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Carolin? Die hat Talent und wird mal richtig berühmt! Das dachten früher viele in St. Christoph. Mit einem Herz voller Träume hat Carolin Spengler ihr Heimatdorf verlassen und ist nach Berlin gezogen. Gegen den Willen ihres Vaters, der sie daheim auf dem Hof halten wollte.
Es kam zum Bruch. Carolin war fest entschlossen, etwas aus sich zu machen und ihrer Familie zu beweisen, dass sie es als Musikerin schaffen kann. Fünf Jahre später scheint ihr Glück zum Greifen nah zu sein. Doch an dem Abend, an dem sie ihren Freund mitteilt, dass sie schwanger ist, gerät alles aus den Fugen. Lorenz denkt weder an eine Familie noch an eine Zukunft mit ihr. Er wirft sie aus seiner Wohnung - und aus seinem Orchester!
Carolin steht vor dem Nichts! Reumütig kehrt sie nach Hause zurück ...
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2021
Cover
Reumütige Rückkehr nach Hause
Vorschau
Impressum
Reumütige Rückkehr nach Hause
Als sie Hilfe brauchte, gab es nur einen Weg
Von Andreas Kufsteiner
Carolin? Die hat Talent und wird mal richtig berühmt! Das dachten früher viele in St. Christoph. Mit einem Herz voller Träume hat Carolin Spengler ihr Heimatdorf verlassen und ist nach Berlin gezogen. Gegen den Willen ihres Vaters, der sie daheim auf dem Hof halten wollte.
Es kam zum Bruch. Carolin war fest entschlossen, etwas aus sich zu machen und ihrer Familie zu beweisen, dass sie es als Musikerin schaffen kann. Fünf Jahre später scheint ihr Glück zum Greifen nah zu sein. Doch an dem Abend, an dem sie ihrem Freund mitteilt, dass sie schwanger ist, gerät alles aus den Fugen. Lorenz denkt weder an eine Familie noch an eine Zukunft mit ihr. Er wirft sie aus seiner Wohnung – und aus seinem Orchester!
Carolin steht vor dem Nichts! Reumütig kehrt sie nach Hause zurück ...
Carolin ignorierte den bitterkalten Wind und hastete den Pfad hinauf, den ihr Vater mit der Schneeschaufel frei geschippt hatte. Links und rechts türmte sich der Schnee so hoch, dass sie mit ihren neun Jahren kaum darüber schauen konnte.
Sie lief so schnell, dass sie unter ihrer Wollmütze zu schwitzen begann. Ihr langer blonder Zopf baumelte auf dem Rücken und wippte bei jedem Schritt.
Gleich, gleich musste die Einfahrt zum Hof kommen.
Gleich war sie daheim.
Hoffentlich noch rechtzeitig!
Auf einer Anhöhe zu ihrer Linken ragte das Schlössl in den Abendhimmel. Mit seinen verwinkelten Räumen und Türmen war es ein Wahrzeichen ihres Heimatdorfes und wurde in jedem Reiseführer lobend erwähnt. Die hell erleuchteten Fenster wirkten warm und einladend. Der Park schlummerte unter einer dicken Schneedecke dem Frühling entgegen. Carolin liebte das Schlössl und träumte davon, eines Tages in den hohen, lichtvollen Räumen ihrem Traumprinzen zu begegnen ...
Plötzlich zog es ihr auf dem vereisten Boden die Füße weg. Sie rutschte aus, stürzte rücklings hin und landete unsanft auf ihrem Hosenboden.
»Autsch!«
Vor Schmerz schossen ihr Tränen in die Augen, aber sie stemmte sich rasch wieder hoch und humpelte weiter.
Sie wollte nicht zu spät kommen. Nein, sie durfte nicht zu spät kommen!
Es begann wieder zu schneien. Dicke Flocken wirbelten vom Himmel. Vom nahen Kirchturm wehten sechs Glockenschläge heran. Schnee knirschte unter ihren Stiefeln. Carolin stürmte durch das offen stehende Hoftor, und eine bange Furcht schnürte ihr das Herz zusammen.
