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Wie lange kann er sein Leiden noch geheim halten? Sein Arzt in Wien hat Leon Dornauer eindringlich davon abgeraten, die geplante Urlaubsreise ins Zillertal anzutreten. Er leidet unter einer weit fortgeschrittenen Herzbeutelentzündung und müsste sofort in die Klinik gehen. Doch Leon weigert sich, denn er hat sich vorgenommen, seiner Freundin in St. Christoph einen romantischen Heiratsantrag zu machen. Zwei Wochen, so hofft er, wird er mit genügend Schmerzmitteln schon noch überstehen ... Ein fataler Irrtum! Während eines Ausflugs in die Berge bekommt Leon plötzlich unerträgliche Schmerzen, dann bricht er in Ninas Armen zusammen ...
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Seitenzahl: 122
Veröffentlichungsjahr: 2014
Cover
Impressum
Denn heute will ich leben und lieben
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2015 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Anne von Sarosdy / Bastei Verlag
Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-8387-5921-0
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Denn heut will ich leben und lieben
Wie lange kann er sein Leiden noch geheim halten?
Von Andreas Kufsteiner
Sein Arzt in Wien hat Leon Dornauer eindringlich davon abgeraten, die geplante Urlaubsreise ins Zillertal anzutreten. Er leidet unter einer weit fortgeschrittenen Herzbeutelentzündung und müsste sofort in die Klinik gehen. Doch Leon weigert sich, denn er hat sich vorgenommen, seiner Freundin in St. Christoph einen romantischen Heiratsantrag zu machen. Zwei Wochen, so hofft er, wird er mit genügend Schmerzmitteln schon noch überstehen …
Ein fataler Irrtum! Während eines Ausflugs in die Berge bekommt Leon plötzlich unerträgliche Schmerzen, dann bricht er in Ninas Armen zusammen …
»Wir sehen uns dann in einer Woche, Herr Bredel.« Dr. Martin Burger reichte dem älteren Herren, der seit fast drei Wochen auf einem Hof in Hochbrunn den Sommer verbrachte, die Hand. Vor einigen Tagen war er zu ihm gekommen, weil sich über seinem rechten Knöchel ein Geschwür gebildet hatte. »Und vergessen Sie net, sich aus der Apotheke wasserfestes Pflaster zu besorgen, damit Sie duschen können.«
»Nein, das werde ich gewiss net vergessen«, antwortete Hans Bredel und verließ mit einem Gruß die Praxis.
»Kann ich heute ein paar Minuten früher gehen, Herr Doktor?«, wandte sich Bärbel Tannauer, die blonde Sprechstundenhilfe, an ihren Chef. »Es ist ohnehin nix mehr los. Eine meiner Freundinnen hat heute Geburtstag und mich eingeladen. Vorher möchte ich mich noch ein bisserl zurechtmachen.«
»Als wenn das nötig wäre«, scherzte der Arzt. »Geh ruhig, Bärbel.«
»Danke, Herr Doktor.« Die Sprechstundenhilfe begann, ihren Schreibtisch aufzuräumen.
Dr. Martin Burger kehrte in sein Sprechzimmer zurück und wusch sich die Hände. Auf seinem Schreibtisch lag die Mappe mit den Krankendateien der Patienten, bei denen er noch Hausbesuche machen musste. An diesem Tag waren es nur drei. Also würde die Zeit reichen, um in der Küche des Doktorhauses eine Tasse Kaffee zu trinken.
Bevor er die Praxis verließ, ging er noch in die »Miniklinik« hinüber, wo Monika Reichle, eine junge Bäuerin aus Altenacker, lag. Sie hatte nach einer gerade überstandenen Blutvergiftung auf eigenen Wunsch vorzeitig das Krankenhaus in Mayrhofen verlassen und war einen Tag später bei der Stallarbeit zusammengebrochen. Jetzt lag sie in seiner »Miniklinik«.
