Der Bergdoktor 1896 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 1896 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

In den Raunächten rücken die Menschen in den Bergen näher zusammen. Wenn der Schneesturm um die Häuser tost, erzählt man sich Geschichten von Liebe und Leid. Und manchmal schreibt das Leben selbst dramatische Romanzen. Wie die von Nicola und dem geheimnisvollen Unbekannten, der so viel über sie zu wissen scheint.

Die junge Bäuerin kann sich keinen Reim darauf machen. Warum nur hat sie keine Ahnung, wer er ist? Und warum pocht ihr Herz in seiner Nähe so schnell, als wollte es ihm geradewegs entgegenfliegen? Sie sehnt sich nach ihm, aber ihre Gefühle dürfen keine Zukunft haben, denn Nicola ist seit zwei Jahren mit Elmar verheiratet ...

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Inhalt

Cover

Impressum

Begegnung in der Raunacht

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Anne von Sarosdy / Bastei Verlag S_Photo / shutterstock

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-5686-1

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Begegnung in der Raunacht

Ein Paar und seine unglaubliche Schicksalsgeschichte

Von Andreas Kufsteiner

In den Raunächten rücken die Menschen in den Bergen näher zusammen. Wenn der Schneesturm um die Häuser tost, erzählt man sich Geschichten von Liebe und Leid. Und manchmal schreibt das Leben selbst dramatische Romanzen. Wie die von Nicola und dem geheimnisvollen Unbekannten, der so viel über sie zu wissen scheint.

Die junge Bäuerin kann sich keinen Reim darauf machen. Warum nur hat sie keine Ahnung, wer er ist? Und warum pocht ihr Herz in seiner Nähe so schnell, als wollte es ihm geradewegs entgegenfliegen? Sie sehnt sich nach ihm, aber ihre Gefühle dürfen keine Zukunft haben, denn Nicola ist seit zwei Jahren mit Elmar verheiratet …

Die Raunächte sind eine mystische Zeit. In den zwölf Tagen und Nächten um den Jahreswechsel streift das Schicksal selbst durch die Lande. Menschen mit offenem Herzen können aus dem, was ihnen in dieser Zeit begegnet, ablesen, was sich im kommenden Jahr ereignen wird. Ideen, Träume und Wünsche können sich erfüllen. Dabei sollte man jedoch auf der Hut sein, denn in diesen Nächten sind die Geister besonders aktiv, und nicht jeder ist uns freundlich gesinnt …

Zenzi Bachhuber ließ ihr altes Tagebuch sinken und sah in die Gesichter der drei Kinder, die vor ihr saßen.

»So hat es mir meine Großmutter überliefert.«

Tessa, Filli und Klein Laura machten große Augen.

»Was sind das für Geister?«, wisperte Filli.

»Gute und böse. Man muss auf der Hut vor ihnen sein. Zum Beispiel darf man keine weiße Wäsche waschen und auf die Leine hängen, denn die Geister könnten sie mitnehmen und als zukünftiges Leichentuch für den Besitzer verwenden.«

»In unser Haus können die Geister aber net kommen, oder?«, fragte Filli und schluckte.

»Aber Filli.« Seine ältere Schwester gluckste. »Das sind nur Geschichten. Geister gibt es überhaupt net. Stimmt’s, Zenzi?«

»Ich hab jedenfalls noch keinen gesehen.« Die Wirtschafterin lächelte schelmisch.

Sie wusste, dass die Kinder unheimliche Geschichten liebten, nach denen sie sich die Zudecke bis über die Nasenspitze ziehen und wohlig gruseln konnten.

Ein kräftiger Sturm fauchte um das Haus und rüttelte an den Fensterläden, als wollte jemand herein. Im ganzen Dorf war der Strom ausgefallen. Sie hatten Kerzen angezündet und in der Küche verteilt. Das Kerzenlicht warf flackernde Schatten an die Wände.

