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Als Silke Schneider an ihrem 25. Geburtstag nach St. Christoph reist, will sie eigentlich nur das Grab ihrer Mutter besuchen - doch ihre Ankunft löst eine Welle von Erinnerungen und verdrängten Wahrheiten aus. Der alte Bergdoktor Pankraz Burger erkennt in ihr das Ebenbild der Frau, die er einst nicht retten konnte. Und dann erfährt Silke das Unfassbare: Sie hat einen Bruder, Julian - und er ist schwer krank. Nur sie kann ihm mit einer Knochenmarkspende das Leben retten. Doch warum sollte sie einer Familie helfen, die ihre Mutter einst verstoßen hat? Warum sollte sie bleiben, wenn die Vergangenheit ihr nur Schmerz gebracht hat?
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Seitenzahl: 119
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Das Band, das die Zeit nicht löst
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Impressum
Das Band, das die Zeit nicht löst
Packender Roman um die Macht der Vergebung
Von Andreas Kufsteiner
Als Silke Schneider an ihrem 25. Geburtstag nach St. Christoph reist, will sie eigentlich nur das Grab ihrer Mutter besuchen – doch ihre Ankunft löst eine Welle von Erinnerungen und verdrängten Wahrheiten aus. Der alte Bergdoktor Pankraz Burger erkennt in ihr das Ebenbild der Frau, die er einst nicht retten konnte. Und dann erfährt Silke das Unfassbare: Sie hat einen Halbbruder, Julian – und dieser ist schwer krank. Nur sie kann ihm mit einer Knochenmarkspende das Leben retten.
Doch warum sollte sie einer Familie helfen, die ihre Mutter einst verstoßen hat? Warum sollte sie bleiben, wenn die Vergangenheit ihr nur Schmerz gebracht hat?
Wie immer läuteten auch an diesem schönen Märztag die Kirchenglocken von St. Christoph zur Mittagsstunde. Die Bewohner des rustikalen Tiroler Hauses in der Kirchgasse, die sich eben noch lustig unterhalten hatten, klappten gleichzeitig ihre Münder zu, denn sie wussten: Bei dem Gebimmel war jedes Gespräch zwecklos.
Der Tisch im Esszimmer war bereits fürs Mittagessen gedeckt, und fünf Personen saßen auf ihren Plätzen: Allen voran der Landarzt Dr. Martin Burger, dessen Mittagspause meistens knapp bemessen war.
Gedankenversunken schaute er auf den noch leeren Suppenteller. Seine Frau Sabine sprang indes immer wieder auf und lief zum Fenster. Die drei Kinder des Paares – Tessa, Filli und Nesthäkchen Laura – rutschten nervös auf ihrem Stuhl hin und her.
Der fünfjährige Blondschopf Filli konnte seine Ungeduld kaum zügeln, schließlich wusste er, dass es heute Fleischknödel mit Sauerkraut gab, und er konnte es nicht erwarten, sich eine große Portion auf den Teller zu laden.
Seine um drei Jahre ältere Schwester Tessa sah immer wieder auf ihre neue Armbanduhr, die ihr der Osterhase vor zwei Wochen gebracht hatte. Sie war nachmittags mit einer Schulfreundin zum Hausaufgabenmachen und Puppenspielen verabredet und wollte sich nicht verspäten.
Klein-Laura wusste mit ihren zweieinhalb Jahren zwar nicht, warum alle anderen so nervös waren, doch sie nahm stets alle atmosphärischen Schwingungen dieser Familie in sich auf und verzog nun weinerlich das Gesicht.
Haushälterin Zenzi Bachhuber stand im Türrahmen zur Küche und fasste sich immer wieder ins graue Haar, dabei blickte sie abwechselnd von der Eingangstür zu den dampfenden Töpfen am Herd.
