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Als letzte Patientin hat Petra Steinhauer an diesem Tag die Praxis des Bergdoktors verlassen. Eigentlich könnte Dr. Burger jetzt seinen Kittel ausziehen, den Computer ausschalten und mit seiner Familie den verdienten Feierabend verbringen. Doch er bleibt nachdenklich am Schreibtisch sitzen. Wenn er Petra doch bloß besser helfen könnte! Nicht nur körperlich baut sie immer mehr ab, auch ihre Seele leidet.
Alles hängt mit dem Brand zusammen, der vor sieben Jahren das kleine Häusl zerstört hat, das Petra und ihr Mann erst kurz vorher bezogen hatten. Der Schock war so groß, dass sie ihr ungeborenes Kind verlor. Schlimm war das. Doch anstatt, dass sie und ihr Mann sich gegenseitig Halt gaben, reden sie seitdem nur das Nötigste miteinander.
Der Bergdoktor ist sicher: Es gibt seit dem Unglück ein Geheimnis, das die Eheleute trennt und gleichzeitig aneinander kettet ...
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Nach sieben Jahren Schweigen ...
Vorschau
Impressum
Nach sieben Jahren Schweigen ...
Wer macht den ersten Schritt zur Versöhnung?
Von Andreas Kufsteiner
Als letzte Patientin hat Petra Steinhauer an diesem Tag die Praxis des Bergdoktors verlassen. Eigentlich könnte Dr. Burger jetzt seinen Kittel ausziehen, den Computer ausschalten und mit seiner Familie den verdienten Feierabend verbringen. Doch er bleibt nachdenklich am Schreibtisch sitzen. Wenn er Petra doch bloß besser helfen könnte! Nicht nur körperlich baut sie immer mehr ab, auch ihre Seele leidet.
Alles hängt mit dem Brand zusammen, der vor sieben Jahren das kleine Häusl zerstört hat, das Petra und ihr Mann erst kurz vorher bezogen hatten. Der Schock war so groß, dass sie ihr ungeborenes Kind verlor. Schlimm war das. Doch anstatt, dass sie und ihr Mann sich gegenseitig Halt gaben, war da plötzlich ein Abgrund zwischen ihnen. Bis heute leben sie wie Fremde zusammen.
Der Bergdoktor ist sicher: Es gibt seit dem Unglück ein Geheimnis, das die Eheleute trennt und gleichzeitig aneinander kettet ...
»Pfiat di, Gisela«, sagte der großgewachsene Arzt mit den intelligenten dunklen Augen und reichte seiner Patientin die Hand. »Und denk dran: Ein Löffel Zucker pro Kaffeetasse reicht vollkommen!«
Die ältere Frau stand etwas schwerfällig auf und griff nach ihrer Handtasche.
»Schon gut, Herr Doktor, und danke schön!«
Dr. Martin Burger wartete, bis sich die Tür hinter seiner Patientin geschlossen hatte, dann stellte er sich kurz ans Fenster. Nun waren die Sommerferien vorüber, und er vermisste jetzt schon die fröhlichen Stimmen seiner Kinder aus dem Garten.
Seit einer Woche besuchte Tessa, seine Älteste, wieder die Volksschule im Dorf, der fünfjährige Filli ging wieder brav in den Kindergarten. Nur Klein-Laura war mit ihren zweieinhalb Jahren noch daheim bei Mama, und gelegentlich, wenn es in der Praxis gerade still war, hörte Martin das Mädelchen aus dem Wohnzimmer fröhlich herüberkrähen.
Noch blühten im Garten die Rosen, von Martins Frau Sabine liebevoll gepflegt, in allen Farben: weiß, gelb, rosa, apricot und – Martins Lieblinge – in einem dunklen, fast schwarzen Rot.
