Christoph, Ahmed, Ephraim - Hans Müller-Jüngst - E-Book

Christoph, Ahmed, Ephraim E-Book

Hans Müller-Jüngst

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Beschreibung

Chrstoph, Ahmed und Aphraim gehören dem Chsristentum, Islam und dem Judentum an, und jeder der drei fühlt sich von seiner Religion eingeengt, tritt aber nicht aus sondern hält sich ein Ende offen, auch eine jedem auferlegte Prüfung vermag es nicht, sie näher zu ihrem Gott zu führen

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Seitenzahl: 539

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Hans Müller-Jüngst

Christoph, Ahmed, Ephraim

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Christoph Mehnert

Juist

Ahmed Karaoguz

Istanbul

bei Thyssen

Ephraim Klein

New York

im Freibad

Christoph zieht über die Berge

Ahmed macht eine Wüstentour

Ephraims Flussfahrt

Das Christentum

Der Islam

Das Judentum

Impressum neobooks

Christoph Mehnert

Christoph Mehnert saß zusammen mit seiner Mutter in der Küche und aß, was sie gekocht hatte: Kohlrouladen mit Kartoffeln.

Er war ein athletischer Jugendlicher mit glattem, dunklem Haar, das er mit einem Seitenscheitel trug.

Er hatte eine beträchtliche Körpergröße und überragte seine Mutter und seinen Vater bei Weitem.

Seine Mutter war bei ihren annähernd 50 Jahren klein und vollschlank, aber herzensgut.

Sie erfüllte Christoph jeden Wunsch, wenn es in ihrer Macht lag.

Sie war ganz Hausfrau und ging in ihrer Rolle auf, ihr Mann, Christophs Vater, war Polizist und im Schichtdienst des Verkehrsunfallkommandos, weshalb Christoph ihn kaum einmal zu Gesicht bekam.

„Mama, die Kohlrouladen schmecken sehr lecker!“, sagte Christoph zu seiner Mutter, er sagte „Mama“ wie ein kleines Kind, aber es gab eigentlich keinen Grund, an dieser Anrede etwas zu ändern, die über Jahre hinweg Bestand hatte.

Zu seinem Vater sagte Christoph „Papa“, auch eine Anrede, die eingefleischt war, und bei der niemand daran dachte, sie zu ändern.

Wenn Fritz, so der Name von Christophs Vater, nach Hause kam, und es war die Mittagszeit, machte er nicht so viele Worte, aß sein Mittagessen und legte sich anschließend für 2 Stunden hin.

Er wollte in seiner Mittagspause von niemanden gestört werden, und das bedeutete für Christoph und seine Mutter, dass sie sich ruhig verhalten mussten, um ihn nicht aufzuwecken.

Fritz war wie auch Margot, seine Frau, um die 50, er war mittelgroß und schlank, sein Haar zeigte graue Ansätze und bildete ein Kränzchen.

Margots Haar wurde auch allmählich grau, war aber voll und Margot trug es mit Stolz.

Sie und Christoph saßen in der Mittagspause in der Küche und spielten ein Würfelspiel, die Würfel warfen sie auf eine gepolsterte Unterlage, damit sie keinen Lärm machten.

Christoph ging in die letzte Stufe seines Gymnasiums, er war 17 Jahre alt und würde in einem Jahr sein Abitur ablegen.

Seine ganze Familie war in das religiöse Leben seiner Gemeinde eingebunden, seine Mutter Margot ging regelmäßig zum Mütterkreis, der in einem Anbau der Kirche stattfand.

Dort kamen immer die Mütter zusammen, die sich viele Dinge zu erzählen hatten, die in der jeweils vergangenen Woche geschehen waren, und für sie eine Bedeutung hatten.

Sie fühlten sich geborgen in der Gruppe der Mütter und tranken zusammen Kaffee.

Am Ende ihres wöchentlichen Treffens waren sie immer voller Zuversicht und dankten Gott dafür, dass er sie beschützte.

Christophs Vater war Kirchmeister in der Gemeinde und hatte von daher die Aufsicht über das Finanzgebaren seiner Kirche.

Die Pastoren gingen bei Christoph zu Hause ein und aus und ließen sich von Margot immer einen Schnaps geben.

Auch Christophs Vater trank dann einen Schnaps und steckte sich mit den Pastoren eine Zigarre an, bevor sie die Gemeindepolitik verhandelten.

Christoph ging am Nachmittag oft zum CVJM und traf sich dort mit seinen Freunden.

Nicht alle waren so christlich eingestellt, dass das der Grund ihres Erscheinens beim CVJM war, sie nahmen einfach die Gelegenheit wahr und trafen sich mit Gleichaltrigen, um gemeinsam Musik zu hören und zu quatschen.

Auch Christoph fühlte sich unter den jungen Männern sehr wohl und setzte sich immer mit seinen Freunden zusammen, um Stones zu hören.

Aber auch Sport stand im Zentrum der CVJM-Arbeit, entsprechend dem Grundkonzept von Körper Geist und Seele.

Christoph traf sich nachmittags aber auch oft mit Sabrina, seiner Freundin aus der Schule.

Sabrina war ein ausgesprochen hübsches Mädchen, sie war schlank und trug ihr langes blondes Haar oft mit einem Pferdeschwanz.

Wenn sich die beiden trafen, küssten sie sich und liefen Hand in Hand durch die Gegend, sie gingen zum Beispiel ein Eis essen.

Sabrina wohnte nahe dem Stadtzentrum, sodass sie von zu Hause aus alle attraktiven Geschäfte leicht erreichen konnte.

Sie ging mit Christoph in die gleiche Jahrgangsstufe, die beiden hielten sich in der Schule aber mit Zärtlichkeiten zurück.

Sabrina war wie Christoph sehr gut in der Schule, die beiden zählten zu den Besten ihrer Jahrgangsstufe. Sie blieben aber offen für ihre Schulkameraden und trugen ihre Nasen nicht zu hoch, weshalb sie von allen gemocht wurden.

Sabrinas Lieblingsfach war die Mathematik, was viele nicht verstanden, war doch die Mathematik ein rein logisches Fach und wurde deshalb gerade von Mädchen nicht gern gemocht.

Auch Christoph liebte die Mathematik und hatte die Lösungen der jeweiligen Aufgaben immer mit Leichtigkeit gefunden.

Sabrina stand ihm da in nichts nach, und die beiden bestritten manchmal Teile des Unterrichts allein.

Sie wussten aber auch in anderen Fächern zu glänzen, wenn es zum Beispiel im Deutschen um eine Gedichtinterpretation ging, waren sie oft diejenigen, die das Gedicht zu analysieren wussten. Im Englischen konnten sie die Shakespeare-Sonnets auseinandernehmen, und in Biologie kannten sie sich in der Zellkunde aus.

Dazu waren sie beide gute Sportler, und das war das Besondere an ihnen, denn oft war es ja so, dass eine einseitige Begabung vorlag, der betreffende Schüler also entweder in Geistes-, in Naturwissenschaften oder im Sport gut war. Selten war ein Schüler in allen Fächern gut.

Die beiden gingen ausgesprochen gern zur Schule, Christoph traf Sabrina morgens auf dem Schulweg, und sie liefen dann zusammen. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler machten sich einen Spaß daraus, sie zu necken und zu fragen, wann sie denn heiraten würden.

Sabrina und Christoph ließen solche Neckereien aber an sich abprallen und nahmen es ihren Schulkameraden nicht krumm, wenn sie sie neckten.

Sie waren schon seit zwei Jahren zusammen und gehörten bei Sabrina und Christoph zu Hause zum gewohnten Bild.

Margot, Christophs Mutter, mochte Sabrina sehr gern und Edelgard, Sabrinas Mutter, konnte Christoph sehr gut leiden und war froh, ihre Tochter mit einem so sympathischen jungen Mann liiert zu wissen.

Sabrinas Vater war bei der Stadt angestellt und ging in seiner Freizeit schon mal angeln, er bat Christoph dann oft, ihn zu begleiten, und Christoph ging mit ihm.

Wenn sie dann gemeinsam am Fluss standen und ihre Angeln ins Wasser hielten, unterhielten sie sich über alles Mögliche und Herbert, Sabrinas Vater, war dann glücklich, jemanden wie Christoph dabei zu haben, mit dem er ernsthafte Gespräche führen konnte.

Christophs Eltern liebten das Spazierengehen und immer, wenn Sabrina bei ihnen war, forderte Fritz alle auf, sich ihre Sachen anzuziehen und loszulaufen.

Oft gingen sie dann 2 Stunden lang und waren im Anschluss richtig müde.

Margot kochte dann Kaffee und stellte guten Kuchen auf den Tisch, und alle schlugen zu.

Wenn Christoph aber zu seinen CVJM-Treffen ging, war das allein seine Sache, und er nahm Sabrina nicht mit. Er fühlte sich wohl unter Gleichaltrigen jungen Männern.

Eines Tages stand eine Fahrt zu ihrem Partnerverband in Brighton/England an, und Christoph freute sich darauf, die Fahrt zu unternehmen.

Der Vater eines seiner Freunde vom CVJM hatte ein Busunternehmen und wollte alle nach Brighton bringen.

Am Tag vor der Abfahrt packte Margot Christophs Sachen und gab ihm Geld, damit er nicht mittellos in England stünde.