Grund für die Nervosität war das Familienmitglied, das fehlte: Altdoktor Pankraz Burger, Martins Vater. Es war mehr als ungewöhnlich, dass der alte Herr noch nicht von seinem Vormittagsspaziergang zurückgekehrt war, vor allem, weil Fleischknödel mit Sauerkraut zu seinen Leibspeisen gehörten. Noch immer fehlte von dem Siebenundsiebzigjährigen sowie von seinem Begleiter, Rauhaardackel Poldi, jede Spur.
»Wo bleibt er denn nur?«, murmelte Sabine mit zunehmender Besorgnis in der Stimme.
Martin warf einen Blick auf seine Jüngste, die gerade das Mündchen verzog, um kraftvoll loszuplärren.
»Ich schau' mal nach draußen«, sagte er und schob entschlossen seinen Stuhl zurück.
In diesem Augenblick knarrte die Eingangstür. Alle atmeten erleichtert auf, nur Laura entkam ein verhaltenes Quäken.
»Vater, endlich!«, rief Sabine, als Pankraz seinen Kopf durch die Türöffnung schob. »Geht's dir gut?«
»Ja, ja, alles in Ordnung. Lasst mich nur schnell die Hände waschen, dann bin ich schon da. Fangt ruhig ohne mich an, sonst wird die Suppe noch kalt!«
Alles in Ordnung? Der alte Herr sah aus, als hätte er einen Geist gesehen. Auch als er am Esstisch Platz genommen hatte und seine Suppe löffelte, hielt er immer wieder inne und schüttelte gedankenversunken den Kopf. Sonst pflegte er mit den Kindern zu plaudern und zu scherzen, doch heute hörte er gar nicht zu, was die anderen redeten.
Für gewöhnlich ging es im Doktorhaus beim Mittagessen immer recht lebhaft zu. Die beiden großen Kinder berichteten von ihren Erlebnissen in Schule und Kindergarten, Sabine erzählte von ihrem Vormittag mit der kleinen »Prinzessin« Laura, und Martin besprach mit seinem Vater und der Ehefrau so manch kniffligen Fall, der ihm vormittags in der Praxis untergekommen war.
Wenn es um Medizinisches ging, bedienten sich die Erwachsenen jedoch einer Art Geheimsprache, denn was sich in der Arztpraxis abspielte, war keinesfalls für Kinderohren bestimmt. Sabine und Pankraz durften nur davon erfahren, weil sie ebenfalls Mediziner waren und ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen konnten.
»Gibt es ein Problem?«, fragte Sabine behutsam und legte ihre Hand auf Martins Unterarm. Wie immer spürte die feinfühlige Frau sofort, wenn es etwas gab, das ihren Mann bedrückte.
Martin deutete ein Nicken an.
»Der Riebler-Wolf«, flüsterte er, nur für die anderen Erwachsenen hörbar.
Aber die Kinder waren ohnehin mit den Fleischknödeln beschäftigt. Filli nutzte die Unaufmerksamkeit seiner Eltern und stopfte sich beide Backen so voll, dass er nicht mehr richtig kauen konnte. Seine Schwester Tessa ließ ein solches Verhalten natürlich nicht unkommentiert.
»Kannst du dich denn gar nicht benehmen?«, fragte sie pikiert, denn manchmal musste die ältere Schwester eben die Diva hervorkehren. Dabei bemerkte sie gar nicht, dass ihr ein langer Sauerkrautfaden am Kinn klebte.
»Benimm dich doch selbst!«, konterte Filli, dem auf die Schnelle nichts Besseres einfiel. Dann streckte er die Zunge heraus, eine Reaktion, die, wie er fand, immer funktionierte.
Haushälterin Zenzi Bachhuber, seit über vier Jahrzehnten die gute Seele des Hauses, brachte die beiden »Streithansln« mit einem einzigen Heben ihrer Augenbrauen zur Räson. Als Zenzi ihre Serviette nahm und dem Mädel das Kinn sauber wischte, duckte sich Filli schnell und streckte der Schwester noch einmal die Zunge heraus. Doppelt hält besser. Aber Tessa hatte beschlossen, den Kleinen zu ignorieren, aus Erfahrung wusste sie, dass sie ihn so am wirksamsten strafte.
