Berlin um die Jahrtausendwende: Vanillehörnchen - Tscharlie Häusler - E-Book

Berlin um die Jahrtausendwende: Vanillehörnchen E-Book

Tscharlie Häusler

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Beschreibung

Die zweite von vierzehn Geschichten der Irrungen, Wirrungen und Amouren eines Singles namens Rothe. Es beschreibt in unterhaltsamer, humorvoller Form eine typische Berliner Existenz als Randfigur diverser Subkulturen. Authentisch werden bekannte und unbekannte Örtlichkeiten, Szenekneipen, aber auch skurrile, witzige und einfache Personen aus dem Umfeld des Protagonisten beschrieben. Die Geschichten können einzeln oder im Gesamtkontext verstanden und genossen werden. Aufgrund der milieugetreuen Schilderung Berliner Verhältnisse sind die Geschichten sowohl für Berliner aber auch für Besucher der Stadt mit einem großen Wiedererkennungswert verbunden. Sie werden bei der Lektüre mindestens schmunzeln, wenn nicht auch manchmal lauthals lachen. Natürlich werden Sie sich in diesen Figuren auf keinen Fall wieder erkennen, oder etwa doch?

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhaltsverzeichnis

Februar

Vorschau: März

Berlin um die Jahrtausendwende

Vanillehörnchen

Impressum

Texte und Bildmaterialien © Copyright by erma Verlag, Neue Straße 14, 97493 Bergrheinfeld, [email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Februar

Rothe und die verspätete Weihnachtsfete

Daniel, ein alter Studienkollege, in dessen Kanzlei Rothe auch mal gearbeitet hatte, feierte jedes Jahr seine legendäre Weihnachtsparty. Geladen waren eine Menge guter Klienten und Freunde.

Rothe gehörte zur Kategorie Freunde.

Beide waren während der Studienzeit häufig auf Kneipentour und am Wochenende zum Fußballschauen im Olympiastadion gewesen. Daniel trug zu diesen Anlässen immer eine Kutte von Herta BSC, weshalb Daniel von Rothe auf den Namen „Kutte“ getauft wurde. Rothe stand der Hertha höchst reserviert gegenüber. Kutte war dagegen ein eingefleischter Fan dieses nicht gerade sympathischen Vereins und trug das zumeist nach Bier miefende Kleidungsstück nach Siegen auch in den Montagsvorlesungen. Mitsamt seiner Schultheiss-Tätowierung auf der linken Schulter, die er im Sommer in seinen Muskel-Shirts immer sehr gern der Öffentlichkeit preisgab, brachte ihm dies den Ruf eines eher prolligen Kommilitonen ein.

Bei einigen Studienkolleginnen hatte er zu Rothes Leidwesen mit dieser Masche beste Erfolge verbuchen können. Zumindest weitaus bessere als Rothe selbst, der viel über Frauenemanzipation gelesen hatte und damals noch dachte, der softe Frauenversteher wäre angesagt. Dieses unsäglich blöde Missverständnis hatte ihn mit Sicherheit um einige der schönsten Studiensemester gebracht und wurmte ihn noch immer mächtig. Kutte dagegen konnte sich diesbezüglich nichts vorwerfen. Soweit sich Rothe erinnern konnte, hatte er kaum etwas ausgelassen.

Trotz seines Auftretens war Kutte eigentlich genau das Gegenteil eines Proleten. Er kam aus sehr bürgerlichen Verhältnissen. Beide Eltern waren praktizierende und wohlhabende Ärzte in Schwäbisch-Hall. Sein Äußeres war wohl eher eine Art des Protestes und der Abgrenzung, eine Auflehnung gegen das schwäbisch-pietistische Elternhaus. Aber das war inzwischen nicht mehr wichtig. Jetzt trug er meistens Zweireiher und Krawatte und seine Eltern waren stolz auf den Sohn mit der erfolgreichen Anwaltskanzlei.

Rothe und Kutte waren gute Freunde, auch wenn sie sich inzwischen weitgehend aus den Augen verloren hatten. Ihre Freundeskreise und Interessen waren schlicht zu unterschiedlich. Trotzdem konnte selbst Rothes kurzzeitige Verpflichtung in Kuttes Kanzlei dieser Männerfreundschaft nichts anhaben.

---ENDE DER LESEPROBE---