Der Bergdoktor 2270 - Andreas Kufsteiner - E-Book

Der Bergdoktor 2270 E-Book

Andreas Kufsteiner

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Beschreibung

Wie lange kann man um die Liebe eines Mannes kämpfen, ohne sich selbst zu verlieren? Ina wünscht sich nichts mehr, als dass Leon endlich bei ihr bleibt. Doch immer wieder verlässt er sie, um der befreundeten Familie Gollner in Südtirol auf deren Weingut zu helfen. Leon kann deren Not nicht ignorieren, aber Ina fragt sich zunehmend, wo sie in seinem Leben steht. Zwei Jahre lang hofft sie bereits auf seinen Antrag und sieht ihm seine Zurückhaltung in punkto Ehe nach. Doch immer häufiger plagen sie Zweifel und schließlich auch gesundheitliche Beschwerden, die sie zu Dr. Burger führen. Als der Bergdoktor versucht, Licht in Leons Verhalten zu bringen, deckt er eine Wahrheit auf, die Ina den Boden unter den Füßen wegzieht ...


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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

Wenn das Vertrauen nicht reicht

Vorschau

Impressum

Wenn das Vertrauen nicht reicht

Eine einmalige Liebe findet ein jähes Ende

Von Andreas Kufsteiner

Wie lange kann man um die Liebe eines Mannes kämpfen, ohne sich selbst zu verlieren? Ina wünscht sich nichts mehr, als dass Leon endlich bei ihr bleibt. Doch immer wieder verlässt er sie, um der befreundeten Familie Gollner in Südtirol auf deren Weingut zu helfen. Leon kann deren Not nicht ignorieren, aber Ina fragt sich zunehmend, wo sie in seinem Leben steht.

Zwei Jahre lang hofft sie bereits auf seinen Antrag und sieht ihm seine Zurückhaltung in punkto Ehe nach. Doch immer häufiger plagen sie Zweifel und schließlich auch gesundheitliche Beschwerden, die sie zu Dr. Burger führen.

Als der Bergdoktor versucht, Licht in Leons Verhalten zu bringen, deckt er eine Wahrheit auf, die Ina den Boden unter den Füßen wegzieht ...

Wenn man nichts gegen sehr frische Temperaturen hatte, dann waren die klaren Tage Anfang März genau richtig, um frische Bergluft zu tanken, die schneebedeckten Alpengipfel im Sonnenlicht zu bewundern und vielleicht noch eine Schlittenfahrt über den Panoramaweg rund um St. Christoph zu machen.

Denn bestimmt war jetzt – in der ersten Märzwoche – die letzte Gelegenheit dazu, schließlich sagte der Wetterbericht spätestens in zwei Tagen Föhn und Tauwetter voraus.

Droben auf den Bergen würde der Schnee trotz des warmen, oft stürmischen »Besuchers«, der aus dem Süden über die Nordhänge des Gebirges brauste, noch eine ganze Weile liegen bleiben. Besonders auf dem mächtigen Feldkopf mit seinem imposanten Gletscher biss der Föhn immer auf »Granit« und machte sich lieber davon, ehe ihn das Eis aus der Tiefe zu einem kalten Hauch erstarren ließ.

Denn Kälte war dem Föhn derartig zuwider, dass er sich alle Mühe gab, um so warm wie nur möglich daherzukommen. Dass einige Leute, manchmal waren es sogar schon Kinder, auf den magnetisch aufgeladenen Südwind mit Kopfschmerzen, Unwohlsein oder sehr eigenartigem Verhalten reagierten, interessierte den Föhn herzlich wenig. Er tat, was getan werden musste, seine Aufträge erhielt er von »ganz oben!«

Wer sich nicht gut fühlte, konnte sich ja etwas verschreiben lassen und gegen Kreislaufbeschwerden bestimmte ätherische Tropfen einnehmen, denen Kampfer, Weißdorn und Baldriantinktur zugesetzt wurden.

