Der Bergdoktor 1956 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 1956 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

Wir pfeifen auf eure Ratschläge!
Warum Thorsten und Rebecca glaubten, alles besser zu wissen

Rebecca und Thorsten haben sich auf den ersten Blick ineinander verliebt. Doch ob es eine Liebe für die Ewigkeit ist, das wissen die beiden selbst nicht so genau. Ohne auf ihre Mitmenschen zu hören, die diesen Schritt allesamt nicht gutheißen, beschließen Rebecca und Thorsten, für ein paar Monate ins Zillertal zu ziehen. Fernab von ihrer Heimatstadt Salzburg und nur auf sich allein gestellt, hoffen die beiden, herauszufinden, ob ihre Liebe eine Zukunft hat.
Während Rebecca das Leben im beschaulichen St. Christoph in vollen Zügen genießt, fühlt sich der Rechtsanwalt Thorsten zunehmend unwohl in der ländlichen Umgebung. Und so kommt es, dass er auch Rebecca gegenüber immer gereizter wird. War ihr Vorhaben tatsächlich keine gute Idee?

Drum prüfe, wer sich ewig bindet ... Unter diesem Motto steht Band 1956 der beliebten Bastei-Serie "Der Bergdoktor".

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Seitenzahl: 112

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhalt

Cover

Impressum

Wir pfeifen auf eure Ratschläge!

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Michael Wolf

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-7581-7

www.bastei-entertainment.de

Wir pfeifen auf eure Ratschläge!

Warum Thorsten und Rebecca glaubten, alles besser zu wissen

Von Andreas Kufsteiner

Rebecca und Thorsten haben sich auf den ersten Blick ineinander verliebt. Doch ob es eine Liebe für die Ewigkeit ist, das wissen die beiden selbst nicht so genau. Ohne auf ihre Mitmenschen zu hören, die diesen Schritt allesamt nicht gutheißen, beschließen Rebecca und Thorsten, für ein paar Monate ins Zillertal zu ziehen. Fernab von ihrer Heimatstadt Salzburg und nur auf sich allein gestellt, hoffen die beiden, herauszufinden, ob ihre Liebe eine Zukunft hat.

Während Rebecca das Leben im beschaulichen St. Christoph in vollen Zügen genießt, fühlt sich der Rechtsanwalt Thorsten zunehmend unwohl in der ländlichen Umgebung. Und so kommt es, dass er auch Rebecca gegenüber immer gereizter wird. War ihr Vorhaben tatsächlich keine gute Idee?

In den Salzburger Parks und Gärten ließ der Frühling schon grüßen. Die Zeit der Schneeglöckchen war bereits vorbei. Jetzt, in den ersten Märztagen, hatten in den Gärten und Parkanlagen die Krokusse ihren großen Auftritt.

Gelbe, weiße und lila Blütenteppiche erfreuten jeden, der sich Zeit für einen Spaziergang nahm. An diesen ersten, milden Tagen nach dem Winter strahlte die wunderschöne Mozartstadt Salzburg einen ganz besonderen Charme aus.

Bevor Thorsten und Rebecca ihr geplantes Abenteuer begannen, schlenderten sie noch einmal Hand in Hand durch die Altstadt und sahen sich in der Getreidegasse um. In den vielen Läden war alles vertreten: von originell und antiquarisch bis hin zu luxuriösen Designer-Artikeln, man konnte immer etwas entdecken.

Auch heute, an einem ganz normalen Mittwoch, herrschte reger Betrieb vor dem Haus Nummer neun, in dem Wolfgang Amadeus Mozart im Jahr 1756 das Licht der Welt erblickt hatte. Inzwischen gab es dort vier dauerhafte Ausstellungen, die viele Besucher aus aller Welt anlockten. Aber wahrscheinlich war es in erster Linie der überall spürbare »Hauch« der Geschichte, der Salzburg so liebenswert und unwiderstehlich machte.

Noch einmal durch den Mirabellgarten schlendern, die ganze Schönheit der großartigen Schlossanlage in sich aufnehmen, im kleinen Café an der Salzachschleife die berühmten Salzburger Nockerln essen, die hier mit viel Liebe zubereitet wurden … es war wie ein Lebewohl für immer.

Aber davon konnte keine Rede sein! Das junge Paar plante durchaus keine Reise über den großen Teich oder ins ferne Australien. Es stand auch noch gar nicht fest, über welchen Zeitraum hinweg die beiden ihrer Heimatstadt den Rücken kehren würden.

Nun ja, eine gewisse Zeit war abgemacht, einige Wochen auf alle Fälle, am besten sogar bis über den Sommer hinaus, je nachdem, wie lange sie brauchen würden, um sich über ihre gemeinsame Zukunft einig zu werden. Nichts war momentan wichtiger als die Entscheidung, ob und wie es mit ihnen weitergehen würde.

