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Ausgerechnet in den Leitner-Max, den größten Hallodri im Dorf, verliebt sich die unerfahrene Lisa. So kommt es, wie es kommen muss: Nachdem er sein Ziel erreicht und die süße "Betschwester" verführt hat, verliert er das Interesse.
Lisa weint bittere Tränen. Wie konnte sie nur so naiv sein! Haben die Eltern sie nicht oft genug vor der Schlechtigkeit der Burschen gewarnt?
Jetzt sitzt sie im Schlamassel. Denn geheim halten kann sie ihre Verfehlung nicht. Dr. Burger hat eben ihren Verdacht bestätigt: Sie erwartet ein Baby!
Vor dem, was sie daheim an Vorwürfen erwartet, hat Lisa so große Angst, dass sie lieber sterben will. Sie läuft davon, redet noch einmal mit Max und will sich dann im Kuckuckssee ertränken ...
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2022
Cover
Schicksal am See
Vorschau
Impressum
Schicksal am See
Den Tod vor Augen, gibt er ein Versprechen
Von Andreas Kufsteiner
Ausgerechnet in den Leitner-Max, den größten Hallodri im Dorf, verliebt sich die unerfahrene Lisa. So kommt es, wie es kommen muss: Nachdem er sein Ziel erreicht und die süße »Betschwester« verführt hat, verliert er das Interesse.
Lisa weint bittere Tränen. Wie konnte sie nur so naiv sein! Haben die Eltern sie nicht oft genug vor der Schlechtigkeit der Burschen gewarnt?
Jetzt sitzt sie im Schlamassel. Denn geheim halten kann sie ihre Verfehlung nicht. Dr. Burger hat eben ihren Verdacht bestätigt: Sie erwartet ein Baby!
Vor dem, was sie daheim an Vorwürfen erwartet, hat Lisa so große Angst, dass sie lieber sterben will. Sie läuft davon, redet noch einmal mit Max und will sich dann im Kuckuckssee ertränken ...
Es war ein strahlender Oktobermorgen. Die milde Herbstsonne vergoldete das Tal von St. Christoph und ließ die bunt gefärbten Eichen und Buchen im nahen Krähenwald leuchten, ebenso wie die mächtigen Lärchen an den Berghängen ringsum. Weit und klar spannte sich der Himmel über das schmale Seitental des bekannten Tiroler Zillertals.
Sechs Berge bildeten das steinerne Panorama rings um die kleine Gemeinde, zu der nur eine kurvige Bergstraße führte.
In St. Christoph gingen die Uhren noch anders. Hektik und Stress gab es hier nicht, die bodenständigen Bewohner waren eben echte Tiroler, erdverbunden, fleißig und gottesfürchtig. Sie nutzten die modernen Errungenschaften der Technik nur, wenn sie ihnen auch auf lange Sicht von Nutzen waren.
Massentourismus suchte man hier vergeblich. Es gab nur ein Hotel, Gastzimmer auf Bauernhöfen oder beim Ochsenwirt und Ferienwohnungen. Man war durchaus aufgeschlossen den Feriengästen gegenüber, die kamen. Doch die Erholungssuchenden sollten ins Bild passen, Ruhe und Natur zu schätzen wissen.
Im Ortskern verlief die Kirchgasse. Hier standen nicht nur das schöne Gotteshaus mit dem Zwiebelturm und dem vergoldeten Wetterhahn auf der Spitze und das Pfarrhaus, hier fanden sich auch eine Apotheke und das Doktorhaus.
Vor über fünfzig Jahren von Pankraz Burger erbaut, diente es noch immer der Familie als Heim, dem Doktor als Praxis. Freilich war Pankraz in der Zwischenzeit im wohlverdienten Ruhestand.
Sein Sohn Martin hatte die Praxis im Anbau neben dem Wohnhaus vor Jahren übernommen und führte sie sehr erfolgreich weiter. Nach einer grundlegenden Renovierung gab es hier alles, was nötig war, um St. Christoph und die umliegenden Weiler medizinisch zu versorgen.