Der Weißdornbusch, den die Burgers zu ihrer Hochzeit gepflanzt hatten, trug um diese Zeit, nach der üppigen Blüte im Frühsommer, satte, rote Beeren. Auch wenn die Temperaturen nachmittags noch über fünfundzwanzig Grad stiegen und die Kinder in kurzen Hosen über die Wiese tollten, bereitete sich die Natur schon auf den Herbst vor.
Wie immer um diese Jahreszeit empfand der Arzt eine Mischung aus einer leisen Traurigkeit und einer Vorfreude auf die Farbexplosionen des kommenden Herbsts, später auf den ersten Schnee, der sich stets am Ende Oktober mit einem feinen, kaum wahrnehmbaren Geruch in der Luft ankündigte. Der Herbst und der Winter waren hier besonders prächtig.
Hier, das war St. Christoph, ein kleines, beschauliches Bergdorf im Tiroler Zillertal. Man erreichte das Dorf, das sich aus einem Hauptort und mehreren verstreuten Weilern zusammensetzte, durch eine Seitenstraße, die scharf hinter Mayrhofen abzweigte. Da ging es zuerst gerade dahin, doch bald wurde die Straße schmaler, steiler, und die Kurven wurden enger.
Man querte einen dichten, im Sommer angenehm schattigen Wald. Und erst wenn man glaubte, von den vielen Kehren einen »Drehwurm« zu bekommen, öffnete sich plötzlich der Wald, und die Sicht wurde weit.
Wenn die Sonne auf den Zwiebelturm der hübschen Ortskirche fiel, begrüßte St. Christoph die Ankömmlinge mit einem goldenen Blinken, und wenn es gerade Mittagszeit war, läuteten auch noch die Glocken ihr Willkommen. Dann kam man sich umso mehr vor wie im Märchen.
Zwei Hügel standen zu beiden Seiten des Dorfes, welches von hohen Bergen umrahmt war. Auf dem einen, gleich hinter dem Ortschild, stand ein Hotel, vom anderen leuchtete die sonnengelbe Fassade eines Barockschlösschens herüber. Der Ort selbst bestand aus vielen malerischen Häusern im Tiroler Stil, aus urigen Bauernhöfen und – am Rand – aus kleineren Katen, in denen die Arbeiter vom Sägewerk und den Obstbaubetrieben untergebracht waren.
Jahreszeiten waren in diesem Ort, der so eng mit der Natur verwachsen war, klar definiert: »Wenn hier die Sonne scheint, dann strahlt sie. Wenn es regnet, schüttet es. Schnee kommt hier in dicken Flocken. Und wenn es gewittert, dann ziehst du dir am besten eine Decke über den Kopf und wartest, bis es vorbei ist!« – So hatte es die Ehefrau des Landarztes, Sabine Burger, eine gebürtige Wienerin, letztens einer Freundin erklärt.
Martin Burger konnte seiner Frau nur zustimmen. Er hatte schon viel von der Welt gesehen und dabei eine Erkenntnis gewonnen: St. Christoph war der schönste Ort, den man sich nur vorstellen konnte. Hier zu leben, war ein Geschenk des Himmels.
Der Bergdoktor schmunzelte ob seiner sentimentalen Gedanken und wandte sich um.
Im gleichen Moment klopfte es kurz, und Sprechstundehilfe Bärbel Tannauer steckte ihren Blondschopf durch die Tür: »Eine Patientin wartet noch draußen, Chef. Es ist Petra Steinhauer.«
Der Arzt runzelte die Stirn. Diese Patientin litt seit geraumer Zeit an einer chronischen, immer wiederkehrenden Blasenentzündung, die sich jeweils nur kurz durch Medikamente eindämmen ließ. Organisch – das hatte er längst abgeklärt – war alles in Ordnung. Ein Kollege würde die Frau möglicherweise fortschicken oder gar als »empfindlich« oder »wehleidig« abkanzeln.
Doch Dr. Burger tickte da anders. Er suchte stets so lange weiter, bis er eine Lösung fand.
