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Dr. Burger und zwei Herzen, die aus Liebe bluten
Von Andreas Kufsteiner
Seit vielen Jahren verfolgt Vroni Moser der ungeklärte Tod ihres Bruders. Valentin war noch ein Kind, als er in den Bergen auf tragische Weise verunglückt ist. Es gab damals Hinweise darauf, dass jemand bei ihm war, aber die genauen Umstände konnten nie ermittelt werden ...
Der furchtbare Verlust, an dem ihre Familie zerbrochen ist, überschattet Vronis Leben bis heute. So manche Nacht wacht sie zitternd auf, dann ist ihr Kissen nass von Tränen.
Von Sebastian, ihrem Verlobten, kann sie allerdings keinen Trost erwarten. Er verlangt, dass sie die Vergangenheit endlich ruhen lässt - und das aus einem guten Grund ...
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Seitenzahl: 118
Veröffentlichungsjahr: 2014
Cover
Impressum
Im Schatten der Berge
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Michael Wolf / Bastei Verlag
Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-8387-5918-0
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Im Schatten der Berge
Dr. Burger und zwei Herzen, die aus Liebe bluten
Von Andreas Kufsteiner
Seit vielen Jahren verfolgt Vroni Moser der ungeklärte Tod ihres Bruders. Valentin war noch ein Kind, als er in den Bergen auf tragische Weise verunglückt ist. Es gab damals Hinweise darauf, dass jemand bei ihm war, aber die genauen Umstände konnten nie ermittelt werden …
Der furchtbare Verlust, an dem ihre Familie zerbrochen ist, überschattet Vronis Leben bis heute. So manche Nacht wacht sie zitternd auf, dann ist ihr Kissen nass von Tränen.
Von Sebastian, ihrem Verlobten, kann sie allerdings keinen Trost erwarten. Er verlangt, dass sie die Vergangenheit endlich ruhen lässt – und das aus einem guten Grund …
»Es tut mir so leid, Vroni.« Rudolf Lechner strich sich über den grauen Vollbart. Seine kräftige Gestalt war gebeugt von den Jahren, aber sein Blick hinter der schmalen Brille war freundlich und hellwach. »Ich wünschte, ich müsste Ihnen das net antun, aber einen anderen Ausweg gibt es net.«
»Sie wollen mich entlassen?« Vroni Moser sank auf den Stuhl vor dem Schreibtisch ihres Chefs nieder, weil ihre Beine sie plötzlich nicht mehr tragen wollten.
Seit fünf Monaten arbeitete sie für den pensionierten Großbauern als Krankenpflegerin. Sie wohnte mit ihm im Austragshäusel, führte ihm den Haushalt und kümmerte sich um ihn, wenn seine Erkrankung ihm zu schaffen machte. Er litt unter Parkinson, der gefürchteten Schüttellähmung, die schleichend fortschritt. Vroni liebte ihre Arbeit und hatte alles getan, um sich zu bewähren.
»Warum muss ich gehen? War ich net gut genug?«
»Davon kann gar keine Rede sein. Ich könnte mir keine aufmerksamere Pflegerin wünschen.«
»Was ist es dann?«
»Meine jüngste Tochter wohnt seit vielen Jahren in Wien, wie Sie ja wissen. Sie drängt mich schon lange, zu ihr zu ziehen. Ich wollte meine Scholle eigentlich net verlassen, auch wenn meine beiden älteren Söhne den Hof ausgezeichnet führen, aber nun denke ich mir doch, dass das Leben in der Stadt einige Annehmlichkeiten bietet. Außerdem kann ich dort in der Nähe meiner beiden Enkel sein. Die beiden werden ja so schnell groß …«
Der Mittsiebziger nahm eine gerahmte Fotografie von seinem Schreibtisch und strich mit dem Zeigefinger darüber. Das Bild zeigte seine Familie.
»Ich habe mich entschieden, zu meiner Tochter zu ziehen. Natürlich bezahle ich Ihnen Ihren Lohn weiter, bis Sie etwas Neues gefunden haben, Vroni. Das wird bei Ihren Fähigkeiten bestimmt net lange dauern.«
Vroni schwieg bestürzt. So leicht würde es bestimmt nicht werden, eine neue Stelle zu bekommen. Heutzutage war das Geld für Pflegekräfte knapp. Überall wurde gespart und gekürzt. Sie war froh gewesen, für den pensionierten Landwirt arbeiten zu können. Und nun stand sie wieder auf der Straße.
Ohne Arbeit. Ohne Bleibe. Und ohne Geld.
Dabei wollten ihr Verlobter und sie bald heiraten und einen eigenen Hausstand gründen, aber daraus würde so schnell nichts werden.