»Reden wir nachher beim Kaffee«, flüsterte indes Sabine ihrem Mann zu, welcher dankbar nickte.
Zenzi wiederum warf einen fragenden Blick auf den Altdoktor, der ihr im Lauf der Jahre ein guter Freund geworden war.
»Und was gab es heute sonst noch so?«, sprach sie ihn direkt an.
Pankraz zuckte wie ertappt zusammen. Mit Sorge stellte Zenzi fest, dass der alte Herr kaum etwas gegessen hatte. Dabei liebte er ihre Fleischknödel doch so sehr!
Pankraz' Augen flatterten kurz zu Martin hinüber, dann schüttelte er verhalten den Kopf. Zenzi verstand: später, hieß das. Aber er wollte sich jetzt endlich an den Tischgesprächen beteiligen.
»Was steht bei dir heute noch an?«, fragte er seinen Sohn.
»Ich muss zum Obermayer-Andi, bevor sich seine Bronchitis zu einer handfesten Lungenentzündung auswächst.« Martin warf einen prüfenden Blick auf seine Älteste, die prompt mit halbem Ohr zugehört hatte. Andreas Obermayer war ihr Lehrer, der nun schon die zweite Woche fehlte.
»Ist der Herr Lehrer sehr schlimm krank?«, fragte das Madel besorgt. »Was hat er?«
»Das darf ich dir net sagen, Schneckerl. Es gibt nämlich so etwas wie ein ...«
»Arztgeheimnis!«, riefen Tessa und Filli im Chor. Immer wenn es spannend wurde, berief sich ihr Vater auf dieses sagenhafte »Arztgeheimnis.«
»Wir sollten uns auch ein Geheimnis ausdenken«, meinte Tessa, welche die Kabbelei von vorhin längst vergessen hatte. »Und das nennen wir dann ... Telli-Geheimnis! Du verstehst? Te-ssa und Fi-lli, das ergibt Te-lli!«
Filli hätte zwar lieber die Silbe seines Vornamens vorangestellt, doch er konnte weder lesen noch schreiben, weshalb ihm für solche Feinheiten die Fantasie fehlte. Deshalb nickte er und streckte der Schwester die klebrige Hand entgegen.
»Genau!«, rief er.
Tessa schlug ein, verzog das Gesicht und wischte ihre Hand angewidert an ihrer Serviette sauber.
Hätte der Großvater nicht gar so geistesabwesend am Tisch gesessen, wäre es ein ganz gewöhnlicher Mittag im Doktorhaus gewesen.
***
»So, Martin, was ist jetzt mit dem Riebler-Wolf?«, fragte Sabine Burger, sobald sie ihre jüngste Tochter fürs Mittagsschläfchen nach oben gebracht hatte und wieder ins Wohnzimmer zurückgekehrt war.
Filli hatte sich mit seinen Legosteinen in eine Ecke des Kinderzimmers zurückgezogen, um eine Ritterburg zu bauen, Pankraz hatte sich erboten, seine ältere Enkeltochter zu ihrer Freundin Annika zu begleiten.
