Der Bergdoktor 1834 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 1834 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

Ächzend biegen sich die Bäume im Herbststurm, doch Selina, die junge Bäuerin vom Lambertus-Hof, schreitet rasch voran. Mittlerweile ist es stockdunkel im Wald, und die Geräusche aus dem Unterholz erschrecken sie immer wieder. Aber sie darf jetzt nicht umkehren! Sie muss Gewissheit haben, ob sich Niklas, ihr Mann, wirklich mit seiner Jugendliebe droben in der kleinen Blockhütte am Kreuzgrat zu einem verbotenen Stelldichein trifft.

Jetzt erkennt Selina bereits das Licht in der Hütte. Fauchend fährt ihr der Sturm noch einmal ins Gesicht, dann stößt sie die Tür auf - und blickt in Niklas' entsetztes Gesicht ...

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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Inhalt

Cover

Impressum

In stürmischen Herbstnächten

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Michael Wolf

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-3568-2

www.bastei-entertainment.de

In stürmischen Herbstnächten

Als ein verheirateter Mann in große Versuchung geriet

Von Andreas Kufsteiner

Ächzend biegen sich die Bäume im Herbststurm, doch Selina, die junge Bäuerin vom Lambertus-Hof, schreitet rasch voran. Mittlerweile ist es stockdunkel im Wald, und die Geräusche aus dem Unterholz erschrecken sie immer wieder. Aber sie darf jetzt nicht umkehren! Sie muss Gewissheit haben, ob sich Niklas, ihr Mann, wirklich mit seiner Jugendliebe droben in der kleinen Blockhütte am Kreuzgrat zu einem verbotenen Stelldichein trifft.

Jetzt erkennt Selina bereits das Licht in der Hütte. Fauchend fährt ihr der Sturm noch einmal ins Gesicht, dann stößt sie die Tür auf – und blickt in Niklas’ entsetztes Gesicht …

Alle vierzehn Tage gönnten sich Dr. Martin Burger und seine Frau ein Abendessen im Restaurant des Berghotels »Am Sonnenhang«.

Bei Kerzenschein und leiser Musik ließen sie sich mit den Spezialitäten des Hauses verwöhnen. Und immer wieder freuten sie sich auf diese Stunden zu zweit, die nur ihnen gehörten.

»Heute ist ein besonders schöner Abend, Martin, so mild und golden. Es herbstelt zwar schon ein bisserl, die ersten Blätter färben sich bunt, aber Petrus meint es noch gut mit uns. Die Natur feiert ein Erntefest nach dem anderen. Und jeder möchte gern mitfeiern.«

Der Bergdoktor lächelte über die poesievollen Worte seiner Frau.

Sabine blickte sich um. »Schau, jeder Tisch ist besetzt oder reserviert. Dort hinten auf dem Tischchen in der Nische steht ein prächtiger Strauß. Das sind sicherlich zwanzig rote Rosen. Nein, bestimmt noch mehr. Und so hübsch gebunden mit einer Satinschleife! Die zwei silbernen Leuchter sehen dazu richtig edel aus. Es ist für zwei gedeckt. Wie romantisch!«

»Müssen es rote Rosen sein?«, scherzte Dr. Burger. »Romantisch ist es doch bei uns genauso, auch wenn wir nur hellgelbe Rosen auf dem Tisch haben. Erinnerst du dich an unsere erste Verabredung, nachdem wir uns bei deiner Tante Rika kennengelernt hatten? Wir wollten nach Innsbruck fahren. Ich kam mit Teerosen bei dir vorbei, weil ich dachte, dass rote Rosen doch noch ein bisschen zu gewagt wirkten. Dabei war mir ja vom ersten Moment an klar, dass ich dich nie mehr hergeben würde. So etwas nennt man Liebe auf den ersten Blick. Von daher hätte ich gleich mit einem ganzen Korb voller roter Rosen auftauchen können.«

Sabine lachte. »Ganz bestimmt wäre mir das Herz nicht stehen geblieben, wenn du mich sofort mit dunkelroten Rosen überschüttet hättest. Aber ich fand deinen zarten Rosenstrauß wunderbar. Es heißt ja, dass man beim ersten Rendezvous nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen soll.«

»Richtig. Aber als wir uns wenige Tage danach wieder trafen, hab ich mich allerdings nicht mehr mit Teerosen aufgehalten, Schatz.«

»Nein, da waren es dann wirklich die herrlichsten Rosen der Welt, nämlich Baccara-Rosen. Männer verschenken sie meistens dann, wenn ihnen die passenden Worte fehlen oder wenn sie einen Heiratsantrag im Sinn haben. Als Frau weiß man dann eigentlich schon, was die Glocke geschlagen hat.«

