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Als Arzt und als Ersthelfer bei Bergrettungen hat Dr. Martin Burger schon viel Schlimmes gesehen. Was ihn aber an diesem Tag am Unfallort erwartet, das verschlägt ihm den Atem. Der Wagen ist nur noch ein Wrack. Der Fahrer ist mit ein paar Schrammen davongekommen, doch die Beifahrerin, eine junge Urlauberin aus München, hat es übel erwischt. Ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Jetzt zählt jede Sekunde!
Den Kollegen im Schwazer Klinikum gelingt das Wunder. Sophie überlebt, aber ihr rechtes Bein ist nicht zu retten. Als Krüppel aber will sie nicht weiterleben ...
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Seitenzahl: 125
Veröffentlichungsjahr: 2021
Cover
Den Reichtum teuer bezahlt
Vorschau
Impressum
Den Reichtum teuer bezahlt
Ein Leben in Saus und Braus endet tragisch
Von Andreas Kufsteiner
Als Arzt und als Ersthelfer bei Bergrettungen hat Dr. Martin Burger schon viel Schlimmes gesehen. Was ihn aber an diesem Tag am Unfallort erwartet, das verschlägt ihm den Atem. Der Wagen ist nur noch ein Wrack. Der Fahrer ist mit ein paar Schrammen davongekommen, doch die Beifahrerin, eine junge Urlauberin aus München, hat es übel erwischt. Ihr Leben hängt an einem seidenen Faden. Jetzt zählt jede Sekunde!
Den Kollegen im Schwazer Klinikum gelingt das Wunder. Sophie überlebt, aber ihr rechtes Bein ist nicht zu retten. Als Krüppel aber will sie nicht weiterleben ...
Ein Hundehalsband für beinahe zweihundert Euro. Soll ich? Oder soll ich net?
Zögernd kreiste Sophies Finger über ihrem Smartphone.
Es kostet eine Menge Geld, aber dafür bekommen meine kleinen Mäuse auch etwas Gutes. Handschuhweiches Leder. Von Hand genäht. Mit Stickereien und ihrem Namen versehen. So etwas hat net jeder. Und die hellen Farben passen perfekt zu den Körbchen, die ich für sie anfertigen lasse.
Ach, was soll's: gekauft!
Entschlossen tippte Sophie auf das Display, wählte jeweils ein Exemplar in Pistazie und eines in Granat aus und schloss den Kauf ab. Die Halsbänder wurden extra angefertigt, was einige Tage in Anspruch nehmen würde, aber das machte nichts. Bis die beiden Chihuahua-Welpen bei ihr einziehen konnten, würde noch ein ganzer Monat vergehen. Noch waren sie zu klein, um von ihrer Mutter getrennt zu werden.
Sophie konnte es kaum erwarten, die Welpen zu sich zu holen. Wenn sie sich nur endlich für zwei Namen entscheiden könnte. Rupert war ihr da keine Hilfe. Er hatte vorgeschlagen, die beiden einfach Hell und Braun zu taufen. Also wirklich!
»Gefällt es dir so?« Die Stimme ihrer Haarstylistin riss Sophie aus ihren Gedanken. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass Wiebke ihre Arbeit beendet hatte und sie nun fragend in dem großen Spiegel ansah.
Sophie hob den Blick von ihrem Telefon und riss die Augen auf.
