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St. Christoph war für Janina aus Salzburg schon immer ein besonderer Sehnsuchtsort. Hier verbrachte sie unvergessliche Urlaube mit ihren Großeltern und träumte davon, eines Tages länger in "ihrem" geliebten Feriendorf zu verweilen und das Leben auf einem Berghof hautnah zu erleben. Doch erst mit sechsundzwanzig Jahren kann sie sich diesen Traum erfüllen. Als die Reha-Klinik, in der sie als Therapeutin arbeitet, wegen Umbauarbeiten für ein ganzes Jahr schließt, erhält sie auf ihre Anfrage hin eine Nachricht vom Bürgermeister von St. Christoph: Auf dem Hohenfels-Hof sei die Bäuerin erkrankt und man suche dringend nach einer Hilfe - die perfekte Gelegenheit für Janina!
Überglücklich nimmt sie die Herausforderung an und genießt die ersten Wochen in vollen Zügen. Doch nach und nach beginnt das idyllische Leben auf dem Hof zu bröckeln, und mysteriöse, beunruhigende Ereignisse werfen ihren Schatten über den Hohenfels-Hof ...
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Im Schutz des ganzes Dorfes
Vorschau
Impressum
Im Schutz des ganzes Dorfes
Böse Lügen machten Janina zum Opfer
Von Andreas Kufsteiner
St. Christoph war für Janina aus Salzburg schon immer ein besonderer Sehnsuchtsort. Hier verbrachte sie als Kind unvergessliche Urlaube mit ihren Großeltern und träumte davon, eines Tages länger in »ihrem« geliebten Feriendorf zu verweilen und das Leben auf einem Berghof hautnah zu erleben. Doch erst mit sechsundzwanzig Jahren kann sie sich diesen Traum erfüllen. Als die Reha-Klinik, in der sie als Therapeutin arbeitet, wegen Umbauarbeiten für ein ganzes Jahr schließt, erhält sie auf ihre Anfrage hin eine Nachricht vom Bürgermeister von St. Christoph: Auf dem Hohenfels-Hof sei die Bäuerin erkrankt und man suche dringend nach einer Hilfe – die perfekte Gelegenheit für Janina!
Überglücklich nimmt sie die Herausforderung an und genießt die ersten Wochen in vollen Zügen. Doch nach und nach beginnt das idyllische Leben auf dem Hof zu bröckeln, und mysteriöse, beunruhigende Ereignisse werfen ihren Schatten über den Hohenfels-Hof ...
Der Tag, an dem sich Janina von ihren Kollegen in der Salzburger Reha-Klinik »Schlossgarten« verabschiedete, war kein Grund für Traurigkeit oder Wehmut, denn es würde für die Mitarbeiter weitergehen, wenn auch erst in einem Jahr.
Im Büro des Klinikchefs und leitenden Arztes Dr. Wegebrecht herrschte eine gelöste Stimmung. Man stieß mit einem Glas Sekt auf die gemeinsame Zeit und die gute Zusammenarbeit an und freute sich darauf, dass der »Schlossgarten« endlich vergrößert, verschönert und den neuesten Maßstäben in der Nachsorge-Behandlung angepasst werden sollte.
Das gesamte Personal hatte die Möglichkeit, während der Umbauarbeiten in anderen Einrichtungen im nahen Umkreis oder – dank Dr. Wegerbrechts Einsatz auch an bestimmten Orten – in ganz Österreich tätig zu sein. Wer das nicht wollte, konnte sich selbstverständlich ein Jahr lang auch anderswo niederlassen oder sich für eine Weile ausklinken, möglich war alles.
In der angesehenen Reha-Einrichtung, die am Stadtrand von Salzburg lag, waren über die Jahre hinweg vor allem Patienten nach langen Klinikaufenthalten oder nach psychischen Erkrankungen aufgenommen und wieder auf ihren Alltag vorbereitet worden.