Während draußen der Frost klirrte und Eisblumen an den Fenstern wuchsen, war es im Doktorhaus behaglich warm.

Der Bergdoktor war noch zu Hausbesuchen unterwegs, und seine Frau musste mit einer fiebrigen Erkältung das Bett hüten, deshalb kümmerte sich Zenzi um die Kinder. Nach dem Abendessen hatten sie Bratäpfel gemacht. Mit Teelichten und Geduld. Der Duft von Rosinen und Zimt hing noch in der Luft.

Die Kinder hingen an Zenzis Lippen, als sie weitererzählte.

»In den Raunächten kann man erkennen, wie das Wetter im kommenden Jahr sein wird. Jede Nacht steht für einen Monat. Die erste Nacht für den Januar, die zweite für den Februar und so weiter. Das Wetter zeigt dann die Tendenz für den dazugehörenden Monat an. Ist es freundlich und mild, kann man auf ruhiges Wetter hoffen. Fällt dagegen viel Niederschlag, muss man mit Unwettern und sogar mit Muren rechnen.«

»Und was bedeutet der Sturm heute?« Tessa deutete zum Fenster, vor dem das Weiß wirbelte, als würden sie im Inneren einer Schneekugel sitzen.

»Nun, der März wird wohl noch einmal Schnee und Kälte bringen«, wagte Zenzi eine Vorhersage.

»Au prima! Dann können wir eine Schneeballschlacht machen.«

»Meinem Rücken wäre ein zeitiges Frühjahr lieber.« Zenzi rieb sich das schmerzende Kreuz. Die Kälte bekam ihr nicht gut. Sie klebte alle paar Tage ein Wärmepflaster auf ihren Rücken, aber das reizte die Haut, machte sie rot und wund.

Draußen flammte ein weißer Blitz auf. Ein Wintergewitter!

Unwillkürlich rutschten die Kinder näher aneinander heran. Nur die kleine Laura war inzwischen eingeschlafen. Sie hatte sich auf der Bank zusammengerollt wie ein junges Kätzchen und schlief, einen Daumen im Mund.

Von draußen drang grollender Donner herein.

Filli erschauerte sichtlich.

»Hier drinnen kann uns nichts passieren.« Die Wirtschafterin zog fürsorglich die Wolldecke ein wenig höher über die Schultern der Kinder.

Alle drei hatten bereits ihre Schlafanzüge und dicke Socken an und waren bereit fürs Bett. Vorher wollten sie jedoch gern eine Geschichte hören.

Zenzis Herz wurde weit vor Zuneigung. Sie sorgte seit über vierzig Jahren für das Wohl der Familie im Doktorhaus. Und sie liebte die drei Geschwister wie ihre eigenen Enkelkinder.

Wieder zerriss ein Blitz den Winterhimmel.

»Das ist gruselig«, wisperte Filli. »Bestimmt schleicht der unheimliche Mann jetzt wieder durch das Dorf.«

»Welcher Mann denn?«

»Na der … Autsch!« Filli sah seine Schwester empört an. »Warum knuffst du mich?«

»Weil du Märchen erzählst.«

»Tu ich net.«

»Tust du doch.«

»Aber da war überhaupt niemand.«

»Freilich war da jemand.«

»Kinder, Kinder«, bremste Zenzi den kleinen Zank. »Was ist denn los? Von welchem Mann sprichst du, Filli?«

»Ich hab ihn aber gesehen. Er hat sich am Kindergarten herumgedrückt und ganz komisch geguckt.«

»Komisch? Wie denn?«

»Finster! Als würde eine dicke Gewitterwolke über ihm schweben. Und seine Augen … die waren dunkel wie Kohlen!«

Zenzi sah den Buben alarmiert an.