Fritz war auf der Arbeit und Margot brachte Christoph zum Bus, auch Sabrina war gekommen, um ihn zu verabschieden.

Es wären nur vier Tage, die Christoph weg wäre, der Trennungsschmerz war aber groß, und Sabrina und Christoph standen abseits und küssten sich zum Abschied.

Margot ging kurz vor der Abfahrt zu ihm und küsste ihn auf die Wange, dann fuhr der Bus ab, und Sabrina und Margot winkten ihm hinterher.

„Das war ja ein herzzerreißender Abschied für dich, Christoph!“, sagte René, einer von Christophs besten Freunden.

„Naja, schließlich sind wir vier Tage weg!“, antwortete Christoph.

René und Christoph saßen im Bus zusammen und freuten sich beide auf ihren Aufenthalt in Brighton.

Sie fuhren durch Belgien und passierten Brüssel, dann Gent und Brügge.

Anschließend fuhren sie nach Calais und in Coquelles auf einen Zug, der sie durch den Tunnel brachte.

Sie fuhren südlich von Dover auf die englische Küste und über Folkstone, Hastings und Estbourne nach Brighton.

Sie mussten nach Brunswick Town und wurden in der Alice Street von ihren Freunden empfangen.

Die Freude war auf beiden Seiten groß, und die Deutschen stiegen einer nach dem anderen aus dem Bus und begrüßten ihre Gastgeber per Handschlag.

Sie standen unmittelbar vor dem YMCA-House in Brighton und Ray, der tonangebende Ansprechpartner, bat alle nach drinnen, wo ein kleiner Imbiss vorbereitet war.

Als sich alle auf die Plätze verteilt hatten, stand Ray auf und sagte ein paar Worte zur Begrüßung, er redete sehr langsam, um auch sicher sein zu können, dass er verstanden wurde.

Christoph und René bemühten beide ihre Englischkenntnisse aus der Schule und kamen gut zurecht.

Sie kamen mit David und Daniel ins Gespräch und merkten, dass es etwas anderes war, Versatzstücke im Englischunterricht hervorzubringen oder sich mit einem Engländer zu unterhalten.

Sie lernten auch noch andere YMCA´ler kennen, wie sie in England hießen, da waren zum Beispiel Sebastian und Rick, die auch bei ihnen am Tisch saßen und gleich zu verstehen gaben, dass sie die Gastgeber von Christoph und René waren, und sie bei ihnen untergebracht wären.

Ray erhob sich noch einmal gegen Ende ihrer ersten Zusammenkunft, spendierte jedem eine Cola und einen Apfelsaft und sagte:

„Ihr geht gleich in eure Unterkünfte und wem nicht klar ist, wo er untergebracht ist, der schaut einmal auf die Listen, die herumgehen, dort findet er seinen Gastgeber.“

Bei Christoph und René war es klar, sie hielten sich an Sebastian und Rick und liefen mit ihnen nach Hause.

Ray hatte allen noch mitgeteilt, dass sie sich am nächsten Morgen um 10.00 h vor dem YMCA-House treffen würden.

Sebastian wohnte in einem der typischen Terrace-Houses und seine Eltern warteten schon auf sie.

Christoph gab beiden die Hand und stellte sich vor, Sebastians Eltern waren sehr freundlich und fragten nach Christophs Schule und seinen Lieblingsfächern, sie wollten wissen, was seine Eltern machten Sebastians Mutter sagte:

„Ich bin Hausfrau und mein Mann ist Busfahrer auf den städtischen Linien, gehe mit Sebastian nach oben und richte dich ein!“

Christoph ging mit Sebastian die schmale Treppe in dem kleinen Häuschen hoch und fand oben ein winziges Zimmer für sich, das aber völlig ausreichte.

Er legte seine Sachen in den Schrank, den er dort vorfand und wünschte Sebastian eine gute Nacht.

Sebastian sagte:

„Ich werde dich morgen früh um 8.00 h zum Frühstück wecken!“

Christoph war sehr müde und schlief tief und fest. Um 8.00 h klopft es an seine Tür und Sebastian rief:

„Frühstück!“

Christoph stand auf, ging in ein kleines Badezimmer auf dem winzigen Flur und machte sich frisch.

Dann lief er mit Sebastian nach unten, begrüßte seine Mutter, sein Vater war arbeiten und setzte sich an den Frühstückstisch.

Sebastian saß neben ihm und seine Mutter hatte auf einem Beistelltisch alles aufgebaut, was zu einem richtigen englischen Frühstück gehörte.

Aber zuerst brachte sie ihrem Sohn und Christoph „Ham and Eggs“, die unbedingt dazugehörten.

Christoph aß zu Hause nur sehr selten Rührei mit Speck zum Frühstück und fand es dieses Mal sehr geschmackvoll.

Der Speck war schön knusprig, und Sebastian und er aßen Toasts zu den Eiern.

Danach gab es ein Schälchen „Porridge“, eine Art Haferflockenbrei, und zum Abschluss nahm Christoph noch einen Toast und gab Orangenmarmelade darauf.

Er war sehr gut gesättigt, als Sebastian und er sich wieder vom Frühstückstisch erhoben.

Christoph ging nach oben und packte seine Badehose und ein Handtuch ein, denn Ray hatte am Abend noch gesagt, dass sie schwimmen gehen wollten.

Dann lief er mit Sebastian los und traf unterwegs René und Rick, sie gingen zu viert zum YMCA-House.

Dort trafen nach und nach alle ein, und als sie alle versammelt waren, begrüßte Ray sie und sagte:

„Wir machen jetzt eine Wanderung den Strand entlang und wollen unterwegs schwimmen gehen, anschließend gehen wir wieder in unser YMCA-House und trinken Tee!“

Alle hatten Schwimmsachen dabei, und sie verließen das YMCA-House Richtung Strand.

Es war August und ein warmer Tag, und als sie den Strand überblicken konnten, sahen sie Unmengen von Touristen dort liegen.

Viele Londoner nahmen den Zug oder fuhren mit ihrem Auto auf dem Motorway und waren in 1 Stunde in Brighton, die Zahl der Touristen nahm natürlich an den Wochenenden noch zu.

Die Gruppe lief zunächst nach Westen und machte an einem Strandpavillon eine Pause.

Alle bestellten sich ein Eis und etwas zu trinken, der Strandpavillon barst fast über von Touristen.

„Wir fühlen uns alle sehr wohl bei euch!“, sagte Christoph zu Sebastian und René ergänzte:

„Meine Unterkunft war erste Sahne!“

Nicht alle hatten einen Platz gefunden, einige mussten stehen, aber das machte für die kurze Zeit ihres Aufenthaltes in dem Pavillon nichts und nicht lange, und Ray blies wieder zum Aufbruch, sie liefen runter bis zur Wasserlinie und kehrten wieder um.

Sie hatten Schuhe und Strümpfe ausgezogen und sich die Hosenbeine hochgekrempelt, und immer, wenn die Wellen Wasserzungen auf den Strand schoben, wichen sie aus, und liefen den Strand hoch.

Ray wanderte noch bis zum ersten Strandpavillon, dann forderte er alle auf, sich auf dem Sand niederzulassen und auf ihre Handtücher zu legen.

Es war sehr heiß in der Sonne, und Christoph stand auf und holte für Sebastian, Rick, René und sich einen Sonnenschirm, und als die anderen sahen, was er bewerkstelligt hatte, machten sie es genauso.

Der Betreiber des Strandpavillons schaute zu ihnen herüber, ließ sie aber.

Dann zogen sich alle ihre Badesachen an, überlegten nicht lange und rannten zum Wasser, das frisch war, jedenfalls so frisch, dass sie nicht einfach hineinrannten, sondern sich sorgfältig abkühlten.

Als das geschehen war, wagten sich die Ersten ganz ins Wasser und tauchten unter, während andere noch zögerten und sich zurückhielten, bis auch sie untergetaucht waren und danach schwammen.

Schwimmen konnte jeder in der YMCA-Gruppe, das wurde dann deutlich.

Es gab schon eine ordentliche Dünung, denn vor Brighton lag nicht die Nordsee, sondern der Atlantik, und der hatte eben ordentliche Wellen zu bieten.

Alle Mitglieder der Gruppe waren im Wasser und hatten Spaß.

Manche schwammen weit hinaus, Christoph und René blieben im vorderen Bereich und ließen sich vom Salzwasser tragen.

Nach ungefähr einer Viertelstunde gingen die Ersten wieder raus, trockneten sich ab und legten sich auf ihre Handtücher.

An Sonnencreme hatten die Wenigsten gedacht, und Christoph lief zum Strandpavillon und kaufte dort welche.

Dann cremte er René, und René cremte ihn ein, die beiden hatten sehr empfindliche Haut und wollten einen Sonnenbrand unbedingt vermeiden.

Sie lagen immer im Schatten und trugen T-Shirts, den anderen machte die Sonne nichts aus, sie legten sich vollkommen unbekümmert hin und ließen sich von ihr bescheinen.

Es war toll am Strand, wie Christoph und René fanden, und sie sagten das Sebastian und Rick.

Man konnte in einiger Entfernung von der Stelle, an der sie lagen, die lange Seebrücke sehen, sie wollten aber nicht dorthin laufen.

Die vier unterhielten sich über das, was sie in ihrer Freizeit so trieben, und es stellte sich heraus, dass Sebastian und Rick beide Mitglieder im Fußballverein waren und große Teile ihrer Freizeit dafür opferten.

