Der Bergdoktor 2143 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 2143 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

Der tragische Tod von Paul Mandl hat nicht nur dessen Familie erschüttert, sondern die gesamte Sportwelt. Denn Paul war eine große Nummer im Klettersport und träumte von einer Goldmedaille bei den nächsten olympischen Spielen.
Dass auch sein Trainingspartner Florian Brennsteiner bei jenem Felssturz schwer verletzt wurde, bewegt hingegen niemanden. Im Gegenteil, einige Journalisten stellen sogar die ungeheuerliche Behauptung auf, dass er für Pauls Tod verantwortlich ist. Von Eifersucht ist die Rede, von heimlichen Rivalitäten und Neid ...
Und was tut Florian? Er schweigt zu den Vorwürfen und zieht sich zurück.
Doch dann taucht er eines Tages auf dem Hof von Pauls Eltern in St. Christoph auf ...


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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Der Beobachter

Vorschau

Impressum

Der Beobachter

Kann Florian seine Dämonen bezwingen?

Von Andreas Kufsteiner

Der tragische Tod von Paul Mandl hat nicht nur dessen Familie erschüttert, sondern die gesamte Sportwelt. Denn Paul war eine große Nummer im Klettersport und träumte von einer Goldmedaille bei den nächsten olympischen Spielen.

Dass auch sein Trainingspartner Florian Brennsteiner bei jenem Felssturz schwer verletzt wurde, bewegt hingegen niemanden. Im Gegenteil, einige Journalisten stellen sogar die ungeheuerliche Behauptung auf, dass er für Pauls Tod verantwortlich ist. Von Eifersucht ist die Rede, von heimlichen Rivalitäten und Neid ...

Und was tut Florian? Er schweigt zu den Vorwürfen und zieht sich zurück.

Doch dann taucht er eines Tages auf dem Hof von Pauls Eltern in St. Christoph auf ...

»Mandl & Brennsteiner: Unser Sieger-Team für Olympia!«

»Unsere Medaillenhoffnungen im Klettern, Paul Mandl und Florian Brennsteiner, sind heute zu ihrem letzten Trainingslager vor Olympia aufgebrochen.«

»Nach einer letzten Trainingseinheit im Himalaya wird es ernst für unsere olympischen Hoffnungsträger Mandl & Brennsteiner.«

»Seite 4: Exklusiv-Interview mit dem Super-Kletterer Paul Mandl über seine Chancen auf die Goldmedaille!«

Florian Brennsteiner lag in einer Wiener Spezialklinik und las alte Zeitungsberichte. Alt? Uralt war das, was da geschrieben stand, nämlich zwei Wochen her. Zwischen den Jubelmeldungen und dem heutigen Tag lag eine ganze Welt.

Florian blickte auf seine dick bandagierte rechte Hand. Gleich würde der Oberarzt zur Visite kommen. Der Chirurg würde den Verband abnehmen und den Patienten über das Ausmaß der Verletzung informieren. Doch Florian kannte das Urteil, das ihn erwartete, sowieso. Der Mittelfinger war steif und die Hand nicht mehr zum Klettern zu gebrauchen. Aus der Traum.

Über Florians zerplatzte Hoffnungen schrieben die Zeitungen kein Wort, denn in der Öffentlichkeit gab nur ein Thema: »Der schreckliche Tod von Super-Kletterer Paul Mandl erschüttert die Sportwelt.«

Wäre es umgekehrt passiert, wäre Florian am Berg geblieben und Paul schwer verletzt geborgen worden, dann hätten die Sportkanäle sicher nur über die »Hand der Nation« berichtet. Immer schon war Paul der Interessantere von ihnen beiden gewesen, der Medientaugliche – der Superstar.

Aber so war es nun einmal. Florian, der seinen Freund seit Kindertagen bei allen großen Aufstiegen begleitet hatte und der selbst auch jede Menge Einzelerfolge errungen hatte, ließ sich eben nicht so gut verkaufen. Dabei sah er mit seinen dunklen Locken besser aus und war – so munkelten die Experten – auch der geschicktere Kletterer. Noch dazu war Florian verlässlich und diszipliniert, beides Eigenschaften, die ihn von seinem Freund unterschieden hatten.

Paul hatte hingegen etwas anderes zu bieten. Er war lustig, charmant und redegewandt, er hatte immer einen flotten Spruch auf den Lippen und pflegte mit seinen Journalistenfreunden auch nach anstrengenden Klettertouren gern ein Bier über den Durst zu trinken. Und so war Paul der Star, während der ruhigere Florian in seinem Schatten blieb.

Nein. Falsch, dachte Florian. Paul hatte etwas anderes gehabt. Paul war der Star gewesen. Paul war nämlich tot.

