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Der Herbst hält Einzug im Zillertal. Die bewaldeten Hänge leuchten in warmen Farben und locken zahlreiche Wanderer in die Natur. Das geht nicht immer ohne Sturz ab, und so hat der Bergdoktor alle Hände voll zu tun. Einen Abend nimmt er sich frei, den will er mit seiner Frau verbringen. Sie haben Karten für das Konzert einer beliebten Zillertaler Band. Unter freiem Himmel verspricht der Abend etwas Besonderes zu werden.
Doch kurz vor dem Auftritt der vier Musiker kommt es zum Skandal: Ein Bauer stürmt auf die Bühne und stellt den Sänger zur Rede. Er beschuldigt Julian, ein Gspusi mit seiner Frau zu haben. Der Musiker weist das von sich, aber der Zank brodelt hoch, es kommt zu einer Prügelei, und der Abend endet in der Praxis des Bergdoktors.
Dr. Burger muss sich um gebrochene Finger, Platzwunden und Blutergüsse kümmern. Er macht sich Sorgen um Julian. Solchen Ärger hat der sich nicht zum ersten Mal Ärger eingehandelt. Was ist nur los mit ihm?
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Seitenzahl: 120
Veröffentlichungsjahr: 2023
Cover
Schweigen ist nicht immer Gold
Vorschau
Impressum
Schweigen ist nicht immer Gold
Wird sich Sissi dem Bergdoktor anvertrauen?
Von Andreas Kufsteiner
Die hübsche blondhaarige Sissi ist innerlich wie erstarrt. Seit einiger Zeit sieht sie immer wieder am Rande ihres Blickfeldes Gestalten, die gar nicht da sind, wie ihr ein zweiter Blick verrät. Sie hat entsetzliche Angst, vielleicht wie ihre Cousine Elisa an Schizophrenie erkrankt zu sein. Das darf nicht sein, denn ohne sie läuft auf dem Birkenhof nichts. Sissi hat dort eine Auffangstation für Wildtiere eingerichtet. Die Pflege der verletzten und verwaisten Tiere bedeutet ihr alles. Als der fesche Julian ganz unverhofft für ein paar Wochen als Aushilfe bei ihr einspringt, fasst sie sich endlich ein Herz und lässt sich von Dr. Burger gründlich untersuchen. Denn nun, so glaubt Sissi, hat sie jemanden, bei dem sie die Auffangstation im Notfall in guten Händen weiß. Was für ein fataler Irrtum!
»Die riechen wirklich lecker.« Elisa ließ ihre Schere sinken und strahlte von einem Ohr zum anderen. »Ich glaube, jetzt haben wir den Dreh raus!«
»Das glaube ich auch.« Sissy drückte das Gebäck behutsam aus der Backmatte. Die Kekse hatten die Form von Hundeknochen und enthielten in der Hauptsache Leberwurst und Dinkelmehl, dazu eine Banane, eine Karotte und etwas Kokosöl.
Ihre Cousine und sie hatten etliche Fehlversuche beim Backen der Leckerchen hinter sich. Die ersten Hundekekse waren trocken und spröde gewesen und ihnen quasi zwischen den Fingern zerbröselt. Die nächsten hatten sich partout nicht aus der Backmatte lösen wollen. Erst der dritte Versuch war ihnen gelungen.
»Nun müssen sie nur noch den Test bestehen und ... Hoppla!« Ein paar Kekse glitten an dem Glas vorbei, in das sie sie einfüllte, und fielen zu Boden. Sogleich flitzte Scotty herbei und verspeiste die Leckerbissen genüsslich. Der kleine Terrier ließ keinen Krümel übrig.
»Na, da lässt aber jemand gar keine Luft ran. Test bestanden, würde ich sagen.« Schmunzelnd strich sich Elisa eine Strähne ihrer fransig geschnittenen braunen Haare aus der Stirn.
»Ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben.« Sissi lehnte sich über den Tisch und strich ein paar Mehlkrümel von der Wange ihrer Cousine. Dann verschloss sie das Glas und machte ein Stück bunten Karostoff mit einem Gummiband über dem Deckel fest. »Auf dem nächsten Wochenmarkt will ich die Leckerchen anbieten. Der Verkauf spült hoffentlich wieder etwas Geld in unsere Kasse.«
»Daran hab ich net den geringsten Zweifel.«
Sie werkelten beide in der Küche des Bauernhauses. Ursprünglich war das Gehöft ein Bauernhof gewesen, doch in den letzten Jahren war es bergab gegangen. Sinkende Milchpreise und ein Mangel an Helfern hatten Sissi bewogen, die Milchwirtschaft aufzugeben und stattdessen eine Auffangstation für Wildtiere aufzubauen. Platz gab es genug. Die ersten Unterkünfte gab es schon seit Jahren.
Als ihre Großeltern noch gelebt hatten, hatte Sissi des Öfteren kranke oder verletzte Wildtiere aufgenommen und gesund gepflegt. So war die Eröffnung der Station nur der letzte logische Schritt gewesen. Die Arbeit war damit nicht weniger geworden, aber sie hätte es auch gar nicht anders haben wollen.
Sissi hatte ihre langen blonden Haare zu einem Zopf geflochten. Den warf sie nun über ihre Schulter und bückte sich, um die nächste Backmatte aus dem Ofen zu holen.
Sie trug an diesem kühlen Herbstabend eine selbst genähte, hübsche, mit Blüten bedruckte Tunika zu einer geringelten Leggins. Der warme Kürbiston harmonierte wunderbar mit ihren blonden Haaren. Viele Kleidungsstücke nähte Sissi sich selbst. Das war ein Ausgleich zu ihrer Arbeit.
Elisa saß mit einer Zickzack-Schere am Küchentisch und schnitt Stoffquadrate als Zierde für die Deckel aus.
»Das war eine gute Idee von dir«, fand Sissi. »Mit dem bunten Stoff sehen die Gläser gleich viel hübscher aus.«
»Danke.« Die Wangen ihrer Cousine röteten sich vor Freude.
Noch drei weitere Backmatten warteten im Herd. Einträchtig arbeiteten Sissi und Elisa weiter. Sie füllten die Gläser, die ordentlich aufgereiht auf dem Tisch standen, mit jeweils einer Handvoll Hundekekse und verschlossen sie dann sorgfältig.
Bald standen einhundert Gläser für den Verkauf bereit.
»Hoffentlich ist das net zu optimistisch gedacht«, sorgte sich Sissi. »Wenn wir die Leckerchen net verkauft bekommen ...«
»... dann freut sich Scotty sicherlich über die Reste«, ergänzte ihre Cousine.
Als hätte er jedes Wort verstanden, gab der kleine Terrier einmal Laut und wedelte erwartungsvoll mit dem Schwanz.
Sissi lachte leise und warf ihm einen weiteren Hundekeks hin.
Er reckte den Hals, aber Sissis Kater war schneller, sprang mit einem Satz vor und fing den Keks im Fluge, um ihn dann genüsslich zu verspeisen.
»Hey, du Räuber!« Sissi drohte dem kleinen Schlingel mit dem Finger.
Ihre Cousine lachte.
»Vielleicht sollten wir auch Katzen-Leckerchen herstellen und auf dem Wochenmarkt anbieten. Der Bedarf scheint da zu sein.«
»Da sagst du was.« Bevor sie den Plan in die Tat umsetzen konnten, gab es jedoch etwas anderes zu tun.
Ihre Station beherbergte zurzeit fünf Katzenjungen, die gerade mal fünf Wochen alt waren. Sie waren im Anbau untergebracht in einer Kammer, in der sich mehrere Boxen befanden. Hier teilten sie sich eine Box, die mit weichen Decken ausgelegt war. Meist lagen die Fellknäuel dicht aneinandergedrängt. Wärmelampen sorgten für behagliche Temperaturen.
