1,99 €
Bernd Kreindl ist verzweifelt. Denn heute wird Leni die Frau seines jüngeren Bruders. Weil er das Glück der beiden nicht mit ansehen kann, beschließt er, gleich nach der Trauung den Erbhof zu verlassen. Seine Koffer hat er bereits gepackt und im Wagen verstaut.
Doch bevor er endgültig ein neues Leben irgendwo in der Fremde beginnt, sucht er Lenis Kammer auf und gesteht ihr seine Gefühle. Dann verschwindet er - und lässt eine fassungslose Braut zurück.
Statt mit einem Lächeln schreitet Leni nur eine Stunde später mit Tränen in den Augen zum Altar ...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2021
Cover
Ach, wenn ich dich doch küssen dürfte!
Vorschau
Impressum
Ach, wenn ich dich doch küssen dürfte!
Am Hochzeitsmorgen macht Lenis Trauzeuge ihr ein Geständnis
Von Andreas Kufsteiner
Bernd Kreindl ist verzweifelt. Denn heute wird Leni die Frau seines jüngeren Bruders. Weil er das Glück der beiden nicht mit ansehen kann, beschließt er, gleich nach der Trauung den Erbhof zu verlassen. Seine Koffer hat er bereits gepackt und im Wagen verstaut.
Doch bevor er endgültig ein neues Leben irgendwo in der Fremde beginnt, sucht er Lenis Kammer auf und gesteht ihr seine Gefühle. Dann verschwindet er – und lässt eine fassungslose Braut zurück.
Statt mit einem Lächeln schreitet Leni nur eine Stunde später mit Tränen in den Augen zum Altar ...
Es war noch sehr früh an diesem Morgen Mitte Mai, die Sonne ging eben erst auf. Ihre goldenen Strahlen blitzten zwischen den sechs Bergen hervor, die St. Christoph, die kleine Gemeinde im Zillertal, umstanden wie steinerne Wächter.
Bernd Kreindl trat aus dem Stall und warf einen Blick in die Runde.
Der Bauer vom Erbhof am Dorfrand war noch jung, Ende zwanzig, und ein fesches Mannsbild. Groß und sportlich, mit dichtem, dunklem Haar und klugen, grauen Augen im gut geschnittenen Gesicht.
Bernd hatte in der Nacht bei einer Kuh gewacht, die eine Kollik hinter sich hatte und noch nicht ganz über den Berg war. Dr. Steiger, der Veterinär, hatte ihn am Vortag gewarnt, dass es Komplikationen geben könnte. Da war für Bernd klar gewesen, dass dies eine schlaflose Nacht werden würde.
Der Bauer achtete gut auf seine Milchkühe, sie waren sein ganzer Stolz. Der Vater selig hatte seinerzeit eine Reihe heller Alpenländer in die Holsteinischen eingekreuzt. Was keiner so recht hatte glauben wollen, das war ihm gelungen: Er hatte mit dieser ungewöhnlichen Kreuzung gesunde Milchkühe geschaffen, die Qualität statt Quantität lieferten.
Für Bernd war es nun ganz selbstverständlich, diesen Zuchterfolg zu bewahren und weiterzuführen. Überhaupt hielt der junge Landwirt viel auf Tradition.
Der Vater war vor zwei Jahren am Schlag gestorben. Ihm hatte er auf dem Sterbebett versprechen müssen, den Erbhof in seinem Sinne weiterzuführen. Und das tat er.
Aber das war nicht alles. Alois Kreindl hatte seine beiden Söhne geliebt, er hatte sie nach dem frühen Tod seiner Frau zusammen mit der Hauserin Anna Holzer aufgezogen. Doch so gern er den stillen, ernsten Bernd auch gehabt hatte, sein jüngerer Bub, Manuel, war doch stets sein Augenstern gewesen. Der hatte tun und lassen können, was er wollte, der Vater konnte ihm einfach nicht gram sein.