Christoph und René erzählten, dass sie große Teile ihrer Freizeit im CVJM verbrachten, und dass Christoph eine Freundin hätte.

Danach liefen sie einfach ins Wasser, dieses Mal kühlten sie sich aber nicht großartig ab, sondern sprangen gleich hinein.

Sie schwammen auch ein Stück hinaus, bis Christoph aber den Vorschlag machte, wieder zurück zu schwimmen und aus dem Wasser zu gehen.

Christoph und René cremten sich wieder mit Sonnencreme ein und zogen ihre T Shirts an, dann legten sie sich unter ihren Sonnenschirm.

Nachdem sie alle so um die 3 Stunden am Strand gelegen und sich hin und wieder am Strandpavillon mit Süßigkeiten versorgt hatten, rief Ray:

„Liebe Leute, lasst uns langsam unsere Sachen packen und zurücklaufen!“

Also standen alle auf, nahmen ihre Badesachen und gingen hoch auf den Kingsway, die Straße, die parallel zum Strand verlief.

Sie waren etwa in Höhe des „Rockwater Hove Restaurants“ und hatten deshalb ungefähr eineinhalb Kilometer bis zur Alice Street zu laufen.

Sie blieben auf dem Kingsway und bogen am Ende auf die „Holland Road“ ab, 100 Meter weiter kamen sie zur Alice Street.

Es war Nachmittag geworden und sie gingen in das YMCA-House, in dem die Tische mit Teegeschirr gedeckt waren, außerdem gab es „Scones“ mit Marmelade und Butter und „Scottish Shortbread“.

„Setzt euch am besten alle wieder so hin, wie ihr gestern gesessen habt!“, sagte Ray, und Christoph und René saßen wieder mit Sebastian und Rick an einen Tisch.

Dann kamen zwei Frauen und stellten auf jeden Tisch eine Kanne mit Tee, es gab dort Stövchen, die den Tee warmhielten, und Sebastian übernahm das Einschenken des Tees.

Rick nahm ein „Scone“ und gab Butter und Marmelade darauf, Christoph und René machten es genauso.

Auch das „Scottish Shortbread“ schmeckte ganz hervorragend, und Christoph und René langten ordentlich zu .

Als es auf den Abend zuging, sagte Ray:

„Liebe Leute, wenn ihr gleich in eurer Unterkunft zu Abend gegessen habt, kommt ihr bitte wieder hierher, wir wollen euch ein paar Dias von unserer YMCA-Arbeit zeigen!“

Eine halbe Stunde später standen alle auf und liefen zu ihren Unterkünften, Christoph ging wieder mit Sebastian und René mit Rick.

Sebastians Mutter hatte den Tisch für alle gedeckt, auch Sebastians Vater war anwesend, und sie setzten sich auf ihre Plätze, nachdem Christoph Sebastians Eltern begrüßt hatte.

Sebastians Mutter hatte Kartoffelbrei, Sauerkraut und Würstchen auf den Tisch gestellt, ein einfaches aber gutes Essen.

Sebastians Vater trank ein Bier zum Essen, Sebastians Mutter, Christoph und er tranken Apfelsaft.

Nachdem alle gut gesättigt waren, standen sie wieder auf und setzen sich in das Wohnzimmer, die Jungen mussten von der Wanderung und von ihrem Schwimmaufenthalt am Strand erzählen.

„Wir müssen gleich wieder los zum YMCA-House, Ray will unseren deutschen Freunden Dias von unserer Arbeit zeigen!“, sagte Sebastian und in dem Moment stand er auf und bat Christoph, ihm zu folgen.

Er ging zum Telefon und rief Rick an:

„Wie weit seid ihr, wir wollen gleich los!“, fragte er und Rick antwortete:

„Wir sind soweit, lass uns doch da treffen, wo wir uns gestern getroffen haben!“

Nachdem die vier zusammen waren, liefen sie in die Alice Street zum YMCA-House und gingen hinein.

Sie setzten sich auf ihre Plätze und richteten ihre Stühle zu der Leinwand aus, auf die die Dias projiziert werden sollten.

Als alle versammelt waren, sagte Ray:

„Liebe deutsche Freunde, wir wollen euch jetzt ein paar Dias von unserer Arbeit zeigen, vieles wird euch vielleicht bekannt vorkommen!“, und Ray schaltete das Licht aus und den Beamer an.

Es folgte eine Dreiviertelstunde mit Dias, sie zeigten, wie YMCA`ler in Altenheimen halfen oder alte Menschen beim Schnee schieben unterstützten, sie zeigten YMCA´ler bei vielfältigen Arbeiten und auch beim Sporttreiben.

Die Diashow zeigte auch Bilder von einem Fußballspiel, das zwischen YMCA´lern aus Eastbourne gegen die hiesigen YMCA´ler ausgetragen wurde, die Brightoner schlugen die Eastbourner mit 3:2.

„Morgen werden wir Brightoner gegen euch Deutsche spielen, bringt also alle Sportschuhe, Turnhosen und T-Shirts mit und kommt um 10.00 h hierhin zum YMCA-House!“, sagte Ray und Christoph sah René an, als wollte er sagen:

„Was wollen wir denn gegen die Fußballmeister ausrichten?“

Die Dia-Show war zu Ende und alle gingen wieder nach Hause, Sebastian sagte unterwegs:

„Ich kann mich kaum noch daran erinnern, wie ich einmal Schnee geschaufelt habe!“

Zu Hause bei ihm machten sie nicht mehr allzu lange und gingen gleich in ihre Betten.

Christoph schlief wie schon am ersten Abend wieder tief und fest.

Am nächsten Morgen gab es das gleiche reichhaltige Frühstück wie schon am Morgen des Vortages, danach nahmen Sebastian und Christoph ihr Sportzeug und liefen in die Alice Street.

Es war ein schöner und warmer Morgen und Ray forderte alle auf, ihre Sportsachen anzuziehen und mit ihm auf die „Hove lawns“ zu laufen, das waren Rasenflächen, die gut gepflegt waren, und wo sie ihr Fußballspiel austragen wollten.

Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden Mannschaften war der, dass die Brightoner ein eigenes Trikot mit der Aufschrift YMCA plus Name trugen, während die deutschen nur ihr T-Shirt, ihre Turnhose und ihre Sportschule anhatten.

Sie hatten, richtig professionell, zwei mobile Tore mitgenommen und stellten sie auf den Rasen, dann liefen die Mannschaften auf den Platz und die Brightoner begannen, sich warm zu machen.

Auch die Deutschen machten sich warm, sie dehnten und streckten sich so lange, wie die Brightoner für die Aufwärmphase veranschlagten.

Dann gab es wie bei den großen Mannschaften eine Seitenwahl, der Ball wurde auf den Mittelpunkt gelegt, und es ging los.

Von Anfang an war klar, wer die bessere Mannschaft war, das waren die Brightoner, jeder Einzelne von ihnen hatte eine feste Position, und sie spielten sich nach geübter Manier den Ball zu.

Sie umdribbelten mit Leichtigkeit die Deutschen, die mehr oder weniger hilflos auf dem Platz standen und dem Geschehen zusahen.

Es wurde bei ihnen zu Hause zwar Fußball gespielt, aber nie in der Intensität, in der es die Brightoner taten.

Sebastian und Rick spielten beide Mittelstürmer und waren schnell, wenn ihnen in der eigenen Hälfte der Ball zugespielt wurde, rannten sie mit dem Ball so schnell zum gegnerischen Tor, dass kein Gegenspieler mithalten konnte.

Gleich zu Beginn des Spiels bekam Sebastian den Ball und stürmte auf das deutsche Tor zu.

Christoph und René versuchten, ihn mit erlaubten Mitteln zu stoppen, aber keiner der beiden erreichte Sebastians Tempo, sodass René ihm in den Lauf grätschte und ihn so zu Fall brachte.

Das Ganze geschah im eigenen Strafraum, der Schiedsrichter hatte keine andere Wahl, als auf Elfmeter zu erkennen.

Sebastian wollte selbst schließen und legte sich den Ball auf den Punkt.

Dieter, der deutsche Torwart, stellte sich in Positur und sah Sebastian mit ernstem Blick an.

Bis zum Schluss von Sebastians Anlauf versuchte er, die Ecke einzuschätzen in die er schießen würde, er entschied sich für rechts und warf sich in die rechte Ecke.

Sebastian nahm den Anlauf mit aller Kraft, schoss aber in die linke Ecke.

Damit stand es 1:0 für die Brightoner.

Es gab einen Gegenangriff der Deutschen mit Christoph und René und sie trieben den Ball nach vorn, kurz vor der Strafraumgrenze nahm ihnen ein Brightoner den Ball wieder ab und schlenzte ihn zu Rick, als der angegriffen wurde, gab er dem Ball zu Sebastian, der Dieter umspielte und zum 2:0 einschoss.

Christoph, René und ihre Mannschaft ließen schon beinahe die Köpfe hängen, angesichts des trostlosen Unterfangens, gegen die Brightoner ein Bein auf die Erde zu bekommen.

Da entwickelte sich plötzlich ein Angriff auf Seiten der Deutschen und Christoph und René standen mit zwei weiteren deutschen Spielern im gegnerischen Strafraum, als René der Ball zugespielt wurde und er ihn mit voller Wucht im gegnerischen Tor versenkte, und es nur noch 2:1 stand.

Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeit.

Sie setzten sich einfach für 10 Minuten auf den Rasen und spielten dann weiter.

In der zweiten Hälfte stürmten die Brightoner los wie die Teufel, kein Deutscher konnte da mithalten, sie sind auch reichlich geschwächt aus der Halbzeit gekommen.

Den Brightonern gelangen noch zwei Tore mit Sebastian und Rick, sodass das Spiel 4:1 endete.

Völlig ausgepumpt gingen die Deutschen vom Rasen und zurück in die Alice Street.

Dort zogen sie sich um und tranken Cola und Limo.

„Seid nicht traurig, es war nur ein Spiel!“, sagte Sebastian, er konnte sich aber ein feistes Grinsen nicht verkneifen.

„Lasst uns alle noch zum Strand laufen und uns dort ausruhen!“, sagte Ray, und sie gingen alle still und erschöpft zum Strand und legten sich in den Sand.

„Heute Abend gehen wir alle ins „Hove“, das ist unsere angesagte Disco, und wir werden mit den Mädels tanzen, die da sind!“, rief Ray allen zu.

Diese Idee stieß auf große Zustimmung und alle freuten sich auf den Abend.

Sie liefen gegen 15.00 h hoch zum YMCA-House und tranken Tee, dazu gab es wieder die leckeren „Scones“ und das „Scottish Shortbread“.

Kurz vor 18.00 h rief Ray:

„Seid bitte gegen 20.00 h alle wieder hier!“

Dann standen alle auf und liefen mit ihrem Partnern zu ihren Unterkünften zum Abendessen.

Bei Sebastian zu Hause gab es Gulasch mit Nudeln und Salat, und Sebastians Mutter hatte die Sachen auf den Esstisch gestellt, an dem Sebastians Vater schon saß.

Sebastian erzählte dann, dass seine YMCA-Gruppe 4:1 gegen die Deutschen im Fußball gewonnen hätte, und Sebastians Vater nickte wohlwollend mit dem Kopf.

„Was wollt ihr heute Abend anstellen?“, fragte Sebastians Mutter.

„Ray hat gemeint, dass wir alle ins „Hove“ gehen sollten“, antwortete Sebastian.

„Da brauchst du doch sicher Geld“, fuhr seine Mutter fort und blickte zu ihrem Mann, der zückte sein Portmonee und gab Sebastian 3 Pfund.

Nach dem Essen gingen Christoph und Sebastian kurz hoch und machten sich frisch, anschließend gingen sie in die Alice Street.

Dort trafen sie sich mit allen anderen, und als sie vollzählig waren, gingen sie Richtung „Hove“.

An diesem Abend war der Eintritt in die Disco frei, so wie es auch einige Getränke zum Sonderpreis gab wie Caiprinha.

Sie verteilten sich auf die freien Tische, und jeder bestellte sich etwas zu trinken.

Dann setze die Musik ein und traf voll Christophs und Renés Geschmack, sie waren beide Stones-Fans und der DJ legte eine Stones-Platte nach der nächsten auf, obwohl die Stones eigentlich schon zum alten Eisen gehörten.

Christoph stand auf und lief zu einem Mädchen, das er zum Tanzen aufforderte, und sie tanzten beide auf Stones.

Christoph fragte nach ihrem Namen und sie sagte:

„Ich heiße Cynthia!“

Er tanzte auch noch auf ein weiteres Stones-Stück mit ihr, dann setzten sie sich aber wieder hin.

Inzwischen waren noch andere aus seiner Gruppe auf der Tanzfläche erschienen, und auch René hatte am Ende ein Mädchen aufgefordert, mit dem er tanzte.

Christoph unterhielt sich in den Tanzpausen mit anderen, die gerade Pause machten:

„Zu Hause gehe ich kaum einmal in eine Diskothek, weil die Musik so laut ist, und man sich deshalb kaum unterhalten kann“, und er stellte in dem Augenblick fest, dass es stimmte, was er sagte.

Christoph hatte sich einen Caipirinha bestellt, andere tranken Bier oder auch Whisky, er würde sich an dem Abend mit einem Caipirinha begnügen und glaubte nicht, dass er davon betrunken werden würde.

René hatte sich auch einen Caipirinha bestellt, und beide hielten sie sich mit dem Trinken sehr zurück.

Um 22.30 h machten sie Schluss und liefen alle wieder nach Hause, Ray rief:

„Morgen fahrt ihr um 10.00 h vom YMCA-House ab, und wir werden alle dort sein und euch verabschieden!“

Dann gingen sie auseinander und jeder zu seiner Unterkunft.

Christoph wünschte Sebastian eine gute Nacht und legte sich ein letztes Mal in sein Bett, er schlief wieder tief und fest.

Am nächsten Morgen nahm er seine Sachen aus dem Schrank und packte sie in seinen Rucksack, er war fertig mit Packen, als Sebastian an seine Tür klopfte und mit ihm nach unten ging.

Sebastians Mutter hatte wieder ein Englisches Frühstück hingestellt, und Christoph ließ es sich schmecken.

Sebastians Vater hatte Spätschicht und saß mit am Tisch, und um 9.00 h stand Christoph auf und verabschiedete sich von Sebastians Eltern.

„Ich hoffe, dir hat es bei uns gefallen, du warst ein sehr angenehmer Gast und kannst jederzeit wiederkommen und bei uns übernachten!“, sagte Sebastians Mutter, und sein Vater sagte nur:

„Nimm die Niederlage im Fußball nicht so krumm, das nächste Mal gewinnt ihr vielleicht!“

Um 9.15 h lief Christoph mit Sebastian zur Alice Street, und sie trafen Rick und René wieder auf dem Weg.

„Na, hast gut geschlafen?“, fragte Christoph René, und sie liefen gemeinsam zum YMCA-House.

Dort stand ihr Bus abfahrbereit und Ray war der Erste, der sich verabschiedete und allen die Hand gab.

Christoph und Sebastian umarmten sich, auch andere umarmten sich, und als sich jeder von jedem verabschiedet hatte, stiegen die deutschen CVJM´ler in ihren Bus und fuhren ab, alle winkten noch, bis die Brightoner nicht mehr zu sehen waren.

Sie fuhren die gleiche Strecke wieder nach Hause und der Busfahrer rief an, als sie in Belgien waren und sagte, dass sie 2.5 h später am Parkplatz ankämen.

Wieder ging es an Brüssel vorbei und dann über Louvain und Maastricht nach Hause.

Ein großes Empfangskomitee stand bei ihrer Ankunft am Parkplatz, und als alle ausgestiegen waren, fiel Christoph Sabrina um den Hals und küsste sie.

Seine Mutter bekam einen Wangenkuss, und er wurde herzlich begrüßt.

Obwohl er nur 4 Tage weg gewesen war, wurde Christoph doch willkommen geheißen, als käme er aus einem 3-wöchigen Urlaub zurück, Margot weinte sogar vor Freude.

Christoph winkte allen Freunden zu, umarmte René, und rief:

„Ich sehe euch morgen im CVJM-Heim!“

Dann lief er mit Sabrina und seiner Mutter nach Hause, und Margot hatte ihm etwas leckeres zu essen gekocht.

Christophs Vater war auf Schicht, und er setzte sich mit Margot und Sabrina an den Esstisch, Margot stellte einen Rinderbraten, Kartoffeln und Salat auf den Tisch, und Christoph musste von Brighton erzählen.

Er berichtete, wie er mit dem Bus die doch lange Fahrt nach Brighton hinter sich gebracht hatte und dann vor dem YMCA-House herzlich empfangen wurde.

Sie wären auf Familien verteilt worden, bei denen sie aßen und übernachtet hätten, seine Familie wäre sehr nett gewesen, er hätte ein winzig kleines Zimmer in einem der typischen „Terrace-Houses“ gehabt.

Am ersten Tag wären sie alle den Strand entlang gewandert, hätten wieder kehrt gemacht und wären dann schwimmen gegangen.

„Hast du denn an Sonnencreme gedacht, um dich einzuschmieren?“, fragte Christophs Mutter und Christoph antwortete:

„Ich habe dann welche gekauft.“

Dann hätten sie Tee getrunken und dazu leckere „Scones“ und „Scottish Shortbread“ gegessen, und er zog jeweils zwei Pakete „Scones“ und „Scottish Shortbread“ aus seiner Tasche und gab sie Margot und Sabrina.

Er aß immer wieder von dem herrlich duftenden Rinderbraten und musste aufpassen, dass er nicht allzu viel mit vollem Mund redete.

Am Abend hätte Ray, so der Name des Ansprechpartners, Dias gezeigt, die die Arbeit des YMCA, wie der CVJM in England hieß, wiedergaben.

Am zweiten Tag hätten sie eine herbe Niederlage im Fußball einstecken müssen und wären am Abend in eine Disco gegangen.

Sabrina nahm seine Hand und drückte sie. Nach dem Essen räumten sie den Tisch ab und trugen das schmutzige Geschirr in die Küche, dann ging Christoph mit Sabrina auf sein Zimmer und streichelte sie und knutschte mit dir.

Sabrina ging nach Hause, weil Christoph müde war und sich kurze Zeit später ins Bett legen wollte.

Beim Frühstück am nächsten Tag saß auch Fritz mit am Tisch und Margot erzählte, dass sie im Mütterkreis beschlossen hätten, eine 3-tägige Tour ins Sauerland zu machen.