Die Katzenbabys waren ohne Mutter gefunden worden, und nun päppelte Sissi sie auf. Alle drei Stunden gab sie den Kleinen Milch und massierte ihre Bäuchlein, um ihre Verdauung anzuregen.
An diesem Abend half Elisa ihr. Behutsam hielten sie die Kätzchen, während sie ihnen Milch einflößten. Die Kätzchen waren allesamt schwarz und hatten weiße Abzeichen. Ein kleiner Kater hatte weiße Pfötchen, als wäre er durch frische Farbe gelaufen. Er zog eifrig an dem Sauger.
Nach dem Füttern kuschelten sie noch eine Weile mit den Kleinen. Elisa drückte den Kater mit den weißen Pfötchen innig an sich und kraulte ihn. Er war so winzig, dass er kaum aus der Decke lugen konnte, in die er gewickelt war.
»All diese Tiere hier haben großes Glück, dass es dich gibt«, murmelte sie versonnen. »Was würde nur ohne dich aus ihnen werden?«
»Ohne den Hof der Großeltern hätte ich das net geschafft.« Sissi schluckte gegen den Kloß in ihrer Kehle an und lächelte wehmütig.
Ihre Großeltern fehlten ihr. Die Großmutter, die nach Apfelkuchen und Seife geduftet hatte und sie so oft tröstend in die Arme genommen hatte. Und der Großvater mit seinem großen Herz für alle Lebewesen, ganz egal, wie groß oder klein sie waren.
In der Stube hingen die Aquarelle, die er von Käfern und Libellen gemalt hatte. Es gab auch ein Bild von einer Krabbenspinne.
»Ich vermisse ihn so«, murmelte Sissi.
»Meinst du mich?«, antwortete eine dunkle Stimme. Ein Lächeln schwang in dieser Frage mit. Veit, ein junger Knecht vom Hof des Bürgermeisters, wuchtete eine Kiste mit Tiernahrung herein und stellte sie im Gang vor der Aufpäppelkammer, wie er den Raum schmunzelnd nannte, ab.
Veit war ein warmherziger Mann, der einmal in der Woche Futterspenden im Dorf sammelte und zur Station brachte.
»Heute bringe ich besonders feine Sachen. Der Bürgermeister war großzügig. Draußen auf meinem Wagen hab ich noch eine Extrafuhre Heu.«
»Großartig.« Sissi strahlte ihn an. »Ich danke dir sehr.«
»Jederzeit. Das weißt du doch.« Veit zog seinen Hut vom Kopf, und auch wenn seine Worte Sissi galten, ruhte sein Blick auf ihrer Cousine, die nun dunkelrot anlief und sich tiefer über das Kätzchen auf ihrem Arm beugte. »Mei, wie herzig«, murmelte er. »Das Kleine spürt genau, wo es gut behütet ist.«
Er trat näher an Elisa heran, aber sein Lächeln verblasste, als sie ihm den Rücken zuwandte, und Enttäuschung zeichnete sich auf seinem bärtigen Gesicht ab.
»Na, ich pack's dann mal wieder. Soll ich das Heu drüben in die Scheune schaffen?«
»Das wäre sehr nett von dir«, erwiderte Sissi. »Dank dir schön, Veit. Magst du vielleicht ein paar Hundekekse für deine Senta mitnehmen? Sie sind ganz frisch.«
»Gern. Die Große frisst mir noch die Haare vom Kopf. Schau.« Er fuhr sich durch den sich trotz seiner jungen Jahre lichtenden Haarschopf.
»Warte einen Moment.« Sissi setzte ihren Schützling in seiner Box ab, sicherte sie und strebte dann neben dem Besucher aus dem Anbau. Sie holte ihm ein Glas mit Leckerchen und wünschte ihm einen schönen Abend. Veit erwiderte den Gruß mit leiser, nachdenklicher Stimme.
Sissi kehrte in den Anbau zurück und sah ihre Cousine fragend an.