»Oh!«
»Oh? Oh – im Sinne von gut, schlecht, oder ich muss noch mal ran?«
»Ich finde es wunderbar.« Sophie bewegte ihren Kopf hin und her. Ihre hellbraunen, von der Sonne gebleichten Haare schwangen in weichen Locken mit und rahmten ihr schmales Gesicht ein. Es wirkte so natürlich, dass man die Zeit nicht sah, die darauf verwendet worden war. »Du bist eine Zauberin. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet, als ich vorhin in den Regen gekommen bin, aber du hast aus einer Katastrophe eine tolle Frisur gemacht.«
»Ich freue mich, dass sie dir gefällt. Heute ist wohl ein wichtiger Abend?«
»Es ist unser fünfter Jahrestag.« Sophies Wangen erwärmten sich. »Rupert hat mich zum Essen in ein sündhaft teures Restaurant eingeladen. Er war so schweigsam in den letzten Tagen. Als würde er über etwas Wichtiges nachsinnen. Ich glaube, er will mir heute die Frage aller Fragen stellen.«
»Wie aufregend! Und bist du bereit, den nächsten Schritt zu gehen?«
»Das bin ich.« Sophies Herz klopfte schneller, als sie an ihren Schatz dachte. »Wenn es nach mir gehen würde, wäre Rupert längst hier eingezogen, aber er ist altmodisch in diesen Dingen und möchte damit bis nach der Hochzeit warten.«
»Dann wünsche ich dir, dass heute Abend alles so kommt, wie du es dir erträumst.«
»Vielen Dank. Auch für deine Rettung. Ich bin so froh, dass du kommen konntest.«
»Hab ich gern gemacht.« Wiebke räumte ihre Utensilien zusammen und verstaute sie in ihrer Umhängetasche. »Jetzt muss ich zurück in den Salon, aber ich drücke dir die Daumen. Wenn Rupert gescheit ist, hält er den Ring heute Abend bereit.«
»Das wäre schön.« Sophie begleitete ihre Besucherin zur Tür und verabschiedete sich mit einem warmen Dank und einem großzügigen Trinkgeld. Sie wusste, wie viel Wiebke zu tun hatte und dass ihr Besuch nicht selbstverständlich gewesen war.
Sophie schloss die Tür und schaltete den CD-Player ein. Während die sanften Klänge eines Liebesliedes einsetzten, eilte sie die Treppe in die erste Etage hinauf und zog sich um. Ihr Kleid lag bereits auf dem Bett bereit – ein kleines Schwarzes, das eine Schulter frei ließ und so geschnitten war, dass es ihre schmale Taille betonte.
Mit ihren einem Meter achtundfünfzig reichte Sophie ihrem Freund gerade mal bis zur Schulter, deshalb zog sie bei wichtigen Gelegenheiten gern hochhackige Schuhe an.
Auch jetzt schlüpfte sie in nagelneue High Heels und verzog im nächsten Augenblick vor Schmerz das Gesicht. Grundgütiger. Das waren keine Schuhe, das war glatte Körperverletzung. Wie sie darin einen ganzen Abend überstehen sollte, war ihr ein Rätsel, aber weit würde sie wohl nicht laufen müssen. Nur vom Parkplatz zum Restaurant, und diese Strecke würde sie schon bewältigen. Irgendwie.
Sophie biss die Zähne zusammen und stakste zu ihrer Kommode. Sie klappte ihr Schmuckkästchen auf und entschied sich für weißgoldene Ohrringe und die passende Kette, deren schwere Glieder sich kühl um ihren Hals legten.
Durch das Fenster drang das warme Licht der tief stehenden Sonne. Dazu das Rauschen des Verkehrs. Für Sophie war das Geräusch der Herzschlag der Stadt, die sie liebte. Sie mochte den Trubel und zog ein Häusermeer grünen Wiesen jederzeit vor. Aufgewachsen in einem Dorf im Münchner Norden, war sie zum Studium in die Stadt gezogen. Damals hatte sie sich eine winzige Wohnung mit drei anderen geteilt und mit mehreren Jobs jongliert, um über die Runden zu kommen.
Das schien eine Ewigkeit zurückzuliegen. Inzwischen musste sie sich um Geld keine Sorgen mehr machen. Vor wenigen Jahren war es mit dem Unternehmen ihres Vaters rasant bergauf gegangen. Er entwickelte Apps, die ihm von großen Firmen förmlich aus den Händen gerissen wurden. Seitdem überwies er Sophie jeden Monat ein Taschengeld, das mehr als ausreichte, um kleine und größere Wünsche zu erfüllen.