»Sie bekommen natürlich ein erstklassiges Zeugnis«, versicherte Rudolf Lechner ihr, als sie schwieg.
»Danke schön.« Sie zwang sich zu einem matten Lächeln. Die unsichere Zukunft legte sich wie ein Schatten über den sonnigen Sommertag.
Vroni liebte ihre Arbeit, und nun musste sie gehen. Die meisten ihrer früheren Schulfreundinnen hatten längst feste Jobs und Familien. Und was hatte sie mit ihren vierundzwanzig Jahren vorzuweisen? Nichts. Sie musste wieder bei null anfangen.
Was sollte sie tun? Wo sollte sie sich bewerben? Vor fünf Monaten war Vroni überglücklich gewesen, die Stelle als Krankenpflegerin auf dem Lechner-Hof zu bekommen. Sie war davon ausgegangen, die Stelle jahrelang ausfüllen zu können. Und nun? Nun war sie wieder da, wo sie angefangen hatte.
Bedrückt verließ Vroni das Arbeitszimmer ihres Chefs. Es drängte sie, mit ihrem Verlobten zu sprechen. Immerhin betraf der Umschwung auch ihn. Ihr Leben war von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt wurden. Vielleicht hatte Sebastian einen Plan?
Ihr Fahrrad lehnte draußen an der Hausmauer. Vroni schwang sich in den Sattel und radelte los.
Ihr Schatz arbeitete und wohnte auf dem Hof des Bürgermeisters auf der anderen Seite des Dorfes. Das war einer der Vorteile ihrer Arbeitsstelle gewesen – sie war in der Nähe ihres Verlobten und konnte ihn jederzeit im Handumdrehen erreichen.
Damit würde es jedoch bald vorbei sein, wenn sie woanders arbeitete. Ob sie sich in Mayrhofen bewerben sollte? Dort gab es mehrere Pflegedienste. Im Winter würde die Fahrt die steile Serpentinenstraße hinunter allerdings jeden Tag ein Abenteuer bedeuten.
Vronis Heimatdorf war ein stiller Ort in den Bergen, umgeben von grünen Wiesen und dichten Wäldern. Der Sommer meinte es gut in diesem Jahr. Die Tage waren lang und sonnig, und nur gegen Abend gab es hin und wieder einen Gewitterguss, der die Weiden saftig und die Luft klar hielt.
Das Zentrum von St. Christoph bildete die weiße Kirche, um die sich zahlreiche Bauernhöfe scharten. Hier und da pickten Hühner am Straßenrand. Und in der Ferne ertönte das Bimmeln von Kuhglocken.
Vroni sank das Herz. Sie liebte ihre Heimat und wollte nirgendwo anders leben.
Würde sie das bald müssen?
Vor dem Hof des Bürgermeisters stoppte sie und lehnte ihr Fahrrad an den Stamm einer Kiefer. Der Sommerwind spielte mit ihrem kniekurzen Rock, als sie durch das Hoftor trat. Den Rock hatte sie ebenso selbst genäht wie das weiße Top, das am Ausschnitt mit Spitze verziert war und ihre gebräunte Haut betonte. Sie nähte gern in ihrer Freizeit. Das half ihr beim Entspannen.
Suchend schaute sie sich nach ihrem Verlobten um – und hatte Glück. Sebastian stand gerade vor einem Traktor und werkelte an dessen Motor herum.
Vronis Herz machte einen Satz. Seine große, kräftige Statur vermittelte ihr das Gefühl, geborgen zu sein. Sie mochte seine kurzen, von der Sonne gebleichten blonden Haare und seine starken Hände, denen man ansah, dass er keine Arbeit scheute.
Sebastian war zwei Jahre älter als sie und teilte ihren Traum von einer eigenen Familie und vielen Kindern. Nur in einem Punkt konnten sie sich nicht einigen: Vroni wollte mit einem Baby noch warten, bis sie sich etwas aufgebaut hatten, während Sebastian am liebsten sofort Nachwuchs gehabt hätte. Auch ohne eigene Wohnung.
