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Während eines Hausbesuchs auf dem Buchenhof bekommt Dr. Martin Burger im Zimmer nebenan einen heftigen Streit zwischen dem Hoferben Simon und seiner Verlobten Rafaela mit. Dann knallt eine Tür, und Simon verschwindet wütend.
Zunächst macht sich deshalb niemand Sorgen. Aber als mehrere Tage vergehen, ohne dass der Hoferbe zurückkehrt, rückt die Bergwacht in Begleitung von Dr. Burger aus. Es wird vermutet, dass der Bursche in Bergnot geraten ist. Doch die Suche der mutigen Männer bleibt erfolglos. Dafür haben sie plötzlich einen anderen Verdacht ...
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Die Berge waren sein Schicksal
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Impressum
Die Berge waren sein Schicksal
Dramatische Stunden in St. Christoph: Ein Hoferbe wird vermisst!
Von Andreas Kufsteiner
Während eines Hausbesuchs auf dem Buchenhof bekommt Dr. Martin Burger im Zimmer nebenan einen heftigen Streit zwischen dem Hoferben Simon und seiner Verlobten Rafaela mit. Dann knallt eine Tür, und Simon verschwindet wütend.
Zunächst macht sich deshalb niemand Sorgen. Aber als mehrere Tage vergehen, ohne dass der Hoferbe zurückkehrt, rückt die Bergwacht in Begleitung von Dr. Burger aus. Es wird befürchtet, dass der Bursche in Bergnot geraten ist. Leider bleibt die Suche der mutigen Männer erfolglos. Dafür haben sie plötzlich einen anderen Verdacht ...
Die Stille der späten Märznacht lag über dem kleinen Flecken St. Christoph, idyllisch eingebettet in ein schmales Seitental des bekannten Tiroler Zillertals.
Klar und weit spannte sich der sternenbestickte Himmel über die majestätischen Berge ringsum, der Mond war längst untergegangen. Eine leichte Brise fuhr um die Hausecken und in die mächtigen Kronen der alten Föhren im nahen Krähenwald. Leise schnaubte das Nutzvieh in den Ställen und die robusten Haflinger in den offenen Stallungen des Barons von Brauneck.
Der Nachtportier im »Berghotel« schlief den Schlaf der Gerechten. Es war, als halte die kleine Welt des Tiroler Bergdorfes für eine Weile den Atem an.
Doch nicht alle Bewohner von St. Christoph hatte Morpheus in seine Arme genommen und ins Reich der Träume entführt.
In der Kirchgasse, im Hause der Familie Burger, da brannte nämlich hinter einem Vorhang ein schwaches Licht. Zenzi Bachhuber, die Hauserin im Doktorhaus, konnte keinen Schlaf finden, denn der Rücken machte ihr wieder einmal zu schaffen.
Nach einem grantigen Blick auf den Wecker, der eben auf vier zeigte, erhob Zenzi sich stöhnend und griff nach ihrem Morgenmantel. Stundenlang hatte sie sich hin und her gewälzt, ohne ein Auge zugemacht zu haben. Nun konnte sie einfach nicht mehr liegen, denn das dumpfe Pochen auf ihrer Rückseite war zu einem heißen, beißenden Schmerz geworden. Der ließ sich vielleicht mit etwas Bewegung und einem warmen Glas Milch wieder zum Schweigen bringen.
Das hoffte Zenzi zumindest. Und die Erfahrung sprach ja auch dafür.
Seit Jahren litt die altgediente Wirtschafterin schon an Rückenschmerzen. Dr. Burger, der Bergdoktor von St. Christoph, hatte ihr Medikamente verschrieben, Salben und Massagen. Zenzi nahm alles an, was Martin ihr verschrieb und riet, aber dann »vergaß« sie meist, es umzusetzen. Sie hasste es, Pillen zu schlucken oder sich einreiben zu lassen. Dann fühlte sie sich wie ein altes, nutzloses Weibel. Und das lief ihrer robusten, fleißigen Natur völlig zuwider.