»Und wann war das? Wann hast du ihn gesehen?«

»Heute Nachmittag.«

»Hat er nach euch Kindern geschaut?«

»Weiß ich net. Glaub schon.«

»Und hast du den Mann gekannt?«

»Nö.« Filli schüttelte den Kopf, dass seine Strubbelhaare wippten. »Er war ganz dunkel angezogen. Wie ein Schatten.«

Seine Schwester schnaubte hörbar.

»Wie ein Schatten«, wiederholte Filli. »Ich hatte Gänsehaut. Dann hat der Gustl einen Schneeball nach mir geworfen. Da musste ich einen zurückwerfen. Als ich wieder hingeguckt habe, war der Mann verschwunden.«

»Da war aber niemand.« Tessa rollte mit den Augen. »Ich war auch da und hab niemanden gesehen.«

»Weil du ständig den Kopf mit deiner Freundin zusammensteckst. Du würdest net mal ein rosafarbenes Rentier sehen, wenn es direkt vor dir stehen würde.«

»Würde ich wohl.«

»Würdest du net.«

»Nun zankt euch net, Kinder«, begütigte Zenzi. »Wenn Filli einen Mann am Kindergarten beobachtet hat, dann glaub ich ihm. Vielleicht war es ein Urlauber, der sich verlaufen hatte und net wusste, wo er langgehen muss.«

»Oder einer der Geister, die in der Raunacht umgehen.« Filli blickte sich um, als könnte der Geist jeden Augenblick durch die Wand geschwebt kommen.

Seine Schwester blies die Wangen auf und ließ die Luft entweichen.

»So ein Schmarrn! Geister gibt es net. Wer weiß, wen du gesehen hast!«

Ja, wer weiß, ging es Zenzi durch den Kopf. Nachdenklich schaute sie aus dem Fenster und konnte nicht anders, als sich Sorgen zu machen. Was hatte der Fremde am Kindergarten zu tun gehabt? War er mit guten oder bösen Absichten gekommen?

Vorerst würde sie auf all diese Fragen wohl keine Antwort erhalten, deshalb klatschte sie in die Hände.

»Es wird Zeit fürs Bett, Kinder. Sagt Gute Nacht und dann ab nach oben.«

»Och, kannst du uns net noch eine Gruselgeschichte erzählen, Zenzi?«, bettelte Filli.

»Au ja!«, fiel seine Schwester ein.

Den bittenden Blicken der Kinder konnte die Wirtschafterin nicht widerstehen.

»Also schön«, sagte sie leise und schlang die Hände um ihren Teebecher. »Noch zehn Minuten, aber dann müsst ihr schlafen gehen. Ich werde euch die Geschichte von der verhexten Katze erzählen …«

***

Wieder nichts!

Mit brennenden Augen sank Nicola Weißbacher auf den Rand der Badewanne nieder. Der Teststreifen in ihrer Hand schien mit jedem Atemzug schwerer zu werden. Die Anzeige stand klar und deutlich da: Nicht schwanger.

Zwei Jahre Ehe – und immer noch kein Nachwuchs! Die Enttäuschung klemmte wie ein dicker Klumpen in ihrer Kehle und machte ihr das Atmen schwer. Sie hatte so gehofft, dass es in diesem Monat geklappt hatte. Ihre Brüste hatten gespannt. Und sie hatte Heißhunger auf Äpfel gehabt. Das musste doch etwas zu bedeuten haben, hatte sie gedacht.

Nicola schielte nach der Schachtel mit dem zweiten Schwangerschaftstest. Es gab die Packungen günstiger, wenn man sie im Doppelpack kaufte. Womöglich war der erste Test fehlerhaft, und sie war doch schwanger?

Nein. Nicola schüttelte entmutigt den Kopf. Sie durfte sich nichts vormachen. Das war Wunschdenken. Weiter nichts. Obwohl … ein Versuch konnte nicht schaden, oder? Die paar Euro, die sie für die Gewissheit opfern würde, hatte sie übrig. Als Köchin verdiente sie im Kindergarten zwar keine Reichtümer, aber sie kam zurecht.