Neben Ärzten und Psychologen hatten auch engagierte Beschäftigungstherapeuten ihr Bestes gegeben, von denen man im »Schlossgarten« ein medizinisches Basiswissen erwartet hatte, vor allem aber sehr viel Einfühlungsvermögen.
In der Kinder-Abteilung war eine verständnisvolle und geduldige Zuwendung stets das A und O gewesen – und das würde auch künftig so sein, wenn der »Schlossgarten« in neuem Glanz »erstrahlen« würde, wie Dr. Wegebrecht in seiner Abschiedsansprache nicht ohne Stolz sagte.
Er hatte immerhin dafür gesorgt, dass der (allerdings sehr aufwändige) Umbau nach zähen Verhandlungen genehmigt worden war.
Ein freundliches, persönliches Gespräch mit jedem Mitarbeiter ließ er sich nicht nehmen. Janina Bender, sechsundzwanzig Jahre alt und seit drei Jahren in der Reha-Klinik, hatte vorher Erfahrungen in einer Tagesstätte für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gemacht. Für sie nahm sich der Klinikleiter heute eine Extraportion Zeit, denn er schätzte sie sehr.
Ihre Geduld und ihre warmherzige Art hatten sich bisher sehr positiv auf die Patienten ausgewirkt, Schritt für Schritt waren sie wieder in den Alltag zurückgekehrt, der außerhalb der Reha-Klinik unweigerlich auf sie wartete. Dass aber auch Beharrlichkeit in ihrem Beruf wichtig war, hatte Janina nie aus den Augen verloren. Wenn man die Patienten ermuntern und ihnen Kraft für die Zukunft geben wollte, dann war es nicht gut, immer nachzugeben und den Patienten im Bett liegen zu lassen, wenn Bewegung ihn gesundheitlich ein großes Stück vorangebracht hätte.
Bisher hatte Janina immer den richtigen Weg und die passenden Worte gefunden. Dr. Wegebrecht bedauerte es, dass sie sich entschlossen hatte, nun vorerst etwas ganz anderes zu tun. Er hatte sie einem Kollegen empfohlen, der erst kürzlich eine private Kurklinik in der Nähe von Hallstatt übernommen hatte.
Aber Janina hatte das auf ein Jahr begrenzte Angebot ausgeschlagen. Sofort, als es allen klar geworden war, dass sich der »Schlossgarten« ein Jahr lang in eine Baustelle verwandeln würde, hatte Janina gewusst, wohin sie während dieser Zeit gehen würde.
»Verraten Sie es mir?«, fragte Dr. Wegebrecht. »Ich gebe zu, dass ich tatsächlich ein bisschen neugierig bin. Oder – warten Sie, vielleicht lassen Sie mich zuerst mal raten. Ich traue Ihnen zu, dass Sie gern reisen, Ihr Ziel darf ruhig mal weit weg sein. Flugreisen waren früher etwas Großartiges, heute allenfalls nur noch dann, wenn man nach Amerika fliegt oder nach Australien. Wollen Sie eventuell eine Kreuzfahrt machen? Über alle sieben Meere schippern, herrlich! Das würde ich mir auch mal wünschen.«
Janina lachte und schüttelte den Kopf.
»Falsch geraten! Ich war schon hier und da, nach der Matura haben mir meine Eltern eine lange Auszeit spendiert. Mit einer Freundin – und ich gebe es zu, auch mal mit meinem damaligen Freund – habe ich Europa kennengelernt. Längst nicht alles, aber doch die wichtigsten und schönsten Städte und Landschaften. Ich muss das nicht schon wieder haben. Es war ein unvergessliches Erlebnis, als ich freilich wieder daheim in Salzburg war, wurde mir ganz warm ums Herz. Und genauso wird es mir, vielleicht sogar noch wärmer, wenn ich nun bald in einen ganz besonderen Ort fahre, mit dem mich die schönsten Erinnerungen verbinden.«
»Und wo ist dieser Ort?«, wollte Dr. Wegebrecht wissen.