Vor einer halben Stunde noch hatte sie über den Rechenaufgaben mit ihrer besten Freundin gesessen.
Na gut, Carolin hatte Schulaufgaben gemacht. Leni hatte derweil versucht, ihrer Katze beizubringen, einen der Pantoffel ihrer Nachbarin zu stibitzen, die diese immer zum Lüften vor ihre Haustür stellte. Leni liebte solche Streiche.
Carolins Vater prophezeite, dass Leni im Gefängnis enden würde, wenn sie erst erwachsen war, aber das glaubte Carolin nicht. Ihre Freundin mochte ein Wildfang sein, aber sie hatte ein gutes Herz.
Dem Tim aus ihrer Klasse gab sie immer die Hälfte ihres Pausenbrotes ab, wenn er keines von daheim mitbekommen hatte. Manchmal auch das ganze. Leni hatte es nicht leicht, seitdem ihre Mutter gestorben war. Sie versteckte es hinter ihrer vorlauten Art, aber Carolin kannte sie zu gut, um sich davon täuschen zu lassen.
Sie hatte gerade an den verflixten Rechenaufgaben getüftelt, als ihr Vater angerufen hatte. Sie sollte gleich alles stehen und liegen lassen und nach Hause kommen.
Seine Stimme klang normalerweise immer wie dumpfes Gewittergrollen.
An diesem Abend aber hatte er sich anders angehört. Dumpf, als würde er vom Grund des Ziehbrunnens aus anrufen. In Carolins Magen grummelte es wie an Weihnachten, als sie bei der Schulaufführung das Lied zur Eröffnung hatte spielen sollen.
Auweia, war ihr da flau gewesen. Fast so schlimm wie jetzt.
Ihr Vater hatte kein Wort darüber verloren, warum er unbedingt wollte, dass sie heimkam. Aber sie konnte es sich schon denken: wegen der Großmutter.
Carolins Herz schlug so wild in ihrer Brust, dass es beinahe wehtat. Großmama wurde schon lange immer schwächer. Früher hatte sie von früh bis spät gewerkelt und dabei gesungen. Dafür reichte ihre Luft schon lange nicht mehr.
Der Doktor sagte, sie hätte es am Herzen, aber das konnte sich Carolin nicht vorstellen. Das Herz ihrer Großmama war riesengroß. Wie konnte es krank sein?
Sie duftete immer nach Äpfeln und Kuchen. Wenn Carolin traurig war, strich sie ihr über den Kopf und sprach leise mit ihr, bis der Kummer schrumpfte.
Die Großmutter kannte auch die schönsten Geschichten. Von Berggeistern und Schmugglern, die in alten Zeiten über die Berge gezogen und den Gendarmen so manches Mal ein Schnippchen geschlagen hatten. Carolin konnte nicht genug bekommen von ihren Erzählungen.
Und Großmama liebte Musik.
Genauso sehr wie Carolin.
Sie hörte mit ihr Stücke, von denen Papa sagte, Carolin wäre noch zu jung dafür.
Großmama schaute ihn dann immer streng an und sagte: »Für etwas Schönes ist man nie zu jung oder zu alt.«
Dagegen wusste Papa nichts einzuwenden.
Und Carolin liebte die Musik, die Großmama ihr vorspielte. Es war, als könnte sie die Arme ausbreiten und fliegen, wenn sie zuhörte. Höher als die Schwalben, die im Frühjahr immer ihre Nester unter dem Dach des Stalls bauten.
Eine eisige Windbö fauchte von Norden heran und blies Carolin geradewegs ins Gesicht, als sie auf ihr Elternhaus zustürmte.
Der Bauernhof wurde seit mehr als hundertfünfzig Jahren von ihrer Familie bewirtschaftet. Im Lauf der Zeit war das Wohnhaus mehrmals umgebaut worden, Anbauten waren dazugekommen, anderes abgerissen worden. Das Haus war mit seinen Bewohnern gewachsen.