Kurz entschlossen zog sie den Teststreifen hervor, riss die Schutzfolie auf und nahm die blaue Kappe ab. Anschließend hockte sie sich wieder über die Toilette und presste einige Tropfen Urin heraus.

Dann das Warten. Der Countdown zählte. Nicola presste beide Daumen zusammen. Laut Aufdruck auf der Packung war der Test zu neunundneunzig Prozent zuverlässig. Jetzt galt es …

Sie kniff die Lider zusammen und sandte ein leises Gebet zum Himmel. Bitte, lieber Gott, mein Mann und ich wünschen uns so sehr ein Baby. Es will und will einfach net klappen. Bitte, mach, dass es diesmal gut geht. Dass unsere Familie endlich, endlich komplett ist …

Sie blinzelte und spähte auf den Teststreifen.

Es war einer der modernen, die nicht nur rosa Streifen anzeigten, sondern das Ergebnis in Worten. Und die trafen die junge Köchin wie ein Tritt in die Magengrube.

Nicht schwanger.

Warum? Was mache ich nur falsch? Was?

Nicola warf die beiden Streifen fort und wischte sich die Tränen von den Wangen, aber es kamen immer neue. So beugte sie sich über das Waschbecken und wusch sich das Gesicht. Als sie aufsah, blickte ihr ein blasses Gesicht mit roten Streifen entgegen.

Große blaue Augen, in denen eine einzige Frage stand: Warum klappt es denn net? Andere Frauen scheinen so leicht schwanger zu werden. Manche wollen kein Kind und bekommen trotzdem eins. Wir hätten so gern ein Baby, aber es will sich einfach keins anmelden. Es ist uns net vergönnt …

Mitten in ihre Gedanken hinein krachte draußen polternder Donner. Nicola zuckte zusammen. Ein Wintergewitter hatten sie lange nicht mehr gehabt. Im Dorf war der Strom schon vor einer Stunde ausgefallen. Sie hatte eine Campinglampe aufgestellt, die das Badezimmer in gemütliches Licht tauchte. Die hob sie nun am Henkel hoch und ging nach nebenan ins Schlafzimmer.

Der Raum war mit Holzmöbeln im Bauernstil eingerichtet. Zarte Blüten rankten sich an den Schranktüren empor, und die Kommode war mit Schnitzereien verziert. Kerzen brannten auf dem Fensterbrett und den Nachtkasterln und erhellten den gemütlichen Raum mit den schrägen Wänden.

Ihr Mann kniete auf dem Bett und versuchte gerade, den Reißverschluss seiner Reisetasche zuzuziehen. Diese war jedoch so vollgepackt, dass er Mühe hatte, sie zu schließen.

»Du packst schon wieder?« Nicola fiel aus allen Wolken.

»Ja, ich muss nachher wieder auf Tour.«

»Was, etwa heute noch? Ich dachte, du hättest ein paar Tage frei. Wir wollten morgen Skifahren. Und du hattest vor, die Zeit zum Ausspannen zu nutzen.«

»Das stimmt, aber ich muss die Tour von Justus übernehmen. Der Chef hat gerade angerufen. Mein Kollege kann net fahren. Er liegt mit einem Infarkt in der Klinik.«

»Das wirst du auch bald, wenn du dir nie Ruhe gönnst.«

»Mach dir keine Sorgen, Liebes. Ich hab net vor, so bald den Löffel abzugeben.« Ein aufmunterndes Lächeln huschte über das Gesicht ihres Mannes. Seine Augen waren so grün wie ein Waldsee, und sie blitzten meistens unternehmungslustig. Ein verwegener Kinnbart zierte sein Kinn.

Elmar arbeitete als Fernfahrer überwiegend im Sitzen, aber das sah man seiner durchtrainierten Statur nicht an. Er ging mehrmals in der Woche ins Fitnessstudio und arbeitete an seinen Muskeln, um sich fit und gesund zu halten.

