schließlich war ich es doch, die sich entschieden hatte aufzubrechen, und nicht du. Du hast mich ja nicht rausgeschmissen. Oder sehe ich das falsch?“ –„Ja, Frau Lehrerin. Ich gewöhne es mir ab. Ich bin ja schon dabei. Hetz mich nicht.“ –„Nein-, Lasse hat nichts gesagt. Er hat nur etwas enttäuscht aus der Wäsche geguckt, als er aufstand, und ich schon am Frühstückstisch herum hantierte. So ganz recht schien es ihm nicht zu sein, weil ich mitbekommen habe, dass er doch eigentlich ein passionierter Langschläfer ist. Wenn ich zu Hause bin passt er sich mir immer an, und wir stehen gemeinsam auf. Etwas brummig war er, und hat gefragt, ob wie uns gestritten hätten. Ich habe ihm gesagt dass alles in Ordnung sei, und wir bis zum frühen Morgen durchgequatsch hätten, weil sich bei dir ein bisschen was angesammelt hätte. Dass es sich nicht mehr gelohnt hat noch schlafen zu gehen, und ich lieber aufbrechen wollte. Damit gab er sich dann zufrieden. So früh – um diese Uhrzeit - redet er nicht sehr gerne, mein alter Diesel. Er braucht seine Zeit, bis er warmgelaufen ist. Und was hast du noch getrieben? Bis du noch ins Bett gegangen?“ –„Nein. Auch nicht. Ich habe die Küche aufgeklart, nebenher einen Eimer voll Kaffee in meinen schlaffen Körper infiltriert, und anschließend in meinem Büro ewig lange das Buch gesucht, dass du mir zum Fünfzigsten geschenkt hattest. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bisher noch keinen Blick reingeworfen hatte, weil der Untertitel mich so abschreckte. „Ein Wochenendemit Gott“, steht da ja drauf. Mit eurem Gott, der es zulässt, dass die Menschen sich gegenseitig an Grausamkeiten übertreffen, und er nichts dagegen unternimmt. Ich hatte es mit spitzen Fingern in die hinterste Ecke gepackt, und musste auf Tauchstation gehen, um es wieder herauszufischen. Ich habe es aber gefunden. Danke, übrigens für die Widmung darin. Ich werd `s mir merken.“ –„Jetzt sagst du schon wieder „eurer“ Gott. Lass doch diese Zuordnungen sein, Hannah. Wenn du keine Buddhistin, Muslima, oder am Ende sogar eine fanatische Islamistin bist, dann ist es auch dein Gott. Ob du ihn nun annimmst und an ihn glaubst, ist ihm im Moment noch egal. Er hat dich schon im Auge. Du merkst nur nix. Was soll denn noch alles in deiner Wohnung an seltsamen Dingen passieren? Muss erst deine Waschmaschine auf dem Balkon stehen, oder was?“ –„ Ja, ja. Ist ja schon gut. Lass mir doch noch ein bisschen Zeit. Ich bin ja dabei. Also nochmal zu dem Buch. Zuerst konnte ich damit überhaupt nichts anfangen. Als ich dann an der Stelle angekommen bin, wo der gute Mann in dieser Hütte auf diese dicke, schwarze Frau traf, ging mir dann ein kleines Lichtlein auf.“ –„So weit hast du schon gelesen? Donnerwetter. Alle Achtung. Das hätte ich dir überhaupt nicht zugetraut. Oder bist du etwa Neugierig geworden. Wolltest du nicht ursprünglich nach Niendorf zum Strand fahren, und spazieren gehen?“ –„Ja doch. Ja. Wollte ich. Nur …, aber. Na, ja. Dieses blöde Buch war irgendwie so richtig spannend. Nett heulen kann man dabei auch. Aber dass wusstest du ja sicherlich. Sonst hättest du es mir bestimmt nicht geschenkt.“ –„Ach was? Sieh mal einer an. Geheult hat sie …, die beinharte Hannah. Freut mich. Von müssen kann übrigens keine Rede sein. Es gibt bestimmt genug Menschen die das lesen, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Es nicht einmal verstehen. Richtig. Nicht verstehen.“ –„Das glaubst du doch wohl selbst nicht, Lisa. Dieses Buch kann man nicht lesen, ohne eine Träne zu vergießen. Dazu bedürfte es eines Herzens aus Granit. Und was gibt es da nicht zu verstehen?“ –„So, so. Ein Herz aus Granit. Davon gibt es reichlich, Hannah. Mehr als der Erde, der Menschheit gut tut.