»Na, wie geht es dir, Monika?«, erkundigte sich Martin Burger, als er das Krankenzimmer betrat.
»Schon viel besser, Herr Doktor«, antwortete die junge Frau und richtete sich auf. »Ich hab heute schon einen kurzen Spaziergang gemacht. Es ging ganz gut. Mir ist’s erst auf dem Rückweg ein bisserl schwindlig geworden.«
»Ein deutliches Zeichen dafür, dass du noch Ruhe brauchst, Monika«, erwiderte der Arzt. Er legte ihr die Manschette des Blutdruckgerätes um den Oberarm.
Monika sah ihn ängstlich an, während er ihren Blutdruck maß.
»Wie schaut es aus?«, fragte sie.
»Net schlecht«, antwortete er. »110 zu 70.«
»Ich mach mir solche Sorgen um den Georg und die Kinder«, gestand Monika Reichle. »Wie Sie wissen, arbeitet er hauptberuflich im Sägewerk. Wie soll er denn all die Arbeit allein bewältigen? Er kann net Tag und Nacht arbeiten. Und die Vroni und der Lucas sind noch so klein. Und …«
»Um deine Kinder kümmert sich deine Schwiegermutter, Monika, da musst du dir also keine Sorgen machen. Und was den Hof betrifft, so helfen einige Burschen aus dem Dorf deinem Mann. Er hat sicher davon gesprochen, als er dich gestern besucht hat.«
»Der Georg ist net glücklich darüber. Er gibt net gern Arbeit in fremde Hände. Je eher ich auf dem Hof wieder mit anpacken kann, umso besser wird’s sein.«
»Trotzdem solltest du vernünftig sein und deinem Körper die Erholung gönnen, die er nach deiner schweren Blutvergiftung noch braucht. Ich kann mir net denken, dass es dem Georg lieber ist, dich auf dem Friedhof statt hier zu besuchen.«
»So muss es net enden.« Monika starrte auf ihre Hände.
»Nein, muss es net, aber die Möglichkeit besteht, wenn du so weitermachst wie bisher, Monika.« Dr. Burger nahm die Hände der Bäuerin. »Wärst du sofort zu mir gekommen, nachdem du dich an dem rostigen Nagel im Stall gerissen hattest, hätten wir deine Blutvergiftung verhindern können. Auch am nächsten oder übernächsten Tag hätte man noch etwas machen können, stattdessen hast du gewartet, bis es fast zu spät gewesen ist. Und kaum konntest du auf deinen Beinen stehen, hast du die Klinik verlassen.« Er sah sie kopfschüttelnd an. »So geht es net weiter, Monika.«
»Ich sehe es ja ein«, sagte die junge Frau kleinlaut. Sie verzog das Gesicht. »Ich verspreche Ihnen, ich werde so einen Fehler net noch mal machen.«
»Das hoffe ich, Monika.« Er nickte ihr ermunternd zu. »Und nun wird es Zeit für mich. Meine anderen Patienten warten. Und wenn der Georg anruft, grüß ihn von mir.«
Eine halbe Stunde später war Dr. Burger auf dem Weg zum Dornauer-Hof am entgegengesetzten Ende von St. Christoph. Die Dornauer-Traudl hatte ihn angerufen, weil ihr Mann einen schweren Gichtanfall hatte und mit dem rechten Fuß nicht auftreten konnte.
Als der Bergdoktor vor dem schmucken Bauernhaus hielt, wurde er laut bellend von Rocky, einer hellbraunen Promenadenmischung, begrüßt. Kaum war er ausgestiegen, steckte Rocky auch schon den Kopf in den Wagen.
»Da hast du Pech gehabt, der Poldi ist net dabei.« Er strich dem Hund über den Kopf. »Das nächste Mal werde ich ihn mitbringen.« Er öffnete das Handschuhfach und zog einen Hundekuchen heraus. Zufrieden zog Rocky damit ab.