„Ihr werdet also in der Zeit allein sein und euch selbst um euer Essen kümmern müssen!“, sagte Margot.

„Das werden wir ja wohl noch hinbekommen!“, sagte Fritz und fuhr fort:

„Du kannst uns doch Sachen vorkochen, die wir nur in der Mikrowelle erwärmen müssen!“

Dazu erklärte sich Margot bereit und sie verwies darauf, dass sie erst 2 Wochen später fahren würden.

Christoph musste an jenem Tag zur Schule, er hatte aber erst zur dritten Unterrichtsstunde und lief nach dem Frühstück los, er traf wie immer Sabrina unterwegs, küsste sie und lief mit ihr gemeinsam zum Gymnasium.

Am Nachmittag wollte Christoph mit Sabrina ins Freibad gehen und verabredete sich mit ihr dort.

„Ich bin das letzte Mal vor drei Tagen in Brighton im Meer schwimmen gewesen, das war klasse!“, sagte Christoph zu Sabrina.

„Das Meer hast du hier natürlich nicht, aber mit dem Angebot im Freibad wirst du ganz zufrieden sein!“, entgegnete Sabrina.

Sie gingen hinein und zogen sich um, und als Sabrina in ihrem Bikini neben Christoph stand, dachte er, was sie doch für eine tolle Figur hatte.

Sie liefen auf die große Wiese und suchten sich einen Liegeplatz neben dem Kiosk, wo es zwar wegen der Käuferschlange etwas lauter war, dafür waren sie aber schnell dabei, wenn sie sich ein Eis kaufen wollten.

Ihre Wertsachen hatten sie in der Umkleide gelassen, sodass sie die paar Sachen, die sie auf der Liegewiese, hatten, ruhig unbeaufsichtigt lassen konnten.

Sabrina sagte:

„Lass uns schwimmen gehen!“, und Christoph und sie standen auf und liefen am Nichtschwimmerbecken vorbei zum Schwimmerbecken.

Dort stiegen sie jeder auf einen Startblock und machten einen Kopfsprung ins Wasser, kerzengerade, alle beide.

Anschließend tauchten sie eine Strecke die Bahn entlang, bis sie wieder auftauchten und weiterschwammen.

„Das tut richtig gut!“, sagte Sabrina.

„In Brighton war das Wasser des Atlantik sehr frisch, davon kann hier keine Rede sein“, entgegnete Christoph.

Sie schwammen die ganze 50-Meter-Bahn entlang, wendeten und schwammen wieder zurück und wieder hin.

Dann standen sie am Beckenrand und entspannten.

Das Sprungbecken lag gleich nebenan, und Christoph sagte:

„Lass uns doch beide einen Sprung vom 3-Meterbrett machen!“, und sie stemmten sich beide aus dem Schwimmerbecken und liefen zum Sprungbecken rüber.

Es gab 2 3-Meterbretter nebeneinander, und Sabrina und Christoph stellten sich auf jeweils eins.

Dann nahmen sie beide Anlauf, sprangen auf die Brettkante, wippten einmal und flogen in einem hohen Bogen mit einem Kopfsprung ins Wasser.

Sie kamen kerzengerade ins Wasser, und es spritzte kaum, als sie eintauchten, fast hätte man meinen können, sie nähmen an einem Wettkampf teil.

Sie verließen das Sprungbecken wieder und liefen zur Liegewiese zurück.

„Soll ich uns ein Eis holen?“, fragte Christoph, und Sabrina war nicht abgeneigt.

Als sie ihr Eis auf hatten, legten Sie sich auf den Rücken und dösten ein.

Mit einem Mal ertönte eine laute Stimme:

„Sabrina und Christoph, schön, euch hier im Freibad zu treffen!“, und die Ruferin entpuppte sich als Brigitte aus ihrer Jahrgangsstufe, die mit Susanne und Babette gekommen war und sich zusammen mit Ihnen neben Sabrina und Christoph niederließ.

„Wart ihr schon im Wasser?“, fragte Brigitte und Sabrina bejahte ihre Frage:

„Geht nur rein, es ist herrlich erfrischend!“, sagte sie.

Brigitte, Susanne und Babette standen auf und liefen zum Schwimmerbecken.

Sabrina und Christoph setzten ihre Pause fort, sie lagen auf dem Rücken und mussten hin und wieder eine Fliege verscheuchen, ansonsten war das aber ein sehr relaxtes Liegen.

Nach einer Zeit kamen Brigitte, Susanne und Babette zurück und waren natürlich laut, Sabrina und Christoph wurden wach, klar, aber das machte ihnen nichts aus, das Freibad war schließlich nicht zum Schlafen da.

„Du hattest recht, Sabrina, das Wasser ist herrlich!“, sagte Brigitte und trocknete sich ab, wie sich auch die anderen beiden abtrockneten.

Dann setzen sich die drei auf die Wiese und Brigitte fragte Christoph:

„Sag mal, wie war es eigentlich in Brighton, ihr wart jetzt vier Tage weg, und niemand hat etwas von euch gehört oder gesehen?“

„Ich habe heute CVJM-Treffen, und da werden wir wohl besprechen, dass wir Interessierten Dias zeigen und Informationen geben wollen“, sagte Christoph.

„Komm Christoph, wir gehen wieder ins Wasser!“, sagte Sabrina und zu den drei Schulkameradinnen:

„Gut, dass ihr da seid, so könnt ihr auf unsere Sachen aufpassen, während wir weg sind!“

„Findest du nicht, dass du mit den Mädchen ein bisschen zu hart umgegangen bist?“, fragte Christoph.

„Ach was“, entgegnete Sabrina, „gerade Brigitte kann schon einmal ein paar starke Worte vertragen!“

Sie gingen ins Schwimmerbecken und zogen ein paar Bahnen, die letzte Bahn schwammen sie um die Wette, und Christoph gewann, wenn auch nur sehr knapp.

Als sie wieder an ihrem Liegeplatz angekommen waren, trockneten sie sich ab und nahmen ihre Sachen, um zu gehen.

„Wollt ihr schon wieder los?“ ,fragte Brigitte, und Christoph antwortete:

„Ich will mich zu Hause noch etwas hinlegen, bevor ich zu Abend esse und anschließend zum CVJM gehe.“

Sabrina und er sagten den Mädchen „Tschüss“ und gingen zur Umkleide.

Als sie das Freibad verlassen hatten, gingen sie Hand in Hand nach Hause.

Sie trennten sich dann an der Stelle, an der sie sich morgens auf dem Schulweg immer trafen und gaben sich einen Abschiedskuss.

Christoph legte sich zu Hause sofort hin, bis Margot ihn zum Essen rief.

Eineinhalb Stunden später hörte er ihre Stimme und lief zum Esstisch, Fritz saß auch mit am Tisch:

„Na, hast du dich zu Hause wieder eingelebt?“, fragte er seinen Sohn und Christoph antwortete:

„Ich war ja nur 4 Tage weg!“

„Wann gehst du zum CVJM?“, fragte Christophs Mutter und Christoph sagte:

„Ich will in einer halben Stunde losgehen, ich will mich vorher noch mit René treffen!“

Nach einer halben Stunde stand Christoph vom Tisch auf und lief zum CVJM.

Das lag ungefähr 10 Minuten von seinem Zuhause entfernt, und er traf am Eingang René, er fragte ihn:

„Bist du zu Hause sofort wieder gut untergekommen?“, und René antwortete:

„Das war überhaupt kein Problem!“

Sie gingen beide hinein, und alles war so immer, bis sich René und Christoph zu Wortführern aufschwangen und um Gehör baten:

„Leute, René und ich sind übereingekommen, hier im CVJM eine Veranstaltung stattfinden zu lassen, auf der Interessierten die Gelegenheit gegeben werden soll, Dias zu sehen und Informationen zu bekommen, was unseren Brighton-Fahrt betrifft.“

Für die zwei Sätze bekam er sogar zaghaften Applaus, und er fühlte sich dadurch ermutigt, die anderen um Terminvorschläge zu bitten.

Es entspann sich ein Gespräch unter den CVJM´lern, wann denn so eine Veranstaltung stattfinden könnte, dass sie überhaupt stattfinden sollte, war unbestritten.

Schließlich einigte man sich auf die Folgewoche und wollte einen Abend nehmen, an dem auch alle könnten, besonders natürlich die Eltern.

Sie einigten sich auf den Donnerstag der kommenden Woche, Christoph hoffte, dass sein Vater dann keine Nachtschicht hatte.

Dann setzen sich die CVJM´ler in eine Runde und sprachen über Brighton:

„Ich finde, dass die da eine viel festere Organisation haben als wir“, sagte René und alle pflichteten ihm bei.

Später setzten sie sich wie immer in Gruppen hin, quatschten miteinander und hörten Musik.

Christoph hielt sich bis um 22.00 h im CVJM-Heim auf, dann machten aber auch die anderen Schluss, und Christoph ging nach Hause.

Gerade als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah er noch seine Eltern, wie sie dabei waren, ins Bett zu gehen.

Margot fragte ihn:

„Und, war es so wie immer?“, und Christoph nickte mit seinem Kopf.

Am nächsten Tag rief Herbert, Sabrinas Vater, an, dass Christoph ihn beim Angeln begleiten sollte.