Bernd hatte dieses Verhalten verinnerlicht und stand seinem jüngeren Bruder nun ebenso verständnisvoll und nachsichtig gegenüber. Deshalb war es auch selbstverständlich für ihn gewesen, den zweiten Wunsch des Vaters zu erfüllen.
»Pass mir auf den Buben auf, schau, dass er allerweil das kriegt, was er braucht, und glücklich ist.« So klangen die Worte des Vater selig noch in Bernds Ohren. Und er hatte sich in den vergangenen beiden Jahren stets daran gehalten.
Die Brüder waren beide ausgebildete Landwirte, doch den Hof führte de facto Bernd allein. Manuels Leben wurde seit Jahren von einer Leidenschaft bestimmt, hinter der alles andere zurückstehen musste. Er war ein passionierter Freeclimber.
Das Klettern hatte der Vater seinen Buben beigebracht, als diese noch die Schulbank gedrückt hatten. Bernd war damals gerne in den Bergen unterwegs gewesen und auch heute noch aktives Mitglied der Bergwacht. Doch für ihn war das Hobby nur Nebensache, er hatte sich mit großem Ernst auf das vorbereitet, was für ihn viel wichtiger war: Erbhofbauer zu sein.
Manuel hingegen hatte sich zum Bergfex entwickelt. Bald war ihm das Klettern mit Seil zu fad geworden und er hatte zum Freihandklettern gewechselt, um es darin zu wahrer Meisterschaft zu bringen. Der Vater war stolz auf seinen Buben gewesen, hatte ihn gelobt, sich über all seine Siege in Wettbewerben und Meisterschaften gefreut und ihm die Freiheiten gelassen, die ein solch aufwändiges Hobby nötig machte.
Nun war Bernd an die Stelle des Altbauern getreten und hielt Manuel den Rücken frei.
Auch jetzt war er wieder unterwegs, unternahm eine längere Tour am Feldkopf, dem höchsten Berg von St. Christoph. Bernd blickte hinüber zu der Erhebung, die stumm und majetätisch das Tal beherrschte; bis zur Baumgrenze umgeben vom Krähenwald, lockte sie mit anspruchsvollen Touren und einem Gletscher, den zu bezwingen sich nur Wenige zutrauten.
Wo er wohl gerade sein mochte? Vielleicht an einer besonders steilen Wand, in der es praktisch keinen Halt gab? Bernd wusste, dass sein Bruder solche riskanten Herausforderungen liebte. Auf diese Weise hatte Manuel schon viele Preise gewonnen, doch auch mehr als einmal sein Leben riskiert.
Der Erbhofbauer seufzte leise. Die Sorge um seinen jüngeren Bruder war zu seinem steten Begleiter geworden. Wenn nur alles gut ging und Manuel bald wieder wohlbehalten heimkehrte! Das hoffte er von Herzen. Nicht nur, weil er seinen jüngeren Bruder lieb hatte, sondern auch, weil er versprochen hatte, immer über ihn zu wachen ...
Als Bernd wenig später das Haus betrat, werkelte Anna bereits in der Küche. Die treue Hauserin, die Seele des Erbhofs, hatte nicht nur die Brüder großgezogen, sie lebte bis auf diesen Tag hier und tat ihre Arbeit. Allerdings unter zunehmenden Mühen, denn Anna Holzer litt seit ein paar Jahren an Rheuma.
Die ersten Anzeichen wie Morgensteifigkeit und Gliederreißen hatte sie tapfer ignoriert. Doch irgendwann hatte es nichts mehr genützt, die Zähne zusammenzubeißen und weiterzumachen.
Bernd hatte gemerkt, dass etwas nicht stimmte, und Anna zu einem Besuch in der Praxis von Dr. Martin Burger, dem Bergdoktor von St. Christoph, überredet. Nach einer gründlichen Untersuchung hatte dieser Anna medikametös Erleichterung verschafft und sie so gut eingestellt, dass sie fast schmerzfrei war.
