Der Notarzt 510 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 510 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Dr. Peter Kersten, Leiter der Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, ist mit seiner Lebensgefährtin Dr. Lea König zu dem Event des Jahres eingeladen: der Hochzeit von Laurin von Reichensteyn mit der schwerreichen Nadine von Oedenfeldt. Doch Dr. Kersten weiß, dass der Bräutigam eigentlich die reizende Lara Richards liebt, die aber als einfache OP-Schwester den vornehmen Reichensteyns nicht gut genug ist. Laurin fürchtet, wenn er sich der arrangierten Ehe widersetzt, könnten die herrische Nadine und sein tyrannischer Vater nicht nur sein Leben ruinieren, sondern auch das seiner Geliebten. Nur eine Katastrophe, so denkt der unglückliche Bräutigam, könnte die Hochzeit noch verhindern. Und genau die geschieht, als ein rachsüchtiger Krimineller in der Kirche eine Bombe platziert ...

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Seitenzahl: 118

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

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Dein Glück ohne mich

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Impressum

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsbeginn

Impressum

Dein Glück ohne mich

Er liebte sie zu sehr, um sie an sein ungewisses Schicksal zu binden

Karin Graf

Dr. Peter Kersten, Leiter der Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, ist mit seiner Lebensgefährtin Dr. Lea König zu dem Event des Jahres eingeladen: der Hochzeit von Laurin von Reichensteyn mit der schwerreichen Nadine von Oedenfeldt.

Doch Dr. Kersten weiß, dass der Bräutigam eigentlich die reizende Lara Richards liebt, die aber als einfache OP-Schwester den vornehmen Reichensteyns nicht gut genug ist. Laurin fürchtet, wenn er sich der arrangierten Ehe widersetzt, könnten die herrische Nadine und sein tyrannischer Vater nicht nur sein Leben ruinieren, sondern auch das seiner Geliebten.

Nur eine Katastrophe, so denkt der unglückliche Bräutigam, könnte die Hochzeit noch verhindern. Und genau die geschieht, als ein rachsüchtiger Krimineller in der Kirche eine Bombe platziert ...

Als die dreizehnjährige Amanda Kern nach einer fast vierstündigen Operation im Aufwachraum die Augen aufschlug, gab es nur eine einzige Frage für sie.

»Wie sehe ich aus?«

Diese Frage war ihr so wichtig, dass sie sie immer wieder stellte und dabei gar nicht bedachte, dass sie ja niemandem auch nur die geringste Chance gab, sie zu beantworten.

»Wie sehe ich aus? Kann ich bitte einen Spiegel haben? Ich muss unbedingt sehen, wie ich aussehe! Merkt man noch was? Nicht? Hoffentlich nicht! Wie sehe ich aus?«

»Wie eine ägyptische Mumie«, lachte Dr. David Lenzberg, der Leiter der Abteilung für plastische Chirurgie an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, als das Mädchen eine kurze Atempause einlegte. »Oder wie ein Überraschungsei. Man weiß vorher nie, was man bekommt.«

Amanda seufzte ungeduldig. »Ja, jetzt! Aber nachher? Wie werde ich nachher aussehen? Wenn die Verbände ab sind? Wenn ich zum ersten Mal nach dem Abnehmen der Verbände in den Spiegel gucke, werde ich dann glücklich oder geschockt sein?«

Dr. Lenzberg grinste schelmisch. »Weißt du, Amanda, die Operation hat ziemlich lange gedauert. Da kann es durchaus zu dem einen oder anderen Irrtum aufgrund mangelnder Konzentration kommen. Das kennst du ja bestimmt aus der Schule. Wenn man müde, unkonzentriert oder gelangweilt ist, dann passieren einem die dümmsten Fehler.«

»Was soll das heißen?« Amandas blaue Augen weiteten sich und sahen in dem weiß verbundenen Gesicht wie zwei voll erblühte Kornblumen mitten im Schnee aus.

»Na ja ...« Der plastische Chirurg zuckte gespielt verlegen mit den Schultern. »Gut möglich, dass ich dir die Nase am Kinn und beide Ohren an den Schultern angenäht habe.« Er zuckte bedauernd mit den Schultern. »Tut mir echt leid. Du musst dich dann halt ein bisschen weiter unten schnäuzen und darfst keine dicken Jacken tragen, weil du dann nichts mehr hörst. Dumm wird es nur, falls du mal eine Brille brauchen solltest. Dann könntest du möglicherweise mit der Befestigung Probleme be...«

»Doktor!«, protestierte die Patientin mit der typischen, durch Mark und Bein dringenden schrillen Stimme, wie sie nur junge Mädchen zustande bringen. »Sie veräppeln mich doch, oder?«