»Gar nicht so weit weg von hier, im Zillertal«, verriet Janina. »Aber nicht mittendrin, sondern in einem idyllischen, einmalig schönen Seitental – St. Christoph, ein Alpendorf, in dem ich immer glücklich war.«
Sie lächelte, als sie Dr. Wegebrechts erstauntes Gesicht bemerkte.
»Das überrascht mich nun doch«, gestand er.
»Meine Großeltern hatten dort viele Jahre lang ein Ferienhaus angemietet, von Salzburg aus fuhren sie immer dorthin, wenn sie Zeit hatten«, setzte Janina hinzu. »In den Schulferien war ich auch dabei, im Sommer mindestens drei Wochen, danach wollten meine Eltern mit mir in den Süden fahren. Sie hielten nichts von Ferien in den Bergen, bis heute ist das so geblieben. Bis ich siebzehn Jahre alt war, bin ich regelmäßig ein paar Wochen in St. Christoph gewesen. Ja, dann kamen andere Dinge auf mich zu, aber ich hab niemals die Zeit in St. Christoph vergessen, das Gefühl der Freiheit, das ich schon als Kind so sehr geschätzt habe. Ich hatte wirklich Sehnsucht nach dem Ort, an den ich als Schulmadel so oft gedacht habe, wenn ich daheim in Salzburg über meinen Hausaufgaben saß. Dann sah ich die Berge vor mir, die Wiesen und Bäche und die grünen Almen mit den Sennhütten, in denen es immer irgendetwas Gutes gab. Entweder einen Eierschmarrn oder hausgebackenes Krustenbrot mit Bergkäse, manchmal auch Topfen und dazu ganz frische Beeren aus dem Wald, Brombeeren, Himbeeren und Blaubeeren. Etwas Besseres kann man sich doch gar nicht vorstellen.«
Paul Wegebrecht hatte aufmerksam zugehört.
»Sie haben recht, Janina. Die einfachen Dinge, die uns die Natur schenkt, sind oft das Beste. Ich kann mir vorstellen, dass man in so einem Bergidyll auch als Erwachsener Ruhe und Entspannung findet – und damit auch wieder den Weg zurück zu sich selbst. Viele unserer Patienten hatten anfangs das Gefühl, sich selbst fremd zu sein. Man kann sich verlieren, wenn man viel durchgemacht hat. Und wenn dann noch Probleme dazu kommen, denen man nicht gewachsen ist, dann verliert man den Halt. Zum Glück konnten wir helfen, vielleicht nicht jede Wunde heilen, aber doch zeigen, welcher Pfad wieder aufwärts führt – und dass man viel mehr schafft, als man zuvor gedacht hat. Haben Sie in St. Christoph etwas Bestimmtes vor?«
»Oh ja. Ich werde nicht nur wandern und die Gegend genießen, sondern mich auch auf einem großen Berghof nützlich machen«, antwortete Janina. »Ich wollte schon immer mal das Leben auf einem Hof kennenlernen. Und zwar nicht nur, indem sich mich hinsetze und zuschaue. Mir ist es wichtig, auch selbst mit anzupacken. Gern wäre ich auch mal auf der Alm, um der Sennerin zu helfen. Das würde mir gefallen.«
»Alle Achtung«, meinte Dr. Wegebrecht anerkennend. »Wissen Sie denn schon, auf welchem Hof Sie Ihren Plan verwirklichen können?«
»Es ist noch nicht hundertprozentig sicher, aber ich denke, für ein Jahr werde ich auf dem Berghof Hohenfels ein bisschen ins Landleben hineinschnuppern.« Janina strahlte, anscheinend freute sie sich sehr auf ihren neuen Lebensabschnitt. »Ich hab mich beim Bürgermeister erkundigt. Er meinte, mein Anruf käme ihm wie gerufen, denn die Leute vom Hohenfels-Hof – die Familie Sandecker – wären heilfroh über eine vielseitige Hilfe. Ich werde erst mal ein paar Tage im schönen Berghotel ›Am Sonnenhang‹ verbringen und mich verwöhnen lassen, danach melde ich mich bei den Sandeckers. Aber zuerst will ich Dr. Burger besuchen, den Bergdoktor von St. Christoph, er kann mir sicher ein paar Tipps geben.«