Christoph sagte sofort zu, weil er den Aufenthalt am Fluss mit Sabrinas Vater immer so entspannend fand, und er gute Gespräche mit Herbert führen konnte.

Sabrina blieb dann immer zu Hause, weil sie wusste, dass ihr Vater mit Christoph allein sein wollte.

Auch Edelgard, Sabrinas Mutter, wäre es nicht in den Sinn gekommen, mit ihrem Mann zum Angeln zu gehen, weil sie mit Angeln ohnehin nichts anzufangen wusste.

Herbert holte Christoph ab, und die beiden fuhren zu ihrer Stelle am Fluss, an der sie immer standen.

Er gab Christoph eine seiner Stockangeln, als Köder nahmen beide entweder einen Wurm oder Köderpaste.

Christoph stellte seinen Schwimmer ein und warf seine Angel aus.

Herbert blinkerte erst ein wenig, bevor auch er seine Stockangel nahm, den Haken mit einem Wurm bestückte und sie auswarf.

So standen Herbert und Christoph nebeneinander, und Herbert fragte ihn, wie er seine Fahrt nach Brighton gefunden hätte, und Christoph antwortete:

„Ich fand besonders gut an ihr, dass wir als CVJM- Gruppe etwas gemeinsam unternommen haben, ich denke, dass das die anderen genauso sehen und dann noch ins Ausland, wo die Anforderungen an das eigene Verhalten besonders hoch hängen!“

Herbert machte eine Gesprächspause, auch, um nicht allzu viel Lautstärke entstehen zu lassen.

Später setzte er das Gespräch wieder fort und fragte Christoph:

„Bist du noch nie im Ausland gewesen?“

„Doch“, antwortete der, „ich war mit meinen Eltern in Holland und in Dänemark, aber so ganz allein noch nie!“

„Wie hast du dich gefühlt, hattest du irgendwelche Beklemmungen?“, fragte Herbert weiter.

„Nein, das nicht, aber man fühlt sich schon in die Verantwortung genommen, und man muss alles in einer fremden Sprache regeln und sich erst an die fremden Sitten gewöhnen, das war aber alles kein Problem, und niemand von uns hatte Schwierigkeiten damit, mit der Sprache kamen am Ende alle sehr gut zurecht“, antwortete Christoph.

Da hatte Herbert mit einem Mal einen Biss, und es begann bei ihm das Spiel mit dem Fisch, bei dem es darum ging, die Angel zu heben oder zu senken, sodass der Köder vor den Augen des Fisches eine Auf- und Abwärtsbewegung vollführte und den Fisch lockte, bis er den finalen Biss machte, und sich der Haken in seinem Maul verfing.

Dann konnte der Fisch aus dem Wasser gezogen werden, er hatte wie in Herberts Fall vorher gekämpft, aber es hat ihm nichts genutzt, Herbert nahm seinen Kescher und hob den Fisch an Land, es war ein Rotauge.

Rotaugen waren voller Gräten, aber auch sehr schmackhaft.

Herbert löste den Fisch vom Haken, zog einen neuen Köder auf und warf seine Angel wieder aus.

„Einen schönen Fisch hast du da herausgeholt!“, sagte Christoph zu Herbert, und der antwortete:

„Ich hoffe, du ziehst gleich auch einmal etwas aus dem Wasser!“, sagte er, und prompt tat sich etwas bei Christoph, der Schwimmer ging immer wieder unter, ein Zeichen dafür, dass ein Fisch am Köder probierte, und Christoph machte es wie vorher Herbert, er hob und senkte seine Angel.

Und dann ging der Schwimmer ganz unter und Christoph vollführte mit der Angel einen kurzen Zug, damit sich der Haken im Maul des Fisches festsetzte, dann zog er ihn langsam aus dem Wasser.

Für das letzte Stück nahm er Herberts Kescher und hob den Fisch an Land.

Es war auch ein Rotauge und Christoph löste ihn und gab einen neuen Wurm auf den Haken, er warf seine Angel wieder aus.

Nach einer weiteren Stunde machten die beiden Schluss, sie hatten keine weiteren Fische gefangen.

Die beiden Rotaugen gaben sie auf einem benachbarten Bauernhof ab, wo sie an die Katzen verfüttert wurden.

Herbert fuhr mit Christoph nach Hause und Christoph begrüßte Edelgard und Sabrina.

„Na, wart ihr erfolgreich?“, fragte Sabrinas Mutter und Herbert antwortete:

„Wir haben nur zwei Fische herausgeholt, aber wir haben uns gut unterhalten!“

Es war Spätnachmittag und Edelgard und Sabrina hatten gebacken, sie kochten Kaffee und deckten den Tisch, Sabrina schlug Sahne und Edelgard schnitt den Kuchen in Stücke.

Dann setzte sich jeder auf seinen Platz und Edelgard verteilte die Kuchenstücke.

„Da habt ihr aber einen sehr leckeren Kuchen gebacken!“, sagte Herbert und Christoph schloss sich ihm an.

Jeder gab einen Schlag Sahne auf seinen Kuchen und aß ihn mit Genuss.

Herbert und Christoph nahmen auch noch ein zweites Stück Kuchen und ließen es sich genauso schmecken wie das Erste.

Was hältst du davon, wenn wir heute Abend ins Kino gehen, Christoph?“, fragte Sabrina.

„In welchen Film möchtest du den gehen?“

„Ich dachte an „Felix Krull“ mit Jérôme Niemeyer“, sagte Sabrina.

„Der ist ganz neu in den Kinos, nicht wahr?“

„Ja, er ist bei uns gerade angelaufen!“, antwortete Sabrina.

„Okay, dann hol du mich zu Hause ab, ich muss nur noch zu Abend essen!“

Christoph lief nach Hause und aß mit seinen Eltern zu Abend, kurze Zeit später schellte es, und Sabrina kam, um ihn abzuholen.

Christoph rief seinen Eltern zu:

„Wir gehen ins Kino, bis später!“

Die beiden gingen nicht allzu oft ins Kino, aber wenn einmal ein ausgesprochen guter Film gezeigt wurde wie dann „Felix Krull“, mussten sie ihn sehen.

Ihr Kino lag mitten im Herzen der Stadt und Sabrina und Christoph hatten ungefähr 15 Minuten zu laufen.

Es hatte sich wohl herumgesprochen, dass „Felix Krull“ ein guter Film war, denn es stand eine ziemliche Warteschlange vor den beiden geöffneten Kassen.

Als Sabrina und Christoph endlich dran waren, waren die Logenplätze bereits ausverkauft, und sie nahmen 2 Plätze im Mittelblock, waren aber mit der Sitzposition zufrieden, denn sie hatten einen guten Blick auf die Leinwand und vor allem ausreichend Beinfreiheit.

Jérôme wusste in seinen Filmen zu überzeugen, und Sabrina und Christoph erwarteten auch dieses Mal nichts anderes von ihm, sie kannten ihn schon aus Filmen wie „4 Könige“, „Der Überläufer“ oder „Narziss und Goldmund“, in den genannten Filmen spielte Jérôme seine Rolle sehr gut, und auch in „Felix Krull“ war er überragend.

Als der Film zu Ende war, konnte man den Gesichtern der Zuschauer ansehen, dass sie sehr zufrieden waren.

Sabrina und Christoph liefen wieder nach Hause, an der Stelle, an der sie sich auf dem Schulweg immer trafen, trennten sie sich und gaben sich einen Abschiedskuss.

„Bis zum nächsten Morgen an exakt dieser Stelle“, sagte Christoph.

Christoph ging sofort ins Bett, denn der Film hatte lange gedauert, und er musste am nächsten Morgen in die Schule.

Am nächsten Tag erschien Pastor Blumenkamp bei Fritz und wollte mit ihm die Errichtung eines neuen Jugendzentrums neben der Kirche besprechen.

Zuerst ließen er und Fritz sich aber von Margot einen Schnaps geben, und dann steckten sich die beiden Alten eine Zigarre an.

Nachdem die beiden ihren Schnaps auf Ex ausgetrunken hatten, fing der Pastor an, über die Finanzkonstruktionen bei dem Bau des Jugendheims zu sprechen, und er nannte die Summe von 4 Millionen €.

Eigentlich war das kein Problem für die Kirche, denn sie hatte die Mittel, Fritz war aber daran interessiert, Geld zu sparen und den Preis für das Jugendheim zu drücken, darüber müsste man mit der Baufirma verhandeln.

Pastor Blumenkamp und er wollten mit dem Geschäftsführer reden, sie sahen für sich gute Chancen, weil es schließlich viele Baufirmen gab, die ihr Jugendheim errichten konnten, und die man gegeneinander ausspielen konnte.

Sie vereinbarten einen Termin im Gemeindeamt, das 3 Minuten von Fritz Haus entfernt lag und wollten den Geschäftsführer dort treffen.

Als der Termin gekommen war, lief Fritz zum Gemeindeamt und traf dort auf Pastor Blumenkamp und einen Herrn Spengler von der Firma „Springfeld“.

Frau Knebel, die Sekretärin, war nach nebenan verschwunden, sodass die drei Herren ganz allein dort saßen, sie hatten sich jeder von Frau Knebel einen Kaffee geben lassen.