»Vronerl?« Als er sie bemerkte, wischte er seine ölverschmierten Hände an einem Lappen ab und kam herüber, um sie mit einem Busserl zu begrüßen. Dabei musste er sich ein Stück herunterbeugen, denn er war gut einen Kopf größer als sie selbst. Zu seinen Gummistiefeln und der blauen Latzhose trug er ein kariertes Hemd. »Was machst du denn hier, Liebes? Hab ich etwa unsere Verabredung vergessen?«
»Nein, nein. Ich wollte nur gern mit dir reden.«
»Ist etwas passiert?«
Vroni nickte. »Herr Lechner hat mir gerade gesagt, dass er mich net länger beschäftigen kann.«
»Das gibt es doch net! Ich dachte, es läuft so gut?!«
»Stimmt, aber nun zieht er zu seiner Tochter in die Hauptstadt und braucht mich nimmer.«
»Ach so. Dann freilich …« Sebastian nickte versonnen. »Mach dir nichts draus. Du findest schon etwas anderes.«
»So einfach ist das leider net. Überall wird gespart. Vor allem am Personal im Gesundheitswesen.«
»Dann arbeitest du net als Krankenpflegerin, sondern als Magd. Im Sommer werden überall fleißige Hände gebraucht.«
»Das ist aber nur für eine Saison. Mir wäre eine längerfristige Stelle lieber. Außerdem mag ich meinen Beruf. Ich kann Verbände anlegen und Spritzen geben, aber von der Arbeit im Stall hab ich keine Ahnung.« Vroni hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Ich muss mich in Mayrhofen und in Schwaz bewerben. Eine andere Möglichkeit sehe ich net.«
»Das kann net dein Ernst sein, Vroni. Das wäre jeden Tag ein Arbeitsweg von über einer Stunde!«
»Immer noch besser, als gar net zu arbeiten.«
»Mach das net. Dann sehen wir uns ja gar nimmer.«
»Irgendetwas muss ich aber unternehmen.« Vroni seufzte leise.
Die Zukunft, die an diesem Morgen noch verheißungsvoll vor ihr gelegen hatte, kam ihr nun wie ein dunkler Schlund vor, ohne Ende und ohne Licht. Was sollte sie tun? Ihr Leben würde sich auf jeden Fall ändern, und ganz gewiss nicht zum Besseren.
»Versuch, dir net so viele Sorgen zu machen«, ermutigte Sebastian sie. »Wie wäre es, wenn wir heute Abend zusammen ins Kino gehen? Das wird dich auf andere Gedanken bringen.«
»Ich kann leider net. Heute ist mein Yoga-Kurs. Wie an jedem Freitag. Hast du das vergessen?«
»Ach, richtig.« Enttäuschung machte sein Gesicht lang. »Kannst du ihn net ausfallen lassen? Ich möchte dich sehen.«
»Ich dich auch, aber ich kann den Kurs net schwänzen. Die Übungen sind wichtig. Ich brauche die Kraft für die Arbeit.«
»Für welche Arbeit? Du wurdest gerade entlassen.«
Vroni zuckte zusammen.
»Entschuldige. Das war ein dummer Scherz.« Sebastian hob begütigend die Hände. »Jedenfalls ist es mir gar net recht, wenn du abends noch alleine weggehst.«
»Ich kann schon auf mich aufpassen.«
»Trotzdem wäre es mir lieber, wenn wir zusammen etwas unternehmen könnten.«
»Morgen Abend, ja?«
»Meinetwegen.« Die Miene ihres Verlobten verriet, dass er mit diesem Kompromiss nicht zufrieden war. Er wandte sich wieder seinem Traktor zu, und seine Verstimmung war beinahe greifbar.
Vroni wollte noch etwas sagen, aber in diesem Augenblick meldete sich ihr Mobiltelefon mit der Melodie von »Dancing Queen«. Sie hatte das Lied von ABBA der Rufnummer ihrer besten Freundin zugeordnet, die leidenschaftlich gern tanzte. Sie nahm das Handy ans Ohr.
»Hallo, Karina.«
»Vroni, grüß dich! Du, kannst du nachher ein Blutzuckermessgerät zu unserem Kurs mitbringen?«, kam es atemlos aus dem Hörer.
»Wozu brauchst du denn das?«
»Ich hab schon seit Tagen verdächtig oft Durst, und gerade habe ich in der Apothekenzeitung gelesen, dass das ein Alarmsignal für Diabetes ist. Ich fürchte, ich hab Zucker!«
»Das ist net gesagt. Bei dieser Hitze braucht man mehr Flüssigkeit. Das ist ganz normal.«
»Und wenn net?« Karina klang regelrecht panisch.
Vroni unterdrückte ein Seufzen. Ihre Freundin glaubte häufig, eine Krankheit zu haben, von der sie gerade gehört oder gelesen hatte.