Hinter dem Stall und der Weide begann der Krähenwald, der jetzt tief verschneit war. Die Wipfel bogen sich unter der weißen Last. Carolin brachte mit ihrem Vater jede Woche Heu und anderes Futter zu der Raufe, die am Waldrand stand. Rehe konnten sich dort stärken. Carolin liebte es, das Wild vom Fenster ihrer Kammer aus zu beobachten.
Auf der anderen Seite des Hofes führte die Bergstraße hinunter ins Dorf. Dort scharten sich weitere Bauernhöfe um die kleine, weiße Kirche. Carolins Schule stand am Ufer des Mühlbachs. Wenn sie genau hinschaute, konnte sie den Rauch sehen, der sich aus dem Schornstein ringelte.
Sie wirbelte herum und strebte mit langen Schritten auf ihr Elternhaus zu.
Dicke Eiszapfen wuchsen an der Regenrinne herab. Auf dem Dach türmte sich der Schnee. Papa sah das gar nicht gern. Er bangte dann immer um das Dach.
Die Kälte hielt sich hartnäckig in diesem Jahr. Der Winter mochte noch nicht gehen und der Frühling noch nicht kommen.
***
Carolin sprang die drei Stufen zur Haustür hinauf, stieß sie auf und hörte aus der oberen Etage Stimmen. Flink streifte sie ihre Stiefel ab und wirbelte die Treppe hinauf. Wie sie es sich schon gedacht hatte, war die Tür zum Zimmer ihrer Großmutter nur angelehnt.
Carolin schob sie ein Stück weiter auf und spähte hindurch.
Der Anblick traf sie wie ein Tritt von Nepomuk, ihrem Pony.
Die Großmutter lag im Bett und hielt die Augen geschlossen. Ihr Atem kam schwer und rasselnd. Es hörte sich an, als wäre etwas in ihrer Brust locker und müsste festgeschraubt werden.
Ihre Eltern standen neben dem Bett. Mamas Augen waren gerötet und voller Tränen.
Bang machte Carolin einen Schritt auf das Bett zu.
»Großmama?«, flüsterte sie.
Da schlug die Großmutter die Augen auf, und ein gütiges Lächeln huschte über ihr faltiges Gesicht.
»Mein ... kleiner Liebling«, stieß sie mühsam hervor. »Ich möchte dir ... noch etwas sagen.«
Sie streckte eine zittrige Hand aus, strich Carolin über den Kopf, wie sie es immer tat, wenn sie ihre Enkelin trösten wollte. Und dabei lächelte sie auch so lieb wie immer. Das Rasseln in ihrer Brust schien aber schlimmer als sonst zu sein.
»Großmama?« Carolins Unterlippe zitterte.
»Ist schon gut, Engelchen. Es ist in Ordnung. Ich gehe jetzt heim. Und du ... bewahre dir dein gutes Herz, mein Liebling.«
Carolin wollte etwas sagen, aber sie konnte es nicht. Kein Wort brachte sie hervor.
»Halte an deinen Träumen fest, mein kleiner Liebling ... Lass sie dir von niemandem ausreden. In dir schlummert ein großes Talent. Du ...« Die Großmutter stockte und hustete bellend.
»Später, Mutter«, mahnte Quirin Spengler. »Du musst dich ausruhen.«
Ein mattes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
»Da ... Carolin ...« Die Großmutter hielt etwas zwischen ihren Fingern, das sie nun in Carolins Hand legte. Es war eine Kette mit einem silbernen Anhänger: einer Harfe. »Mein Vater hat sie mir geschenkt, nun soll sie dir gehören. Genauso ... wie mein Instrument.«
»Mutter!« Quirin fuhr hoch. »Das kann nicht dein Ernst sein. Carolin ist viel zu jung dafür.«
»Sie wird daran wachsen.«
Die Großmutter blickte zu dem Instrument in der Ecke. Es war eine wunderschöne Harfe. Das Holz war mit Blüten bemalt und dunkel von den Jahren, aber Carolin wusste, dass das Instrument so wundervoll klang, als wäre es gerade im Himmel gefertigt worden.