Lieber litt Zenzi, fraß die Schmerzen in sich hinein und ließ sich nichts anmerken. So war sie nun mal, ein echter Tiroler Dickschädel eben.
Gleich darauf hatte die Hauserin ihre Kammer verlassen und die Küche betreten. Als sie sich etwas Milch wärmte, einige Gewürze nach ihrem eigenen Geheimrezept hineintat, wanderten ihre Gedanken in die Vergangenheit zurück.
Damals, vor mehr als vierzig Jahren war's gewesen, als sie das Doktorhaus in der Kirchgasse von St. Christoph zum ersten Mal betreten hatte. Dr. Pankraz Burger, der Landarzt, hatte eben seine Frau vor der Zeit verloren und mit Martin, einem Buben von elf Jahren, allein dagestanden.
Zenzi hatte den Haushalt der Burgers in ihre geschickten Hände genommen, war mit der Zeit zu einer guten Freundin und Vertrauten für Pankraz geworden und zu einer Ersatzmutter für den kleinen Martin.
Viele Jahre waren seither ins Land gegangen, Zenzi aber war geblieben. Sie hatte miterlebt, wie Martin herangewachsen und wie aus dem hoch aufgeschossenen, dürren Buben ein stattlicher, fescher Mann geworden war.
Ein kluger Bursche, der nach einer Einser-Matura mit dem Medizinstudium in die Fußstapfen des Vaters getreten war. Sie war fast so stolz gewesen, als ob es ihr eigener Sohn geschafft hätte, sich eine glänzende Karriere als begnadeter Arzt zu erarbeiten. Aber auch Martin Burger war von den Unbilden des Schicksals nicht verschont geblieben.
Nach dem Tod seiner ersten Frau Christl im Kindbett hatte er St. Christoph verlassen und jahrelang in der Fremde gelebt, um zu vergessen.
Doch diese schwere Zeit lag gottlob lange hinter ihm. Nun konnte sich niemand mehr diesen Teil des Zillertals ohne den Bergdoktor vorstellen, wie die Menschen hier ihn anerkennend und respektvoll nannten.
Martin Burger hatte seine Berufung als Arzt, Freund und Berater aller gefunden, die zu ihm kamen. Mit seiner zweiten Frau Sabine war er sehr glücklich, und das Glück wurde gekrönt von den drei munteren Kindern: Tessa, Filli und Laura.
Die Zeit war vergangen, die Zeiten hatten sich aber nicht wirklich geändert. Immer gab es Menschen, die im Doktorhaus Hilfe suchten, die krank an Leib oder Seele waren, einsam oder verzweifelt. Für jeden hatte Dr. Burger stets ein offenes Ohr und eine helfende Hand, unterstützt von seiner Frau, die ihn so gut verstand, weil sie ebenfalls Ärztin war.
Und nach wie vor schwang Zenzi mit ihrem strengen Knoten, die manchmal ein wenig grantig war, aber ein goldenes Herz hatte, hier das Zepter. Und ganz gewiss war sie die Seele vom Doktorhaus.
Bei diesem Gedanken musste sie trotz der ziehenden Schmerzen im Rücken schmunzeln. Die Milch war fertig, ein herrlicher Duft schwebte über dem Topf. Es war eine Gewürzmischung, die Zenzi von ihrer Großmutter selig hatte.
»Sandmanderl« hatte die gute Alte sie genannt. Sie wirkte eigentlich immer. Und als Zenzi sich mit einem Seufzer auf der Eckbank niederließ, hoffte sie sehr, dass sie auch in dieser Vorfrühlingsnacht helfen und ihr wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf bescheren würde. Das Wetter schlug nun öfter um, es wurde wärmer, dann wieder kälter. Zenzis Rückenschmerzen erzählten davon in einem Lied mit vielen Strophen.