»Was ist denn mit unseren Plänen für das Wochenende?«, wandte Nicola ein.

»Die müssen wir leider verschieben. Aber der zusätzliche Auftrag bringt uns ein nettes Zusatzeinkommen. Das ist doch auch etwas, oder? Unser Haus ist noch lange net abbezahlt. Da zählt jedes Extra ganz besonders.«

»Du hast ja recht. Ich hatte mich nur auf ein paar gemeinsame Abende mit dir gefreut.« Sie seufzte leise. »Wie lange wirst du diesmal weg sein?«

»Fünf Tage. Ich werde nach Andalusien geschickt.«

»Südspanien? Ein noch weiter entfernteres Ziel hatte dein Chef wohl net in petto, was?«

»Mit dem Auto sind das zweiundzwanzig Stunden reine Fahrzeit. Plus Pausen. Mit dem Lkw werde ich zwei Tage unterwegs sein. Wenn alles gut läuft.«

»Pass auf dich auf, ja?«

»Wie immer, mein Liebling.« Seine Stimme wurde ganz rau vor Zuneigung. Er zog sie neben sich auf das Bett und küsste sie. Sein Bart kitzelte sie, und seine Hände sandten wohlige Schauer durch ihren Körper. Trotzdem war Nicolas Herz schwer.

Fünf lange Tage würde sie wieder allein sein. Allmählich sollte sie seine häufige Abwesenheit gewöhnt sein. Als Fernfahrer war ihr Mann häufig auf Achse. Das gehörte dazu. Aber er fehlte ihr jedes Mal sehr.

»Hey, was hast du denn?« Er strich ihr über die Wange. »Tränen? Ich komme doch wieder, Nicola.«

»Das ist es auch net. Ich …« Sie deutete zur Badezimmertür. »Ich hab gerade einen Test gemacht.«

»Ach, Schatzerl.« Sein Blick verdunkelte sich, als er verstand. »Wieder nichts?«

»Wieder nichts.«

»Darüber musst du net traurig sein. Dann versuchen wir es eben wieder. Dabei haben wir doch auch unseren Spaß, oder net?«

»Schon, aber ich wünschte, wir würden endlich ein Baby bekommen.«

Elmar rieb sich das bärtige Kinn.

»Tja.«

»Tja? Ist das alles, was du dazu sagst?«

»Was soll ich denn noch sagen? Das liegt leider net in meiner Hand, Nicola. Wir versuchen es so oft, wie es geht.«

»Das ist net oft genug. Du bist ständig net daheim. Im Grunde ist es kein Wunder, dass es net klappen will.«

»Das Fahren ist mein Beruf. Daran lässt sich nun mal nichts ändern.«

»Elmar, ich bin jetzt achtundzwanzig Jahre alt.« Verzweifelt sah sie ihren Mann an. »Allmählich höre ich meine biologische Uhr ticken.«

»Schmarrn. Du hast noch viel Zeit, um ein Baby zu bekommen. Schau nur mal in die Illustrierten. Manche Stars werden mit fünfzig noch schwanger.«

»Das möchte ich auf keinen Fall. Ich will jetzt Kinder haben.«

»Ich kann aber net hexen, Nicola.« Ihr Mann zog die Schultern hoch und ließ sie wieder sinken. »Lass uns darüber reden, wenn ich zurück bin, ja?«

»Ja, in Ordnung.« Sie ließ den Kopf hängen.

»Hör zu: Ich hab eben noch den Duschkopf repariert. Er tropft nimmer. Auch der Toaster ist wieder in Ordnung. Und jetzt muss ich wirklich los. Bei diesem Schneetreiben werde ich länger als sonst brauchen. Wir sehen uns dann in ein paar Tagen.«

»Melde dich von unterwegs, ja?«