»Warum warst du denn so abweisend zu ihm?«
»Du weißt, warum.« Elisa hielt den Blick gesenkt. »Es ist besser so. Ich würde sein Leben nur verkomplizieren.« Ihre Schultern bebten vor unterdrücktem Schluchzen.
»Du bist eine liebe, warmherzige Frau, Elisa. Ein echter Schatz. Veit hat das erkannt.«
»Aber könnte er auch über meine Krankheit hinwegsehen?« Elisas Augen schwammen in Tränen, als sie aufsah. »Ich glaube net, dass das möglich ist.«
Anstelle einer Erwiderung umarmte Sissi ihre Cousine, da zupfte plötzlich jemand an ihrer Tunika.
»Huch!« Sie wirbelte herum und unterdrückte ein Lachen. »Irmi! Lass das!« Eine Gams knabberte vorwitzig an dem mit bunten Blüten bedruckten Stoff. »Ich stehe net auf dem Speiseplan, weißt du.« Behutsam zog Sissi ihre Tunika zu sich.
Irmi gab einen Laut von sich, der deutlich ihr Missfallen über den Verlust des Leckerbissens ausdrückte.
»Mach dir nix draus, Irmi«, tröstete Elisa sie. »Der Stoff hätte dir ohnehin net geschmeckt. Sag mal, wie bist du denn von deiner Wiese entwischt? Na, komm, ich bringe dich noch rasch rüber, dann muss ich auch wieder fahren.«
»Ich komme mit euch.« Sissi setzte die Kätzchen in die Box, ehe sie mit ihrer Cousine den Anbau verließ und über den Hof stapfte.
Sie brachten die Gams zurück auf ihre Weide.
Irmi war im Frühling angefahren worden. Ein Wanderer hatte sie schwer verletzt gefunden und zur Station gebracht. Der Tierarzt hatte sie ohne viele Hoffnungen operiert, aber Irmi hatte sich wieder aufgerappelt. Sie hatte allerdings eine Behinderung am rechten Hinterbein zurückbehalten. In der freien Natur würde sie nicht lange überleben, hatte der Tierarzt gesagt, und so war Irmi dauerhaft in der Station eingezogen. Hier machte es nichts, dass sie nicht so schnell rennen oder klettern konnte. Irmi war überaus kontaktfreudig und stakste jedem Besucher entgegen, um ihn zu begrüßen.
Elisa hüllte sich in eine warme Strickjacke, bevor sie ihr Fahrrad aus dem Ständer vor dem Haus schob.
»Ich fahre dann mal wieder, ja? Mit den Medikamenten bin ich abends platt. Wenn ich dann net daheim bin, wird es kritisch.«
»Fahr vorsichtig, ja? Und ruf mich an, wenn du angekommen bist.«
»Ja, mach ich.« Elisa verstaute ihre Handtasche im Lenkerkorb.
Allmählich breitete der Abend seine dunklen Schwingen über dem Zillertal aus. Die Luft kühlte spürbar ab, und Dunstschwaden stiegen über dem Mühlbach auf. Der Bach schlängelte sich auch am Birkenhof vorbei.
Das Gehöft war seit über einhundert Jahren im Besitz von Sissis Familie und stand auf einer Anhöhe über ihrem Heimatdorf. Bei schönem Wetter bot sich ein wunderbarer Blick bis zu den Bergspitzen in Italien. Jetzt leuchteten die Lichter des Dorfes unter ihnen.
Sissi zog den Atem ein, roch den erdigen Duft von Holz, feuchtem Moos und Pilzen und schnappte plötzlich nach Luft, als ein Fahrer auf einem chromblitzenden Motorrad die Straße heraufschoss und an ihrem Hof vorbeiraste. Der Gestank von Abgasen wehte ihr entgegen und ließ sie das Gesicht verziehen.
Der Fahrer hob einen Arm zum Gruß in ihre Richtung und war im nächsten Augenblick um die Kurve verschwunden.
