Der Bergdoktor 2197 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 2197 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

Was tun, wenn man wie Anja in einen Mann verliebt ist, der ganz andere Interessen hat als man selbst?
Alex Limbacher, Anjas Traummann, winkt ihr höchstens zu und redet ein paar belanglose Worte mit ihr. Trotzdem bedeutet er Anja einfach alles! Hilft es, mit ihm zu flirten, wie sogar Dr. Burger meint? Anja versucht es mit der Anleitung "Flirt-Tipps für Anfänger", aber der Erfolg lässt auf sich warten. Der Mann ihrer Träume widmet sich weiterhin dem Reitberg-Hof und erhebt sich außerdem in die Lüfte. Denn sein Hobby ist das Drachenfliegen. Er gibt auch Paragliding-Kurse für jedermann und besitzt ein Sportflugzeug.
Tragisch, dass Anja unter Flugangst leidet ...
Dann taucht auch noch die bekannte Schauspielerin Gabriela Sander auf. In St. Christoph will sie sich nach Dreharbeiten entspannen und bei Alex, dem "Adler der Lüfte", den einen oder anderen Flug ins Himmelsblau wagen ...


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Seitenzahl: 102

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhalt

Cover

Höhenflug mit Turbulenzen

Vorschau

Impressum

Höhenflug mit Turbulenzen

Anja bekommt beim Flirten prominente Konkurrenz

Von Andreas Kufsteiner

Was tun, wenn man wie Anja in einen Mann verliebt ist, der ganz andere Interessen hat als man selbst?

Alex Limbacher, Anjas Traummann, winkt ihr höchstens zu und redet ein paar belanglose Worte mit ihr. Trotzdem bedeutet er Anja einfach alles! Hilft es, mit ihm zu flirten, wie sogar Dr. Burger meint? Anja versucht es mit der Anleitung »Flirt-Tipps für Anfänger«, aber der Erfolg lässt auf sich warten. Der Mann ihrer Träume widmet sich weiterhin dem Reitberg-Hof und erhebt sich außerdem in die Lüfte. Denn sein Hobby ist das Drachenfliegen. Er gibt auch Paragliding-Kurse für jedermann und besitzt ein Sportflugzeug.

Tragisch, dass Anja unter Flugangst leidet ...

Dann taucht auch noch die bekannte Schauspielerin Ela Sander auf. In St. Christoph will sie sich nach Dreharbeiten entspannen und bei Alex, dem »Adler der Lüfte«, den einen oder anderen Flug ins Himmelsblau wagen ...

Seitdem Anja nicht mehr im Sanatorium Bergfrieden nach einem strengen Zeitplan arbeitete, war sie regelrecht aufgeblüht.

Die eine oder andere Physiotherapie-Behandlung legte sie, wenn es gewünscht wurde, auch mal auf den Abend, dafür konnte sie sich mittags oder nachmittags eine Auszeit gönnen.

Man hatte sie im Sanatorium zwar nur höchst ungern gehen lassen, denn sie war eine hervorragende Physiotherapeutin mit speziellen Kenntnissen in der Krankengymnastik. Aber ihrem Plan, selbstständig zu arbeiten und irgendwann eine eigene Physio-Praxis zu eröffnen, hatte sich niemand widersetzen können.

Seitens der Leitung des Hauses war man außerdem nicht bereit gewesen, ihre erfolgreiche und gewissenhafte Arbeit entsprechend zu honorieren: »Liebe Frau Klinger, wir verstehen Sie ja. Aber wir müssen Ihnen mitteilen, dass wir als Sanatorium unseren finanziellen Spielraum nicht weiter ausschöpfen können, jedenfalls derzeit nicht. Im Moment müssen wir abwarten, was die Zukunft bringt. Einrichtungen wie unser Haus werden zu wenig gefördert.«

Ob das stimmte oder nicht, blieb dahingestellt. Jedenfalls bereute Anja ihre Entscheidung nicht.

Auf Verordnung von Dr. Burger machte Anja jetzt Hausbesuche bei denjenigen Patienten, die unter Bandscheibenbeschwerden, Rheuma und Muskelverspannungen litten. Einige waren schon längere Zeit bettlägerig und hatten sogar Schwierigkeiten beim Heben der Arme, ganz zu schweigen weiteren Bewegungen, die im Normalfall jeder Mensch völlig spontan ausführte. Das Bein strecken, den Kopf nach links oder rechts drehen – das ging oft überhaupt nicht mehr. Nach schweren Erkrankungen mit Erschöpfungszuständen waren die Patienten auf eine behutsame Revitalisierung angewiesen, zu der neben der ärztlichen Behandlung eben auch die Bewegungstherapie gehörte.