»Sie soll dir gehören.«
»Nicht ...« Carolin schüttelte abwehrend den Kopf. »Es ist deine Harfe ... deine.«
»Ich brauche sie nicht mehr. Sie hat ... mich gut begleitet. Nun soll sie dich in die Zukunft führen.« Die Großmutter hustete wieder. »Spiel für mich, Engelchen.«
»Ich ... kann nicht«, wisperte Carolin.
»Bitte, mein kleiner Liebling. Ich weiß, dass du es kannst.«
Carolin wurde das Herz schwer wie Blei.
»Lass sie, Mutter«, mahnte Quirin. »Setz ihr keine Flausen in den Kopf.«
»Es liegt ihr im Blut. Wie mir damals. Du kannst nichts daran ändern, Quirin.«
Der Bauer stieß einen grollenden Laut aus.
Carolin tappte auf wackeligen Knien zu der Harfe hinüber, nahm auf dem Schemel Platz und rückte ihn zurück. Dann streckte sie die Arme aus, strich bedächtig über die Saiten und holte tief Luft.
Vorsichtig begann sie zu spielen. Eine schlichte Melodie, die die Großmutter ihr beigebracht hat. Es war ein Schlaflied. Sie zupfte und strich über die Saiten, und bald drangen die Töne unter ihren Fingern hervor, hell und rein wie frisches Quellwasser. Sie verschmolzen zu einer Melodie, die das Herz und den Kopf frei machte.
Carolin schloss die Augen und verlor sich in der Musik.
Erst, als das Lied zu Ende war, blickte sie wieder auf.
Die Großmutter lag friedlich in ihrem Bett, ein Lächeln auf den Lippen. Es dauerte einen Augenblick, bis Carolin aufging, dass sich etwas verändert hatte: Ihr Atem rasselte nicht mehr.
Carolin riss die Augen weit auf. Dann sprang sie auf, warf sich über das Bett und umschlang ihre Großmutter.
Nein! Oh, bitte! Nein!
Sie weinte und weinte.
»Ist sie ...«, hörte sie die Stimme ihrer Mutter, die sogleich wieder verstummte.
Ihr Vater stieß einen Laut aus, der halb Grollen halb Schluchzen war. Dann trat er hinter Carolin und legte ihr eine schwere Hand auf die Schulter. Er war bei ihr, als ihre Welt zusammenbrach ...
***
Achtzehn Jahre und ein paar Monate später ...
Diese verflixten Mücken!
Carolin wedelte ungeduldig mit der Hand an ihrem Ohr. Die Kerzen zogen die Störenfriede an, dabei sollte an diesem Abend doch alles perfekt sein!
Prüfend ließ sie den Blick über den liebevoll gedeckten Tisch auf der Terrasse schweifen: Das von Hand bemalte Steingut-Geschirr hatten Lorenz und sie in ihrem ersten gemeinsamen Urlaub in Griechenland gekauft. Die Weingläser waren ein Geschenk seiner Kollegen zu seinem fünfunddreißigsten Geburtstag gewesen, und die Kerzen hatte sie in dem süßen Geschenkeladen neben dem Opernhaus entdeckt und sofort gewusst, dass die für einen besonderen Anlass perfekt waren.
Ihr Herz klopfte heftig, als sie leicht nickte.
Das Abendessen stand im Ofen und verbreitete seinen wunderbaren Duft bis hier heraus. Ja, es war alles bereit. Lorenz konnte heimkommen.
Dieser Augustabend war wunderbar mild. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont im Westen zu, und die Dämmerung legte sich wie ein zartes Tuch über die Stadt. Obwohl sie am Rand von Berlin lebten, riss das ständige Rauschen des Verkehrs im Hintergrund nie ab.
Carolin hatte sich mittlerweile so daran gewöhnt, dass sie es schon gar nicht mehr wahrnahm. Vögel zwitscherten im Vorgarten des Mietshauses, in dem Lorenz die Dachgeschosswohnung gekauft hatte. Carolin war vor einem halben Jahr zu ihm gezogen. Auf den Tag genau achtzehn Jahre nach dem Verlust ihrer Großmutter, die sie bis heute schmerzlich vermisste.