»Erwischt!«, schmunzelte Dr. Lenzberg. »Aber keine Sorge, es ist alles an der richtigen Stelle, und wir haben uns alle sehr große Mühe gegeben. Und da ich die besten Mitarbeiter der Welt habe und bei aller Bescheidenheit auch der beste plastische Chirurg der Welt bin, kann man davon ausgehen, dass du nach dem Abnehmen der Bandagen ebenso wunderhübsch sein wirst wie vor dem Unglück.«

»Vielleicht sogar noch ein bisschen hübscher? Meine Nase hat mir nie so besonders gefallen. Ich finde, sie hat immer ein bisschen wie eine Kartoffel ausgesehen. Ich meine, die Sache muss doch wenigstens irgendeinen Vorteil für mich haben. Und meine Nase war ja total zermatscht, da hätten Sie sich ja sogar einen Haufen Arbeit erspart, wenn Sie die Knubbel einfach weggeworfen hätten, anstatt sie mühsam wieder anzunähen.«

Der plastische Chirurg machte eine wegwerfende Handbewegung.

»Ach, weißt du, Amanda, Äußerlichkeiten sind unwichtig. Es kommt lediglich auf die inneren Werte an.«

»Ja, ja, schon klar. Haben Sie auf der Straße schon mal einer Frau hinterher geguckt, weil ihr Ausschnitt so tief war, dass man ihre inneren Werte sehen konnte? Oder weil sie so aufreizend mit ihren inneren Werten gewackelt hat? Ja? Haben Sie?«

»Amanda!« Rainer Kern, Amandas Vater, guckte seine Tochter, um die er während der letzten paar Tage grenzenlose Ängste ausgestanden hatte, kopfschüttelnd an. Doch er lächelte dabei milde.

Er war so froh darüber, dass sein einziges Kind noch lebte, dass er vermutlich sämtliche pädagogischen Bemühungen der letzten Jahre in kurzer Zeit zunichtemachen würde, indem er Amanda nach Strich und Faden verwöhnte. Aber eines musste trotzdem gesagt werden. Nämlich ...

»Dr. Lenzberg und sein gesamtes Team haben ihr freies Wochenende geopfert und verzichten auch auf das Geld, das ihnen für den schwierigen Eingriff zustünde, weil die Krankenversicherung sich geweigert hat, die Rekonstruktion deines Gesichts zu bezahlen. Du hast noch nicht mal danke gesagt, Liebes.«

»Oh!« Hätte man wegen der blütenweißen Bandagen ein bisschen mehr als nur die Augen, einen schmalen Schlitz, der nur minimale Mundbewegungen zuließ – was Amanda aber nicht am Quasseln hinderte – und das Innere von ihren Nasenlöchern gesehen, dann hätte man feststellen können, dass sie jetzt einen schuldbewussten Gesichtsausdruck machte.

»Danke! Vielen, vielen Dank!«, hauchte sie und meinte es auch völlig aufrichtig und aus tiefstem Herzen. Aber die Aufregung und die Neugierde wogen schwerer.

»Und? Wie ist das jetzt mit meiner Nase? Sind die knolligen Knubbel weg? Und meine Haare? Sind die noch dran? Wenn nicht, gehe ich so lange nicht mehr zur Schule, bis sie nachgewachsen sind.«

»Die Haare sind noch dran, Amanda«, versicherte ihr der plastische Chirurg. »Wir haben sie nicht mal gekürzt. Ich wollte sie ja offen gestanden abrasieren, aber Schwester Lara hat protestiert. Sie hat deine Haare mit einem Haufen Gel fest zurückgekämmt und unter einer sterilen Haube versteckt.«

»Danke, Schwester Lara! Vielen, vielen Dank! Sie haben mir das Leben gerettet. Das werde ich Ihnen niemals vergessen.«

Die dreiundzwanzigjährige Lara Richards strich sich über ihr eigenes kastanienbraunes Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden hatte.

»Gern geschehen, Amanda«, lächelte sie. »Ich würde es auch kaum ertragen, wenn man mir eine Glatze scheren würde.«

»Sie haben aber auch wirklich sehr schöne Haare«, stellte das Mädchen neidlos fest. Dann wandte sie sich wieder an den plastischen Chirurgen.

»Und meine Nase?«

»Tja, deine Nase ...«

David Lenzberg machte eine kurze Pause, guckte gespielt betreten drein und zuckte mit den Schultern. Er konnte es einfach nicht lassen, das quirlige Mädchen, dem die Krankenkasse zumuten wollte, mit wirklich schlimmen Entstellungen durchs Leben zu gehen, ein bisschen aufzuziehen.

Er wollte sie natürlich nicht erschrecken, aber er wusste ja genau, dass sie ihn ohnehin nicht ernst nahm und dass ihr das Geplänkel Spaß machte. Und ein bisschen Spaß und positive Aufregung konnte Amanda weiß Gott gut gebrauchen.