Allerdings hatte Dr. Burger ihr auch klargemacht, dass dieser Zustand nicht von Dauer sein konnte, wollte man nicht stetig die Dosis steigern. Das war aber wegen der Nebenwirkungen nicht ratsam.
Deshalb hatte er ihr vorgeschlagen, in den Ruhestand zu gehen und einen ausgedehnten Kururlaub im Süden anzutreten. All dies zusammen hätte ihren Zustand wohl dauerhaft verbessert. Und mit Anfang siebzig war Anna ja auch durchaus im richtigen Alter dafür.
Doch sie wollte nichts davon wissen, mochte »ihre Buben« nicht allein lassen.
»Guten Morgen, Anna«, sagte der Bauer freundlich zu ihr, doch sie winkte ab und murrrte: »Was soll daran schon gut sein?«
»Hast du wieder Beschwerden?«
»Ja, ich kann's net leugnen. Die halbe Nacht hab ich wach dagelegen, die Schmerzen haben mich einfach net zur Ruhe kommen lassen.« Anna seufzte. Sie war eine noch immer fesche Person, schlank und jugendlich, mit kurzem, grauem Haar und wachen Augen. Aber das Leiden hatte auch Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen, namentlich einen bitteren Leidenszug um den Mund.
»Hast net einmal über das nachgedacht, was der Bergdoktor dir geraten hat?«, ließ Bernd anklingen, als sie gemeinsam das Frühstück einnahmen. »Net nur kürzerzutreten, sondern auch richtig auszuspannen, meine ich.«
»Das geht doch net. Wer soll sich hier um alles kümmern? Reicht es dir net, dass du den Hof allein bewirtschaften musst? Willst du auch noch den Haushalt übernehmen?«
Er lachte leise. »Gewiss net, das wär' was ... Ich hab mich aber um eine Kraft gekümmert, die dich entlasten wird.«
Anna winkte ab. »Geh, das wird das Rechte sein. Heutzutage haben die jungen Madeln doch nimmer richtig arbeiten gelernt.«
»Ich hab eine ausgesucht mit guten Zeugnissen, die fleißig in die Hände spucken kann. Sie kommt schon in den nächsten Tagen her. Dann kannst dich selbst davon überzeugen, ob sie was taugt. Und wenn net, müssen wir halt weitersuchen.«
Anna horchte auf. »Du überlässt es mir, das zu entscheiden?«
»Freilich. Keiner kennt unseren Haushalt so genau wie du. Auf den ersten Blick wirst du schon feststellen, ob sie was taugt, da bin ich net bang.«
Die Hauserin lächelte zufrieden. Dass der Bauer so große Stücke auf sie hielt, das machte sie im Stillen ein wenig stolz.
»Also schön, dann werde ich sie unter die Lupe nehmen.«
»Fein. Wann musst du denn nachher zum Bergdoktor?«
»Erst um zehne.«
»Ich fahre dich, wie immer.«
»Dank schön, Bauer, das ist lieb von dir. Trotzdem ist's eine Schande, dass hier alles an dir hängen bleibt. Daran wird auch eine neue Hauserin nix ändern. Du lässt es zu, dass der Manuel dich ausnutzt. Der Bub kennt doch nur sich selbst und sein narrisches Hobby. Ich sag's, wie es ist: Eines Tages wird er sich bei der Kletterei das Genick brechen.«
»Das wollen wir doch net hoffen.«
»Aber so wird's kommen, warte nur ab. Kannst denn net ein bisserl auf ihn einwirken, dass er wenigstens halbwegs mitarbeitet auf dem Hof?«
»Er tut schon, was er kann. Lass ihn nur. Der Manuel ist eben ein richtiger Bergfex. Ohne das Klettern kann er net sein.«
»Du bist viel zu nachsichtig, genau wie dein Vater selig. Das hat der Manuel gar net verdient. Er muss doch auch mal lernen, was Verantwortung ist. Sonst hast da irgendwann ein altes Kind, das nie erwachsen geworden ist.«
Die Worte der Hauserin gingen Bernd noch eine Weile durch den Kopf. Als er die Stallarbeit erledigte und Anna dann später zum Doktorhaus fuhr, fragte er sich nicht zum ersten Mal, ob er vielleicht doch einen Fehler beging, wenn er Manuel alles durchgehen ließ.