Die Menschen kamen gern zu Dr. Martin Burger, der im Volksmund anerkennend als »Bergdoktor« bezeichnet wurde. Er war nahe dran an den Menschen, engagiert und immer erreichbar. Dazu kompetent und geduldig. Das Idealbild eines Mediziners und für das Tal von St. Christoph ein Glücksfall.
An diesem schönen Herbstmorgen saß die Familie Burger noch beim Frühstück.
Zenzi Bachhuber, die patente Hauserin, die schon mehr als vier Jahrzehnte im Doktorhaus wirkte, brachte gerade frischen Kaffee. Während die Kinder Tessa und Filli sich bereits auf den Weg in Schule und Kindergarten gemacht hatten, war Sabine Burger, Martins Frau, damit beschäftigt, die kleine Laura, das Nesthäkchen der Familie, zu füttern. Martin und sein Vater unterhielten sich angeregt.
Pankraz nahm auch mit seinen siebenundsiebzig Jahren noch regen Anteil an dem, was in der Praxis vorging. Er kannte alle Patienten, die sein Sohn betreute, und er stand diesem allzu gern mit einem guten Rat zur Seite. So auch jetzt, denn die Patienten, um die es ging, waren kein einfacher Fall.
»War denn der Anton Griesmayer schon immer so ein Frömmler?«, fragte der große, sportliche Landarzt, dem man die fünf Jahrzehnte Lebenszeit nicht ansah, seinen Vater.
»Ja, das liegt bei den Griesmayers in der Familie. Vielleicht weil sie so abgelegen auf ihrem Berghof leben, ich weiß es net. Sein Vater, der Egidius, ist einmal im Jahr nach Rom gepilgert. Ohne den Segen vom Papst kam er net zurück, weil er meinte, dass sonst auch kein Segen auf seinem Schaffen liegt. Manchmal ist er wochenlang fortgeblieben und hat die ganze Arbeit seiner Frau und den Kindern überlassen.«
»Ein Faulenzer im Büßerhemd war er!«, warf Zenzi streng ein. »Hat seine sogenannten Pilgerreisen genutzt, um sich daheim vor der Arbeit zu drücken. Wie oft hat sich seine arme Frau drüber beschwert. Genützt hat's nix. Krumm hat sie sich geschuftet für den ›heiligen‹ Mann. Ja, ja, die Mannsbilder.« Die Hauserin mit dem akkuraten Haarknoten bedachte die Burgers noch mit einem vielsagenden Blick und verließ dann die Stube.
»Der Anton hat sich jedenfalls ein Beispiel an seinem Vater genommen und ihn wirklich verehrt wie einen Heiligen«, fuhr Pankraz fort. »Er wollte ihn noch überflügeln. Als er den Berghof übernommen hat, hat er ihn geführt ›wie ein Kloster zur Ehre des lieben Herrgottes‹. Das hat er tatsächlich gesagt und auch gemeint. Der Spott, den er dafür überall geerntet hat, war ihm egal.«
»Eigensinnig ist er schon immer gewesen.«
»Oh ja, ein echter Tiroler Dickschädel. Er ist auch nie zu einem Tanzfest gegangen. Für ihn war das Teufelswerk.«
»Trotzdem hat er eine Frau gefunden.«
»Waltraud Schmidinger hat mit ihm in derselben Kirchenbank gesessen. Ich glaub, das war wirklich die einzige Möglichkeit für ihn, ein Madel kennenzulernen.« Pankraz schmunzelte.
»Das klingt schon recht seltsam«, meinte Martin.
»Die Waltraud war ein liebes Madel, ein bisserl scheu, schüchtern und leicht zu beeinflussen. Das siebte von acht Madeln, die der Schmidinger selig ›seine Strafe Gottes‹ genannt hat. Freilich nur im Scherz. Aber er hat sich halt einen Sohn gewünscht, dem er einmal den Hof übergeben kann.«
»Dann hat ihn ja einer seiner Schwiegersöhne übernommen«, warf Martin ein.