Vor etwas mehr als drei Wochen war das junge Mädchen mit schweren Verbrennungen, etlichen Knochenbrüchen, inneren Verletzungen und Wunden am ganzen Körper mehr tot als lebendig mit dem Rettungshubschrauber in die Sauerbruch-Klinik gebracht worden.

In der Frankfurter Jugenddisco, die Amanda an ihrem dreizehnten Geburtstag zum ersten Mal mit ein paar Freundinnen besuchen durfte, war ein Heizkessel explodiert.

Der ohrenbetäubende Knall und die Flammen, die durch die Ritzen in der Tür zum Heizraum drangen, hatten bei den rund hundert Jugendlichen, die sich an diesem Abend bei mehr oder weniger guter Musik und alkoholfreien Getränken in der Disco amüsierten, einen zwanghaften Fluchtreflex ausgelöst.

Rund hundert Teenager waren in Panik zum Ausgang gestürmt. Jeder dachte nur noch an sich. Jeder wollte sich selbst retten. Sie rempelten einander grob aus der Bahn und trampelten alles nieder, was ihnen im Weg stand.

Erst als sie sich selbst in Sicherheit gebracht hatten, war ihren Freundinnen aufgefallen, dass Amanda nicht mitgekommen war. Sie machten die Einsatzkräfte darauf aufmerksam, dass eine Person fehlte.

Als die Feuerwehrleute sich todesmutig einen Weg durch die Flammen bahnten, fanden sie Amanda besinnungslos auf dem Boden liegend vor. Ihr Anblick hatte selbst die abgebrühten Männer, die an übel zugerichtete Opfer gewöhnt waren, geschockt.

Zahlreiche Füße mussten über ihren zarten Körper getrampelt sein und hatten ihr Knochenbrüche, zum Teil tiefe Wunden, innere Verletzungen und Blutergüsse beschert. Und dann war auch noch ein brennender Deckenbalken auf sie gefallen und hatte ihr hübsches Gesicht fast bis zur Unkenntlichkeit zerschmettert.

Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme, hatte alles gegeben und in einer fast fünfstündigen Notoperation das Überleben des jungen Mädchens gesichert. Danach war sie in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden.

Amandas erste und einzige Sorge hatte ihrem Gesicht gegolten, als sie nach fünf Tagen wieder aufgeweckt worden war. Klar, sie war dreizehn und zum ersten Mal verliebt. Wen interessierte es da, dass die Milz nicht mehr zu retten gewesen war und vollständig entfernt werden musste? Ohne Milz konnte sie leben, ohne ihre langen blonden Locken, das hübsche Gesicht und die makellose Haut jedoch nicht!

Ihre Eltern waren am Boden zerstört gewesen, als ihre Krankenversicherung ihnen mitgeteilt hatte, dass sie die Kosten für eine kosmetische Operation nicht übernehmen wollte. Wären Dr. Lenzberg und sein Team nicht sofort so entschlossen gewesen, zu helfen, dann ...

Nein! Daran mochten Rainer und Barbara Kern sowie alle anderen im Raum Anwesenden nicht einmal denken.

»Ach Gott, ja, deine Nase ...«, seufzte David Lenzberg und machte ein Gesicht, als ob der Weltuntergang kurz bevorstünde.

»Was ist damit? Was?«

»Tja, ich fürchte ...«

»Was denn? Reden Sie doch, Doktor! Wenn meine Nase jetzt vielleicht noch mehr Knubbel hat oder gar schief ist, dann bringe ich mich um, und Sie sind schuld daran! Dr. Kersten hat gesagt, dass Sie der Beste der Besten sind und dass ich nasenmäßig voll auf Sie zählen kann.«

Sie versuchte sich aufzurichten, doch es klappte nicht, denn einer ihrer Lendenwirbel war bei dem Unglück gebrochen, und eine Orthese schützte sie vor unbedachten Bewegungen.

»Wo ist Dr. Kersten überhaupt?«, fragte sie. »Bis jetzt hat er mich jeden Tag besucht. Warum heute nicht? Mag er mich nicht mehr? Hab ich was gesagt, was nicht in Ordnung war? Könnten Sie ihm bitte sagen, dass daran nur die vielen Tabletten schuld sein können? Die machen mich ganz verdreht im Kopf.«

»Keine Sorge, Amanda«, beschwichtigte David Lenzberg das junge Mädchen. »Dr. Kersten mag dich noch immer, aber im Gegensatz zu mir hat er heute einen freien Tag. Ein ganzes freies Wochenende sogar. Vermutlich wirft er sich gerade in Schale, denn er ist auf eine sehr vornehme Hochzeit eingeladen.«

David bereute diese Bemerkung zutiefst, als er sah, wie Schwester Lara zusammenzuckte. Aber leider konnte er das Gesagte nicht mehr zurücknehmen.