»Ich hab dich gefragt, ob du dir vorstellen könntest, in einem Tiroler Bergdorf zu leben. Du hast geantwortet, dass du darüber nachdenken musst. Ich bin nun mal eine waschechte Wienerin, hast du gesagt, eine Stadtpflanze.«

»Du hast mich angeschaut, Martin, und gemeint, dass auch Stadtpflanzen in der Zillertaler Bergwelt Wurzeln schlagen können. Du wolltest dich persönlich darum kümmern und sofort damit anfangen. Und dann hast du mich geküsst.«

Sie lachten beide, ihre Blicke tauchten tief ineinander. Kaum zu glauben, dass Dr. Burger, der in St. Christoph »der Bergdoktor« genannt wurde, und seine bildhübsche, blonde Sabine seit mehr als sieben Jahren verheiratet waren. Sie hätten glatt als frisch verliebtes Pärchen durchgehen können.

Sabine war ebenfalls Medizinerin. Martin hatte sie – damals noch Dr. Rodenwald, eine junge Fachärztin für Anästhesie – im Haus ihrer Tante Rika getroffen.

Eigentlich war Sabine ja nur nach St. Christoph gekommen, um zwischen Wald, Bergen und grünen Almen ein bisschen Urlaub zu machen. Sie hätte nie im Leben daran gedacht, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit in einen Mann verlieben würde, der erstens sechzehn Jahre älter war als sie und zweitens so sehr an seiner Bergheimat hing, dass er sogar eine Karriere in München ausgeschlagen hatte.

Gegen die Liebe ist man machtlos. Und so war Sabine nach einem Jahr »Bedenkzeit« ganz nach St. Christoph umgezogen, um Martins Frau zu werden. Die Bedenkzeit wäre eh nicht nötig gewesen, denn jeder Tag, den sie in dem besagten Jahr ohne ihn verbracht hatte, war ihr leer und schal vorgekommen.

Sabine war Martin Burgers zweite Frau. Seine Jugendliebe Christl, die er als junger Assistenzarzt geheiratet hatte, war bei der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes an nicht beherrschbaren Blutungen gestorben. Das Kleine hatte sie mit sich genommen.

Der unfassbare Schmerz des jungen Witwers hatte die ganze Dorfgemeinschaft tief bewegt und berührt. Als elfjähriger Bub hatte Martin seine Mutter allzu früh verloren – und später dann wieder ein tragischer, schwerer Schicksalsschlag, der ihn an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte. Das war fast zu viel gewesen, um noch einmal neu zu beginnen.

Aber wenn man weiterleben will, gibt es nur die eine Möglichkeit, nämlich die, sich wieder auf den Weg in die Zukunft zu begeben und jeden kleinsten Lichtstrahl auszunutzen, um die Dunkelheit zu vertreiben.

Martin Burger war nach München gegangen, um an der Uniklinik seinen Facharzt für Chirurgie zu machen. Er hatte Menschen kennengelernt, die seine Freunde geworden waren und die ihn dabei unterstützt hatten, aus dem finsteren Tal der Verzweiflung herauszukommen.

Es war nicht leicht gewesen, sondern ein schweres Stück Arbeit, das Leben wieder anzunehmen. Aber der junge Arzt hatte es geschafft und sich obendrein noch durch seine hervorragenden, medizinischen Kenntnisse sehr viel Anerkennung erworben.

Das Heimweh hatte ihn jedoch in sein Tiroler Bergdorf zurückgetrieben, obwohl ihm eine vielversprechende Stelle an der Uniklinik sicher gewesen wäre.

In St. Christoph war sein Vater, Dr. Pankraz Burger, sehr froh gewesen, dass Martin seine Landarztpraxis übernommen und hernach gründlich modernisiert hatte. Die Praxis war in einen Anbau ausgelagert worden.

Heute fand man in der Kirchgasse ein kleines »medizinisches Zentrum« vor, wie die Dörfler Dr. Burgers Praxis nannten. Noch öfter hörte man jedoch das Wort »Mini-Klinik«, das übrigens durchaus zutreffend war. Denn außer einem Labor, Röntgen, Ultraschall, Bestrahlungs- und Verbandsräumen und einer neuartigen, speziellen Schädel-Hirn-Sonografie fanden die Patienten einen kleinen, aber technisch perfekten Operationssaal und zwei Krankenzimmer vor.

Nach seiner Rückkehr aus München war Martin Burger fünfzehn Jahre lang nur für seine Patienten da gewesen. An ein privates Glück und an eine neue Liebe hatte er nicht mehr geglaubt.

»Vorbei«, hatte er oft zu seinem Vater gesagt, »da kommt nichts mehr. Der Zug ist abgefahren.«

Aber nichts war vorbei gewesen. Der Zug des Lebens hatte wie zufällig in St. Christoph gehalten. Er hatte jemanden mitgebracht: Sabine.