Dr. Wegebrecht zeigte mit dem Daumen nach oben. »Bitte grüße den Kollegen unbekannterweise von mir.«
»Das mach' ich gerne. Dr. Burger hat mich oft verarztet, wenn ich in den Ferien im Dorf war. Mal hatte ich einen ganz furchtbaren Insektenstich, mein Arm schwoll immer mehr an. Ich bin eh allergisch gegen jede Art von Insektenstichen. Ein andermal hab ich mir im Kinder-Kletterkurs das Knie übel aufgerissen, und während meiner letzten Ferien mit knapp siebzehn bin ich gestolpert und mit Wucht in einen Dornbusch gefallen, der mich arg zerkratzt hat. Es blutete und tat sehr weh, der Doktor musste die Dornen aus meiner Haut regelrecht herausziehen, einige waren abgebrochen und steckten fest. Damit sich nichts entzündete, musste ich hernach ein Antibiotikum nehmen. Ach, da schau her, wieder mal unsere umtriebige Janina, witzelte Dr. Burger immer, wenn ich auftauchte – was hast du denn heute Spezielles anzubieten?«
Dr. Wegebrecht schmunzelte. »Ein Kollege mit Humor und dem Herz am rechten Fleck. Und kein Halbgott in Weiß, so scheint's mir.«
»Das stimmt!« Janina nickte und erzählte dann weiter: »Ja, ich war immer unterwegs. Meine Großeltern meinten, ich sei eine wilde Hummel. Ich flatterte hier und da herum, alle waren so nett zu mir. Ich durfte mit dem Ponywagen vom Gronauer-Bauern so oft herumfahren, wie ich nur wollte – natürlich nicht allein. Sein Bub, der Sepp, war ein bisschen älter als ich, der war dann immer dabei und spielte sich als Kutscher auf. Den Hof gibt's aber heut net mehr, leider. Er ist verkauft worden, und die Gronauers sind umgezogen. Das ist sehr schade. Aber auf dem Hohenfels-Hof war ich noch nie, ich hab nur mal von Weitem gesehen, dass auf einer Anhöhe ein schöner, großer Hof stand. Meine Großeltern erklärten mir, dass der Hof ganz früher mal den Vorfahren vom jetzigen Baron von Brauneck gehört hatte.«
Janina stockte und erschrak ein bisschen.
»Du meine Güte, was schwatze ich denn alles daher ... das kann Sie ja gar nicht interessieren, Herr Dr. Wegebrecht. Entschuldigen Sie bitte. Ich war so in meine Erinnerungen vertieft, dass ich einfach drauflos geredet hab!«
»Und ob es mich interessiert!«, erwiderte der Klinikleiter freundlich. »Ich hätte sogar Lust, auch mal nach St. Christoph zu fahren,um mich dort umzusehen. Sie können wunderbar erzählen, Janina, und Dinge beschreiben, die ich großartig finde. Jedenfalls wünsche ich Ihnen eine unvergessliche Zeit. Melden Sie sich ab und zu bei mir, und denken Sie immer daran, dass wir Sie in einem Jahr wieder bei uns haben wollen!«
***
Die Sommertage wollten dieses Jahr gar nicht enden. Eigentlich war der September ja – dem Kalender nach – der erste Herbstmonat, aber anscheinend hatte er mit dem Sommer ein Abkommen getroffen, doch noch ein Weilchen zu bleiben.
Hin und wieder schwebte in der Früh ein leichter Dunst über dem Tal und aus den Bergwäldern stiegen feine, fast durchsichtige Schleier auf, die im Licht der Morgensonne glitzerten, als hätte jemand Diamantfäden hineingewebt.