Im Fall von Petra Steinhauer vermutete er schon lange einen seelischen Hintergrund. Es war nun sieben Jahre her, dass sie eine Fehlgeburt im vierten Schwangerschaftsmonat erlitten hatte – seitdem war sie nicht mehr schwanger geworden. Leider zeigte sich die Patientin nicht gesprächsbereit, sooft er es auch versuchte. Kaum lenkte der Bergdoktor das Thema auf ihre private Situation, blockte sie ab.
»Schick sie bitte rein, Bärbel«, sagte er jetzt.
Petra Steinhauer war eine mittelgroße, schmale Frau, die es gewohnt war, mit ihren Händen zu arbeiten – das sah man ihren schwieligen Fingern an. Die Dreißigjährige hatte ein hübsches Gesicht mit schulterlangen, braun gelockten Haaren, welche einen zarten rötlichen Schimmer annahmen, sobald die Sonne darauf fiel.
Ausnahmsweise hatte Petra ihre Haare nur mit einer Spange locker zusammengefasst. Im Alltag trug sie normalerweise einen geflochtenen Zopf. Sicher lag es auch an ihrem Hauttyp, dass sie oft sehr blass wirkte, doch Dr. Burger wusste, dass Petra stets unter leichtem Eisenmangel litt.
Heute wirkte das Gesicht der Patientin allerdings regelrecht fahl. Die Augen lagen tief und waren von dunklen Ringen umgeben.
Der Arzt reichte seiner Patientin die Hand und bat sie, Platz zu nehmen.
»Du siehst ziemlich müde aus, Petra«, stellte er unumwunden fest.
»Das bin ich auch, Herr Doktor. Ich brauche jeden Abend immer lange, bis ich endlich einschlafen kann, und dann reißt es mich bald wieder hoch, weil ich Albträume habe ...«
»Hm«, machte der Arzt, während er an Petras Handgelenk den Puls überprüfte. »Und was macht deine Blase?«
»Die zwickt immer wieder einmal. Ich wollte Sie eigentlich bloß bitten, mir ein stärkendes Medikament zu verschreiben, denn beim Mühlbauern ist momentan wirklich viel zu tun. Sie wissen ja, dass die Apfelernte vor der Tür steht, und da darf ich net ausfallen.«
Der Bergdoktor hielt nicht viel von bloßer Symptombekämpfung. Aber er wusste auch, dass Petra Steinhauer schnurstracks zu einer der Kräuterfrauen im Ort laufen würde, um sich dort mit womöglich zweifelhaften Tinkturen zu versorgen, wenn er sich ihrem Wunsch widersetzte.
»Zuerst möchte ich ein Blutbild machen«, sagte er deshalb. »Das schaue ich mir heute noch im Labor an und stelle dir dann entsprechende Vitamine zusammen. Besser wäre es freilich, wenn du dir einmal die Zeit nehmen würdest, die dein Körper – und deine Seele – zur Erholung offenbar brauchen.«
»Ich weiß.« Petra senkte den Kopf. »Aber jetzt ist im Obstbau nun einmal Hochbetrieb. Da darf ich net ausfallen, sonst bin ich meinen Job los. Sie wissen ja, dass bis zum Erntedank Ende Oktober die größte Arbeit getan ist, danach wird es ruhiger.«
»Was ist eigentlich deine Aufgabe am Mühlbauernhof?«, wollte Dr. Burger wissen, während er die Armbeuge der Patientin nach einer geeigneten Vene abtastete.
»Ich sortiere die Äpfel und Birnen.«
Dr. Burger schmunzelte. »Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen? – Entschuldige, aber ich muss meiner Jüngsten gerade in Dauerschleife das Märchen vom Aschenputtel erzählen.«
Petra Steinhauer verzog bei der Erwähnung des Kindes kurz und schmerzlich das Gesicht, dann erwiderte sie tapfer das Lächeln.