»Depperte alte Knochen«, knurrte sie unwillig. Konnte man nicht älter werden und dabei jung bleiben? Warum musste der Körper einem aber auch immer solche Streiche spielen!
»Zenzi, mit wem redest du denn? Oder führst du vielleicht mittlerweile schon heimlich Selbstgespräche?«, fragte sie Pankraz da von der offenen Küchentüre her.
Sie erschrak, denn sie hatte ihn nicht kommen hören.
»Mei, ich konnte net schlafen«, seufzte sie. »Da dachte ich, ein Glas gewürzte Milch hilft vielleicht.«
Pankraz schnupperte und warf Zenzi dann einen fragenden Blick zu, den sie recht gut zu deuten wusste. Der alte Dr. Burger liebte ihre Küche, ihre deftigen Tiroler Schmankerln, die Süßspeisen und vor allem die Kuchen. Was immer auf Zenzis Herd schmurgelte, fand bei Pankraz einen dankbaren Abnehmer.
»Ein bisserl ist noch drin«, ermunterte sie ihn. »Mögen Sie?«
»Immer. Ich war über der Geschichte des Zillertals im ausgehenden Mittelalter eingenickt, als der Martin zu einem Notfall gerufen wurde. Da bin ich wieder aufgewacht.«
Der Senior hatte sein Kabinettl neben der guten Stube und hörte meist alles, was im Hause so vor sich ging, ob tagsüber oder nachts. Seit er im Ruhestand war, arbeitete Pankraz an einer Chronik des Zillertals. Mit seinen siebenundsiebzig Jahren verspürte er kein so großes Schlafbedürfnis mehr, und weil es in der Nacht schön still war, nutzte er diese Stunden öfter zum Lesen.
»Was war denn los?«, fragte Zenzi.
Der alte Doktor schüttelte den Kopf.
»Ich hab nur das Telefon gehört, dann ist der Martin gleich ab wie die Feuerwehr.«
»Der Arme braucht doch auch seinen Schlaf. Wie ich ihn kenne, wird er die Sprechstunde gewiss net verschieben. Er ist einfach viel zu pflichtbewusst und denkt an sich selbst zuletzt. Jessas, das wird noch mal ein böses Ende nehmen.«
»Das aus deinem Mund, Zenzerl?«, wunderte Pankraz sich.
Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick.
»Was soll das nun wieder bedeuten, wenn ich fragen darf?«
»Ja mei, ein junger Hüpfer bist du schließlich auch nimmer, nix für ungut.«
»Ich mein fast, das trifft auf uns beide zu.«
»Freilich.« Pankraz trank genüsslich einen Schluck von der Gewürzmilch und fuhr dann nachsichtig fort. »Wenn man aber lieber auf seine Nachtruhe verzichtet, anstatt seine Medikamente zu nehmen, ist das net nur unvernünftig, es legt auch einen gewissen Schluss nahe.«
Zenzis Augen verengten sich zu Schlitzen, was gewiss nicht an der warmen Milch lag.
»Und der wäre?«
»Du bist eitel, mein Madel. Aber lass dir was gesagt sein: Die Medizin wurde net nur für uns Alte erfunden. Ein jeder kann krank und leidend werden. Und die meisten Leut sind dann von Herzen froh, dass es Medikamente gibt, die ihnen helfen.«
»Ich brauch keine Pillen. Und was meine Nachtruhe angeht, so brauche ich auch net so viel Schlaf!«
»Ich mein's fei nur gut, Zenzi. Rückenschmerzen können recht quälend sein. Soll ich dich vielleicht noch rasch einreiben, bevor du wieder ins Bett gehst?«
»Jetzt reicht's!«, fuhr die Hauserin auf. Sie biss die Zähne zusammen, erhob sich und stellte die Becher in die Spüle, bevor sie hoch erhobenen Hauptes zur Tür hinausschwebte.
»Schlaf gut, Zenzi!«, wünschte Pankraz noch hinter ihr her, aber sie reagierte schon nicht mehr auf seine Worte.