»Genau. Und keiner ist damit schlecht gefahren. Die Waltraud mit ihrer schönen Singstimme und ihrer einfachen Frömmigkeit war für mich immer das Idealbild einer Nonne. Ich war eigentlich sicher, dass sie den Schleier nehmen würde. Aber dann hat sie sich in den Anton verliebt.«
»In den Sturschädel, den verbohrten.«
»Na, ich weiß net. In jungen Jahren war er gar net so uneben. Aber nach der Heirat hat er halt alles richtig machen und die beiden Madeln zu gottesfürchtigen Menschen erziehen wollen. Die Lore hat sich das auf Dauer net gefallen lassen. Als sie älter wurde, gab's allerweil Streit. Die langen Gebete vor jeder Mahlzeit, das Schweigen und die ständigen Kirchbesuche wurden ihr irgendwann zu viel. Und als sie sich dann in den jüngeren Sohn vom Nusslinger aus Bergfelden verschaut hat, war's ganz aus. Einer, der aus einem Gasthaus kommt, kann ja nix taugen. Der ist vom Teufel besessen und der Hölle geweiht, das waren die Worte vom Anton.«
»So ein Schmarrn«, murmelte Martin.
»Stimmt. Selbst als die Jungen schon das Aufgebot bestellt hatten und Hochwürden versuchte zu vermitteln, hat er net nachgegeben. Die frisch Vermählten sind dann nach Mayrhofen gezogen. Der Ernst ist Filialleiter bei der Sparkasse, die Lore arbeitet als Sekretärin. Sie haben zwei gut geratene Kinder, eine rechte Bilderbuchfamilie. Unser Herr Pfarrer hat sie mal besucht und es mir erzählt. Die Lore würde sich gerne mit ihrem Vater versöhnen, vor allem auch wegen der Waltraud. Die hat ihre Enkelkinder ja noch nie sehen dürfen. Aber der Anton will nix mehr von ihr wissen.«
»Ist das jetzt Sturheit oder Hochmut?«, fragte Martin.
»Wohl von beidem etwas. Und das Schlimme an der Sache ist, dass der Anton sich nun voll und ganz auf die Lisa konzentriert. Keinen Schritt darf sie allein tun, ständig steht sie unter Beobachtung. Es ist kein schönes Leben für sie auf dem Berghof.«
Dr. Burger nickte. Mutter und Tochter Griesmayer waren an diesem Herbstmorgen beide zur Kontrolluntersuchung bei ihm angemeldet.
»Ich werde heut noch mal mit der Waltraud reden. Sie sollte was gelernt haben aus der traurigen Geschichte mit ihrer Älteren und den gleichen Fehler kein zweites Mal begehen, finde ich.«
Pankraz wiegte den Kopf leicht hin und her.
»Du meinst es gut, Bub, aber ich glaub net, dass du was erreichen wirst. Die Waltraud ist zwar net so verbohrt wie ihr Mann, hat aber schon lange keine eigene Meinung mehr. Sie tut, was der Anton sagt, und erwartet das auch von der Lisa.«
»Auf die Dauer kann das fei net gut gehen. Auch wenn das Madel duldsamer ist als ihre ältere Schwester, wird sie irgendwann ein eigenes Leben führen wollen, das ist nur normal.«
»Sag das mal dem Anton.«
Martin seufzte und warf einen Blick auf die Uhr.
»Ich muss rüber, die Sprechstunde fängt gleich an.«
Sabine kehrte in die Stube zurück, nachdem sie Klein-Laura gewickelt und noch einmal in ihr Bettchen gelegt hatte. Das Nesthäkchen hatte unruhig geschlafen und war noch müde.
»Du musst, Martin«, mahnte die hübsche Blondine ihn. »Ihr habt euch wohl verschwatzt, ihr zwei.«
Er lachte und drückte seiner besseren Hälfte ein Busserl auf.