Manchmal half auch ein Glasl Sekt. Manche Föhn-Opfer griffen lieber zu einem deftigen Kräuterschnapserln oder wahlweise zu zwei Stamperln Birnengeist. Beliebt waren auch Kräuterschnaps und Birnengeist in einer ausgewogenen Kombination, jeweils zwei zu zwei, sodass einem hernach der Föhn entweder völlig egal war oder fast so freundlich daherkam wie ein guter Freund.

Viele Leute fanden übrigens, dass der Föhn durchaus sein Gutes hatte, abgesehen von dem herrlich blauen Himmel mit den weißen, länglichen Wolken, den »Föhnfischen«. Man begrüßte die plötzliche Wärme, die der Wind mitbrachte und die – wie jetzt im frühen März – den wintermüden Gliedern erste Frühlingsgefühle einhauchte.

Außerdem wurden einige Menschen bei Föhn richtig ausgelassen, weil der windige Geselle ihnen den Kopf verdrehte. Sie stellten das Denken ein, fanden die ganze Welt großartig und kauften zum Beispiel Dinge, die sie später ganz hinten im Schrank verstauten.

Wer brauchte, zum Beispiel, eine dritte Kaffeekanne mit Alpenrosenmuster, wenn man daheim schon zwei Kannen (Edelweiß, Enzian) hatte und den Kaffee eh immer aus der Kaffeemaschine direkt in die Tasse laufen ließ? Und wozu, um ein weiteres Beispiel zu nennen, musste es an einem Föhntag eine (teure) Trachtenweste mit einem aufgestickten Hirschgeweih sei, obwohl man wusste, dass einem so etwas überhaupt nicht stand und dass man Geweihe jeder Art eigentlich überhaupt nicht mochte?

Wohl jeder hatte unter Föhneinfluss schon einmal etwas gekauft, das man später gern wieder losgeworden wäre. Der warme Südwind war schon ein lustiger Geselle!

Man neigte auch zu Tätigkeiten, die man sonst vehement ablehnte, zum Beispiel ausgiebiges Putzen im ganzen Haus, Gartenarbeiten oder hemmungsloses Backen von Kuchen und Torten, als gelte es, eine Konditorei zu eröffnen. Oft wurde man auch von dem Wunsch gepackt, für perfekte Ordnung zu sorgen, zum Beispiel im Kleiderschrank oder in sämtlichen Schubladen.

In St. Christoph war es bekannt, dass Bürgermeister Angerer bei starkem Föhn von dem unerklärlichen Drang überfallen wurde, Briefe und Amtspapiere zu sortieren und in alle möglichen Ordner einzuheften, obwohl das eigentlich Frau Webers Sache war, die im Gemeindebüro arbeitete. Es war dann eh alles falsch abgeheftet und zum Teil ein bisserl zerknittert, sie musste mit der Ablage wieder von vorn anfangen und die Knitterfältchen glattstreichen.

Diese Dinge mochten ja noch erheiternd sein. Aber Spaß beiseite. Es gab auch Menschen, die – medizinisch gesehen – ernsthaft unter dem Föhn litten und die das Unheil schon spürten, bevor der Wind endgültig heranbrauste. Eine gewisse Spannung lag dann »in der Luft«, man hatte es mit einer bleiernen Müdigkeit zu tun oder mit dem Gegenteil, zum Beispiel Unruhe und Nervosität mit Herzstolpern. Es konnte zu Migräne kommen, die manchmal tagelang andauern konnte und sehr quälend war. Das passierte allerdings nur Menschen, die eh unter Migräneattacken litten.

Leider gehörte auch die Bachhuber-Zenzi dazu. Sie war seit vierzig Jahren im Doktorhaus der Burgers als Wirtschafterin unentbehrlich und galt längst als Familienmitglied.

»Ich kann es mir net leisten, am Wochenende schlappzumachen«, klagte sie freitags beim Mittagessen.

Dr. Burger hatte es ausnahmsweise einmal geschafft, die Praxis pünktlich wenige Minuten vor ein Uhr zu verlassen. Oft wurde es später, weil ein Notfall oder eine länger dauernde Untersuchung die Termine trotz genauer Planung durcheinandergebracht hatte.