Florian schluchzte auf. Warum war an jenem verhängnisvollen Vormittag nicht er am Berg geblieben, sondern Paul? Seinen Verlust hätte die Welt besser verkraftet, und er müsste jetzt nicht so schrecklich trauern. Florian hatte Paul trotz dessen Launen wie einen Bruder geliebt. Und nun hatte er mit einem Schlag alles verloren: den besten Freund, den Sport und seine Zukunft.

Florian Brennsteiner war siebenundzwanzig Jahre alt, und sein Leben war vorbei.

Der junge Mann warf sich in seinem Spitalsbett auf die andere Seite und starrte gegen die Wand. Beinahe uninteressiert hörte er sich wenig später an, was der Arzt ihm erklärte.

»Die Prellungen in Schulter und Brustkorb sind im Abklingen. Die Verstauchung im Bein wird noch ein paar Tage schmerzen, aber vorübergehen. Doch ...« Der Arzt machte eine mitfühlende Pause, bevor er weitersprach: »Die Beweglichkeit des rechten Mittelfingers konnten wir leider nicht wiederherstellen. Sie werden mit Einschränkungen leben müssen, Herr Brennsteiner. Und Ihren Sport werden Sie auch nicht mehr ausüben können, zumindest was den Leistungssport betrifft. Das Klettern ist aber ein feines Hobby, daran sollten Sie festhalten.«

***

An diesem Vormittag gab es in der Praxis von Dr. Martin Burger, dem Landarzt von St. Christoph, nicht allzu viel zu tun.

Wieder einmal stellte der Bergdoktor fest, dass sich die Leute bei Schlechtwetter offenbar kränker fühlten. Wenn hingegen die Sonne so prächtig vom blitzblauen Sommerhimmel strahlte wie heute, kamen nur die wirklich Leidenden. Die anderen hatten Besseres zu tun.

Martin Burger hatte selten die Muße, aus dem Fenster in seinen schönen Garten hinauszuschauen, wo seine beiden älteren Kinder ihre Ferientage gerade mit unbeschwertem Spiel verbrachten. Heute aber genoss er es, ein stiller Beobachter seines Familienglücks zu sein.

Seine »Freizeit« hielt ohnehin nicht lange an. Schon bald steckte Sprechstundenhilfe Bärbel Tannauer ihren hübschen Blondkopf durch den Türspalt.

»Der Mandl-Franz hat gerade angerufen und will wissen, ob er noch vorbeikommen darf. Er hat keine akuten Beschwerden, es geht nur um die regelmäßige Kontrolluntersuchung seines Herzens.«

Martin Burger zögerte nicht lange. »Schick ihn gleich vorbei, Bärbel. Der arme Mann hat kürzlich seinen Sohn begraben müssen. So ein Schicksalsschlag kann sich durchaus auf sein chronisches Vorhofflimmern auswirken. Ich hatte mir eh vorgenommen, ihn anzurufen und in die Ordination zu bestellen.«

Bärbel Tannauer nickte und verschwand wieder hinter ihrem Schreibtisch an der Rezeption. Martin hörte sie mit dem Patienten telefonieren, dann tauchte sie wieder im Ordinationsraum auf.

»Alles klar«, sagte sie. »Der Mandl-Franz ist auf dem Weg. Stimmt es wirklich, dass sogar der Sportminister zum Begräbnis seines Sohnes angereist ist?«

»Ja, das ist richtig. Und es hat sich auch so gehört, immerhin hat Paul Mandl mit seinen Klettererfolgen viel für unseren Sport geleistet.«

»So ein Pech, dass er ausgerechnet vor Olympia abgestürzt ist«, murmelte Bärbel etwas gedankenlos vor sich hin.

Ihr Chef runzelte missbilligend die Stirn. Bevor er etwas entgegnen konnte, schlug sich Bärbel aber auch schon die Hand vor den Mund.

»Das soll natürlich nicht heißen, dass es besser gewesen wäre, nach den olympischen Spielen abzustürzen«, fügte sie rasch hinzu. »Ich denke nur, dass sich Paul Mandl sicherlich sehr auf dieses Ereignis gefreut und wahrscheinlich jahrelang darauf hin trainiert hat. Es wäre ihm zu wünschen gewesen, wenn er das noch erleben hätte können.«

»Da ist was dran, Bärbel. Vielleicht würde seinen trauernden Eltern der Gedanke helfen, dass sich Paul seine Träume erfüllen konnte.«

So war es ihm damals mit seiner ersten Frau ergangen. Die Gewissheit, dass Christl ihr Kind wenigstens noch einmal hatte ansehen können, bevor sie mit dem Baby zu den Engeln geflogen war, hatte Martin ein klein wenig getröstet. Er hoffte stets, dass auch das Kind gespürt hatte, wie sehr es geliebt wurde ...