»Ja, ich erinnere mich. Bei Aschenputtel sind es Erbsen, net wahr? Bei den Äpfeln funktioniert es ähnlich. Nur kommen die leicht angeschlagenen Früchte nicht ins Kröpfchen, sondern werden ausgeschnitten und zu Marmelade verarbeitet.«
»Na, ich will hoffen, dass du das Fallobst nicht essen musst, sonst könnte ich dich demnächst wegen Bauchschmerzen behandeln. Im Märchen sind es übrigens Linsen, die man schon gar nicht roh verzehren sollte. Aber das arme Madel hat zum Glück die kleinen Täubchen zur Hilfe.«
»Nun, bei mir sind es fleißige junge Frauen«, sagte Petra Steinhauer, deren Wangen dank der kleinen Unterhaltung schon wieder ein bisschen Farbe annahmen. »Nächste Woche erwarten wir einen Schwung Erntehelferinnen. Ich hab früher auch direkt im Obstgarten gearbeitet, inzwischen stehe ich am Förderband und entscheide, welche Früchte kompostiert, welche zu Marmelade oder Saft verarbeitet werden und welche wir direkt im Hofladen verkaufen.«
Während des kleinen Geplänkels hatte der Arzt routiniert das Blut in drei Phiolen fließen lassen, nun zog er die Nadel ab und drückte eine kleine Gaze-Kompresse auf die Einstichstelle.
»Wie sieht es sonst in deinem Leben aus, Petra?«, erkundigte er sich.
Sie zuckte unmerklich mit den Schultern. »Ach, da ist alles wie immer.« Sofort verdunkelten sich ihre Augen, und ihr Gesicht wurde wieder bleich.
Interessant, dachte der Bergdoktor. Wie immer, das hieß bei Petra und Robert Steinhauer wahrscheinlich nichts besonders Gutes.
Seit Jahren waren die beiden im Ort immer nur einzeln anzutreffen. Jeder arbeitete fleißig, dennoch sah man sie nie miteinander spazieren gehen oder womöglich verreisen. In der Freizeit werkelte Robert in seiner Werkstatt, Petra versorgte den Garten und die eigenen Obstbäume.
Das Häuschen, in dem beide wohnten, stand am Rand des Weilers Bergfelden, in dem sich auch das Sägewerk befand, in dem Robert seit seiner Jugend angestellt war. Es war eine schlichte Kate, die nach einem Unglücksfall vor sieben Jahren rasch und funktional wieder aufgebaut worden war.
***
»Ich stelle mir so ein monotones Dasein äußerst freudlos vor«, sagte Martin Burger später, als er mit seiner Frau nach dem Mittagessen noch kurz mit einem Glas Kräuterlimonade auf der Terrasse saß. »Tagein, tagaus dieselbe Routine, und das alles schweigend.«
Sabine Burger griff zärtlich nach Martins Hand.
»Wahrscheinlich haben die beiden dereinst aus Vernunft geheiratet, womöglich von den Eltern arrangiert. Jetzt fehlt halt die Liebe, um den Alltag zu tragen ...«
»Nein«, Martin Burger schüttelte den Kopf, »die beiden waren einmal sehr verliebt. Irgendwas muss bei dem Brand damals passiert sein.«
»Von welchem Brand sprichst du?«
»Es war vor sieben Jahren. Ich weiß das so genau, weil ich vorhin Petras Krankenakte in der Hand hatte. Sie hatte damals eine Fehlgeburt. Es war ein höchst dramatischer Nachmittag ...«
Sabine schmiegte sich enger an ihren Mann.
»Erzähl!«, bat sie.
»Es war bitter. Die beiden hatten kurz zuvor das kleine Häuschen am Rand von Bergfelden bezogen und noch lange nicht abbezahlt. Sie waren seit drei Jahren verheiratet und wünschten sich unbedingt ein Kind. Endlich war Petra schwanger. Ich weiß noch, wie beide gestrahlt haben, als ich die Schwangerschaft bestätigte.« Die Erinnerung zauberte ein feines Lächeln auf das noch vom Sommer gebräunte Gesicht des einundfünfzigjährigen Arztes.