Sie war Martins Glücksstern geworden.

Drei kleine Sternchen gab es inzwischen auch noch: Tessa, die quirlige Adoptivtochter der Burgers, acht Jahre alt, mit strahlenden Brombeeraugen und viel Fantasie, dann Filli, fünf Jahre, der manchmal recht stille Blondschopf, der alles genau durchdachte und später mal »Tierdoktor« werden wollte, und natürlich Mini-Sternchenprinzessin Laura, mit braunen Löckchen und den braunen Augen ihres Vaters, zwei Jahre alt und ein herziges rosa Zuckermauserl.

Die rosa Welle rollte übrigens weiterhin durch ganz Christoph, nach wie vor mit »Glitzer«. Ein Ende war nicht abzusehen. Jedes kleine Madel, das man nach seiner Lieblingsfarbe fragte, antwortete blitzschnell: »Rosa!«

Wer gehörte noch in das schöne Doktorhaus in der Kirchgasse, das ganz im alpinen Stil erbaut war?

Natürlich der Senior Dr. Pankraz Burger, siebenundsiebzig Jahre »jung«, wie er scherzend erklärte, seines Zeichens Arzt im Ruhestand und der beste Großpapa der Welt.

Außerdem war da noch die Zenzi. Ihr voller Name lautete Kreszentia Bachhuber. Aber selbstverständlich nannte sie niemand so. Zenzi hörte sich ja auch viel netter an.

Über die Zenzi gab es einiges zu sagen. Inzwischen lebte und werkelte sie bereits vierzig Jahre bei der Familie Burger, längst galt sie als vollwertiges Familienmitglied. Mit dreiundzwanzig Jahren war sie – kurz nach dem Tod von Martins Mutter – ins Doktorhaus gekommen.

Es war ihr gelungen, für Vater und Sohn den schweren Verlust ein wenig erträglicher zu machen, indem sie für Gemütlichkeit und einen geregelten Tagesablauf gesorgt hatte.

Ihre Kochkünste waren besonders dem Senior immer noch sehr wichtig, denn ohne ein schmackhaftes Essen fühlte er sich »letschert«, also schwach und matt.

Das meinte er natürlich witzig, denn er war ein stattlicher, etwas korpulenter älterer Herr, bei dem von Schwäche oder Mattigkeit bis zum heutigen Tag keine Rede sein konnte.

Dem Himmel sei Dank! Opa wurde jeden Tag gebraucht. Ohne ihn ging gar nichts im Hause Burger.

Die Kinder hingen an ihm wie die Kletten, ganz zu schweigen von Rauhaardackel Poldi, der sich stets ein Leckerli erhoffte, wenn der Senior mit einer Tüte raschelte oder die Kühlschranktür öffnete. Und auch Martin und Sabine vergewisserten sich jeden Morgen beim Frühstück, ob es dem Großpapa und Mittelpunkt der Familie gutging.

Er lachte dann stets dröhnend, wie es so seine Art war, und meinte gut gelaunt: »Kinder, solange ich weiß, dass für uns alle ein gutes Frühstück auf dem Tisch steht, geb ich den Löffel net ab. An mir beißt ihr euch noch eine Weile die Zähne aus!«

Wenn eins der Kinder schmollte oder ein Problemchen hatte, wusste Opa immer Rat.

Oft genügte es, dass er Geschichten erzählte. Niemand konnte das so gut wie er. Fernseher, Internet, Filme, Smartphones der allerneuesten Sorte – all das verblasste gegen Großvater Burgers Erzählkunst. Außerdem besaß er uralte Bücher mit Zeichnungen aus längst vergangener Zeit, über die seine Enkel immer wieder staunten.

Der Senior nannte diese dicken Bände, die er im Laufe seines Lebens zusammengetragen hatte, seine »antiquarische Bibliothek«. Er war sehr stolz darauf, dass er sogar alte medizinische Werke besaß, für die andere Leute sehr viel Geld bezahlt hätten. Auch seine großartige Münzsammlung war eine Rarität.

»Ich geb aber nichts davon her«, sagte er immer. »Kinder, ihr kriegt das alles mal, wenn ich mal über den Wolken schwebe und Harfe spiele. Aber das hat noch Zeit – viel Zeit!«

***

Was die Zenzi anbelangte, so war sie früher als junge Frau ein bisserl enttäuscht gewesen, dass der stattliche Pankraz ihr nie ein bisserl nähergekommen war.

Sie hatte ihn ein bisschen sehnsüchtig angehimmelt und manchmal von ihm geträumt, aber nur ganz ehrenhaft, versteht sich. Er war jedoch seiner Frau über den Tod hinaus treu geblieben.