»Du hast uns erwischt«, gab er zu. »Die Familie Griesmayer ist eben ein unerschöpfliches Thema. Bis zum Mittagsmahl dann!« Und weg war er.
Sabine setzte sich zu ihrem Schwiegervater und füllte ihre Tasse noch einmal mit Kaffee.
»Die Lisa tut mir leid«, sagte sie. »Stell dir vor, die Bärbel hat mir erzählt, dass ihre einzige Abwechslung die Kontrolluntersuchungen beim Martin sind. Sonst besteht ihr Leben nur aus Arbeit.«
»Und Gebeten«, fügte Pankraz mit leiser Ironie hinzu.
»So was ist net normal«, ereiferte Sabine sich. »Sie ist ja schließlich keine Ordensschwester, sondern ein ganz normales junges Madel, das auch mal zum Tanz gehen und sich unter den Burschen umschauen will.«
»Das wird nix werden«, meinte ihr Schwiegervater. »Der Anton wird's zu verhindern wissen.«
»Und ihre Mutter? Hat denn die so gar kein Verständnis?«
Dr. Burger senior hob die Schultern.
»Der Martin hofft es, er will nachher mit ihr über die Lisa reden.«
»Du schaust arg skeptisch aus.«
»Die Waltraud tut nix, was gegen ihren Mann geht. Sie ist ihm einfach völlig ergeben.«
»Aber sie hat doch ihre Tochter auch lieb und will gewiss, dass diese ihr Lebensglück findet.«
»Schon, doch der Anton steht an erster Stelle. Was er sagt, das ist auf dem Berghof Gesetz.«
***
Der Berghof der Familie Griesmayer lag in der Tat ein wenig vor der Welt versteckt in einem Hochtal zwischen St. Christoph und Hochbrunn. Dichter Mischwald, der in einen dunklen, himmelhohen Tann überging, verdeckte die schmale Privatstraße, die zum Berghof hinaufführte.
Kannte man sich nicht aus, konnte man den Abzweig von der Landstraße leicht verfehlen. Ein Hinweisschild gab es freilich nicht. Und wenn der bewährte Postbote Germo Niederstetter mal in Ferien war, musste seine Urlaubsvertretung sich zunächst einmal genau einprägen, wie man zum Griesmayer-Hof gelangte.
Der Bauer legte keinen Wert auf Besucher. Außer der Post und ab und an einer Visite vom Viehdoktor wollte er bei sich heroben keine fremden Gesichter sehen. Waltraud und Lisa, die beiden Knechte und die drei Mägde, das war alles, was er brauchte. Seine Welt war klein, er hatte sie sich selbst so gemacht, in der Hoffnung, den Anfechtungen von Außen so entgehen zu können.
An diesem Morgen hatte Anton Griesmayer nach dem Frühgebet bereits die Stallarbeit erledigt und erschien nun pünktlich zum Frühstück. Kaum betrat der stattliche Bauer mit dem kurzen grauen Haar, dem gepflegten Bart und den stahlblauen Augen das Esszimmer, verstummten sogleich alle Gespräche. Das Gesinde setzte sich an den Tisch, die Bäuerin und ihre Tochter nahmen zur Rechten und Linken des Bauern Platz, der natürlich am Kopf der Tafel saß.
Waltraud Griesmayer war eine hübsche Frau mit einem herzförmigen Gesicht, in dem die warmen rehbraunen Augen bestachen. Das blonde Haar hatte sie im Nacken zu einem Knoten geschlungen. Sie war noch immer so schlank und zierlich wie an dem Tag, als Anton sie das erste Mal gesehen hatte. Und er war noch ebenso verliebt in sie. Doch das hätte er nie zugegeben, es wäre ihm peinlich gewesen. Und es hätte wohl auch seiner stets strengen Haltung allem und jedem gegenüber einen Abbruch getan.