***
Das Doktorhaus in der Kirchgasse von St. Christoph stand nun bereits mehr als ein halbes Jahrhundert hier. Im schlichten Gebirgsstil errichtet, hatte es einst Dr. Pankraz Burger und seiner Familie als Heim gedient. Im Anbau, wo die Praxis des Landarztes untergebracht war, hatten die Talbewohner stets Hilfe und Ansprache gefunden.
Pankraz war Mediziner mit Leib und Seele gewesen und hatte diese Berufung an seinen Sohn Martin weitergegeben. Die beiden standen sich sehr nah.
Nach dem frühen Tod der Mutter hatte Martin sich, damals erst elf Jahre alt, eng an die Hauserin Zenzi Bachhuber angeschlosssen. Die patente Wirtschafterin war ihm zur liebevollen Ersatzmutter geworden. Dass Martin in die Fußstapfen des Vaters getreten war und als Landarzt die Praxis übernommen hatte, war natürlich ein Glücksfall für alle Beteiligten gewesen.
Pankraz hatte in den wohlverdienten Ruhestand gehen können, die Menschen im Tal von St. Christoph aber mussten nicht auf einen versierten Landarzt verzichten.
Mit Martin Burger war ein Ausnahmemediziner an seine Stelle getreten. Schon als junger Assistenzarzt im Spital von Schwaz hatte er sich erste berufliche Sporen verdient. Engagiert, klug und menschlich hatte er seine Kollegen beeindruckt und war bei den Patienten überaus beliebt gewesen.
Die Medizin war von Anfang an seine Berufung. Und auch privat schien ihm das Glück beständig zu lachen. Doch seine erste Ehe mit seiner Jugendliebe endete tragisch. Christl starb im Kindbett und nahm das Kleine mit sich.
Dieser schwere Schicksalsschlag warf Martin Burger aus der Bahn. Es dauerte lange, ihn zu verwinden. Er verließ sogar sein Heimattal, um in der Fremde Vergessen zu suchen. Schließlich war es wieder die Medizin, die seinem Leben einen Halt und Inhalt gab.
Und als er dann nach St. Christoph zurückkehrte, um zu bleiben, fand er hier nicht nur seine berufliche Erfüllung, sondern auch ein neues Glück. In seiner zweiten Ehe mit der Ärztin Dr. Sabine Rodenwald war Martin wunschlos zufrieden. Die beiden ergänzten und verstanden sich, Harmonie und eine tiefe Liebe kennzeichnete ihr Zusammenleben. Mit Tessa, Filli und Laura, ihrer munteren Rasselbande, hatte das Glück wieder Einzug gehalten im Doktorhaus von St. Christoph.
Im Kreise seiner Lieben fühlte sich auch Pankraz Burger wohl, und die Wirtschafterin Zenzi Bachhuber hielt nach wie vor die Zügel im Doktorhaushalt fest in der Hand.
An diesem sonnigen Maimorgen hielt Martin Burger Sprechstunde. Die Praxis war von einer Weile aus- und umgebaut worden und bot mit einem voll eingerichteten OP, Röntgen- und Sonografie sowie einem Labor viele Möglichkeiten. Es gab auch zwei Krankenzimmer, falls eine stationäre Unterbringung nötig wurde.
Martin Burger hatte so dafür Sorge getragen, dass man auf alles vorbereitet war.
In St. Christoph hieß diese Einrichtung nur »Mini-Klinik«. Die Menschen fühlten sich gut aufgehoben bei ihrem Bergdoktor. Sie vertrauten darauf, dass er ihnen stets helfen konnte, was auch geschah. Und dass er immer für jeden da war. Das war ein gutes Gefühl.