Wenn diese Kranken dann wieder aus dem Bett aufstehen oder durchs Zimmer laufen konnten, dann war das fast wie ein Wunder – und es steckte seitens der geduldigen Anja viel fachliches Wissen und Durchhaltevermögen dahinter.

Hin und wieder musste sie sich auch anhören: »Das mach' ich net, ich kann net mehr! Es ist zu anstrengend. Mit mir ist eh nix mehr anzufangen.«

Dann erwiderte Anja aufmunternd: »Alles wird gut. Wir überstürzen nichts. Immer eins nach dem anderen. Nicht aufgeben! Ich möchte doch dem Doktor sagen können, dass die Therapie anschlägt. Er hat sie ja schließlich auch verordnet, weil es nötig ist. Und er weiß, dass man es schaffen kann. Niemand will sich in ein dunkles Mauseloch verkriechen und dort hocken bleiben, wenn draußen die Sonne scheint und die Vogerln singen!«

Nein, es war keine Lösung, sich zu verkriechen und den Kopf in den Sand zu stecken. Und deshalb war es auch genau richtig, dass Anja zur Stelle war und sich darum bemühte, dass man, zum Beispiel nach einem dreifachen Sprunggelenk-Bruch, wieder laufen lernte, zunächst mit Gehhilfen, danach langsam, Schritt für Schritt, allein ohne Hilfsmittel.

Denn auch wenn der Bruch dank Dr. Burgers fachlicher Behandlung (Osteosynthese und operative Rekonstruktion) ohne Komplikationen in den Heilungsprozess überging, hieß das noch lange nicht, dass man mit seinem Fuß wieder im Einklang war.

Im Gegenteil. Alles war noch steif – und dem in Mitleidenschaft gezogenen Knöchel war es völlig egal, dass man gern wieder ein bisschen herumlaufen wollte. Verständlich, dass auch die Angst vor erneuten Schmerzen ein Hindernisgrund waren, sich an Krücken aus dem bequemen Sessel zu quälen.

Aber wenn Anja kam, nutzte es dem Patienten nichts, auf stur zu schalten und mutlos im Bett oder auf dem Polstersessel zu verharren. Vorsichtige Lockerungsübungen waren angesagt, Massagen und immer wieder Entspannung, damit keine Verkrampfungen auftraten.

Es dauerte seine Zeit, aber schließlich wurde dann aus ein paar unsicheren Schritten tatsächlich wieder ein kleiner Gang rund ums Haus – und dann ging es stetig aufwärts!

Schon einige Monate lang erwies sich Dr. Burgers »Zusammenarbeit« mit Anja als äußerst erfolgreich.

Sie nahm sich außerdem viel Zeit und ermunterte die Patienten, was natürlich ganz im Sinne des Doktors war. Eine Bewegungstherapie half immer, die oft chronischen Schmerzen bei Muskel- und Gelenkerkrankungen zu reduzieren.

Ganz ohne Schmerzmittel, die Dr. Burger je nach Schwere des Falles verordnete, ging es meistens jedoch nicht. Aber wer täglich drei Tabletten genommen hatte, brauchte manchmal nur noch die halbe Dosis – oder sogar noch weniger.

Vorläufig wohnte Anja noch im »Lindenhaus«, einem typischen Tiroler Alpenhäusl, das idyllisch auf einem grünen Hügel lag, nah genug am Dorf, um auch mal aufs Auto oder das Radl zu verzichten.

Ein Fußweg mit schöner Aussicht auf das Gebirge führte geradewegs am Brückenbach entlang, dem »Hausbach« von St. Christoph. Unterwegs luden das in die Jahre gekommene Wiesenmarterl und eine Andachts-Kapelle – drinnen eine kleine Bank, ein mit Blumen geschmücktes Altärchen und eine Marienfigur – zu einem Moment der Besinnung ein.

Das alte, von allen Dörflern oft besuchte Kircherl »Maria Zuflucht« besaß ein kleines, bescheidenes Türmchen mit einem Glöcklein, dessen heller Ton wie ein frohes Lied durch das Wiesental dahinflog.