Für Franz Mandl und seine Frau Roswitha hatte der Trauerprozess erst angefangen. Ihr Sohn Paul war in einer unglücklichen Sekunde mitten aus dem Leben gerissen worden, und mit ihm war auch für seine Eltern ein Stück ihrer Zukunft gestorben. Andererseits hatten sie noch eine Tochter, Marina, die ihnen sicherlich Trost spendete.

Martin Burger hatte die junge Frau beim Begräbnis beinahe nicht wiedererkannt. Es hatte eine Weile gedauert, bis er die ernste Frau mit dem blassen Gesicht mit dem fröhlichen Mädchen seiner Erinnerung zusammengefügt hatte. Früher war Marina Mandl an ein lustiges Dirndl mit braunen Zöpfen und einer sommersprossigen Stupsnase gewesen. Aber es war klar, dass der Tod des Bruders sie stark mitgenommen hatte.

»Setz dich«, bat Dr. Burger, als sein Patient die Ordination betreten hatte.

Wie erwartet war Franz Mandl der Kummer ins Gesicht geschrieben. Früher ein gestandenes Mannsbild, waren Franz' Gesichtszüge jetzt eingefallen, die Augen ohne Glanz und die Haare über Nacht fast grau. Obwohl er nur ein paar Jahre älter als Dr. Burger war, sah er aus wie ein Greis.

Der Bergdoktor ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn dieser Anblick besorgte. Er prüfte den Puls.

»Du leidest wieder unter Tachyarrhythmie«, murmelte er und übersetzte für Franz: »Das bedeutet, dass du einen zu schnellen Puls hast. So etwas kann gefährlich werden.« Er befestigte die Elektroden für das EKG auf der Brust des Patienten. »Ich schaue mir jetzt deine Herzfunktion genauer an, Franz. Das letzte Mal, als du hier warst, habe ich dir Beta-Blocker verschrieben. Nimmst du die Medikamente auch regelmäßig?«

Franz Mandl wich seinem Blick aus. »Nun, Herr Doktor, meistens. Aber wie Sie wissen, hab ich eine schwere Zeit. Darum hab ich schon das eine oder andere Mal meine Medizin vergessen.«

»Ja, verständlich. Trotzdem musst du auf dich schauen, Franz, deine Frau und deine Tochter brauchen dich.«

»Hm. Und die Arbeit am Hof wird ja auch net weniger.«

»Hast du schon mal daran gedacht, einen Knecht einzustellen?«

Der Mandl-Franz verzog das Gesicht. »Gedacht hab ich schon dran, die Roswitha und ich werden schließlich net jünger. Aber ich mag keine fremden Leut' in meinem Stall oder auf meinen Feldern haben ... Zum Glück kommt der Freund und Kletterkollege vom Paul für ein paar Tage her, um uns zu helfen.«

»Das ist anständig von ihm. Den armen Kerl hat's bei dem Unfall ja auch schlimm erwischt, gell?«

»Ja, aber er hat überlebt«, stellte Franz Mandl bitter fest.

Die EKG-Kurve bestätigte die Diagnose des Bergdoktors.

»Ich werde eine Kardioversion durchführen«, beschloss Martin Burger, nachdem er den Ausdruck stirnrunzelnd studiert hatte, während sich der Mandl-Franz das Hemd wieder zuknöpfte. »Dabei werde ich mit einem elektrischen Impuls die Rhythmusstörung beheben, und dein Herz kann wieder normal schlagen. Dafür musst du zur Vorbereitung allerdings eine Weile gerinnungshemmende Medikamente nehmen.«

Franz Mandl blinzelte verständnislos, also erklärte es ihm der Bergdoktor ganz genau: »Weißt du, was ein Defibrillator ist, Franz? Das ist ein Gerät, das man in der Notfallmedizin verwendet, zum Beispiel bei einem Herzstillstand. Du kennst das sicher aus dem Fernsehen. Dabei wird dem Herz ein Stromstoß verpasst und dieser Impuls ›weckt‹ es sozusagen wieder auf. Es kommt wieder in den normalen Gang. Die Kardioversion funktioniert nach demselben Prinzip. Du kriegst einen leichten Stromstoß, den du aber nicht spüren wirst, weil die Behandlung natürlich unter Kurznarkose stattfindet. Ich werde das hier in der Praxis durchführen. Danach sollte es mit deinem Herzrhythmus wieder besser sein. «

Dr. Burger holte das Medikament aus seinem Arzneischrank. »Mach im Anschluss mit der Bärbel einen Termin aus. Wir sollten die Kardioversion in circa drei bis vier Wochen durchführen, bis dahin nimmst du die Tabletten, die ich dir mitgebe. – Du musst halt auch deinen Lebenswandel überdenken, Franz«, fügte er noch hinzu. »Wenig Fleisch, viel Bewegung und die Vermeidung von Stress – ich weiß, dass Letzteres zurzeit net einfach für dich ist.«

Der Patient gab ein heiseres Bellen von sich, eine Mischung aus Lachen und einem Schluchzer.