Der alte Doktor erhob sich nun ebenfalls mit einem Seufzen. Er mochte Zenzi wirklich sehr, sie war längst ein Teil der Familie Burger, auf den keiner mehr verzichten konnte oder wollte. Und selbst ihr Sturschädel war ebenso ausgeprägt wie seiner. Nur manchmal wünschte er sie sich ein klein wenig zugänglicher.
»Darauf wird man wohl vergeblich warten müssen«, murmelte er und kehrte in sein Kabinettl zurück.
Als er es sich wieder in seinem Bett bequem gemacht hatte, hörte er draußen eine Autotür gehen. Martin war zurück. Für ihn würde es ebenfalls eine kurze Nachtruhe werden.
***
Ein paar Stunden später ging es im Doktorhaus bereits munter zu. Zenzi bereitete das Frühstück, Sabine half ihr dabei, Pankraz spitzte schnuppernd durch die Küchentüre, und die Geschwister liefen streitend die Stiege hinunter.
Einzig die kleine Laura, das zweijährige Nesthäkchen der Burgers, hockte schon ganz entspannt in ihrem Hochstuhl neben der Eckbank und beobachtete interessiert das bunte Treiben.
Als Martin Burger wenig später zum Frühstück erschien, wäre er um ein Haar über den Familiendackel Poldi gestolpert, der sich stets im Besitz einer eingebauten Vorfahrt befand. Das meinte er jedenfalls. Denn als Martin ein erschrockenes »Hoppla« entfuhr, bedachte Poldi ihn nur mit einem unwirschen Blick und machte keine Anstalten, den Weg zum Esstisch freizugeben.
»Hierher, Poldi, Platz«, forderte Pankraz streng, woraufhin der quirlige Dackel sich zu Füßen seines Herrchens niederließ.
»Martin, du bist schon auf? Das ist unvernünftig«, mahnte der alte Landarzt. »Du brauchst auch deinen Schlaf. Ich könnte die Sprechstunde übernehmen, kein Problem.«
»Das ist lieb von dir, Vater, aber es geht schon«, versicherte der große, sportliche Mann, dem man nicht ansah, dass er die fünfzig bereits überschritten hatte.
Er hielt sich durch regelmäßige Klettertouren fit und machte am Berg noch manch Jungem etwas vor. Dr. Burger war eine attraktive Erscheinung, sein hübsches Gesicht wurde von dichtem dunklen Haar umrahmt und von klugen braunen Augen beherrscht. Die grauen Schläfen und die Lachfältchen um die Augen sprachen von Lebenserfahrung und machten ihn nur noch attraktiver für die Damenwelt.
Dass Dr. Burger beim weiblichen Geschlecht Schlag hatte, wusste er natürlich. Und manchmal fühlte er sich auch geschmeichelt. Doch sein Herz gehörte seiner Sabine. Die Liebe zu ihr und seinen Kindern war die Grundlage seines Lebens, darauf baute sich für ihn alles auf. Und daraus schöpfte er auch die Kraft für seinen aufreibenden Beruf und sein großes Engagement.
»Was war denn los letzte Nacht?«, wollte Pankraz wissen, als sein Sohn sich an den Esstisch gesetzt hatte.
Martin gähnte verhalten.