»Was hast du denn wieder vor, Zenzerl?«, fragte der Senior Dr. Pankraz Burger, dessen Stimme man nie überhören konnte. Das hieß aber nicht, dass er nicht auch leise und beschwichtigend sprechen konnte. Wenn die Kinder aus irgendeinem Grund traurig waren oder Kummer hatten, war Opa ein so einfühlsamer Tröster, dass sie bald wieder lachten.

Die Zenzi seufzte. »Morgen bin ich bei der Stiebler-Burgl eingeladen. Sie hatte Anfang der Woche ihren sechzigsten Geburtstag, und ihren Namenstag feiert sie auch noch mit, also gibt es ein größeres Fest. Und weil sie von Anfang an im Chor dabei war, hat sich der Herr Staudacher ein paar musikalische Überraschungen einfallen lassen. Pfarrer Roseder wird auch hereinschauen, und mittags gibt es ein warmes und kaltes Büffet im Berghotel, später auch noch Kaffee und Kuchen. Die Burgl lässt sich ihren Sechzigsten etwas kosten, das muss ich schon sagen.«

»Das ist doch toll«, strahlte die achtjährige Tessa, während Filli, ihr drei Jahre jüngerer Bruder, das Gesicht verzog.

»So was ist langweilig. Alle sitzen bloß umeinander und reden ganz viel.«

»Aba Tierlein dibt's auch«, plapperte Klein-Laura, das zweieinhalbjährige Nesthäkchen.

Die Zenzi schüttelte den Kopf. »Nein, Mauserl, Tiere sind net eingeladen. Das geht net bei so einer Feier. Um ehrlich zu sein, ich wäre froh, wenn es schon vorbei wäre. Weil ich merke, dass ich so einen Nebel im Hirn habe. Da braut sich etwas zusammen. Ich kenn' es nur zu gut – Migräne. Morgen wach' ich auf und es hämmert in meinem Kopf wie ein ...«

»Wie ein Specht«, ergänzte Tessa. »Papa, du hast doch gesagt, dass bei uns im Garten jetzt ein Buntspecht wohnt.«

»Richtig«, erwiderte Dr. Burger. »Ein richtig nettes Bürscherl. Er hämmert an unserem Apfelbaum herum und bereitet sich darauf vor, eine passende Spechtdame zu finden. Und wenn er sie dann hat, bauen die beiden ein Nest. Für uns ist es jedenfalls ein schönes Erlebnis, wenn aus dem Pärchen eine richtige Familie mit Specht-Kindern wird. Ich hoffe, dass es klappt.«

»Das glaub' ich ganz bestimmt«, setzte Sabine Burger, Dr. med. wie ihr Mann, lächelnd hinzu. »In unserem Garten haben wir ja schon so einiges erlebt. Ich denke da nur an die winzigen Eichkatzerl-Babys, die wir im letzten Jahr hatten. Wirklich zuckersüß!«

»Ich wüsste net, was das mit meiner Migräne zu tun hat«, beschwerte sich die Zenzi. »Es ist Föhn angesagt. Dann ist es immer ganz arg mit diesem einseitigen Klopfen im Kopf. Manche sagen ja, dass der Frühlings-Föhn besonders schlimm für Migräniker und Kreislaufkranke ist.«

»Migricker«, plapperte Klein-Laura. »So liebe, kleine Krabbelis mit Pünktsen.«

»Das sind Marienkäfer«, verbesserte Filli seine Mini-Schwester. »Die haben keine – hm – Mikräme.«

»Ihr könnt beide net richtig reden«, kicherte Tessa. »Migräne heißt es! Und Marienkäfer sind auch noch gar net da. Es ist doch noch net richtig Frühling.«

Der Senior zerteilte ein Wiener Würstl, auf das Dackel Poldi auf seinem Stammplatz unter dem Tisch sehnsüchtig wartete. Sein Extra-Schälchen für »Zwischenmahlzeiten« mit der Aufschrift »Küchenchef« stand schon für ihn bereit.