Dann ging es zur Sache, und Fritz sagte:

„Sehr geehrter Herr Knebel, ihr Angebot über 4 Millionen € erscheint dem Gemeinderat und mir zu hoch, und wir wollen Sie bitten, uns da ein wenig entgegenzukommen, und sich, sagen wir, auf 3.2 Millionen € einzulassen, andernfalls müssen wir uns nach einer anderen Baufirma umsehen!“

Herr Spengler geriet beinahe außer Fassung, als er das hörte, kriegte sich aber wieder ein und sagte:

„Also ich bin bereit, mit dem Preis bis auf 3.7 Million € zurückzugehen, mehr Preisnachlass ist einfach nicht drin!“

„Es ist gut, dass sie bereit sind, sich zu bewegen, und wenn sie bei 3,6 Millionen € zusagen, können wir uns vielleicht einigen, ich muss das Angebot dem Gemeinderat vorlegen, und wenn der zustimmt, dann ist unser Geschäft in trockenen Tüchern!“, sagte Fritz.

Herr Spengler blickte unzufrieden hoch und gab schließlich sein Einverständnis, 3.6 Millionen Euro wären das äußerste Limit, bis zu dem er herunterzugehen bereit wäre, sagte er.

Damit war die Zusammenkunft der drei Männer wieder beendet, und sie tranken ihren Kaffee aus.

Pastor Blumenkamp, Herr Spengler und Fritz gaben sich die Hände und verabschiedeten sich voneinander.

„Mensch Fritz, du gehst ja in so eine Runde rein wie ein alter Geschäftsmann, ich glaube nicht, dass ich mich getraut hätte, so aufzutreten, wie du das getan hast!“, sagte Pastor Blumenkamp.

„Lieber Joachim, man muss immer beherzt auftreten, wenn man etwas haben möchte, dann kommt man meistens zum Ziel“, sagte Fritz.

Der Gemeinderat stimmte in seiner nächsten Sitzung der neuen Bausumme von 3.6 Millionen € zu, und die Firma „Springfeld“ konnte mit dem Bau des neuen Jugendheims beginnen.

Das Heim sollte direkt an die Kirche anschließen, auf diese Art und Weise hatte sich die Gemeinde den Erwerb eines Baugrundstücks gespart, denn der gesamte Grund um die Kirche herum gehörte ihr, und Baugrundstücke waren zu der Zeit sündhaft teuer. Schon am nächsten Tag rückte ein Bagger und LKWs an, der Bagger hob die Erde für das Baufundament aus, und die LKWs fuhren die Erde ab.

Das Jugendheim sollte in Leichtbauweise errichtet werden, sodass die Arbeit schnell voranging, und innerhalb von drei Tagen war die Bodenplatte gegossen, und man musste dann die Betontrocknungszeit einhalten.

Margots Fahrt mit dem Mütterkreis stand an, und alle Frauen, die mitfuhren, standen am Bus vor der Kirche.

Der Busfahrer hatte die Klappe zum Kofferraum geöffnet und belud den Bus mit den Koffern der Frauen.

Auch Christoph und Fritz waren mit zur Kirche gelaufen und warteten, bis der Bus abfuhr.

Die Frauen waren durch die Bank nervös, und liefen aufgeregt hin und her.

Margot stand bei ihrer Freundin Elisabeth, und sie sahen dem Trubel zu, der sich vor der Kirche abspielte.

Dann rief der Busfahrer:

„Alle einsteigen, wir fahren los!“, und Margot umarmte und drückte Fritz zum Abschied, sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, wie auch Christoph einen Wangenkuss erhielt.

„Lasst nicht alles verkommen und macht nicht so viel Schmutz!“, rief sie den beiden zu.

Margot setzte sich mit Elisabeth auf eine mittlere Bank und winkte bei der Abfahrt aus dem Fenster, Fritz und Christoph winkten zurück, bis der Bus nicht mehr zu sehen war.

Das Ziel der Frauen war Willingen im Sauerland, wo sie drei Übernachtungen im „Sauerlandstern“ gebucht hatten.

Die Fahrt ging über Bochum und Dortmund zur Autobahn nach Arnsberg und danach über Meschede, Bestwig und Olsberg nach Willingen, sie würden bei gemächlicher Fahrweise nach 2.5 h dort ankommen. Als sie auf der Autobahn waren, wurde die Fahrt ruhiger, und die Frauen wechselten schon mal ihre Plätze, um sich mit jemand anderem unterhalten zu können.

Der Busfahrer nahm sein Mikrofon und forderte die Frauen auf, doch ein schönes Lied zu singen und Rosemarie, die die klarste und hellste Stimme von allen hatte, stimmte „Geh aus mein Herz...“ an, und alle sangen sofort mit.

Rosemarie eröffnete sogar einen Kanon, und als sie drei Strophen gesungen hatten, fingen sie wieder von vorne an, bis Rosemarie aufstand und in der Manier einer Dirigentin das Lied ausklingen ließ.

Sie sangen noch 2,3 weitere Lieder, bis die Ersten die Brote herausholten, die sie sich zu Hause für die Fahrt gemacht hatten und anfingen zu essen.

Auch Margot holte sich ein Brot aus der Tasche und biss herzhaft hinein, obwohl man bei einer 2.5stündigen Fahrt eigentlich nichts zu essen brauchte.

Aber die Brote gehörten eben nach Ansicht der Frauen dazu, wenn man mit einem Bus eine längere Strecke fuhr.

Als sie auf die Autobahn nach Arnsberg abgebogen waren, wurde die Landschaft allmählich bergiger, und am Ende erreichten sie das Skigebiet Willingen am Ettelsberg.

Der „Sauerlandstern“ war nicht unbedingt die erste Adresse für einen erholsamen Urlaub, es fuhren viele Kegelklubs, Schützenvereine und sonstige Männergruppen dorthin, die viel Alkohol tranken.

Aber das Hotel bot einen gewissen Standard, und es war erschwinglich.

Nachdem die Frauen am Nachmittag angekommen waren, verabschiedeten sie sich vom Busfahrer und gingen anschließend zur Rezeption.

Dort erwartete man sie bereits und verteilte sie auf die Zimmer, sie waren vierzehm Frauen und brauchten demzufolge 7 Zimmer.

„Wichtig ist für uns, dass die Zimmer zusammen liegen!“, sagte Elisabeth, die die ganze Fahrt organisiert hatte.

Der Rezeptionist gab sieben Zimmerkarten an die Frauen aus und sagte ihnen, über welche Einrichtungen das Hotel verfügte, dann nannte er ihnen die Abendbrotzeit und zeigte ihnen die Frühstücksräume und das Café.

Sie gingen anschließend alle auf ihre Zimmer und richteten sich ein, packten ihre Sachen in die Schränke und machten sich frisch.

Margot hatte ein Zimmer mit Elisabeth zusammen, sie gingen mit den anderen Frauen in das Café, um dort Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen.

Nach dem Kaffeetrinken standen die Frauen auf und liefen durch das Hotel, um sich die verschiedenen Einrichtungen anzusehen: es gab Bars, Restaurants, ein Fitnessstudio, ein Schwimmbad mit Sauna und einen Wellnessbereich.

Das wollten sie alles einmal sehen, nutzen wollten sie es aber nicht, sie waren schließlich zum Wandern noch Willingen gekommen, und damit wollten sie schon am nächsten Tag beginnen.

Lediglich die Bar wollten sie besuchen und dort etwas trinken, sie hofften, dass sie dort nicht auf alkoholisierte Männer träfen.

Als sie ihren Rundgang abgeschlossen hatten, liefen sie noch einmal auf ihre Zimmer und gingen eine kurze Zeit später zum Abendessen, denn Elisabeth hatte für alle Halbpension gebucht.

Sie setzten sich im Restaurant an 4 Tische und bestellten sich zunächst Getränke, und als alle das, was sie sich bestellt hatten, vor sich stehen hatten, stand Elisabeth auf und sagte ein paar Worte:

„Ihr Lieben, wir sind also jetzt im Sauerland gelandet und wollen ein paar entspannte Wandertage hinter uns bringen, ich wünsche uns allen einen entspannten und ruhigen Aufenthalt!“

Dann hob Elisabeth ihr Glas und trank auf das Wohl aller, sie setzte sich wieder hin und ging dann mit allen zum Buffet, sie sahen sich erst einmal das Angebot an.

Das Angebot an Speisen war reichhaltig, nicht erlesen, aber bodenständig und gut, und alle nahmen sie eine Suppe vorweg, danach ein Fleischgericht und zum Nachtisch Mousse au Chocolat, manche gingen zweimal zur Nachtischtheke.

Nach dem Essen gingen Sie vor die Tür und machten einen Spaziergang um das Hotel herum, es gab viele Hotelgäste, die auch einen Spaziergang machten.

Es herrschte eine große Ruhe am Hotel, und die Frauen sogen die gute Luft in sich hinein.

Elisabeth sagte:

„Morgen werden wir wandern, zuerst noch nicht so viel, damit sich unsere Knochen an die Anstrengung gewöhnen, am zweiten und dritten Tag wird es dann aber anspruchsvoller!“ „Ich habe mir neue Wanderschuhe zugelegt und will sie morgen einlaufen!“, sagte Erika. Sie war eine ganz Ambitionierte, die Wert auf ein gutes Outfit legte, sie hatte einen Rucksack, in dem sich alle möglichen Ausrüstungsgegenstände befanden, vom Schweizer Messer bis zum Erste-Hilfe-Päckchen.