»Schaut aus, als hätten Sie den Hund mal wieder bestochen, Herr Doktor«, meinte Peter Dornauer. Er hatte in der Scheune gearbeitet. Nachdem er sich an seiner grünen Latzhose die Hände abgewischt hatte, ging er auf Dr. Burger zu. »Der Fuß meines Vaters schaut schrecklich aus. Das ist schon der dritte Gichtanfall in diesem Jahr. Sie sollten ihm noch mal ins Gewissen reden. Auf die Mutter und mich will er ja net hören.«
»Mit anderen Worten, dein Vater hat einmal mehr über die Strenge geschlagen.« Der Arzt griff nach seiner Tasche.
»Ja, so kann man’s nennen.« Der Dornauer-Peter nickte. »Er war vorgestern auf dem Geburtstag eines ehemaligen Schulfreundes. Ich musste ihn abholen, weil er net selbst fahren konnte. Er …« Peter blickte betreten zu Boden. »Net, dass Sie denken, ich hätte nix Besseres zu tun, als meinen Vater zu verraten. Ich mache mir halt Sorgen um ihn. Die Schmerzen müssen fürchterlich sein.«
Dr. Burger legte eine Hand auf die Schulter des jungen Bauern.
»Ich verstehe dich schon, Peter, mach dir darüber keine Gedanken.« Er ging auf die Dornauer-Traudl zu, die in der offenen Haustür stand.
»Der Alois ist in der Küche«, sagte sie, nachdem sie einander begrüßt hatten. Sie führte ihn in die gemütliche Wohnküche. »Der Herr Doktor ist da, Alois«, kündigte sie unnötigerweise an.
Der Bauer saß in einem abgewetzten Ohrensessel. Sein krankes Bein ruhte auf einem mit mehreren weichen Kissen gepolsterten Schemel.
»Ich halt die Schmerzen net mehr lange aus, Herr Doktor«, jammerte er. »So schlimm wie heut ist’s noch nie gewesen. Ich hab es schon heut Morgen beim Aufstehen gemerkt.«
»Dann werde ich mir dein Bein mal anschauen, Alois.« Dr. Burger wusch sich am Spülstein die Hände und trocknete sie mit dem blütenweißen Handtuch ab, das ihm die Bäuerin reichte.
Traudl Dornauer krempelte behutsam das rechte Hosenbein ihres Mannes nach oben und wickelte seinen Fuß aus zwei Lagen wattierter Tücher.
»Das schaut alles andere als schön aus, Alois«, meinte der Arzt, nachdem er einen Blick auf den geschwollenen, rot glänzenden Fuß des Bauern geworfen hatte. Die Haut wirkte, als könnte sie jeden Moment platzen. Als er behutsam den Fuß berührte, schrie Alois laut vor Schmerzen auf.
»Fieber hat der Alois auch. Ich hab vorhin gemessen. Achtunddreißig drei.« Die Bäuerin reichte Dr. Burger den Zettel, auf dem sie den Wert notiert hatte. »Ich wünschte, du würdest endlich vernünftig werden«, fügte sie, an ihren Mann gewandt, hinzu.