»Die Altinger-Bäuerin hat einen strammen Buben bekommen.«
»Schon wieder?«, entfuhr es der Zenzi, die, von Sabine gefolgt, das Frühstück brachte und auftrug. »So eine Unvernunft. Der Altinger ist ein Faulenzer und Tagedieb. Auf dem kleinen Hof, den er von seinen Eltern selig geerbt hat, mangelt es an allem. Nur die Kinderschar wächst und wächst.«
»Da hat der Klapperstorch wohl Überstunden gemacht«, scherzte Filli und lachte. »Gewiss kreist er ständig über dem Hof und lässt ein Butzerl nach dem anderen herunterfallen. Was meinst du, Tessa, ob er auch für uns noch eins übrig hat? Einen kleinen Bruder könnte ich gut gebrauchen, als Beistand gegen die vielen Madeln da im Haus.«
»Du bist ein Depp«, tuschte seine ältere Schwester ihn nieder. »Die Kinder werden net von irgendeinem Vogel gebracht, sondern ...«
»Na, das ist jetzt aber wirklich kein Thema beim Essen«, unterbrach Zenzi Tessa streng. »Und in deinem Alter kann es fei auch net schaden, noch an den Klapperstorch zu glauben.« Sie schnappte ihr leeres Tablett und verließ kopfschüttelnd das Esszimmer. »Noch keine neun, und schon kennt sie die Geheimnisse des Lebens. Wo soll das nur noch hinführen.«
Sabine und Martin lächelten sich vielsagend zu.
»Was meint denn die Tessa damit?«, wollte Filli von seinem Opa wissen. »Wer bringt denn nun die Butzerln, wenn net der Storch? Sag es halt, Opa, ich will's auch wissen!«
Pankraz lächelte verkrampft und zog es vor, in seine Semmel zu beißen. Und da er mit vollem Mund grundsätzlich nicht sprach, wandte Filli sich an seinen Vater, dem nun das Lächeln verging.
»Warum will mir denn keiner sagen, wo die Babys herkommen?«, forschte der aufgeweckte Bub unverdrossen weiter. »Ist's denn vielleicht ein Geheimnis, das man besser net kennt? Was Arges, Gefährliches, was ...«
»Es ist was, worüber wir zwei uns später mal unterhalten werden, Filli«, versprach Martin seinem Sohn liebenswürdig. »Sehr viel später, um genauer zu sein.«
»Und warum?« Filli musterte seinen Vater verständnislos.
»Weil ihr jetzt losmüsst, ihr zwei, sonst seid ihr net pünktlich im Kindergarten und in der Schule«, sprang Sabine für ihren Mann in die Bresche.
Filli zog eine Flunsch und trabte enttäuscht hinter Tessa her, die sich wieder einmal sehr viel klüger und erwachsener fühlte als ihr kleiner Bruder.
Nachdem die Kinder die Stube verlassen hatten, atmete Dr. Burger erleichtert auf.
»Ich dank dir, Schatzerl«, sagte er.
»Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr«, meinte Sabine lachend.
***
Dieser Meinung war auch der erste Patient, den Dr. Burger wenig später in seinem Sprechzimmer begrüßte.
Die Praxis des Bergdoktors befand sich in einem Anbau des Wohnhauses und war mit einigen Extras ausgestattet. Es gab neben den üblichen Räumen nämlich einen kleinen, voll eingerichteten OP, ein Labor, einen Röntgenraum sowie zwei Krankenzimmer für einen stationären Aufenthalt.
Diese »Mini-Klinik«, wie sie im Volksmund genannt wurde, hatte sich schon oft bewährt. Immerhin war St. Christoph recht abgelegen, und vor allem im Winter gestaltete sich die Fahrt in die nächste Stadt oft problematisch.
Nun lag der Winter aber glücklicherweise größtenteils hinter den Menschen im Zillertal, der Frühling war schon zu ahnen.
Anton Sedlmeier gab nicht viel auf die Jahreszeiten. In dem Betrieb des Großbauern ging alles vollautomatisch. Sein schwerer Geländewagen war klimatisiert und die meisten Stuben in seinem großen Haus ebenfalls. Er legte Wert auf Komfort und einen hohen Lebensstandard.
Mit den Jahreszeiten zu leben, wie seine Vorfahren es gehalten hatten, kam für ihn nicht mehr infrage. Er meinte quasi darüberzustehen. Was ihm nicht passte, wurde angepasst, nicht umgekehrt. Und so hielt der Sedlmeier es auch mit seiner Familie.