Ihre Maisonettewohnung lag in der Münchner Innenstadt. Als freiberufliche Fotografin verdiente Sophie gut, aber die geräumige Wohnung mit der Top-Ausstattung und dem stets erreichbaren Concierge wäre für sie unerschwinglich gewesen, wenn ihr Vater sie nicht für sie gekauft hätte. Die Räumlichkeiten waren groß genug für zwei Personen. Aber noch dachte ihr Freund nicht daran, zu ihr zu ziehen.
Ein Wermutstropfen, was sich hoffentlich bald ändern würde.
Mit wild klopfendem Herzen tupfte sie sich einen Hauch Parfüm hinter beide Ohrläppchen. Ein Blick zur Uhr ermahnte sie zur Eile. Eigentlich hatte sie vorgehabt, vor ihrem Aufbruch noch einige Fotos für ihren Blog zu bearbeiten, aber dafür reichte die Zeit nicht mehr. Sie achtete darauf, immer pünktlich zu sein, und schätzte diese Eigenschaft auch bei anderen Menschen. Außerdem summte die Vorfreude wie wilde Hummeln unter ihrer Haut.
Und so nahm sie nun ihre Umhängetasche vom Hocker, wirbelte aus ihrer Wohnung und fuhr mit dem Lift in die Tiefgarage hinunter.
Wenig später war Sophie auf dem Weg zu dem lauschigen Restaurant am Isar-Ufer, das mit gelben Sonnenschirmen, üppigen Blumen und einer großzügigen Terrasse zum Verweilen einlud. An jedem Abend waren hier andere Musiker zu hören, deshalb war das Lokal überaus beliebt. Ohne eine Reservierung – am besten vier Wochen im Voraus – bekam man hier keinen Tisch.
Ein Kellner begrüßte sie und bat sie um ihren Namen, ehe er sie zu einem Tisch auf der Terrasse des Lokals führte.
Rupert wartete bereits auf sie. Er saß da, in sich zusammengesunken, als wäre er in Gedanken weit weg. So klein wirkte er, wie sie ihn noch niemals zuvor gesehen hatte. Keine Kleinigkeit bei einem Mann, der knapp eins neunzig groß war.
»Rupert?« Sie trat neben ihn und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Sophie!« Sein Kopf ruckte hoch, und ein Lächeln wärmte sein sonnengebräuntes Gesicht.
Rupert musste sich nach der Arbeit ebenfalls umgezogen haben. Sein Anzug wies nicht die kleinste Knitterfalte auf. Er verströmte den holzigen Duft seines Duschgels. Das war so vertraut, dass ihr Herz einen kleinen Satz machte. Seine braunen Haare waren zerzaust, als wäre er sich mehrmals mit den Händen durchgefahren.
Er fasste nach ihrer Hand, aber anstatt sie zu küssen, drückte er sie an sich. So intensiv, als würde er sie am liebsten nie wieder loslassen.
»Bin ich zu spät?«, fragte sie, plötzlich unsicher.
»Nein, nein, ich war nur zu früh hier.« Er rückte ihr den Stuhl zurecht, ehe er sich wieder setzte. Sein Handy lag auf dem Tisch, aber er beachtete es nicht. »Der Prozess, über den ich berichten sollte, ist ausgefallen, weil der Angeklagte nicht gekommen ist. Richter Jell war nicht sehr erfreut.«
»Das kann ich mir vorstellen.« Sophie hatte das schon öfter von ihm gehört.
Ihr Freund arbeitete freiberuflich als Journalist und hatte sich auf Gerichtsreportagen spezialisiert. So hatten sie sich auch kennengelernt.
An einem bitterkalten Wintertag war Sophie Zeugin eines Unfalls geworden. Eine Straßenbahn war mit einem PKW zusammengestoßen. Es hatte einen Streit über die Schuldfrage gegeben, und Sophie war für eine Aussage vor Gericht geladen worden.