»Ich hab beim Geburtstag meines Freundes ein bisserl zu viel vom Zwetschgenwasser getrunken«, gestand der Alois. »Und ich hätte auch net so viel vom Spanferkel essen sollen. Früher hat mir das nix ausgemacht.«
»Früher hattest du auch keine Gicht«, bemerkte seine Frau. »Du wirst zweiundsechzig, da muss man halt ein bisserl auf seine Gesundheit achten.«
»Da ist was Wahres dran, Alois«, meinte der Arzt und zog eine Spritze auf. »Ich werde dir jetzt eine Kortisonspritze in das Gelenk geben. Mit Tabletten allein kommen wir dieses Mal net weiter.«
»Wenn’s denn sein muss.« Der Dornauer-Alois umklammerte mit beiden Händen die Seitenlehnen seines Ohrsessels, als Dr. Burger in das entzündete Gelenk stach. »Was man net alles im Laufe seines Lebens ertragen muss«, lamentierte er. »Warum werde ausgerechnet ich so gestraft? Andere erliegen jeden Tag der Völlerei und erfreuen sich bester Gesundheit.«
»Du bist net andere«, bemerkte seine Frau lakonisch. »Außerdem werden sie dir net gerade auf die Nase binden, an was sie so leiden.«
Dr. Burger bat um ein halbes Glas Wasser, ließ eine Tablette hineinfallen, wartete, bis sie sich aufgelöst hatte, und reichte das Glas dem Kranken. »Das müsste die Schmerzen etwas lindern, Alois«, meinte er. »Das Kortison wird das Seine dazu beitragen.« Er schrieb ein Rezept aus und gab es der Traudl. »Peter soll es noch heute einlösen. Net mehr als vier Tabletten am Tag.«
»Ich werde drauf achten, Herr Doktor.«
»Und du versprichst mir, dich beim fetten Essen und dem Alkohol zurückzuhalten, Alois. Ich kann mir net denken, dass es dir Freude macht, so im Sessel zu hocken.«
»Ganz gewiss net.« Alois seufzte auf. »Wenn es nur net so schwer wäre, auf alles zu verzichten.« Er gab seiner Frau das leere Glas. »Was meinen Sie, werde ich in ein paar Tagen wieder auf dem Posten sein? Der Leon kommt mit seiner Freundin nach Sankt Christoph.«
»Deinen Neffen hab ich ja schon ein paar Jahre net mehr gesehen«, meinte Dr. Martin Burger. Er kannte und mochte Leon Dornauer. Als Kind hatte Leon jedes Jahr einen Teil der Ferien in St. Christoph verbracht.
»Drei Jahr ist’s her, seit er zuletzt bei uns gewesen ist«, sagte Traudl Dornauer. Sie schnaubte heftig durch die Nase. »Und stellen Sie sich vor! Die jungen Leut werden net bei uns auf dem Hof wohnen, sondern im Berghotel. Als würde der Leon denken, unser Hof sei net gut genug für seine Freundin.«
»Nun, ich nehme an, dass der Leon und seine Freundin ein wenig für sich sein wollen«, erwiderte Martin Burger. »Wir waren alle mal jung.«
»Das denk ich auch«, pflichtete ihm Alois bei.
Der Arzt reichte ihm die Hand. »Je vernünftiger du bist, umso eher bist du auf den Beinen, Alois. Ich komme morgen Vormittag, um nach dir zu sehen.«
Die Bäuerin begleitete ihn nach draußen, wo sie sofort von drei Kindern umringt wurden. Aufgeregt erzählten sie von dem Wildpark, den sie mit ihren Eltern besucht hatten.
»Die Kinder unserer Feriengäste«, erklärte sie dem Arzt.
Peter fuhr den Traktor aus der Scheune.
»Ich fahr raus zum Schäfer«, sagte er. »Wollt ihr mitkommen?«
»Ja«, schrien die drei, wie aus einem Munde und kletterten auf den mit Heu beladenen Anhänger.
»Der Peter liebt Kinder über alles«, meinte Traudl Dornauer. »Er wäre so ein guter Vater …« Sie seufzte auf. »Es ist ein Kreuz, dass er noch kein Madel gefunden hat, das er heiraten will. Mit achtunddreißig sollte er langsam daran denken. Der Alois und ich werden schließlich auch net jünger.« Sie stieß heftig den Atem aus. »Nun, ich will Sie net aufhalten, Herr Doktor. Sie müssen ja auch noch zu anderen Patienten.«
»Ja, ich muss noch zwei Besuche machen.« Dr. Burger verabschiedete sich und stieg in seinen Wagen. Als er durch das Hoftor fuhr, sah er, wie ihm die Dornauer-Traudl mit sorgenvoller Miene nachblickte.