Sogar Thorstens Tätigkeit in der Anwaltskanzlei seines Vaters wurde vorerst auf Eis gelegt, und Rebecca verschob die Gründung ihrer privaten Kindergruppe »Amselnest« ebenfalls. Als Erzieherin für Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen im Alter von drei bis sechs Jahren hatte sie bereits ihr Bestes gegeben, allerdings in einer großen städtischen Einrichtung.

Das »Amselnest« musste also noch warten. Sobald Rebecca wusste, dass Thorsten und sie wirklich zusammenbleiben würden, würde es an die Verwirklichung ihrer Pläne gehen.

Es hatte keinen Sinn, zum jetzigen Zeitpunkt das Thema Hochzeit anzuschneiden. Thorsten dachte genauso, das wusste Rebecca. Sonst hätte er sich nicht damit einverstanden erklärt, mit ihr gemeinsam für einige Zeit in einem Dorf im Zillertal zu leben – und auch zu arbeiten!

Denn wie hatte es in der Internet-Anzeige der Familie Fehlinger aus St. Christoph gestanden?

Wir – Marie und Franz Fehlinger mit Sohn Bastian, 14, und Hund Zacherl,3 – suchen junge und fröhliche Mieter für unser kleines Zuhäusl direkt neben unserem schönen Bauernhof in St. Christoph, gerne ein Pärchen. Wir vermieten auch auf Zeit.

Über die Miete können wir jederzeit reden, sie soll nur ein Unkostenbeitrag für Strom und Wasser sein. Wir wünschen uns nämlich dringend, dass wir zwei nette Leute auf unseren Hof holen können, die uns bei unseren täglichen Pflichten unterstützen. Nicht den ganzen Tag, aber es gibt bei uns immer genug zu tun.

Unser langjähriger treuer Helfer Ferdl muss ab sofort für ein halbes Jahr seinem erkrankten Bruder auf dessen Hof in Bayern zur Seite stehen. Unsere Hauserin kann derzeit auch nicht jeden Tag zu uns kommen. Wir benötigen also Hilfe!

Über Langeweile können wir nicht klagen, dafür genießen wir unsere Freizeit nach getaner Arbeit umso mehr. Und wir fühlen uns rundum wohl auf unserem Tiroler Bauernhof!

Vorkenntnisse sind übrigens nicht nötig, man kann alles lernen. Niemand muss perfekt sein, das erwarten wir nicht. Auch wir machen Fehler.

Unser Antonius-Hof liegt sehr idyllisch in St. Christoph, gar nicht weit vom wunderschönen Kuckuckssee entfernt. Es gibt viele Möglichkeiten, unser idyllisches Tal zu erkunden oder an Veranstaltungen teilzunehmen.

Das Zuhäusl hat eine Stube mit einem echten Kachelofen, ein Schlafzimmer, ein Kammerl, ein Bad und eine kleine Küche. Eine Veranda gehört auch dazu. Man schaut auf die wunderschöne Streuobstwiese und aufs Gebirge. Wir haben besonders viele Apfelbäume auf der Wiese, daher wird das Häusl von jeher Apfelhäusl genannt.

Wer hat Interesse daran, eine Weile bei uns zu leben? Bitte meldet euch! Es ist uns auch sehr daran gelegen, dass unser gemütliches Zuhäusl nicht leer steht.

Eure Familie Fehlinger vom Antonius-Hof in St. Christoph

Das ist es, hatte Rebecca gedacht. Großartig, genau dorthin müssen wir für ein Weilchen umziehen!

Thorsten war zuerst skeptisch gewesen, aber dann hatte er doch eingewilligt.

»Ich denke, es ist richtig, wenn wir mit dieser Familie in Kontakt treten«, hatte er gemeint. »Es sind anscheinend nette Leute. Also, Thorsten Kettler und Rebecca Straubner lassen Salzburg hinter sich und wohnen vielleicht bald in einem Bergdorf im Zillertal.«

Nun saßen die beiden in dem kleinen Café an der Salzach, das schon oft ihr Treffpunkt gewesen war. Das Auto stand vollgepackt in einem Parkhaus ganz in der Nähe. Sie mussten nur noch einsteigen und losfahren.

Ein wenig Skepsis machte sich nun doch breit, zumindest bei Thorsten, dessen praktischer und stets analysierender Verstand immer das Für und Wider prüfte. Ahnungen oder vagen Empfindungen traute er nicht, man verhaspelte und verirrte sich allzu häufig im Dickicht der Gefühle, wenn man nur auf seinen Bauch hörte.