Als Berufskollegin verstand Sabine Burger diese stille Freude am Wohl eines Patienten. Als Mama konnte sie zudem von Herzen nachempfinden, wie glücklich Petra Steinhauer und ihr Mann gewesen sein mussten.
»Aber an jenem Tag kam alles zusammen. Petra hatte seit der Früh Bauchkrämpfe und fühlte sich nicht wohl. Aber es war wieder einmal Erntezeit, und da wollte sie sich nicht krankmelden. Also arbeitete sie den ganzen Vormittag weiter im Obstgarten. Als sie gegen Mittag zusammenklappte, schickte ihr Chef sie nach Hause. Sie kam am frühen Nachmittag in die Ordination. Ich stellte fest, dass der Muttermund noch fest verschlossen war, und auch die Herztöne des Kindes waren in Ordnung. Trotzdem verordnete ich ihr strenge Bettruhe und Schonung. Da hörten wir die Feuerglocken ...«
»Oje. Wusstet ihr denn gleich, dass es das Steinhauer-Häusl war, das in Flammen stand?«
»Nein, aber Bergfelden liegt hinter dem Krähenwald, und genau von dort stieg der Rauch auf. Petra wollte gleich losrennen, aber ich musste sowieso zum Unfallort, also packte ich sie ins Auto und fuhr mit ihr hinüber. Und dann ...«
Sabine sogt hörbar den Atem ein.
»Und dann?«, flüsterte sie.
»Als wir Bergfelden erreichten und uns klar wurde, dass es sich um ihre Kate handelte, sprang Petra beinahe aus dem fahrenden Auto. Ich musste sie gewaltsam festhalten. Knapp vor uns waren die Männer von der Feuerwehr eingetroffen. Plötzlich öffnete sich die Tür des Häuschens, und ein Mann torkelte heraus – es war Robert, Petras Mann. Er war völlig von Ruß geschwärzt und hustete gotterbärmlich. In der Hand trug er ein Paar Arbeitsstiefel, die er gerettet hatte.«
»Stiefel?«, fragte Sabine ungläubig. Sie hatte sich aufgesetzt und starrte ihren Mann ratlos an. »Warum ausgerechnet Stiefel?«
»Ach, du weißt ja, Liebes, dass sich die Leute unter Schock seltsam verhalten. Später stellte sich heraus, dass Robert am Vormittag nach einer langen Nachtschicht heimgekehrt war. Weil seine Frau nicht da war, wollte er sich eine Suppe kochen. Da ist er wohl eingeschlafen, und ein Geschirrtuch, das zu knapp neben dem Herd lag, fing Feuer. Genau konnte man es später nicht mehr rekonstruieren, er hatte die Erinnerung an die letzten Minuten verloren.«
»Die armen Leute!«, rief Sabine Burger, in deren Augen die Tränen schimmerten. »Ich hoffe, die Versicherung hat den Schaden zur Gänze bezahlt!«
Martin schüttelte den Kopf. »Sie waren gar nicht versichert. Und das Haus war auch noch nicht abbezahlt. Der Brand hat den beiden wirklich hart zugesetzt.«
»Ach, am liebsten würde ich hinüberlaufen und ihnen irgendetwas Gutes tun!«
Martin legte seinen Arm fester um Sabines Schultern und zog sie noch näher an sich heran.
»Du bist ein Engel, Sabine. Aber das alles ist ja schon sieben Jahre her. Wärst du damals schon meine Frau gewesen, hättest du dich sicher an der großen Hilfsaktion beteiligt, die damals den ganzen Ort erfasst hatte. Die beiden hatten alles verloren, was sie besaßen. Und noch viel mehr: Am Abend dieses Unglückstags verlor Petra Steinhauer ihr Kindl. Die Fehlgeburt war nicht mehr aufzuhalten.«
Sabine Burger vergrub ihr Gesicht in den Händen und schluchzte leise.