Wenn der Berghofbauer etwas nicht leiden konnte, dann waren das überflüssige Worte oder überschwängliche Gefühle. Beides kam seiner Meinung nach vom Teufel, nur dazu ersonnen, die Menschen von Fleiß und Keuschheit abzulenken und sie auf den Pfad in die Hölle zu lotsen.
Das sollte ihm, Anton Griesmayer, niemals widerfahren! Sein Hof war und blieb ein Ort einfacher Frömmigkeit, von Fleiß und Freude am Dienst für den Herrn. Er warf einen strengen Blick in die Runde.
»Gegrüßest seiest du, Maria«, begann er dann, »voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit ...«
So ging das Stundengebet reihum, ein jeder am Tisch musste sich daran beteiligen, und erst danach wurde gegessen.
Lisa hatte den Blick gesenkt, ein Rosenkranz lag in ihrer schlanken Hand. Sie war ein sehr hübsches Madel mit glänzenden haselnussbraunen Locken und tiefblauen Augen. Kam sie ins Dorf, was selten genug geschah, folgten ihr die Blicke der Burschen, und manch einer versuchte sogleich sein Glück bei ihr. Doch sie sprach nie mit einem und schaute auch keinen an. Denn wenn der Vater davon erfahren hätte, wäre der Teufel los gewesen.
Einmal hatte Lisa sich mit einem Burschen unterhalten. Tobias Maurer war in ihrer Schulklasse gewesen, er hatte ihr von seiner bevorstehenden Hochzeit erzählt und sie eingeladen. Die Strafe für dieses »Vergehen« waren zwei Tage Arrest gewesen, eingesperrt in ihrer Kammer und nur mit Wasser und Brot versorgt.
Dass Lisa nicht einmal im Traum daran gedacht hatte, die Einladung des Schulfreundes anzunehmen, hatte für den Vater nicht die geringste Rolle gespielt. Sie hatte mit »unlauteren Gedanken« den Pfad der Tugend verlassen und musste bestraft werden. Seither ging Lisa jedem Kontakt mit einem Burschen tunlichst aus dem Weg.
Der Pfarrer von St. Christoph war der einzige Mensch, von dem Anton sich etwas sagen ließ. Mit ihm diskutierte er gern lange und ausgiebig über die wahre Frömmigkeit. Doch selbst Pfarrer Roseder hatte nichts erreichen können bei dem Versuch, dem Bergbauern auch ein wenig Nachsicht und Güte seinen Töchtern gegenüber näherzubringen.
Für Anton gab es in der Erziehung nur eines: unnachgiebige Strenge. Dass er damit bereits einmal gescheitert war, berührte ihn nicht. Es war ja schließlich das Werk des Teufels gewesen, dass Lore ihre Familie im Stich gelassen hatte, um in der sündigen Stadt zu leben.
»Wie fühlst du dich, Traudel?«, fragte Anton seine Frau nach dem Frühstück. »Geht's dir gut?«
Die Bäuerin war, wie ihre Tochter auch, Diabetikerin.
»Ja, ich hab keine Beschwerden.«
»Gut, dann wird der Bergdoktor nix zu beanstanden haben. Das heißt, ihr müsst euch net lang im Doktorhaus aufhalten.« Ein strenger Blick traf seine Tochter. »Oder gibt's bei dir was?«
Rasch verneinte Lisa und eilte dann mit dem Tablett, auf dem das benutzte Geschirr sich stapelte, aus der Stube.
»Was hat sie denn?«, fragte der Bauer verwundert. »Stimmt was net?«
»Geh, Toni, du weißt doch, dass du net so streng mit ihr sein sollst. Sie hat dann Angst vor dir.«
»Vor mir?« Anton lachte kurz auf. »So ein Schmarrn! Wenn sie sich nix hat zuschulden kommen lassen, wenn ihr Gewissen rein ist, dann muss sie sich auch vor nix fürchten.«
»Das sagst du. Aber junge Madeln sind nun mal so.«
»Wie?«