Sie gingen an dem Abend noch in die Bar und bestellten sich alle etwas zu trinken, Margot und Elisabeth nahmen jede eine Weißweinschorle, andere Frauen nahmen etwas härtere Sachen wie zum Beispiel Apfelkorn.

Und es kam, wie es kommen musste, sie wurden von einer alkoholisierten Männergruppe angebaggert, das ging soweit, dass der Barkeeper dazwischen gehen musste und einige der Männer der Bar verwies. Die Frauen machten nicht mehr so lange in der Bar, ließen die Getränke auf ihre Zimmerrechnung schreiben und gingen nach oben.

„Morgen ist um 8.00 h Frühstück!“, rief Elisabeth allen zum Abschied noch zu, bevor sie mit Margot auf ihr Zimmer verschwand.

Die beiden machten noch für eine Stunde den Fernseher an und gingen dann in ihre Betten.

Am nächsten Morgen saßen alle tatsächlich um 8.00 h im Frühstücksraum, und nachdem sich alle begrüßt hatten, gingen Sie zum Frühstücksbuffet.

Es gab alles, was das Herz begehrte, Rührei mit Speck, Marmeladen, Wurst, Käse, verschiedene Brötchen und Gebäck.

Sie ließen sich viel Zeit mit ihrem Frühstück, als Elisabeth aber bemerkte, dass alle so langsam zu Ende gegessen hatten, rief sie:

„Liebe Leute, wir treffen uns in 1 Stunde vor dem Hoteleingang, nehmt bitte alles Wichtige mit wie Handy, Regenjacke usw.!“

Eine Stunde später versammelten sich die vierzehn Frauen vor dem Hoteleingang, jede hatte Wanderschuhe an, zum Teil nagelneu und einen Rucksack auf, in dem alles Nötige verstaut war, sogar Sonnencreme hatten manche eingesteckt, obwohl das Wetter durchwachsen zu werden versprach.

„Ich habe mir für uns überlegt, dass wir heute auf die „Bruchhausener Steine“ wandern, das ist eine kurze Strecke, die allerdings vom Schwierigkeitsgrad her als heftig eingestuft wird.“

Und dann ging es los, und die Frauen starteten ihre Wanderung, sie hatten 187 Höhenmeter zu bewältigen, und die merkten sie gleich, sie kamen ins Japsen.

Das war klar, denn zu Hause kam kaum jemand von ihnen dazu, zu wandern, und so merkten sie gleich die Anstrengung.

Bei den „Bruchhausener Steinen“ handelte es sich um vier große Porphyrfelsen, die das auffälligste Bergpanorama im gesamten Sauerland bildeten.

Zwischen den Felsen befand sich eine prähistorische Wallburg, die aus der Zeit um 500 v. Chr. stammte.

Als die Frauengruppe am „Feldstein“ angekommen war, machten sie erst einmal eine Pause, und jede der Frauen streckte ihre Glieder.

Erika fing plötzlich an zu jammern, ihr täte beim laufen der rechte Fuß so weh.

Als sie mithilfe der anderen ihren rechten Wanderschuh ausgezogen hatte, sahen alle das Malheur: es hatte sich an Erikas Fuß unterhalb des Knöchels eine Blase gebildet, die für sie ein Weiterlaufen unmöglich machte.

Rosemarie hatte Blasenpflaster dabei und klebte von denen eines auf die Blase, aber es war kein denken daran, dass Erika ihren Schuh wieder anzöge.

Elisabeth war sofort da und sagte:

„Zwei von euch müssen Erika stützten, dann gehen wir wieder zum Cafe „Rosengarten“ zurück und rufen Erika ein Taxi zum Hotel!“

Und so geschah es, mühsam gelangte die Frauengruppe hinunter zum Cafe „Rosengarten“ und setzte sich erst einmal dort hin, jede der Frauen bestellte sich eine Kleinigkeit zu essen und etwas zu trinken, und für Erika, die die Schmerzen an ihrem Fuß mit dem Pflaster gut aushalten konnte, war die Wandertour zu Ende.

Sie aßen alle und tranken, bis Elisabeth ein Taxi anrief und Erika nach Willingen zum Hotel bringen ließ.

„Wir sind in zwei Stunden bei dir!“, rief sie Erika hinterher, und Erika fuhr ab.

„Hat sonst noch jemand irgendwelche Schmerzen?“, fragte Elisabeth und keine der Frauen meldete sich und hatte Wunden zu beklagen.

Sie zahlten und liefen zu den „Bruchhausener Steinen“, genossen die Fernsicht, und sie liefen zum „Sauerlandstern“ zurück, den sie nach gemütlichem Laufen eindreiviertel Stunden später erreichten.

Erika saß in der Sonne, die inzwischen schien und hatte ihr verletztes Bein hochgelegt.

Die Frauen scharten sich um sie und bestellten in der Bar etwas zu trinken., dann sagte Elisabeth:

„Erika, für dich scheiden ja wohl weitere Wanderungen aus, aber du bekommst in dem Hotel gute Unterhaltungsmöglichkeiten, Schwimmsachen hast du ja wohl mit?“

„Ja, ich habe mein Schwimmzeug eingepackt und sehe da auch keine Probleme, mir in den verbliebenen zwei Tagen die Zeit zu vertreiben!“, antwortete Erika

Die Frauengruppe ließ sich Kaffee und Kuchen nach draußen bringen, und obwohl alle erst im Cafe „Rosengarten“ Kuchen gegessen hatten, schmeckte es den Frauen.

Danach gingen alle auf ihre Zimmer und wollten sich zwei Stunden später zum Abendessen treffen.

Margot und Elisabeth gingen duschen und machten sich fertig.

Sie sahen ein wenig fern und gingen dann wieder vor die Tür, wo schon drei von ihnen saßen, dann liefen sie zusammen in das Restaurant und setzten sich an die gleichen Tische wie am Abend zuvor.

Als alle da waren, bestellten sie sich etwas zu trinken, bevor sie an das Buffet gingen, dort nahm jede zunächst eine Vorspeise, danach bevorzugten viele Fisch, zum Nachtisch gab es wieder Mousse au Chocolat, auch zweimal.

Nach dem Essen vertraten sie sich wieder die Beine, und Elisabeth versammelte alle um sich, um auf den nächsten Tag einzustimmen.

„Wir werden morgen 10 Kilometer des „Uplandweges“ laufen, der „Uplandweg“ führt über 70 Kilometer rund um Willingen“, sagte Elisabeth, „wir treffen uns morgen um 8.00 h beim Frühstück, dann erzähle ich mehr!“

Sie spazierten nun um das Hotel herum und gingen anschließend noch in die Bar, um dort etwas zu trinken.

Viele hatten aber den Tagesmarsch noch in den Beinen und waren müde, sie machten nicht mehr lange und gingen früh ins Bett.

Am nächsten Morgen trafen sie sich zum Frühstück und waren alle guter Dinge, auch Erika saß mit am Tisch und schaute ein wenig neidisch auf die anderen.

„Mach dir einen schönen Tag und geh schwimmen!“, sagte Margot zu Erika, und Erika hatte die feste Absicht, den Vorschlag in die Tat umzusetzen.

Alle gingen wieder zum Frühstücksbuffet und luden sich ihre Teller voll mit Rührei und Speck, etwas, das es zu Hause so nicht gab, denn niemand stellte sich vor dem Frühstück in die Küche und machte Rührei.

Hinterher nahmen viele Gebäck oder aßen ein Toast mit Käse oder Marmelade.

Elisabeth stand auf und sagte:

„Wir werden heute nach „Schwalefeld“ und „Rattlar“ wandern, das sind, wie ich gestern schon gesagt habe, ungefähr 10 Kilometer, ich würde sagen, wir treffen uns in einer Stunde vor dem Hoteleingang!“

Alle gingen noch einmal auf ihr Zimmer und überprüften ihre Sachen, sie zogen die Schnürsenkel ihrer Wanderschuhe stramm und machten sich noch einmal frisch.

Dann ging jeder zu der Gruppe, die schon unten wartete, Elisabeth fragte:

„Na, seid ihr alle soweit und habt all eure Sachen beieinander, die ihr unterwegs braucht?“, und als die Letzten eingetroffen waren, liefen sie los.

„Wir müssen zuerst in den Ort, weil dort der Weg abgeht!“, rief Elisabeth.

Sie liefen dann die „Briloner Straße“ bis zu „Göbels Landhaus“ entlang und bogen dann auf die Straße „Zum Treis“ ein, die gingen sie bis zum „Sonnenweg“.

An dieser Stelle hatten sie bereits den ersten Kilometer ihrer Wanderung geschafft.

Sie erreichten über die „Bergstraße“ den „Haselnussweg“, und von da hatten sie einen herrlichen Blick auf Willingen und auf den gegenüberliegenden Hausberg von Willingen, den „Ettelsberg“ (838 Meter).

Der Weg verlief von dort an relativ eben durch einen Buchenwald, und alle atmeten tief die gute Waldluft ein, nach gut 2 Kilometern kamen sie zum Cafe „Fernblick“ und kehrten dort ein.

Eine Spezialität dieses Cafes waren die Waffeln, und alle bestellten Waffeln mit Sahne und Kaffee.

Das Wetter war zum Wandern ausgezeichnet, die Sonne schien zwar, versteckte sich aber auch hinter Wolken, sodass es nicht zu heiß war.

Sie konnten vom Café aus schon den Ortsteil „Schwalefeld“ im Tal liegen sehen.