Großmama hätte sich für mich gefreut, dass ich den Sprung in die große Stadt geschafft habe, dachte sie. Oh, ich wünschte, ich könnte ihr von den Veränderungen erzählen, die demnächst in meinem Leben anstehen ...
Sie sandte einen Blick zum Himmel und warf eine Kusshand nach oben.
Du fehlst mir so, Großmama.
Schon wieder sirrte eine Mücke um ihren Kopf, aber Carolin beschloss, sich diesen Abend nicht davon vermiesen zu lassen. Gleich würde ihr Liebster von seiner Besprechung heimkommen, dann würden sie schön essen, und sie würde ihm von dem Geschenk erzählen, das ihnen beiden gemacht worden war.
Die Vorfreude kribbelte auf ihrer Haut, als würden Schmetterlinge sie mit ihren Flügeln streifen. Sie trat an das Geländer der Terrasse und ließ den Blick über den Garten und die grünen Baumwipfel schweifen. Ein Flugzeug zog mit blinkenden Lichtern am Himmel südwärts. In der Ferne zeichneten sich die Umrisse des Fernsehturms ab.
Wie anders das Leben hier war als in ihrem Heimatdorf ...
Tief atmete sie aus.
Acht Jahre war es her, seit sie ihr Dorf verlassen hatte, um in Berlin Musik zu studieren. Mit der Harfe ihrer Großmutter hatte es begonnen. Damals war etwas in ihr ausgelöst worden, das bis zum heutigen Tag anhielt. Die Musik war ihr Leben.
Ihr Vater konnte ihr nicht verzeihen, dass sie den Hof verlassen hatte. Für ihn war das ein Verrat an der Familie.
»Wir sind Bauern, das ist unsere Bestimmung. Diese Zupferei sind nur Flausen«, hatte er ihr immer vorgehalten. »Auf die Nase wirst du fallen, das ist mal sicher.«
Es war zum Bruch gekommen, denn Carolin konnte und wollte nicht von ihren Träumen ablassen. Mit ihrer Mutter schrieb sie sich regelmäßig und telefonierte mindestens ein Mal in der Woche, aber ihr Vater ging nie ran, wenn sie anrief. Er schrieb auch nicht, selbst dann nicht, wenn sie ihm Nachrichten schrieb.
Als gäbe es mich gar nimmer, dachte sie traurig. Ich wünsche mir so sehr, dass er versteht, dass mir die Musik so viel bedeutet wie ihm der Hof. Ob die Neuigkeit ihn versöhnen wird?
Versonnen legte sie eine Hand auf ihren noch flachen Bauch. Schon seit Tagen hatte sie einen leisen Verdacht, und so war sie heute in der Drogerie gewesen und hatte sich nach Schwangerschaftstests umgeschaut. Weil sie sich nicht entscheiden konnte und ganz sicher sein wollte, hatte sie gleich drei gekauft. Und alle drei hatten ein und dasselbe Ergebnis angezeigt: Schwanger!
Carolins Herz machte einen glückseligen Satz. Lorenz und sie würden ein Baby bekommen! Das war noch nicht geplant gewesen, beileibe nicht. Sie war noch neu im Orchester und wollte sich eigentlich erst ein paar Jahre lang einen Namen als Musikerin machen, aber das konnte sie auch mit Kind.
Ein Baby. Unser Baby.
Ihr Herz floss beinahe über vor Liebe.
Unvermittelt vibrierte ihr Handy auf dem Terrassentisch. Das Display leuchtete auf.
Eine Nachricht von Leni: Was ist der Unterschied zwischen einem Musikkritiker und einem Eunuchen?
Carolin stutzte und schrieb zurück: Keine Ahnung.
Prompt kam die Antwort: Es gibt keinen! Beide wissen genau, wie es geht, können es aber nicht!
Carolin rollte die Augen. Leni und ihre Witze.
Du wieder!, tippte sie ein.
Du, ich vermisse unsere Kuchen-Nachmittage. Wir müssen uns unbedingt treffen, wenn ich wieder in der Stadt bin, schrieb Leni dann.
Gern!!!, antwortete Carolin voller Begeisterung.