Man hätte in St. Christoph jeden dieser Tage genießen können, jeder nach seinen eigenen Wünschen. Die Möglichkeiten waren nahezu unbegrenzt. Entweder man hielt sich im Garten auf, um sich über die reifen Äpfel, Birnen und die verlockend süßen Zwetschgen zu freuen, die man jetzt ernten konnte. Oder man verbrachte den Tag bei einem entspannten Spaziergang rund ums Dorf mit einem »Einkehrschwung« bei Kaffee und Kuchen im gemütlichen »Liftstüberl« oder mitten im Dorf bei einer deftigen Brotzeit im Wirtshaus »Zum Ochsen«.
Vielleicht aber auch bei einem Picknick am nahen Kuckuckssee, der sich in dieser goldenen Jahreszeit in einen Märchensee verwandelte. Es wäre durchaus möglich gewesen, hier nach zwölf Uhr, wenn drunten im Dorf die Glocken geläutet hatten, in der Stille des Mittags Elfen, Nixen und anderen Zauberwesen zu begegnen.
In den alten Sagen hieß es, dass dann die Zeit stillstand und dass man vieles sehen konnte, was einem sonst verborgen blieb.
Wenn sich im flirrenden Spätsommerlicht ein Fenster in die andere Welt öffnete, dann spürte man, dass es zwischen Himmel und Erde Dinge gab, von denen die meisten Menschen nichts ahnten oder die sie als »Hirngespinst« abtaten.
So stand es in den alten Büchern, für die sich zum Glück immer noch – trotz Internet und Handy – mehr Leute interessierten, als man geglaubt hätte. Nicht alles, was in diesen Büchern zu lesen war, entsprach den tatsächlichen Begebenheiten. Aber mindestens ein Körnchen Wahrheit war immer dabei. Und sehr oft stimmte es mit späteren Berichten oder Nachforschungen überein.
So hatte man, zum Beispiel, in den Bergen rund um St. Christoph – und auch anderswo – geheimnisvolle Höhlen gefunden, sogenannte »Fluchthöhlen«, in denen sich vor langer Zeit die Menschen vor Feinden oder wilden Tieren wie Bären und Wölfen versteckt hatten. Einige waren auch in diese Höhlen geflüchtet, wenn im Tal Seuchen gewütet hatten, gegen die man damals machtlos gewesen war. Manche waren jedoch in den Höhlen verschüttet worden und ums Leben gekommen, weil der Hunger sie hinweggerafft hatte.
Das waren düstere, schlimme Zeiten gewesen. Umso dankbarer konnte man sein, dass heute niemand mehr verhungern musste und dass es Ärzte gab, die Scharen von verängstigten Leuten beim Ausbruch einer Epidemie nicht in eiskalte Berghöhlen schickten, sondern die wirklich etwas von Medizin verstanden und entsprechende Maßnahmen ergriffen!
Genau das sagte Pfarrer Roseder, der die Kirchenbesucher wie immer genau im Blick hatte, bei einer kleinen Morgenandacht am 12. September. An diesem Tag stand »Mariä Namen« im Kalender.
An diesem ganz normalen Donnerstag hatten sich in der Kirche nur wenige Gemeindemitglieder versammelt. Die Andacht dauerte etwas mehr als eine halbe Stunde, hernach ging jeder seiner Arbeit nach.
Es war wieder ein schöner Frühherbst-Tag, und der Pfarrer erinnerte die Anwesenden daran, wie dankbar man doch sein konnte, in einer wunderbaren Umgebung sicher und geborgen zu leben und außerdem zu wissen, dass man auch im Krankheitsfall bestens versorgt wurde:
»Mein Morgengruß geht heute an Dr. Burger, unseren Bergdoktor, der jetzt nicht hier sein kann, weil er sich bestimmt schon wieder seinen Patienten widmet. Wenn wir jetzt alle miteinander in den Tag starten, dann scheint für uns die Sonne und Gottes Licht leuchtet auf unseren Wegen. Möge uns auch heute ein Engel begleiten, damit wir unser Herz nicht vor denen verschließen, die uns um etwas bitten oder einfach nur zu uns kommen, um Grüß Gott zu sagen.«
Er segnete die Anwesenden.