»Marienkäfer gibt es erst, wenn es richtig warm ist«, sagte Großvater Burger und nickte Tessa zu. »Du hast recht, Schneckerl. Wir müssen uns noch eine ganze Weile gedulden. Übrigens – köstlich, dieses Omelett. Vor allem wegen der kross gebratenen Schinkenstückerl. Dazu frische Kresse. Herrlich!«

»Sabine hat heute gekocht, weil mir schwindlig war«, erklärte die Zenzi. »Wenn es in der Früh schon damit anfängt, dass ich so ein komisches Flimmern vor den Augen hab, dann brauche ich für jeden Handgriff dreimal so lange. Aber anscheinend nimmt mich niemand ernst. Auf jeden Fall muss ich morgen dabei sein, sonst redet die Burgl kein Wort mehr mit mir. Wir sind doch befreundet. Ich soll sogar eine kleine Ansprache halten im Namen der Chorlerchen. «

»Ganz ruhig, Zenzi. Wir kriegen das hin. Dir stehen drei Ärzte zur Verfügung. Wir tun, was wir können.« Dr. Burger nickte ihr zu. »Ich werd' dir rechtzeitig morgen früh eine Sumatriptan-Injektion geben, heute beginnen wir gegen Abend zur Vorbeugung mit Propanolol. Auf alle Fälle ist noch ein Antiemetikum angebracht, falls es dir im Magen schwummrig wird. Schade um das Büfett, aber mit dem Essen musst du dich dann zurückhalten.«

»Das weiß ich doch eh. Ich bringe ja nix herunter, wenn das Gewitter in meinem Kopf losbricht.«

»Immerhin haben wir inzwischen schon erreicht, dass du viel seltener Migräneattacken hast als vorher«, warf Sabine Burger ein. »Und wenn doch, dann ist es nicht mehr so schlimm.«

»Ich schwöre immer noch auf noch kalte Tücher und die Föhntropfen, die helfen auch, wenn alles andere versagt«, beharrte die Zenzi.

»Das stimmt nicht. Man kann sie zusätzlich anwenden«, erklärte Martin Burger. »Früher gab es ja die speziellen Präparate wie die Triptane noch nicht, also waren die Leute auf traditionelle Mittel angewiesen. Und die herkömmlichen Medikamente wie Paracetamol und Aspirin wirken nur, wen man sie rechtzeitig nimmt. Dann auch oft nicht ausreichend. Eine frühe Anwendung ist eh in jedem Fall wichtig, auch bei den Triptanen. Am besten, Zenzerl, du ruhst dich heut' schon aus und werkelst net im Haus umeinander.«

»Es gäb' aber so einiges zu tun.«

»Das hat Zeit. Leg dich hin.« Jetzt wurde Dr. Burger energisch. »Ruhe muss sein. Aufräumen ist jetzt nicht so wichtig.«

»Das übernehme ich, Martin, es ist eh fast alles schon erledigt bis auf Kleinigkeiten. Ich weiß gar net, was eigentlich noch ansteht«, sagte Sabine leise, damit die Zenzi es nicht hörte. Sie neigte nämlich dazu, immer ein bisschen zu übertreiben. »Eigentlich wollte ich heute Nachmittag zum Friseur nach Schwaz, aber ich hab keinen Termin mehr bekommen. Die Einkäufe fürs Wochenende haben wir schon hinter uns. Ich hab Zeit. Und weil wir die fleißigsten Kinder der Welt haben, kann ich heute Nachmittag mit drei tüchtigen Haushalts-Experten rechnen!«

»Wir helfen dir, Mama!«, erklärten die derartig gelobten »Experten« stolz.