Der Beginn der Verhandlung hatte sich hingezogen, deshalb hatte sie sich auf die Suche nach einem Kaffee begeben und war Rupert begegnet. Er hatte das Gebräu aus dem Automaten genauso schrecklich gefunden wie sie, und es hatte zwischen ihnen auf Anhieb geknistert. Sie waren ins Gespräch gekommen und seitdem unzertrennlich.
Mittlerweile stand bei ihr daheim ein Kaffeeautomat, der mehr gekostet hatte, als sie in ihrer gesamten Studienzeit für Lebensmittel ausgegeben hatte, aber die Erinnerung an das erste Gebräu, das sie sich mit Rupert geteilt hatte, zählte zu den schönsten ihres Lebens.
Zwei Speisekarten wurden ihnen an den Tisch gebracht. Sie entschieden sich für Fisch, einen leichten Weißwein und eine Hummercremesuppe als Vorspeise.
Es dauerte nicht lange, dann standen der Wein und die Suppenteller vor ihnen.
Sophie griff nach ihrem Löffel, stockte jedoch, als ihr auffiel, dass ihr Freund blicklos in seine Suppe starrte.
»Stimmt etwas mit dem Essen nicht?«
»Was?« Er hob den Kopf, und sein Blick schien aus einer dunklen Tiefe zu kommen. »Ja, ich meine, nein, mit der Suppe ist alles in Ordnung. Es liegt an mir.«
»Fühlst du dich net gut? Wollen wir lieber gehen?«
»Sophie ...«
»Ist schon in Ordnung«, begütigte sie, als er stockte. »Du siehst wirklich ein bisserl elend aus. Wir können unseren Jahrestag auch ein andermal feiern.«
»Das ist es nicht. Mir fehlt nichts. Es ist nur ... Wir sollten uns trennen.«
»Was?« Hätte ein Erdbeben das Lokal durchgerüttelt, Sophie hätte nicht fassungsloser sein können. In ihrem Kopf herrschte schlagartig Leere, als wären alles Denken und jedes wärmere Gefühl einfach ausgelöscht. Sie war wie betäubt.
Das muss ein schlimmer Traum sein. Oder ich habe mich verhört. Er kann das gerade net wirklich gesagt haben, oder? Nein, bitte ...
»Es geht nimmer.« Nun sah er sie direkt an, und der Schmerz in seinen Augen machte ihr klar, dass er es ernst meinte. Bitterernst sogar.
»Du machst Schluss mit mir? Ohne Vorwarnung?« Sie fasste sich an die Kehle, in der es plötzlich drückte. »Das verstehe ich net. Du ... Warum tust du das?«
»Weil es nimmer geht.« Er schüttelte den Kopf und starrte wieder auf seinen Teller.
Minutenlang sagte niemand von ihnen ein Wort. Das Schweigen dröhnte in Sophies Ohren und löste ein schmerzhaftes Hämmern in ihrem Kopf aus.
»Rupert?«, flüsterte sie. »Willst du mir net erklären, was das zu bedeuten hat?«
»Da gibt es nix weiter zu erklären. Ich kann das nimmer. Das mit uns ... Es ist aus.«
»Einfach so? Aus heiterem Himmel?«
»Es kommt net aus heiterem Himmel. Es brodelt schon eine Weile in mir, ich wusste nur net, wie ich es dir sagen sollte, ohne dich ... nun ja, zu verletzen.«
»Und da wartest du ausgerechnet auf unseren Jahrestag? Und du gibst uns keine Chance? Nach all der Zeit schleichst du dich einfach so aus unserem gemeinsamen Leben?« Mit einem Mal fuhr ihr ein wilder Schmerz ins Herz. Sie hielt es nicht länger aus. Sie wollte hier weg. Wollte der Qual entkommen, die ihr fast die Brust zerriss.
Ohne darüber nachzudenken, sprang Sophie auf und wirbelte herum. Sie stürmte aus dem Restaurant und zu ihrem Auto, als würde sie von wilden Hunden gehetzt. Kein Ruf hielt sie auf. Rupert folgte ihr nicht. Er ließ sie einfach gehen.