»Du weißt ja, dass mir der Bursch schon lange Sorgen bereitet«, antwortete Martin und nahm seiner Frau dankbar das Tablett mit den Espressotassen ab. »Mitte Oktober hatte er eine schwere Covid-Erkrankung, und seit November fängt er sich eine Infektion nach der anderen ein. Es kommt mir so vor, als wären seine Abwehrkräfte massiv geschwächt. Er kann sich nicht mehr erholen.«
»Woran denkst du? Long Covid oder ...«
»Ehrlich? Ich wäre froh, wenn es eine Folge seiner Corona-Erkrankung wäre. Und es wäre auch nicht von der Hand zu weisen, immerhin war es ein eher schwerer Krankheitsverlauf – Lungenentzündung inklusive. Long Covid ist wirklich eine schlimme Sache, aber man kann inzwischen immerhin daran arbeiten, den Patienten wieder aufzubauen.«
Sabine nickte. »Wie alt ist der Wolfgang eigentlich?«
»Neunundzwanzig. Bis vor Kurzem war er ein lebensfroher Kerl, der nicht nur den väterlichen Hof gewuppt hat, sondern der auch in der Blasmusik aktiv war. Und eine Freundin hatte er auch, soviel ich weiß. Eine Kindergärtnerin aus Mayrhofen. Aber das alles hat er mehr oder weniger aufgegeben. Er schafft es gerade noch mit Mühe und Not, den Hof zu erhalten. Weil er immer noch unter schwerer Atemnot leidet, ist ihm das Spielen auf der Klarinette unmöglich geworden. Und weil er abends erschöpft ins Bett fällt, anstatt mit den Freunden um die Häuser zu ziehen, hat sich die Freundin einen anderen gesucht.«
»Oje. Dann ist der Wolfgang also krank und traurig?«
»So ist es. Ich werde jedenfalls später bei ihm vorbeischauen und ihm ein paar Phiolen Blut für ein großes Blutbild abnehmen. Das habe ich schon vor zwei Wochen gemacht, nun will ich einen Vergleichswert gewinnen. Man darf net den Kopf in den Sand stecken und muss alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen, auch wenn es unangenehme Möglichkeiten sind, die mir bei dieser Symptomatik in den Sinn kommen.«
»Du denkst an Leukämie?«
»Bis jetzt habe ich bloß an eine chronische Erschöpfung gedacht, weil er sich nach der Covid-Infektion nicht gründlich geschont hat. Aber sein Zustand wird einfach net besser ... und nun ist der Zeitpunkt gekommen, auch andere Krankheiten ins Auge zu fassen. Ja, ich denke an Leukämie oder eine lymphatische Erkrankung.« Martins Stimme war leise, aber fest.
Sabine schluckte. »Wie würde es dann um seine Chancen stehen?«
»Das hängt natürlich vom Grad der Erkrankung ab. Letztendlich – im schlimmsten Fall – würde Wolfgang eine Knochenmarktransplantation brauchen. Und du weißt ...«
»... wie schwer es ist, einen passenden Spender zu finden«, beendete Sabine seinen Satz. »Hat der Bursch denn keine Familie? Brüder oder Schwestern, die als Spender infrage kommen?«
»Nein. Der Vater ist ungeeignet, wegen des Alters, aber vor allem, weil er seit Jahren trinkt. Es geht zwar im Ort das Gerücht um, dass Wolf eine Halbschwester hat, aber es ist nicht sicher, ob die beiden wirklich verwandt sind. Außerdem wurde die Frau nach ihrer Geburt zur Adoption freigegeben und lebt wahrscheinlich irgendwo im Norden Deutschlands. Falls sich mein Verdacht bestätigt, werde ich freilich nichts unversucht lassen, diese Frau aufzustöbern. Und natürlich werde ich wieder einmal sämtliche Spenderdateien durchforsten.«
Sabine Burger kuschelte sich enger an ihren Mann. Nur ihre Finger, welche die kleine Mokkatasse so fest umklammerten, dass die Knöchel ganz weiß waren, zeugten von ihrer Emotion.
»Ich verstehe nicht, warum sich nicht mehr Leute testen lassen«, sagte sie schließlich. »Da ist doch nichts groß dabei! Ja, freilich muss man unter Umständen für ein paar Tage ins Krankenhaus, und es ist auch nicht besonders angenehm, wenn die Flüssigkeit aus dem Hüftknochen gezogen wird. Nachher fühlt man sich so, als hätte einen ein Pferd getreten – aber was wiegt das schon gegen das gerettete Leben?«
Martin seufzte. »Noch dazu, wo in den meisten Fällen eine etwas ausführliche Blutabnahme ausreicht, um Stammzellen zu spenden, das ist in wenigen Stunden erledigt. Ich denke, ich werde demnächst wieder einmal einen Info-Abend in St. Christoph organisieren und einen Aufruf starten. Ganz egal, welche Diagnose der Wolf hat. Die Leute wissen viel zu wenig über diese Sache Bescheid.«
»Erst, wenn sie selbst betroffen sind, beschweren sie sich, dass sie keinen passenden Spender finden«, sagte Sabine Burger bitter.