Bärbel Tannauer, Martin Burgers patente Sprechstundenhilfe, begrüßte Anna Holzer freundlich und bat sie, noch kurz im Wartezimmer Platz zu nehmen. Bernd Kreindl warf sie ein aufmunternes Lächeln zu.
Bärbel war zwar verlobt, aber ein wenig flirten war, ihrer Meinung nach, erlaubt und versüßte zudem den Alltag. Der Erbhofbauer blieb aber leider auf Distanz. Bernd war so verschlossen wie eine Auster. Bislang hatte Bärbel noch nicht herausgefunden, wie man ihn zumindest ein klein wenig aus der Reserve locken konnte ...
»Ich warte dann draußen«, sagte er zu Anna, die nickte.
»Du kannst gerne hier warten«, bot Bärbel ihm freundlich an. »Da, schau, ich hab hier einen sehr bequemen Stuhl. Magst du mir net ein bisserl Gesellschaft leisten?«
»Besser net.« Bernd lächelte schmal. »Sonst lenke ich dich noch von der Arbeit ab.« Weg war er.
Bärbel seufzte. »Ein rechter Eisblock ist er, dein Bauer«, sagte sie zu Anna.
Die alte Hauserin lächelte schmal. »Wennst poussieren magst, halt dich an den Manuel«, riet sie Bärbel. »Falls du ihn mal zu fassen kriegst.«
Sie verschwand im Wartezimmer, und Bärbel widmete sich wieder ihrer Arbeit.
Anna hatte schon recht, der jüngere Kreindl war ein Charmeur und Frauentyp. Von dem hielt man sich besser fern, wollte man den Liebeskummer nicht herausfordern. Und Bärbel hatte zudem nicht die Absicht, ihren Verlobten Felix mehr als nötig zu ärgern ...
***
Wenig später war Anna Holzer an der Reihe. Dr. Martin Burger begrüßte sie freundlich.
Der Bergdoktor, wie die Menschen in St. Christoph und Umgebung ihn nannten, war groß und sportlich. Dass er die Fünfzig bereits überschritten hatte, sah man ihm nicht an. Mit Bergsteigen, seiner Leidenschaft, hielt er sich jung und fit. In seinem markanten Gesicht drückten sich Klugheit, Lebenserfahrung und Sensibilität aus. Er war ein sympathischer Mensch, zu dem man rasch Vertrauen fasste.
Anna war da keine Ausnahme. Sie sprach mit Dr. Burger über alles, was sie bewegte, und er hörte ihr stets zu. Für den engagierten Arzt war nicht nur die Krankengeschichte seiner Patienten von Belang, er sah immer den ganzen Menschen an und bemühte sich, auf jedem Gebiet zu helfen, wenn er konnte. Und wenn es nur bedeutete, zuzuhören.
»Die Entzündungswerte sind zurückgegangen«, stellte er mit einem Blick auf die aktuellen Befunde fest. »Das ist gut. Aber es genügt nicht, um eine relative Schmerzfreiheit zu erreichen.« Er schaute die Hauserin vom Erbhof ernst an. »Du musst endlich kürzertreten, Anna. Bist ja schließlich im besten Rentenalter. Und eine Reise in den Süden tät gewiss auch net schaden.«
»Ach, Herr Doktor ...« Sie seufzte. »Der Bauer wird eine junge Hauserin einstellen, ich kann also aufs Altenteil.«
»Klingt, als ob du damit net recht glücklich wärst.«
»Was die Arbeit angeht, darum reiß ich mich nimmer. Aber ob so ein junges Ding das alles auch schaffen kann, das weiß ich net.«
»Du hältst wohl net viel von der Jugend.«
Sie lachte leise. »Ich bin halt skeptisch. Außerdem haben wir ja schließlich den besten Beweis auf dem Hof, dass die heutige Jugend verwöhnt und egoistisch ist.«