Damit dieses Läuten, das die Leute von jeher gern hörten, nicht an Sonn- und Feiertagen im brausenden Geläut der Pfarrkirchen-Glocken unterging, bimmelte das »Wiesenglöckchen« von »Maria Zuflucht« dreimal am Tag. Um acht um in der Früh, mittags um ein Uhr, gegen Abend um sechs Uhr. Immer genau dann, wenn die weithin hallenden Glocken der ehrwürdigen Pfarrkirche schwiegen.

Es war schön, dass man sich immer auf die Glocken verlassen konnte. Für die Leute im Dorf waren sie vertraute Begleiter an jedem Tag, und oft war das Glockenläuten sogar hilfreich, wenn jemand krank im Bett lag. Es wirkte beruhigend auf jene, die voller Sorgen und Angst der Zukunft entgegensahen.

Das Lindenhäusl hatte Anja von ihren Eltern übernommen, das heißt, sie hatten es ihr notariell überschrieben. Sie selbst waren vor einem Jahr nach Villach in Kärnten umgezogen, ihr neuer »Nachbar« war der Wörthersee.

Den Umzug hatten sie seit Jahren geplant. In Villach hatten die Klingers als Teenager – damals noch Pauli Klinger und Burgi Seidel – eine Ferienfreizeit der Pfarrgemeinde verbracht, ganz »brav« natürlich unter den aufmerksamen Augen der »strengen« Begleitpersonen.

Sie waren damals sehr jung gewesen, fünfzehn und siebzehn, und noch nicht trocken hinter den Ohren. Aber der Pauli und die Burgi hatten hernach daheim in St. Christoph viel Zeit miteinander verbracht. Und schließlich – zwölf Jahre nach den bewussten Sommerferien – hatten sie am Wörthersee ganz still – nur mit den Trauzeugen – auf einem weißen Schiff geheiratet. In St. Christoph war dann noch die große, fröhliche Hochzeitsfeier mit allen Verwandten und Freunden gefolgt.

»Wir sind nun mal begeisterte Seehasen, dein Vater und ich«, hatte Anjas Mutter oft gesagt. »Am Wörthersee haben wir damals schon gemerkt, dass wir zusammenpassen wie zwei Puzzleteile.«

Ganz leicht war es den Klingers trotz ihrer schönen Erinnerungen an den See jedoch nicht gefallen, St. Christoph Lebewohl zu sagen. Ein paar Tränchen im Knopfloch, Wehmut im Herzen ... aber der Umzugswagen hatte pünktlich vor der Tür gestanden. Und dann: »Danke für die schöne Zeit, ihr lieben Leut im Dorf! Wir sind ja nicht aus der Welt. So weit sind wir gar net weg ... «

Um ehrlich zu sein, waren Paul und Burgi Klinger ja nur Seehasen aus »Zweiter Hand«, denn zuallererst konnte man sie durchaus als waschechte Älpler und Wandervögel bezeichnen. Wenn da mal kein Heimweh aufkam! Und außerdem war Anja, ihre einzige Tochter, im Zillertal geblieben. Sie hatte auch jetzt nicht vor, ihre Heimat jemals zu verlassen. Auf keinen Fall – nicht für Geld und gute Worte!

Ob ihre Eltern nun wirklich immer in Kärnten bleiben würden? Sicher war das jedenfalls nicht!

Hauptsache, sie fühlten sich wohl und waren gesund. Anja machte es sich derweil gemütlich im Lindenhaus. Wenn ihr genug Zeit blieb, werkelte sie im Garten umeinander. Jedes noch so kleine Pflänzchen hatte die Chance, groß und prächtig zu werden – man musste sich eben ein bisschen darum kümmern!

Anjas Garten war ein Ort, an dem man tief durchatmen konnte. Ein Tag genügte, um sich nach stressigen Tagen zu erholen. Blumen hier, herrlich grüne Sträucher dort, Lavendel, Salbei und viele andere aromatische Kräuter, zwei Rosenstöckchen weiß und rot, der prächtigste Marillenbaum aller Zeiten, ein Brunnen neben der kleinen Laube und natürlich Katze »Mika«: Schwarz, ein Fell wie Samt, vier weiße Pfötchen, ein weißes Lätzchen und ein keckes, weißes Schnäuzchen. Mika sah so aus, als habe sie ein Sahnehäubchen rund um die rosa Nase.