»Nein, Herr Doktor. Wissen Sie, es ist alles sinnlos für mich. Ich hab nichts, wofür es sich lohnen sollte, gesund zu werden. Mein Sohn ist tot!«

Dr. Burger nickte und legte mitfühlend seine Hand auf den Arm des Mannes. Er gönnte dem Patienten ein paar Minuten der Stille, dann sagte er: »Du hast aber noch ein Kind, das darfst du net vergessen.«

»Ach, die Marina!« Franz machte eine resignierende Geste. »Die kommt ohne mich zurecht. Und meiner Frau kann ich sowieso net helfen. Sie wissen ja, dass es die Roswitha mit den Venen hat, und der Kummer gibt ihr jetzt den Rest.«

»Mit deiner Frau werde ich auch noch einen Termin vereinbaren, denn ihr Problem lässt sich mittels einer kleinen Operation gut beheben. Die führen wir dann im späteren Herbst durch. Sag ihr bitte, dass sie sich bei mir melden soll!«

Franz Mandl zog ein Taschentuch aus der Hose und schnäuzte sich. »Ist gut, Herr Doktor«, murmelte er dann.

Dr. Burger hatte es schon öfter erlebt, dass sich Ehepaare im Moment des Leids voneinander entfernten. Meist passierte das, weil sie unterschiedlich mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz umgingen. Aber dass ein Vater sein Kind geringschätzte, das durfte einfach nicht sein!

»Ich habe deine Tochter Marina beim Begräbnis gesehen«, sagte Martin Burger nun sanft. »Sie war außer sich vor Schmerz über den Verlust ihres Bruders. Du musst jetzt für sie da sein, das ist deine Pflicht als Vater, Franz!«

»Schon recht«, gab Franz Mandl zurück. »Ich weiß, Sie meinen's gut, Herr Doktor. Und ich werd' mich auch bemühen. Die Marina kommt jetzt sowieso für ein paar Wochen hierher, um uns auf dem Hof zu unterstützen.«

Dr. Burger bemühte sich, den Mann ein wenig aufzuheitern.

»Ich erinnere mich, wie dein Dirndl vor vielen Jahren einmal zur Tetanusimpfung hergekommen ist. Da hat sie mir erzählt, dass sie eines Tages quer durch Frankreich reisen will. Hat sie sich diesen Traum schon erfüllt?«

»Nein. Die Reise war eigentlich für diesen Sommer geplant«, erwiderte Franz Mandl. »Aber jetzt wird sie daheim gebraucht, das hat Vorrang.«

»Ja, auf eure Marina könnt ihr euch verlassen. Was arbeitet deine Tochter denn? Und wo lebt sie inzwischen?«

»Sie ist Lehrerin drunten in Kufstein. Einen Mann hat sie derweil noch keinen gefunden ...« Die Stimme des Bauern klang enttäuscht.

»Lehrerin. Das ist großartig«, sagte Martin anerkennend. »Ich bewundere es, wenn sich junge Leute für Kinder einsetzen.«

»In einer Sonderschule«, fügte Franz Mandl hinzu.

»Noch besser. Da hat sie ja eine spezielle Ausbildung absolviert. Tüchtig! Roswitha und du, ihr könnt wirklich stolz auf eure Tochter sein!«

Franz Mandl nickte wenig überzeugt. Dann sagte er: »Der Paul hat etwas geleistet. Wir haben in der Stube einen ganzen Schrank voller Pokale, Herr Doktor, die sollten Sie sich einmal ansehen!«

»Das mache ich gern einmal, Franz«, erwiderte Dr. Burger. Er sah ein, dass das einzige Mittel, den armen Mann aufzuheitern, die Erinnerungen an den verstorbenen Sohn waren.

Er sperrte den Arzneischrank auf und holte eine Schachtel mit Tabletten heraus.

»Das Mittel ist zur Blutverdünnung, das brauchst du als Vorbereitung für die Kardioversion zur Vermeidung von Gerinnselbildung, den sogenannten Thromben. Von diesen Pillen nimmst du ab jetzt regelmäßig eine nach dem Frühstück. Das machst du bis zu unserem nächsten Termin. Und dann bringen wir deinen Herzschlag wieder in den richtigen Rhythmus!«

»Ist gut, Herr Doktor, vielen Dank«, sagte Franz Mandl, nahm seine Medizin und ging langsam davon.

***

Von draußen aus dem Garten war ein fröhliches Juchzen zu hören. Martin Burger stellte sich wieder ans Fenster und blickte hinaus.