Sie setzte sich in ihr Cabrio, startete den Motor und gab Gas! Sie wollte nur noch weg von hier.
Wie hatte dieser Abend nur so schrecklich schiefgehen können? Sie hatte doch alles durchgeplant. Ihr neues Kleid, die Frisur, romantische Stunden mit ihrem Freund ...
Ihre Hände umklammerten das Lenkrad so fest, dass ihre Finger schmerzten. Dieser Abend hatte unvergesslich werden sollen. Das war er nun auch, aber nicht so, wie sie es sich erträumt hatte. Anstelle eines Verlobungsrings an ihrer Hand raste sie nun mit Tränen in den Augen aus der Stadt.
Sophie achtete nicht darauf, wohin sie unterwegs war. Halb blind vor Tränen, fuhr sie immer weiter, ließ München hinter sich, raste über die Autobahn und in Richtung Süden. Irgendwann fand sie sich auf abendlich leeren Landstraßen wieder, ohne recht zu wissen, wie sie hierhergekommen war.
Das Wetter verschlechterte sich zusehends. Die ersten Tropfen trommelten auf die Windschutzscheibe. Bald regnete es so heftig, dass die Reifen durch Pfützen rauschten und die Scheibenwischer die Wassermassen kaum noch zur Seite schaufeln konnten. Dazu rüttelte ein kräftiger Sturm an ihrem Cabrio. Sie war heilfroh, das Verdeck nicht geöffnet zu haben ...
Aus ... Aus und vorbei ... Oh Rupert ...
Ihre Augen brannten. Sophie wischte mit einer Hand die Tränen fort, aber es kamen sofort neue. Mittlerweile zeigte die Anzeige neben ihrem Tacho 23:49 Uhr an.
Ich sollte anhalten und mir eine Unterkunft suchen, dachte sie. Wo bin ich hier eigentlich?
Sie spähte auf ihr Navigationsgerät. In der Nähe wurden nicht viele Ortschaften angezeigt. Eigentlich nur ein einziges Dorf, umgeben von hohen Bergen: St. Christoph. Es konnte nur ein paar Kilometer entfernt sein. Sollte sie dort vielleicht ... Weiter kam Sophie nicht, denn als sie den Blick hob, bemerkte sie die enge Kurve, die sich vor ihr auftat. Zu spät!
Oh nein! Geistesgegenwärtig trat sie das Bremspedal durch. Im nächsten Moment wurde sie unsanft in ihren Gurt gepresst. Ein Ruck ging durch ihren Wagen. Entsetzt spürte sie, wie sich ihr Auto drehte und seitlich wegschlitterte. Hart schlug ihr Kopf gegen die Seitenscheibe. In Schräglage blieb ihr Auto stehen, und der Motor erstarb. Nur das Trommeln des Regens und das Wummern ihres Herzens waren zu hören.
Und dann wurde es schlagartig dunkel um sie herum.
***
Ich bin so ein Idiot.
Rupert starrte mit leerem Blick in die Dunkelheit, die wie ein Spiegelbild der Düsternis in seinem Inneren war. Der Küchenstuhl stammte vom Flohmarkt und war alles andere als bequem. Allmählich tat Rupert der Rücken weh, aber er bemerkte es kaum. Der Schmerz, der in seinem Herzen wühlte, war weitaus schlimmer.
Er hatte Sophie erfolgreich vergrault. Wie verletzt sie ausgesehen hatte ...
Rupert kniff die Augen zusammen und wünschte sich, er könnte die Uhr zurückstellen. Nicht nur ein paar Stunden. Nein, Monate, vielleicht Jahre. So lange schon drifteten sie auseinander wie Eisschollen auf dem Meer. Unbemerkt zunächst. Als es ihm endlich klar geworden war, war es schon zu spät gewesen.
Er tastete nach dem samtenen Schmuckkästchen in seiner Hosentasche.