»So ist es doch immer, Liebling. Das ist nichts Böses. Nur Unwissenheit.«
»Ich weiß. Aber ich kann das nicht ertragen!« Sabine Burger stand auf und nahm ihrem Mann die Espressotasse aus der Hand. »Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute – und natürlich dem Wolf Riebler. Ich gehe davon aus, dass du den späteren Nachmittag im Labor verbringen wirst. Ich werde dir die Kinder vom Leib halten«, sagte sie und schmunzelte schon wieder.
»Danke.« Martin erwiderte ihr Lächeln und küsste sie zärtlich. Dann machte er sich auf den Weg zu Lehrer Andreas Obermayer.
***
Auf diesen Nachmittag hatte sich Sabine Burger schon seit Wochen gefreut.
Es war der erste Märztag, an dem man den Daunenanorak mit einer leichteren Jacke tauschen konnte. Die begeisterte Gärtnerin sehnte sich schon seit Monaten danach, wieder in ihre verwaschene Latzhose und die ausgetretenen Gummistiefel zu schlüpfen und den Boden der Gemüsebeete aufzulockern.
Der Spaten stand schon seit Tagen in einer Ecke der Terrasse bereit. Ebenso die Scheibtruhe, mit der sie mühelos die saftige Komposterde ihrer neuen Bestimmung im Bauerngartl zuführen würde. Abends wollte sie einen genauen Pflanzplan erstellen, und wenn das Wetter hielt, würde sie morgen zur Gärtnerei fahren und Pastinaken- und Erbsensamen besorgen, um die Beete gleich mit ersten »Bewohnern« zu füllen.
Die Arztgattin hob lauschend den Kopf. Im Kinderzimmer war es ruhig. Filli würde ihr sofort Bescheid sagen, sobald Laura wach wurde. Außerdem war die Zenzi im Haus, die noch damit beschäftigt war, die Küche wieder auf Vordermann zu bringen. Die Haushälterin hatte ebenfalls ein Ohr aufs Kinderzimmer gerichtet.
Zufrieden holte Sabine die dicken Lederhandschuhe von ihrem Haken in der Gartenhütte, wo sie sie mit wehmütigem Bedauern an einem der letzten Herbsttage platziert hatte. Das Leder fühlte sich kalt und steif an, aber das würde sich bald ändern, sobald die Finger ihre gewohnte Position gefunden hatten.
Just in diesem Moment bog Sabines Schwiegervater Pankraz um die Hausecke, und »die Gärtnerin« wandelte sich in Sekundenschnelle zur besorgten Schwiegertochter. Mit einem leisen Seufzer streifte sie die Handschuhe ab und stellte den Spaten zurück an die Wand. Dann eilte sie auch schon auf den alten Herrn zu.
»Ah, Sabinerl! Fängst du heute schon mit den Gartenarbeiten an? Wie schön! Aber wir haben heute wirklich ein Prachtwetter!«
Sabine stellte fest, dass der kummervolle Ausdruck aus Pankraz' Gesicht gewichen war. Nur der irritierte Blick war geblieben.
»Das Wetter soll wohl die nächsten Tage so schön bleiben. Die Gartenarbeit läuft mir net davon. Jetzt würd' ich gern erfahren, wer oder was dir bei deinem Vormittagsspaziergang begegnet ist. Du hast wirklich so dreingeschaut, als wärst du einem Geist begegnet«, fügte sie noch hinzu.