Sich für seine Gedankenlosigkeit bei der jungen Pflegerin zu entschuldigen, hätte die Sache nur noch schlimmer gemacht. Also wandte er sich wieder seiner Patientin zu, um sie noch ein bisschen länger mit ihrer Nase aufzuziehen.

***

»Ich werde mir mit meinem Dreihundert-Euro-Kleid von der Stange wie Aschenputtel vorkommen. Leider habe ich die Gästeliste erst nach dem Kleiderkauf gelesen. Du hättest mir sagen sollen, was für schrecklich vornehme und stinkreiche Leute das sind.«

Die Kinder- und Jugendpsychologin Dr. Lea König stellte sich seufzend mit dem Rücken vor ihren Lebensgefährten. »Zumachen, bitte!«

»Stets zu Diensten, Fräulein Aschenputtel«, scherzte Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik. »Ich bin zwar nicht gerade ein Modeexperte, aber ich finde, du siehst in dem Kleid ...«

Er brach ab. »Oh, oh! Ich glaube, du hast weniger in Asche und dafür mehr in Essbarem gebuddelt. Bauch einziehen und Luft anhalten bitte, sonst geht der Reißverschluss nicht zu.«

»Das auch noch!« Lea seufzte tief. »Ich hätte wohl doch lieber mein Sparbuch plündern und eines von Wutschi oder Flanell oder wie die alle heißen nehmen sollen.«

Peter lachte. »Als ob du Kleider von Gucci oder Chanel bräuchtest! Selbst wenn du dich in einen Kartoffelsack kleiden würdest, wärst du immer noch die Schönste aller Hochzeitsgäste. Apropos ...«

»Was? Apropos schön?«

»Nein, apropos Kartoffelsack. Wir haben einen. Im Keller. Extra groß. Fünfzig Kilo. Soll ich ihn holen?«

»Was haben wir im Keller?«

»Einen Kartoffelsack. Weißt du noch? Die Kartoffeln, die wir im Sommer vom Biobauern geholt haben. Der ist zwar noch ziemlich voll, aber ich kann die Kartoffeln ja inzwischen auf den Boden leeren und nach der Hochzeit gebe ich sie wieder in den Sack. Sofern du nicht zu viel futterst und die Nähte platzen.«

Lea fuhr ein bisschen genervt herum. »Was soll das heißen?«

»Das soll heißen, dass der Abstand zwischen den beiden Hälften des Reißverschlusses rund fünf Zentimeter beträgt. Ich fürchte, da hilft auch alles Luftanhalten nichts. Zehn Zentimeter«, korrigierte Peter sich, als Lea entnervt die angestaute Luft ausstieß und die verkrampften Bauchmuskeln entspannte.

»Das kann nicht sein!«, protestierte die Psychologin. »Ich habe das Kleid anprobiert, ehe ich es gekauft habe, und es hatte genau die richtige Größe!«

Peter zuckte lächelnd mit den Schultern. »Kann schon sein. Aber zwischen der Anprobe und heute liegen eine Einladung zum Abendessen bei den Habermanns, das Geburtstagsfest deiner Freundin Heidi, der Besuch in dem neuen französischen Restaurant mit Tante Else und deine kleine Patientin Sofie.«

»Wie kommst du denn auf Sofie?«, fragte Lea. »Was hat Sofie damit zu tun, dass das Kleid nicht passt?«

»Nun, Sofies Vater ist Konditor, wie du wohl weißt. Er hat dir anlässlich der letzten Therapiesitzung seiner Tochter eine riesige Tasche voller Konfekt mitgebracht.«

»Ich hatte dich doch darum gebeten, die Tasche im obersten Schrankfach meiner Praxisküche zu verstauen. Der Schrank ist zwei Meter hoch, da komme ich nicht rauf.«

Peter nickte. »Ich habe sie dort verstaut. Aber kaum hatte ich deine Praxis verlassen, bist du zu dem kleinen Baumarkt um die Ecke gesaust und hast dir eine Trittleiter gekauft. Als ich neulich im Küchenschrank nachgesehen habe, weil ich Lust auf etwas Süßes hatte, war die Tasche leer.«

»Stimmt!« Lea seufzte tief. »Es waren etwa drei Kilo Konfekt. Handgemacht. Aus lauter natürlichen Zutaten. Ein Stück leckerer als das andere.«

»Kann ich nicht beurteilen«, feixte der Notarzt. »Du hast mir ja leider nicht mal ein Stück übriggelassen.«

»Und das habe ich nun davon!«

»Ja, das hast du nun davon«, stimmte Peter ihr zu. »Aber dann war da auch noch die Veranstaltung der Ärztekammer, zu der du mich dankenswerterweise begleitet hast.«

Lea schüttelte den Kopf. »Was hat denn ein Ärztekammervortrag mit meinem neuen Kleid zu tun?«