»So ein Depp«, murmelte sie.
Scotty bellte wie zur Bestätigung.
Ihre Cousine starrte dem Motorrad nach.
»Wer war denn das?«
»Der Brandl-Julian.«
»Sag bloß! Der Erbe vom Brandlhof?«
»Genau der.«
»Mei, so ein fescher Bursche. Wenn der einen anschaut, wird einem ganz anders. Ich verstehe gar net, dass du ihn net magst.«
»Er ist ein Hallodri. Von ihm hätte sich sogar der alte Casanova noch Tipps geholt.«
»Du hältst ihn also für einen Frauenhelden?«
»Einen Helden würde ich ihn net gerade nennen. Eher ein Ärgernis. Julian wechselt die Madeln an seiner Seite öfter als seine Hemden. Vermutlich macht er sich net einmal die Mühe, sich die Namen seiner Freundinnen einzuprägen, weil er sie ohnehin nie länger als ein paar Tage braucht.«
»Du magst ihn wirklich net.« Elisas Augen weiteten sich. »Wart ihr zwei etwa mal ...«
»Nein!«, erwiderte Sissi energisch und schüttelte den Kopf.
Auf keinen Fall wollte sie ihrer Cousine – oder irgendjemandem sonst – eingestehen, dass sie sich einmal Hoffnungen auf Julian gemacht hatte. Ein Schulmadel war sie damals noch gewesen und bis über beide Ohren in ihn verschossen. Doch dann ... Nein, sie verdrängte die Erinnerung hastig aus ihren Gedanken. Aus und vorbei war das. Jawohl.
Sie blickte die Dorfstraße hinauf, aber von dem Jungbauern war keine Spur mehr zu sehen. Dafür bog nun ein grüner Geländewagen um die Kurve. Er rollte geradewegs auf den Birkenhof und blieb vor ihnen stehen.
Der Förster stieg aus und winkte Sissi zu.
»Gut, dass du daheim bist«, rief er. »Ich hab einen Notfall hinten im Wagen.«
»Einen Notfall?« Sie straffte sich und verbannte Julian aus ihren Gedanken. »Wen bringst du mir denn?«
»Einen Fuchs. Hab ihn in der Nähe meines Hochstandes gefunden. Er saß in einer Falle fest. Vermutlich schon eine ganze Weile. Der arme Kerl besteht nur noch aus Haut und Knochen.« Er blickte zu seinem Fahrzeug. »Wenn wir ihn net aufpäppeln, dann hat er keine Chance!«
***
Das Doktorhaus von St. Christoph stand in der Kirchgasse. Es war das letzte Haus vor dem Wald, und so kam es nicht selten vor, dass in der Dämmerung ein Reh über den Gartenzaun grüßte oder das Grunzen von Wildschweinen von draußen hereindrang. Einmal hatte sich sogar eines in die Küche verirrt – sehr zum Schreck der Familie. Es hatte Stunden gedauert, das von dem kontaktfreudigen Tier angerichtete Tohuwabohu zu beseitigen.
Dr. Martin Burger bewohnte das rustikale Alpenhaus mit seiner Familie. Seine Praxis war im Anbau untergebracht – helle, renovierte Räume mit einer hochmodernen Ausstattung.
Sein Heimatdorf befand sich in einem hoch gelegenen Seitenarm des Zillertals. Lediglich eine einzige steile, gewundene Bergstraße führte hierherauf, und es geschah immer wieder mal, dass sie von Lawinen, Muren oder Steinschlägen versperrt war.
Aus diesem Grund hielt Dr. Burger alles bereit, was für die Behandlung seiner Patienten notwendig werden konnte. Er verfügte sogar über einen kleinen OP, ein Labor, einen Röntgenraum und zwei Krankenzimmer.
Die Dorfbewohner wussten, dass er niemanden abwies, ganz egal, wie spät es auch war. Achtungsvoll wurde er auch der ›Bergdoktor‹ genannt.