“ –„Auf jeden Fall habe ich deine Widmung „Gott hatviele Gesichter“, jetzt begriffen. Ich habe es nämlich schon zu Ende gelesen. Den ganzen Sonntag-, und die folgende Nacht habe ich dafür gebraucht. Dann war ich damit durch. Und ich auch. Durch und durch. Montagfrüh war ich dann richtig Eimer, und hätte mir einen PC-Bildschirm-, so groß wie eine Kinoleinwand gewünscht, damit ich vernünftig hätte arbeiten können. Ich konnte kaum noch die Augen aufhalten. Zuerst habe ich es mir auf dem Sofa bequem gemacht, und bin dann aber ins Bett umgezogen, weil die Giacomettis mich die ganze Zeit im Auge hatten. Neuerdings sehen sie mich an. Ich habe mich aber nicht gewagt sie wieder ins Büro zu stellen. Irgendwie kommen sie mir seit dieser Nacht ein wenig unheimlich vor.“ –„Da sagst du was, Hannah. Das hat mich auch den ganzen Sonntag über noch schwer beschäftigt. Wir sind nachmittags nach Timmendorf rausgefahren, um spazieren zu gehen, und uns irgendwo ein schönes Stück Kuchen zu gönnen. Im Gegensatz zu dir, machen uns die vielen Menschen ja nichts aus. Auf dem Weg nach Timmendorf habe ich Lasse davon erzählt, von den Gesprächen, den Ereignissen, den Wundern. Wundern …? Ja, so könnte man es nennen. Du kennst ja Lasse. Er ist solchen Dingen gegenüber eher sehr skeptisch. Ich habe es ihm unterwegs dann aber trotzdem haarklein erklärt, was mit den Skulpturen passiert ist. Seine Antwort hat mich sehr überrascht, muss ich sagen.“ –„Warum? Was hat er denn gesagt, Lisa? Das interessiert mich aber jetzt wirklich, weil ich deinen muffeligen Göttergatten nämlich sehr schätze, wie du weißt.“ –„Ich weiß. Das macht mich auch sehr glücklich, Hannah. Schlimm wäre es für mich, wenn ihr beiden euch nicht mögen würdet, weil dann unsere langjährige Freundschaft unnötig kompliziert würde. Es gibt schließlich genug Männer, die es nicht gerne sehen, wenn ihre Frauen eine so enge Freundin haben. Sie fühlen sich ausgeschlossen, und glauben sie kämen zu kurz. Also: er hat gesagt, dass er diese unglaubliche Geschichte tatsächlich für möglich hält, weil du es bist, der sie erlebt und erzählt hat. Du seist keine Märchentante die sich wichtigmachen wolle, sondern eine – entschuldige bitte den Ausdruck - furztrockene Pragmatikerin, die sich kein „X“ mehr für ein „U“ vormachen ließe. Und dann sagte er noch: dass er nie verstanden hätte, warum du überhaupt so unzugänglich-, ja beinahe unweiblich, wärst. Aber jetzt - nach der Story – würde er dich begreifen können. Voll und ganz. Mit Jacob hatte er übrigens Mitleid. Er hat ihn nicht verurteilt. Gut, nicht?“ –„Oha …, der gute Lasse. Ein richtiges Überraschungspacket, dein Mann. Hätte ich nicht vermutet. So viel Empathie. Das war mit einer der Hauptgründe dafür, warum ich so lange geschwiegen habe, Lisa. Ich hatte große Furcht vor Ablehnung. Vor Verurteilung. So sehr habe ich mich davor gefürchtet, Lasse könnte sagen, dass du dich besser von dieser Sünderin fernhalten sollst, weil ich ja weiß, wie tief gläubig er ist. Die Vorstellung dich als meine allerbeste Freundin zu verlieren, brachte mich fast um den Verstand.“ –„Dafür müsste man dich ohrfeigen, Hannah. Hast du denn überhaupt kein Vertrauen zu mir? Also ich verstehe dich nicht. Wenn du mir aufgetragen hättest, dass ich das Lasse nicht erzählen soll, dann hätte ich mich selbstverständlich daran gehalten. Also wirklich, Hannah …! Ich müsste jetzt eigentlich gekränkt sein.“ –„T`schuldigung. Das wollte ich natürlich nicht. Aber du musst mich auch ein bisschen verstehen. Stell dir mal vor, du hättest es so gesehen, dass ich an Jacobs Tod schuld gewesen war …, dann wäre das doch das sichere Ende unserer Freundschaft gewesen. So ein Wissen führt doch zwangsläufig zu einem tiefen Riss, auch wenn man sich noch so lange kennt, und sich noch so sehr liebt hat. Meinst du nicht auch?“ Lisa sah Hannah mit weit aufgerissenen Augen, vorwurfsvoll an. „Du hast keinen blassen Schimmer davon, was einen Christen ausmacht, Hannah, was?“ –„Ich? Nein …, äh, doch. Wieso? Was meinst du genau damit?“ –„Ich meine damit, dass es mir nicht zustünde über dich zu urteilen. Egal was passiert wäre. Selbst im Falle deiner Schuld. Dazu hätte ich kein Recht, verstehst du? Das kann nur einer, und den nennen wir Gott.