Und so hatte sich die Zenzi damit abgefunden, dass nicht alles nach ihren heimlichen Wünschen gehen konnte. Noch heute lautete einer ihrer Lieblingssprüche: »Es ist so, wie’s ist.«

Nun, sie war zufrieden. Langeweile war ein Fremdwort für sie. Die Zenzi hatte immer viel zu tun. Seitdem sie sich in der Kirchengemeinde engagierte und dem Chor angehörte, war sie in ihrer Freizeit hinreichend beschäftigt.

Außerdem kamen oft Gäste ins Doktorhaus, für Abwechslung war also gesorgt. Wenn die Kinder Spielgefährten mitbrachten, zum Beispiel den Maxl mitsamt dem einen oder anderen Haustier, ging es eh sehr munter zu. Dann wurden Waffeln oder Krapfen gebacken oder man rührte zur Sommerzeit roten und grünen Wackelpudding an, der dann im Gefrierfach zu Eis erstarrte.

In Anbetracht der Umtriebigkeit, die im Hause und in der Praxis herrschte, konnte natürlich jeder verstehen, dass Martin und Sabine einen entspannenden Abend wie den heutigen in vollen Zügen auskosteten.

Sie brauchten sich keine Gedanken zu machen. Die Kinder wurden vom Opa und der Zenzi betreut, außerdem schaute Tante Rika ganz bestimmt vorbei, um als »Babysitter« einzuspringen und die Rasselbande ins Bett zu bringen.

Tante Rika tauchte übrigens gern auf, wenn ihre Nichte und »der liebe Martin« außer Haus waren.

Meistens steppte aber dann der Bär erst recht, denn die Tante neigte dazu, den »lieben Kleinen« fast jeden Wunsch zu erfüllen. Dazu gehörte unter anderem, dass der Bettzipfel nicht so früh winkte. Auch Opa drückte schon mal beide Augen zu, während die Zenzi mit ihren Ermahnungen (»Es muss doch mal Ordnung herrschen, ab ins Bett!«) meistens nicht zum Zuge kam.

Passieren konnte aber nichts. Tessa und Filli wussten, wann der Spaß ein Ende hatte. Und Klein-Laura schlief eh ab acht Uhr in ihrem Bettchen, während ihre Spieluhr »Mondi« leise ein Liedchen nach dem anderen dudelte.

Mit von der Partie war Fröschli, ohne den Laura nicht zu Bett ging. In Bezug auf das grüne Stofftier zeichnete sich übrigens ein echtes Problem ab.

Bei Schwammerlsuppe und Weißwein dachte Sabine unvermittelt an dieses Problem.

»Martin«, sagte sie. »Ich war in Gedanken gerade bei den Kindern, vor allem bei unserem Mauserl. Wir müssen etwas wegen Fröschli unternehmen.«

»Aber doch nicht jetzt, Liebes. Köstlich, die Suppe! Meinst du, ich könnte noch eine zweite Portion bestellen?«

»Nein, das macht man nicht. Wir hatten Melone mit Parmaschinken, dann die Suppe und nun kommt das Hauptgericht. Wie sieht es denn aus, wenn du zwei Teller Suppe isst!«

»Wieso? Wie sieht’s denn aus?«

»Als ob du daheim nichts kriegst.«

Der Doktor lachte. »Ich mach doch nur Witze, Liebling. Suppe ist eigentlich gar nicht so mein Ding. Aber das Filet in Pfefferrahm hätte ich jetzt doch schon ganz gern. Und hernach die Limettencreme. Oder doch besser Brombeer-Sorbet? Oder beides?«

»Lauras Fröschli hat überall Löcher, man kann es nicht mehr stopfen«, warf Sabine ein. »Die Füllung kommt an einigen Stellen heraus. Ich hab mich überall erkundigt. In keinem Geschäft in der Nähe, auch nicht in Innsbruck, gibt es einen Kuschelfrosch der Marke Schmuseweich.«

»Kein Wunder. Soviel ich weiß, existiert die Firma nicht mehr«, erwiderte Dr. Burger. »Ich hab mich schon im Internet kundig gemacht. Wir könnten allerdings versuchen, jemanden zu finden, der noch so ein Plüschtier hat und es verkauft.«

»Ich will mir nicht vorstellen, was unser Mauserl anstellt, wenn Fröschli den Geist endgültig aufgibt«, seufzte Sabine. »Das Kind wird sich die Augen ausweinen.«

»Wir finden eine Lösung, Schatz. Keine Sorge. Es klappt.«

»Meinst du? Na ja. Weißt du, Martin, manchmal ist dein Optimismus schon fast überirdisch.«

»Solange es um Kuschelfrösche geht, verliere ich nicht die Fassung.«

»Und sonst?«

»Sonst auch nicht, Liebling. Ach, da kommt die Vroni mit dem Hauptgang. Wie das duftet!«