Nein, so lief das bei ihm nicht. Es musste immer eine gewisse Logik vorhanden sein, eine klare Linie.

Thorsten ging stets auf Nummer sicher. Das lag vielleicht auch an seinem Beruf. Er war mit seinen erst zweiunddreißig Jahren bereits einer der besten Anwälte in der Stadt.

Als Jurist konnte man sich Gefühlsduseleien nicht leisten. Vielleicht im Privatleben, aber auch da sollte man besser auf dem Boden der Tatsachen bleiben.

Thorstens Vater wartete darauf, dass sein Sohn zusammen mit einem jungen Kollegen voll in die Kanzlei einstieg, damit er sich nach vielen erfolgreichen Jahren mit gutem Gewissen zur Ruhe setzen konnte.

Aber Thorsten, dieser Dickkopf, ließ sich ja nicht von dem Vorhaben abbringen, seine Beziehung zu Rebecca auf den Prüfstand zu stellen – und umgekehrt!

»Haben deine Eltern noch etwas gesagt, Nüsslein?«, fragte der »Dickkopf« jetzt.

Rebecca ließ nachdenklich ein Stückchen Würfelzucker in ihrem Kaffee untergehen. Von den Salzburger Nockerln war nichts mehr übrig. Schade.

Welche Süßspeisen aß man eigentlich in Tirol? Wahrscheinlich Strudel jeder Art. Nockerln passten leider nicht in ein Bergdorf. Aber das musste ja auch nicht sein.

»Meine Eltern«, murmelte sie. »Das war noch ein harter Brocken. Vater meinte, er hätte uns vier Wochen Malediven bezahlt, wenn wir diesen Blödsinn mit der Auszeit im Zillertal ein für alle Mal vergessen hätten.«

»Und deine Mutter?«, hakte Thorsten nach.

»Die ist in Tränen ausgebrochen. Sie kann es einfach nicht verstehen, dass wir nicht schon in diesem Mai heiraten, sondern dass wir ein Problem haben. Ich wollte den beiden noch mal genau erklären, dass wir in St. Christoph so eine Art Paartherapie machen. Aber meine Eltern sind sehr ärgerlich geworden und wollten von diesem ›Schwachsinn‹ nichts mehr hören.«

»Was denn für ein Schwachsinn?«, fragte Thorsten irritiert.

»Eine Paartherapie, das fanden sie entsetzlich«, erklärte Rebecca. »In ihren Augen ist das neumodischer Quatsch. ›Wir haben uns immer wieder zusammengerauft, deine Mutter und ich. Wir mussten nicht ins Gebirge fahren und uns prüfen‹, hat sich mein Vater ereifert.«

»Tja, so ähnlich denken meine Eltern auch.« Thorsten seufzte. »Sie haben mich mit Ratschlägen überhäuft, aber auf keinen Fall sollten wir in dieses Bergdorf fahren! ›So etwas Lächerliches, das macht eure Beziehung doch kaputt‹, hat meine Mutter erklärt. Mein Vater wollte schließlich wissen, wer denn unser Therapeut sei, wenn schon von einer Paartherapie die Rede sei. Da musste ich passen.«

»Wir sind unsere eigenen Therapeuten. Weil wir herausfinden müssen, ob wir wirklich zueinanderpassen, ob wir heiraten wollen oder nicht.« Rebecca seufzte. »Die Berge und die Natur werden uns vielleicht auf die Sprünge helfen.«

»Andere Leute, die vielleicht ähnliche Probleme haben wie wir, setzen sich in einen alten VW-Bus und gondeln dann Wochen oder Monate durch die Gegend. Sie hocken ständig zusammen und müssen miteinander zurechtkommen. Entweder es klappt, dann sind sie ehetauglich und werden richtig glücklich miteinander. Oder es klappt nicht, und sie wollen schließlich nur noch weg.«

»Das heißt dann, sie können tun, was sie wollen, aber auf keinen Fall den feierlichen Bund der Ehe eingehen.«

»Du hast es auf den Punkt gebracht, Nüsslein.«

Thorsten lachte, weil Rebecca das Gesicht verzog. Sie mochte es nicht besonders, wenn er sie »Nüsslein« nannte.

Dieser Kosename war ihm eingefallen, weil sie mit Vorliebe Nüsse jeder Art knabberte und immer eine Tüte mit Studentenfutter in der Tasche hatte. Er fand den Namen »Nüsslein« doppelt passend, seitdem er auf ihrem dunkelbraunen Haar eines Tages ein paar haselnussfarbenen Strähnen mit einem leichten Goldschimmer entdeckt hatte.