“ –„Ha, ha. Und was ist mit der Jurisprudenz? Die hat doch auch noch ein Wörtchen mitzusprechen. Denke mal daran, Lisa.“ –„Genau. Ich denke an nichts anderes, Hannah. Wo sie doch am laufenden Band Fehlurteile fällen, die wir uns dann hilflos an den Hut stecken können, und mit den Konsequenzen leben dürfen. So ein Blödsinn. Natürlich sprechen die ein Wörtchen mit. Das weiß ich auch. Aber wenn du – egal wie – von Menschenhand verurteilt wirst, bist immer noch du selbst, du alleine der einzige Mensch auf der Welt, der wirklich weiß, ob du nun schuldig bist oder nicht. Nur du und Gott wissen genau Bescheid. Sonst niemand. Auch nicht irgend so ein dösiger Richter. Außerdem: ich bin mir tausend Prozentig sicher, dass jeder noch so dumme Rechtsprecher deine Situation nicht anders gesehen hätte, als ich. Weil es gar nicht anders geht. Es ist einfach viel zu logisch. Die Situation viel zu klar. Nein Hannah. Ich hätte dich nicht verurteilt. Auch nicht im Falle deiner Schuld. Nicht mal dann. Es wäre ja keine Absicht gewesen. Somit ist es keine Schuld. Ich hätte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, ganz genauso gehandelt wie du. Jacobs Bedingung war kein Leichtsinn. Es war Absicht. Er wollte sterben. Es war sehr verwerflich von ihm, dass er dich dafür benutzt hat. Pfui Teufel. Aber es ist wie es ist. Geschehen, vorbei, vergessen und vorüber, vergeben. Da vorne spielt die Musik. Sieh nach vorne. Basta. Vorgestern ist keinen einzigen Blick mehr wert. Nicht einen. Erzähle mir lieber einmal wie es in Jerusalem war. Diese Stadt macht mir immer irgendwie Angst. Was du nur immer an dieser Stadt findest, werde ich wohl nie verstehen.“ –„Ach, da gibt es nicht sehr viel zu erzählen. Da gibt es auch keine Gründe Angst zu haben. Für meinen Geschmack ist Jerusalem die schönste Stadt der Welt. Aber ich habe ja nie viel davon, weil ich vom Flieger aus direkt zum Messe- und Kongresszentrum fahre, um meinen Job zu machen. Nachts irgendwann – im Hotel Leonardo - todmüde in mein Bett falle, und wenn ich Glück habe, hat Gideon Zeit, am nächsten Morgen mit mir zu frühstücken. Wenn ich Pech habe, geht so ein Kongress über mehrere Tage, und alles wiederholt sich. Ich habe nicht einmal richtig Zeit durch die Stadt zu bummeln, weil ich den ganzen Tag nur beschäftigt bin. Irgendwann kommt wieder das Taxi, holt mich ab, und bringt mich wieder zum Airport. Ende der Reise. Das war`s auch schon. Nein. Halt, stopp. Ich saß nachmittags mit Gideon vor der Kongresshalle, und habe mit ihm am kühlen Wasser einen Kaffee getrunken. Wenn ich ihn nicht gehabt hätte, Lisa, wäre ich niemals als Simultanübersetzerin an diese Aufträge gekommen. Ich bin ihm sehr, sehr dankbar. Er sieht schlecht aus, der gute, alte Gideon. Der Tod seiner Frau hat ihn im Zeitraffer altern lassen. Aber warum ich dir das erzähle Lisa, hat folgenden Grund. Ich musste ganz arg an dich denken, weil Gideon etwas gesagt hat, was mir einen Schauer der Erinnerung über den Rücken jagte.“ Lisa sieht Hannah mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ihre beiden dicken Haarraupen sehen aus wie die Flügel eines Vogels, der in der Luft die Thermik genießt, und sich einfach nur tragen lässt. Lisa war gespannt, was es wohl sein könnte …, was sie mit diesem Gideon in Bezug bringt. „Ich kenne diesen älteren Mann jetzt schon über fünfzehn Jahre. Zweimal hat er mich in Deutschland-, zusammen mit seiner Frau besucht. Die Gesellschaft von älteren, weisen Menschen genieße ich immer sehr. Ich fühle mich sehr zu ihnen hingezogen. Höre ihnen gerne zu. Besonders zu Gideon. Er hat so …, so etwas Gütiges in seinem gesamten Habitus. Wir saßen also gemütlich und entspannt in der Sonne, und genossen unseren starken Kaffee. Die Gespräche drehen sich ja irgendwie immer um die Sprache und die Arbeit, die wir gemeinsam machen. Als wir dann aufstanden um uns leider wieder einmal zu verabschieden, sagte er zu mir: dass ich es gut anfangen soll. Ich stünde an einem Wendepunkt. Er hat den gleichen Begriff wie du benutzt, Lisa. „Wendepunkt.“