Sie war eine Katzendame, die sich gern putzte und sich nichts aus Mäusen machte – wozu auch? Mäuse zum Nachtmahl? Igitt, nie!

Nun ja, man konnte ja hin und wieder so ein Lebewesen beobachten. Es war recht spaßig, dass Mäuse unglaublich schnell herumhuschten und gar nicht merkten, dass vielerorts eine Katze in der Nähe war, die vielleicht doch – aus reinem Interesse – mal so ein Mäuschen begutachten wollte ...

Wie gesagt, Mika hielt Mäuse für Gesindel, mit dem man sich als gepflegte Katze nicht einlassen musste. Man konnte es natürlich, wenn man es denn wollte.

Aber wollte man es? Nein. Auch Vögel betrachte Mika aus ihren grünen Augen (zu ihrem schwarzen Samtfell ein entzückender Kontrast!) nur widerwillig.

Dieses Geflatter und Gepiepse! Wobei natürlich Finken und Meisen – aber auch Sperlinge – recht putzig waren. Man hätte, wenn einem nichts Besseres einfiel, ein wenig mit ihnen spielen können.

Aber auch davon sah Mika lieber ab, denn Frauchen hatte sie kürzlich streng gerügt und ihr sogar das abendliche Extra-Milchschälchen gestrichen, nur weil sie – rein zufällig natürlich! – einem albernen Spatz zu nahe gekommen war.

Ansonsten war Mika gemütlichem Schmusen und Kuscheln nicht abgeneigt. Vor allem dann nicht, wenn es draußen herbstlich und später winterlich wurde ...

Wunderbare Zeiten am Kamin, weiche Decken und ein molliges Körbchen! Aber vorerst war noch Sommer mit warmen, sternenklaren Nächten, in denen man als Kätzchen eine ganze Menge erleben konnte ...

***

Anja wusste, dass ihre Mika – wie alle Katzen – sehr eigenständig war. Trotzdem brauchte die kleine Samtpfote jemanden, der in der Nähe war und sich um sie kümmerte.

Anja war oft außer Haus und sehr beschäftigt. Aber zum Glück gab es ja Lorenz Daxer, kurz »Lenz« genannt, der gegenüber wohnte und als guter Freund gern zu Stelle war, wenn Mika mit anklagendem »Miau« in seinem Garten erschien. Das hieß dann: »Ich bin allein, mein Frauchen ist nicht da! Ich bin eine ganze arme Miezekatze. Hast du ein Leckerli für mich?«

Klar. Katzen-Knusperlis und Streicheleinheiten gab es bei Lenz in Hülle und Fülle. Mika hatte eigentlich wirklich keinen Grund zur Klage!

Lenz hatte sich entschieden, nach einigem Hin und Her seiner »Berufung« zu folgen und Architekt zu werden.

Er befand sich nun, mit inzwischen achtundzwanzig Jahren, im Endspurt seines Studiums und saß manchmal bis in die Nacht an Entwürfen und Berechnungen.

Lenz wohnte im Haus seines Onkels, der ständig auf Reisen war und seinem Neffen freie Hand ließ.

Anja fand es großartig, dass ihr Nachbar viele gute Eigenschaften besaß, unter anderem war er sehr hilfsbereit und kochte hin und wieder ein Essen wie im Restaurant, zu dem er Anja einlud. Mit anderen Worten, er war ein begnadeter Hobbykoch. Allerdings ließ er den Garten zum Teil verwildern, Grünzeug war nicht so sein Ding.

Anja half ihm mit guten Tipps und geschickten Handgriffen. Sie redete ihm ständig ins Gewissen: »Dein Onkel hat es nicht verdient, dass du seinen Garten so schlecht behandelst!«

Lenz und Anja halfen sich also gegenseitig, wenn es nötig war. Sie mochten sich, aber wirklich nur rein freundschaftlich.

Lenz hatte ein Auge auf Vroni Luger geworfen, die im Berghotel arbeitete und derzeit nebenher noch eine Zusatzausbildung zur Hotelsekretärin machte.

Manchmal war sie deswegen lange in Innsbruck. Und bisher hatte sie ihn auch noch nicht besonders nahe an sich herangelassen. Sie ließ ihn zappeln, und er wusste nicht, woran er war.