»Und ich bin ja auch noch da. Wenn's nötig wäre, packe ich gern mit an«, meldete sich der Senior zu Wort. »Wie ihr ja vielleicht wisst, wollte ich früher eigentlich gar nicht Arzt werden, sondern Hausmeister. Rund ums Haus und innen drin für Ordnung zu sorgen, und zwar an jedem Tag, das hätte mir gefallen! Aber irgendwie hat es net geklappt, und ich saß plötzlich in einem Hörsaal der Uni Innsbruck – als Medizinstudent.«

Die Kinder lachten. Opa und Hausmeister! Was hatte er angeblich schon alles werden wollen: Lokführer, Busfahrer, Pilot, Bäckermeister, Schreinermeister, Müller in der Aumühle am Bach, sogar »Geisterjäger« im Schlössl des Barons von Brauneck – und noch viel mehr. Alles bis auf Arzt, das hatte er angeblich gar nicht vorgehabt!

***

Vor dem Aufräumen kam aber erst einmal die Mittagspause zu ihrem Recht, die ein fester Bestandteil bei den Burgers war.

Im Sommer war der von allen geliebte Garten der schönste Platz zum Entspannen, im Winter und an kalten oder nassen Tagen ging für die Kinder nichts über ihre Zimmer, für den Senior über sein gemütliches Kabinettl und für Martin und Sabine Burger über ihren ganz privaten Platz in der guten Stube.

Die helle Couch, die kuscheligen Kissen, das melodische Windspiel am Fenster, das ganz von selbst mit sanften Tönen für Träume sorgte – und der Blick nach draußen, über den Garten und die Kirchgassen-Dächer hinweg bis zu den Berggipfeln, all das war so schön, dass man am liebsten den ganzen Nachmittag hier verbracht hätte.

Aber mehr als eine dreiviertel Stunde Pause war einfach nicht möglich, denn für Dr. Burger standen Krankenbesuche an. Und Sabine hatte – außer Haus und Kindern – ebenfalls Termine, hin und wieder auch in der Praxis.

Sie war Fachärztin für Anästhesie, aber auch für Innere Medizin. Außerdem hatte sie sich zusätzlich während eines Klinik-Praktikums mit Kinderheilkunde befasst, vor allem für die erste Zeit nach der Geburt, für die ganz kleinen Patscherln. Das ermöglichte es ihr, jungen Müttern bei Schwierigkeiten zu helfen und ihnen Ratschläge zu geben. Außerdem war Sabine ja selbst Mama und konnte eigene Erfahrungen beisteuern.

Besonders beim ersten Baby herrschten oft noch Unsicherheit und Sorgen. Weinte das Baby, weil es sich unwohl fühlte, weil es Hunger hatte oder weil es einfach nur Aufmerksamkeit wollte? Anfangs war es gar nicht so leicht, die »Wünsche« eines kleinen Erdenbürgers zu erraten. Aber mit Geduld und ohne Hektik fand man es dann bald heraus.

Nach Möglichkeit blieben in der Mittagspause Alltagsprobleme außen vor. Es ging schließlich darum, ein bisschen abzuschalten und dann in den zweiten Teil des Tages zu starten.

Die Kinder wussten, dass ihre Eltern auch mal Zeit für sich allein brauchten. Klein-Laura hielt eh noch täglich einen Mittagsschlaf, und die »Großen« waren nach Schule und Vorschule manchmal auch ein bisschen müde. Wenn nicht, dann wurden Pläne geschmiedet. Langweilig wurde es jedenfalls nie – es gab ja so viel zu erleben! So ein Tag war eh immer viel zu schnell vorbei.

Rauhaardackel Poldi nutzte die Mittagspause ebenfalls als »Auszeit«, allerdings nur selten in seinem Körbchen. Er döste liebend gern auf der Couch neben Herrchen und Frauchen. Wozu lag seine Pfötchen-Decke denn sonst dort? Eigentlich sollte er ja wirklich in seinem bequemen Hunde-Kuschelkorb bleiben, man hatte jedenfalls alles versucht, um es ihm beizubringen. Aber alle Ermahnungen und sogar Leckerlis hatten nichts genützt.

Manchmal lag Poldi schon zusammengerollt auf seiner Decke, bevor Martin und Sabine auftauchten. Es war aber auch so warm und weich auf der schönen, hellen Couch!