Entzückend! Rebecca, das Nüsslein und zuweilen auch eine harte Nuss, wenn sie von ihren Ideen nicht abweichen wollte. Sie nervte ihn ab und zu gewaltig, auch wenn sie andererseits so süß war.

»Ich bin keine Nuss und auch kein Nüsslein«, wehrte sie sich manchmal.

Aber er blieb dabei. Andere Mädchen mochten es, wenn ihr Liebster sich einen Kosenamen ausdachte. Was hatte Rebecca gegen »Nüsslein«?

Ihre Rache? »Nick« oder sogar »Nickerl« sagte sie gelegentlich zu ihm. Und das nur, weil er hin und wieder über schwierige Rechtsfälle nachdachte und dann nur noch nickte, wenn sie auf ihn einredete.

»Immer wackelst du mit dem Kopf, du bist der Nick-Nack-Mann.« Das hatte er sich schon mehrmals anhören müssen. Lächerlich fand er das, einfach nur kindisch. Und »Nickerl« klang albern! Aber »Nüsslein« war ja auch nicht unbedingt sehr einfallsreich …

Es machte ihm freilich nicht wirklich etwas aus, dass sie ihn wegen seiner Angewohnheit verspottete. Sie wollte ihn ja nur ein bisschen damit ärgern.

Thorsten vermutete, dass Rebecca sich nichts von ihm gefallen lassen wollte. Deswegen war sie ab und zu ein bisschen kratzbürstig oder schnippisch.

Eine Kratzbürste war ganz und gar nicht das, wonach der junge Anwalt sich sehnte, wenn er abends seine Akten zur Seite schob und sich entspannen wollte.

Rebecca konnte aber auch sehr zärtlich sein, ein richtiges Schmusekatzerl. Dann entschädigte sie ihn für alles, und sie vergaßen beide ihre Probleme, um auf einer rosaroten Wolke immer höher zu schweben.

Das kam aber nur in gewissen Situationen vor, die niemanden etwas angingen …

***

Mittlerweile gab es Zweifel und Ungewissheit in der Beziehung von Thorsten und Rebecca, obwohl sie anfangs – vor einem Jahr – niemals geglaubt hätten, sich jemals wieder zu trennen.

Ihre Liebe hatte ganz romantisch während einer Stadtrundfahrt durch die schöne Stadt Prag begonnen. Dabei hatten sie zu ihrer großen Freude festgestellt, dass sie beide im gleichen Hotel abgestiegen waren. Zwei Salzburger in der Goldenen Stadt, wie Prag auch genannt wurde, die vom ersten Moment an ein bisschen ineinander verliebt gewesen waren, das hatte sich wunderbar angefühlt.

Es waren herrlich beschwingte Wochen und Monaten gefolgt und im letzten September zwei sonnige Urlaubswochen auf der Liebesinsel Capri. Danach waren die zwei jedoch vom Alltag förmlich überrollt worden: Thorsten mit seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt, die jeden Tag seine volle Konzentration erforderte, Rebecca in der Verantwortung für bedauernswerte Kinder, denen daheim Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit fehlten.

Die gemeinsame Zeit war knapp geworden, nur noch selten waren vertrauensvolle Gespräche möglich gewesen, jede Stunde Zweisamkeit und Zärtlichkeit hatten sie einplanen müssen. Und dann war der Punkt gekommen, an dem sie gewusst hatten, dass sie tief in einer Krise steckten.

Was tut man in so einer Situation?

Entweder aufgeben oder um die Liebe kämpfen, vielleicht sogar zu der Erkenntnis kommen, dass man gar nicht wirklich zueinanderpasst …

Ganz viel gemeinsame Zeit war das Wichtigste und nicht nur der flüchtige Kuss zwischen Tür und Angel, wenn die Zeiger der Uhr mal wieder unaufhaltsam vorwärtsrückten.

Nun stand es also unwiderruflich fest, dass Thorsten und Rebecca in einer anderen, fremden Umgebung testen wollten, ob sie sich überhaupt noch liebten – und zwar so sehr, dass sie vielleicht Ende des Jahres doch noch aus voller Überzeugung heiraten konnten.

Aber was, wenn sie ihre Liebe nicht retten konnten, wenn der gemeinsame Nenner fehlte? Wohin führte sie der Weg, wenn sie sich Lebewohl sagen mussten, weil es nicht anders ging?

Sie hatten beide noch nie mehr als eine Woche in den Bergen verbracht, schon gar nicht mitten im Gebirge – noch dazu in einem Dorf, das wegen seiner wildromantischen, hochalpinen Lage außergewöhnlich war. Was sie erwartete, wussten sie noch nicht, sie wollten sich überraschen lassen.