***
Leon Dornauer verließ wie betäubt die Praxis des Internisten, zu dem ihn sein Hausarzt überwiesen hatte. In den Händen hielt er ein großes Kuvert, in dem seine Befunde und die Überweisung in eine Fachklinik steckten. Er sollte sich dort morgen zu weiteren Untersuchungen vorstellen. Sein Arzt vermutete, dass er an einer Herzbeutelentzündung litt, und hatte von einem längeren Krankenhausaufenthalt gesprochen.
Das geht nicht, dachte der junge Mann. Immerhin hatten seine Freundin Nina und er einen zweiwöchigen Urlaub in St. Christoph geplant. Nicht nur, dass sie beide sich diesen Urlaub redlich verdient hatten, er wollte Nina auch dort am Abend ihres fünfundzwanzigsten Geburtstags einen Heiratsantrag machen.
Als er seinem Arzt davon erzählt hatte, hatte dieser nur gemeint, dass er eben seine diesbezüglichen Pläne aufschieben müsste.
Entschlossen überquerte er den Parkplatz und stieg in seinen Wagen. Nein, er würde sich den Urlaub mit Nina nicht verderben lassen. Auf ein paar Tage kam es nun sicher auch nicht mehr an. Immerhin quälten ihn seine Schmerzen schon seit fast vier Wochen, er hatte bis vor zwei Tagen nur nicht die Zeit gefunden, einen Arzt aufzusuchen.
Leon brauchte fast eine halbe Stunde von der Wiener Innenstadt zu seinem Büro, das sich im Dachgeschoss eines modernen Geschäftshauses befand.
Beim Bau dieses Hauses vor fünf Jahren hatten sich Nina und er kennengelernt. Ludwig Thaler, ein reicher Bauunternehmer und Ninas Vater, hatte ihn mit der Planung des Hauses betraut. Ein Auftrag, der weitere nach sich gezogen hatte.
Mit dem Aufzug fuhr Leon in den vierten Stock hinauf. Seine beiden Angestellten hatten schon Feierabend gemacht, und die Putzfrau würde erst in einer Stunde kommen.
Leon genoss die Stille um sich herum. Er setzte sich an den Schreibtisch und schaltete den Computer ein.
Aus dem Internet suchte er sich Artikel über Herzbeutelentzündungen heraus. Was er dort las, erschreckte ihn, aber er glaubte auch aus den Artikeln herauszulesen, dass es noch reichen würde, wenn er sich erst nach seinem Urlaub in die Hände eines Arztes begab.
Leon stand auf und ging langsam in seinem geräumigen Büro auf und ab, so, wie er es stets tat, wenn er über etwas nachdenken musste. Woher sollte er denn wissen, ob bei der Behandlung seiner Krankheit keine Komplikationen auftraten? Wer sagte ihm denn, ob er das Krankenhaus jemals auf eigenen Beinen verlassen würde? Wie oft kam es zu unerwarteten Todesfällen …
Nein, er wollte noch vierzehn unbeschwerte Tage mit Nina verbringen, bevor er sich in die Hände der Ärzte begab. Vierzehn Tage, in denen er seine Krankheit so gut es ging vergessen wollte, die einzig und allein Nina und ihm gehörten.
Sein Handy klingelte. Leon kehrte zum Schreibtisch zurück, wo er es abgelegt hatte. Nina, dachte er nach einem Blick auf das Display. Er atmete tief durch und meldete sich bewusst munter.
»Wolltest du mich nach deinem Arzttermin nicht anrufen?«, fragte die junge Frau.
»Entschuldige, mir ist ein Kunde dazwischengekommen«, antwortete er.
»Auch wenn wir uns in zwei Stunden sehen, ich möchte schon jetzt wissen, was der Arzt gesagt hat. Ich mache mir Sorgen, Liebling.«
»Dazu besteht nicht der geringste Grund«, behauptete Leon. »Bei meinen Beschwerden handelt es sich um harmlose Verspannungen.«