»Na gut. Ich werde ein Messgerät mitbringen.«
»Danke dir.« Karina atmete hörbar auf. »Ich hoffe nur, es ist falscher Alarm. Ich kann mir net vorstellen, auf meinen geliebten Apfelstrudel zu verzichten. Und auf Schokolade!«
»Wir werden es testen, aber dein vermehrter Durst kommt bestimmt nur von der Hitze.«
»Dein Wort in Äskulaps Ohr. Oder wie dieser griechische Gott der Heilkunst auch immer hieß. Sag mal, liegt es an der Verbindung, oder klingst du bedrückt?«
»An der Verbindung liegt es net.«
»Also hast du Kummer? Was ist denn los? Hast du dich etwa mit deinem Schatz gestritten? Hat er kalte Füße vor der Hochzeit bekommen? Ich hab’s gewusst.«
»Wie meinst du das? Was hast du gewusst?«
»Dass ihr zu verschieden für eine gemeinsame Zukunft seid. Sebastian hält gern die Kontrolle über euer Leben in seinen Händen. Er lässt dir keinen Freiraum und entscheidet alles allein. So etwas tut einer Partnerschaft auf Dauer net gut.«
»Aber er liebt mich, und ich liebe ihn auch. Es ist auch net wegen ihm.«
»Ach, nein?«
»Nein. Mein Chef hat mir vorhin gekündigt.«
»O nein! Du hast doch so gern für ihn gearbeitet!«, rief Karina bestürzt aus. »Wo bist du gerade? Ich komme und hole dich ab. Dann fahren wir in die Stadt, gönnen uns einen riesigen Eisbecher und reden. Oder lieber kein Eis, sondern Apfelstrudel. Da drin sind wenigstens keine Salmonellen.«
***
Es ist so k-kalt!
Die Zähne des Kindes klapperten aufeinander. Es taumelte durch den Schnee, der so hoch lag, dass er dem Madel bis an die Hüfte reichte. Keuchend kämpfte sich die Kleine vorwärts und schaute sich dabei ängstlich um. Ringsum ragten tief verschneite Bäume auf. Der Wald war hier so dicht, dass sich die Wipfel zu einem Dach schlossen und man den eisblauen Himmel nur erahnen konnte.
»Valentin?« Bang blickte sich das Kind um. »Wo bist du?«
Die einzige Antwort war das Heulen des Sturms, der über die Berge heranfauchte und weitere Schneewolken herantrieb.
Zaghaft schritt das Madel voran. Sein Herz klopfte bis zum Hals, und es zitterte vor Angst und Kälte.
Plötzlich gellte irgendwo rechts von dem Kind ein Schrei auf.
»Hilfe! Aaaahh!«
»Valentin!« Erschrocken zuckte das Madel zusammen und rannte los. Es wandte sich in die Richtung, aus welcher der Ruf gekommen war, und tappte durch den hohen Schnee. Längst hatte es den Weg verlassen, aber es wusste genau, wo es war: ganz in der Nähe des Sees!
Hinter den Bäumen glitzerte die Eisfläche bereits vor ihr. Die Kleine stürmte darauf zu, blieb jedoch mit einem Mal stehen, als wäre sie gegen eine unsichtbare Mauer gerannt.
Ihr Bruder … Valentin … er tauchte gerade aus einem Loch im Eis auf und ruderte mit den Armen. Schreiend versuchte er den Rand zu packen und sich festzuhalten, aber das Eis brach immer wieder weg. Und dann verschwand sein Kopf im eisigen Wasser! Es wurde still. Entsetzlich still!
Das Madel stieß einen verzweifelten Laut aus. »Va-len-tiiin!«
Plötzlich fiel ihr Blick auf eine Gestalt, die am Ufer kauerte. Sie kniff die Augen zusammen, um zu erkennen, wer es war, aber da wurde es mit einem Mal schwarz um sie …
»Nein!« Mit einem Aufschrei fuhr Vroni in ihrem Bett hoch. Ihr Herz hämmerte wie ein Presslufthammer gegen die Rippen, und ihr Atem kam wild und panisch. Ihr Nachthemd klebte ihr feucht vom Schweiß auf der Haut.
»Valentin!« Der Schmerz, der nun folgte, zerriss ihr fast das Herz. Die Zeit, so hieß es, heilte alle Wunden, aber das stimmte nicht.
Sie war gerade sieben Jahre alt gewesen, als ihr Bruder im Winter ins Eis eingebrochen und ertrunken war. Die Rettungskräfte hatten nichts mehr für ihn tun können.
Seit dem Unglück träumte Vroni davon. Im Lauf der vergangenen Jahre waren die Träume seltener geworden, hatten jedoch nichts von ihrem Schrecken verloren.
Vroni wachte jedes Mal auf, bevor sie erkennen konnte, wer sich noch am Ufer aufhielt. Das Rätsel um den Tod ihres Bruders war nie restlos aufgeklärt worden.
Valentin war zwei Jahre älter als sie gewesen. Der Gendarm hatte herausgefunden, dass er beim Eislaufen eingebrochen und gestorben war. Allerdings hätte Valentin nicht am See sein dürfen. Er hatte gar keine Schlittschuhe besessen. Jemand musste sie ihm geliehen und ihn überredet haben, mit zum Eislaufen zu gehen, aber im Nachhinein wollte es niemand gewesen sein.